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Leichtathletik INFORMationen 01/2014

Inhalt: FREUNDE-Förderprogramm 2014 + Die Athleten des Jahres 2013 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten

Inhalt: FREUNDE-Förderprogramm 2014 + Die Athleten des Jahres 2013 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten

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<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong><br />

Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten<br />

FREUNDE-Förderprogramm 2<strong>01</strong>4 + Die Athleten des Jahres 2<strong>01</strong>3 + Unbekannte Sprintkönigin + Die Bürde der Leichtathleten


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2<br />

Liebe Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />

liebe <strong>Leichtathletik</strong>freunde,<br />

Wir freuen uns über Spenden!<br />

Die 2<strong>01</strong>3 begonnenen Projekte für<br />

den Dreisprung und die künftigen<br />

Viertelmeiler erfahren weiterhin<br />

Unterstützung durch unsere Mitglieder<br />

und <strong>Leichtathletik</strong>freunde, die<br />

unsere Initiativen mittragen möchten.<br />

Wir danken herzlich: Sepp Anthofer<br />

(Essen), Werner Burbach (Freudenberg),<br />

Jürgen Eckardt (Nürnberg),<br />

Maurice Hampel (Gelsenkirchen),<br />

Hans-Jürgen Hornen (Witten), Ludwig<br />

Lohwieser (Nürtingen), Gert Miersch<br />

(Laatzen), Dieter Rattay (Kelkheim),<br />

Siegfried Schilling (Pfinztal), Markus<br />

Schnorrenberg (Wassenheim), Erika<br />

Schulz (Berlin), Wilfried Voigt (Siegburg)<br />

und Hartmut Weber (Kamen).<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein „Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Alfred Maasz<br />

Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt<br />

Tel.: 09353-99886, Fax -99888<br />

E-mail: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de<br />

Internet: www.fdlsport.de<br />

stets aktuell: die FREUNDE auf facebook<br />

Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />

Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei<br />

der Redaktion angefordert werden.<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Mainfranken<br />

IBAN: DE25 7905 0000 0047 4317 21<br />

BIC: BYLADEM1SWU<br />

Kto-Nr. 47 431 721, (BLZ 790 500 00)<br />

Erscheint viermal jährlich, jeweils zum<br />

Quartalsende.<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24,<br />

40882 Ratingen<br />

Telefon: (02102) 83985<br />

E-mail: busse-ratingen@t-online.de<br />

Für Beiträge, die mit Namen oder<br />

Initialen gekennzeichnet sind, ist der<br />

Verfasser verantwortlich.<br />

Gesamtherstellung:<br />

jva druck+medien<br />

Möhlendyck 50, 47608 Geldern<br />

Telefon: 02831 88797-10<br />

E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de<br />

Internet: www.jva-geldern.nrw.de<br />

Titelseite:<br />

Europameister und Deutscher Meister bei<br />

der U-20 über 800 Meter: Patrick Zwicker<br />

(inzwischen LC Rehlingen); Zweiter bei der<br />

Wahl zum Jugend-Leichtathleten des Jahres.<br />

Titelfoto: Dirk Gantenberg<br />

ein ereignisreiches Jahr für die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> liegt hinter uns.<br />

Gerne erinnern wir uns an unser 50-jähriges Jubiläum, gefeiert in einem<br />

würdevollen Rahmen in Ulm. Auch die sportlichen Veranstaltungen, die von<br />

zahlreichen FREUNDEN vor Ort im Stadion begleitet wurden, mit ihren zahlreichen<br />

herausragenden Leistungen unserer Sportler bleiben noch lange in<br />

Erinnerung.<br />

Was bringt uns nun das aktuelle Jahr, wo können die FREUNDE helfend eingreifen?<br />

Allen voran steht das von Hartmut Weber ins Leben gerufene<br />

400 Meter – Projekt. Ziel ist dahin zu kommen, wo die 400 Meter-Läufer<br />

Deutschlands einmal waren. Dazu hat im Dezember bereits ein Lehrgang<br />

mit talentierten 15-jährigen Nachwuchsathleten gemeinsam mit ihren Heimtrainern<br />

stattgefunden. Das Projekt ist mehrjährig angelegt und durch die<br />

zahlreichen Spenden finanziell gut ausgestattet. Ähnlich herausgehoben<br />

wird der Dreisprung-Nachwuchs gefördert. Weiterhin werden die Sichtungslehrgänge<br />

Lauf M/W 15, sowie die Schülercups Gehen, Hochsprung und Stabhochsprung<br />

unterstützt. Bei allen Projekten würden wir uns über ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter freuen, die uns bei diesen Maßnahmen auf die eine oder<br />

andere Art unterstützen können. Auch schlicht durch den Besuch dieser<br />

Veranstaltungen, um das Interesse der FREUNDE daran zu verdeutlichen.<br />

Gefördert werden natürlich auch wieder das Jugendlager 2<strong>01</strong>4 in Ulm und<br />

das Fair Play Camp der D/C Kaderathleten.<br />

Ein wichtiges Ziel für 2<strong>01</strong>4 ist auch die Verjüngung unserer Mitglieder. Wie<br />

schaffen wir es, die von uns angefeuerten Athleten von unserer Idee der<br />

Förderung des Nachwuchses zu begeistern? Ein wichtiges Hilfsmittel dazu<br />

ist sicherlich der Facebook-Auftritt der Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>. Hier gibt<br />

es immer aktuelle Berichte und Bilder von Wettkämpfen zu sehen. Nach<br />

knapp einem Jahr haben wir bereits mit über 800 „gefällt mir“ Klicks nahezu<br />

unsere derzeitige Mitgliederzahl erreicht. Unser Internetauftritt mit der<br />

Facebook-Seite (die für alle zugänglich ist und zu der es keiner Anmeldung<br />

bedarf) und E-Mails ermöglichen heutzutage eine zeitnahe Information<br />

aller FREUNDE-Aktivitäten.<br />

Die Übernahme der Geschäftsstelle von Frederike Wolfermann hat reibungslos<br />

funktioniert. Weiterhin können Eintrittskarten für den Europacup in Braunschweig<br />

und den Deutschen Meisterschaften in Ulm bestellt werden. Hier bin<br />

ich auch vor Ort und freue mich schon heute auf das Kennenlernen von zahlreichen<br />

FREUNDEN.<br />

Benötigt werden für die <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> noch Anzeigenkunden.<br />

Bei Interesse oder Ideen bitte an die Geschäftsstelle oder an die Redaktion<br />

wenden.<br />

Die schönste Aufgabe aber ist das Einpflegen neuer Mitglieder und das Ausstellen<br />

