11.12.2020 Aufrufe

GOLF NATUR ERLEBNIS Bayern

Golf ist ein Natursport: Auf einer Runde Golf verbringt der Golfer einige Stunden in freier Natur − bei Sonne, Regen und Wind. Die verschiedenen Topografien und Landschaften (wie Streuobstwiesen, Wälder oder Wasserflächen) begleiten den Spieler über 18 Bahnen und machen aus jeder Runde ein einzigartiges Erlebnis. Und es tut gut! Ein 20-minütiger Aufenthalt im Grünen reduziert nachweislich den Stresslevel. Doch damit nicht genug, der Golfer ist auch ein Naturschützer. Das Premium-Magazin „GOLF ● NATUR ● ERLEBNIS ‒ Bayern“ informiert Golfspieler und Golf-Interessierte über die ökologische Vielfalt auf den bayerischen Golfplätzen.

Golf ist ein Natursport: Auf einer Runde Golf verbringt der Golfer einige Stunden in freier Natur − bei Sonne, Regen und Wind. Die verschiedenen Topografien und Landschaften (wie Streuobstwiesen, Wälder oder Wasserflächen) begleiten den Spieler über 18 Bahnen und machen aus jeder Runde ein einzigartiges Erlebnis. Und es tut gut! Ein 20-minütiger Aufenthalt im Grünen reduziert nachweislich den Stresslevel. Doch damit nicht genug, der Golfer ist auch ein Naturschützer.

Das Premium-Magazin „GOLF ● NATUR ● ERLEBNIS ‒ Bayern“ informiert Golfspieler und Golf-Interessierte über die ökologische Vielfalt auf den bayerischen Golfplätzen.

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LIEBE FREUNDE DES <strong>GOLF</strong>SPORTS,<br />

golfen inmitten herrlicher Natur – dieses Erlebnis bieten schon einige Golfplätze<br />

in <strong>Bayern</strong>. In den vergangenen Jahren entstanden durch das Engagement der<br />

Verantwortlichen und mit Unterstützung des Umweltprogramms Golf&Natur<br />

wahre Oasen der Vielfalt rund um die Spielflächen. Auf den Golfanlagen in Herzogenaurach<br />

und Abenberg beispielsweise haben die Sportler beste Spielbedingungen<br />

inmitten von Wildblumen- und Wildkräuterflächen; dort finden wir<br />

schon heute geschützte Pflanzen wie Fieberklee oder Zungenhahnenfuß.<br />

Der Bayerische Golfverband und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt<br />

und Verbraucherschutz aber finden: Da geht noch mehr! Darin sind wir uns<br />

einig und dazu haben wir uns mit der Unterzeichnung der neuen Blühpakt-<br />

Allianz verpflichtet. Gemeinsam wollen wir alle bayerischen Golfclubs motivieren,<br />

ihre Flächen noch naturnaher und insektenfreundlicher zu gestalten und<br />

sich aktiv für mehr Arten- und Insektenvielfalt zu engagieren. Darüber hinaus<br />

können sich Golfanlagen, die bestimmte Kriterien zur Förderung der Insektenfauna<br />

erfüllen und mindestens 30 Prozent ihrer Freiflächen naturnah gestalten,<br />

im Rahmen unserer Blühpakt-Allianz für die Auszeichnung „Blühender Golfplatz“<br />

bewerben. Wir unterstützen Sie dabei gerne mit kostenloser Beratung<br />

und Empfehlungen.<br />

EINE INTAKTE <strong>NATUR</strong><br />

IST DAS KAPITAL DES<br />

<strong>GOLF</strong>SPORTS<br />

Eine intakte Natur ist das Kapital des Golfsports. Dieses Kapital können wir<br />

mehren. Von den mehr als 10.000 Hektar Gesamtfläche aller bayerischen Golfplätze<br />

werden zwei Drittel, also zwanzigmal die Fläche des Englischen Gartens<br />

in München, nicht für den Spielbetrieb genutzt. Ein gewaltiges Flächenpotenzial<br />

für mehr Natur und Artenvielfalt! Nutzen wir die damit verbundenen Möglichkeiten,<br />

schaffen wir neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen und kombinieren<br />

