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5 - Steinbergkirche

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Aus vergangenen Tagen<br />

zum 1.Verwalter ihrer Werften ernannt. 1751 erhält Seneca den Posten des<br />

Residenten zu Cheribon und, auf den Tag genau, am 31.Oktober 1752, wird<br />

„Euer Hochwohlgebohren Mr. Inggersen“ von der Hohen Regierung der VOC<br />

zu Batavia in den höchsten Rang eines Beamten der kaufmännischen Verwaltung<br />

erhoben. Der Generalgouverneur Jacob Mossel mit seinen Räten<br />

verleiht ihm den Titel „Opperkoopman“ (Oberkaufmann), was der Würde<br />

eines Admirals im Bereich der Schifffahrt oder beim Militär dem Ansehen<br />

eines Oberst entspricht. Da die Kompanie als Handelsgesellschaft allein auf<br />

den Handel ausgerichtet ist mit dem Endzweck, Gewinne zu machen, liegt<br />

die endgültige Entscheidung immer bei den Kaufleuten. Der Oberkaufmann<br />

Seneca Inggersen hat damit das Recht erworben, mit „hochwohlgeboren“<br />

angeredet zu werden.<br />

Seneca befindet sich jetzt in Cheribon, ein Königreich mit der gleichnamigen<br />

Hafenstadt, die heute Cirebon genannt wird. Die damalige Stadt Cheribon<br />

liegt an der Nordküste Javas, genau 295 km in östlicher Richtung<br />

von Batavia entfernt. Als unabhängiger Resident ist Seneca Inggersen direkt<br />

dem Generalgouverneur in Batavia unterstellt und wird nicht mehr in den<br />

Gehaltslisten geführt. Er ist unmittelbarer Vertreter und Geschäftsträger der<br />

Kompanie. Seneca selbst sieht seine Aufgabe als Diplomat. Wie er in seinem<br />

Lebenslauf schreibt, habe er „… für ein gutes Verhältnis zu und zwischen<br />

den Sultanen zu sorgen“.<br />

Cheribon wird von vier Sultanen regiert. Das im Norden gelegene Indramayu<br />

ist das umfangreichste Sultanat. Die Sultane stammen alle von dem<br />

Großen Heiligen ab, der als Araber im 15. Jahrhundert den Islam nach Java<br />

brachte. Es heißt, dass die Sultane eine friedliche Form des Islams leben,<br />

streng der Lehrmeinung ihres Ahnherrn gemäß. Sie baten die VOC Ende<br />

des 17. Jahrhunderts um Schutz vor den kriegerischen Machtansprüchen<br />

ihres Nachbarn, des Königs von Bantam, „von demselben sie unstreitig<br />

längst würden unterwürfig gemacht worden sein, wo ihnen die Companie<br />

nicht beigestanden und die Bantameser sie aus ihrem Gebiete vertrieben<br />

hätten.“ Als Gegenleistung für den geforderten militärischen Einsatz verpflichteten<br />

sich die Sultane zur Lieferung bestimmter Produkte und versicherten<br />

der VOC den Alleinhandel. Sie erlaubten der Kompanie 1681 für den<br />

Residenten eine Festung, „Bescherming“ (Schutz) genannt, zu errichten, in<br />

der sich ständig eine 60 Mann starke Garnison aufhalten kann. Außerdem<br />

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überließen die Sultane der VOC einen breiten Küstenstreifen mit allen Eigentums-,<br />

Handels- und Zollrechten, mit der Gerichtsbarkeit, der Kontrolle<br />

des wichtigen Handelshafens der Stadt Cheribon, der Wege und der Flüsse<br />

einschließlich der Flussufer. Für die Sultane bedeutet die VOC weiterhin militärischer<br />