von Spendenbescheinigungen. Also zögern Sie nicht, denn mit jedem<br />

neuen Mitglied oder jeder Spende unterstützen wir junge Athleten, die uns<br />

später im Stadion viel Spaß und Freude bereiten werden.<br />

Alfred Maasz<br />

Leiter der Geschäftsstelle


3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Wir über uns …<br />

Geburtstage<br />

Willkommen als neue Mitglieder!<br />

Dirk Gantenberg (Neuss),<br />

Bruno Hidding (Roßdorf),<br />

Gerd Hoppe (Ratingen),<br />

Danny Schott (Ahlen),<br />

Philip Xenos (Augsburg) und<br />

Rüdiger Zwicker (Offenbach)<br />

1. Karlheinz Bayer — Am Kirchenacker 15, 77<br />

65375 Oestrich-Winkel/Hallgarten<br />

3. Claus Marek — Am Parsickgraben 24, 47475 Kamp-Lintfort 60<br />

4. Axel Hupfer — Schopperstr. Ost 4, 90518 Altdorf 76<br />

5. Helmut Mörstedt — Volkmarsweg 17, 38104 Braunschweig 76<br />

6. Robert Novak — Königsberger Str. 23, 38440 Wolfsburg 75<br />

8. Erich Bremicker — Rubensstr. 25, 67061 Ludwigshafen 82<br />

8. Dr. Dieter Rodenkirchen — Schlebacher Straße 51, 80<br />

53359 Rheinbach<br />

8. Werner Sailer — Sechselbergerstr. 12, 71566 Althütte 70<br />

9. Walter Kaus — Halterner Straße 3A, 46117 Oberhausen 88<br />

9. Peter Wilbertz — Rotdornallee 4 c, 51503 Rösrath 65<br />

10. Gerhart Peter — Grotenbachstr. 22, 51643 Gummersbach 89<br />

10. Karl-Friedrich Riedesel — Sölder Strasse 21, 77<br />

44289 Dortmund<br />

12. Hans Tichi — Karl-von-Hörsten-Str. 10, 38304 Wolfenbüttel 85<br />

12. Hiltrud Brinkmann — Oststraße 19, 59065 Hamm 79<br />

13. Prof. Hermann Salomon — Carl-Orff-Str. 67, 76<br />

55127 Mainz-Drais<br />

1. Edeltraud Boeck — Alte Heerstraße 56/58, 41564 Kaarst 78<br />

1. Reinhard Dahms — Ahrensfelder Weg 19, 75<br />

22927 Großhansdorf<br />

2. Bodo Schmidt — Loretzendamm 18A, 24103 Kiel 79<br />

3. Margrit Schäfer — Mozartweg 28, 64287 Darmstadt 76<br />

5. Walfried Heinz — Postfach 11 51, 54321 Konz 77<br />

5. Joachim Bauer — Meisenweg 6, 34613 Schwalmstadt 65<br />

6. Hermann Höchst — Langenäckerstr. 24, 66424 Homburg 75<br />

7. Karl Ebbinghaus — Letmather Str. 2, 85<br />

58119 Hagen-Hohenlimburg<br />

8. Heinrich Casper — Schubertstraße 6a, 45699 Herten 78<br />

8. Albina Wehmeier — Lindenstr. 50, 06895 Bülzig 65<br />

11. Volker Clarius — Nahrungsberg 15, 35390 Gießen 81<br />

12. Prof.Dr. Otto Herrmann — Erfurter Strasse 5, 81<br />

34289 Zierenberg<br />

12. Jürgen Eckardt — Bülowstraße 75, 90491 Nürnberg 77<br />

12. Helmut Martini — Daphnestr. 32 App 508, 81925 München 75<br />

13. Kurt Spitzmüller — Waldstr. 1, 77787 Nordrach 93<br />

3. Artur Lobig — Schlieperstr. 17, 13507 Berlin 76<br />

3. Jörg Wolf — Alter Dürkheimer Weg 7, 67098 Bad Dürkheim 70<br />

4. Karl Grünsfelder — Mecklenburger Landstraße 2-12, 88<br />

23570 Lübeck-Travemünde<br />

5. Karl-Heinz Frenzen — Birkenstraße 27, 42549 Velbert 78<br />

5. Peter-Michael Sievers — Am Langberg 91, 21033 Hamburg 75<br />

8. Rolf Luxemburger — Bahnhofstr. 13, 79189 Bad Krozingen 80<br />

8. Hildegard Falck-Kimmich — Angelgärten 17, 79206 Breisach 65<br />

9. Carl Bruno Schirp — Feskerdam 25, 25980 Sylt-Ost 80<br />

9. Heidi Schulte — Dr. Otto-Eyrich-Str. 3, 83209 Prien 65<br />

10. Inge Paschen — Eichenweg 16, 29584 Himbergen 80<br />

10. Dr. Claas Hinrich Hastedt — Alsterdorfer Straße 338, 77<br />

22297 Hamburg<br />

April 2<strong>01</strong>4<br />

13. Randolf Neltner — Feldstr. 16, 21729 Freiburg/Elbe 60<br />

14. Dr. Günther Currle — Wölkstr. 72, 73312 Geislingen 83<br />

14. Charlotte Jooß — Heusteigstr. 25, 71032 Böblingen 77<br />

15. Bärbel Höhn — Am Hungerberg 14/15, 70<br />

72336 Balingen-Erzingen<br />

17. Anneliese Sack — Damperhofstr. 16, 24103 Kiel 70<br />

18. Joachim Günther — Straße 136, Nr. 7, 14089 Berlin 78<br />

20. Gerd Gimmnich — Mönchebergstr. 68, 34125 Kassel 79<br />

21. Lieanne Heß — Hausgrund 10, 51789 Lindlar 60<br />

22. Hans Georg Peukert — Schnetzlerstr. 5, 76137 Karlsruhe 79<br />

22. Alfred Engfer — G.-Scholl-Str. 10, 14548 Caputh 77<br />

24. Stefan Hirschter — Ravenstr. 22, 31061 Alfeld 50<br />

24. Dr. Wolfgang Schaefer — Zum Wasserwäldchen 15A, 77<br />

65582 Diez<br />

25. Günther Hemkemeyer — Haugenkamp 33, 48653 Coesfeld 85<br />

26. Volker Hellenbrecht — Vorderes Eisfeld 31, 34212 Melsungen 75<br />

27. Hanns Single — Schlichemstr. 18, 80<br />

72336 Balingen-Frommern<br />

29. Klaus Moll — Holthauser Höfe 26, 45413 Mülheim a. d. Ruhr 76<br />

Mai 2<strong>01</strong>4<br />

Juni 2<strong>01</strong>4<br />

13. Thomas Miller — Schwabacher Str. 34, 90537 Feucht 60<br />

14. Siegmut Böhme — Fasanenweg 32, 25587 Münsterdorf 88<br />

16. Ingrid Dautzenberg — Herstaler Str. 8, 52074 Aachen 75<br />

18. Jürgen Hahne — Am Berge 10, 29614 Soltau-Ahlften 75<br />

19. Johanna Barsch — Neuffenstr. 58, 73240 Wendlingen 94<br />

20. Karl Steiner — Marienweg 11, 73102 Birenbach 82<br />

23. Horst Pape — Lehwisch 16 a, 23795 Negernböteln 75<br />

24. Werner von Moltke — Höhenweg 18, 55268 Nieder-Olm 78<br />

25. Dr. Gerhard Egeler — Halfmannsweg 61, 84<br />

45886 Gelsenkirchen<br />

28. Heidi Pratsch — Bogenstr. 1, 82166 Gräfelfing 80<br />

28. Karl-Heinz Buck — Stemwederbergstraße 57, 79<br />

32351 Stemwede<br />

29. Lenhard Engberts — Needlandskamp 13, 26826 Weener 79<br />

29. Helga Fischer — Bodelschwingstr. 21a, 48165 Münster 77<br />

30. Hans Baumgartner — Schlesierstr. 38, 69509 Mörlenbach 65<br />

31. Fritz Mühle — Leuschnerstr. 21, 47445 Moers 97<br />

31. Willi De Haan — Bromberger Str. 44, 46145 Oberhausen 65<br />

13. Monika Schwarz — St. Barbarastr. 3, 66806 Ensdorf 60<br />

13. Dieter Bergemann — Danziger Allee 6 J, 65239 Hochheim 75<br />

18. Gudrun Stolten — Lindenallee 19, 22964 Steinburg 60<br />

19. Erik von Davidson — Darmstädter Strasse 105, 88<br />

64625 Bensheim<br />

19. Klaus Heinrich — Steinweg 7 d, 38444 Wolfsburg 65<br />

22. Heinrich Seelbach — Kreuzbergstraße 36a, 66333 Völklingen 91<br />

25. Dr. Hans Rösch — Marktplatz 7, 83329 Waging 77<br />

30. Robert Herchet — Hänselriede 11, 30419 Hannover 91<br />

30. Editha Mirsch — Am Wieselbau 25, 14169 Berlin 82<br />

30. Harald Schmaus — Wilhelm-Leibl-Str. 21, 90768 Fürth 60


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4<br />

Förderprogramm 2<strong>01</strong>4<br />

Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> (FdL) werden in diesem Jahr mehr als 45.000 Euro für die Nachwuchsförderung<br />

des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes bereitstellen. Dies beschloss der FdL-<br />

Vorstand anlässlich seiner Herbsttagung im SportCentrum Kamen-Kaiserau.<br />

Zu den geförderten Projekten zählen im Laufbereich die<br />

Sichtungslehrgänge der Klassen W/M 15. Für die jungen<br />

Athletinnen und Athleten sind unter anderem persönliche<br />

Gespräche, sportliche Tests und sportmedizinische Untersuchungen<br />

geplant. Diese Maßnahmen zählen schon seit<br />

Jahren zum Fördersystem des Laufnachwuchses.<br />

Fröhliche Gesichter bei der FREUNDE-Vorstandssitzung nach einem erfolgreich<br />

verlaufenen Jubiläumsjahr (v. l.): Hans Schulz, Rüdiger Nickel, Peter Busse, Jörg<br />

Lawrenz (Vors. VEL), Alfred Maasz, Hartmut Weber, Esther Fittko, Roland Frey<br />

und Sepp Anthofer; Hanne Ziemek und Dr. Josef Hesse konnten leider krankheitsbedingt<br />

nicht nach Kamen kommen.<br />

Schülercups sind ein fester Bestandteil der Talententwicklung,<br />

die ohne Unterstützung der FREUNDE nicht durchführbar<br />

wären. In diesem Jahr sollen sie in den Disziplinen Hochsprung,<br />

Stabhochsprung und Gehen fortgeführt werden. Das<br />

gilt ebenso für den Dreisprung, der noch eine zusätzliche<br />

Förderung erhält. Das 2<strong>01</strong>3 erfolgreich begonnene Projekt<br />

„Langsprint M15“ wird weitergeführt. Näheres dazu auf Seite 9.<br />

Auch die Fair-Play-Camps wurden in der Vergangenheit mehrfach<br />

von den FREUNDEN unterstützt. Neben dem Training<br />

stehen Themen wie Anti-Doping, Fair Play und Informationen<br />

zu internationalen Wettkämpfen auf dem Programm. „Wir<br />

versprechen uns eine Teambildung über alle Disziplinen<br />

hinweg“, erklärte die Vorsitzende des Bundesausschusses<br />

Jugend, Esther Fittko. Das DLV-Jugendlager wird wieder mit<br />

rd. 60 Nachwuchsathleten während der DM in Ulm stattfinden<br />

und wesentlich von den FREUNDEN finanziert.<br />

Das gemeinsame Erlebnis bei <strong>Leichtathletik</strong>-Veranstaltungen<br />

wird bei den FREUNDEN weiter groß geschrieben. In diesem<br />

Jahr stehen Reisen zu den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

in Leipzig, zur Team-EM in Braunschweig, den deutschen<br />

Freiluftmeisterschaften in Ulm, den deutschen Jugendmeisterschaften<br />

in Wattenscheid und zu den Europameisterschaften<br />

in Zürich im Vordergrund. Tickets für die Veranstaltungen<br />

können über den neuen Geschäftsstellen-Leiter<br />

Alfred Maasz (s. Impressum) bestellt werden. Und endlich<br />

werden auch wieder die häufig nachgefragten FREUNDE-<br />

Hemden aufgelegt – der Vorstand beschloss, 500 Stück bedrucken<br />

zu lassen. Ein Sponsor, der einen wesentlichen Teil<br />

der Kosten trägt, wurde auch gefunden. Damit kann der alte<br />

Preis von 20 Euro gehalten werden.<br />

Das abgelaufene Jahr stand für die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

ganz im Zeichen des Goldjubiläums. FREUNDE-Vorsitzender<br />

Hans Schulz dankte nochmals allen, die mit zum Gelingen beigetragen<br />

haben. „Ich habe im Nachhinein nur Positives gehört“,<br />

konnte er berichten. „Das Erfreuliche war, dass wir durch<br />

das große Fest nicht ärmer geworden sind. Wir hatten sogar<br />

noch einen Überschuss von 4.000 Euro. Damit hatte ich nicht<br />

gerechnet“, befand FdL-Schatzmeister Sepp Anthofer. Dank<br />

ihrer guten Finanzlage konnten die FREUNDE auch im Sommer<br />

vergangenen Jahres noch den von der Flutkatastrophe betroffenen<br />

Vereinen LC Jena (5.000 Euro), TSV Plattling und<br />

1. FC Passau (jeweils 1.500 Euro) helfen.<br />

Peter Middel<br />

Wir gratulieren nachträglich<br />

Reinhard Janik (86 am 6.1.), Wolfgang Troitsch (84 am 20.1.),<br />

Willy Sommer (88 am 23.1.), Ludwig Müller (82 am 25.1.),<br />

Fritz Schuldt (89 am 16.2.) und Willy Nause (84 am 20.2.):<br />

am 5. März wird Horst Siepelt ebenfalls 84, am 14. unser<br />

Weltreisender Karl Heinz Thimm 89, am 20. Friedel Schirmer 88<br />

und am 24. März unsere sportlich immer noch sportlich aktive<br />

Tosca Oberst-Demand 94 Jahre alt.<br />

Herzlichen Glückwunsch!


5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Unsere Jubilare<br />

Wir gratulieren herzlich<br />

und sagen Dank für …<br />

50-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Harald Erben<br />

USC Mainz<br />

40-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Jürgen Illig Gerd Schidlewski Karl Heinz Thimm<br />