wir Sport und Artenschutz zu einem einzigartigen Erlebnis. Es lohnt sich!<br />

Thorsten Glauber, MdL<br />

Bayerischer Staatsminister<br />

für Umwelt und<br />

Verbraucherschutz<br />

1


Die Golfrunde über 18 Löcher dauert immerhin<br />

4 bis 5 Stunden und der Spieler verbraucht dabei<br />

über 1400 kcal. Außerdem bewegt er bei seinem<br />

Golfschwung 124 Muskeln.<br />

4<br />

INHALT<br />

<strong>NATUR</strong> . <strong>ERLEBNIS</strong><br />

4 VON <strong>NATUR</strong> AUS <strong>GOLF</strong>ER<br />

Mein erstes Jahr als Golfer und die<br />

Erkenntnis: Etwas ist anders als vorher<br />

6 SCHON GEWUSST? Golf ist Naturerlebnis<br />

<strong>GOLF</strong> IST SPORT UND BIETET MEHR!<br />

Karierte Hosen, Altmännersport, Geld, teure Autos<br />

… und sicher fallen dem Leser weitere Klischees<br />

und Vorurteile über Golf ein. Warum eigentlich?<br />

Golf ist eine Ballsportart, die von über 60 Millionen<br />

Menschen weltweit gespielt wird und ist eine olympische<br />

Disziplin! Ein Golfplatz besteht in der Regel<br />

aus 9 oder 18 Golfbahnen von unterschiedlicher<br />

Das Handicap hat nichts mit persönlichen Einschränkungen,<br />

den Schwiegereltern oder sonstigen Befindlichkeiten<br />

zu tun, sondern gibt die Spielstärke eines<br />

Spielers an: Der Anfänger hat ein Handicap von<br />

-54, der sehr gute Spieler ein Handicap um null. So<br />

können Spieler mit unterschiedlicher Spielstärke im<br />

Wettbewerb konkurrieren. Z. B. Eltern mit ihren Kindern<br />

oder Anfänger mit Fortgeschrittenen.<br />

Golf wird im Grünen gespielt. Im Gegensatz zu<br />

anderen Sportarten, wie z. B. Fußball, besteht der<br />

Golfplatz aber nicht nur aus kurz gemähten Flächen.<br />

Bäume, Sträucher, Hecken, Wasserläufe und<br />

Teiche, Streuobstwiesen sowie magere Kräuter- und<br />

Blühwiesen und viele Blühangebote für Insekten<br />

säumen die Spielbahnen. In der Psychotherapie wird<br />

14<br />

12<br />

22<br />

LEBENSRAUM . <strong>GOLF</strong><br />

8 DER <strong>GOLF</strong>PLATZ<br />

Ein liebevoller Querschnitt<br />

12 BLÜHPAKT BAYERN<br />

Eine wegweisende Entscheidung für noch<br />

mehr Natur auf bayerischen Golfplätzen<br />

14 ES SUMMT UND BRUMMT<br />

AUF DEM <strong>GOLF</strong>PLATZ<br />

Wildbienen im Paradies<br />

18 <strong>GOLF</strong> IST EIN SPIEL IN DER <strong>NATUR</strong><br />

MIT DER <strong>NATUR</strong><br />

Abseits der Spielbahnen entstehen<br />

wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna<br />

22 WENDEHALS UND CO. SUCHEN EIN<br />

SCHÖNES PLÄTZCHEN<br />

Golfclubs in <strong>Bayern</strong> lindern die Wohnungsnot<br />

der heimischen Fauna<br />

Länge: bis zu 210 Meter (Par 3), 410 Meter (Par 4)<br />

und 550 Meter (Par 5). Die Parzahl gibt an, mit wieviel<br />

Schlägen ein Spieler den Ball vom Abschlag,<br />

dem Tee [engl. tiː], in das Loch auf dem Grün befördert<br />

haben sollte. Das Loch selbst ist ziemlich klein,<br />

es hat einen Durchmesser von 10,8 cm. Um es von<br />

weitem zu erkennen, steckt darin eine Fahne, die<br />

zum Einlochen entfernt werden darf. Der Golfball ist<br />

hart, hat einen Durchmesser von ca. 4 cm und ver-<br />

der Aufenthalt im Grünen zur Heilung von Geist und<br />

Seele empfohlen. Golf ist Sport. Golf ist Entspannung.<br />

Golf ist Familie. Golf ist so viel mehr, als karierte<br />

Hosen. Probieren Sie es aus.<br />

Vielleicht gelingt es mit unserem Magazin <strong>GOLF</strong>.<br />

<strong>NATUR</strong>.<strong>ERLEBNIS</strong>, das eine oder andere Vorurteil<br />

über den Golfsport auszuräumen und bei Ihnen das<br />

Interesse an einem unverbindlichen Schnupperkurs,<br />

16<br />

<strong>GOLF</strong> . <strong>NATUR</strong> . AKTUELL<br />

10 SPORT UND <strong>NATUR</strong><br />

Das DGV-Qualitätsmanagementzertifikat<br />

Golf&Natur<br />

16 WASSER & ENERGIE<br />

<strong>Bayern</strong>s Golfanlagen setzen bei Energie und<br />

Wasserverbrauch auf sparsame Nutzung<br />

24 Übersicht Golfclubs / Impressum<br />

fügt für einen stabilen Ballflug über mehrere hun-<br />

in einem Golfclub in Ihrer Nähe, zu wecken. Wir<br />

dert Dimples (Grübchen). Der Spieler darf bis zu 14<br />

wünschen viel Freude an der Lektüre.<br />

Golfschläger mit unterschiedlicher Neigungsfläche<br />

des Schlägerblattes verwenden und je flacher der<br />

Winkel, desto weiter fliegt der Ball. Ein Schläger<br />

Der Bayerische Golfverband e. V.<br />

wiegt mindestens 240 Gramm, daher ist die gesamte<br />

Golfausrüstung ganz schön schwer und man benötigt<br />

ein Golfbag, in dem man Schläger, Bälle und<br />

Arno-M. Uhlig<br />

Präsident<br />

Ein bewegender Kurzfilm<br />

zur Artenvielfalt auf Golfplätzen<br />

vor allem Proviant unterbringen kann.<br />

2<br />

3


habe ich bewusst die realen Grenzen des Golfplatzes wahrgenommen. Die<br />

Endlosigkeit des Raumes schafft neue Weiten, in die ich spätestens nach drei,<br />

vier Spielbahnen eintauche. Das Erleben der Natur löst die Verspannung des<br />

Lebens im Alltag. Am 7. Loch beschenkt mich ein sich schlängelnder Wassergraben<br />

mit einer anmutigen Idylle – und gehörigem Respekt, weil sich die Bälle<br />

dort gerne hin verirren.<br />

DIE KUNST DES HEILENS KOMMT VON DER <strong>NATUR</strong><br />

An einer besonderen Stelle gegen Mitte der Runde, da öffnet sich nach einem<br />

VON <strong>NATUR</strong> AUS: <strong>GOLF</strong>ER<br />

Anstieg die Landschaft – und alles mit ihr. Rechts säumt der Wald die Bahn, links<br />

spielen Enten und Gänse in einem kleinen See, wenn sie nicht im hohen Ufer-<br />

Mein erstes Jahr als Golfer und die<br />

gras verschwinden. Und zwischendurch schlängelt sich die Golfbahn, scheinbar<br />

ehrfürchtig, angeschmiegt in die Natur. Golf ist ein Spiel in der Natur, mit der<br />

Erkenntnis: Etwas ist anders als vorher.<br />

Ein Jahr ist vergangen, und es war großartig. Jetzt stehe ich wieder hier, schaue<br />

DIE <strong>NATUR</strong> IST<br />

Natur. Sie ist Teil des Golferlebnisses. Wir Menschen fühlen uns wohl, wenn fließende<br />

natürliche Linien unsere Umgebung sinnvoll aufteilen. Und sinnvoll ist für<br />

hinunter auf diesen kleinen, weißen Ball vor meinen Füßen. Doch so vieles ist<br />

anders. Die Hände greifen den Golfschläger sicherer, gewohnter. Die Vorstellung<br />

DIE BESTE APOTHEKE<br />

uns, evolutionsbedingt, die Natur, die uns seit jeher umgibt, beziehungsweise<br />

umgeben sollte. Für 93 Prozent aller Golfer steht der Golfsport für Naturver-<br />

davon, was ich zu tun habe, ist klarer. Am klarsten sind die Empfindungen,<br />

Sebastian Kneipp<br />

bundenheit, in „National Geographic“ habe ich gelesen, dass schon eine klei-<br />

eigentlich nicht neu, doch ganz neu erlebt. Ich stehe am Abschlag der ersten<br />

ne Dosis Natur Menschen beruhigen und ihre Leistungsfähigkeit steigern kann.<br />

Spielbahn, ich höre das Vogelgezwitscher in den angrenzenden Bäumen, rieche<br />

Paracelsus sagte schon vor 500 Jahren: „Die Kunst des Heilens kommt von der<br />

das feuchte Gras und spüre, wie der leichte Wind die Haare fliegen lässt – alles<br />

