im Blick - Wirtschaftsförderung Recklinghausen
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<strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
RECKLINGHAUSEN<br />
HERTEN<br />
Wirtschaft<br />
<strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
RECKLINGHAUSEN n<br />
HERTEN n<br />
AUSGABE 2/2008 n<br />
KEINE ANGST VOR AUSLANDSGESCHÄFTEN<br />
Positive Erfahrungen lokaler Handwerks- und Produktionsbetriebe (Seiten 4-5)<br />
GUTE MITARBEITER BINDEN<br />
Neues Förderprogramm zur Schaffung betrieblicher U3-Kinderplätze (Seite 6)<br />
BETRIEBSÜBERGABE MIT<br />
ERBSCHAFTSSTEUERREFORM 2008<br />
Wichtige Weichenstellungen noch in diesem Jahr (Seite 8)
INHALT/NETZWERKPARTNER n n n<br />
Auch Dachdeckerleistungen einhe<strong>im</strong>ischer Unternehmen<br />
werden verstärkt <strong>im</strong> Ausland nachgefragt,<br />
he<strong>im</strong>ische Meisterbetriebe offerieren ihre Leistungen<br />
in Kooperationspools des Landes NRW. Unser Titelfoto<br />
entstand an der Cäcilienhöhe mit freundlicher<br />
Unterstützung der Gerke GmbH Dach und Wand in<br />
<strong>Recklinghausen</strong>.<br />
Auf seiner Jahreshauptversammlung hat der Vestische<br />
Unternehmerkreis (VestUK) turnusgemäß seinen Vorstand<br />
neu gewählt. Bestätigt haben die Mitglieder<br />
Andreas Kreyenschulte (2. v. l.) als Vorsitzenden sowie<br />
die Beisitzer Birgit Schweidler (r.) und Dominik Sprenger<br />
(m.). Neu hinzu gekommen sind die 2. Vorsitzende<br />
Christine Gudd (2. v. r.) und Beisitzer Jens Bühning (l.).<br />
Die Süder Werbe- und Interessengemeinschaft<br />
(SWIG) hat auf ihrer Jahreshauptversammlung einen<br />
neuen Vorstand gewählt (v. l.): Johann Alstädde (2.<br />
Kassierer), Olaf Krekeler (2. Schriftführer), Gerd<br />
Liebetanz (Vorsitzender), Markus Pocholeck (2.<br />
Vors.), Christoph Kortenjann (1. Schriftführer) und<br />
Christian Schmidt (Kassierer). Bild: Nickel<br />
2 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
INHALT<br />
Titelfoto: Martin Linkemann<br />
n Verholt: Praxishilfe aus<br />
Fachhochschule lohnt sich!<br />
FH-Studenten <strong>im</strong> Praxissemester einsetzen 3<br />
n Keine Angst vor Auslandsaufträgen<br />
Erfahrungsberichte und Hilfestellungen 4-5<br />
n Mit Förderprogramm<br />
gute Mitarbeiter binden!<br />
Betriebliche U3-Betreuung motiviert 6<br />
n Erbschaftssteuerreform 2008<br />
und Betriebsübergabe<br />
Reformprozess <strong>im</strong> Auge behalten 8<br />
n Ausbildung <strong>im</strong> Tandem<br />
Zwei Betriebe - ein Azubi: Geht! 9<br />
Dialogmessen und Veranstaltungsleitfaden 9<br />
Innovationspreisverleihung 9<br />
n Neues aus Unternehmen<br />
Neiko: Erfolgreiche Nischenstrategie 10<br />
REHAG: Neue Automeile in <strong>Recklinghausen</strong> 10<br />
n „Job Perspektive“ - Förderung für<br />
Beschäftigung Langzeitarbeitsloser<br />
Neues Förderprogramm der Vest. Arbeit 11<br />
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� 02361/23155<br />
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Hier erreichen Sie Ihre Netzwerkpartner:<br />
Bundesverband<br />
Mittelständische Wirtschaft (BVMW) –<br />
Kreisverband <strong>Recklinghausen</strong><br />
Reginald Hohmeister, Suderwichstraße 252a,<br />
45665 <strong>Recklinghausen</strong>, � 0 23 61 / 48 75 13<br />
reginald.hohmeister@bvmw-nrw.de<br />
www.bvmw-recklinghausen.de<br />
Termine <strong>im</strong> Internet<br />
GUT – Unternehmer- und<br />
Gründertreff Herten<br />
z. H. <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sagentur Stadt Herten<br />
Kurt-Schumacher-Straße 2, 45699 Herten<br />
� 0 23 66 / 30 36 16, Fax 0 23 66 / 30 33 13<br />
www.GutHerten.de, E-Mail: b.berkau@herten.de<br />
Regelmäßige Treffen: letzter Dienstag <strong>im</strong> Monat<br />
Startercenter und ELGO! e.V.<br />
Emscher Lippe Gründungsnetzwerk<br />
c/o Kreis <strong>Recklinghausen</strong>, Petra Bauer / Eva Wobbe,<br />
Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 <strong>Recklinghausen</strong><br />
� 0 23 61 / 53-46 11 · � 0 23 61 / 53-47 11<br />
petra.bauer@kreis-recklinghausen.de · www.elgo-ev.de<br />
eva.wobbe@kreis-recklinghausen.de<br />
Beratung nach Terminvereinbarung<br />
Vestische Freundegesellschaft der<br />
Fachhochschulabteilung RE e.V.<br />
c/o IHK Nord-Westfalen<br />
Rathausplatz 7, 45894 Gelsenkirchen<br />
� 02 09 / 3 88-2 08<br />
Vestischer Unternehmerkreis e. V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Andreas Kreyenschulte, Münsterstr. 9, 45657 Recklingh.<br />
� 0 23 61 / 483888 · Fax 0 23 61 / 483890<br />
info@eventusdruck.de · www.VestUK.de<br />
Treffen: 3. Mittwoch/Monat<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong> Stadt <strong>Recklinghausen</strong><br />
FB <strong>Wirtschaftsförderung</strong> und Liegenschaften,<br />
Rathausplatz 3, 45657 <strong>Recklinghausen</strong><br />
� 0 23 61 / 50 14 01 · Fax 02361/501402<br />
wifoe@recklinghausen.de<br />
www.wirtschaftsfoerderung-recklinghausen.de<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong>sagentur<br />
Stadt Herten<br />
Kurt-Schumacher-Straße 2-4, 45697 Herten<br />
� 0 23 66 / 30 36 17 · Fax 0 23 66 / 30 33 13<br />
Internet: www.herten.de/wirtschaft<br />
E-Mail: wirtschaftsfoerderung@herten.de<br />
Wirtschaftsjunioren der IHK,<br />
Vestische Gruppe<br />
c/o Markus Krems,<br />
Friedhofstraße 4 a, 45657 <strong>Recklinghausen</strong><br />
� 02361 /9016-86<br />
markus_krems@gothaer.de · www.wj-nordwestfalen.de<br />
Treffen: 1. Montag/Monat<br />
Wirtschaftsvereinigung Vest<br />
<strong>Recklinghausen</strong> e. V.<br />
c/o Residenzhotel am Festspielhaus<br />
Josef-Wulff-Straße 75, 45657 <strong>Recklinghausen</strong><br />
� 07 00 / 98 73 25 54<br />
info@wv-recklinghausen.de · www.wv-recklinghausen.de<br />
Termine <strong>im</strong> Internet
n n n FACHHOCHSCHULE<br />
Verholt: Praxishilfe der Fachhochschule lohnt sich!<br />
n SCHON zum wiederholten Mal setzt der Hertener<br />
Schlafsofaproduzent Verholt erfolgreich Studenten für<br />
die Lösung betrieblicher Aufgaben ein. Hiervon profitieren<br />
sowohl die Studenten während ihres obligatorischen<br />
Praxissemesters als auch deren Auftraggeber<br />
durch unternehmensspezifische Lösungsansätze und<br />
externe Sichtweisen. Häufig werden die Studenten<br />
auch darüber hinaus von den Unternehmen als Wirtschaftsingenieure<br />
übernommen.<br />
Verholt-Geschäftsführer Werner Hüppe über seine<br />
bisherigen Erfahrungen: „Schon vor einigen Jahren<br />
haben wir die Einführung der mehrstufigen Dekkungsbeitragsrechnung<br />
mit Unterstützung der Fachhochschule<br />
erfolgreich vorbereitet, derzeit erhoffen<br />
wir uns Lösungen bei der Opt<strong>im</strong>ierung logistischer<br />
Prozesse <strong>im</strong> Vertrieb.“ Was sich einfach anhört, wird<br />
unternehmensseitig sehr ernst genommen. „Wenn wir<br />
Studenten mit der Erarbeitung von speziell auf unser<br />
Unternehmen bezogenen Aufgaben betrauen, ist das<br />
keine Beschäftigungstherapie, sondern wir erwarten<br />
