bb_4 Juni 2012.indd - Evangelische Brenzkirchengemeinde Weil ...
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Gemeindebrief der evangelischen <strong>Brenzkirchengemeinde</strong> <strong>Weil</strong> der Stadt - <strong>Juni</strong> bis September 2012<br />
Distriktgemeinden stellen sich vor<br />
Abschied von Pfarrer Fischer-Braun<br />
Partnergemeinde Blankenberg<br />
EVANGELISCH IN<br />
WEIL DER STADT
Impressum und Kontakte<br />
Aus dem Inhalt: Seite<br />
Vorwort 3<br />
Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt 4<br />
Die Umsetzung des PfarrPlans 2011 5<br />
Die Gemeinde Merklingen 6<br />
Die Gemeinden Münklingen und Hausen 8<br />
Die Gemeinde Schafhausen 10<br />
Veranstaltungshinweise 11<br />
Termine 12<br />
Verabschiedung von Pfarrer Fischer-Braun 14<br />
Persönlich: Diakonin Birgit Auer 18<br />
Alles hat seine Zeit ... 19<br />
Kasualien 19<br />
Geburtstage 20<br />
Die Partnergemeinde Blankenberg 21<br />
Rund um die Brenzkirche 24<br />
2<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Redaktion:<br />
Lars Harnisch, Jutta Klein (verantwortlich),<br />
Daniela Krämer , Markus Lesch,<br />
Dr. Paul-Gerhard Martin<br />
Anschrift:<br />
Redaktion Gemeindebrief<br />
Paul-Reusch-Str. 3, 71263 <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Tel. (07033) 66 90,<br />
gemeindebrief@brenzkirche.de<br />
Brenz-Grafi k: Dorothea Layer-Stahl<br />
Fotos: Redaktion, P. Brinkmann, I. Diez, W. Fauth,<br />
G. Greiner, S. Hartmann, P. Gémes, M. Jetter,<br />
U. Mayer, C. Pfort, T. Rösler, W. Vögele<br />
Layout und Druck:<br />
SCHARPF, Druck + Medien e.K., <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Adressen:<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirchengemeinde<br />
<strong>Weil</strong> der Stadt:<br />
Pfarrer Albrecht Fischer-Braun<br />
Vikarin Barbara Eisenhardt<br />
1. Vorsitzender des Kirchengemeinderats:<br />
Friedrich Klein, Tel. (07033) 66 90<br />
Pfarramt:<br />
Paul-Reusch-Str. 3<br />
71263 <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Tel. (07033) 77 26<br />
pfarramt@brenzkirche.de<br />
www.brenzkirche.de<br />
Bankverbindung: Konto-Nr. 4190301 bei der<br />
Kreissparkasse Böblingen, BLZ 603 501 30<br />
<strong>Evangelische</strong>r Kindergarten:<br />
Paul-Reusch-Str. 4<br />
Tel. (07033) 79 49<br />
Ansprechpersonen:<br />
Chor Sigrun Steim 69 41 64<br />
Flötenchor Heidemarie Itasse<br />
(07243)7 15 95 10<br />
Frauenfrühstück Petra Brinkmann 8 04 09<br />
Jugendwerk Eckhard Schlegel 30 57 39<br />
Kontaktgruppe für<br />
Menschen in seelischen<br />
Notlagen Hans Dietz 23 43<br />
Posaunenchor Andreas Coors 95 66<br />
Senioren Hildegard Hiller 23 08<br />
Der Brenz-Bote erscheint dreimal im Jahr und wird<br />
kostenlos an die Gemeindemitglieder verteilt.<br />
Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten,<br />
wenden Sie sich bitte an die Redaktion!
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
„Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt“ ist das Motto, unter<br />
dem die fünf Kirchengemeinden des Distrikts<br />
<strong>Weil</strong> der Stadt den Wegfall einer halben Pfarrstelle<br />
durch verstärkte Zusammenarbeit kompensieren<br />
wollen. Das Thema für den vorliegenden Brenz-<br />
Boten war gerade festgelegt, der Heftaufbau skizziert,<br />
erste Anfragen nach Textbeiträgen gestellt<br />
– da erreichte uns die Nachricht, dass Pfarrer Albrecht<br />
Fischer-Braun noch in diesem Sommer auf<br />
eine neue Stelle wechseln wird. Nach vierzehn für<br />
unser Gemeindeleben prägenden und reichen<br />
Jahren kann dies im Gemeindebrief nicht unberücksichtigt<br />
bleiben. Gleichzeitig wollten wir aber<br />
das Thema „Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt“ nicht<br />
auf eine spätere Ausgabe verschieben, da gerade<br />
der Beginn der Umsetzung des PfarrPlans bewusst<br />
wahrgenommen und gestaltet werden sollte. So<br />
sind es also zwei Schwerpunkte geworden – und<br />
ein paar Seiten mehr.<br />
Eine persönliche Erinnerung: Im Frühstadium<br />
des Sara-Musicals werden in der<br />
Projektgruppe erste musikalische<br />
Entwürfe vorgestellt. Als Albrecht<br />
Fischer-Braun sein Lied „Bleibt<br />
hier!“ anspielt, fällt die Äußerung,<br />
es klinge wie „Herr, gib<br />
mir Mut zum Brücken bauen“.<br />
Darauf hätten andere<br />
sicher pikiert reagiert und<br />
auf klar erkennbare Unterschiede<br />
hingewiesen, Albrecht<br />
Fischer-Braun lässt<br />
es stehen. Zwei Wochen<br />
später wird im Sonntagsgottesdienst<br />
ausgerechnet „Herr,<br />
gib mir Mut zum Brücken bauen“<br />
gesungen, Albrecht Fischer-<br />
Braun spielt Orgel (ja, auch das noch)<br />
Vorwort<br />
- und das Vorspiel gestaltet er aus „Bleibt hier!“. Bei<br />
einer solchen Fülle an Gaben und Energie so uneitel<br />
bleiben zu können, das ist schon beeindrukkend.<br />
Gerne würde wir rufen „Bleibt hier!“, aber wie heißt<br />
es bei Sara und Abraham im weiteren Verlauf: „Nur<br />
wer sich ändert, bleibt sich selbst treu“. Deshalb<br />
wollen wir frohgemut Brücken (aus-)bauen, im Distrikt<br />
<strong>Weil</strong> der Stadt, zur Partnergemeinde Blankenberg<br />
und vielleicht künftig auch zur Tagungsstätte<br />
Löwenstein. Eine ganze Reihe von Textbeiträgen<br />
aus den Distriktgemeinden und der Partnergemeinde<br />
lenken unseren Blick schon mal über den<br />
eigenen Kirchturm hinaus.<br />
3
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Von Albrecht Fischer-Braun<br />
Sie fragen sich vielleicht, warum das hier zum Thema<br />
wird – „evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt“. Hängen<br />
wir immer noch in konfessionellen Gräben fest?<br />
Nein. Evangelisch oder ökumenisch sind keine Alternativen<br />
– es geht nur zusammen. Wir haben viele<br />
gemeinsame Perspektiven, eine lange gemeinsame<br />
Geschichte und sehen vereint den gemeinsamen<br />
Anfang in Jesus Christus. Das spiegelt sich auch im<br />
Apostolischen Glaubensbekenntnis. Dort sprechen<br />
alle die gleichen Worte, nur bei der Kirche geht es<br />
auseinander: in „katholisch“ und „christlich“. Die Erklärung<br />
dafür ist ganz einfach. Reformatoren wie<br />
Luther und Brenz haben das Glaubensbekenntnis<br />
ins Deutsche übersetzt und dabei das Wort „christlich“<br />
gewählt, weil sie das für umfassender und damit<br />
näher am Sinn von „catholica“ (allumfassend)<br />
hielten als „katholisch“. Dieser Begriff war nun einmal<br />
konfessionell besetzt. Umgekehrt gab es bei<br />
der Einführung der deutschen Sprache in der katholischen<br />
Liturgie in den 60er-Jahren für diese Konfession<br />
keine Gründe, von „katholisch“ abzuweichen.<br />
Der Blick auf die Geschichte hilft auch bei der Frage,<br />
wie „evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt“ heute aussehen<br />
und wohin die Entwicklung gehen kann. In den<br />
Jahrzehnten gleich nach der Reformation gab es<br />
heftige Kämpfe in <strong>Weil</strong> der Stadt und weit darüber<br />
hinaus. Ab dem 17. Jahrhundert war das evangelische<br />
Leben in <strong>Weil</strong> der Stadt sogar für lange Zeit wie<br />
ausgelöscht. Die alten Kämpfe wirkten zwischen<br />
der Stadt und den umliegenden Orten noch lange<br />
nach. Wer heute daran denkt, kann sich über das<br />
gelebte ökumenische Miteinander nur freuen. Über<br />
die Konfessionsgrenzen hinweg sind viele gute<br />
Verbindungen gewachsen; so gelingt die Balance<br />
zwischen dem größeren Gemeinsamen – dem „katholisch“<br />
Christlichen – und dem Eigenen der Konfession<br />
vielfach gut.<br />
Gerade im Miteinander tut es aber gut, sich der<br />
evangelischen Stärken bewusst zu werden und sie<br />
zu pfl egen. Dazu gehören:<br />
4<br />
Das Gespräch nach dem Sonntagsgottesdienst: Lebendiges<br />
Zeichen für „Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt“<br />
• die Konzentration auf Gottes Wort, die Orientierung<br />
an der Bibel, ohne sie generell<br />
wörtlich zu nehmen, sondern refl ektiert und<br />
dialogfähig;<br />
• eine off ene, freie Gesprächskultur, selbst<br />
wenn das zu Vielstimmigkeit führt und manche<br />
doch lieber die eine dominierende Stimme<br />
hätten;<br />
• die gemeinsame Verantwortung von Kirchengemeinderat<br />
und Pfarrer für die Leitung der<br />
Gemeinde;<br />
• die Betonung der Gemeinschaft in der Feier<br />
des Abendmahls.<br />
Das legt schon nahe, dass uns unser Glaube nicht<br />
nur die Hände in den Schoß legen lässt, um z. B. im<br />
Gebet wieder auf Gott zu hören, Ruhe zu fi nden<br />
und Kraft zu bekommen. Er wirkt auch nach außen<br />
und macht uns bereit, mit allen zusammen zu arbeiten,<br />
die guten Willens sind.<br />
Um evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt sein und leben<br />
zu können, brauchen wir gute Verbindungen – mit<br />
den Gemeinden im Distrikt, ökumenisch vernetzt –<br />
und sollten zugleich nicht vergessen, wer wir sind,<br />
als Gemeinde und als Einzelne: Menschen, die Gott<br />
will und liebt, die er durch Jesus Christus zu gelingendem<br />
Zusammenleben befreit hat.