Natur und nicht vom Arzt.“ Ich stehe auf einem Hügel, die Runde ist fast vorbei.<br />

so bewusst wie vielleicht niemals zuvor. Mein erstes Jahr als Golfer geht zu Ende.<br />

Ich atme tief ein. Dieses die Spannung auflösende, die Stimmung pflegende<br />

Mein erstes Jahr, das ein Anfang war, auf so vielen Ebenen. Wie dieser Frühlings-<br />

Atmen in die Stille habe ich erst in diesem Jahr gelernt. Einmal habe ich einen<br />

morgen, eben erst geweckt von der sich rührenden Sonne, die das Tau auf den<br />

Kurs am Meer gespielt, man konnte die Brandung hören und der Sturm trieb<br />

Halmen glitzern lässt. Habe ich das bis vor diesem Jahr je so gesehen? Freunde<br />

das Salzwasser in einzelnen Tropfen über die flache Küste. Die Luft war wie ein<br />

sagten, ich müsste unbedingt ausprobieren, was auf den 730 Golfanlagen in<br />

Energiestoß, eine Sauerstoffwelle für den Großstadtbürger.<br />

Deutschland ganz einfach möglich sei. Und ja, Golf und ich, das könnte passen,<br />

dachte ich nach dem Einsteigerkurs, der mich auf diese Golfanlage führte. 18<br />

Bahnen in die Hügel eines Mittelgebirges gebettet, manchmal eng im Tal, um-<br />

SPIEL IN DEN GEZEITEN<br />

armt von Nadelwald und Blumenwiesen, manchmal so weit wie das Auge gar<br />

Mir hat das Golfspiel nicht nur Räume geöffnet, sondern auch so viele neue<br />

nicht blicken kann. Irgendwo am Horizont liegt ein anderes Land.<br />

Räume kreiert – und ich habe in den vielen Gesprächen mit neuen Freunden von<br />

weiteren Golfoasen gehört, die ich alle noch sehen will: Golfanlagen, die auf<br />

<strong>GOLF</strong> UND <strong>NATUR</strong> GEHÖREN ZUSAMMEN<br />

Sand gelegen dem Wind strotzen, in dem sich das Dünengras biegt oder Plätze<br />

mit Bahnen, die wie auf Alleen durch prächtige Baumschluchten führen und de-<br />

Ich spiele die dritte Spielbahn und erinnere mich an meine erste große Erkennt-<br />

wiesen vorbei gespielt habe, auf denen irgendwann<br />

ren Bäume gefühlt älter sind als der moderne Sport selbst. Golf hat mich meine<br />

nis. Kein Sport der Welt führt für mich die Wunder der Natur und das Streben im Herbst die langsam gereiften Äpfel zu Pausen<br />

Heimat ganz neu entdecken lassen. Und das mit jeder Jahreszeit neu. Das Sprie-<br />

nach dem besten Ergebnis so faszinierend zusammen. Denn was ist das beste einluden. Wenn ich Vögel beim Bau ihres Nestes be-<br />

ßen im Frühling, das Erblühen im Sommer, der Morgennebel im Herbst, das kla-<br />

Ergebnis im Golf? Ist es die Anzahl der Schläge, die ich am Ende der Runde obachtete oder auf der Blumenwiese die Bienen von<br />

re Licht des nahenden Winters – es war eine Reise mit der Zeit, ganz natürlich,<br />

gebraucht habe? Oder ist es nicht auch der Moment, wenn ein Golftag einem Blüte zu Blüte fliegen sah. Golfplätze sind bisweilen<br />

ohne Reisestrapazen. Und natürlich komme ich zurück. Immer wieder. So früh<br />

alles öffnet, die Seele umarmt und den Geist nicht nur fordert, sondern ihn auch Naturschutzgebiete. Und sie sind immer ein Natur-<br />

wie möglich. Gerne allein, aber am liebsten mit meiner Familie und Freunden! ●<br />

gleichzeitig befreit? Weil nichts geschieht und doch alles, was wichtig ist. In der erlebnis. Ich bin in diesen zwölf Monaten oft an mei-<br />

Ruhe liegt die Kraft, daran habe ich oft denken müssen, wenn ich an Streuobst- ne persönlichen Grenzen gestoßen. Doch selten ><br />

Quelle: Deutscher Golf Verband e.V.<br />

4<br />

5


1<br />

1<br />

BAYERNS <strong>GOLF</strong>PLÄTZE AUF NEUEN WEGEN<br />

Naturschutz ist zu einem allgegenwärtigen und global bedeutendem Thema geworden. Daher habe ich nicht<br />

lange gezögert, als mir eine repräsentative Rolle in der Blühpakt-Allianz angeboten wurde. Noch immer kämpfen<br />

wir Golfspieler gegen das Vorurteil, Golfplätze seien schwierig für die Umwelt. Dabei ist genau das Gegenteil<br />

der Fall: Golfplätze schaffen Lebensräume, schützen gefährdete Tierarten und bieten wichtige Entfaltungsquelle<br />

für heimische Flora und Fauna. Der Blühpakt <strong>Bayern</strong> fördert und fordert diesen Naturschutz. Gerade die Insekten<br />

profitieren von den Möglichkeiten, die ihnen die Golfplätze bieten: sich selbst entwickelnde Waldflächen, Streuobstwiesen,<br />

Biotope oder auch Insektenhotels. Aber auch der Mensch gewinnt. Alle diese Maßnahmen tragen<br />

dazu bei, dass Golfplätze heutzutage zu grünen Orten werden, die auch den Menschen Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten<br />

sowie Entspannung in hektischen Zeiten bieten. Und ganz ehrlich: Was gibt es Schöneres, als am<br />

frühen Morgen die taubedeckten Rasen- und Grünflächen eines Golfplatzes zu betreten? Mitzuerleben, wie die<br />