durch die Arbeit der Studenten konkret für den<br />
Betrieb nutzbare Ergebnisse. Dabei arbeiten die Studenten<br />
eng mit unseren Mitarbeitern <strong>im</strong> Team.“ Mit<br />
der aktuellen Aufgabe ist Daniel Nettingsmeier<br />
betraut, angehender Bachelor <strong>im</strong> Wirtschaftsingenieurwesen:<br />
„Bei der Aufgabenstellung geht es um<br />
die Opt<strong>im</strong>ierung von Lieferrouten unter Berücksichtigung<br />
der Ausschöpfung vorhandener sowie zugekaufter<br />
Transportkapazitäten in Abst<strong>im</strong>mung mit<br />
den Produktionsmöglichkeiten.“ Hier zählt jeder<br />
Tag, was Geschäftsführer Werner Hüppe begründet:<br />
„Als letzter in Deutschland fertigender Schlafsofahersteller<br />
zeichnen wir uns durch hohe Flexibilität<br />
und kurze Lieferzeiten aus. Diese betragen nur 30<br />
Tage ab Auftragserteilung bis Auslieferung.“ Die<br />
hohe Praxisrelevanz des studentischen Auftrags wird<br />
auch von Prof. Dr.-Ing. Henrik Passinger, Dekan des<br />
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45659 <strong>Recklinghausen</strong><br />
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Daniel Nettingsmeier (2. v. r.) , angehender Bachelor <strong>im</strong> Wirtschaftsingenieurwesen, informiert Prof. Henrik<br />
Passinger (2. v. l.) sowie die Verholt-Geschäftsführer Werner Hüppe (links) und Alexander Ernsting (rechts) über<br />
den aktuellen Projektstatus.<br />
am FH-Standort <strong>Recklinghausen</strong> angesiedelten<br />
Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen, hervorgehoben:<br />
„Ich nehme häufig an den Projektsitzungen<br />
der von mir betreuten Praktikanten in den Unternehmen<br />
teil oder bekomme Berichte der Studenten.<br />
Unser Studienangebot ist bekannt für seine hohe<br />
Praxisnähe, der Studiengang wegen seiner guten<br />
Berufsaussichten extrem stark nachgefragt. Nach<br />
Abschluss gehen unsere Studenten gern in die Automobilindustrie<br />
oder in den Logistikbereich.“ Obligatorisch<br />
ist für alle Studenten ein zwölfwöchiges Praxissemester,<br />
das vorzugsweise in mittelständischen<br />
E<br />
Freude am Fahren<br />
Betrieben der Region sowie in großen Unternehmen<br />
oder <strong>im</strong> Ausland absolviert wird. Nach Abschluss des<br />
sechssemestrigen Bachelor-Studiengangs kann in<br />
einem Zusatzstudium über weitere vier Semester auch<br />
der Master in Verkehrslogistik erworben werden. n<br />
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*Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,9 l/100 km, außerorts 4,8 l/100 km, innerorts 7,9 l/100 km, CO2-Emission kombiniert: 142 g/km<br />
**Kraftstoffverbrauch kombiniert: 4,8 l/100 km, außerorts 4,1 l/100 km, innerorts 6,0 l/100 km, CO2-Emission kombiniert: 128 g/km<br />
***Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,1 l/100 km, außerorts 4,9 l/100 km, innerorts 8,2 l/100 km, CO2-Emission kombiniert: 160 g/km<br />
Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> 3
TITELTHEMA n n n<br />
HWK-Unternehmensberater Martin Hellmich bietet<br />
Länderinfos und -studien für den Gang ins Ausland.<br />
IHK-Außenwirtschaftsberater Gerd Laudwein führt<br />
regelmäßig Einstiegs- und Spezialseminare durch.<br />
Christoph Gappa, Inhaber des gleichnamigen Fliesenbetriebs<br />
arbeitet <strong>im</strong>mer öfter <strong>im</strong> Ausland, erst jüngst<br />
in Norwegen und Belgien.<br />
4 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Keine Angst vor<br />
Auslandsaufträgen<br />
n AN Auslandsaufträge gerät man leichter als gedacht.<br />
Viele bisher rein regional orientierte Unternehmen<br />
gelangten durch Zufall an lukrative Auslandsaufträge,<br />
meist <strong>im</strong> Schlepptau erfahrener Kooperationspartner<br />
und Generalunternehmer. Insbesondere Handwerksunternehmen<br />
haben gute Chancen, denn der deutsche<br />
Handwerksmeister genießt gerade <strong>im</strong> Ausland hohes<br />
Ansehen. Aber auch industrielle Nischenbetriebe kommen<br />
leicht zum Zuge. Für die Auftragserteilung ist oft<br />
nicht der Preis, sondern Qualität, Termintreue und vor<br />
allem Flexibilität ausschlaggebend. Was ist be<strong>im</strong><br />
Schritt über die Grenzen zu beachten, damit sich der<br />
Sprung ins kalte Wasser auch lohnt?<br />
Wasserpumpen und Elektromotoren nach Nigeria,<br />
Lüftungstechnik nach Schottland oder Ungarn, Fliesen<br />
nach Norwegen und Belgien. Gemeinsam ist diesen<br />
Leistungen, dass sie von Recklinghäuser und<br />
Hertener Unternehmen ausgeführt wurden und keines<br />
der Unternehmen hier gezielt akquirieren musste.<br />
Martin Hellmich, Unternehmensberater der Handwerkskammer<br />
Münster, weiß: „Die Chancen für he<strong>im</strong>ische<br />
Unternehmen <strong>im</strong> Auslandsmarkt stehen besser<br />
denn je, deutsche Unternehmen und deren<br />
Arbeitsgüte genießen hohes Ansehen.“ Das bestätigt<br />
Christoph Gappa, Inhaber des gleichnamigen Hertener<br />
Fliesenbetriebs: „Als wir Anfang 2007 den Wellness-Bereich<br />
eines norwegischen Nobelhotels mit<br />
Glasmosaiken auslegten, führte der Hotelbetreiber<br />
oft Besuchergruppen durch die Baustelle und warb<br />
damit, dass die hohe handwerkliche Qualität gerade<br />
durch deutsche Handwerksunternehmen sichergestellt<br />
werde.“ Dabei gelangte er rein zufällig an diesen<br />
Auftrag: „Zwei Jahre zuvor arbeiteten wir mit<br />
einem hessischen Thermenbauer be<strong>im</strong> Ausbau des<br />
Copa Ca Backum zusammen, der uns aufgrund der<br />
guten Kooperation Ende 2006 fragte, ob wir für<br />
einen norwegischen Kunden mit von der Partie sein<br />
wollten.“<br />
Schnelle Entscheidungen,<br />
flexible Mitarbeiter<br />
Es musste schnell gehen, die Bedenkzeit betrug nur<br />
eine Woche – was für Auslandsaufträge schon recht<br />
komfortabel ist, wie Uwe Goßen und Michael Pätzold,<br />
Geschäftsführer des Hertener Luft- und Kl<strong>im</strong>atechnik-Anbieters<br />
Perfect Air belegen: „Bei der CentrO-Ausstattung<br />
kooperierten wir mit einem Ladeneinrichter.<br />
Als diesem kurzfristig ein Dienstleister in<br />
Glasgow abgesprungen war, mussten wir morgens<br />
entscheiden, ob wir abends schon unsere Mitarbeiter<br />
nach Schottland schicken konnten.“ Zugegebenermaßen<br />
war dies nur möglich, weil die Mitarbeiter<br />
zuvor schon seit 2005 Erfahrungen mit Auslandsaufträgen<br />
in den Niederlanden, Belgien, Österreich und<br />
Ungarn sammeln konnten und die Dokumente auf<br />
dem neuesten Stand waren. Neben der Fähigkeit,<br />
kurzfristig entscheiden zu können, ist die Mitarbeitermotivation<br />
ein weiterer elementarer Faktor für die<br />
erfolgreiche Auslandstätigkeit. Hierzu sind Mitarbeiter<br />
erfahrungsgemäß eher bereit, als man zunächst<br />
denken würde.<br />
Reisen motivieren Mitarbeiter<br />
Für viele, insbesondere jüngere Mitarbeiter, sind<br />
nicht nur die je nach Auftragsland höheren Auslösen<br />
oder sonstigen Reisekostenzuschüsse motivierend,<br />
sondern allein schon die Tatsache, über einen<br />