Die Umsetzung des PfarrPlans 2011<br />
Von Jutta Klein<br />
„Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt“ – diese<br />
Überschrift stand über der Diskussion unter den<br />
Distriktsgemeinden <strong>Weil</strong> der Stadt, Merklingen,<br />
Münklingen, Hausen und Schafhausen über die<br />
Umsetzung des PfarrPlans 2011. „Evangelisch in<br />
<strong>Weil</strong> der Stadt“ sollte ausdrücken, was bei den langwierigen<br />
und nicht immer einfachen Verhandlungen<br />
als Ziel nicht aus den Augen verloren werden<br />
sollte: die bestmögliche Lösung für ein fruchtbares<br />
Miteinander der evangelischen Gemeinden im<br />
Distrikt. Diese Lösung scheint nun gefunden. Und<br />
weil zum Miteinander auch das Kennenlernen gehört,<br />
stellen in diesem Brenz-Boten die Distriktsgemeinden<br />
und Pfarrer sich und ihre Arbeit vor.<br />
Wie wirkt sich die Umsetzung des<br />
PfarrPlans in <strong>Weil</strong> der Stadt aus?<br />
Der PfarrPlan, ein von der Landeskirche ausgearbeitetes<br />
Programm zur notwendigen Reduzierung<br />
von Pfarrstellen, verlangte die Streichung je einer<br />
Viertelstelle in Schafhausen und in Münklingen.<br />
Dadurch wären dort sehr unattraktive und zukünftig<br />
schwer zu besetzende 75 %-Stellen entstanden.<br />
Der Kirchengemeinderat <strong>Weil</strong> der Stadt hat sich bereit<br />
erklärt, im Rahmen einer Gesamtlösung auf die<br />
Wiederbesetzung der halben Pfarrstelle, die zuletzt<br />
(c) OpenStreetMap CC-BY-SA<br />
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Frau Schneider-Wagner innehatte, zu verzichten.<br />
Dafür hat ab April Pfarrer Pal Gémes aus Schafhausen<br />
einen 25 %-Dienstauftrag in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
übernommen. Er hält monatlich einen Gottesdienst<br />
in unserer Gemeinde. Da er zuvor in Schafhausen<br />
Gottesdienst feiert, wurde in <strong>Weil</strong> der Stadt der<br />
Gottesdienstbeginn an allen Sonntagen auf 10.30<br />
Uhr (Beginn des Läutens) verlegt. Zum Aufgabenbereich<br />
von Pfarrer Gémes gehören außerdem das<br />
Bürgerheim und die betreuten Wohnanlagen sowie<br />
der Seelsorgebezirk im Bereich zwischen Max-<br />
Caspar-Straße und Grabenstraße (siehe Karte). Die<br />
Koordination der Besuchsdienste übernehmen der<br />
<strong>Weil</strong>er Pfarrer und Pfarrer Gémes gemeinsam.<br />
Ebenfalls seit April ist Diakonin Birgit Auer aus<br />
Merklingen für die Kinderkirche, für die ökumenischen<br />
Gottesdienste für Kleine und Große und für<br />
Angebote zur Tauferinnerung bzw. Seminare zur<br />
christlichen Erziehung zuständig. Die Merklinger<br />
Kirchengemeinde kann als Ausgleich dafür Dienste<br />
des Münklinger Pfarrers in Anspruch nehmen.<br />
Von der jetzt gefundenen Lösung erhoff en sich alle<br />
Gemeinden neue Impulse und Anstöße für eine<br />
fruchtbare Zusammenarbeit und natürlich, dass<br />
die nächste Sparrunde PfarrPlan 2018 an unserem<br />
Distrikt vorübergehen möge!<br />
5
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Merklingen<br />
Von Wolfgang Fauth, Kirchengemeinderats (KGR)-Vorsitzender in Merklingen<br />
„Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den<br />
Berg, wohin Jesus sie gewiesen hatte. Und als sie<br />
ihn sahen, fi elen sie vor ihm nieder; einige aber<br />
zweifelten. Da trat Jesus herzu und sprach zu<br />
ihnen: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel<br />
und auf Erden. Darum gehet hin und machet<br />
zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den<br />
Namen des Vaters und des Sohnes und des<br />
Heiligen Geistes und lehret sie halten alles,<br />
was ich euch geboten habe. Und siehe, ich<br />
bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“.<br />
Diese Stelle aus dem Matthäus-Evangelium hat<br />
sich die Gemeinde Merklingen vor einigen Jahren<br />
als Gemeindeleitbild gegeben, um sichtbar zu machen,<br />
was die Gemeinde trägt und leitet, wo wir unseren<br />
Auftrag sehen und wie wir diesen im Rahmen<br />
unserer Möglichkeiten umsetzen wollen. Auf diese<br />
Bibelstelle führen wir darum auch unsere sechs<br />
Leitsätze zurück. Als evangelische Kirchengemeinde<br />
Merklingen wollen wir:<br />
• miteinander auf dem Weg des Glaubens sein<br />
und einander beistehen (die elf Jünger gingen<br />
nach Galiläa)<br />
• Verantwortung wahrnehmen (Christus spricht:<br />
„mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf<br />
Erden“)<br />
• off en und einladend sein (Darum gehet hin)<br />
• von Gott weitersagen (machet zu Jüngern alle<br />
Völker)<br />
• auf Fragen des Glaubens antworten können<br />
(und lehret sie halten alles was ich euch befohlen<br />
habe)<br />
• Gottes Gegenwart feiern (und siehe ich bin<br />
bei euch alle Tage)<br />
Um diese Leitsätze orientieren sich die vielfältigen<br />
und breitgefächerten Angebote unserer Gemeinde.<br />
Für alle Altersgruppen ist etwas dabei,<br />
von Kra<strong>bb</strong>elgruppen bis zum Seniorenkreis, für<br />
Frauen (Frauenfrühstück, Frauengesprächskreise)<br />
und Männer („Team der kochenden Väter“ und<br />
ganz aktuell unsere halbjährlichen Merklinger<br />
Männervesper).<br />
6<br />
Innenraum der Merklinger Remigiuskirche<br />
Viele dieser Angebote sind ökumenisch ausgerichtet,<br />
denn mit der katholischen Kirchengemeinde<br />
verbindet uns seit Jahren eine enge Zusammenarbeit.<br />
Der „Arbeitskreis Ökumene“ konnte<br />
im Februar sein 25-jähriges Bestehen feiern. Als<br />
jüngstes Ergebnis dieser Kooperation haben sich<br />
beispielsweise die beiden Kirchenchöre zu Beginn<br />
dieses Jahres zum ökumenischen Kirchenchor zusammengeschlossen.<br />
Ein ganz besonderes Anliegen unserer Gemeinde<br />
ist unsere Jugendarbeit. Im Dezember 2000<br />
beschloss der Kirchengemeinderat die Schaff ung<br />
einer Diakonenstelle, um die Kinder- und Jugendarbeit<br />
in der Gemeinde zu fördern, zunächst<br />
zu 100 % aus Mitteln der Gemeinde fi nanziert, im<br />
Wesentlichen durch Spenden, Opfer und Erlöse<br />
von Gemeindefesten. Aktuell erfüllt Birgit Auer die<br />
Aufgabe der Diakonin auf einer 75 %-Stelle, wobei<br />
50 % der Mittel inzwischen vom Bezirk kommen,<br />
25 % aus der Gemeinde. Seit April 2012 teilen wir<br />
uns diese Diakonenstelle mit der Gemeinde <strong>Weil</strong><br />
der Stadt. Am 29. Januar 2010 wurde das „<strong>Evangelische</strong><br />
Jugendwerk Merklingen“ gegründet,<br />
das die Jugendarbeit langfristig organisieren<br />
und vernetzen soll.<br />
Als damals erste Gemeinde im Bezirk Leonberg<br />
wurde die Gemeinde Merklingen im
Jahr 2004 mit dem „Grünen<br />
Gockel“, dem Gütesiegel der<br />
Landeskirche für kirchliches Umweltmanagement<br />
zertifi ziert.<br />
Die Schöpfung zu erhalten ist uns ein zentrales<br />
Anliegen, darum unterziehen wir uns in regelmäßigen<br />
Abständen den geforderten Umweltaudits.<br />
Ein besonders eindrückliches Resultat dieses Umweltengagements<br />
ist unsere Winterkirche: Seit drei<br />
Jahren schließen wir in den besonders kalten Monaten<br />
Januar und Februar unsere Kirche zu, stellen<br />
die Heizung ab und feiern die sonntäglichen Gottesdienste<br />
im Gemeindehaus als Zeichen für einen<br />
verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen<br />
und der Vermeidung von Emissionen.<br />
Durch die Initiative unseres im vergangenen Jahr<br />
verstorbenen Gemeindemitglieds, dem Ruhestandspfarrer<br />
Kurt Rommel wurde unsere Gemeinde<br />
vor einigen Jahren auf das Projekt Abrahams<br />