Tierwelt erwacht? Und von Anfang an neben den Spielbahnen blühende Wiesen als bunte Begleiter zu haben,<br />

vor allem dann, wenn der Abschlag vom Weg abgekommen ist?<br />

Herzlichst, Ihr Martin Kaymer –-<br />

Botschafter für den Blühpakt <strong>Bayern</strong><br />

BALL UND BIENE TEILEN SICH IN BAYERN KÜNFTIG DIE BAHN<br />

BLÜHPAKT BAYERN –<br />

Rund 14.000 Hektar Fläche sind in<br />

<strong>Bayern</strong> mit Golfplätzen belegt. Nur etwa<br />

ein Drittel davon wird bespielt. Der Rest<br />

bietet Bienen, Schmetterlingen und<br />

anderen Insekten Platz und Schutz – und<br />

zwar seit Sommer 2020 ganz offiziell.<br />

Am 19. Juni hat der Bayerische Golfverband e. V. mit dem Bayerischen Staatsministerium<br />

für Umwelt und Verbraucherschutz eine Blühpaktallianz geschlossen,<br />

als erster Partner überhaupt. Die Vereinbarung ist wegweisend für noch<br />

mehr Naturschutz auf den bayerischen Golfplätzen und damit ein wichtiger Beitrag<br />

für den Erhalt der Artenvielfalt. Flächen, die nicht bespielt werden, können<br />

naturnah gestaltet und erhalten werden. Sie sind ideale Rückzugs- und Lebensräume<br />

für Tiere und Pflanzen. Dank vielfältiger Anstrengungen der Golfplatz-<br />

EINE INITIATIVE GEGEN DEN<br />

INSEKTENSCHWUND<br />

3<br />

betreiber bieten diese Flächen schon jetzt großes Naturschutzpotential, das im<br />

Rahmen des Blühpaktes noch verbessert werden soll.<br />

Der Blühpakt <strong>Bayern</strong> ist eine Initiative des Umwelt-<br />

Im Rahmen der Blühpaktallianz sollen Golfplätze nach den Regeln des integ-<br />

ministeriums, um auf den dramatischen Rückgang<br />

rierten Pflanzenschutzes gepflegt, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf<br />

von Insekten zu reagieren. Mit seinen über 200<br />

1. Zaunwicke, eine heißbegehrte<br />

Futterquelle<br />

ein Minimum reduziert, die für das Spiel nicht unmittelbar benötigten Flächen<br />

naturnah gestaltet und Flächen für die Überwinterung von Tieren und Insek-<br />

Golfplätzen kann der Bayerische Golfverband einen<br />

entscheidenden Beitrag leisten, um Insekten verlo-<br />

UND IM EIGENEN GARTEN?<br />

2. Die Heilwirkung des<br />

ten geschaffen werden. Ziel ist ein ganzjähriges Blühangebot, so dass Insekten<br />

ren gegangene Lebensräume zurückzugeben.<br />

Echten Labkrauts ist<br />

und andere Tiere ein nachhaltiges Nahrungsangebot haben, das ihnen auf in-<br />

Unter www.bluehpakt.bayern.de/allianz finden Sie weitere<br />

Genauer betrachtet sollten Blumenwiesen eher „Kräuterrasen“<br />

seit langer Zeit bekannt<br />

tensiv genutzten Landwirtschaftsflächen fehlt. Dabei setzt man auf heimische<br />

Informationen zum Blühpakt <strong>Bayern</strong>.<br />

heißen. Allgemein nennt man diese blühenden Wiesen aber<br />

3. Martin Kaymer –<br />

Pflanzen. Kalifornischer Mohn oder Sommerflieder können zwar als Nektar-<br />

„Wildbienenflächen“. Mit ihrer artenreichen Blüte sind sie wert-<br />

Botschafter für den<br />

quelle dienen – für die übrigen Entwicklungsstadien von Insekten sind sie jedoch<br />

volle Nahrungsquelle für Insekten und insbesondere für Wild-<br />

Blühpakt <strong>Bayern</strong><br />

unnütz. Erfolgreiche Teilnehmer am Blühpakt zeichnet der Freistaat <strong>Bayern</strong> als<br />

Mit dem Schild „Lebensraum Golf-<br />

bienen (s. S. 14). Wer eine blütenreiche Wiese anlegen und etwas<br />

2<br />

„Blühender Golfplatz“ aus. ●<br />

platz – Wir fördern Artenvielfalt“ wird<br />

auf besondere Blühpakteinrichtungen<br />

für Wildbienen tun möchte, greift besser zu mehrjährigem Saatgut<br />

aus heimischer Herkunft (autochthon), statt zu einjährigen<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Blumenmischungen aus den Gärtnereien.<br />

6<br />

7


Das Motto des Golfclubs<br />

WERTVOLLE LEBENSRÄUME ABSEITS DER SPIELBAHN<br />

Mangfalltal e. V. „Golf<br />

made in Bavaria“ steht für<br />

die oberbayerische Natur,<br />

Die Besonderheit einer jeden Golfanlage ergibt sich aus der natürlichen Topo-<br />

in der die Golfanlage zu<br />

<strong>GOLF</strong> IST EIN SPIEL<br />

IN DER <strong>NATUR</strong>,<br />

MIT DER <strong>NATUR</strong><br />

graphie und Umgebung. Wird diese bei der Planung berücksichtigt und das<br />

regionale Landschaftsbild bewahrt, entsteht eine – unterbewusst wahrgenommene<br />

– Harmonie mit der Umgebung, die aber den Erholungseffekt in der Natur<br />

verstärkt. Darüber hinaus trägt der Golfsport mit der richtigen Pflege der heimischen<br />

Flora und Fauna zum aktiven Landschaftsschutz bei.<br />

Gast ist. Biotope unter<br />

Landschaftsschutz und saisonal nur einmaliges<br />

Mähen der bunt blühenden Hard Roughs stellen<br />

sportliche Herausforderung in Einklang mit der<br />

Natur. Die Vielfalt von Flora und Fauna auf der<br />

Golfanlage macht uns immer wieder stolz auf<br />

Wie wichtig Biotope für die Biodiversität eines Golfplatzes sind, zeigen viele<br />

Beispiele. Teichflächen, Feuchtgebiete, Obstbaumwiesen oder Waldränder: Auf<br />

1<br />

das nachhaltige Pflegekonzept unseres Teams.<br />

Theo Muffert, Präsident Golfclub Mangfalltal e.V.<br />

diesen kaum genutzten oder bespielten Flächen entstehen abseits von Fairways<br />

günstige Lebensverhältnisse für Fauna und Flora. Anders als bei landwirtschaftlichen<br />

Flächen sind auf einem Golfplatz die Wege zwischen verschiedenen<br />

1 Der Golf-Club Feldafing e. V. verbindet seit jeher durch seine Lage im Lenné-<br />

Park am Ufer des Starnberger Sees das Motto „Königlich Golfen“ mit Natur- und<br />

Lebensräumen kürzer (Biotopvernetzung). Die Tiere haben einen nur 30 bis<br />

Umweltförderung. Zahlreiche Maßnahmen wurden ergänzend zur Parkpflege<br />

90 Meter langen Weg, um ein neues Gebiet zu erobern, oder das Jagdgebiet<br />

in den vergangenen Jahren umgesetzt. Golfer und auch Nicht-Golfer können<br />

zu wechseln. Das erhöht enorm ihre Überlebenschancen (Ausbreitung, Wande-<br />

fast 80 Baumarten, rund 500 verschiedene Sträucher, über 1.000 verschiedenste<br />