begrenzten Zeitraum einmal über den regionalen Tellerrand<br />
schauen zu können. Christoph Gappa über<br />
seine Erfahrungen: „Auch meinen Mitarbeitern gab<br />
ich etwas Bedenkzeit, doch schon am gleichen Abend<br />
erhielt ich eine positive Rückmeldung. Die Unterbringung<br />
erfolgte über den Generalunternehmer in<br />
einer direkt an einem Fjord gelegenen Ferienhütte.“<br />
Trotz des in Deutschland vergleichsweise hohen<br />
Lohnniveaus lassen sich <strong>im</strong> Ausland auch darauf<br />
noch Preisaufschläge erzielen, worüber Perfect Air-<br />
Geschäftsführer Michael Pätzold nicht verwundert<br />
ist.<br />
„Im Ausland ist man gern bereit, auch fünf bis zehn<br />
Prozentpunkte mehr zu bezahlen, wenn Qualität und<br />
Termintreue st<strong>im</strong>men. Außerdem haben wir die<br />
Erfahrung gemacht, dass unsere Mitarbeiter <strong>im</strong> Ausland<br />
ein höheres Arbeitstempo vorlegen als dortige<br />
Inlandskräfte.“ So gewann man 2007 in Ungarn<br />
einen weltweit tätigen Produktionsbetrieb für Lederbezüge<br />
der Automobilindustrie als Kunden, obgleich<br />
der Standort eher als Niedriglohnland gilt. Hier<br />
gaben die bessere Beratung, fortschrittliche Technik<br />
und die Qualität den Ausschlag zur Auftragserteilung.<br />
Länderspezifische Unterschiede<br />
IHK-Außenwirtschaftsberater Gerd Laudwein regis -<br />
triert für den Kreis <strong>Recklinghausen</strong> eine überproportionale<br />
Exportquote: „Mit über 40 Prozent liegt diese<br />
sowohl über Kammerbezirks- als auch Landesdurchschnitt.“<br />
Schon seit Jahrzehnten in Auslandsgeschäf-
n n n TITELTHEMA<br />
20 Prozent des Jahresumsatzes generierte der Hertener Lüftungs- und Kl<strong>im</strong>aanlagenbauer Perfect Air 2007 <strong>im</strong> Ausland, hier die Lieferung eines Lüftungszentralgeräts<br />
nach Ungarn. Gefragt sind logistisches Talent und Improvisationsvermögen vor Ort. Bild: Perfect Air<br />
ten erfahren ist die Recklinghäuser Elektromaschinenzentrale<br />
EMZ. Traditionell sind die Recklinghäuser<br />
Elektromotoren insbesondere <strong>im</strong> französischsprachigen<br />
Ausland gefragt. Dennoch beschreitet auch<br />
Geschäftsführer Engelbert Rataj regelmäßig Neuland<br />
mit Aufträgen in bisher unbekannte Abnehmerstaaten:<br />
„Während wir mit indonesischen Abnehmern<br />
heute sogar schon Zahlungsziele vereinbaren, läßt die<br />
Zahlungsmoral einiger indischer Partner derzeit zu<br />
wünschen übrig.“ 2002 erreichte Rataj erstmalig eine<br />
Anfrage aus Nigeria über Elektromotoren für ein<br />
Bewässerungsprojekt. Rataj erinnert sich gern: „Die<br />
Auftragsabwicklung verlief absolut geradlinig und<br />
unspektakulär, ich bin jedoch auch froh, dass wir<br />
nicht selbst mitreisen mussten, dies würde ich angesichts<br />
der politischen Situation derzeit ausschließen.“<br />
Hohe Folgeauftragswahrscheinlichkeit<br />
Nicht ungewöhnlich für Auftragsnahmen <strong>im</strong> Ausland<br />
sind Folgeaufträge, da die bereits positiven Erfahrungen<br />
das Wettbewerberfeld deutlich verkleinern, weiß<br />
Engelbert Rataj: „Nachdem wir 2002 die Elektromotoren<br />
für fremde Pumpen lieferten, wünschte der<br />
nigerianische Auftraggeber 2005 eine Komplettlieferung<br />
mit vier Motortauchpumpen.“ Kein Problem,<br />
da man mit dem Hertener Pumpenspezialisten Hepu<br />
über einen erstklassigen Kooperationspartner verfügte.<br />
Hepu-Geschäftsführer Michael Makowka erinnert<br />
sich: „Das A und O bei Auslandsaufträgen sind gut<br />
funktionierende Netzwerke und bewährte Kooperationspartner.<br />
Ohne EMZ wären wir hier nicht ins<br />
Geschäft gekommen, die Entscheidung musste in<br />
kürzester Zeit gefällt werden und schon zwölf<br />
Wochen später haben wir geliefert.“ Dieser zweite<br />
Auftrag lief ebenfalls ohne Komplikationen und war<br />
mit Anlieferung in einem nigerianischen Hafen<br />
erfüllt. Die Option auf einen dritten Auftrag wurde<br />
bereits erteilt. Anders verhält sich dies bei Handwerksleistungen<br />
<strong>im</strong> Ausland. Während z. B. die Zollformalitäten<br />
(nur bei Aufträgen außerhalb der EU)<br />
schon mal direkt vom Materiallieferanten erledigt<br />
werden, müssen Werkzeuge angemeldet und Kleinmaterialien<br />
wie Klebstoffe oder Montagematerial<br />
deklariert werden. Sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />
der EU sind nach einer grundsätzlichen Überprüfung<br />
der Marktzugangsvoraussetzungen (für<br />
best<strong>im</strong>mte Gewerke gibt es länderspezifische Auflagen)<br />
die Mitarbeiter mit den entsprechenden Sozialund<br />
Versicherungsbescheinigungen zu versehen, Reisen<br />
und Unterkünfte zu organisieren und Mehrkosten<br />
entsprechend zu kalkulieren. Wer diese Schritte<br />
erst einmal gegangen ist, verliert schnell die Scheu<br />
vor neuen Ländern. Die Kammern helfen hier weiter.<br />
Erstinformationen, Seminare, Publikationen<br />
Regelmäßig führen Handwerkskammer und Handelskammer,<br />
meist in überregionalen Kooperationen<br />
mit Nachbarkammern, Länderinformationsveranstaltungen<br />
und Auslandssprechtage durch. Zahlreiche<br />
Hilfestellungen wie etwa branchen- und/oder länderspezifische<br />
Sprachkurse bietet auch die Gewerbeförderungsstelle<br />
des NRW-Handwerks (LGH). Die<br />
LGH ist auch Betreiber der Website www.germanmastercraftsmen.com,<br />
die international über den<br />
hohen Standard deutscher Handwerksleistungen<br />
informiert. n Martin Linkemann<br />
www.ihk-nordwestfalen.de/exportoffensive<br />
www.hwk-muenster.de (dort: Handwerk International<br />
/Außenwirtschaftsberatung)<br />
www.lgh.de<br />
www.german-mastercraftsmen.com<br />
Perfect-Air-Geschäftsführer Michael Pätzold und<br />
Uwe Goßen (v. r.): „Wir akquirieren nicht über den<br />
Preis!“<br />
EMZ-Geschäftsführer Engelbert Rataj und Hepu-<br />
Geschäftsführer Michael Makowka (v. l.): „Regionale<br />
Kooperationen als Schlüssel für Auslandsgeschäfte.“<br />
Bild: EMZ/Hepu<br />
Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> 5
SERVICE n n n<br />
Mit Förderprogramm gute Mitarbeiter binden!<br />
Kein Betreuungsplatz? Babypause ausschöpfen und dahe<strong>im</strong> bleiben? Die noch bestehende Betreuungslücke für unter Dreijährige können Betriebe jetzt mit öffentlicher Förderung<br />
selbst schließen und so Mitarbeiterinnen sowie zunehmend auch Mitarbeiter wieder früher zum Wiedereinstieg bewegen.<br />
n DAS Problem ist heute keinesfalls mehr geschlechtsspezifisch<br />
zu sehen: Stellt sich dahe<strong>im</strong> Nachwuchs ein,<br />
fallen Mitarbeiterinnen wie zunehmend auch Mitarbeiter<br />
für bis zu drei Jahre aus. Oft muss der gesamte<br />
Zeitraum ausgeschöpft werden, da die Zahl der Unterbringungsplätze<br />
für unter Dreiährige noch nicht ausreichend<br />
ist. Ein gerade für Kleinbetriebe, wie Arzt- oder<br />
Notarpraxen, heute schwer kalkulierbarer Engpass.<br />
Doch auch größere Betriebe, insbesondere mit spezifisch<br />
angelernten Fachkräften, können kaum über den<br />