30-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Walter Abmayr<br />

Gunther Augustin<br />

Kurt Bachmann<br />

Günter Bärsch<br />

Claus Bartels<br />

Werner Bauer<br />

Friedbert Bauer<br />

Hans Baumgartner<br />

Siegfried Becker<br />

Walter Beienburg<br />

Dieter Bergemann<br />

Edeltraud Boeck<br />

Friedhelm Boschulte<br />

Klaus Brill<br />

Günther Currle<br />

Wolfgang Delfs<br />

Franz Ludwig Ernzerhoff<br />

Heinfried Faitz<br />

Peter Fischer<br />

Elle Freudenberger<br />

Heinz Fütterer<br />

Gerd Gimmnich<br />

Horst Grischy<br />

Robert Grotz<br />

Joachim Günther<br />

Claas- Hinrich Hastedt<br />

Fritz Hauser<br />

Franz Heger<br />

Günther Hemkemeyer<br />

Frank Hensel<br />

Robert Herchet<br />

Stefan Hirschter<br />

Franz-Peter Hofmeister<br />

Rudolf H. Holz<br />

Hansjörg Holzamer<br />

Heinrich Hormuth<br />

Eckhard Hutt<br />

Ernst Irrgang<br />

Christel Johannhörster<br />

Franz Josef Kemper<br />

Thomas Ketterer<br />

Erich Klamma<br />

Reinhard Korbas<br />

Kurt Koßmann<br />

Hubert Köster<br />

Andreas Krämer<br />

Siegfried Kühnert<br />

Sven Kuus<br />

Hanns-Dieter Lang<br />

Winfried Langbecker<br />

Inge Lohmann<br />

Jürgen Mallow<br />

Helmut Martini<br />

Siegfried Michel<br />

Günther Nickel<br />

Tosca Oberst-Demand<br />

Manfred Ommer<br />

Martin Paesler<br />

Jürgen Pech<br />

Karl Pfeifer<br />

Karl Pfeiffer<br />

Joachim Plesch<br />

Marion Poppen<br />

Heidi Pratsch<br />

Wilfried Raatz<br />

Dietrich Rau<br />

Thomas Reinheimer<br />

Siegfried Ritter<br />

Theo Rous<br />

Werner Sailer<br />

Fredy Schäfer<br />

Margrit Schäfer<br />

Horst Scheckenbach<br />

Friedel Schirmer<br />

Günther Schlosser<br />

25-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Renate Bartschat<br />

Richard Bayer<br />

Inge Bödding<br />

Hans Georg Bongartz<br />

Karl Ebbinghaus<br />

Peter Frank<br />

Renate Gärtner-Schaefer<br />

Winfried Gerharz<br />

Antje Gleichfeld<br />

Werner Grommisch<br />

Artur Haremsa<br />

Gunter Hartlieb<br />

Lieselotte Hartlieb<br />

Theo Kiefner<br />

Dieter Kuhlmann<br />

Heinz Lauinger<br />

Axel Müller<br />

Willi Nause<br />

Gerhard Poch<br />

Hermann Rottler<br />

Richard Rzehak<br />

20-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />

Ingrid Dautzenberg<br />

Rolf-Achim Doerr<br />

Gerhard Dotzauer<br />

Manon Eigenherr<br />

Dietmar Günther<br />

Norbert Heldt<br />

Birgit und Wolfgang Hofer<br />

Wilfried Jahn<br />

Gisbert Jung<br />

Klaus-Peter Kaftan<br />

Siegfried Konjack<br />

Christine Kowalzik<br />

Arnd Krüger<br />

Jörg Lawrenz<br />

Ilsemarie Lichtenhagen<br />

Gitta und Siegmund Lipiak<br />

Werner Neffgen<br />

Birgit Ott<br />

Hans Schneberger<br />

Marlene Schneberger<br />

Peter Schubert<br />

Fritz Schuldt<br />

Andreas Spantikow<br />

Herbert Sperber<br />

Jochen Spilker<br />

Joachim Stehle<br />

Manfred Steinbach<br />

Rudi Steinbrecher<br />

Gudrun Stolten<br />

Gabriele Thiele<br />

Gerhard Treutlein<br />

Jürgen Uhde<br />

Reinhardt von Dalwigk zu Lichtenfels<br />

Christa Weber<br />

Paul Heinz Wellmann<br />

Liesel Westermann-Krieg<br />

Jochen Wetter<br />

Horst Weustenhagen<br />

Herta Wiese<br />

Gertrud Wieser<br />

Rita Wilden<br />

Petra Schlösser<br />

Alfred Schmid<br />

Artur Schmidt<br />

Gertrud Siebe<br />

Christiane Stang-Voss<br />

Willi Wieland<br />

Hartmut Wolfrum<br />

Paul Paszyna<br />

Hans Schmidt<br />

Ralf Wohlmannstetter<br />

TuS Sythen


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6<br />

Die Leichtathleten des<br />

Jahres 2<strong>01</strong>3<br />

Mit rekordverdächtigen 43,7 % der jeweils rd. 4.000 abgegebenen Stimmen wurde Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll<br />

zur Leichtathletin des Jahres 2<strong>01</strong>3 gewählt. Die Männer machten es spannender: Weltmeister Raphael Holzdeppe (bereits 2008 als<br />

bisher einziger Jugendlicher schon einmal „Leichtathlet des Jahres“) lag schließlich vor dem Vorjahresgewinner Robert Harting.<br />

Knapp ging es auch beim Nachwuchs zu. U 20-Europameisterin Malaika Mihambo bekam 50 Stimmen mehr als die 16-jährige<br />

Alina Reh (die über 3.000 m und beim Cross auftrumpfte) und 90 mehr als U 18-Weltmeisterin Celina Leffler. Nach einem dritten<br />

Platz im vergangenen Jahr erkämpfte sich der vielseitige Tim Nowak den Titel bei den männlichen Jugendlichen vor U 20-Europameister<br />

Patrick Zwicker und U 18-Weltmeister Patrick Müller. Mit dem ersten Platz von Zehnkämpfer Nowak und drei weiteren<br />

dritten Plätzen schnitten die Mehrkämpfer wieder einmal herausragend ab.<br />

Leichtathlet des Jahres<br />

Raphael Holzdeppe<br />

1. Raphael Holzdeppe (Stabhoch) 28,5 %<br />

2. Robert Harting (Diskus) 25,4 %<br />

3. Michael Schrader (Zehnkampf) 19,2 %<br />

4. Davis Storl (Kugel) 8,7 %<br />

5. Björn Otto (Stabhoch) 5,7 %<br />

6. Julian Reus (Sprint) 4,4 %<br />

7. Homiyu Tesfaaye (1.500 m) 3,5 %<br />

8. Christian Reif (Weit) 2,9 %<br />

9. Martin Wierig (Diskus) 1,3 %<br />

10. Malte Mohr (Stabhoch) 0,5 %<br />

Leichtathletin des Jahres<br />

Christina Obergföll<br />

1. Christina Obergföll (Speer) 43,7 %<br />

2. Verena Sailer (Sprint) 13,4 %<br />

3. Claudia Rath (Siebenkampf) 10,6 %<br />

4. Corinna Harrer (1.500 m/3.000 m) 6,3 %<br />

5. Silke Spiegelburg (Stabhoch) 6,0 %<br />

6. Christina Schwanitz (Kugel) 5,4 %<br />

7. Sothene Moguenara (Weit) 4,6 %<br />

8. Linda Stahl (Speer) 4,5 %<br />

9. Antje Möldner-Schmidt (3.000 mH) 3,1 %<br />

10. Nadine Müller (Diskus) 2,5 %<br />

Jugend-Leichtathlet des Jahres<br />

Tim Nowak<br />

1. Tim Nowak (Zehnkampf) 25,0 %<br />

2. Patrick Zwicker (800 m) 17,5 %<br />

3. Patrick Müller (Kugel) 12,2 %<br />

4. Julian Weber (Speer) 11,7 %<br />

5. Fabian Heinle (Weit) 7,6 %<br />

6. Tobias Potye (Hoch) 6,5 %<br />

7. Julius Lawnik (1.500 m) 5,8 %<br />

8. Robert Polkowski (Sprint) 5,4 %<br />

9. Henning Prüfer (Kugel/Diskus) 4,9 %<br />

10. Dimitri Antonov (Dreisprung) 3,4 %<br />

Jugend-Leichtathletin des Jahres<br />

Malaika Mihambo<br />

1. Malaika Mihambo (Weit) 17,0 %<br />

2. Alina Reh (3.000 m) 15,7 %<br />

3. Celina Leffler (Siebenkampf) 14,7 %<br />

4. Anna-Lena Freese (Sprint) 12,3 %<br />

5. Gina Lückenkemper (Sprint) 10,1 %<br />

6. Christina Hering (400 m/800 m) 9,0 %<br />

7. Christin Hussong (Speer) 8,4 %<br />

8. Franziska Hofmann (Hürden) 4,8 %<br />

9. Maya Rehberg (3.000 mH) 4,4 %<br />

10. Claudine Vita (Diskus) 3,5 %


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Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8<br />

Die unbekannte Sprintkönigin<br />

Eine ziemlich unglaubliche Geschichte<br />

Drei Titel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock hat sonst niemand geholt – und<br />

trotzdem kennt sie kaum jemand. Das Kunststück vollbrachte Ivy Atieno von ART Düsseldorf.<br />

ART ist nicht der Klub der Beuysschen Kunstakademie, sondern<br />

steht für Allgemeiner Rather Turnverein. Dort erreichte Trainer<br />

Sven Timmermann im Herbst 2<strong>01</strong>2 eine Mail von Ivy Atieno,<br />

die nachfragte, ob sie bei ihm für die 400 m trainieren könne,<br />

denn bei ihrer LG Remscheid habe der Trainer aufgehört. Der<br />

guckte in die Bestenlisten, wo bei ihr für 2<strong>01</strong>1 12,23 und 25,43<br />

standen und für 2<strong>01</strong>2 eine 12,38 und 25,31. Er kam zu der Überlegung,<br />

sie in der Sprintstaffel einsetzen zu können, obwohl<br />

er etwas skeptisch war. Denn er wusste von Wettkämpfen auf<br />

regionaler Ebene, dass Ivy wohl längere Zeit verletzt war und<br />

zudem ziemlich kompakt auftrat. Aber Ivy kam, trotz jeweils<br />

2 Stunden An- und Rückreise mit dem ÖPNV, pünktlich zum<br />

Training nach Düsseldorf, erwies sich als fleißig und nahm alle<br />

Ratschläge an.<br />

Die Kilos purzelten im zweistelligen Bereich, von den Füßen<br />

bis zu den Zähnen wurde manches optimiert, Schule und<br />

Wohnort gewechselt … Dennoch kam der dreifache Erfolg bei<br />

den Deutschen Meisterschaften Ende Juli 2<strong>01</strong>3 überraschend<br />

für alle. Über 100 m wollte man ins Finale, über 200 m träumte<br />

man von einer Medaille, die Staffel mit Ivy als Startläuferin,<br />

Monika Zapalska, Maike Schachtschneider und Jesse Maduka<br />

als Schlussläuferin galt allerdings als Favorit.<br />

„Schlafen, essen, Gas geben“<br />

Das sei ihr Motto in Rostock gewesen, beschreibt FREUNDE-Mitglied<br />

Sven Timmermann die Haltung seiner Athletin während<br />

der drei Meisterschaftstage. Ungeteilte Konzentration auf<br />

Vor-, Zwischen- und Endläufe, die alle mit Vollgas gewonnen<br />

wurden. Insbesondere die 23,73 sec. über 200 m lösten Jubel<br />

aus. Deshalb heißt auch das hochgesteckte Ziel für 2<strong>01</strong>4: Teilnahme<br />

an den U-20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA).<br />

Dazu müsste einiges richtig gut laufen, nicht nur Ivy. Zum Beispiel<br />

die noch fehlende Einbürgerung.<br />

Die ganze Vorgeschichte klingt allerdings nahezu unglaublich.<br />

Mit 14 Jahren reist Ivy Atieno (Jahrgang 1995) aus der Läuferland<br />

Kenia nach Deutschland ein. Da finden in Berlin gerade<br />

die <strong>Leichtathletik</strong>-Weltmeisterschaften statt und Usain Bolt<br />

läuft seine Weltrekorde. Der beeindruckt Ivy so sehr, dass sie<br />

nach einer Möglichkeit sucht, Sprinterin zu werden und zunächst<br />

bei der LG Remscheid findet. Vorbilder aber hat sie<br />

keine. Nach vier Jahren im Rheinland auch keine Probleme mit<br />

der deutschen Sprache oder in der Schule.<br />

Die Titel über 100 m und 200 m erkämpfte sich Ivy Atieno jeweils auf den letzten<br />

Metern – denn noch liegt hier Annika Drazek (TV Gladbeck) vorn. Ebenso erging<br />

es Carmen Maske (SCC Berlin), die sich auf beiden Strecken mit dem Titel einer<br />

Vizemeisterin begnügen musste.<br />

Das nächste Ziel heißt: Eugene<br />

Auf ART Düsseldorf ist sie schließlich gekommen, weil dort<br />

u. a. die ein Jahr jüngere, einen Kopf größere und auch<br />

schnellere Jesse Maduka läuft, die in Rostock den U-18-Titel<br />

über 100 m holte. Die möchte auch zur U 20-WM nach Eugene,<br />

aber vorher wollen beide bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

in der Halle den Erfolg des ART-Quartetts vom vergangenen<br />

Jahr über 4 x 200 m wiederholen, um als Titelträger<br />

von den FREUNDEN erneut zum ISTAF nach Berlin eingeladen<br />

zu werden.<br />

PB


9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Nachwuchs für den Langsprint<br />

Das FREUNDE-Projekt hat begonnen<br />

In der DLV-Bestenliste 2<strong>01</strong>3 der männlichen Jugend U 16 tauchen die 400 m gar nicht auf, weil in<br />

dieser Altersklasse 300 m gelaufen werden. Die ersten 10 dieser Liste wurden mit ihren Trainern<br />