Magerrasen-<br />

rung und Fortpflanzung). ●<br />

Gräser, viele seltene Orchideenarten sowie Trockensteinmauern, Insektenhotels<br />

fläche<br />

und Biotope erleben. Gemeinsam mit dem Landesvogelbund und der Dt. Wildtierstiftung<br />

wurden Kartierungen der Vogelwelt, des Schmetterlingbestandes<br />

Hochwald mit<br />

und der Wildbienen durchgeführt.<br />

Totholzstrukturen<br />

Aus unserer Sicht<br />

2<br />

Kräuterrasen,<br />

auch Wildbienenfläche<br />

genannt.<br />

Uferrandstreifen<br />

– Bunte blühende<br />

Ufermischung<br />

können Golfanlagen<br />

sehr viel dazu<br />

beitragen, dem Artenrückgang bei den<br />

heimischen Insektenarten und unserer Vogelwelt<br />

entgegenzuwirken. Insbesondere<br />

die Flächen zwischen den Spielbahnen bieten<br />

große Chancen für den Naturschutz.<br />

So können durch gezielte Gestaltungs-<br />

2 Vor allem München Eichenrieds stillgelegte Bahn 17 mit Sonnendeck und<br />

Schwimmteich zeigt wunderbar unser Motto „Wir bieten mehr als Golf“: absolute<br />

Ruhe, ein wertvolles Biotop mit wunderbaren Seerosen, ein großes Wasserfeld<br />

aus Schwanenhälsen und Lilien, das tägliche Froschkonzert und das bezaubernde<br />

Spiel großer und kleiner Libellen. Eingerahmt wird diese Oase von einem<br />

Wiesensaum autochthoner Blumen, die die Kiesflächen überwuchert haben.<br />

Dazu rufen Goldammer und Grünspechte oder es pfeift der Eisvogel.<br />

Wolfgang Michel, Geschäftsführer des Golfclubs München Eichenried und Initiator<br />

und Pflegemaßnahmen, wie die Anlage<br />

der Aktion „Wir fördern Artenvielfalt“<br />

Wertvolle<br />

Solitärbäume<br />

Teichfläche<br />

und Erhaltung von blütenreichen Wiesen,<br />

Blühstreifen, offenen Bodenstellen, Streuobstwiesen,<br />

Hecken, Totholzbereichen und<br />

naturnahen Gewässern vielfältige Lebensräume<br />

für Insekten und Vögel geschaffen<br />

3 Dank der neuen Golfregeln konnten wir unsere pestizidfreie Golfanlage mit<br />

einem weiteren Beitrag zur Biodiversität bereichern: Auf der Golfan lage Berg-<br />

3<br />

TOTHOLZHAUFEN<br />

Liegendes und stehendes Totholz stellt einen<br />

Feldhecke<br />

Schilf, Röhricht<br />

werden. Die Reduktion des Einsatzes von<br />

Düngemitteln und Pestiziden ist hier ein<br />

kramerhof sind alle Naturflächen abseits der Spielbahnen Artenschutzflächen,<br />

die weder betreten noch bespielt werden. Nie zuvor war Golf so schützend,<br />

sehr vielfältigen Lebensraum dar, von dem<br />

Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, aber<br />

Quelle/Grafik: Hartz, Stuttgart<br />

weiterer wichtiger Aspekt.<br />

zügig und gesund!<br />

auch Vögel, Fledermäuse, Igel, Haselmäuse<br />

Thomas Graner, Bundesamt für Naturschutz<br />

Dr. Josef Hingerl, Geschäftsführer und Präsident Golfanlage Bergkramerhof GmbH<br />

und andere Tiere profitieren.<br />

8<br />

9


1 Der Golfclub Wörthsee e. V. nimmt seit 2008 am Programm „Golf&Natur“<br />

teil und wurde 2012 erstmals mit einem Goldzertifikat ausgezeichnet. Das Er-<br />

6 Auf der Golfanlage Schwanhof wird viel für<br />

die Bienenpopulation getan, bereits seit 2016 bevöl-<br />

gebnis dieses Engagements ist sichtbar: Rund 150 verschiedene Kräuter, Blumen<br />

kern fünf Bienenvölker den bunten Bienenwagen.<br />

und knapp 60 Vogelarten wurden gesichtet. Dazu zählen seltene Arten, wie Fie-<br />

Fast die Hälfte der Golfanlage besteht aus Rough,<br />

berklee und Orchideen, Rotmilan, Grauspecht und Feldlerche, Springfrosch und<br />

das nur einmal im Jahr gemäht wird. Zusammen mit<br />

Kammmolch, Idas-Bläuling und gefleckte Smaragdlibelle. Alle haben im Ökosystem<br />

Golfplatz ihren Lebensraum gefunden. Und auch die Golfspieler freut es:<br />

1<br />

den naturbelassenen Ausgleichsflächen und angelegten<br />

Blühflächen bietet der Schwanhof damit ein<br />

Blütenpracht und Vogelgezwitscher begleiten die Runde.<br />

reichhaltiges Nahrungsangebot für Bienen, nützliche<br />

Insekten und Vögel. Neu ist die Schaubeute, ein<br />

kleines Bienenhaus, bei dem durch eine Glasscheibe<br />

2 Im Golfclub Memmingen kümmern sich viele Mitglieder<br />

um Insekten, das finde ich klasse. Als Blüten-<br />

5<br />

die Bienen beobachtet werden können.<br />

Kurt Knote, Präsident Golfclub Schwanhof e.V.<br />

freund freue ich mich allerdings besonders darüber, in<br />

einem bunten Blütenparadies zu spielen. Ein wenig stolz<br />

5 Der Golfclub Herrnhof – Kinderstube für viele Tiere. Nicht nur<br />

Enten, auch Blesshühner, Rehkitze, Hasen oder weidende Schafe<br />

bin ich darauf, dass ich weiß, wo sich Knabenkraut, eine<br />

sind mit ihrem Nachwuchs während einer Runde im Golfclub<br />

bedrohte Orchideenart, bei uns im hohen Gras versteckt.<br />

Jürgen Rasemann, Golfclub Memmingen – Gut Westerhart e.V.<br />

2<br />

Herrnhof e.V. immer wieder zu beobachten. So wird aus einer<br />

normalen Golfrunde oft ein „Tierpark-Besuch“. Eine Bestä tigung<br />

für die nachhaltige und umweltgerechte Pflege des Platzes.<br />

3 Bei der Planung und beim Bau des Golfplatzes Würzburg vor mehr als<br />

25 Jahren legte man bewusst sehr großen Wert auf ortstypische Biotopstrukturen<br />

und deren Vernetzung und war somit in puncto Nachhaltigkeit seiner<br />

6<br />

Zeit um Jahrzehnte voraus. So entstand unter anderem zwischen Bahn 8 und<br />

Bahn 14 durch Abtragung des Oberbodens zur „Ausmagerung“ auf einer Fläche<br />

7 Der Golfclub Augsburg e. V., gegründet 1959, befindet sich inmitten des<br />

Naturparks „Westliche Wälder“. Rough-Flächen, naturnahe Teiche, Streuobst-<br />

von mehr als 10.000 m² ein für die fränkische Region typischer Trockenrasen.<br />

wiesen und eine Vielzahl an diversen, heimischen Bäumen bieten einen Kontrast<br />

