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20 BUNDESLIGA
kicker, 10. Mai 2007
MAINZ: Acht Klubs wollen Zidan
Klopp: „Natürlich
mache ich weiter“
1Viel wurde spekuliert. Über
Jürgen Klopp. Über seine Zukunft.
Über seinen Weggang. Bei den Bayern
geisterte sein Name kurzzeitig
genauso herum wie auch mal in
Stuttgart, Wolfsburg oder Berlin.
Wenn es irgendwo in der Republik
um die Neubesetzung eines Trainerstuhls
ging – der Name Klopp
fi el wie selbstredend. Doch was vor
wenigen Wochen noch kaum einer
für möglich hielt, ist Realität: Jürgen
Klopp und Mainz 05 gehen auch bei
einem Abstieg in die Zweite Liga
gemeinsame Wege. „Für mich war
das immer klar. Natürlich mache
ich weiter. Ich habe einen Vertrag
unterschrieben und dabei auch
keine Daumenschrauben angehabt.
Ich stehe hier in der Verantwortung
und die übernehme ich gerne. Wenn
es in die Zweite Liga gehen sollte,
so wie es aussieht, wäre das zwar
ein sportlicher Abstieg, aber kein
NACHGEHAKT
kicker: Herr Wetklo, Sie haben sich am
Dienstag im Training die Nase gebrochen
und wollen am Samstag dennoch im Tor
stehen. Wie soll das gehen?
Christian Wetklo (27): Die Nase ist kaum
geschwollen. Mit einer Maske kann nichts
passieren. Selbst wenn ein Ball drauf prallt:
Kaputter als das geht eben nicht mehr.
GLADBACH: Der Argentinier spricht über seine Situation und kontert die Kritik von Jos Luhukay
Insua: „Mir fehlte die gleiche Effektivität wie dem Trainer“
1 Federico Insua stand bei Trainer
Jos Luhukay wegen seiner fehlenden
Effektivität in der Kritik. Im kicker
nimmt der Argentinier, unterstützt
von Dolmetscher Dr. Julio Battaglia,
Stellung zu den Vorwürfen.
kicker: Herr Insua, hätten Sie bei
Ihrem Wechsel gedacht, dass die
Borussia absteigen könnte?
Federico Insua (27): Nein, das ist
unfassbar. Wir haben eigentlich
eine große Mannschaft mit guten
Spielern. Das allerdings konnten
wir in dieser Saison nicht beweisen.
Dafür sind wir alle verantwortlich,
ich ebenso wie meine Kollegen.
kicker: Die Fans beklagen die Legionärsmentalität
der Spieler. Können
Sie den Ärger verstehen?
Insua: Ja, natürlich. Die Fans haben
persönlicher. Denn entscheidend
ist immer, was man aus einer Situation
herausholen kann“, so Klopp
gegenüber dem kicker.
Mit Manager Christian Heidel
sitzt Klopp täglich zusammen, plant
die neue Saison und dabei geht es
vornehmlich um die Perspektive
für die Zweite Liga. „Wir setzen auf
keine Wunder“, sagt der Manager
angesichts der fast aussichtslosen
Ausgangsposition im Abstiegskampf.
„Wir planen klar für das
Unterhaus. Niemand muss Angst
haben, dass hier alles auseinanderbricht.
Die Maschinerie ist seit
Samstag in Gang gesetzt und wir
werden eine sehr gute Mannschaft
zusammenstellen – auch in der
Zweiten Liga“, kündigt Heidel an.
Jürgen Klopp spielt dabei eine
herausragende Rolle. Die ersten
Gespräche mit potenziellen Neuzugängen
führte der Übungsleiter
bereits, aber auch mit den Noch-
Mainzern Mohamed Zidan und
Manuel Friedrich redete Klopp
intensiv. „Er sprüht vor Elan und
Engagement“, berichtet Heidel.
Doch ob Klopp die beiden prominentesten
Mainzer zu einem
Bleiben bewegen kann, ist mehr
als fraglich.
„Klar, wir sind nur bis zu einem
gewissen Grad eine wirkliche Alter-
uns immer phantastisch unterstützt.
Aber ich versichere, dass ich mich
genauso über den Abstieg ärgere.
Ich bin sogar richtig wütend.
kicker: Der Trainer kritisierte mehrfach
die fehlende Effektivität in
Ihrem Spiel. Was sagen Sie dazu?
Insua: Dann könnte ich behaupten:
Mir fehlte die gleiche Effektivität
wie dem Trainer, uns vor dem
Abstieg zu retten.
kicker: Das heißt?
Insua: Kritik muss konstruktiv sein
und helfen, etwas zu verbessern.
Er hätte es mir und nicht der Presse
sagen sollen. Ich habe keine Zweifel
an meinen fußballerischen Qualitäten.
Die habe ich während meiner
ganzen Karriere bewiesen, inklusive
der Erfolge bei den Boca Juniors,
Foto: Getty Images/Rys
Hand aufs Herz, aufs Mainzer Herz: Jürgen Klopp will den 05-ern treu
bleiben, selbst wenn sie den Gang in die Zweite Liga antreten müssten.
native“, weiß Klopp. Acht Bundesligaklubs
haben bereits bei Heidel
oder Zidan-Berater Ivan Benes ihr
Interesse am Torjäger bekundet,
darunter der HSV, Stuttgart, Hannover.
Und auch Friedrich ist hin-
und hergerissen. Gerne würde der
und deshalb bin ich auch nach
Deutschland geholt worden.
kicker: Ist Ihr Verhältnis zu Jos Luhukay
angespannt?
Insua: Es ist eine normale Beziehung,
ich habe kein Problem mit
ihm. Es soll auch nicht der Eindruck
entstehen, dass ich nur schlecht
über ihn spreche. Allerdings fi nde
ich die Kommentare nicht korrekt.
kicker: Sind zwei Tore und zwei
Assists nicht zu wenig?
Insua: Klar ist es zu wenig. Ich bin es
gewohnt, mehr Tore zu erzielen und
mehr Vorlagen zu geben. Man muss
trotzdem das ganze Spiel bewerten,
nicht nur das „Ergebnis“ einer
Aktion. Außerdem musste ich mich
an das Land, den Fußball anpassen.
Und ich spielte fast gar nicht auf
Abwehrspieler (Vertrag bis 2008)
direkt mit den Mainzern den Wiederaufstieg
packen, andererseits hat
er Angst, dadurch seine EM-Teilnahme
2008 in Gefahr zu bringen.
In den nächsten 14 Tagen will er
sich erklären. MOUNIR ZITOUNI
meiner Position als Spielmacher.
Auch nicht bei Jupp Heynckes.
kicker: Bleiben Sie Borusse?
Insua: Mein Vertrag läuft bis 2010.Die
Geschäftsführung entscheidet, ob
ich bleibe oder sie mich verkaufen
möchte. Falls ein Angebot kommt,
wird der Verein schauen, was das
beste für beide Seiten ist.
INTERVIEW: JAN LUSTIG
NACHGEHAKT
kicker: Herr Ziege, wie schwer fi el die
Entscheidung, Kasey Keller kein neues
Angebot zu machen.
Christian Ziege (35): Sehr schwer, wir sind
seit der Zeit bei Tottenham befreundet.
Aber wir haben uns für einen Umbruch
entschieden.