Mitte November von Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Peter (auch DLV-Disziplintrainer für den<br />

männlichen Nachwuchs über 400 m) und FREUNDE-Vorstandsmitglied Hartmut Weber für ein<br />

Wochenende in die Sportschule Kaiserau eingeladen.<br />

„If you can dream it, you can do it“<br />

stand über der Einladung zur Auftaktveranstaltung des<br />

FREUNDE-Projektes, das wichtige Grundlagen für den Langsprint<br />

vermitteln und Hilfestellung bei der Trainings- und<br />

Wettkampfplanung geben möchte. So sieht die 300 m-Bestenliste<br />

des Jahres 2<strong>01</strong>3 aus:<br />

36,<strong>01</strong> Marvin Schlegel 1998 LAC Erdgas Chemnitz<br />

36,16 Christopher Nagorr 1998 LAZ Gießen<br />

36,17 Johann Rosin 1998 LV Olympia Kirchberg<br />

36,27 Lukas Wunderlich 1998 LAZ Kreis Günzburg<br />

36,29 Moritz Voß 1998 MTV Heide<br />

36,68 Iba Mar Diaw 1998 LG Stadtwerke München<br />

36,87 Tim Zapka 1998 TSV Bayer Leverkusen<br />

36,87 Florian Xenos 1998 LG Augsburg<br />

36,92 Maximilian Vollmer 1998 LG Bad Dürkheim<br />

37,31 Jörn Kaiser 1998 LG Wennigsen<br />

Christopher Nagorr, Maximilian Vollmer (beides auch sehr<br />

ordentliche Mehrkämpfer), Jörn Kaiser und ihre Trainer verzichteten,<br />

die übrigen nahmen die Einladung an. Leider<br />

mussten Moritz Voß und Iba Mar Diaw dann wegen Verletzungen<br />

noch kurzfristig absagen. Für die zunächst verbliebenen<br />

fünf Athleten und ihre 4 Trainer (Marvin Schlegel<br />

und Johann Rosin wurden gemeinsam von Lars Milde betreut)<br />

standen nach der Vorstellungsrunde und einer Projektbeschreibung<br />

neben Kreis-, Sprint- und Sprungtrainingseinheiten<br />

u. a. noch Trainingsbeispiele und -inhalte für den<br />

Langsprint, die Planung der Saison 2<strong>01</strong>4 sowie individuelle Gespräche<br />

auf dem Programm.<br />

Hartmut Weber, der in seinen Trainingsklamotten einen höchst<br />

fitten Eindruck hinterließ, übernahm die mehr praktischen Teilabschnitte.<br />

Der Doppel-Europameister von 1982, der seit 10<br />

Jahren beim Deutschen Handballbund beschäftigt und dort<br />

insbesondere für das Finanzwesen verantwortlich ist: „Mit der<br />

Auftaktveranstaltung sind wir sehr zufrieden. Sie hat gezeigt,<br />

dass Trainer und Athleten dankbar für die Hilfestellungen sind,<br />

und sei es nur, dass sie in ihrer Meinung bestärkt werden.“<br />

Die Mitglieder unseres Fördervereins haben durch ihre großzügigen<br />

Spenden ausreichend Mittel zu Verfügung gestellt,<br />

um das begonnene Projekt im neuen Jahr zeitnah fortführen<br />

zu können. Die Einladungen an die Nachwuchsathleten zur<br />

nächsten Maßnahme vom 7. bis 9. März befinden sich bereits<br />

im Briefkasten.<br />

PB<br />

Die Heimtrainer sind unverzichtbare Partner beim 400-Meter-Projekt der Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>. Hartmut Weber im Gespräch mit (v.l.n.r.) Lars Milde, Manfred Skippe,<br />

Ingrid Thyssen und Philip Xenos. Im Mittelpunkt des Wochenendes in der Sportschule Kaiserau aber standen Tim Zapka, Marvin Schlegel, Lukas Wunderlich. Florian Xenos<br />

und Johann Rosin, alle 15 Jahre alt. Bundestrainer Jörg Peter und offensichtlich auch FREUNDE-Vorstandsmitglied H. Weber waren mit der Auftaktveranstaltung zufrieden.


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10<br />

FREUNDE unterwegs<br />

Die Cross-EM in Belgrad<br />

Der Höhepunkt der kommenden Freiluftsaison sind die Europameisterschaften in Zürich. Eine<br />

Woche recht teure Hotels, keine ganz preiswerte Anreise und vor allem happige Eintrittspreise.<br />

Dagegen die Cross-EM in Belgrad: günstiger Direktflug, Tagesveranstaltung mit traditionell freiem<br />

Eintritt und sogar für eine Unterkunft direkt neben dem Rathaus war gesorgt.<br />

Vom Querfeldeinlauf zum Cross<br />

Also nix wie hin, zumal in diesem Jahr ein starkes deutsches<br />

Aufgebot mit 32 Athletinnen und Athleten in die serbische<br />

Hauptstadt aufbrach. Lange Tradition hat das nicht. Zunächst<br />

gab es nämlich den Querfeldeinlauf, der von 1904 bis 1924 für<br />

Männer in Einzelrennen und Mannschaftswettbewerben auch<br />

olympisch und eine Domäne der Finnen war. Allein Paavo<br />

Nurmi gewann in Antwerpen 1920 und Paris 1924 vier Goldmedaillen.<br />

Olympisch ist er heute nur noch als Geländelauf im<br />

Rahmen des Modernen Fünfkampfs.<br />

Bereits seit 1903 gab es International Cross Country<br />

Championships, die von zwei Unterbrechungen durch die<br />

Kriege abgesehen, im jährlichen Turnus bis 1972 stattfanden.<br />

Dominierend waren die Engländer, die auch keine sprachlichen<br />

Änderungen vornehmen mussten – Cross Country blieb<br />

Cross Country. Die Streckenlänge (ursprünglich in Meilen) beträgt<br />

inzwischen ca. 12 km bei den Männern, ca. 8 km bei<br />

Frauen und Junioren sowie 6 km bei den Juniorinnen.<br />

Serbien<br />

Zehn Jahre, bevor 1983 in Helsinki die 1. <strong>Leichtathletik</strong>-Weltmeisterschaften<br />

stattfanden, hatte die IAAF die 1. Cross-WM<br />

nach Belgien vergeben. Auf der Rennbahn von Waregem erkämpfte<br />

sich im März 1973 Sylvia Schenk einen 54. Platz.<br />

Afrikaner waren nicht am Start und Pekka Päivärinta holte<br />

den ersten WM-Titel nach Finnland. Als 1977 die Cross-WM<br />

auf der Grafenberger Galopprennbahn in Düsseldorf stattfand,<br />

gewann Detlef Uhlemann mit Bronze die erste deutsche<br />

Medaille; Hans-Jürgen Orthmann („Sehne“) wurde 1980 sogar<br />

Vize-Weltmeister. Da keine olympischen Medaillen mit dem<br />

Crosslauf zu gewinnen waren, nahmen DDR-Athleten übrigens<br />

zum ersten und letzten Mal 1990 teil.<br />

Seit 1994 gibt es Cross-Europameisterschaften. Vermutlich<br />

nicht zuletzt, weil es für die Europäer kaum mehr was zu<br />

gewinnen gab. Zudem gab es eine wichtige Terminänderung.<br />

Jahrzehntelang wurde der Crosslauf als Vorbereitung auf<br />

die kommende Laufsaison angesehen. Die Meisterschaften<br />

ist ein zerrissenes und armes Land mit stolzen Bewohnern, die es in die EU drängt. Die junge Generation ist ehrgeizig, wird aber<br />

durch mindestens 25 Prozent Arbeitslosigkeit ausgebremst. Aber auch die Verursacher aller Missstände möchten an die EU-<br />

Tröge. Was würde Belgrad brummen, wenn man Korruption und Vetternwirtschaft eindämmen, rechtsstaatliche Strukturen und<br />

demokratisches Denken wirksam verbessern könnte. Viele einstmals schöne, alte Gebäude stehen leer, weil es an Investoren<br />

fehlt. Selbst die NATO-Einschläge von 1999 sind noch zu besichtigen. Auch das Kosovo-Problem gilt es lösen. In diesem Jahr<br />

beginnen voraussichtlich dennoch die Beitrittsverhandlungen mit Kurs in die EU. Eine <strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaft aber<br />

wird es Belgrad vermutlich erst wieder geben, wenn Serbien auf einige Jahre EU-Mitgliedschaft zurückblicken kann.<br />

Die letzten leichtathletischen Höhepunkte in der damaligen jugoslawischen Metropole fanden in den 60-er Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts statt. Im September 1962 errang die () deutsche Mannschaft bei den Europameisterschaften mit viermal<br />

Gold, elfmal Silber und achtmal Bronze den zweiten Rang in der Nationenwertung, nur knapp geschlagen von der Sowjetunion.<br />

Im März 1969 wurden die 4. Europäischen Hallenspiele in Belgrad veranstaltet. Der serbische <strong>Leichtathletik</strong>-Verband<br />

hatte mit der Cross-EM das erste internationale Großereignis nach einem halben Jahrhundert akribisch und mit großem Aufwand<br />

vorbereitet. Erstmals hatte man dank durchsichtiger Plastikbahnen selbst vom VIP-Zelt aus freien Blick auf den Zieleinlauf,<br />

die Zuschauer wurden sogar in den inneren Zirkel der Rundkurse eskortiert und während des gesamten Wettbewerbs kostenlos<br />

mit Kaffee und Gebäck versorgt. Dazu passte auch das Bilderbuchwetter: 5 Grad bei strahlendem Sonnenschein.


11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Corinna Harrer lief die erste Runde mutig an der Spitze. Um sie herum ein Pulk von fünf britischen Läuferinnen, die sich im Ziel alle vor ihr platzieren konnten. In der<br />

zweiten Reihe die spätere Siegerin Sifan Hassan (NED), von der in der kommenden Saison wahre Wunderdinge erwartet werden. Bronze für das U 20-Team mit Maya<br />

Rehberg, Caterina Granz, Alina Rehberg, Tatjana Schulte, Lea Meyer und Vera Coutellier (v.L.).<br />

Fotos: Peter Busse<br />

fanden zum Ende der Wintersaison statt. In Europa ist die<br />

Reihenfolge seitdem umgekehrt, die EM Anfang Dezember<br />

bildet den Abschluss der <strong>Leichtathletik</strong>saison, während die<br />

WM weiterhin im März stattfindet. Dort laufen die Europäer<br />

– wenn überhaupt (meist nur Briten und Spanier) – hinterher.<br />

Die Cross-EM 2<strong>01</strong>3<br />

Die größten Aussichten auf eine Medaille wurden der U-20-<br />

Mannschaft mit dem Küken Alina Reh (16) und der erfahrenen<br />

Maya Rehberg (vierter Start bei einer Cross-EM) zugetraut. Für<br />

die Teamwertung werden allerdings die besten vier Läufer<br />

jeder Nation addiert und diejenige mit der geringsten Punktzahl<br />

gewinnt. Mit einem famosen 5. Platz von Alina Reh,<br />

einem 10. Platz von Maya Rehberg und den Plätzen 36 und 44<br />

für Caterina Granz und Vera Coutellier gelang das Vorhaben<br />

tatsächlich. Die 4-km-Strecke forderte allen 6 angetretenen<br />

deutschen Läuferinnen alles ab. Vorne wurde wie bei allen<br />

anderen Rennen von Anfang an Druck gemacht und das Feld<br />

zog sich immer weiter auseinander. Wenn Lea Meyer, die<br />

Deutsche U 18-Meisterin über die Hindernisse, auf die Siegerin<br />

Emelia Gorecka (England) 1:17 min verliert, kann man das<br />

Tempo erahnen. Hoffnungsfroh stimmt, dass Lea Meyer (Platz<br />

55) und Tatjana Schulte (Platz 90) wie Alina Reh Jahrgang 1997<br />

sind. Die deutschen U-20-Läufer konnten lediglich wie im Vorjahr<br />

Rang acht erreichen. Für das beste Einzelresultat in sorgte<br />

der EM-Vierte über 3.000 Meter Hindernis Philipp Reinhardt<br />

Selbst Lukas Motschmann und Kidane Tewolde mussten sich in Belgrad die Plätze<br />