Im Auge des menschlichen Betrachters eher karg und öde, ist dieses Biotop für<br />

zum sonst homogenen Wald. In Kooperation mit verschiedenen Naturschutz-<br />

eine Vielzahl von Insekten dagegen ein wahres Paradies. Der Duft nach Salbei,<br />

verbänden und der Uni Augsburg werden die Verantwortlichen in den nächsten<br />

Thymian und Rosmarin lässt erahnen welch enorme Kräuter-Schätze vorhanden<br />

Jahren den Tier- und Pflanzenbestand auf dem Gelände des Golfplatzes vergrö-<br />

3<br />

sind. Entsprechend gestaltet sich die Pflege dieses kostbaren Biotops, in dem die<br />

ein- bis zweijährige Mahd und das Abräumen des Schnittgutes von Hand erfolgt.<br />

ßern und weitere Habitate für unterschiedlichste Lebensformen schaffen. Das<br />

Ziel ist ein Refugium, nicht nur für Sportler*innen, sondern auch für die Natur.<br />

7<br />

4 Von den 81 Hektar des Golfclubs Pleiskirchen e. V. sind rund 40 Hektar<br />

unberührte und naturnahe Areale: Tümpel und Weiher, Waldflächen, Hecken,<br />

Strauchreihen und Feldgehölze sowie die Streuobstwiese mit 150 Obstbäumen<br />

bieten Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen Meise,<br />

LESESTEINHAUFEN<br />

Star aber auch die Feldlerche und der Eisvogel. Besonderen Wert legen die Verantwortlichen<br />

auf die wertvollen Übergangsbereiche zwischen den Waldgebie-<br />

Beim Golfplatzbau gesammelte Steine schaffen spezielle Strukturen und<br />

ten und der freien Fläche. Fledermäuse wie der kleine Abendsegler sind eben-<br />

bilden Trittsteinbiotope. An sonnigen Plätzen als Haufen oder Riegel aufge-<br />

so heimisch wie Wildbienen, Hummeln und verschiedene Schmetterling- und<br />

schichtet, werden Sie von Insekten und Reptilien als Unterschlupf, Brut-<br />

10<br />

4<br />

Libellenarten. Auch die Honigbiene findet sich hier: Acht Völker sind unter der<br />

Obhut des „golfenden Imkers“ Uwe Augenstein.<br />

platz und Winterquartier besiedelt. Aber auch Flechten und Moose und auf<br />

Trockenheit spezialisierte Pflanzen wachsen hier.<br />

11


WERTVOLLE LEBENSRÄUME<br />

ABSEITS DER SPIELBAHN<br />

WENDEHALS & CO.<br />

SUCHEN EIN SCHÖNES PLÄTZCHEN<br />

1<br />

5 Im St. Eurach Land- und Golfclub e. V. engagieren<br />

sich Club-Verantwortliche und Mitglieder für<br />

das Umwelt- und Qualitätsmanagementprogramm<br />

Golf&Natur: Im Rahmen des diesjährigen Kinder-<br />

Die Wohnungsnot für die heimische Fauna nimmt zu.<br />

Viele Golfclubs reagieren, indem sie auf ihrer Anlage<br />

geeignete Lebensräume schaffen. Eine Runde auf dem<br />

Golfplatz wird zum Naturerlebnis. Und auch im eigenen<br />

Garten gibt es Platz für einen passenden Unterschlupf.<br />

1<br />

4 Unter fachkundiger Anleitung des Vogelwartteams der Golfanlage Patting-Hochriesblick<br />

bastelten Kinder 12 Nistkästen für Vögel und Fledermäuse<br />

und platzierten diese auf dem Golfplatz. Die fliegenden Bewohner<br />

dieser Behausungen danken es auf jeder Runde durch unermüdliches fröhliches<br />

Gezwitscher. In einer weiteren Initiative wurden über 70 einheimische<br />

4<br />

Golfcamps hat die Club-Jugend, als Abwechslung<br />

zum Golftraining, fünf Insektenhotels gebastelt. Ein<br />

großer Spaß für alle Kids mit tollem Bezug zu Golf<br />

& Natur. Die Hotels, die „Wohnraum“ für Wildbiene<br />

und Co. bieten, wurden mit den Kindern an verschiedenen<br />

Stellen auf dem Golfplatz installiert.<br />

5<br />

IN ALLER RUHE WOHNEN<br />

1+ 2 In Zusammenarbeit mit dem Landesvogel-<br />

bund <strong>Bayern</strong> wurden auf dem Gelände des Golf-<br />

Obstbäume mit Schildern zur Sorte, Reife und Lagerung gekennzeichnet. So<br />

wird aus einer Golfrunde auch eine kleine Natur-Lehrstunde.<br />

Zahlreiche Vogelarten brüten in weitgehend geschlossenen Nisthöhlen.<br />

clubs Abenberg über 100 Nistkästen in 20 unter-<br />

Doch die natürlichen Höhlen schwinden. Eine Lösung sind Nistkästen. Aller-<br />

schiedlichen Arten platziert und zwei Naturerleb-<br />

6 Das 1000 m² große Wildbienenreservat im Golf- und Landclub Ober-<br />

dings bieten diese nur den sogenannten Höhlenbrütern der heimischen Sing-<br />

nisrundgänge eingerichtet. Insgesamt konnten auf<br />

pfälzer Wald bietet mit seiner Südlage und dem steinigen Untergrund<br />

vögel, wie z. B. allen Meisenarten, dem Sperling oder dem Gartenrotschwanz,<br />