gesamten Zeitraum auf ihre Leistungsträger verzichten.<br />
Ein neues Förderprogramm für die betrieblich<br />
unterstützte Kinderbetreuung kann die Ausfallzeiten<br />
deutlich reduzieren und wirkt zudem stark motivierend.<br />
Ende Februar startete das Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein<br />
neues Förderprogramm für betrieblich unterstützte<br />
Kinderbetreuung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF). Das Programm soll insbesondere für<br />
kleine und mittlere Unternehmen Anreize setzen,<br />
zusätzliche Betreuungsplätze für Mitarbeiterkinder<br />
unter drei Jahren einzurichten. Neu ist, dass bereits<br />
Gruppen mit wenigstens sechs Betreuungsplätzen<br />
auch aus unterschiedlichen Betrieben, in begründeten<br />
Einzelfällen auch kleinere Gruppen, gefördert werden<br />
können. Antragsteller ist jeweils der Träger der<br />
betrieblich unterstützten Betreuungseinrichtung, dies<br />
können auch Teilbereiche bestehender Einrichtungen<br />
wie etwa spezielle Gruppen in Kindertagesstätten<br />
sein. Die Zuwendung beträgt 50 Prozent der zuwendungsfähigen<br />
Betriebskosten, bis zu 6.000 Euro pro<br />
Platz und Jahr über max<strong>im</strong>al drei Jahre insgesamt.<br />
Tanja Watanabe ist Leiterin des Eltern-Initiativ-Kindergartens<br />
Fantasien <strong>im</strong> Recklinghäuser Nordviertel.<br />
Bereits <strong>im</strong> dritten Jahr besteht eine der drei in diesem<br />
Kindergarten betreuten Gruppen aus Mitarbeiterkindern<br />
unterschiedlicher Betriebe: „Vor zwei Jahren<br />
sprachen uns Mitarbeiterinnen meines Mannes auf<br />
flexible Unterbringungsmöglichkeiten an.“ Jürgen<br />
Watanabe ist Inhaber des insgesamt rund 80 Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen umfassenden Praxisnetzes<br />
Emscher-Lippe für Ergo-, Physio- und Logotherapie<br />
und weiß: „Unsere Mitarbeiter müssen regelmäßig<br />
und mehrfach <strong>im</strong> Jahr zu Schulungen und<br />
Weiterbildungen. Wer hier auch nur zwei Jahre aussetzt,<br />
muss wieder von vorn beginnen.“ Gemeinsam<br />
6 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
suchte man nach Lösungen, die Schulungsteilnahmen<br />
auch in der Babypause und idealerweise sogar<br />
die Rückkehr an den Arbeitsplatz noch vor Ablauf<br />
eines Jahr ermöglichten. Die Kooperation hat sich<br />
bewährt. Aktuell ist am Standort Oer-Erkenschwick<br />
eine weitere Kooperation mit betrieblicher Unterstützung<br />
in Planung. Mit betrieblicher Unterstützung<br />
können sogar kommunale oder konfessionelle Einschränkungen<br />
überbrückt werden, berichtet Leiterin<br />
Tanja Watanabe: „Probleme haben <strong>im</strong>mer Eltern, die<br />
in unterschiedlichen Kommunen wohnen und arbeiten,<br />
ein Platzanspruch besteht allenfalls am Wohnort.<br />
Betriebliche Fördermodelle können sich hierüber hinwegsetzen<br />
und sich so quasi am Arbeitsort einkaufen.“<br />
Betriebliche Unterstützung rechnet sich<br />
Aber auch unabhängig von der Förderung rechnet<br />
sich eine betriebliche Unterstützung steuerlich, da sie,<br />
als Lohnzuschuss an den Mitarbeiter ausgezahlt,<br />
nicht der Sozialabgabenpflicht unterliegt. Zudem lassen<br />
sich die Plätze beispielsweise für zwei Kinder von<br />
unterschiedlichen Teilzeitkräften aufteilen, es werden<br />
praktisch nur die gebuchten Stunden berechnet.<br />
Christoph Bogs ist Geschäftsführer des Recklinghäuser<br />
Direktmarketing-Dienstleisters bkd und Mitinitiator<br />
der betrieblichen Kinderbetreuung in der „Rasselbande“<br />
am Recklinghäuser Quellberg, einer flexiblen<br />
Initiative, die mit Unterstützung des gleichnamigen<br />
Castroper Kinderhauses und dem Gelsenkirchener<br />
Institut für Arbeit und Technik (IAT) betrieben<br />
wird. bkd-Geschäftsführer Bogs rechnet: „Ein Doppelverdienerhaushalt<br />
muss auch bei Ausfall eines<br />
Verdieners durch Elternzeit unter Berücksichtigung<br />
von Steuerklassenwechsel, Eltern- und Kindergeld<br />
netto nicht weniger erzielen. Spätestens wenn sich der<br />
ausfallende Verdiener, wo auch <strong>im</strong>mer, einen 400-<br />
Euro-Job sucht, kann der Lebensstandard weitgehend<br />
gehalten werden. Besser ist es daher, Mitarbeiter<br />
durch die nicht-sozialabgabenpflichtige Bezuschussung<br />
von flexiblen Kinderbetreuungsmodellen<br />
bei gleichzeitiger Weiterbeschäftigung auf geringfügiger<br />
Basis an den Betrieb zu binden und so auch hinsichtlich<br />
einer früheren Rückkehr zu motivieren.“<br />
Für die Umsetzung sind lediglich die Benennung<br />
qualifizierter, städtischer oder privater Ansprechpartner<br />
als Vermittlungsstelle, eine Offerte an die Mitarbeiter<br />
und eine entsprechend geschulte Lohnbuchhaltungskraft<br />
erforderlich. Mitarbeiterin Marga Moczyk,<br />
seit zehn Jahren bei bkd, hat von diesem Angebot<br />
für ihre Tochter Gebrauch gemacht: „Meine<br />
Tochter kam <strong>im</strong> Februar zur Welt und bereits <strong>im</strong> September<br />
bin ich, zunächst auf 400-Euro-Basis, an meinen<br />
Arbeitsplatz zurückgekehrt, nach einem Jahr<br />
auch wieder fast Vollzeit. Ich habe es als motivierend<br />
empfunden, dass mir mein Arbeitgeber ein solches<br />
Angebot unterbreitete, dass ich den Kontakt zum<br />
meinen Kollegen pflegen und auch <strong>im</strong> Job meinen<br />
Wissensstand halten und sogar ausbauen konnte.“<br />
Städte bauen Angebot aus<br />
In Herten ist eine Quotenanhebung für U3-Plätze<br />
von derzeit vierzehn auf siebzehn Prozent in 2009<br />
geplant. So auch in <strong>Recklinghausen</strong>: „Mit derzeit<br />
dreizehn Prozent liegt <strong>Recklinghausen</strong> bei den U3-<br />
Plätzen schon heute über dem NRW-Durchschnitt<br />
von zehn Prozent, absolut sind es derzeit rund 280<br />
Plätze in Tageseinrichtungen und Tagespflege, ab<br />
dem 1. 8. kommen weitere 100 Plätze hinzu. Bis 2010<br />
wollen wir die Quote auf 20 Prozent steigern, bis<br />
2013 sogar auf 33 Prozent. In Staaten wie Frankreich<br />
oder Dänemark werden bereits seit 20 Jahren über 80<br />
Prozent der Kinder ab dem ersten Lebensjahr extern<br />
betreut“, so Joach<strong>im</strong> Glenneschuster, Jugendhilfeplaner<br />
<strong>im</strong> Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der<br />
Stadt <strong>Recklinghausen</strong>. Derzeit werden in den Städten<br />
durch den demografischen Wandel bedingte Freikapazitäten<br />
in bestehenden Betreuungseinrichtungen<br />
gezielt in die U3-Betreuung gelenkt. Aber auch für<br />
die Einrichtung betrieblicher Betreuungsmodelle sind<br />
die Fachbereiche der Städte jederzeit ansprechbar. n<br />
Kontakt <strong>Recklinghausen</strong>:<br />
Jugendhilfeplanung Joach<strong>im</strong> Glenneschuster,<br />
� 023 61 /50 -22 12<br />
joach<strong>im</strong>.glenneschuster@recklinghausen.de<br />
Kontakt Herten: Ulrike Bücker, � 023 66/303-267<br />
u.buecker@herten.de<br />
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in g/km: kombiniert 195. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren (RL 80/1268/EWG) ermittelt.