37 und 39 noch sichtlich hart erkämpfen.<br />

auf Platz 33, dicht gefolgt von Kidane Tewolde (37) und dem<br />

Magdeburger Lukas Motschmann (39).<br />

Bei den Juniorinnen lief es mit Corinna Harrer (9), Gesa Krause<br />

(15), Anne Reischmann (27) und Melina Tränkle (36) besser,<br />

aber nicht gut genug. Sie wurden mit 87 Punkten Fünfte hinter<br />

den überragenden Britinnen (19), Russland (54), den Niederlanden<br />

(70) und der Türkei (74). Corinna Harrer hatte sich in<br />

ihrem letzten Lauf bei der U-23 sicher mehr versprochen, war<br />

auch zunächst mutig an die Spitze gegangen, musste dann<br />

aber abreißen lassen, als die Post abging – mit 5 Läuferinnen<br />

von der Insel unter den Ersten 8. Ein Belgier gewann überraschend<br />

das Rennen bei den Junioren. Pieter-Jan Hannes lag<br />

im Ziel 20 Sekunden vor dem norwegischen Titelverteidiger<br />

Henrik Ingebrigtsen, der nur Zehnter wurde. Platz 20 belegte<br />

Tom Gröschel als bester Deutscher. Deutlich hinter den auch<br />

hier siegreichen britischen Läufern reichte es für die DLV-Vertreter<br />

lediglich für Platz 7.<br />

Richard Ringer überrascht positiv<br />

Im erlesenen Feld der Frauenklasse waren mit Maren Kock und<br />

Ursula Gatzweiler nur zwei deutsche Athletinnen am Start.<br />

Mit Rang 23 für Maren Kock kam eine durchaus ordentliche<br />

Platzierung heraus. Es siegte die WM-Fünfte im Hindernislauf<br />

Sofia Duarte (Frankreich). Die Teamwertung ging an die<br />

Britinnen. Für einen nicht ganz erwarteten positiven Abschluss<br />

der Cross-EM sorgten aus deutscher Sicht die Männer.<br />

Der siebte Rang von Richard Ringer war die beste Platzierung<br />

eines Deutschen bei 20 Cross-Europameisterschaften. Auch<br />

Rang 5 in der Mannschaftswertung für Ringer, Philipp Pflieger<br />

(14), Steffen Uliczka (17) und Jannis Töpfer (32.) wurde bisher<br />

von keinem deutschen Männer-Team erreicht.<br />

So fällt aus deutscher Sicht die Bilanz der EM in Belgrad nicht<br />

unzufrieden aus. Und man kann erneut festhalten: Crosslauf<br />

ist nichts für Warmduscher. Alle gingen auch in Belgrad ans<br />

Limit – und darüber hinaus. Nicht zuletzt deshalb können wir<br />

insbesondere beim deutschen Läuferinnennachwuchs voller<br />

Zuversicht die neue Saison erwarten.<br />

PB


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12<br />

Inklusion großgeschrieben<br />

Vorbild: TV Wattenscheid<br />

Das Thema Inklusion macht momentan in Schulen und Sportvereinen die Runde. Beim<br />

TV Wattenscheid – als Verein auch Mitglied der FREUNDE – ist das gemeinsame Miteinander<br />

von Behinderten und Nicht-Behinderten jedoch nichts Neues. Die Behindertensport-Abteilung<br />

der „Blauhemden“ besteht schon seit über 20 Jahren und hat zahlreiche Welt- Europa- und<br />

Deutsche Meister hervorgebracht.<br />

Sportlerinnen und Sportler mit Handicaps sind voll integriert,<br />

können dort alle Einrichtungen des Olympiastützpunktes<br />

nutzen, und trainieren unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch mit Nicht-Behinderten zusammen. Momentan gehören<br />

acht junge Athletinnen und Athleten der Trainingsgruppe<br />

von Simone Lüth an. Die frühere Kugelstoßerin und Mehrkämpferin<br />

betreut die hoffnungsvollen Leichtathleten seit<br />

2<strong>01</strong>2 und hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. „Es herrscht<br />

bei uns eine tolle Stimmung. Man hilft sich untereinander und<br />

feuert sich bei Wettkämpfen gegenseitig lautstark an. Bei uns<br />

gibt es keinen Unterschied zwischen Behinderten und Nicht-<br />

Behinderten,“ betont Simone Lüth. Spastiker, Amputierte und<br />

Blinde können nach ihrer Aussage nach im Training dieselben<br />

Übungen durchführen.<br />

Positive Erfahrungen<br />

Rundum glücklich in der Gruppe fühlt sich Uta Streckert, die<br />

mit ihren 19 Jahren schon eine Weltreisende in Sachen <strong>Leichtathletik</strong><br />

ist. Im vergangenen Jahr erkämpfte sie sich bei den<br />

Junioren-Weltmeisterschaften in Puerto Rico in der Klasse<br />

T 35 (zerebrale Behinderung) über 200 m in 38,40 Sekunden<br />

die Silbermedaille und belegte über 100 m in 18,07 Sekunden<br />

einen respektablen vierten Rang. „Für mich ist das Miteinander<br />

zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten<br />

etwas ganz Normales, denn ich habe es bereits in der Schule<br />

kennengelernt“, berichtet die deutsche Rekordhalterin über<br />

60 m und 100 m.<br />

Ihre Teamkollegin Juliane Mogge könnte dagegen über<br />

einige Negativ-Erlebnisse in der Schule berichten, doch sie<br />

hält sich zurück. „Ich blicke lieber nach vorn. Wichtig für mich<br />

ist,“ so die 23-jährige Leichtathletin, „dass ich jetzt Mitglied<br />

beim TV Wattenscheid bin und mich dort unwahrscheinlich<br />

wohlfühle.“<br />

Behinderte, die Sport treiben, zeigen meist eine große Begeisterung<br />

und verfügen über eine hohe soziale Kompetenz.<br />

Behinderte und nicht-behinderte Athleten des TV Wattenscheid trainieren gemeinsam<br />

im Olympiastützpunkt Bochum.<br />

„Wir brauchen daher nur selten zu helfen. Bei uns merkt man<br />

gar nicht, wer behindert oder nicht-behindert ist,“ unterstreicht<br />

der letztjährige dreifache westdeutsche Jugendmeister<br />

in den Wurfdisziplinen Roman Heil, der 2<strong>01</strong>3 als<br />

Jugend-DM-Vierter 56,43 m im Diskuswerfen erzielte.<br />

Laura Jokeit zählt ebenfalls in der Gruppe zu den Nicht-Behinderten.<br />

„Jeder profitiert bei uns von jedem. Gestern hatten<br />

wir beispielsweise einen gemeinsamen Krafttest, bei dem ich<br />

mich mit Uta Streckert ganz schön gekrabbelt habe. So etwas<br />

spornt gegenseitig an,“ berichtet die diesjährige Deutsche<br />

Jugendmeisterin im Kugelstoßen (15,26 m).<br />

Internationale Ziele haben alle<br />

Ob behindert oder nicht-behindert – alle von Simone Lüth<br />

betreuten Athletinnen und Athleten verfolgen internationale<br />

Ziele. So u. a. Roman Heil, der sich 2<strong>01</strong>4 für die Olympischen<br />

Jugendspiele in Nanjing (China) qualifizieren möchte, oder<br />

Laura Jokeit, die sich die U-20-Weltmeisterschaften in Eugene<br />

(USA) zum Ziel gesetzt hat. Uta Streckert und Juliane Mogge<br />

möchten sich mit der Teilnahme an den Paralympics 2<strong>01</strong>6 in<br />

Sao Paulo (Brasilien) einen Traum erfüllen.<br />

Peter Middel


13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Vom Viertelmeiler<br />

zum Konditionsbolzer<br />

Ruwen Faller, Jahrgang 1980, war von 1999 bis 2<strong>01</strong>0 einer der besten 400 m-Läufer im Bereich des<br />

DLV. 2<strong>01</strong>1 gab er das Ende seiner aktiven Karriere bekannt. Siegmund Lipiak, Freunde-Mitglied<br />

und bekennender Fan des FC Schalke 04, sprach mit Ruwen über seinen Werdegang und seinen<br />

Schritt zum Ausdauer- und Konditionstrainer bei den Königsblauen auf Schalke.<br />

Das Jahr 1999 war der Beginn einer erfolgreichen Laufbahn für<br />

Ruwen Faller. In diesem Jahr gewann er jeweils Gold bei der<br />

U-20-EM über 400 m und mit der 4 x 400 m Staffel. Im selben<br />

Jahr lief er seine persönliche Bestzeit mit 45,74 sec. Es war nur<br />

folgerichtig und hochverdient, dass die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

ihm 1999 den Tischi-Martens-Preis verliehen als Auszeichnung<br />

für den besten Jugendleichtathleten des Jahres. In<br />

den Folgejahren nahm Faller an 6 Weltmeisterschaften und<br />

2 Olympischen Spielen teil (2004 und 2008).<br />

Duale Karriere<br />

Wie kam der Schritt vom Spitzenleichtathleten zum Mitglied<br />

eines Profi-Trainerteams in der Fußball-Bundesliga zustande?<br />

Bereits im Alter von 22 Jahren nahm Ruwen ein Fernstudium<br />

auf und er schloss dieses als Diplom-Sportmanager<br />

ab. Außerdem besitzt er ein Diplom als Immobilienfachwirt.<br />

Bei der Fußball-Regionalligamannschaft der SG Sonnenhof<br />

Großaspach, danach beim VfB Stuttgart, sammelte er<br />

dann erste Erfahrungen im Fußball und machte sich dazu als<br />

Fitnesstrainer für verletzte Spieler verdient (Aleksander Hleb<br />

und Serdar Tasci).<br />

Der bekannte Trainer Ralf Rangnick hatte ein Auge auf Ruwen<br />

geworfen. Und als Rangnick im März 2<strong>01</strong>1 zum FC Schalke<br />

wechselte, nahm er Faller in sein Betreuerteam auf. Auch nach<br />

dem Ausscheiden von Rangnick behielt Ruwen seinen Job auf<br />

Schalke, sein gültiger Vertrag läuft bis Mitte 2<strong>01</strong>5.<br />

Eine andere Welt<br />

Wie unterscheiden sich nun Training und Wettkampf in<br />

der <strong>Leichtathletik</strong> von den Anforderungen im Profifußball?<br />

Ruwen stellt klar fest: Der Spitzenleichtathlet trainiert härter<br />

und länger. Jedoch: Der Fußball verlangt eine Kombination<br />

von Schnellkraft, Ausdauer und Technik. Und die Anzahl der<br />

Wettkämpfe ist hier weit höher, meist 1 x pro Woche, bei den<br />

Spitzenklubs oftmals 2 x pro Woche. Und das Umfeld in der<br />

Bundesliga mit der Präsenz von TV, Printmedien, sowie wie<br />

auf Schalke mit stets 60.000 Zuschauern ist, natürlich eine<br />

andere Welt.<br />

Hat Ruwen Faller noch Kontakte zu seinen alten Mitstreitern<br />

in der <strong>Leichtathletik</strong>? Ja, sagt er, man sieht sich und<br />

korrespondiert regelmäßig. Das Live-Erlebnis von <strong>Leichtathletik</strong>veranstaltungen<br />

