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Gründermagazin
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Startup-Finanzierung 31
© Freedomz / stock.adobe.com
Sie verringert zusätzlich den Spielraum für Investitionen,
was dann oft auch zu Lasten der Innovationskraft geht.
Am Ende stehen die Margen unter Druck und es stellt sich
die Frage, ob sich dies über höhere Endkundenpreise auffangen
lässt.
Nun starten aber auch die meisten Gründer mit einer
Finanzierungslast – zum Beispiel, weil sie von In vestoren
oder etwa über Ihr Haus Darlehen aufnehmen,
um ihre Geschäftsidee ans Laufen zu bringen.
Andreas Brünjes: Das ist richtig. Aber der Unterschied zu
etablierten Unternehmen ist, dass die Liquiditätsbelastung
für die Rückzahlung dieser Verbindlichkeiten von Anfang
an in den Businessplan mit einkalkuliert wird. Gleichzeitig
werden Gründer aufgrund der andauernden Corona-Einschränkungen
ihre Kosten höher ansetzen – etwa für ein
umfassendes Hygienekonzept. Das fängt bei der Wahl des
Standortes an, geht über den Ladenbau beziehungsweise
die Konzeption der Produktionsflächen und endet bei der
Gestaltung der Kundenkontaktzonen. Andererseits werden
sie ihre Umsatz- und Rentabilitätsplanung wegen der unsicheren
Konjunkturlage eher vorsichtig ansetzen. Durch
eine solch ausgeprägt konservative Planung entsteht Potenzial
für positive Überraschungen. Sollte zum Beispiel
bereits Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres
ein Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt kommen,
werden die Einschränkungen, die wir in den vergangenen
Monaten erlebt haben, wahrscheinlich zügig gelockert
werden oder sie fallen ganz weg. Gründer, die jetzt an den
Start gehen, haben damit die Chancen, früher als geplant
profitabel zu werden und damit schneller den Break-even
zu schaffen.
Gibt es denn andere Möglichkeiten als über eine
vorsichtige Planung das Gründungsrisiko zu senken?
Andreas Brünjes: Die gibt es. Mit der Corona-Krise ist der
Markt für Firmenübernahmen in Bewegung gekommen.
Viele Alteigentümer haben die Pandemie zum Anlass genommen,
ihre Nachfolgeregelung, die sie bislang hinausgeschoben
haben, anzugehen. Weil es familienintern häufig
an einem Nachfolger mangelt, werden nun verstärkt
externe Kandidaten gesucht, die den Betrieb weiterführen.
Angesichts des dynamischen Umfelds sind die bisherigen
Firmenchefs häufig bereit zu akzeptieren, dass der Übernehmer
eine Neuausrichtung vornimmt. Einer Gründung
steht das praktisch kaum nach. Aber es gibt vorhandene
Strukturen, auf die man bei Bedarf bauen kann.
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Klimaschutz und Hungerbekämpfung sind Verpflichtungen und Ziele der internationalen
Staatengemeinschaft. Doch sie kommen immer wieder auch miteinander
in Konflikt. FIAN Deutschland hat dazu das Planspiel „Mensch.Macht.
Klima“ entwickelt. Es führt die Teilnehmer in ein fiktives lateinamerikanisches
Land. Sie schlüpfen in Rollen, lernen unterschiedliche Sichtweisen kennen und
können sich spielerisch mit dem möglichen Konflikt zwischen Klimaschutz und
Menschenrechten auseinandersetzen.
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