23.12.2012 Aufrufe

kicker_10-05-2007.pdf

kicker_10-05-2007.pdf

kicker_10-05-2007.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24<br />

BUNDESLIGA<br />

Im Tabellenkeller kommt es zum dramatischen<br />

Aufeinandertreffen zwischen AACHEN und WOLFSBURG.<br />

Mit einem Sieg würde die Alemannia mit ihrem<br />

Gegner gleichziehen. Umgekehrt wäre der VfL im<br />

Erfolgsfall gerettet – und Aachen wieder zweitklassig.<br />

WOLFSBURG: Totaler Umbruch geplant<br />

Die Demontage des Trainers:<br />

Abschied schon in Aachen?<br />

Kurz hinterheinander brausten<br />

sie am Mittwochmittag in ihren<br />

Dienstautos vom Werksgelände:<br />

Erst Lothar Sander, der Aufsichtsratschef,<br />

dann Klaus Augenthaler,<br />

der Noch-Trainer. Keine Viertelstunde<br />

hatte die vom Coach geforderte<br />

Unterredung gedauert, in der<br />

Augenthaler Klarheit bekam und<br />

Klarheit schaffte: Sander sprach ihm<br />

das Vertrauen aus – allerdings nur<br />

für den Abstiegskrimi in Aachen.<br />

Und Augenthaler versicherte, das<br />

unwürdige Spiel um seine Person<br />

zu einem guten Ende für den VfL<br />

bringen zu wollen. Am Morgen<br />

noch hatte er überlegt, ob er angesichts<br />

der schrittweisen Demontage<br />

seiner Person nicht gleich und von<br />

sich aus die Konsequenz ziehen<br />

soll, bevor er am Saisonende vor<br />

die Tür gesetzt wird.<br />

Heute, Donnerstag, trifft sich<br />

das Präsidium des Aufsichtsrates,<br />

um die alarmierende Situation zu<br />

analysieren und über Konsequenzen<br />

zu diskutieren. Einfl ussreiche<br />

Stimmen wie Stephan Grühsem,<br />

VW-Kommunikationschef und<br />

Vertrauter des neuen VW-Chefs<br />

Martin Winterkorn, fordern nach<br />

dieser zweiten völlig enttäuschend<br />

vorlaufenden Saison einen gravierenden<br />

Einschnitt, unabhängig vom<br />

Ausgang am Samstag. Alle Strukturen<br />

und Gremien müssten jetzt<br />

überprüft werden. Der VfL müsse<br />

neu aufgestellt werden.<br />

Der Trainer: Augenthaler spielt<br />

in diesen Überlegungen keine Rolle<br />

mehr. Bei einer Pleite in Aachen<br />

droht ihm gar die sofortige Beurlaubung,<br />

der gerade mit der 2. Mannschaft<br />

in die Regionalliga aufgestiegene<br />

Willi Kronhardt könnte<br />

im Saisonfi nale gegen Bremen<br />

als Feuerwehrmann einspringen.<br />

Augenthalers Vertrag wurde zwar<br />

erst im Winter bis 2009 verlängert,<br />

allerdings auch mit einer Abfi ndungsklausel<br />

versehen. Er muss<br />

sich den berechtigten Vorwurf<br />

gefallen lassen, dass sich die Neu-<br />

Investitionen unter seiner Regie von<br />

rund zwölf Millionen Euro weder im<br />

Tabellenbild noch im Auftreten der<br />

Mannschaft widerspiegeln. Intern<br />

diskutieren die VfL-Bosse bereits<br />

über das Anforderungsprofi l des<br />

Nachfolgers: Deutschsprachig,<br />

innovativ und vor allem extrovertiert<br />

soll er sein. Deshalb gilt der<br />

wegen seiner Nähe zu Winterkorn<br />

als chancenreicher Nachfolger<br />

gehandelte Felix Magath nicht als<br />

Wunschkandidat.<br />

Der Manager: Nach dem erfolglosen<br />

Werben um den unentschlossenen<br />

Thomas von Heesen hat die<br />

Suche nach einem Sportdirektor<br />

oberste Priorität. Klaus Fuchs,<br />

der den Managerposten nach der<br />

Entlassung von Thomas Strunz<br />

mitübernommen hatte und dabei<br />

auf sich allein gestellt war, genießt<br />

intern hohes Ansehen und soll weiter<br />

in der Geschäftsführung eingebunden<br />

werden.<br />