ist ihm allerdings nur während der<br />

Sommerpause der Bundesliga möglich.<br />

Foto: Iris Hensel<br />

Siegmund Lipiak


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14<br />

Beruf: Athletenbetreuer und<br />

Veranstaltungsorganisator<br />

Der Lehrzeit für diese Tätigkeit beträgt deutlich länger als drei Jahre und ist in keiner Ausbildungsordnung<br />

geregelt. Ausgeübt von wenigen, wird sie in der <strong>Leichtathletik</strong> von heute offensichtlich<br />

immer bedeutsamer.<br />

Marc Osenberg gehört zu den<br />

elf Personen, die nach den IAAF-<br />

Regeln* mit dem Deutschen<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Verband einen<br />

gültigen Managerlizenz-Vertrag<br />

abgeschlossen haben, agiert<br />

mancherorts als Meeting-Direktor<br />

und verleiht zudem bei Bedarf<br />

eine der wenigen mobilen Stabhochsprunganlagen<br />

in Deutschland.<br />

Diese berufliche Kombination<br />

bekommt man nicht in die Wiege<br />

gelegt. Vater Gerd Osenberg (Jg. 37) war Stabhochspringer<br />

(PB 3,94 m), studierte Sport, Mathematik und Physik, wechselte<br />

als Referendar nicht ins Lehramt, sondern als Coach zum<br />

TSV Bayer 04 Leverkusen, wo er zur Trainerlegende wurde.<br />

Sohn Marc (Jg. 67, PB 5,51 m) gehörte in den 90er-Jahren zu<br />

den besten deutschen Stabhochspringern, studierte danach<br />

Volkswirtschaft, um dann Ideengeber, Organisator und<br />

„moderner Menschenhändler“ zu werden – wie er es scherzhaft<br />

formuliert.<br />

Die zwei Seiten einer Medaille<br />

Ihn deshalb als rheinische Frohnatur oder gar Kumpeltyp zu<br />

bezeichnen, wäre völlig verfehlt. Er strahlt eher Nachdenklichkeit,<br />

Ruhe und Kompetenz aus, was im hektischen Alltag<br />

des Einmannbetriebes eher hilfreich sein dürfte. Marc<br />

Osenberg betreut vorwiegend Stabhochspringer aus dem<br />

Raum Köln/Leverkusen, darunter Silke Spiegelburg und Björn<br />

Otto, aber auch Weltmeister Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken.<br />

Mehrkämpferin Jennifer Oeser, Mittelstrecklerin<br />

Denise Krebs, Hürdensprinter Gregor Traber sowie die Weitspringer<br />

Mario Kral und Alyn Camara erweitern das Athletentableau.<br />

Als Veranstaltungsorganisator des Bayer-Meetings in Leverkusen<br />

trat er 2002 das erste Mal in Aktion und richtete es<br />

weitere 10 Jahre aus, bis der Hauptsponsor die Entscheidung<br />

traf, sich auf den Fußball zu beschränken und ausstieg. Das<br />

steht für eines der Hauptprobleme der modernen <strong>Leichtathletik</strong><br />

in Deutschland, zusätzlich zu den Meisterschaften,<br />

überhaupt noch Spitzenleichtathletik anbieten zu können.<br />

Beim Düsseldorfer PSD Bank Hallenmeeting hat er das Glück,<br />

seit 2006 einen verlässlichen Partner gefunden zu haben.<br />

Der garantiert ein kompaktes Programm und hochkarätige<br />

Athleten, die den Düsseldorfer Veranstaltern in den vergangen<br />

Jahren im weltweiten Vergleich regelmäßig zu Top-<br />

5-Platzierungen verhalfen. Zudem oder auch deshalb gab<br />

es Live-Übertragungen bei Eurosport – eine nicht zu unterschätzende<br />

Erfolgskomponente für den Meeting-Direktor.<br />

Dass Stabhochspringer nicht immer ein Stadion oder eine<br />

Halle benötigen, hat Marc Osenberg bereits 1986 als jugendlicher<br />

Teilnehmer am Marktspringen in Recklinghausen mitbekommen,<br />

das Hans Timmermann inzwischen seit mehr als<br />

30 Jahren mit großem Publikumserfolg auf die Beine stellt.<br />

Domspringen, R(h)einspringen, Wettkämpfe auf Plätzen und<br />

in Flughallen, mit Teams von Männern und Frauen, bis hin<br />

zu „Berlin fliegt“ – überall ist er dabei, „um die <strong>Leichtathletik</strong><br />

populärer zu machen“. Dabei hat er das Glück, mit seinen<br />

Stabartisten eine attraktive Disziplin anbieten zu können, die<br />

sich in Deutschland seit mehr als 10 Jahren besonderer Beliebtheit<br />

erfreut.<br />

2<strong>01</strong>4: Deutsche 6-Meter-Springer<br />

Das hat selbstverständlich damit zu tun, dass die deutschen<br />

Stabhochspringerinnen und Springer seit Langem zur Weltspitze<br />

gehören. Osenberg erwartet nach der erfolgreichen<br />

Wettkampfsaison 2<strong>01</strong>3 in diesem Jahr 6 Meter Sprünge. Er traut<br />

sie Raphael Holzdeppe, Björn Otto, aber auch Malte Mohr zu<br />

– so sie verletzungsfrei bleiben und durchtrainieren können:<br />

„Dann ist das Selbstvertrauen da, zu den härteren Stäben zu<br />

greifen und solche Höhen zu springen“.<br />

Nach Wünschen gefragt, nennt Osenberg zwei ihm wichtige<br />

Anliegen: Die <strong>Leichtathletik</strong> möge nicht durch Umbauten<br />

aus noch mehr Stadien verbannt werden; die Gefahr sieht er<br />

europaweit. Und die Bundesregierung solle endlich die NADA<br />

finanziell so ausstatten, dass zumindest bei der Dopingbekämpfung<br />

in Deutschland keine Wünsche mehr offenbleiben<br />

– dies sei wiederum Voraussetzung, um Sponsoren zu überzeugen,<br />

bei der <strong>Leichtathletik</strong> einzusteigen.


15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Die Mischung macht es! Beim Meeting in Düsseldorf treten stets deutsche und internationale Topathleten an den Start, aber auch Nachwuchstalente aus der<br />

Region bekommen jedes Jahr die Möglichkeit, sich dem heimischen Publikum vorzustellen. Den Zuschauern jedenfalls gefällt es - seit Jahren heißt es um Neujahr:<br />

Ausverkauft!<br />

Fotos: Peter Busse<br />

Und wie gehen seine Athleten mit den viel beklagten<br />

Kontrollen um? „Das ist nicht schön, aber ich keine auch<br />

kein anderes System, was die Privatsphäre besser schützt.<br />

Man macht das letztlich alles freiwillig und es ist daher<br />

kaum Thema bei uns. Im Prinzip sehe ich das beinhart: Wer<br />

das nicht will, soll an der Uni, in der Fabrik oder an seinem<br />

Schreibtisch bleiben.“ So nebenbei bemerkt Marc Osenberg<br />

noch, dass er froh ist, Einladungssportfeste zu organisieren,<br />

wo er entscheiden kann, wer kommt.<br />

*Michael Gernandt hat in Heft 1/2<strong>01</strong>2 das Regelwerk und die<br />

Stellung der Athletes Representatives ausführlich erläutert und<br />

kommentiert.<br />

PB


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16<br />

Die Bürde der Leichtathleten<br />

Ein Großteil der Fakten aus dem Teil der in diesem Sommer heiß diskutierten Auftragsstudie<br />

„Doping in Deutschland von 1950 bis heute“, der von der Forschergruppe der Berliner Humboldt-<br />

Universität (HU) erstellt wurde, ist den Experten der Antidopingszene seit Jahren bekannt gewesen.<br />

Die Brisanz, die in der 800 Seiten umfassenden Arbeit der HU steckt, erschließt sich deshalb<br />

besonders bei der Lektüre der Interviews mit Zeitzeugen. Namen sind darin aus Datenschutzgründen<br />

mehrheitlich anonymisiert, nicht indes in jenem mit Heinz Liesen. Der war 1976 Olympiaarzt<br />

und der aus heutiger Sicht fragwürdigen Aufbereitung der Athletenleistung nicht abgeneigt.<br />

Der nebenstehende Artikel zur Doping-<br />

Frühzeit in (West-) Deutschland ist dem<br />

„Olympischen Feuer“ (OF) entnommen,<br />

der Mitgliederzeitschrift der Deutschen<br />

Olympischen Gesellschaft (DOG), einer einst<br />

einflussreichen, seit der Fusion NOK/DSB<br />

zum DOSB in den Hintergrund getretenen<br />

olympischen Fördergesellschaft. Das OF, im<br />

November 2<strong>01</strong>3 vom Deutschen Pierre-de-<br />

Coubertin-Komitee ausgezeichnet für seine<br />

„beispielgebende Arbeit für die Vermittlung<br />

der olympischen Idee in Deutschland“, ist seit<br />

seiner Gründung 1951 eine der anspruchsvollsten<br />

Publikationen des Sports in seiner<br />

gesamten Bandbreite. Obwohl redaktionell<br />

eingeengt durch wirtschaftliche Probleme<br />

der DOG, gelingt es dem Magazin immer<br />

wieder, sich mit seinen Themen Gehör zu<br />

verschaffen. Im hier abgedruckten Bericht<br />

vertieft und ergänzt der Autor, der OF-Mitherausgeber<br />

und FDL-Mitglied ist, das Kapitel<br />

über Doping in der deutschen <strong>Leichtathletik</strong><br />

aus dem Jubiläumsband der „Freunde der<br />

<strong>Leichtathletik</strong>“.<br />

Das Gespräch mit Liesen dreht sich um eine Kontroverse, die er<br />

im Olympischen Dorf von Montreal mit August Kirsch gehabt<br />

haben will, dem Präsidenten des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbands<br />

(DLV) und Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaften<br />

(BISp). Liesen schildert, wie Kirsch damals die später<br />

berühmt-berüchtigte Kolbe-Spritze – ein nicht verbotener,<br />

gleichwohl als „peripheres Doping“ bezeichneter Ermüdungshemmer<br />

– in höchsten Tönen („ein Riesenerfolg“) lobte und<br />

ihn bat, sie auch seinen Leichtathleten zu verabreichen. Kirsch:<br />

„Das wäre wunderbar, das wäre toll“. Darauf der Mediziner:<br />

„Das mache ich nicht, das kann ich nicht verantworten, dazu<br />

bin ich nicht bereit, (Kirsch) hat mich beschimpft, dass ich<br />

nicht für Deutschland und so weiter, gegen Deutschland und,<br />

und, und. Wir hätten doch eine Aufgabe hier, bezüglich gegen<br />

die DDR und so weiter, die rein politische Seite. Das ging so,<br />

dass ich körperlich, patsch, eine ins Gesicht bekam.“ Liesen<br />

sprach von Watschen „rechts und links wirklich um die Ohren“.<br />

Sollte der absurde Vorgang tatsächlich stattgefunden haben,<br />

belegt auch er: Den Druck, unter dem bundesdeutsche Sportfunktionäre<br />

durch die Leistungsoffensive des DDR-Sports<br />

standen, und die Rolle der <strong>Leichtathletik</strong> in der sich entwickelnden<br />