Herberge in Beit Jallah (Palästina) aufmerksam.<br />
„Der Segen des einen Volkes hängt ab vom Segen<br />
des anderen Volkes“ ist das Credo von Pfarrer Jadallah<br />
Shihadeh von der evangelisch-lutherischen<br />
Kirche in Palästina. Und so hat er in dem kleinen Ort<br />
zwischen Jerusalem und Bethlehem eine Begegnungsstätte<br />
geschaff en, die den Jugendlichen der<br />
drei großen Religionen (Christentum, Judentum,<br />
Islam) off ensteht. Wir begleiten dieses Projekt mit<br />
Gebeten und regelmäßigen Spenden (beispielsweise<br />
durch Konzerterlöse unserer Musikgruppen)<br />
und wer als Tourist das angeschlossene Gästehaus<br />
besucht, kann mit etwas Glück im „Merklinger Zimmer“<br />
übernachten.<br />
Besonders stolz sind wir natürlich auch auf unsere<br />
Kirchenburg selbst, die den architektonischen<br />
Mittelpunkt unseres Ortes darstellt. Mehr als nur<br />
eine Wehrkirche sieht man der Anlage auch heute<br />
noch ihre frühere Schutzfunktion mit Türmen,<br />
Mauern, Graben und Brücke an. Hier wird Martin<br />
Luthers Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“<br />
(be-)greifbar.<br />
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Wer sagt das? Sagen Sie das von sich? Sage ich das<br />
von mir? Weder - noch! Das sagt der Apostel Paulus<br />
- oder vielmehr: das schrieb der Apostel Paulus an<br />
die Gemeinde in Korinth (1. Korintherbrief 15, 10).<br />
Keiner von uns ist der Apostel Paulus. Darf ich dann<br />
also nicht sagen: „Durch Gottes Gnade bin ich, was<br />
ich bin“? Triff t das auf mein Leben nicht zu? Wodurch<br />
bin ich, was ich bin? ...<br />
Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser des Brenz-<br />
Boten: den Satz des Apostels Paulus muss man meditieren;<br />
man muss ihn hin- und herbewegen; man<br />
muss auf ihm herumkauen. Erklären muss man diesen<br />
biblischen Satz nicht. Er ist kurz und knapp, klar<br />
und verständlich. Aber wie viel kann dieser Satz in<br />
einem auslösen und anstoßen und durcheinander<br />
bringen, wenn..., ja, wenn man sich auf diesen Satz<br />
einlässt und sich ihm aussetzt - auch auf die Gefahr<br />
hin, verunsichert und irritiert zu werden!<br />
Seit September 2004<br />
bin ich Pfarrer in Merklingen.<br />
Wodurch bin<br />
ich das? Was prägt<br />
mich? Was bestimmt<br />
mich? Was lässt mich<br />
nicht los? Was verunsichert<br />
mich, korrigiert<br />
mich, ärgert mich,<br />
bringt mich weiter,<br />
wirft mich zurück? Was?<br />
Ich antworte kurz und knapp: es ist die Bibel. Es ist<br />
die Bibel, die mich nicht loslässt. Es ist die Bibel, die<br />
ich immer wieder hin- und herbewege, auf der ich<br />
herumkaue, an der ich mir die Zähne ausbeiße. Es ist<br />
die Bibel, die mich verunsichert, korrigiert, ärgert,<br />
weiterbringt, zurückwirft... Es ist die Bibel - oder<br />
mit den Worten des Apostels Paulus ausgedrückt:<br />
„Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“<br />
Ihr Pfarrer Gebhard Greiner<br />
7
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Münklingen und Hausen<br />
Von Annegret Mrasek und Monika Poganatz, KGR-Vorsitzende in Münklingen bzw. Hausen<br />
Münklingen ist<br />
eine überschaubare<br />
Kirchengemeinde<br />
mit 692 Gemeindegliedern.<br />
Seit dem<br />
2. Weltkrieg werden<br />
die Gemeinden<br />
Münklingen und<br />
Hausen von einer<br />
gemeinsamen Pfarrstelle<br />
betreut. Sie<br />
Jakobuskirche Münklingen<br />
sind aber bis jetzt<br />
selbstständig. Die<br />
Zusammenarbeit der beiden Gemeinden hat sich<br />
in den letzten Jahren spürbar intensiviert, bedingt<br />
durch die abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder<br />
und eine notwendige Effi zienzsteigerung. Durch<br />
den PfarrPlan ist der Zusammenschluss noch dringender<br />
geworden; der Prozess des „Zusammengehens“<br />
läuft schon, die rechtliche Form ist noch off en.<br />
Die Kirchengemeinde spielt eine wesentliche Rolle<br />
im Ort. Besonders die Feste und das rege Leben<br />
im Gemeindehaus ragen heraus. Das Sommerfest<br />
rund ums Gemeindehaus mit Zwiebelkuchen und<br />
Brezeln aus dem Backhaus ist ein Magnet.<br />
Gerade die Erwachsenenarbeit ist äußerst vielfältig:<br />
Frauenwerkstatt, Gesprächskreis, Frauenkreis<br />
und Seniorennachmittag sind feste Größen. Die<br />
Kinderkirche ist sehr kreativ und macht mit vielen<br />
Aktionen auf sich aufmerksam: Feier am Jakobsbrunnen,<br />
Osterfrühstück und Krippenspiel. Bei der<br />
Jugendarbeit gibt es Lücken. Nicht für alle Altersgruppen<br />
gibt es Angebote, da Ehrenamtliche lieber<br />
bei kurzfristigen Projekten helfen als eine Gruppe<br />
über längere Zeit zu betreuen.<br />
Mit dem Monat März ist in der kirchlichen Arbeit<br />
ein Aufschwung zu spüren: Nach zweijähriger Vertretungszeit,<br />
bedingt durch die Krankheit und den<br />
frühen Tod von Pfarrer Lutz Geiger, haben wir nun<br />
mit Pfarrer Martin Jetter gute Aussichten auf eine<br />
ständige pfarramtliche Versorgung und neue Impulse<br />
für die Gemeinde.<br />
8<br />
Hausen, die kleinste Kirchengemeinde im<br />
Distrikt <strong>Weil</strong> der Stadt und im Kirchenbezirk Leonberg<br />
liegt im schönen Tal der Würm an der Grenze<br />
zum Enzkreis und zur Badischen Landeskirche.<br />
Als eigenständige Kirchengemeinde mit 446 evangelischen<br />
Gemeindegliedern teilen wir uns mit<br />
Münklingen schon viele Jahre eine Pfarrstelle und<br />
arbeiten in einigen Bereichen eng zusammen.<br />
„Sonder-Projekte“ sind für kleinere Gemeinden<br />
gemeinsam leichter zu bewältigen. So ließen uns<br />
Jugendprojekte, Glaubenskurse, Sondergottesdienste<br />
auch schon vor der „PfarrPlan-Zeit“ enger<br />
zusammenrücken.<br />
Die kirchliche Arbeit ist im Ort anerkannt und<br />
wichtig. Viele junge Familien sind off en und unterstützen<br />
vor allem unsere Projektarbeit wie Kinderbibeltage,<br />
Krippenspiele, Glaubenskurse, Reformationstag,<br />
Frauenfrühstück, Weltgebetstag oder<br />
„Projektchörle“.<br />
Aber auch regelmäßige Gruppen wie Mutter-Kind-<br />
Gruppe, Mädchen- und Bubenjungschar und „Freitagstreff<br />
für Erwachsene“, Frauentreff und Seniorentreff<br />
sind feste Bestandteile unserer Arbeit.<br />
Nach zweijähriger Vertretungszeit sind wir sehr<br />
froh und dankbar, dass wir nun mit Pfarrer Martin<br />
Jetter wieder pfarramtlich versorgt sind und freuen<br />
uns auf die gemeinsame Wegstrecke, auf neue Impulse<br />
und Ideen!<br />
Ev. Gemeindehaus in Hausen
Liebe Gemeindeglieder der<br />
Brenzgemeinde!<br />
Keine leichte Aufgabe, die mir<br />
der Redaktionskreis des Brenz-<br />
Boten stellte, mich Ihnen mit diesem Vers vorzustellen.<br />
Ist es doch ein Mahnwort und zudem noch<br />
aus dem Zusammenhang gerissen. Nur allzu leicht<br />
– und so ging es mir auch beim ersten Lesen – kann<br />
er als Gerichtswort auf unser ganzes Verhalten<br />
missverstanden werden. Doch liest man die Verse<br />
davor, dann wird schnell deutlich, dass es Jesus mit<br />
diesem Wort hier um das rechte Hören des Gotteswortes<br />
geht: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!<br />
… Seht zu, was ihr hört!“ Sind wir darauf bedacht,<br />
ganz und richtig zu hören, was Jesus uns sagt?<br />
Nutzen wir die Gelegenheiten dazu? Sprich, lesen<br />
wir die Bibel und erwarten wir, dass Gott in einem<br />
Gottesdienst zu uns spricht? Lassen wir uns ansprechen<br />
von Gott, auch wenn uns die Botschaft mal<br />
gegen den Strich geht oder uns herausfordert?<br />
