Spiel der Elemente - Genossenschaft Elektra, Jegenstorf
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Zu den Personen<br />
Jacques Mauron hat sein Physikstudium<br />
an <strong>der</strong> ETH Lausanne<br />
absolviert und arbeitet seit 2004<br />
bei Groupe E als Verantwortlicher<br />
im Bereich Energieversorgung<br />
und Trading. Der Energiespezialist<br />
erklärt dieAuswirkungen<br />
<strong>der</strong> Wetterverhältnisse auf<br />
die Energieproduktion.<br />
Marian van <strong>der</strong> Elst leitet den<br />
Spothandel bei <strong>der</strong> BKW FMB<br />
Energie AG. Der gebürtige<br />
Deutsche studierte Volkswirtschaft<br />
und stieg kurz danach<br />
bei <strong>der</strong> BKW ein. Der Spezialist<br />
für den Strommarkt erklärt<br />
die Einflüsse des Wetters auf<br />
den Stromhandel.<br />
Marian van <strong>der</strong> Elst<br />
«Das Wetter beeinflusst<br />
auchden Stromhandel»<br />
«<br />
Eine<br />
prophetische Begabung ist für uns nicht<br />
vonnöten. Wir sind auch nicht wetterfühlig.<br />
Alle unsere Prognosen basieren auf eingehenden<br />
Analysen aller Faktoren, die einen<br />
Einfluss auf den Strompreis ausüben. Im<br />
Spothandel –dem kurzfristigen Handel mit<br />
Strom –spielt auch das Wetter eine wichtige<br />
Rolle. Es fürdie nahe Zukunftzukennen, hilft<br />
beim Einschätzen des richtigen Kauf- o<strong>der</strong><br />
Verkaufszeitpunktes.<br />
DieStromnachfrageunterliegteiner gewissen<br />
Saisonalität. ImWinter ist sie höher als im<br />
Sommer. Temperaturschwankungen haben<br />
einszueins 11<br />
dann einendirektenEinfluss aufdie Nachfrage;kältere<br />
Temperaturen erhöhen denStromverbrauch,<br />
unddamit steigenauchdie Preise.<br />
In mittlerenTemperaturbereichenwirkensich<br />
Verän<strong>der</strong>ungennur minimalaus;in südlichen<br />
Regionen gilt ein ähnlicher Zusammenhang<br />
wieimWinterauchwährend heisser Sommertage.Als<br />
grobeFaustregellässt sich sagen,dass<br />
eine Temperaturschwankung von 1Grad<br />
Celsius imWinter die Stromnachfrage in<br />
<strong>der</strong> Schweiz im Gleichschritt um1Prozent<br />
verän<strong>der</strong>t.<br />
Beson<strong>der</strong>s offensichtlich ist <strong>der</strong> Zusammenhang<br />
zwischen dem Wetter und dem Stromhandel<br />
im Bereich<strong>der</strong> erneuerbaren Energien.<br />
Weht <strong>der</strong>Windheftig, brennt dieSonne und<br />
fälltvielRegen,fliesstmehrEnergie durchdas<br />
europäische und schweizerische Stromnetz.<br />
Entsprechend sinken tendenziell die Grosshandelspreise.<br />
Doch auch Grosskraftwerke,<br />
diefür ihre Kühlungauf Flusswasserzurückgreifen,<br />
sind vom Wetter abhängig. Bei langandauernden<br />
Hitzeperioden können die<br />
Flüsse sehr warm werden. Umausreichende<br />
Kühlung gewährleisten zukönnen, müssen<br />
dieKraftwerkezurückgefahren werden. Diese<br />
Beispiele zeigen: Angebot und Nachfrage<br />
unterliegen starken Schwankungen. Mit unserem<br />
flexiblen Kraftwerkspark können wir<br />
zum Ausgleich kurzfristiger Verän<strong>der</strong>ungen<br />
beitragen.<br />
Der Handel stellt denMarktzugangsicher. Er<br />
sorgt dafür, dass die Positionen aus Produktion<br />
undKundennachfrage ausgeglichen sind.<br />
Gibt es eine Überschussnachfrage, können wir<br />
dieseamMarkt eindecken. Allerdings gelingt<br />
<strong>der</strong> Ausgleich nur, wenn ein Überschuss im<br />
angrenzenden Ausland verfügbar ist und<br />
wenn <strong>der</strong>darausgenerierteStrom über genügend<br />
Netzkapazitäten indie Schweiz transportiert<br />
werden kann.<br />
MeineTätigkeit an <strong>der</strong>Schnittstelle zwischen<br />
Produktion und Vertrieb ist spannend. Die<br />
Handelstätigkeit basiertauf Fakten,Analysen<br />
undden Rückmeldungen, diemir <strong>der</strong>Markt<br />
jedenTag gibt.Genaudeshalb magich meine<br />
Arbeit.»<br />
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