Dopingszene. In ihr, schreiben die Berliner, ist die<br />

olympische Kernsportart Nummer eins als „pars pro toto“ zu<br />

bezeichnen, als der Teil, der exemplarisch für das Ganze steht.<br />

Tatsächlich wird kein Verband von der Studie so häufig als<br />

stiller Befürworter und lauter Verharmloser von Doping genannt<br />

wie der DLV, keine anderen Sportmediziner werden<br />

so deutlich ins schiefe Licht gerückt wie seine Verbandsärzte<br />

Joseph Keul, mit BISp-Geld ausgestatteter Dopingforscher<br />

und Armin Klümper, der Dopinganwender, kein anderer Sportfunktionär<br />

so oft als Mitwisser und Blockierer aufgeführt wie<br />

DLV-Präsident Kirsch (1970-1985). Dass der von 1973 an auch


17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Am Steinlein 2b<br />

97753 Karlstadt<br />

Ich möchte den Förderverein<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

unterstützen und werde<br />

◦ Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)<br />

◦ Mitglied als Ehepartner/Partner<br />

(Jahresbeitrag + 25 Euro)<br />

◦ Vereine und Firmen<br />

(Jahresbeitrag 50 Euro)<br />

◦ Neumitglieder bis zum<br />

vollendeten 26. Lebensjahr<br />

(Jahresbeitrag 24 Euro)<br />

Chef des BISp war, der Schaltzentrale der Dopingforschung, gilt der Studie zufolge<br />

als die „große strukturelle Schwäche des BISp“.<br />

Keul und Kirsch, die beherrschten den Doppelpass<br />

Kirsch war der zweite Chef des 1970 gegründeten Bonner Instituts – und der erste<br />

ebenfalls Leichtathlet: Hermann Rieder, ein grundsolider, seriös auftretender Leibeserzieher,<br />

DLV-Honorartrainer der Speerwerfer und Coach von Klaus Wolfermann beim<br />

Olympiasieg. In Rieders dreijährige Verantwortung für das BISp fiel dort der Start zur<br />

staatlich geförderten Dopingforschung. In der Studie heißt es: „Ein Mitarbeiter der<br />

ersten Stunde berichtet, dass im BISp zwar Ideen entwickelt wurden, wie man mit<br />

kreativen wissenschaftlichen Methoden im Systemwettstreit des Spitzensports bestehen<br />

könne. Aber letztlich seien diese Ideen zunächst von Rieder und dann von Kirsch<br />

hinweggefegt worden. Wir waren chancenlos gegen die eingespielten Strukturen“.<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Ich ermächtige Sie widerruflich, die<br />

Beiträge zu Lasten des Kontos<br />

IBAN:<br />

BIC:<br />

Bank:<br />

einzuziehen.<br />

Name:<br />

„Der lebensfrohe Diener des Sports“, so eine Zeitung zum Tode Kirschs 1993, schritt<br />

immer hurtig voran beim Vortrag umfangreichen Liedguts („Von den blauen Bergen<br />

kommen wir, jipi, jipi, jei“) – und beim Beschwerde führen gegenüber Chefredakteuren<br />

ihm unliebsamer Journalisten. Den Start zu Trainingskontrollen im Deutschen Sportbund<br />

wusste er indes zu verschleppen. Und es war in seinem Interesse, dass die Antidopingkommission<br />

(seit 1971) seines DLV zunächst keine einzige Kontrolle durchführen<br />

ließ, obwohl man dort „die verharmlosende Darstellung über die Nebenwirkung der<br />

Steroide“ beklagte, weshalb es „zu einer gefährlichen Verunsicherung gekommen ist,<br />

die bis zur Gefährdung der von uns betreuten Sportler reicht“.<br />

Anschrift:<br />

Telefon:<br />

Geburtsdatum:<br />

(Angabe freiwillig)<br />

Sich damals in der Dopingfrage in vorderster Reihe willfährig der Macht der Zwänge<br />

unterworfen zu haben, der politischen und der sportartstrukturellen (citius, altius,<br />

fortius!), das ist die Bürde der deutschen <strong>Leichtathletik</strong> – und sich ihrer zu entledigen<br />

ein Prozess, der bis heute andauert.<br />

E-mail:<br />

Datum:<br />

(Angabe freiwillig – für E-Mail-Verteiler)<br />

Michael Gernandt<br />

Unterschrift:


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18<br />

<strong>Leichtathletik</strong>informationen<br />

FREUNDE-Abend am 21. Februar in Leipzig am Vortag der Hallen-DM<br />

Viele Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> reisen zu den Hallenmeisterschaften nicht erst am ersten<br />

Wettkampftag an. Deshalb laden wir alle Interessierten bereits für Freitag, den 21. Februar<br />

um 19.30 Uhr, in das Restaurant Thüringer Hof, Burgstraße 19 (Haltestelle Thomaskirche), ein.<br />

Der Thüringer Hof ist ein Traditionsgasthaus, das seit dem Jahr 1466 seine Gäste bewirtet. Für<br />

uns ist der glasüberdachte Innenhof reserviert, der in dieser Räumlichkeit sein neuzeitliches<br />

Gesicht zeigt.<br />

Neben den Wiedersehens- und Fachgesprächen unter <strong>Leichtathletik</strong>freunden bieten wir<br />

auch einen Programmpunkt an: Adi Zaar, Bundestrainer Mittelstrecken und Team Manager<br />

Nachwuchs Lauf wird über das von den FREUNDEN finanzierte Projekt Sichtungslehrgänge<br />

Lauf M/W 15 referieren.<br />

Um etwas Planungssicherheit wegen der Räumlichkeiten im Restaurant zu haben, bitten wir<br />

für diese Veranstaltung möglichst um Voranmeldung über die Geschäftsstelle der Freunde<br />

der <strong>Leichtathletik</strong>: Freunde.der.<strong>Leichtathletik</strong>@t-online.de oder Tel. 09353 99886<br />

FREUNDE treffen sich auch während der Deutschen Meisterschaften in Ulm<br />

Nach 2006 und 2<strong>01</strong>3 finden die Deutschen Meisterschaften auch 2<strong>01</strong>4 wieder im Ulmer Donaustadion<br />

statt. Die Eintrittskarte der besten Kategorie im FREUNDE-Block für den 26. und 27. Juli<br />

kostet wie im Vorjahr 55 € plus Porto, für Rentner 49,50 € plus Porto; Karten können noch bis<br />

zum 15. Mai telefonisch oder per E-Mail über unsere Geschäftsstelle bestellt werden.<br />

Zum traditionellen FREUNDE-Abend laden wir für Samstag, den 26. Juli um 20 Uhr in die<br />

Hausbrauerei „Barfüßer“ in Neu-Ulm, Paulstraße 4, ein. Um etwas Planungssicherheit wegen<br />

der Räumlichkeiten im Restaurant zu haben, bitten wir auch hier freundlicherweise um einen<br />

Anruf oder eine E-mail am unsere Geschäftsstelle.<br />

Nicht erst seit unserer Jubiläumsfeier vom vergangenen Jahr im Ulmer Stadthaus wissen wir,<br />

das die Stadt an der Donau sogar ohne <strong>Leichtathletik</strong> immer einen Besuch wert ist. Alle, die<br />

sich nicht mehr als Teilnehmer der „Deutschen“ qualifizieren konnten, haben zum Beispiel<br />

den nicht gering zu schätzenden Vorteil, die lesenswerten Speisekarten in Ulm nicht nur<br />

studieren, sondern auch abarbeiten zu können.<br />

Die neuen Hemden der FREUNDE an unseren Informations-Ständen!<br />

Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> sind wieder präsent: In der Halle am 15. und 16. Februar bei<br />

den Jugendmeisterschaften in Sindelfingen und eine Woche später bei den „Deutschen“<br />

in Leipzig. Dort wird nicht nur unsere Festschrift „50 Jahre Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“ für<br />

Interessierte ausliegen, sondern unsere Mitglieder können sich auch frühzeitig für die Freiluftsaison,<br />

insb. natürlich die Team-EM in Braunschweig am 21. und 22. Juni und die Europameisterschaften<br />

im August in Zürich, mit dem neuen Poloshirts der FREUNDE ausstatten.<br />

Für unsere Info-Stände wird noch Unterstützung gesucht, damit das dafür zuständige Vorstandsmitglied<br />

Hanne Ziemek auch jeweils einige Minuten <strong>Leichtathletik</strong> genießen kann. Das<br />

gilt nicht nur für Sindelfingen und Leipzig, sondern auch die U-23-Meisterschaften am 14. und<br />

15. Juni in Wesel, das Mehrkampfmeeting am 28. und 29. Juni in Ratingen, die „Deutschen“<br />

am 26. und 27. Juli in Ulm, die Jugendmeisterschaften vom 8. bis 10. August in Wattenscheid<br />

und die erstmals veranstalteten Deutschen U 16-Meisterschaften am 16. und 17. August in<br />

Köln. Freiwillige melden sich bitte bei Hanne unter 0234/ 311 230.<br />

Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> danken Ellen Glatzer<br />

Ende 2<strong>01</strong>3 trat Frau Ellen Glatzer in ihren wohlverdienten Vorruhestand. Sie war lange Jahre<br />

in der Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes in Darmstadt im Aufgabenbereich<br />

Veranstaltungsmanagement tätig. In ihrer Funktion war sie den Freunden der <strong>Leichtathletik</strong><br />

eine hilfreiche Stütze, wenn es darum ging, die FREUNDE bei den Austragungsorten<br />

zu Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>meisterschaften nahe am Geschehen zu platzieren. Nicht<br />

selten fanden unsere Mitglieder ihre Unterkünfte in einem der angemieteten DLV-Hotels und<br />

konnten somit auch zu Athleten, Trainern und Funktionäre Kontakte knüpfen.<br />

Die Freunde der <strong>Leichtathletik</strong> bedankten sich bei Ellen Glatzer mit einem kleinen Präsent als<br />

Anerkennung für die liebevolle Zusammenarbeit. Vorstandsmitglied Roland Frey besuchte<br />

sie an einem ihrer letzten Arbeitstage an ihren Arbeitsplatz in Darmstadt.<br />

An dieser Stelle bedanken sich die FREUNDE bei allen DLV-Mitarbeitern für die Unterstützung,<br />

die wir immer wieder erfahren dürfen!


19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Liebe Freunde,<br />

Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.<br />

gegründet 1946<br />

1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon: (04393) 972673<br />

2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136<br />

Redaktion: Frank Scheffka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst,<br />

Telefon: (04221) 5877925 bzw. (<strong>01</strong>79) 7413879<br />

endlich ist es bald soweit und wir sehen uns schon in einigen Wochen in Tangermünde wieder. Nachdem die Organisation<br />

unseres Treffens in diesem Jahr ein weiteres Mal in anderer, bewährter Hand liegt, sehe ich unserem Wiedersehen sowohl mit<br />

großer Neugier als auch Vorfreude entgegen.<br />

Uns erwartet ein städtebauliches Kleinod, dessen erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1275 datiert. In den folgenden Jahrhunderten<br />

war der Ort häufig Spielball der jeweiligen Obrigkeiten und überstand auch die letzten Kriege und Folgejahre mit nur<br />

geringen Schäden. Heute erstrahlt die Altstadt von Tangermünde nach erfolgreicher Restaurierung wieder in alter Schönheit.<br />