Wenn wir jedoch das Wort Gottes mit Eigenem vermengen<br />
und es gar noch entstellen, so wird dasselbe<br />
Maß auch für uns gebraucht und wir empfangen<br />
wenig: wenig Erkenntnis, wie Gott ist und handelt,<br />
wenig Hilfe von oben, wenig Kraft aus der Fülle Gottes.<br />
Es besteht die Gefahr, dass wir an Geist und Kraft<br />
arme Menschen bleiben, wenig wirksam als Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Reich Gottes.<br />
Hören wir jedoch treu, wach und aufmerksam und<br />
sind wir bereit, das Erkannte in unserem Leben anzuwenden,<br />
so wird auch Gott in seiner Gnade ein<br />
reiches, volles Maß anwenden und er wird uns sein<br />
Heil in Fülle schenken, dazu Wachstum in einem lebendigen<br />
Glauben und seinen reichen Segen.<br />
Ich weiß nicht, ob es mir zusteht, mich Ihnen - als<br />
ein Neuer im Distrikt, der Sie gar nicht kennt - mit<br />
einem solchen Wort vorzustellen. Denn mit Mahnworten<br />
habe ich es nicht so, viel lieber rede ich von<br />
der Gnade und Liebe Gottes und seinen Verheißungen.<br />
Dennoch, es geht immer darum, Gott beim<br />
Wort zu nehmen, sich immer wieder neu auf<br />
die Botschaft Jesu Christi einzulassen und<br />
sich ihm und seiner Gnade - mit allem, was<br />
wir sind und haben - anzuvertrauen.<br />
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Doch nun noch ein paar Sätze zu mir: Bis März 2011<br />
war ich Pfarrer der wohl kleinsten Gesamtkirchengemeinde<br />
unserer Landeskirche in Zillhausen und<br />
Streichen – das sind zwei Stadtteile von Balingen.<br />
Davor war ich Pfarrer z. A. in Fridingen im schönen<br />
Donautal. Das Vikariat machte ich in den Ortsteilen<br />
Altingen und Reusten der Gemeinde Ammerbuch.<br />
Studiert habe ich in Basel,<br />
Mainz und Tübingen,<br />
wo ich 1993 auch<br />
das theologische Examen<br />
ablegte. In dieser<br />
Zeit wurden unsere<br />
drei Kinder Andreas,<br />
Jana und Daniel geboren.<br />
Seit vorletztem<br />
Jahr bin ich geschieden.<br />
Jana und Daniel<br />
leben bei ihrer Mutter.<br />
Andreas, der älteste<br />
Sohn, hat sich entschieden, seine Schulausbildung<br />
in Balingen zu beenden.<br />
Nun bin ich also im Kirchenbezirk Leonberg gelandet,<br />
bis zu den Sommerferien 2011 als Krankheitsvertretung<br />
in Münklingen und Hausen und<br />
danach in Wimsheim, wo ich derzeit auch wohne.<br />
Mitte März dieses Jahres bekam ich den Dienstauftrag<br />
für Münklingen und Hausen wieder übertragen,<br />
was für mich fast wie ein „Heimkommen“ war.<br />
Dazu kommt im Rahmen des PfarrPlans noch der<br />
Seelsorgebezirk Sägwiesen in Merklingen sowie<br />
die seelsorgerliche Verantwortung für das Haus<br />
Michael. Sicherlich werde ich im Rahmen einer Vertretung<br />
auch bei Ihnen in <strong>Weil</strong> der Stadt hin und<br />
wieder tätig sein.<br />
Einstweilen wünsche ich Ihnen einen schönen<br />
Frühsommer und natürlich Gottes Segen zu allem<br />
Hören, Tun und Lassen. Ihr Martin Jetter<br />
9
TitelThema: Evangelisch in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
Schafhausen<br />
Von Sabine Hartmann, Vorsitzende des Kirchengemeinderats (KGR)<br />
Schafhausen ist eine dörfl iche Gemeinde mit<br />
stark 2.100 Einwohnern. Knapp die Hälfte davon<br />
ist evangelisch. Alle 5 bis 7 Jahre führen wir in der<br />
Gemeinde eine Besuchsaktion durch, bei der alle<br />
Gemeindeglieder besucht werden. Dreimal schon<br />
gab es eine solche Aktion: 1999: „Wir weben Gemeinde“<br />
– da bekamen alle Gemeindeglieder einen<br />
Bändel ins Haus gebracht, den sie dann in einen<br />
großen Webrahmen einweben konnten. 2005:<br />
„Gemeinsam unterwegs“ – da wurden Mosaiksteinchen<br />
verteilt, die ins große Glasmosaikfenster<br />
im Gemeindehaus eingefügt wurden. Ende 2011:<br />
„Die Mischung macht´s“ – da waren 24 nette Leute<br />
aus der Gemeinde unterwegs und brachten einen<br />
Kartengruß und vorbereitete Rezeptblätter für ein<br />
neues Schafhausener Kochbuch.<br />
Das Kochbuch mit Lieblingsrezepten der Schafhausener<br />
ist derzeit in Arbeit und wird am Himmelfahrtstag<br />
- Donnerstag, den 17. Mai 2012 - beim<br />
10-jährigen Gemeindehausjubiläum erstmals zu<br />
kaufen sein. Es wird mehr als 400 Seiten haben und<br />
birgt eine Fülle von guten Rezepten.<br />
„Gottes Walten in der Schöpfung und in Israels Geschichte“<br />
- so ist der Psalm 147 in der Luther-Bibel<br />
überschrieben. Es ist eine Eigenheit der alttestamentlichen<br />
Frömmigkeit, Gottes Handeln in der<br />
Natur und in der Geschichte in Eins zu sehen. Den<br />
ganzen Psalm durchzieht diese Zusammenschau<br />
in einem bunten Wechsel: Neben dem Dank und<br />
dem Lobpreis über den Herrn, der die Gestirne<br />
zählt, das Wetter zum Wohl der Geschöpfe bestellt<br />
und Mensch und Tier mit Nahrung versorgt steht<br />
unvermittelt der Dank an Gott, der Jerusalem baut,<br />
die Verstreuten Israels sammelt und Freude hat an<br />
10<br />
Cyriakuskirche und Gemeindehaus Schafhausen<br />
10 Jahre Gemeindehaus Schafhausen – das feiern<br />
wir mit einem Freiluft-Festgottesdienst an Christi<br />
Himmelfahrt um 10 Uhr an den Sitzstufen unseres<br />
Gemeindehauses. Anschließend kann man<br />
bei Getränken und Essbarem bis in den Nachmittag<br />
verweilen, besondere Jubiläumserzeugnisse<br />
erwerben und bei Gesprächen und Begegnungen<br />
eine schöne Zeit verleben. Das Gemeindehaus<br />
ist eine große Bereicherung für die Gemeinde in<br />
Schafhausen.<br />
denen, die „auf seine Güte hoff en“.<br />
Wie sich Gott gegenüber seinem<br />
Volk verhält, wird deutlich im Monatsspruch<br />
für den August. „Gott<br />
heilt“ - und zwar im doppelten Sinne:<br />
Er kümmert sich einerseits um<br />
die sichtbaren äußerlichen Wunden,<br />
für die er in der Natur allerlei Kräuter wachsen<br />
lässt. Diese bewirken – fachmännisch angewandt<br />
- Linderung der Schmerzen und Heilung. Andererseits<br />
kümmert sich Gott auch um die versteckten<br />
seelischen Verletzungen. Diese zu heilen bedarf<br />
es mehr als nur medizinisches Knowhow (wobei<br />
dieses keinesfalls gering geschätzt werden darf!).<br />
Denn die Seele ist ein verletzliches Gebilde. Eine<br />
große Enttäuschung, Erfahrung von Unrecht und<br />
damit vebundene Rachegefühle, erlittene oder<br />
verursachte Schuld hinterlassen tiefe Wunden,<br />
die einen Menschen, ja ein ganzes Volk
ein Leben lang plagen und begleiten können. Die<br />
Geschichte Israels ist voller solcher Erfahrungen.<br />
Wer kann da helfen?<br />
Der Psalmist weiß es: Es ist nur Gott alleine – er<br />
kann vergeben, das Gift, das die Seele zermartert,<br />
neutralisieren und so auch unheilbare Wunden<br />
durch seine Güte zuwachsen lassen. Gott hat uns<br />
in Jesus Christus in besonderer Weise gezeigt, dass<br />
er gewillt ist, unter uns Heil entstehen und das verletzte<br />
Verhältnis zwischen Geschöpf und Schöpfer<br />
genesen zu lassen. So können auch wir Christen<br />
diesen alten Psalm Israels beten und Gott loben:<br />
„Halleluja! Lobet den Herrn! Denn unsern Gott zu<br />
loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben, das ist<br />
lieblich und schön!“ (147,1)<br />
Wie es mein<br />
Name schon<br />
zeigt, bin ich<br />
ein ziemlich „internationaler<br />
Mensch“. Geboren<br />
in der Megametropole<br />
Sao<br />
Paulo in Brasilien<br />
als Kind ungarischer<br />
Eltern,<br />
aufgewachsen<br />
in Deutschland,<br />
in Bad Cannstatt – dreisprachig, mit Ungarisch als<br />
Muttersprache. Nach Abitur in Stuttgart, Diakonischem<br />
