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Gründermagazin
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Digitalisierung 35
© Heinz Bettmann
Glauben Sie, dass zukünftig Messen nur noch
digital abgehalten werden oder die physischen
Messen immer noch bestehen bleiben werden?
Prof. Dr. Martin Fritze: Ich denke in Zukunft wird nicht
die Frage sein, ob Messen digitaler werden oder nicht, sondern
vielmehr, welche Akteure am meisten von einer unausweichlichen
Digitalisierung des Messewesens profitieren
werden. Dies umfasst z.B. auch den Marktzugang.
Während Messeveranstalter versuchen, Kunden von analogen
Messen für digitale Angebote zu begeistern, gibt es
neue Anbieter, die sich im Gegensatz dazu über digitale
Netzwerke einen zunehmend dominanten Zugang zum
analogen Messemarkt verschaffen (z.B. Xing).
Langfristig ist aktuell von einer Verlagerung von vor allem
rein informativen Messen oder Messeinhalten ins Digitale
auszugehen. Unsere aktuellen Studien zeigen, dass
die Messelandschaft der Zukunft insgesamt stärker von
hybriden Lösungen (sprich analog und digital) als heute
geprägt sein wird.
Lassen Sie uns doch über Startups und KMUs
sprechen. Messesauftritte sind bekanntlich sehr
teuer. Lohnt es sich für diese Gruppen dort
auszustellen? Gibt es wissenschaftliche Belege
dazu, wie Unternehmen mit kleinen Messeständen
mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen können?
Markteinführung effizient Rückmeldungen vom Markt über
diverse Anspruchsgruppen, welche sich auf Messen wiederfinden,
eingeholt werden. Dies kann Forschungs- und Entwicklungskosten
einsparen, wodurch sich die Kosten für
einen Messeauftritt dann schnell amortisieren.
Was würden Sie Startups und KMUs bei ihrem
ersten Messestand raten?
Prof. Dr. Martin Fritze: Zunächst ist das Wichtigste, das
eigentliche Messeziel klar zu definieren. Der Messeauftritt
sollte dann sehr konsequent diesem Ziel angepasst werden.
Ähnlich wie bei der Positionierung von Marken und
Produkten am Markt, sollte auch ein Messestand eine klare
Botschaft haben und einen wettbewerbsvorteiligen Mehrwert
auf der Messe bieten, um in den Köpfen zu bleiben.
Außerdem gibt es für Startups und KMUs vielfältige Fördermöglichkeiten,
die den Messeauftritt erheblich unterstützen
können. Von Seiten des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Energie (BMWi) werden beispielsweise Förderungen
angeboten, die junge und innovative Unternehmen
bei ihren ersten drei Messeauftritten finanziell unterstützen.
Weitere Informationen erhält man auf den Seiten
der AUMA. Es gibt viele weitere Angebote, die kleine Unternehmen
fördern.
Herzlichen Dank für das ausführliche Interview!
Das Gespräch führte
Sheila Sewar
Prof. Dr. Martin Fritze: Das lässt sich natürlich pauschal
nicht beantworten. Jedoch ist klar, dass neben der traditionellen
Kosten-Nutzen-Rechnung, wobei der Nutzenaspekt
meist alleinig über die erzielte Kontaktrate quantifiziert
wurde, heutzutage auch weitere Aspekte und mögliche Erlebnisdimensionen
hinzukommen, welche für einen Messeauftritt
sprechen. Ein gelungener Messeauftritt kann u.a.
durch Multiplikatoren über soziale Netzwerke eine gute Gelegenheit
sein, um das eigene Unternehmen überhaupt erst
bekannt zu machen, zu positionieren und innerhalb einer
Branche besser zu verorten. Das muss nicht mit erhöhten
Kosten verbunden sein, sondern kann auch über kreative
Ansätze getrieben sein, wie man sie z.B. aus dem Guerilla-
Marketing kennt. Weitere Vorteile für junge Unternehmen
mit innovativen Produkten ist die verfügbare Marktnähe
auf Messen. So können zu neuen Produkten und materiellen
Güter wie Dienstleistungen bereits frühzeitig und vor
Verteilung des Marketingbudgets in B2B Unternehmen
in Deutschland
Messen/Events
Produktinformation
Homepage
Werbegeschenke
Schulungen
Onlinewerbung
PR
Markenführung
Sponsoring
Employer Branding
Social Media
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Quelle: Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik, 2015)
Anteil in Prozent
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