Die Mannschaft: Obwohl nur<br />

drei Verträge auslaufen (Karhan,<br />

Sarpei, Hristov), wird eine Generalüberholung<br />

des Kaders angestrebt.<br />

Die Edelreservisten Alex und<br />

Pablo Thiam könnten abgefunden<br />

werden, um Platz zu schaffen. Der<br />

Wechsel von Diego Klimowicz nach<br />

Dortmund wird immer konkreter.<br />

Kapitän Kevin Hofl and wird von<br />

mehreren Vereinen beobachtet,<br />

unter anderem von Feyenoord Rotterdam.<br />

Tom van der Leegte zieht<br />

es – in erster Linie aus familiären<br />

Gründen – zurück nach Holland,<br />

der PSV Eindhoven ist interessiert.<br />

Auch Reservist Christopher Lamprecht<br />

will weg und steht in Verhandlungen<br />

mit Bielefeld. Bis auf eine<br />

Ausnahme sind alle Verträge auch<br />

im Abstiegsfall gültig, auch der von<br />

Marcelinho. Als einziger Zugang<br />

steht Ashkan Dejagah (Hertha) fest,<br />

Fuchs steht mit weiteren Spielern<br />

(z. B. Munteanu/Cottbus) in fortgeschrittenen<br />

Verhandlungen. Die<br />

Gefahr: Die von Augenthaler und<br />

ihm ausgesuchten Neuen will die<br />

neue Führung vielleicht gar nicht<br />

haben. OLIVER HARTMANN<br />

DER ABSTI<br />

Unverständnis: Die Diskussionen um seine Person vor dem Spiel in Aachen fi nd<br />

AACHEN: Security beim Training – „Totschlag-Argume<br />

Die spannende Frage nach Schma<br />

1Rund um den Aachener Tivoli<br />

braute sich nach dem 0:4-Desaster<br />

in Frankfurt Einiges zusammen. Am<br />

Dienstag fand das Training unter<br />

strenger Aufsicht einer Gruppe von<br />

Security-Leuten statt. Beim Klub<br />

waren aus der Szene Hinweise auf<br />

einen Fan-Aufstand eingegangen.<br />

Gottlob durften sich die ganz in<br />

schwarz gekleideten Herren vom<br />

Sicherheitsdienst dann aber doch<br />

darauf beschränken, allein durch<br />

Statur und Gesichtsausdruck<br />

Respekt zu verbreiten.<br />

„Business as usual“ diese Woche<br />

in Aachen, abgesehen davon, dass<br />

die Verantwortlichen in Jan Schlaudraff<br />

(23) und Sascha Dum (20) weiterhin<br />

auf ihren besten und einen<br />

weiteren hoffnungsvollen Akteur<br />

freiwillig verzichten. Vor den Aufsichtsräten<br />

Prof. Dr. Helmut Breuer,<br />

Dr. Jürgen Linden und Prof. Horst<br />

Heinrichs begründete Sportdirektor<br />

Jörg Schmadtke (43) im Beisein von<br />

Geschäftsführer Frithjof Kraemer<br />

die Maßnahme. Ergebnis nach<br />

knapp zwei Stunden: Eine dürre<br />

Pressemitteilung. Wortlaut: „Das<br />

Gremium ist sich sicher, dass mit<br />

der Mannschaft, die an den letzten<br />

beiden Spieltagen aufl aufen wird,<br />

der Klassenerhalt noch zu realisieren<br />

ist und stellt sich hinter alle von<br />

der sportlichen Leitung getroffenen<br />

Entscheidungen.“ Über Details<br />

wurde Stillschweigen vereinbart.<br />

Die Bosse also tragen Schmadtkes<br />

Kurs formal mit. Ob sie ihn<br />

wirklich gutheißen, steht auf<br />

einem anderen Blatt. „Die sportlich<br />

Zuständigen besitzen ein Totschlag-<br />

Argument: Sie sind am nächsten<br />

an der Mannschaft dran“, hatte<br />

Breuer vorab gesagt. Im Klartext:<br />

Um einen Einsatz Schlaudraffs zu<br />

erzwingen, hätten Schmadtke und<br />

Frontzeck sofort entlassen werden<br />

müssen – das wäre in der Tat nicht<br />

zu verantworten gewesen.<br />

Kein Thema, versichern die<br />

Beteiligten, war auf der Sitzung die<br />

Zukunft des bis 2009 gebundenen<br />

Schmadtke über die Saison hin-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!