Jahr in Südbrasilien in einem Kinderheim<br />
und Studium der <strong>Evangelische</strong>n Theologie war<br />
ich Ausbildungsvikar in Bad Mergentheim und<br />
kam anschließend für zwei Jahre an die Deutschsprachige<br />
<strong>Evangelische</strong> Gemeinde in Budapest.<br />
Verheiratet mit meiner Frau Nóra bin ich seit 1994<br />
Gemeindepfarrer in Schafhausen – hier sind auch<br />
unsere Kinder geboren – Dorottya (18), Tamás (16),<br />
Ágnes (13), Anna (11), Kristóf (8) und Mátyás (5).<br />
Seit 1. April 2012 bin ich auch in der Kirchengemeinde<br />
<strong>Weil</strong> der Stadt mit einem Teilauftrag<br />
tätig. Ihr Pfarrer Pál Gémes<br />
TitelThema/Termine<br />
Veranstaltungshinweise<br />
Predigtplatzgottesdienst am 22. Juli<br />
mit Verabschiedung von Vikarin Barbara Eisenhardt.<br />
Der Familiengottesdienst mit Taufen auf<br />
dem Predigtplatz beim Ihinger Hof wird musikalisch<br />
umrahmt vom Posaunenchor. Im Gottesdienst<br />
wird unsere Vikarin Barbara Eisenhardt verabschiedet.<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein<br />
gemeinsames Mittagessen vom Grill (Salatspenden<br />
willkommen!) und Gelegenheit zum Spielen für<br />
die Kinder. Bei schlechtem Wetter fi nden der Gottesdienst<br />
in der Brenzkirche, Verabschiedung und<br />
Mittagessen im Gemeindehaus statt.<br />
Brenz Band in der Brenzkirche<br />
Am Donnerstag, den 27. September fi ndet um<br />
19.30 Uhr ein Benefi zkonzert „30 Jahre Unamonos“<br />
in der Brenzkirche statt. Dazu kommt die bekannte<br />
Brenz Band zum 2. Mal nach <strong>Weil</strong> der Stadt: behinderte<br />
und nichtbehinderte Musiker, die bei bisher<br />
1.500 Konzerten im In- und Ausland mit ihrem Programm<br />
und ihrem Auftreten das Publikum begeisterten<br />
und viele Auszeichnungen erhalten haben.<br />
Einlass 19.00 Uhr, Eintritt: 10 €, ermäßigt 8 €.<br />
Pfarrer Fischer-Braun verlässt die Gemeinde zum<br />
31. August 2012. Die feierliche Verabschiedung<br />
soll noch vor den Sommerferien im und nach<br />
dem Gottesdienst am Sonntag, den 15. Juli stattfi<br />
nden. Alle Mitarbeitenden und ehemaligen<br />
Mitarbeitenden in der Gemeinde sind zu einem<br />
Abschiedsabend am Freitag, den 13. Juli im Gemeindehaus<br />
eingeladen.<br />
Ebenfalls in den Sommerferien endet die Vikariatszeit<br />
von Barbara Eisenhardt. Sie wird im<br />
Gottesdienst auf dem Predigtplatz am 22. Juli<br />
verabschiedet. Einen Rückblick auf ihre Zeit an<br />
der Brenzkirche lesen Sie im nächsten Gemeindebrief.<br />
Ihr und Ihrem Mann Daniel, der bereits<br />
zugesagt hat, sich weiterhin musikalisch in <strong>Weil</strong><br />
der Stadt engagieren zu wollen, schon an dieser<br />
Stelle ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz<br />
und alles Gute für die Zukunft!<br />
11
Termine<br />
<strong>Juni</strong> Juli<br />
1 Fr<br />
2 Sa<br />
10.30 Uhr Gottesdienst (GD)<br />
3 So<br />
(Eisenhardt)<br />
4 Mo<br />
5 Di<br />
6 Mi<br />
7 Do<br />
8 Fr<br />
9 Sa<br />
Ökum. GD zur Einweihung des<br />
10 So<br />
Klösterle (Fischer-Braun/Gruber)<br />
Kleingruppen-Vorbereitung<br />
11 Mo<br />
Jugendmitarbeitertreff<br />
12 Di<br />
13 Mi GD im Bürgerheim, KGR<br />
14 Do<br />
15 Fr<br />
16 Sa Spaß uff dr Gass<br />
10.30 Uhr GD mit Taufe und<br />
17 So<br />
Posaunenchor (Eisenhardt)<br />
GD Bürgerheim<br />
18 Mo Kleingruppen-Vorbereitung<br />
19 Di<br />
20 Mi Ökum. KGR<br />
21 Do Gespräch über der Bibel<br />
22 Fr<br />
23 Sa<br />
24 So 10.30 Uhr GD (Gémes)<br />
Seniorenfrühstück,<br />
25 Mo<br />
Kleingruppen-Vorbereitung<br />
26 Di<br />
27 Mi<br />
28 Do<br />
29 Fr Konfi -Elternabend<br />
30 Sa Einführungstag Jungscharleiter<br />
12<br />
1 So Abend-GD (Fischer-Braun)<br />
2 Mo<br />
3 Di<br />
4 Mi<br />
5 Do<br />
6 Fr Jungschar-Übernachtung<br />
7 Sa<br />
10.30 Uhr GD mit Abendmahl<br />
8 So<br />
(Eisenhardt)<br />
9 Mo<br />
10 Di<br />
11 Mi GD im Bürgerheim, KGR<br />
12 Do Gespräch über der Bibel<br />
Abschiedsfeier von Pfarrer<br />
13 Fr<br />
Fischer-Braun für Mitarbeitende<br />
und ehemalige Mitarbeitende<br />
14 Sa<br />
10.30 Uhr GD zur Verabschiedung<br />
von Pfarrer Fischer-Braun<br />
15 So<br />
mit Regenbogen- und Flötenchor,<br />
GD im Bürgerheim<br />
16 Mo Jugendmitarbeitertreff<br />
17 Di<br />
18 Mi<br />
19 Do Senioren<br />
20 Fr<br />
21 Sa Info-Nachmittag „Wend-Zoodo“<br />
GD auf dem Predigtplatz mit<br />
22 So<br />
Taufe und Verabschiedung von<br />
Vikarin Eisenhardt<br />
23 Mo Seniorenfrühstück<br />
24 Di<br />
25 Mi<br />
26 Do<br />
27 Fr 27.07.-04.08. Radtour<br />
28 Sa<br />
29 So 10.30 Uhr GD (Gémes)<br />
30 Mo<br />
31 Di
August September<br />
1 Mi<br />
2 Do<br />
3 Fr<br />
4 Sa<br />
5 So 10.30 Uhr GD (Gémes)<br />
6 Mo<br />
7 Di<br />
8 Mi GD im Bürgerheim<br />
9 Do<br />
10 Fr<br />
11 Sa<br />
10.30 Uhr GD mit Taufe<br />
12 So<br />
(Fischer-Braun)<br />
13 Mo<br />
14 Di<br />
15 Mi<br />
16 Do<br />
17 Fr<br />
18 Sa<br />
10.30 Uhr GD mit Abendmahl<br />
19 So<br />
(Eisenhardt)<br />
20 Mo<br />
21 Di<br />
22 Mi<br />
23 Do<br />
24 Fr<br />
25 Sa<br />
26 So 10.30 Uhr GD (Dr. Martin)<br />
27 Mo<br />
28 Di<br />
29 Mi<br />
30 Do<br />
31 Fr<br />
Termine<br />
1 Sa<br />
2 So 10.30 Uhr GD<br />
3 Mo<br />
4 Di<br />
5 Mi<br />
6 Do<br />
7 Fr<br />
8 Sa<br />
9 So 10.30 Uhr GD<br />
10 Mo<br />
11 Di<br />
12 Mi<br />
13 Do<br />
14 Fr<br />
15 Sa<br />
16 So 10.30 Uhr GD<br />
17 Mo<br />
18 Di<br />
19 Mi<br />
20 Do Senioren<br />
21 Fr<br />
22 Sa<br />
23 So 10.30 Uhr GD<br />
24 Mo<br />
25 Di<br />
26 Mi<br />
27 Do 19.30 Uhr Konzert Brenz Band<br />
28 Fr<br />
29 Sa<br />
30 So<br />
Weitere Termine und aktuelle Informationen fi nden Sie im Wochenblatt der<br />
Stadt <strong>Weil</strong> der Stadt, im Schaukasten und im Internet.<br />
13
Verabschiedung von Pfarrer Fischer-Braun<br />
Zum Abschied von Albrecht Fischer-Braun<br />
Von Jutta Klein<br />
Kinderbibelwoche:<br />
Seit 1999 gibt es in jedem Herbst eine Kinderbibelwoche:<br />
3 Tage, an denen sich Kinder von<br />
der 1. bis zur 6. Klasse mit einer Bibelgeschichte<br />
beschäftigen, viel Spaß miteinander haben<br />
und zum Abschluss mit ihren Familien zusammen<br />
Gottesdienst feiern.<br />
Film-Gottesdienste:<br />
Sehr beliebt sind die schon zur Tradition gewordenen Filmgottesdienste<br />
mit anschließender Auff ührung eines Stummfi lms – von<br />
Slapstick bis Drama –, musikalisch untermalt von Bezirkskantor<br />
Attila Kalman, einem wahren Improvisationskünstler an der Orgel.<br />
14<br />
Ein Rückblick:<br />
14 Jahre Pfarrer der <strong>Brenzkirchengemeinde</strong> sind eine<br />
lange Zeit. Anlass für uns zurückzublicken auf das, was<br />
Albrecht Fischer-Braun und seine Frau Birgit Braun (von<br />
1998 bis 2005 ebenfalls Pfarrerin in der Gemeinde) in<br />
dieser Zeit auf den Weg gebracht oder mit Leidenschaft<br />
und großem Einsatz weitergeführt haben. Ihr Fortgang<br />
hinterlässt eine große Lücke, aber auch den Auftrag an<br />
uns, das Begonnene aus eigener Kraft fortzuführen und<br />
weiter zu gestalten. Bei aller Wehmut wünschen wir Familie<br />
Fischer-Braun einen guten Neuanfang in Löwenstein<br />
und viel Kraft und Gottes Segen bei der neuen<br />
spannenden Aufgabe.<br />
„Qué será, Sara?“ 2003/2004:<br />
Eine Kirchengemeinde schreibt, komponiert, inszeniert,<br />
musiziert und spielt ein eigenes Musical! Das<br />
Unternehmen war ein voller Erfolg, wie auch zwei<br />
weitere Auff ührungen in den folgenden Jahren<br />
zeigten.
