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Die Geschichte der Kirchenpartnerschaften im geteilten Deutschland (so auch der Titel eines Buches von Karoline Rittberger- Klas) begann „Sowjetische Besatzungszone“ 1949 mit einer Paketaktion zur Unterstützung bedürftiger Gemeinden und Pfarrer in der Sowjetzone, organisiert von den landeskirchlichen Hilfswerken (später Diakonische Werke). Württemberg wurde zuständig für den Bereich der Landeskirche Thüringen. Da die DDR den Geschenkversand bald nur noch unter Privatpersonen zuließ, wurde ein Netz von Patengemeinden gebildet, innerhalb dessen die Hilfspakete verschickt wurden. Dies verlief allerdings nicht immer ohne Probleme und Missverständnisse auf beiden Seiten. Die Gemeindepatenschaften waren nicht die einzige Form der Unterstützung der Westkirchen für die unter schwierigen materiellen und politischen Bedingungen existierenden Kirchen im Osten, aber sie waren die Grundlage für das Entstehen persönlicher Verbindungen, von Pfarrern zu Pfarrern, von Gemeindegliedern zu Gemeindegliedern. Die Reisebeschränkungen erschwerten den Kontakt natürlich, aber wo Beziehungen über die Jahrzehnte fortbestanden, wurde neben der materiellen Hilfe zunehmend der inhaltliche Aus der Partnergemeinde Blankenberg - Geschichte einer Partnerschaft Von Jutta Klein Austausch über Glauben und kirchliches Leben in unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen wichtig: aus Patenschaft wurde – auch in der Begriff sverwendung – Partnerschaft. Als solche wird sie zwischen vielen Gemeinden über die Wiedervereinigung vor 20 Jahren hinaus bis heute weiter gepfl egt. Partnergemeinde <strong>Weil</strong> der Stadts wurde Blankenberg im Kirchenkreis Schleiz. Direkt an der Grenze im sogenannten Sperrbezirk gelegen, wurden die Beziehungen durch die dort geltenden restriktiven Kontakt- und Besuchsbeschränkungen erschwert. Umso erfreulicher, dass es nach der Wiedervereinigung von beiden Seiten Bemühungen gab, einen Kontakt herzustellen. 1994 besuchte der Posaunenchor mit weiteren Gemeindemitgliedern Blankenberg, 2010 kam eine Blankenberger Delegation nach <strong>Weil</strong> der Stadt und lud zum Gegenbesuch ein (s. hierzu Bericht auf der Homepage der Brenzkirche www.brenzkirche.de). Der Besuch der Blankenberger im letzten Jahr zum Abschlussgottesdienst der Visitation ist noch in guter Erinnerung. In diesem Jahr nun sind wir eingeladen zu den Feiern zum 150-jährigen Jubiläum der Gnadenkirche am 13./14. Oktober. Schön wäre es, wenn das Interesse, unsere Partnergemeinde kennenzulernen, noch weiter wachsen würde, auch bei den Jugendlichen. Es gibt viel zu entdecken: Nette, gastfreundliche Menschen, die schöne Landschaft des Frankenwaldes, die Saale- Stauseen, deutsch-deutsche Geschichte im Grenzmuseum Mödlareuth oder bei einer Wanderung auf dem ehemaligen Kolonnenweg, dem „grünen Band“. Die Gemeinde Blankenberg gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Saale-Rennsteig (Saale-Orla-Kreis) und liegt nicht weit von der Autobahn A9 auf einem Bergsattel über der Saale, die hier die Grenze zu Bayern bildet. Blankenberg hat ca. 1200 Einwohner. Von der Papierindustrie, die den Ort seit dem 18. Jahrhundert geprägt hat, zeugt noch die zweitälteste Papiermaschine Deutschlands (heute Industriedenkmal). Rund um Blankenberg gibt es zahlreiche Wanderwege. Informationen: www.gemeindeblankenstein.de, www.rennsteig.de, www.erlebnisgruenesband.de, www.museum-moedlareuth.de 21