KOMMENTAR n n n<br />
Erbschaftssteuerreform 2008 und Betriebsübergabe<br />
n NOCH bis zum 31. 12. 2008 läuft die Frist, welche das<br />
Bundesverfassungsgericht Regierung und Parlament<br />
für die Erbschaftssteuerreform gesetzt hat. Die aktuelle<br />
Änderung des Erbschaftssteuerrechts geht auf ein<br />
Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom November<br />
2006 zurück. Das höchste deutsche Gericht stufte<br />
damals das Erbschaftssteuergesetz von 1996 als verfassungswidrig<br />
ein, weil es mit seinen Best<strong>im</strong>mungen<br />
gegen den Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz)<br />
verstieß.<br />
Der Grund: Für die Bewertung der zur Vererbung<br />
anstehenden Vermögensgegenstände war kein einheitlicher<br />
Steuertarif vorgesehen, der „unabhängig<br />
davon, aus welchen Vermögensarten sich Nachlass<br />
oder Schenkung zusammensetzen, für alle steuerpflichtigen<br />
Erwerbe“ galt.<br />
Stattdessen wurde über das Bewertungsgesetz<br />
(BewG) eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten<br />
zur Vermögensfestsetzung angeboten. Bei Betriebsvermögen<br />
stellte das Gesetz beispielsweise noch auf<br />
den Steuerbilanzwert ab. Neue Basis der Veranlagung<br />
soll nach dem Willen des Bundesverfassungsgerichtes<br />
nun der Marktwert der Immobilie, des Betriebs oder<br />
der Sachwerte usw. sein. Im Gegenzug hat es dem<br />
Gesetzgeber zugestanden, Erben oder Beschenkte<br />
aus Gründen des Gemeinwohls teilweise steuerlich<br />
angemessen zu begünstigen.<br />
8 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Im Kern zwei Reformen<br />
Damit stehen <strong>im</strong> Kern zwei Reformen an: erstens die<br />
Regelung, wie eine Vermögensübertragung demnächst<br />
in Euro und Cent zu berechnen ist, und zum<br />
zweiten, wie steuerliche Freibeträge für best<strong>im</strong>mte<br />
Gruppen von Bedachten anzupassen sind. Hier liegt<br />
eines der Probleme, denn der Marktwert liegt häufig<br />
über der Summe, die mit den bisherigen Verfahren<br />
ermittelt werden konnte.<br />
Mit ihrem Entwurf zur „Reform eines Gesetzes zur<br />
Reform des Erbschaftssteuer- und Bewertungsrechts“<br />
hat die Bundesregierung <strong>im</strong> Dezember letzten Jahres<br />
auf die Auflagen des Bundesverfassungsgerichts reagiert<br />
und inzwischen auch Diskussionsentwürfe der<br />
Durchführungsverordnung zum BewG vorgelegt, mit<br />
der die Bewertung der unterschiedlichen Vermögenswerte<br />
geregelt werden soll. Das Gesetzespaket soll<br />
insgesamt die „soziale Balance“ wahren und das<br />
Erbe von Wohneigentum, etwa einem „normalen“<br />
Einfamilienhaus, steuerfrei stellen sowie den Mittelstand<br />
entlasten. Zur Erleichterung der Unternehmensnachfolge<br />
soll künftig die Erbschaftssteuer für<br />
85 Prozent des Betriebsvermögens entfallen, wenn<br />
mit der Firma verbundene Arbeitsplätze mehrheitlich<br />
10 Jahre lang und das Betriebsvermögen selbst<br />
15 Jahre lang erhalten bleiben.<br />
Für die meisten Unternehmer sind diese langen Haltefristen<br />
schlicht unrealistisch. Dies zeigt auch das<br />
Beispiel der KEGO Dreherei und Schlosserei GmbH<br />
in <strong>Recklinghausen</strong>. Manfred Zeidler hatte in 2004<br />
den Betrieb übernommen und alle 26 Arbeitsplätze<br />
in dem Unternehmen gesichert. Heute schaut das<br />
Unternehmen auf eine solide Auftragsbasis, die nur<br />
durch die hohe Flexibilität von Mitarbeitern und<br />
Unternehmensführung erreicht werden konnte. Ob<br />
dieser geringe unternehmerische Handlungsspielraum<br />
aufgrund der überlangen Haltefristen groß<br />
genug bleibt, ist aus Sicht der Wirtschaft – gerade der<br />
mittelständischen Wirtschaft – fraglich.<br />
Derzeit sind die Fristen noch Gegenstand intensiver<br />
Diskussionen zwischen den Koalitionspartnern in<br />
Berlin. Ob das neue Gesetz rückwirkend zum 1.<br />
Januar 2008 in Kraft treten wird, muss nicht nur deshalb<br />
als noch offen bezeichnet werden. Vorgesehen<br />
war <strong>im</strong> Regierungsentwurf auch ein Wahlrecht des<br />
Erben, für Erbfälle ab dem 1. Januar 2007 bereits das<br />
neue Recht zu wählen. Auch insoweit ist noch alles<br />
offen.<br />
Besondere Relevanz für KMU<br />
Große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit hat die<br />
vorgeschlagene Neuregelung für die Unternehmensnachfolge,<br />
die insbesondere für kleine und mittelständische<br />
Unternehmer von besonderem Interesse ist.<br />
Wie viele andere Regionen in Deutschland, ist auch<br />
die Wirtschaftsregion Nord-Westfalen, zu der auch<br />
der Kreis <strong>Recklinghausen</strong> gehört, typisch klein- und<br />
mittelständisch geprägt. Nur 0,3 Prozent aller Unternehmen<br />
haben mehr als 250 Beschäftigte. Der größte<br />
Anteil entfällt auf Kleinbetriebe mit weniger als zehn<br />
Beschäftigten.<br />
Der Anteil der mittelständischen Unternehmen mit<br />
10 bis 249 Beschäftigten beläuft sich auf 11 Prozent.<br />
Für alle diese Unternehmen hatte das Thema<br />
„Unternehmensnachfolge“ schon in den vergangenen<br />
Jahren eine besondere Relevanz.<br />
Bisher gefährdete die hohe steuerliche Belastung des<br />
Erbes häufig den Fortbestand des Betriebes und<br />
damit die Arbeitsplätze. Man ist sich in der Politik<br />
weitgehend einig, dass derartige Belastungen wegfallen<br />
oder mindestens reduziert werden müssen, fürchtet<br />
zugleich aber auch etwaige „Mitnahmen“. Etwa,<br />
dass ein Erbe der günstigeren Bedingungen wegen<br />
verspricht, den Betrieb fortzuführen, ihn aber dann<br />
doch weiterveräußert oder schließt. Deshalb hat man<br />
die günstigen Steuertarife bei der Fortführung u. a.<br />
an zwei Kriterien geknüpft (§ 13 a Erbschaftssteuergesetz<br />
–Entwurf): erstens die Garantie einer gewissen<br />
Lohnsumme, die das Unternehmen weiterhin zahlt,<br />
zweitens keine Entnahmen über den laufenden<br />
Gewinn hinaus für einen Zeitraum von 15 Jahren<br />
(Verhaftungsregel). Im Falle eines Verstoßes gegen<br />
diese Auflagen erhöht sich die zu zahlende Erbschaftssteuer<br />
in mehreren Stufen.<br />
Der neue Unternehmer soll also über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg - derzeit sind zehn Jahre vorgesehen<br />
- eine jährliche Lohnsumme in Höhe von mindestens<br />
70% des Betrags zahlen, der in den letzten fünf Jahren<br />
vor der Übertragung erbracht wurde (Ausgangslohnsumme).<br />
Ob diese Regelung praktikabel ist, darüber<br />
herrscht Streit.<br />
So wenden Kritiker ein, dass eine solch starre Regelung<br />