Verabschiedung von Pfarrer Fischer-Braun<br />
Baumaßnahmen:<br />
Ein Pfarrer ist immer auch zuständig für die Gebäude der<br />
Kirchengemeinde: Von waghalsigen Reinigungsarbeiten an<br />
den Dachrinnen der Kirche bis zur Schaff ung eines barrierefreien<br />
Kirchenzugangs und der Renovierung des Gemeindehauses<br />
war auch hier viel zu tun!<br />
Radtour:<br />
Lieber Albrecht, hast du schon mal zusammengerechnet,<br />
wie viele Kilometer du gemeinsam<br />
mit radsportbegeisterten Jugendlichen<br />
durch die Alpen gefahren bist? Für alle, die dabei waren, ein unvergessliches Erlebnis!<br />
Erwachsenenbildung, <strong>Weil</strong> der Städter<br />
Forum:<br />
Ganz unterschiedliche gesellschaftspolitische Fragen<br />
waren Thema verschiedener Diskussionsrunden.<br />
Ein Höhepunkt war sicher 2008 die Reihe zu<br />
geschichtlichen Wendepunkten mit einem Vortrag<br />
des Leipziger Nikolaikirchenpfarrers Christian Führer.<br />
Zuletzt wurde ein interkonfessioneller Dialog<br />
in <strong>Weil</strong> der Stadt angestoßen, der hoff entlich seine<br />
Fortsetzung fi nden wird.<br />
Konfi rmanden- und Jugendarbeit:<br />
Ein Senfkorn, das reiche Früchte getragen hat und<br />
hoff entlich weiter tragen wird! 2011 ist es gelungen,<br />
der Jugendarbeit mit der Gründung des örtlichen<br />
Jugendwerks ejww eine feste Grundlage und Struktur<br />
zu geben.<br />
Und vieles ist da noch, was sich nicht in Bilder fassen lässt:<br />
Seelsorge, Predigten, Gespräche, Besuche, Organisation, Verwaltung, Telefonate, Hunderte von Mails,<br />
Technik, Musik, Gemeindebrief und Homepage ...<br />
Danke, lieber Albrecht Fischer-Braun, liebe Birgit Braun samt euren Kindern Michael, Christina<br />
und Jonas für 14 Jahre Wirken in unserer Gemeinde!<br />
15
Verabschiedung von Pfarrer Fischer-Braun<br />
Die Pfarrfamilie geht<br />
Von Hildegard und Siegfried Hiller<br />
Vor vierzehn Jahren angekommen,<br />
Von der Gemeinde angenommen,<br />
Nun geht die Pfarrfamilie fort,<br />
Wechselt berufsbedingt den Ort.<br />
Albrecht Fischer-Braun bestellt<br />
In Löwenstein ein neues Feld;<br />
Die Brenzgemeinde ihn vermisst,<br />
Wenn er nicht mehr bei ihr ist.<br />
Pfarrfamilie Fischer-Braun<br />
Lieben Kinder, Männer, Fraun:<br />
Seelgesorgt und gut gepredigt,<br />
Verwaltungstechnisch viel erledigt –<br />
Die Schäfl ein ließen sich verwöhnen;<br />
Kein Wunder, dass sie nunmehr stöhnen.<br />
Ein vielbegabter Musensohn<br />
Ist AFB in Wort und Ton.<br />
Klavier und andre Instrumente<br />
Wurden angeschaff t behände,<br />
Die Konfi -Band entstand, lebt fort,<br />
16<br />
Das Giebelzimmer als ein Ort<br />
Für mancherlei Aktivitäten<br />
Macht in der Gemeinde von sich reden.<br />
Ein Höhepunkt zweitausenddrei<br />
Das Sara-Musical im Mai,<br />
Durch Polen in besondrer Weise<br />
Zweitausendvier die Bildungsreise.<br />
Barrierefreier Kirchenzugang,<br />
Birgits Hohenasperg-Abgang,<br />
Ambo, neue Kirchenstühle,<br />
<strong>Weil</strong>er Batzen und noch viele<br />
Dinge sind geschehen,<br />
Gern gehört und gern gesehen,<br />
In Kirche und an manchem Ort<br />
Neu entstanden, wirken fort.<br />
„Ihr habt viel für uns geschaff t<br />
Mit Kreativität und Kraft!“<br />
Wehmütig werden die Gefühle<br />
Beim Abschied unsrer Pfarrfamilie.<br />
Dankschuldig bleiben wir zurück<br />
Und wünschen Freude und viel Glück.<br />
Möge Euch auf Euren Wegen<br />
Begleiten Gottes Gunst und Segen,<br />
Freude, Spaß an Leib und Seel‘,<br />
Christina, Jonas, Michael.<br />
Nochmals Dank dem Elternpaar,<br />
Das ein Geschenk für uns hier war –<br />
Und womit endet das Gedicht?<br />
„Vergesst die Brenzgemeinde nicht!“
Dank und Abschiedsworte<br />
Wer<br />
• denkt nicht nur auf jeden Sonntag hin, sondern<br />
dichtet auch zur Weihnachtszeit,<br />
• motiviert Alt und Jung zu musikalischen und<br />
sportlichen Höchstleistungen,<br />
• kämpft einen langen Kampf um gute Lösungen<br />
für den Distrikt und die eigene Gemeinde,<br />
• reist nicht nur als Sachverständiger für neues<br />
wirtschaftliches Handeln durch die Lande,<br />
sondern hat auch die Finanzen im eigenen<br />
Bereich im Blick,<br />
• bildet die Erwachsenen im Distrikt und schaff t<br />
Foren zu Hause,<br />
• ist bekannt wie ein bunter Hund - und hat daher(?)<br />
einen schwarz-weißen um sich,<br />
• geht auf die anderen zu und bleibt doch bei<br />
sich -<br />
• und das alles nicht nur für diese Welt, sondern<br />
auch „ad majorem dei gloriam“?<br />
Es ist unser Pfarrer Albrecht Fischer-Braun. Nochmals:<br />
Sehr schade, dass er geht!<br />
Ihm und seiner Familie<br />
sei für alles,<br />
was er (und was sie)<br />
in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
und in und für unsere<br />
Gemeinde in<br />
14 Jahren getan<br />
hat, herzlich gedankt!<br />
Frieder Klein,<br />
KGR-Vorsitzender<br />
Verabschiedung von Pfarrer Fischer-Braun<br />
Spagat souverän<br />
gemeistert!<br />
Pfarrer Albrecht Fischer-<br />
Braun hat den nicht einfachen<br />
Spagat zwischen<br />
seinem umfangreichen<br />
und engagierten Wirken in<br />
der Kirchengemeinde <strong>Weil</strong> der Stadt und seinem<br />
Einsatz im Kirchenbezirk Leonberg souverän gemeistert.<br />
Ich habe ihn als kreativen und innovativen<br />
Pfarrer der großen <strong>Weil</strong> der Städter Kirchengemeinde<br />
erlebt. Gleichzeitig fand er aber auch<br />
noch genügend Zeit, um sich für den Leonberger<br />
Kirchenbezirk einzusetzen und die Bezirksarbeit<br />
zu fördern. So war er – was einer seiner herausragenden<br />
Stärken entsprach – der Bezirkspfarrer für<br />
Kirchenmusik. Er war gewähltes Mitglied im Kirchenbezirksausschuss<br />
und hat damit wesentliche<br />
Entscheidungen für die Zukunft unseres Bezirks<br />
vorangebracht. Und als Bezirksbeauftragter für Erwachsenenbildung<br />
lag ihm die Bildungsarbeit sehr<br />
am Herzen. Albrecht Fischer-Braun hat nicht nur in<br />
seiner eigenen Kirchengemeinde ein attraktives<br />
Bildungsprogramm aufgebaut und durchgeführt,<br />
als Vorsitzender des bezirklichen Leitungskreises<br />
für Erwachsenenbildung hat er für den ganzen<br />
Kirchenbezirk wichtige Impuls gesetzt und war<br />
gemeinsam mit der Bildungsreferentin Ursula<br />
Wagner für ein breit gefächertes Bildungsangebot<br />
verantwortlich – stets nah bei den Menschen und<br />
den aktuellen Themen! Im letzten halben Jahr war<br />
er schließlich neben Pfarrer Klaus Käpplinger mein<br />
zweiter Dekansstellvertreter.<br />
Ich danke Pfarrer Albrecht Fischer-Braun herzlich<br />
für sein äußerst großes und kompetentes Engagement<br />
in <strong>Weil</strong> der Stadt und in unserem Kirchenbezirk<br />
und wünsche ihm in seiner neuen Aufgabe als<br />
theologischer Leiter der Tagungsstätte Löwenstein<br />
viel Erfolg und Gottes Segen<br />
Dekan Wolfgang Vögele<br />
17
Persönlich<br />
Familien gewinnen – Menschen begeistern<br />
Interview mit Diakonin Birgit Auer mit Fragen von Lars Harnisch<br />
Brenz-Bote: Seit April bis Du nun auch in <strong>Weil</strong> der<br />
Stadt für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit zuständig.<br />
Was machst Du genau?<br />
Birgit Auer: Mein Dienstauftrag in <strong>Weil</strong> der Stadt<br />
umfasst die Kinderkirche, Taufe und Tauferinnerung.<br />
Der Gottesdienst für kleine und große Leute<br />
ist ebenso meine Aufgabe wie die Kinderbibelwoche<br />
(KiBiWo). Dabei geht es um mehr als die reine<br />
Organisation. Unsere Veranstaltungen sollen denen<br />
gefallen, für die wir sie machen. Bei der KiBiWo<br />
diskutieren wir bereits über ein Konzept, auch die<br />
