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Bohnenkalender 2013<br />
Bewusste Ernährung – um das Klima zu schützen<br />
Der Klimawandel ist dabei, sich zu der bisher größten<br />
Gefahr für das Überleben unserer Gesellschaft zu<br />
entwickeln. Es gibt ein relativ großes Bewusstsein<br />
über und eine Handlungsbereitschaft gegen einige der<br />
schlimmsten Verunreiniger, wie die Industrie und den<br />
Transportsektor. Aber einer der größten Verursacher<br />
des Klimawandels glänzt in der Debatte oft mit Abwesenheit:<br />
die Fleischindustrie.<br />
Die Fleischindustrie und die Tierhaltung machen 18<br />
Prozent der gesamten Treibhausemissionen aus. Das ist<br />
tatsächlich ein größerer Einfluss auf das Klima als<br />
der Einfluss aller Transporte. (FAO, 2008) Über ein<br />
Drittel allen Getreides und Sojas, das heute geerntet<br />
wird, wird an Tiere verfüttert. Warum nicht weniger<br />
Fleisch produzieren und auf diese Weise Getreide und<br />
Soja freimachen, um mehr Menschen zu ernähren und auch<br />
einen Überschuss für Biokraftstoffe zu erhalten? Die<br />
Fleischindustrie trägt ihre Umweltkosten nicht.<br />
Der Energieverbrauch, um ein Kilogramm Schweinefleisch<br />
bzw. Rindfleisch zu produzieren, beträgt 8,3 bzw. 12,8<br />
Kilowattstunden (kWh). Hülsenfrüchte herzustellen, die<br />
sehr viel von dem Protein enthalten, was die Menschen<br />
sonst mit tierischen Produkten zu sich nehmen, benötigen<br />
für ihre Herstellung 0,86 kWh und Kartoffeln<br />
sogar nur 0,44 kWh. (Schwedische Landwirtschaftsuniver-<br />
sität, 1997)<br />
In vielen Teilen der Welt ist Wasser eine Mangelware.<br />
Um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, werden<br />
insgesamt ca. 15 000 Liter Wasser gebraucht, für ein<br />
Kilogramm Hähnchen 3 500–6 000 Liter. Man benötigt<br />
nur ca. 450 Liter Wasser um ein Kilogramm Mais zu<br />
produzieren.<br />
Im Kyotoprotokoll werden neben Kohlendioxid weitere<br />
bedeutende Treibhausgase genannt, deren Ausstoß der<br />
Mensch eindämmen muss. Zwei von diesen verdienen besondere<br />
Aufmerksamkeit, wenn man auf den Umwelteinfluss<br />
der Tierindustrie schaut: Methan und Distickstoffoxid<br />
(Lachgas).<br />
Zwischen 35 und 40 Prozent der von menschlicher Aktivität<br />
verursachten Methanemissionen stammen von der<br />
Verdauung des Viehs.Tiere wie Kühe, Büffel, Schafe und<br />
Ziegen produzieren bedeutende Mengen Methan bei ihrer<br />
Verdauung. Eine einzige Kuh produziert im Durchschnitt<br />
600 Liter Methan pro Tag. (FAO, 2006)<br />
Lachgas hat einen noch größeren Einfluss auf das Klima:<br />
er ist ganze 300-mal so groß wie beim Kohlendioxid,<br />
berechnet auf hundert Jahre. (FAO, 2006)<br />
04<br />
Die Tierindustrie verursacht Zweidrittel der Stickstoffemissionen.<br />
Stickstoff freigegeben von den Düngemitteln,<br />
die verwendet werden, um Futterpflanzen für<br />
Tiere anzubauen. Zudem wird Stickstoff freigegeben<br />
vom Urin und den Exkrementen der Tiere und bei der<br />
Lagerung von Mist. (FAO, 2006) Ammoniakverunreinigungenverursachen<br />
große Probleme,<br />
unter anderem die Bodenversauerung.<br />
Um proteinreiches<br />
Futter herzustellen,<br />
muss man<br />
proteinreiche<br />
Pflanzen anbauen.<br />
Der Anbau<br />
erfordert<br />
große Flächen.<br />
78 Prozent der<br />
totalen landwirtschaftlich<br />
genutzten Fläche<br />
(inklusive aller<br />
Arten von Weideland)<br />
wird für die Nutztierhaltung<br />
verwendet. Von der reinen<br />
Ackerfläche werden 33 Prozent für den<br />
Futteranbau für Tiere verwendet. (FAO, 2006)<br />
Um einen reinen Vegetarier zu ernähren, bräuchte man<br />
20 mal weniger Anbaufläche für Lebensmittel als für<br />
einen Fleischesser. (www.peta.de)<br />
Zukünftig wird die Nachfrage nach Biomasse für die<br />
Energiegewinnung eine weitere Rolle spielen. Über das<br />
Ausmaß der zukünftigen Bioenergieherstellung kann man<br />
nur spekulieren. Wenn der Anspruch der Tierindustrie<br />
auf anbaufähiges Land weiter so zunimmt, und<br />
gleichzeitig die Nachfrage nach Bioenergie in die Höhe<br />
schießt, riskieren wir eine Anbauflächenkrise. Die<br />
Verlierer werden sowohl die Natur als auch die Armen<br />
der Welt sein.<br />
(Quelle: Die Tierindustrie und das Klima – EU schließt die<br />
Augen und verschlimmert die Lage , Herausgegeben von der De-<br />
legation der Linken Partei in GUE/NGL, Delegation der Linken<br />
Partei, ASP 7F 262, European Parliament, Rue Wiertz, B-1047<br />
Brussels, Belgien)<br />
www.vguengl.org ; http://www.meatclimate.org