Reisehinweise für PKW-Reisende sind im Zeitalter von Navigationsgeräten inzwischen wohl entbehrlich. Tangermünde ist<br />

allerdings kein „Verkehrsknotenpunkt“ und wer diesbezüglich Fragen hat, sollte einfach zum guten alten Telefon greifen und<br />

sich bei mir melden. Bahnreisende haben es sicher schon bemerkt. Aus allen Gegenden Deutschlands führen Verbindungen<br />

mit ein- bis leider dreimaligem Umsteigen nach Tangermünde. Dennoch wünsche ich allen Teilnehmern eine stressfreie und<br />

harmonische Anreise. Ach ja, bitte vergesst die gute Laune nicht!<br />

Bis dann also<br />

Jörg Lawrenz<br />

Unsere Geburtstagskinder<br />

4. Hans Grodotzki — Joh.-R.-Becher-Str. 70, 4478 Potsdam 78<br />

10. Edelgard Lieb — Machnower Str. 4a, 14165 Berlin 81<br />

11. Walter Krüger — Boddenweg 7, 8445 Wendisch-Langendorf 84<br />

16. Gerd Wessig — Drosselweg 5, 19069 Rugensee 55<br />

18. Joachim Günther — Straße 136 Nr. 7, 14089 Berlin 78<br />

19. Friedrich Janke — Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam 83<br />

3. Käthe Jenss — 115 Fisher Road, Mahwah, NJ 07430/USA 79<br />

4. Hans-Joachim Schmidt — Bödekerstr. 49, 3<strong>01</strong>61 Hannover 89<br />

5. Almut Brömmel — Lechbruckerstr. 5, 86199 Augsburg 79<br />

5. Eugen Fuhrmann — Bergaustr. 10, 12437 Berlin 82<br />

9. Manfred Grieser — Toskastr. 32, 04159 Leipzig 76<br />

11. Ingeborg Fuhrmann — Dammbleiche 6, 26135 Oldenburg 78<br />

11. Hinrich John — Gottorpstr. 5, 26122 Oldenburg 78<br />

12. Helmut Joho — Neckarhalde 12a, 69412 Eberbach 81<br />

3. Inge Offermann — Hermannstr. 8, 65366 Geisenheim 79<br />

9. Heidi Schulte — Dr.Otto-Eyrich-Str. 3, 83209 Prien 65<br />

10. Werner Nüssle — Spindelstr. 74, 33604 Bielefeld 80<br />

12. Arno Baur — Elfriedenstr. 110, 81827 München 83<br />

15. Dr. Grete Debus (Winkels) — Friesdorfer Str. 256, 53175 Bonn 96<br />

April 2<strong>01</strong>4<br />

Mai 2<strong>01</strong>4<br />

Juni 2<strong>01</strong>4<br />

19. Uly Wolters — Hauburgsteinweg 11, 1476 Kronberg/Ts. 89<br />

21. Hilmar Dressler — Kurt-Schumacher-Str. 12, 1737 Rinteln 93<br />

23. Sigrun Kofink (Grabert) — Lenaustr. 8, 72108 Rottenburg 79<br />

29. Erika Claus (Fisch) — Talkamp 11, 30823 Garbsen 80<br />

30. Margot Ulzheimer — Leipziger Str. 1, 88<br />

37242 Bad Sooden-Allendorf<br />

13. Kurt Spitzmüller — Waldstr. 1, 77787 Nordrach 93<br />

13. Hildrun Laufer — Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg 75<br />

13. Peter Frenkel — Rosa-Luxemburh-Str. 35a, 14482 Potsdam 75<br />

19. Edith Janke — Marie-Juchacz-Str. 11, 14480 Potsdam 82<br />

19. Annemagret Fuhrmann — Bergaustr. 10, 12437 Berlin 77<br />

22. Dr. Herbert Deuschl — Birkhuhnweg 22, 85737 Ismaning 79<br />

30. Ursula Bast — Am Mühlenbusch 8, 42781 Haan 86<br />

30. Werner Bähr — Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg 88<br />

18. Horst Flosbach — Weststr. 29, 51688 Wipperfürth 78<br />

19. Sigrid Kemnitz — Am Pichelsee 2, 13595 Berlin 83<br />

25. Ulrich Jonath — Malteserstr. 56, 50859 Köln 88<br />

27. Prof. Erich Fuchs — Albertstr. 25, 67655 Kaiserslautern 89


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20<br />

Mit großer Freude möchte ich Ihnen heute die ersten Fotos vorstellen, die mir<br />

beim VEL-Treffen in Oberhof 2<strong>01</strong>2 sowie im vergangenen Jahr in Ulm bei den<br />

Deutschen Meisterschaften von Peter Busse in zwei riesigen Posten von insgesamt<br />

mehreren hundert Stück überreicht worden waren. Sie stammen überwiegend<br />

aus dem Nachlass des niederländischen Fotografen Theo van de Rakt<br />

(1944* 2<strong>01</strong>1+), welcher zunächst an die „Vrienden van de K.N.A.U.“ ging, die<br />

auch im Ulmer Stadthaus großes Interesse an unserer Ausstellung bekundet<br />

hatten. Durch die regelmäßigen Kontakte mit den Freunden aus den Niederlanden,<br />

gingen die Fotos mit deutschen Athleten durch die Vermittlung von<br />

Paul van Gool dann schließlich an uns. Einige der Bilder konnte ich inzwischen<br />

bereits den darauf Abgebildeten zum Signieren vorlegen. Da etliche der Motive<br />

sogar den gezeigten Personen selbst unbekannt waren, möchte ich die Leser<br />

unserer Zeitschrift unbedingt an den wunderbaren Aufnahmen teilhaben<br />

lassen und werde hier und in Zukunft etliche davon veröffentlichen.<br />

Frank Scheffka


Wer kennt diesen Schuh?<br />

21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

Geschichte(n) um einen merkwürdigen Schuh mit einem Dorn in der Sohle<br />

Zum 90. Geburtstag von Ruth Wiederhold wurde ich mit nebenstehend<br />

abgebildeten Schuh konfrontiert, der jetzt im Sportmuseum<br />

Leipzig lagert. Ruth hatte ihn vor vielen Jahren der<br />

Museumschefin Dr. Gerlinde Rohr übergeben. Sie glaubt, dieses<br />

von einem geschickten Schuhmacher konstruierte Unikum von<br />

Marianne Werner erhalten zu haben. Zur seltenen Anwendung kam<br />

er offensichtlich bei den Diskuswurfwettkämpfen in den frühen<br />

50er Jahren, als aus Ringen mit Aschenbahn oder Rasenuntergrund<br />

(!) geworfen wurde. Grundsätzlich wurden dabei normale<br />

Sprintspikes verwendet und man kann sich vorstellen, wie zerwühlt<br />

die Ringe nach und nach aussahen. Auf dem Rasen war das<br />

noch problematischer und man glaubte, eben mit dem „Eindornenschuh“<br />

am linken Fuß besser den Drehbeginn auszuführen.<br />

Es ist schon eine eigenartige Geschichte, der ich als ehemaliger Diskuswerfer selbst nie begegnet bin.<br />

Leipzig ehrte Luz Long<br />

Zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von Luz Long (27. April 2<strong>01</strong>3) wurde in seiner Geburtsstadt<br />

eine wunderbare Ausstellung des Fördervereins und des Sportmuseums eröffnet.<br />

Mit Unterstützung der Familie Kai Long aus Münster konnten vor allem persönliche<br />

Erinnerungsstücke in Vitrinen und Aufstellern in Szene gesetzt werden.<br />

Mit dem vielsagenden Titel „Der weite Sprung“ entstand unter der Regie des Sportmuseums<br />

das Modell einer Weitsprunganlage, an dem ein Stück Weitsprunggeschichte<br />

in Wort und Bild zu sehen war. Als Höhepunkt konnte man zum stilisierten Aschenbahnbelag<br />

von 1936 einen Sprungspike aus dieser Zeit mit dicker Ledersohle und langen<br />

Nägeln präsentieren. Gleiche Bewunderung zollte man dem Originalschuh von Klaus<br />

Beer von 1968, dem Beginn des Kunststoff-Zeitalters. Dieses Schuhwerk zeigt ein Stück<br />

„materiell-technische“ Geschichte der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Zur Eröffnung würdigte der US-Konsul Mark J. Powell die damalige Freundschaft zwischen<br />

Luz Long und Jesse Owens, die im 3. Reich von der Obrigkeit nicht gerne gesehen wurde.<br />

Abgerundet wurde die Ausstellung durch die großartige Bildreihe vom „Jahrhundertsprung“<br />

Bob Beamons in Mexiko, aufgenommen vom Leipziger Sportwissenschaftler<br />

Prof. Gundlach.<br />

Einen Höhepunkt erfuhr die Abschlussveranstaltung mit der Anwesenheit einer<br />

Delegation aus Neu-Isenburg, wo zum 100. Geburtstag von Wilhelm Leichum (12. Mai<br />

2<strong>01</strong>1), dem großen Kontrahenten von Luz Long, ebenfalls eine Ausstellung präsentiert<br />

worden war. Dabei überreichte mir der Sohn Klaus Leichum einen wunderbaren Bildband<br />

nebst DVD über das kurze Leben seines Vaters (s. a. unser Heft 1/2<strong>01</strong>3, Seite 8). Eine<br />

besserte Ehrung für die beiden deutschen Weitsprungasse der 30er Jahre konnte es nicht<br />

geben.<br />

Vielen Dank an Manfred Grieser für die Zusendung dieser beiden „Schuhgeschichten“!


Heft 1/2<strong>01</strong>4 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22<br />

Bereits zum 19. Mal fand 2<strong>01</strong>3 in Zinnowitz auf der Insel Usedom ein großes Sportlertreffen statt.<br />

Verliehen wurde der traditionelle Marita-Koch-Förderpreis (in diesem Jahr an Malaika Mihambo).<br />

Zu den sportlichen Ehrengästen zählten Hildegard Körner, Christiane und Frank Wartenberg,<br />

Doris Gluth, Christine und Gerd Wessig, Renate Stecher, Box-Trainer Fritz Sdunek, Handball-Weltmeisterinnen<br />

von 1993, der Handball-Olympiasieger Siegfried Voigt und natürlich Marita Koch.<br />

Auch bei dieser Gelegenheit wurden wieder einige der Fotos von Theo van de Rakt veredelt.<br />

FS


23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> Heft 1/2<strong>01</strong>4<br />

VEL-Museum<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

An dieser Stelle folgt heute der zweite Teil der Vorstellung der Vorgänger von Thomas Bach als IOC-Präsident. Der US-Amerikaner<br />

Avery Brundage (1952 -1972), der Ire Michael Morris „Lord“ Killanin (1972 -1980), Juan Antonio Samaranch (1980 -20<strong>01</strong>) aus Spanien<br />

und schließlich der Belgier Jaques Rogge (20<strong>01</strong> – 2<strong>01</strong>3) bekleideten dieses höchste Amt des Olympischen Sports. In meiner<br />

Sammlung sind sie unter anderem so, wie hier zu sehen, dargestellt.<br />

Frank Scheffka<br />

Brief von Avery Brundage an seinen Nachfolger Lord<br />

Killanin. Legendär wurden seine Worte „The Games must<br />

go on“ 1972. Als Fünfkämpfer wurde er 1912 in Stockholm<br />

Sechster.<br />

Lord Killanin auf einem Foto während der Spiele von<br />

Montreal 1976 mit Queen Elisabeth II und einem FDC anlässlich<br />

der Spiele 1980 in Moskau.<br />

Der einflussreiche Spanier Samaranch empfing den<br />

Rathenower Autogramm-Sammler-Club (RASC) 1998 in<br />

Sitz des IOC zu einer Audienz. Die ursprünglich für eine<br />

halbe Stunde zugesagte Gesprächszeit hatte sich am Ende<br />

verdreifacht, da der Philatelist großes Interesse und auch<br />

spürbar Freude am Meinungsaustausch mit den Sammlern<br />

aus Deutschland hatte. Dabei schenkte er mir auch den<br />

unten abgebildeten Briefmarkenbogen.<br />

Das Autogramm des unmittelbaren Bach-Vorgängers<br />

Rogge gilt in Sammlerkreisen als relativ selten und daher<br />

begehrt. Während der <strong>Leichtathletik</strong>-WM 2009 in Berlin<br />

kam ich auf der Ehrentribüne des Olympiastadions aber<br />

auch nicht näher als 20 Meter an ihn heran. Hilfe erhielt<br />

ich durch meinen Freund Edwin Moses, der mir mit seinen<br />

zweifellos größeren Möglichkeiten zwei Fotos unterschreiben<br />

ließ. Ein belgischer Block zeigt Rogges Porträt.


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