nur bedingt mit Marktmechanismen zu vereinbaren<br />
ist. Um nur ein Beispiel zu nennen: Was ist,<br />
wenn ein Zulieferbetrieb in der Automobilindustrie<br />
Ulrich Schäfer, Präsident der Westfälischen Notarkammer:<br />
„Wer eine Betriebsübergabe plant, muss den<br />
Reformprozess bis Jahresende <strong>im</strong> Auge behalten.“<br />
Bild: panta-rhei<br />
ohne eigenes Zutun einen Auftrag verliert und der<br />
Betrieb deshalb nur reduziert weitergeführt werden<br />
kann? In einem solchen Fall wäre eine „Nachzahlung“<br />
der Erbschaftssteuer fällig, diese Nachversteuerung<br />
würde auch die Kreditwürdigkeit des Unternehmens<br />
und damit vielleicht dessen Bestand und die<br />
Arbeitsplätze gefährden.<br />
Auch <strong>im</strong> Falle der Verhaftungsregel korrespondieren<br />
Gesetzesentwurf und betriebliche Praxis nur bedingt.<br />
Die lange Frist belastet die Unternehmensführung<br />
und behindert unternehmerische Entscheidungen in<br />
einer Zeit, da technische, wirtschaftliche und beschäftigungspolitische<br />
Perspektiven sich in kürzester Zeit<br />
verändern können.<br />
Nachjustierung zwingend erforderlich<br />
Hier bedarf es dringend einer Nachjustierung.<br />
Zudem sollte man bei den anstehenden Beratungen<br />
auch einige Aufmerksamkeit auf Sprache und Struktur<br />
des Gesetzes selbst verwenden. Kritiker vom Fach<br />
haben zu Recht moniert, dass manche Passagen der<br />
derzeitigen Fassung „nicht nur für den steuerjuristischen<br />
Laien ... nicht erfassbar und nachvollziehbar“<br />
sind. Hier stehen bei einem Generationswechsel nicht<br />
nur die ca. 2.800 eingetragenen Handwerksbetriebe<br />
<strong>im</strong> Kreis <strong>Recklinghausen</strong> vor der Frage, wie der<br />
Übergang wirtschaftlich und rechtlich zu formulieren<br />
ist. Kompetente Ansprechpartner für solche Fragen<br />
sind die 37 Notarinnen und Notare in <strong>Recklinghausen</strong><br />
und Herten. n<br />
Ulrich Schäfer, Präsident der Westf. Notarkammer<br />
www.westfaelische-notarkammer.de
Ausbildung <strong>im</strong> Tandem<br />
Die Schaffung von 40 neuen bzw. zusätzlichen Ausbildungsplätzen<br />
u. a. auch in <strong>Recklinghausen</strong> und Herten<br />
ist erklärtes Ziel einer neuen Initiative der RAG Bildung.<br />
Kernelement des Projekts „GemA – Gemeinsam<br />
ausbilden“ ist ein Ausbildungsmodell, innerhalb dessen<br />
zwei Unternehmen gemeinsam einen Ausbildungsplatz<br />
anbieten.<br />
Projektleiter Peter Höck: „ Die RAG BILDUNG<br />
GmbH sorgt hierbei für die Vermittlung von jugendlichen<br />
Bewerbern, übern<strong>im</strong>mt das Ausbildungsmanagement<br />
und ist bei Planung, Antragstellung und<br />
Umsetzung behilflich. Dazu gehört die Unterstützung<br />
in administrativen, rechtlichen und pädagogischen<br />
Fragen und Moderation in Krisen- und Konfliktfällen.“<br />
Angestrebt würden Partnerschaften zwischen<br />
einem deutschen Unternehmen und einem<br />
Betrieb mit Migrationshintergrund. Hierfür seien<br />
eigens Ausbildungsberater mit Migrationshintergrund<br />
tätig.<br />
Beide Betriebe seien für die Ausbildung gleichberechtigte<br />
Ansprechpartner, wobei der Ausbildungsvertrag<br />
formal lediglich mit einem der beiden Betriebe abgeschlossen<br />
werde. Gemeinsam würden Ausbildungsabschnitte<br />
in beiden Betrieben nach Bedarf und Kompetenz<br />
festgelegt.<br />
Die Kosten der Ausbildung und der Ausbildungsvergütung<br />
trage jeweils der Betrieb, in dem der Auszubildende<br />
sich gerade befinde. Peter Höck weiter:<br />
„Denkbar sind auch mehrere Auszubildende, die zwischen<br />
beiden Betrieben innerhalb der Ausbildung<br />
getauscht werden.“ So könnten sich Betriebe ergänzen,<br />
die allein nicht in der Lage seinen die Ausbildung<br />
opt<strong>im</strong>al mit allen Modulen des Ausbildungsrahmenplans<br />
durchzuführen, z. B. aufgrund von<br />
fachlichen Defiziten oder fehlender Kapazitäten.<br />
Individuelle, passgenaue Lösungen seien die Kernpunkte<br />
erfolgreicher Akquise neuer, zusätzlicher Ausbildungsplätze<br />
– vor allem in Migrantenunternehmen.<br />
RAG BILDUNG GmbH Jobstarter Projekt GemA<br />
� RE 58 28 99 - 0 · bzrecklinghausen@ragbildung.de<br />
5. „b2d“-Dialogmesse auf Schalke<br />
Vom 20. bis 21. August findet die diesjährige Mittelstandsmesse<br />
„b2d – Business to Dialog“ in der Schalker<br />
Veltins-Arena statt. Bekanntermaßen zeichnet sich<br />
die Messe durch vergleichsweise niedrige Standgebühren,<br />
ab 540 E /Stand, und hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen<br />
aus.<br />
Messesprecherin Inge Gez: „Auch wenn es bei den<br />
günstigen Ständen schon etwas eng wird, lassen wir<br />
niemanden <strong>im</strong> Regen stehen, bisher haben wir <strong>im</strong>mer<br />
passgenaue Standlösungen für unsere Teilnehmer<br />
gefunden.“ Der Bundesverband mittelständische<br />
Wirtschaft e. V. organisiert für beide Tage interessante<br />
Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen mit<br />
prominenten Teilnehmern. BVMW-Regionalgeschäftsführer<br />
Reginald Hohmeister zur diesjährigen<br />
Zusammensetzung: „Zusagen haben wir bereits von<br />
Rudi Assauer, Prof. Klaus Steilmann, Friedhelm<br />
Runge, Hugo Fiege, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer,<br />
Dr. Stratmann, Mario Ohoven und Moderator Werner<br />
Hansch.“<br />
Anmeldung: � 05 31 - 580 49-0<br />
Fax 05 31 - 580 49-20<br />
www.dialogmesse.de<br />
GUT: Unternehmermesse auf Ewald<br />
In der Heizzentrale der ehememaligen Zeche Ewald<br />
veranstaltet der Unternehmer- & Gründertreff GUT<br />
am 14. und 15. August eine Kontaktmesse für Unternehmen<br />
und Verbraucher, zu welcher<br />
auch Nicht-Mitglieder des<br />
Vereins eingeladen sind. Stände<br />
gibt es bereits ab 240 E/4 m 2 , kein<br />
Stand soll insgesamt mehr als<br />
1.000 E kosten. Workshops und<br />
Präsentationen runden das Programm<br />
ab.<br />
Anmeldung: Brigitte Berkau,<br />
� 0 23 66 - 303 – 616,<br />
b.berkau@herten.de, www.GUTherten.de<br />
n n n SERVICE<br />
Die Preisstifter Willi Wessel (l.) und Ehefrau Karin<br />
(r.) bei der Überreichung des diesjährigen Innovationspreises<br />
an Volker Hebestreit und Bernd Schürmann.<br />
Innovationspreis 2007<br />
Bereits zum 4. Mal haben die Hertener Bürgerstiftung<br />
und das Stifterpaar Willi und Karin Wessel den mit<br />
5.000 E dotierten Innovationspreis für Betriebe vergeben,<br />
die sich in beispielhafter Weise um die Ausbildung<br />