dem Areal 111 verschiedene Vogelarten beobach-<br />

idealen Lebensraum für Insekten und Kleintiere: In Schneckenhäuschen, Le-<br />

eine Brutmöglichkeit. Die Frei- und Bodenbrüter, wie z. B. der Buchfink,<br />

tet werden, darunter auch bedrohte Arten wie der<br />

sesteinhaufen und Totholz, Lehm- und Trockenmauern sowie auf Sand- und<br />

die Amsel, der Zaunkönig oder das Rotkehlchen, benötigen zum Nestbau<br />

Wendehals und der Neuntöter. Der Golfclub Aben-<br />

Steinflächen finden viele Wildbienenarten, wie die Sand- und Düsterbiene<br />

Hecken und Sträucher bzw. dichtes Gestrüpp in Bodennähe und Unterholz.<br />

berg ist zertifiziert mit „Golf&Natur“ in Gold.<br />

oder die Schornsteinwespe, ein Zuhause. Blühstreifen mit Weberdisteln und<br />

IINSEKTENHOTEL ODER WILDBIENEN-NISTHILFE<br />

Man sieht sie entlang von Wanderwegen, in Parkanlagen und auch auf<br />

3 Im Fokus des Golfclubs Gäuboden e. V. stehen<br />

regelmäßig neue Naturprojekte. Das aktuellste wur-<br />

Klatschmohn sind optische Highlights und Nahrungsquelle für Knautiensandbiene<br />

und Mohnbiene.<br />

7 Golfplätze haben sich längst zu wichtigen Ökosystemen und Landschafts-<br />

FÜR HEIMWERKER<br />

UND <strong>NATUR</strong>LIEBHABER<br />

Golfplätzen: Insektenhotels. Vor allem Wildbienen finden dort günstige<br />

de vom Greenkeeper-Team um Robert Färber ins<br />

schutzgebieten entwickelt, in denen bedrohte Tier- und Pflanzenarten eine<br />

Hilfe für die heimische Tierwelt kann jeder in den<br />

Nistbedingungen. Die Lage der Nisthilfe ist sehr wichtig, denn die Bienen<br />

Leben gerufen. Die Mitglieder haben dabei Paten-<br />

neue, ungestörte Heimat finden. Ein Umstand, dem auch der Golf- und<br />

Garten stellen und sogar Nisthilfen oder Insekten-<br />

mögen es warm und trocken. Am besten ist eine Südlage, regen- und wind-<br />

schaften für rund 100, auf dem Golfplatz verteilte,<br />

Landclub Schmidmühlen Rechnung trägt. Hier setzt man sich verstärkt<br />

hotels selbst bauen. Über die richtige Art und<br />

geschützt. Das „Hotel“ sollte jahrelang dort stehen, auch wenn keine Ak-<br />

Vogelnistkästen übernommen. Mit dieser Aktion<br />

dafür ein, den Golfsport mit dem größtmöglichen Schutz der Natur zu ver-<br />

Weise informieren Naturverbände, wie der Natur-<br />

tivität mehr erkennbar ist. Da die Wildbienenlarven ein Jahr im Nest ver-<br />

wurde bei den Mitgliedern Aufmerksamkeit für die<br />

binden: Es wurden Biotope angelegt, ein Insektenhotel bietet vielen kleinen<br />

schutzbund Deutschland e.V. | www.nabu.de |<br />

bringen, bevor sie ausschlüpfen, wäre eine Beseitigung der Nisthilfe für die<br />

große Artenvielfalt auf dem Golfplatz und den Na-<br />

Krabbeltieren Unterschlupf und Wiedehopfe finden in den für sie neu ge-<br />

www.lbv.de<br />

neue Bienen-Generation tödlich. ●<br />

turschutz geweckt.<br />

schaffenen Nistkästen eine Heimat.<br />

2 3 6 7<br />

12<br />

13


Gold: 15-30-100-0<br />

Rauten: 70-15-0-0<br />

Dunkelblau: 100-50-0-10<br />

… WEITER GEHT ES MIT VIELEN SPANNENDEN ARTIKEL!<br />

ES SUMMT UND BRUMMT AUF<br />

WOHN- UND HUNGERSNOT<br />

DEM <strong>GOLF</strong>PLATZ<br />

Von Anja Degner-Baxmann<br />

Bienen auf dem Golfplatz? Nein, es muss einem nicht mulmig werden. Denn im<br />

Vordergrund steht weniger die Ansiedlung von Honigbienen – auch wenn einige<br />

Plätze bereits eigene Bienenvölker halten und sogar Honig herstellen – sondern<br />

in erster Linie die der Wildbienen. Und diese sind viel harmloser .....<br />

… Mehr finden Sie in der kostenlosen Printausgabe<br />

Wildbienen sind wichtig für die Bestäubung. Und dabei sind sie viel effektiver als die Honigbienen. In<br />

ihrem dicken Pelz bleiben viel mehr Pollen hängen und sie schütteln die Blüten viel kräftiger aus .....<br />

… Mehr finden Sie in der kostenlosen Printausgabe<br />

CLUBS IM MAGAZIN ORT SEITE ORT SEITE<br />

Golfclub Abenberg e. V. Abenberg 22 Golfclub Pleiskirchen e. V. Pleiskirchen 20<br />

Golfclub Gäuboden e. V. Aiterhofen 22 Golfanlage Patting-Hochriesblick Riedering 23<br />

Golfclub Augsburg e. V.<br />

Golf und Landclub Schmidmühlen e. V. Schmidmühlen 23<br />

– Naturpark Westliche Wälder Bobingen 21 Münchener Golfclub Straßlach / Thalkirchen 11<br />

Golfclub Memmingen Gut Westerhart Buxheim 20 Golfanlage Bergkramerhof GmbH Wolfratshausen 19<br />

Golf-Club Feldafing e. V. Feldafing 19 Golfclub Wörthsee e. V. Wörthsee 20<br />

Golfclub Mangfalltal e. V. Feldkirchen-Westerham 19 Golfplatz Würzburg GmbH Würzburg 20<br />

St. Eurach Land- und Golfclub e. V. Iffeldorf 23<br />

Golfclub Schwanhof e. V. Luhe-Wildenau 21 Stimmen zum Thema<br />

Golfclub München Eichenried Moosinning 19 Marc Biber, Deutscher Golfverband 10<br />

Golf-Club Herrnhof Neumarkt in der Oberpfalz 21 Thomas Graner, Bundesamt für Naturschutz 18<br />

Golf- und Landclub Oberpfälzer Wald e.V. Neunburg vorm Wald 23 Dr. Gunther Hardt 11<br />

Allgäuer Golf & Landclub e. V. Ottobeuren 11 Martin Kaymer 13<br />

SCHON BEMERKT: „ICH BIN AUS GRAS !“<br />

BAYERNS <strong>GOLF</strong>ANLAGEN SETZEN BEI ENERGIE<br />

Der Umschlag von <strong>GOLF</strong> . <strong>NATUR</strong> . <strong>ERLEBNIS</strong> sieht anders aus, fühlt<br />