Kinderkirche werden wir gemeinsam weiterentwickeln.<br />
Darüber hinaus zählt die Familienarbeit zu<br />
meinen Arbeitsfeldern.<br />
BB: Kinder, Mütter, Jugendliche – da ist Spannung<br />
garantiert. Was gefällt Dir an diesen Aufgaben besonders?<br />
BA: Zum einen hat man viel mit netten Menschen<br />
zu tun und kann einiges bewegen. Letztlich will ich<br />
mit meiner Arbeit Kinder und Jugendliche, Eltern<br />
und Großeltern für unsere Gemeinde und unseren<br />
Glauben begeistern. Da ist es ein schöner Erfolg,<br />
wenn ein Angebot wie der Gottesdienst für Kleine<br />
und Große gut besucht ist oder Jugendliche selbstständig<br />
in ihrer Jugendgruppe etwas machen. Aber<br />
es ist natürlich auch eine große Herausforderung,<br />
junge Familien zu gewinnen, und das reizt mich.<br />
BB: Wo liegt denn das größte Problem?<br />
BA: Junge Familien haben ja immer weniger Zeit,<br />
da müssen wir passende Angebote entwickeln und<br />
neue Wege gehen. Zurzeit spreche ich die Familien<br />
gezielt an und frage, was sie erwarten oder sich<br />
wünschen. Danach können wir über die Umsetzung<br />
reden. Letztlich müssen neue Maßnahmen<br />
sinnvoll sein und ihr Ziel erreichen.<br />
Sie geht gerne auf Leute zu, tut gerne etwas für Familien und hat<br />
Erfahrung: Diakonin Birgit Auer ist für ihre Aufgaben in <strong>Weil</strong> der<br />
Stadt bestens gerüstet und freut sich drauf.<br />
18<br />
BB: Das klingt, als hättest Du schon Erfahrung?<br />
BA: Ja, ich komme aus der kirchlichen Jugendarbeit<br />
und bin gelernte Erzieherin. Ich stamme aus einer<br />
christlichen Familie, da war die Mitarbeit in der Kirche<br />
fast selbstverständlich. Später habe ich mich<br />
dann für die hauptamtliche Mitarbeit entschieden.<br />
Nach der Ausbildung zur Gemeindediakonin bin<br />
ich nach Freudenstadt gegangen und habe dort als<br />
Bezirksjugendreferentin gearbeitet. Aber ich wollte<br />
unbedingt in eine Gemeinde und so bin ich nach<br />
Merklingen gekommen.<br />
BB: Wie gefällt es Dir dort?<br />
BA: Sehr gut, ich habe es mir ja ausgesucht. Es hat<br />
von Anfang an alles gepasst, ein herzlicher Empfang,<br />
ein wunderschöner Ort und nette Leute, die<br />
was bewegen wollen. Darauf freue ich mich auch<br />
in <strong>Weil</strong> der Stadt.<br />
BB: Was erhoff st Du Dir von der Gemeinde?<br />
BA: Letztlich fi nde ich es wichtig, dass eine Gemeinde<br />
zusammen ihren Glauben lebt. Das ist in <strong>Weil</strong><br />
der Stadt so. Und dann freue ich mich auch auf Ideen<br />
zur Familienarbeit von außen – da sind Mitdenker<br />
und Mitmacher herzlich eingeladen.
Alles hat seine Zeit …<br />
Von Ute Mayer<br />
… so lautete das Thema des diesjährigen Kurses<br />
„Stufen des Lebens“. In diesen Glaubenskursen<br />
wollen wir miteinander entdecken, wie biblische<br />
Aussagen in unser Leben hineinsprechen. Rund<br />
15 Frauen und Männer diskutierten an den vier<br />
Abenden Fragen wie: „Wie gehen wir mit unserer<br />
Zeit um?“ „Jagen wir nur von einem Termin zum anderen?“<br />
„Wie erleben wir die uns gegebene Zeit?“<br />
„Zerrinnen die Tage nur so?“<br />
Anhand von Bodenbildern, Schautafeln und diversen<br />
Gegenständen wurde verdeutlicht, dass jede<br />
Lebensstufe Schönes und Schweres, Krisen und<br />
Chancen in sich birgt. Biblische Grundlage für alles<br />
war die Geschichte von Josef im Alten Testament.<br />
Eine Lebensgeschichte mit Höhen und Tiefen.<br />
Trotzdem konnte Josef im Rückblick sagen: „Gott<br />
meint es gut. Auch wenn Menschen es böse mit mir<br />
meinten – Gott gedachte es gut zu machen.“<br />
Aus der Gemeinde/Kasualien<br />
Auch in diesem<br />
Kurs zeigte<br />
sich ein Markenzeichen<br />
der Stufen des<br />
Lebens: Durch die unterschiedlichen Teilnehmer<br />
entsteht ein bereicherndes Miteinander und Teilhabenlassen.<br />
Jeder darf, aber keiner muss von seinen<br />
Gedanken und Erlebnissen erzählen. Natürlich<br />
durfte auch eine Teepause zwischendurch nicht<br />
fehlen, sie wird immer gerne zum Kennenlernen<br />
und Plaudern genutzt.<br />
Der Kurs „Stufen des Lebens“ wird immer zu Beginn<br />
eines Jahres angeboten und steht unter einem bestimmten<br />
Thema. Er ist fast wie Religionsunterricht<br />
für Erwachsene und ermutigt, auf Grund biblischer<br />
Texte Glauben und Leben neu in Beziehung zu<br />
bringen. Die Kursleiterinnen Sylvia Hanselmann<br />
(80722), Elisabeth Howoldt (522935) und Ute Mayer<br />
(8957) beantworten Ihnen gerne Fragen dazu.<br />
Oder wir sehen uns: Anfang 2013 fi ndet der nächste<br />
Kurs statt.<br />
Bleiben Sie behütet – Ihr Stufen des Lebens-Team<br />
19
Geburtstage<br />
20<br />
Genannt werden alle Jubilare ab 80 Jahren. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Geburtstag<br />
hier erscheint, teilen Sie uns dies bitte mit - wir werden Ihren Wunsch selbstverständlich<br />
berücksichtigen. Unsere Adresse fi nden Sie auf Seite 2.
Die Geschichte<br />
der Kirchenpartnerschaften<br />
im geteilten<br />
Deutschland<br />
(so auch der<br />
Titel eines Buches<br />
von Karoline<br />
Rittberger-<br />
Klas) begann<br />
„Sowjetische Besatzungszone“<br />
1949 mit einer<br />
Paketaktion<br />
zur Unterstützung bedürftiger Gemeinden und<br />
Pfarrer in der Sowjetzone, organisiert von den<br />
landeskirchlichen Hilfswerken (später Diakonische<br />
Werke). Württemberg wurde zuständig für<br />
den Bereich der Landeskirche Thüringen. Da die<br />
DDR den Geschenkversand bald nur noch unter<br />
Privatpersonen zuließ, wurde ein Netz von Patengemeinden<br />
gebildet, innerhalb dessen die Hilfspakete<br />
verschickt wurden. Dies verlief allerdings nicht<br />
immer ohne Probleme und Missverständnisse auf<br />
beiden Seiten. Die Gemeindepatenschaften waren<br />
nicht die einzige Form der Unterstützung der Westkirchen<br />
für die unter schwierigen materiellen und<br />
politischen Bedingungen existierenden Kirchen im<br />
Osten, aber sie waren die Grundlage für das Entstehen<br />
persönlicher Verbindungen, von Pfarrern<br />
zu Pfarrern, von Gemeindegliedern zu Gemeindegliedern.<br />
Die Reisebeschränkungen erschwerten<br />
den Kontakt natürlich, aber wo Beziehungen<br />
über die Jahrzehnte fortbestanden, wurde neben<br />
der materiellen Hilfe zunehmend der inhaltliche<br />
Aus der Partnergemeinde<br />
Blankenberg - Geschichte einer Partnerschaft<br />
Von Jutta Klein<br />
Austausch über Glauben und kirchliches Leben in<br />
unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen<br />
wichtig: aus Patenschaft wurde – auch in der<br />
Begriff sverwendung – Partnerschaft. Als solche<br />
wird sie zwischen vielen Gemeinden über die<br />
Wiedervereinigung vor 20 Jahren hinaus bis heute<br />
weiter gepfl egt.<br />
Partnergemeinde <strong>Weil</strong> der Stadts wurde Blankenberg<br />
im Kirchenkreis Schleiz. Direkt an der Grenze<br />
im sogenannten Sperrbezirk gelegen, wurden die<br />
Beziehungen durch die dort geltenden restriktiven<br />
Kontakt- und Besuchsbeschränkungen erschwert.<br />
Umso erfreulicher, dass es nach der Wiedervereinigung<br />
von beiden Seiten Bemühungen gab, einen<br />
Kontakt herzustellen. 1994 besuchte der Posaunenchor<br />
mit weiteren Gemeindemitgliedern Blankenberg,<br />
2010 kam eine Blankenberger Delegation<br />
nach <strong>Weil</strong> der Stadt und lud zum Gegenbesuch ein<br />
(s. hierzu Bericht auf der Homepage der Brenzkirche<br />
www.brenzkirche.de). Der Besuch der Blankenberger<br />
im letzten Jahr zum Abschlussgottesdienst der<br />
Visitation ist noch in guter Erinnerung. In diesem<br />
Jahr nun sind wir eingeladen zu den<br />
Feiern zum 150-jährigen Jubiläum der<br />