von Jugendlichen gerade mit schwierigem Hintergrund<br />
verdient gemacht haben.<br />
Erstmals hat die Jury aus Bürgerstiftung und <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
den Preis an zwei Unternehmen<br />
vergeben, den Westerholter Karosseriebaubetrieb<br />
Hebestreit und das Langenbochumer Autohaus<br />
Schürmann.<br />
Leitfaden für Veranstaltungsplanung<br />
Erstmals hat die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> einen Leitfaden<br />
für die Durchführung von Veranstaltungen <strong>im</strong> Recklinghäuser<br />
Stadtgebiet herausgegeben. Aufgrund der<br />
hohen Online-Zugriffszahlen der bisherigen Einzelinformationen<br />
sind die Informationen jetzt auch gebündelt<br />
als Broschüre und zum Download erhältlich.<br />
Die 32-seitige Broschüre verschafft schnell Orientierung<br />
über die richtigen Ansprechpartner unterschiedlichster<br />
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Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> 9
AKTUELL n n n<br />
Lagererweiterung für Speziallegierungen: Neiko-Geschäftsführer Günter Neises (2. v. r.) und Prokurist Holger<br />
Sombetzki (2. v. l.), Stadtbaurat Volker Lindner (l.) und Wirtschaftsförderer Michael Blume (r.) .<br />
Neiko: Geht nicht – gibt’s nicht!<br />
n KNAPP zwei Millionen Euro hat der erst vor 15 Jahren<br />
quasi in der Garage gegründete und vom internationalen<br />
Kraftwerksboom profitierende Scherlebecker<br />
Zerspanungsbetrieb Neiko jüngst in Spezialmaschinen<br />
und Lagerhallenerweiterung investiert.<br />
Kernstück der Investition ist ein vollautomatisches<br />
Dreh-Fräs-Zentrum, mit dem hochdruckresistente<br />
Metallbauteile, Rohre und Flansche für den Kraftwerksbau<br />
sowie den schweren Rohrleitungsbau erstellt<br />
werden. In der neuen 800 Quadratmeter großen Lagerhalle<br />
schwebt ein Zehntonnenkran, eine Hochleistungssäge<br />
für 180.000 Euro komplettiert die Investition.<br />
„Hohe Drücke und Temperaturen sowie schwierige<br />
Medien, wie entzündliche Gase oder aggressive Säuren,<br />
best<strong>im</strong>men unsere Marktnische. Oft sind wir die<br />
Einzigen, welche die Spezialrohre und Metallbauteile<br />
herstellen können, zudem haben wir frühzeitig<br />
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10 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Speziallegierungen geordert, welche momentan kurzfristig<br />
kaum am Weltmarkt verfügbar sind“,<br />
beschreibt Unternehmenseigner Günter Neises das<br />
nachhaltige Erfolgsrezept. Seine Devise: „Geht nicht<br />
– gibt´s nicht!“ Um rund 30 Prozent wächst das Auftragsvolumen<br />
pro Jahr, „2007 war ein hervorragendes<br />
Jahr und 2008 verspricht noch besser zu werden“,<br />
prognostiziert Günter Neises die Umsatzsteigerung<br />
als Begründung für die jetzige Investition.<br />
Das schnelle Wachstum bedingte einen Standortwechsel<br />
nach Scherlebeck: „Bei der Standortsuche<br />
erwies sich die Unterstützung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
als äußerst hilfreich, auch für die jetzt abgeschlossene<br />
Hallenerweiterung hatten wir schon nach<br />
acht Wochen eine Baugenehmigung.“ n<br />
www.neiko.de<br />
REHAG: Neue Automeile<br />
n KONTINUIERLICH entwickelt sich die Recklinghäuser<br />
Blitzkuhlenstraße zur neuen Automeile. Mit Toyota-<br />
Enter, Opel/Chevrolet Bieling und Renault REHAG<br />
waren bisher schon drei starke Marken hier vertreten.<br />
Seit Mai ergänzt REHAG sein Angebot um die Marke<br />
Skoda, wofür jetzt eigens ein „neuer-500-m 2 -Pavillon<br />
für 750.000 Euro eingeweiht werden konnte.<br />
Gemeinsam mit Toyota wetteifern die von REHAG<br />
vertretenen Automarken Renault und jetzt auch<br />
Skoda um die Spitzenplätze in der deutschen Import-<br />
Statistik. Mathias Müller, Geschäftsführer des bereits<br />
1990 gegründeten und erst 2000 großzügig erweiterten<br />
Traditionsbetriebs, über die Erweiterung: „Bereits<br />
seit September letzten Jahres sind wir Vertragshändler<br />
und -werkstatt für Skoda und haben uns zunächst<br />
mit Zelten von De Boer beholfen. Nachdem wir<br />
jedoch <strong>im</strong> Dezember die Bauunterlagen für den<br />
neuen Skoda-Pavillon eingereicht und bereits <strong>im</strong><br />
März die Baugenehmigung erhalten hatten, steht der<br />
Eröffnung Ende Mai nichts mehr <strong>im</strong> Wege.“ n<br />
www.ah-rehag.de<br />
Bürgermeister Wolfgang Pantförder (l.) und Vizebürgermeister<br />
Ferdinand Zerbst (3. v. l.) begutachten<br />
gemeinsam mit den REHAG-Gesellschaftern Martina<br />
Schmidt (3. v. r.) und Burkhard Nahlinger (r.) sowie<br />
Geschäftsführer Mathias Müller (2. v. l.) und Architekt<br />
Peter Pakulla (2. v. r.) die Baufortschritte.<br />
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„Job-Perspektive“<br />
– Förderung für Beschäftigung Langzeitarbeitsloser<br />
n SEIT April fördert das Bundesministerium für Arbeit<br />
und Soziales die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />
von „Langzeitarbeitslosen mit besonderen Vermittlungseinschränkungen“.<br />
Eine Inanspruchnahme ist<br />
grundsätzlich allen Unternehmen möglich, wenn sie<br />
Langzeitarbeitslose mit Vermittlungshemmnissen, die<br />
in Arbeitslosengeld II -Bezug stehen, sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigen. Hierfür kann ein besonders<br />
hoher Zuschuss gewährt werden.<br />
Der Beschäftigungszuschuss kann gewährt werden,<br />
wenn durch die Vestische Arbeit betreute Langzeitarbeitslose<br />
mit mehreren Vermittlungseinschränkungen<br />
eingestellt werden, die mindestens 18 Jahre alt sind<br />
und die voraussichtlich in den nächsten 24 Monaten<br />
ohne diese Förderung nicht in den Arbeitsmarkt integriert<br />
werden könnten. Ansprechpartner in der Vestischen<br />
Arbeit prüfen <strong>im</strong> Einzelfall, ob Bewerberinnen<br />
und Bewerber entsprechend gefördert werden können.<br />
Die Leistungsfähigkeit des erwerbsfähigen Hilfebedürftigen<br />
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von bis zu 75 Prozent des berücksichtigungsfähigen<br />
Arbeitsentgelts. Dazu gehören auch mögliche Einmalzahlungen<br />
und der Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag,<br />
jedoch ohne den Beitrag<br />
zur Arbeitslosenversicherung. Durch das geförderte<br />
Beschäftigungsverhältnis kann die angestellte Person<br />
keinen neuen Anspruch auf ALG I erwerben, bei<br />
Abbruch würde wieder ALG II bezogen. Berücksichtigungsfähig<br />
ist das zu zahlende tarifliche Arbeitsentgelt<br />
oder das für vergleichbare Tätigkeiten ortsübliche<br />