Gelesen?<br />

Weiterreichen!<br />

UND WASSERVERBRAUCH AUF SPARSAME<br />

NUTZUNG UND NEUE ANSÄTZE<br />

Von Petra Himmel<br />

Aufbruchstimmung liegt in der Luft: „Beim Thema Wasser sind wir sehr tief eingestiegen“,<br />

resümiert Michael Schalt. Als sich der Clubmanager des GC Abenberg<br />

sich anders an und riecht auch anders als sonst. Dieses Papier besteht<br />

zur Hälfte aus getrockneten Grasfasern. Üblicherweise ist Papier zu<br />

100 % aus Holzzellstoff gemacht oder mit Altpapierfasern gemischt.<br />

Um Graspapier herzustellen, braucht es weniger Wasser und Energie.<br />

Z. B. benötigt man für die Herstellung einer Tonne Grasfaserstoff nur<br />

2 Liter Wasser verglichen mit 6.000 Liter Wasser pro Tonne Holzzellstoff.<br />

Lassen Sie Freunde und Bekannte<br />

am Lesevergnügen teilhaben, in dem<br />

Sie die Broschüre weitergeben.<br />

zum Golf Betriebswirt ausbilden ließ, dachte er an klassisches Anlagen-Management<br />

mit Mitgliederwerbung, Turnieren, Nachwuchsförderung. Inzwischen hat Schalt<br />

erkannt: Ressourcenmanagement ist ein wesentlicher Teil seines Jobs .....<br />

… Mehr finden Sie in der kostenlosen Printausgabe<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>GOLF</strong> . <strong>NATUR</strong> . <strong>ERLEBNIS</strong> – <strong>Bayern</strong><br />

1. Jahrgang 2020 – ISSN 2701-8679<br />

LESEN SIE MEHR<br />

IN DER PRINTAUSGABE<br />

BESTELLEN SIE HIER DIE KOSTENLOSE<br />

DRUCKVERSION UND ERFAHREN DAS<br />

HAPTISCHE <strong>ERLEBNIS</strong> VON GRASPAPIER !<br />

SCAN ME<br />

HERAUSGEBER /<br />

IDEE UND KONZEPTION<br />

Wallstraße 7 · 72250 Freudenstadt<br />

Tel. +49 7441 91030 · www.vud.com<br />

REDAKTION<br />

Saskia Maria Klima (v.i.S.d.P.);<br />

Anja Degner-Baxmann, Dr. Gunther Hardt,<br />

Petra Himmel, Jürgen Walther<br />

Mit freundlicher Unterstützung:<br />

Allianz AG, BMW Group,<br />

Deutscher Golf Verband e. V.<br />

The Leading Golf Clubs of Germany<br />

IN KOOPERATION MIT<br />

Georg-Brauchle-Ring 93<br />

80992 München<br />

Tel. +49 89 15702231<br />

www.bayerischer-golfverband.de<br />

DRUCK<br />

Gmähle-Scheel Print-Medien GmbH,<br />

73734 Esslingen<br />

GESTALTUNG<br />

VUD Medien GmbH, Véronika Hahn<br />

zazudesign – Die Schwarzwaldwerbeagentur<br />

Der Umschlag dieser Broschüre wurde<br />

ressourcen- und umweltschonend<br />

auf Graspapier gedruckt. Dieses besteht<br />

aus rund 50 % regional gewonnenen<br />

Grasfasern.<br />

Inhaltspapier:<br />

ENVIRO Clever U, zertifiziert mit dem<br />

Blauen Engel und FSC.<br />

BILDNACHWEIS: © Alexander Rochau - stock.adobe.com, Golfer (S. 4 o. r.); © Alois -<br />

stock.adobe.com, Skabiose (Titel); © bennytrapp - stock.adobe.com, Wendehals (S. 3 -<br />

3.v.o.r., S. 22 u.l.); © Carola Vahldiek (S. 15); © DGV, Foto: Lettenbichler (S. 3 u. / Film);<br />

© Flower Studio - stock.adobe.com, Knäuel-Glockenblume (Titel); © GC Eichenried,<br />

Foto: Gamböck (S. 4 o.l.); © GC Eichenried, Foto: Thomas Kirmaier (S. 19 M.r.); © GC<br />

Lauterhofen, Foto: Petra Kellner (S. 16 u.); © GC Pleiskirchen, Foto: Picasa (S. 20 u.); ©<br />

hhelene - stock.adobe.com, Biene (Titel, S.7, S. 13, S. 20); © Kornkun - stock.adobe.com<br />

(S. 24 Pikto); © lcrms - stock.adobe.com (S. 14 o.r.); © M.Style - stock.adobe.com (S. 6<br />

Piktos); © pixarno - stock.adobe.com, Hahnenfuß (S. 2); © pixelunikat - stock.adobe.<br />

com, Biene (S. 14 u.); © ramund88 - stockadobe.de (S. 14 - 2.v.o.l., S. 3-3.v.o.l); © rdnzl<br />

- stock.adobe.com, Nest (Titel); © roblan - stock.adobe.com, Buschwindröschen (Titel);<br />

© Scisetti Alfio - stock.adobe.com, Labkraut (S. 12 u.); © waidmannsheil - stock.adobe.<br />

com (S. 23 o. r.); © Xavier - stock.adobe.com, Golfball (Titel); Allgäuer Land- und Golfclub<br />

(S. 11 M.); Bayerisches Stmuv (S. 1); Dr. Gunther Hardt (S. 11 o.); Frank Föhlinger<br />

(S. 3 - 2. + 4. v.o., S. 13 M., S. 17 u.); GC Augsburg (S. 21 u.); GC Bergkramerhof (S. 19<br />

u.); GC Gäuboden (S. 22 u.r.); GC Herrnhof (S. 21 o.l.); GC Memmingen – Knabenkraut<br />

(S. 20 M.); GC Patting-Hochriesblick (S. 23 o.); GC Schwanhof (S. 16 o., S. 21 M.); GC<br />

St. Eurach (S. 23 M.); GC Wörthsee e.V. (S. 20 o.); Golf- und Landclub Schmidmühlen<br />

(S. 23 u.r.); IDS Kartographie | IDS Grafik (S. 7 o.l.); Alfred Särchinger (S. 6/7 u., S. 11 u.);<br />

(Stefan von Strengel (S. 3 o., S. 4 M., S. 5, S. 7 o.r., S. 12 o., S. 17 o., S. 19 o., S. 20 - 3.<br />

v.o.l., S. 22 o., S. 23 u.l.); VUD Medien GmbH, Foto: Véronika Hahn (S. 14 o.l.).<br />

14<br />

15

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