Gnadenkirche am 13./14. Oktober.<br />
Schön wäre es, wenn das Interesse, unsere Partnergemeinde<br />
kennenzulernen, noch weiter wachsen<br />
würde, auch bei den Jugendlichen. Es gibt viel zu<br />
entdecken: Nette, gastfreundliche Menschen, die<br />
schöne Landschaft des Frankenwaldes, die Saale-<br />
Stauseen, deutsch-deutsche Geschichte im Grenzmuseum<br />
Mödlareuth oder bei einer Wanderung auf<br />
dem ehemaligen Kolonnenweg, dem „grünen Band“.<br />
Die Gemeinde Blankenberg gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Saale-Rennsteig (Saale-Orla-Kreis)<br />
und liegt nicht weit von der Autobahn A9 auf einem Bergsattel über der Saale, die hier die Grenze zu<br />
Bayern bildet. Blankenberg hat ca. 1200 Einwohner. Von der Papierindustrie, die den Ort seit dem 18.<br />
Jahrhundert geprägt hat, zeugt noch die zweitälteste Papiermaschine Deutschlands (heute Industriedenkmal).<br />
Rund um Blankenberg gibt es zahlreiche Wanderwege. Informationen: www.gemeindeblankenstein.de,<br />
www.rennsteig.de, www.erlebnisgruenesband.de, www.museum-moedlareuth.de<br />
21
Aus der Partnergemeinde<br />
Die Kirchengemeinde Blankenberg<br />
Von Monika Brehm und Pfr. Tobias Rösler<br />
Die Kirchengemeinde ist seit 1860 eine eigenständige<br />
Pfarrei, zusammen mit der Kirchengemeinde<br />
in Sparnberg. Vorher gehörten beide als Filialen<br />
zur Mutterkirche in Berg/Oberfranken. Seit dem 15.<br />
Oktober 1862 erfreut sich die Kirchengemeinde an<br />
ihrer Gnadenkirche. Es ist dies der erste Kirchenbau<br />
im Ort, abgesehen von einer kleinen Kapelle im<br />
ehemaligen Schloss. Heute gehören zur Pfarrei neben<br />
Sparnberg noch drei weitere Kirchengemeinden<br />
und Kirchen.<br />
Die Kirchengemeinde Blankenberg zählt derzeit<br />
393 Gemeindeglieder. Kämen sie alle auf einmal,<br />
wäre die Kirche leicht überfüllt.<br />
Regelmäßig treff en sich Grundschulkinder zur<br />
Christenlehre. Da geht es immer sehr biblisch und<br />
sehr fröhlich zu. Die Konfi rmandenzeit schließt sich<br />
ab Klasse 5 an, auch mit einem off enen Konfi -Treff .<br />
Es sind bei uns kleine, aber feine Gruppen. In manchen<br />
Jahren gibt es auch mal eine Pause. Und nach<br />
der Konfi rmation, also im Jugendbereich, haben<br />
wir noch eine Baustelle.<br />
Besonders aktiv sind in der Gemeinde die Frauen.<br />
Das merken wir im Gemeindekirchenrat, im Seniorenkreis,<br />
beim jährlichen Weltgebetstag, im Abend-<br />
22<br />
kreis und auch im Chor. Und doch sind Männer da<br />
– wir singen tatsächlich vierstimmig!<br />
Zum Gemeindekirchenrat gehören derzeit Monika<br />
Brehm als Vorsitzende sowie Daniela Haußner,<br />
Carolin Pfort, Sibylle Streitberger, Alexander Vogel,<br />
Karin Wietzel und Karin Wolf. Hauptamtlich tätig<br />
sind Pfarrer Tobias Rösler und Kantorkatechetin<br />
Annette Feig.<br />
Sehr gute Unterstützung erfahren wir durch die<br />
Gemeinde Blankenberg und deren Bürgermeister<br />
Hans Wietzel. Damit gehört die Kirche nicht nur optisch<br />
unverkennbar in diesen Ort.<br />
Große Hoff nung haben wir, dass wir im Kirchspiel<br />
und auch mit dem Nachbarpfarramt Gefell noch<br />
mehr zusammenwachsen und gemeinsam unseren<br />
Glauben leben. Das steckt noch in den Anfängen<br />
und macht Mühe, aber hat Zukunft.<br />
In diesem Jahr begehen wir das 150. Kirchweihfest<br />
mit Konzerten, einer Theaterauff ührung, einem<br />
Gemeindefest, der Kirmes und vielen Sonn- und<br />
Festtagsgottesdiensten. Die Kirche ist nach vielen<br />
Reparaturarbeiten in den letzten 20 Jahren gut darauf<br />
vorbereitet. Und für Gäste haben wir immer<br />
Platz.<br />
13./14.10.2012:<br />
Kirmes in Blankenberg,<br />
Partnertreff en<br />
mit Gästen aus <strong>Weil</strong><br />
der Stadt<br />
So., 14.10.2012,<br />
14.00 Uhr:<br />
Kirchweih-<br />
Festgottesdienst<br />
mit Landesbischöfi n<br />
Ilse Junkermann
Liebe Brenz-Gemeinde, aus der<br />
Ferne grüße ich Sie alle herzlich.<br />
Und ich darf gestehen, dass ich<br />
gern an <strong>Weil</strong> der Stadt denke.<br />
Dann bin ich gar nicht mehr so fern, sondern Ihnen<br />
nahe.<br />
Eine ganz andere Blickrichtung wählt der Prophet<br />
Jeremia im September-Spruch: Bin ich nur ein Gott,<br />
der nahe ist, spricht der Herr, und nicht auch ein<br />
Gott, der ferne ist? (Jeremia 23, 23).<br />
Da geht ein Warnlicht an; es wird ernst! Gott steckt<br />
klare Verhältnisse ab. Und wir können gerade deswegen<br />
froh sein: Kein Mensch führt Gott an der<br />
kurzen Leine. Kein Mensch schließt mit ihm einen<br />
Exklusivvertrag ab. Gott ist Souverän, er entzieht<br />
sich jeder Vereinnahmung. Und wenn er der Nahe<br />
ist, dann aus eigenem Entschluss und ohne Kompromisse.<br />
Was wäre der nahe ohne den fernen, den<br />
unverfügbaren Gott? Dass wir dies auch umgekehrt<br />
betrachten dürfen, haben wir seiner Zuwendung<br />
zu verdanken. Der Heilige scheut die Nähe zu<br />
uns nicht. Der Ferne riskiert Kopf und Kragen für<br />
uns. Jeremia hat selbst viel riskiert, um dies zu verkünden.<br />
Wir sind dran!<br />
Und das gern gemeinsam, mit unterschiedlichen<br />
Akzenten und Aufgaben, unterschiedlichen Prägungen,<br />
die wir haben in <strong>Weil</strong> der Stadt und in<br />
Blankenberg. Darin, dass wir voneinander entfernt<br />
und doch nahe sind, sehe ich eine große Chance<br />
und Gabe und freue mich auch unsere nächste Begegnung.<br />
Es grüßt Sie Pfarrer Tobias<br />
Rösler aus Blankenberg<br />
Geboren 1969 in Pirna<br />
(Sachsen), verheiratet, drei<br />
Kinder.<br />
Pfarrer im Kirchspiel Blankenberg<br />
seit 9. April 2006.<br />
Aus der Partnergemeinde<br />
Bilder vom Besuch der <strong>Weil</strong>derstädter<br />
in Blankenberg 2010<br />
Erinnerungsbild an den Besuch in Blankenberg<br />
Beim Gottesdienst ...<br />
... und nach dem Gottesdienst in Blankenberg<br />
23
Rund um die Brenzkirche<br />
Die „Arche Noah“<br />
Auszug aus einer Predigt von Birgit Braun am 28.3.1999<br />
Die Arche Noah kam 1998 als Spende in die Kirche<br />
und stammt aus Peru. M. Ochonte hat sie gestaltet;<br />
er gehört zu einer Gruppe von Kunsthandwerkern,<br />
die sich Inti Raymi nennt. Sie versuchen die<br />
Förderung des traditionellen peruanischen Kunsthandwerks<br />
mit der Realisierung sozialer Projekte<br />
zu verbinden, indem sie z.B. auch Straßenkindern<br />
die Möglichkeit geben, in diesem Bereich zu lernen<br />
und zu arbeiten.<br />
Die hier angewandte Kunst nennt sich Retablo-<br />
Kunst. Die größeren Figuren werden um ein Holzgerüst<br />
herum modelliert, das den Körper grob<br />
wiedergibt. Aus Stoff , Teig, Gips, Pappe und Holz<br />
besteht die Masse, aus der die einzelnen Figuren<br />
entstehen. Schicht für Schicht werden sie sozusagen<br />
„angezogen“ und farbenprächtig bemalt. Meist<br />
24<br />
werden mit diesen Figuren biblische Geschichten<br />
nacherzählt. Aber wie die Figuren dargestellt und<br />
angemalt werden – das sagt oft genauso viel über<br />
das peruanische Volk aus wie über die Geschichte<br />
aus der Bibel. Durch Form und Farbe konnten dem<br />
peruanischen Betrachter auch politische Botschaften<br />
übermittelt werden – so haben bestimmte<br />
Muster z.B. besondere Bedeutungen.<br />
Ob auch „unsere“ Arche eine geheime politische<br />
Botschaft enthält, ist nicht bekannt. Aber eines ist<br />
off ensichtlich: sie zeigt, wie prächtig und vielfältig<br />
die Schöpfung Gottes ist, so dass man gar nicht anders<br />
kann, als all das zu bewundern und Gott für<br />
diese Fülle zu danken – und zu bedenken: Diese<br />
Schöpfung wurde uns von Gott anvertraut. Es ist<br />
unsere Aufgabe, sie zu bewahren.