Schutz. Seneca wohnt mit seiner Familie im Fort, das an einer<br />

Flussmündung direkt zur offenen See (Javasee) hin ausgerichtet liegt. Hier<br />

leben seine Frau Adriana van Loo, seine 1744 in Batavia geborene Tochter<br />

Gertruyda Johanna, sowie die Tochter Lucia Theodora, Juni 1752 in Cheribon<br />

geboren, und Adriana Sybranda, die 1754 nach den Aufzeichnungen<br />

Senecas „in der Citadel zu Tjiribon allda meine Residentia zur Welt kam.“<br />

Um die Kontakte mit den javanischen Sultanen zu unterhalten, führt Seneca<br />

Inggersen eine prächtige Hofhaltung, was man für notwendig erachtete,<br />

besonders aus der Sicht der Kompanie. Wie auf einem Plan des Forts von<br />

1770 zu erkennen, befindet sich hinter der Befestigungsanlage ein großzügiger,<br />

barocker Lustgarten, im Grundriss angelegt mit exakt geometrischen<br />

Quadraten, mit geradlinig geschnittenen Hecken, die ornamental gestaltete<br />

Rasenflächen einschließen und so kleine Salons im Freien bilden, wie es zu<br />

dieser Zeit in Europa Mode war – dem Gottorfer Garten nicht unähnlich.<br />

Wahrscheinlich war der Initiator dieses Gartens Seneca Inggersen. In der<br />

Nähe des Kastells sind die Paläste der Prinzen und der Hinrichtungsplatz<br />

mit Galgen zu erkennen. Zum Landinneren hin sieht man in der Nähe der<br />

Stadt den 3078 m hohen „feuerspeienden“ Vulkan Tjiremai / Ciremai. Es<br />

gibt alles und alles im Überfluss – Erdbeben und Tsunamis, Tamarindenbäume<br />

und Magnolien, Kokospalmen, Zitronen und Annanas, alles blüht<br />

drei Mal im Jahr. Tiger, Leoparden, Affen und Lemuren, Schlangen ohne<br />

Ende, Pythons und Cobras, ebenso Moskitos, neun Meter lange Riesenkrokodile<br />

und Papageien. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Die Mittagshitze ist nicht<br />

zu ertragen.<br />

Die Stadt Cheribon war schon zur Zeit Senecas eine der größten Städte auf<br />

Java mit ca. 30 000 bis 40 000 Einwohnern (1763) und wird als die lebhafteste<br />

Handelsmetropole der Insel Java beschrieben. Die unregelmäßig<br />

verlaufenden Straßen innerhalb einer sechs Ellen (ca.3 m) starken Mauer<br />

sollen aus dem 15. Jahrhundert stammen. „Die Kaufleute sind sehr reich,<br />

machen einen großen Staat und haben ein großes Haus mit einem sehr bequemen<br />

Gewölbe, darin die vornehmsten Waren, … auf die vorteilhafteste<br />

Art aufgestellt und es wird alles mit großer Ehrerbietung und Höflichkeit<br />

vorgezeiget. Sie halten verschiedene Schiffe an der Küste von Sumatra,<br />

Borneo, Celebes und den moluckischen Inseln“. Gehandelt werden Gewürze<br />

(überwiegend Kardamom und Pfeffer), Kaffee, Indigo, Reis, Zucker,<br />

Baumwoll- und Seidenstoffe, Gold, Silbergeschirr und Möbel aus Djati-Holz<br />

– ein rötliches Teakholz – dem in Asien nicht vorkommenden Mahagoni<br />

sehr ähnlich. Die Stadt ist berühmt für ihre wohlhabenden Diamant- und<br />

Edelsteinhändler und wegen des hier wöchentlich stattfindenden Sklavenmarktes.<br />

Das heutige Cirebon war viele Jahrhunderte das religiöse Zentrum des Islams<br />

auf Java und ist es mit seiner islamischen Universität und Sitz einer<br />

orthodoxen muslimischen Gruppe immer noch. Hoch in den Bergen, ca.<br />

600 m, und 15 km von der Stadt entfernt, „dort wo das tropische Klima am<br />

angenehmsten zu ertragen ist“, befinden sich die mit viel Gold und unvor-<br />

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