agazin - Kreiskrankenhaus Mechernich
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➜ Gabriele Walbröhl-Nink steht<br />
mit einer vollen Stelle und Pfarrer<br />
Stöhr aus der Kirchengemeinde<br />
Roggendorf, Bezirk <strong>Mechernich</strong>, mit<br />
einer halben Stelle für Gespräche<br />
und Begleitung während des Krankenhausaufenthaltes<br />
zur Verfügung.<br />
Dazu gehört ein Team freiwilliger<br />
Helfer: Pfarrer Stöhr hat bei seinen<br />
seelsorgerischen Aufgaben fünf Mitarbeiterinnen<br />
an seiner Seite, Frau<br />
Walbröhl-Nink kann auf 25 ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter(innen) zurückgreifen.<br />
Das ist auch nötig, wenn zum<br />
Beispiel während der sonntäglichen<br />
Gottesdienste 60 bis 70 Patienten die<br />
Heilige Kommunion am Bett empfangen<br />
wollen. Diese Resonanz freut<br />
die Angestellte des Aachener Bistums<br />
genauso wie Lob für ihr besonderes<br />
Einfühlungsvermögen bei der<br />
Gestaltung der Gottesdienste in der<br />
Krankenhaus-Kapelle. Nicht immer<br />
wird die Arbeit von Frauen in der<br />
katholischen Kirche so anerkannt.<br />
Das ist einer der Gründe, warum die<br />
Angestellte des Aachener Bistums<br />
gerne am <strong>Kreiskrankenhaus</strong> arbeitet.<br />
... Wir haben Zeit! Seelsorge im <strong>Kreiskrankenhaus</strong> <strong>Mechernich</strong><br />
„Wir haben Zeit!“<br />
Seelsorge im <strong>Kreiskrankenhaus</strong> <strong>Mechernich</strong><br />
„Seelsorge heißt für mich, da zu sein“, sagt <strong>Kreiskrankenhaus</strong>-Seelsorgerin<br />
Gabriele Walbröhl-Nink. „Ich sehe diesbezüglich immer das Bild vom<br />
offenen Ohr vor mir“, ergänzt ihr evangelischer Kollege, Pfarrer Michael<br />
Stöhr. „Mit Zeit und offenem Ohr für die Menschen da zu sein ist ein<br />
enormer Luxus!“ Diesen Luxus können sich die beiden Seelsorger und die<br />
Menschen im <strong>Kreiskrankenhaus</strong>, denen sie Gehör schenken, leisten.<br />
Es geht um Menschen und<br />
Bedürfnisse<br />
Besonders schöne Momente sind<br />
die, wenn jemand an die Türe klopft,<br />
um nur schnell etwas zu fragen,<br />
und dann eine Stunde bleibt. Wenn<br />
Rückmeldung kommt: „Ich wusste<br />
gar nicht, dass es so etwas gibt. Es<br />
war gut, dass Sie Zeit hatten.“, „Das<br />
hat mir gut getan.“ oder „Sie haben<br />
mir weitergeholfen.“ Nicht jeder<br />
kennt das Angebot der Seelsorge und<br />
nicht jeder traut sich es in Anspruch<br />
zu nehmen. Berührungsängste sind<br />
verständlich, aber unnötig. Es geht<br />
nicht um Moral, meist nicht einmal<br />
um Gott oder Religion. Vielmehr<br />
geht es um den Menschen, um<br />
seine momentane Befindlichkeit<br />
und seine Bedürfnisse, die in der<br />
Zweckbestimmtheit des Krankenhauses<br />
oftmals verloren gehen.<br />
„Wenn man krank ist und durch<br />
den Aufenthalt im Krankenhaus<br />
aus seiner gewohnten Alltagswelt<br />
gerissen wird, meldet sich die Seele“,<br />
sagt Gabriele Walbröhl-Nink. Meist<br />
stehen dabei Leiderfahrungen und<br />
ihre Bewältigung und die Sinnsuche<br />
im Vordergrund. „Dann ist es wichtig<br />
zu merken, dass es Menschen gibt,<br />
die mich verstehen. Auch, dass mich<br />
die Folgen, die ein Krankenhausaufenthalt<br />
mit sich bringen kann,<br />
beunruhigen“, weiß Michael Stöhr.<br />
Hier erfolgt dann oft der intensive<br />
Kontakt mit den Angehörigen und<br />
die Zusammenarbeit mit dem<br />
ehrenamtlichen sozialen Dienst, der<br />
eventuelle Umstellungsmaßnahmen<br />
zu Hause begleitet und Kontakt zu<br />
offiziellen Stellen herstellt. Dies alles<br />
ist natürlich nur ein freiwilliges<br />
Angebot: „Die Leitlinien der Seelsorge<br />
sind durch die Patienten bestimmt“,<br />
bekräftigt Pfarrer Stöhr. „Wir bieten<br />
den Menschen Begleitung an auf diesem,<br />
ihrem Wegabschnitt“, formuliert<br />
es seine katholische Kollegin.<br />
Auch Seelsorger sind Menschen<br />
Diese Arbeit hat natürlich auch<br />
Grenzen. Zur Wahrnehmung dieser<br />
dient der Klinikseelsorgerin die<br />
Erfahrung aus 25 Jahren Gemeindearbeit,<br />
eine pastoral-psychologische<br />
Ausbildung (Klinische Seelsorge)<br />
sowie die Mitarbeit in der Notfallseelsorge<br />
im Kreis Düren. Für Pfarrer<br />
Stöhr ist hilfreich, dass er neben<br />
seinem Theologie- und Philosophie-<br />
Studium eine psychologische Therapieausbildung<br />
absolviert hat. So<br />
lässt sich gut differenzieren, wo er