Arbeitsentgelt. Der Beschäftigungszuschuss kann<br />
zunächst bis zu 24 Monaten gewährt werden.<br />
Verlängerung möglich<br />
Nach Ablauf dieser ersten Förderphase kann der<br />
Beschäftigungszuschuss für diese Tätigkeit ohne zeitliche<br />
Unterbrechung in einer zweiten Förderphase<br />
unbefristet gezahlt werden, wenn auch dann eine<br />
Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
für die Person innerhalb der folgenden 24 Monate<br />
ohne diese Förderung nicht möglich ist. Während der<br />
Beschäftigung nach § 16 a SGB II können zusätzlich<br />
auch Zuschüsse für eine auf den Arbeitsplatz bezogene<br />
begleitende Qualifizierung gezahlt werden. Notwendige<br />
Kosten für besonderen Aufwand zum Aufbau<br />
von Beschäftigungsmöglichkeiten, ausgenommen<br />
Investitionskosten, können <strong>im</strong> Einzelfall und<br />
einmalig gewährt werden. n<br />
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2007<br />
2008<br />
Ausgezeichnet <strong>im</strong> März<br />
Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> 11
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Donnerstag 7.30 - 21.00 Uhr<br />
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Augustastraße 30<br />
45699 Herten<br />
Herausgeber (v.i.S.d.P.):<br />
Stadt <strong>Recklinghausen</strong>, FB 15 - <strong>Wirtschaftsförderung</strong> und Liegenschaften<br />
Rathausplatz 3, 45657 <strong>Recklinghausen</strong>, � 02361/50-1401<br />
www.wirtschaftsfoerderung-recklinghausen.de<br />
Stadt Herten, <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sagentur<br />
Kurt-Schumacher-Straße 2-4, 45699 Herten, � 02366 /303-617<br />
Internet: www.herten.de/wirtschaft<br />
Chefredaktion, Konzept, Text, Bild (abweichende Urheber gekennz.):<br />
linkemann wirtschaftspublizistik Dipl.-Ökonom Martin Linkemann M.A.<br />
Albert-Schweitzer-Straße 7, 45657 <strong>Recklinghausen</strong>, � 02361/33446<br />
E-Mail: info@wirtschaftspublizist.de · Internet: www.wirtschaftspublizist.de<br />
Lektorat/Satz/Layout/Druck/Vertrieb:<br />
Verlag J. Bauer KG, Kampstraße 84b, 45772 Marl,<br />
� 02365/ 107-211, E-Mail: bauer@medienhaus-bauer.de<br />
Anzeigen/Werbung: Verlag J. Bauer KG, Kampstraße 84b, 45772 Marl<br />
� 02361/180529, Andreas Köhler • � 02365/107232, Ursula Queda<br />
� 02361/66560, Rasmus Thiess • � 02368/58013, Rainer Völkel<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich, Redaktionsschl. 1 Monat vor Erschein.<br />
Verteilung: Post/Porto, Auflage: 6.500<br />
12 Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
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<strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Tel. 02366 - 548916<br />
Fax 02366 – 548964<br />
E-Mail: post@e-cora.de www.e-cora.de<br />
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n RECKLINGHAUSEN:<br />
Kontakt<br />
Thomas Deutscher � 02361/50-2309<br />
E-Mail: thomas.deutscher@recklinghausen.de<br />
Cornelia Döhlert � 02361/50-1404<br />
E-Mail: cornelia.doehlert@recklinghausen.de<br />
Fax 02361/50-1402<br />
n HERTEN: Kontakt Monika Fischer<br />
� 02366 / 303400· Fax 02366 / 30 33 13<br />
E-Mail: m.fischer@herten.de<br />
<strong>Recklinghausen</strong>:<br />
1. Gewerbeobjekt <strong>Recklinghausen</strong>-Innenstadt:<br />
Hubertusstraße13/Am Erlenkamp 16-18,<br />
Vermietung von Büroflächen<br />
a) 421 m² <strong>im</strong> EG<br />
b) 1.800 m² über 3 Etagen in separatem Gebäude<br />
mit zusätzlichem Anbau; Anmietung kleinerer<br />
Einheiten möglich, Aufzug und Stellplätze vorhanden,<br />
Umbauarbeiten erforderlich bzw. zum<br />
Teil bereits erfolgt.<br />
2. Gewerbeobjekt <strong>Recklinghausen</strong>-Süd:<br />
Sauerbruchstraße 8c, Vermietung von Büroflächen<br />
<strong>im</strong> EG und 1. OG, insgesamt 146 m²,<br />
Tiefgaragenparkplätze vorhanden.<br />
3. Gewerbeobjekt <strong>Recklinghausen</strong>-Süd: Mainstraße<br />
7, Verkauf eines ca. 6.000 m² großen Grundstücks<br />
mit verschiedenen Lagerhallen und Büroflächen,<br />
weitere Räumlichkeiten als Büro oder<br />
Wohnung nutzbar.<br />
Herten:<br />
1. Büro/ Praxisflächen in der Hertener Innenstadt<br />
Kurt- Schumacher Str. / Cirkel, 274 m² Büro/ Praxisräume<br />
<strong>im</strong> Geschäfts- u. Ärztezentrum 3. OG,<br />
kann komplett oder in Teilen zu 87 m², 130 m²<br />
und 57 m² ab sofort angemietet werden. Miete<br />
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2. Ladenlokal in der Hertener Innenstadt, ca. 140<br />
m² großes Ladenlokal mit 13 m Schaufensterfront,<br />
zusätzl. Nebenflächen, Sozialräume, Büro<br />
und Lager ca. 36 m² ab sofort zu vermieten. Miete<br />
VHS.<br />
3. Gewerbegebiet Westerholt, ca. 525 m² große<br />
Gewerbehalle mit 10 m Fensterfront, Parkflächen<br />
vorhanden ab sofort zu vermieten. Miete VHS.<br />
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Selbstständigen, Freiberufler oder sonstigen wirtschaftlichen<br />
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6.-30. 6.<br />
Public Viewing Fußball-EM“, Rathaus <strong>Recklinghausen</strong>,<br />
www.em-in.re.de<br />
21. 6., 18-2h:<br />
„Extraschicht - Nacht der Industriekultur“,<br />
Zukunftsstandort Ewald, Herten und RWE-Umspannwerk<br />
<strong>Recklinghausen</strong>, www.extraschicht.de<br />
31. 7.-3. 8.<br />
Wirtefest „Zug Gast in <strong>Recklinghausen</strong>“,<br />
Rathaus <strong>Recklinghausen</strong><br />
9. 8., ab 22 h:<br />
„summer in the city“, Straßentheaterspektakel,<br />
Innenstadt Herten<br />
15.-16. 8.<br />
Unternehmermesse GUT, Zeche Ewald, Herten, vgl. S. 9<br />
16.-17. 8.<br />
City-Kart-Challenge, Rathaus <strong>Recklinghausen</strong>,<br />
www.city-kart.de<br />
20.-21. 8.<br />
Regionale Unternehmermesse b2d Ruhrgebiet 2008,<br />
Veltins-Arena Gelsenkirchen, www.dialogmesse.de, vgl. S. 9<br />
29. 8.-31. 8.<br />
Fest zum „Rathausjubiläum <strong>Recklinghausen</strong>“, Rathaus<br />
7. 9.<br />
Westerholter Sommerfest der Werbe- und<br />
Interessengemeinschaft Westerholt<br />
12.-14. 9.<br />
Weinfest, Innenstadt Herten<br />
26. 9.-28. 9.<br />
Recklinghäuser Altstadtfest mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
7. 11., 13-19 h:<br />
Unternehmermesse „Unser Vest“, www.unser-vest.biz,<br />
Mercedes Center Lueg, <strong>Recklinghausen</strong><br />
24. 11.<br />
Verleihung „Vestischer Unternehmenspreis“,<br />
www.vestischer-unternehmenspreis.de<br />
Die nächste WIB erscheint am 10. September 2008<br />
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