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[ke:onda] Stadt, Land, Vielfalt

Ausgabe 2/2020. Stadt oder Land? Ein unausweichlicher Widerspruch oder doch eigentlich alles gleich? Bedeutet Stadt gleich Betonwüste und Land gleich grüne Idylle? In dieser Ausgabe widmen wir uns einer Vielzahl an Lebensentwürfen und den sozialen und ökologischen Auswirkungen von Stadt und Land.

Ausgabe 2/2020. Stadt oder Land? Ein unausweichlicher Widerspruch oder doch eigentlich alles gleich? Bedeutet Stadt gleich Betonwüste und Land gleich grüne Idylle? In dieser Ausgabe widmen wir uns einer Vielzahl an Lebensentwürfen und den sozialen und ökologischen Auswirkungen von
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Seite 12 Verbandskasten<br />

Dezember 2020<br />

Lieblings-CD oder Streaming?<br />

Valerie und Irina gehen zusammen spazieren<br />

und kommen an Valeries Lieblings-CD-Laden<br />

vorbei, der vor Kurzem<br />

zugemacht hat.<br />

Valerie: Oh nein! Wie kann das denn sein?<br />

Irina: Oh! Ist das wegen Corona?<br />

Valerie: Nein, ich glaube nicht. Schon seit<br />

einer Weile kommen immer weniger Leute<br />

hierher, wahrscheinlich hat er jetzt ganz<br />

pleite gemacht…<br />

Irina: Ach, mach dir doch <strong>ke</strong>ine Sorgen.<br />

Du kannst dir die Musik auch auf Spotify<br />

herunterladen, das ist eh viel einfacher. Da<br />

findest du alles Mögliche!<br />

Valerie: Ich brauche aber nicht alles Mögliche!<br />

Ich brauche nur eine bestimmte CD.<br />

Irina: Welche denn?<br />

die Künstler*innen in deiner Playlist?<br />

Irina: Darum geht es ja nicht. Es geht<br />

darum, ob mir ein Lied gefällt oder nicht.<br />

Von welcher Band es kommt, spielt dabei<br />

doch <strong>ke</strong>ine Rolle!<br />

Valerie: Natürlich spielt es eine Rolle! Du<br />

steckst ein Lied einfach in eine Playlist und<br />

wenn du es das nächste Mal hörst, weißt<br />

du schon nicht mehr, was das überhaupt<br />

ist. Wenn ich eine CD kaufe, geht es mir<br />

dabei um die Band, ich kann mir Fotos<br />

anschauen und die Songtexte und Infos<br />

zu den Künstler*innen lesen. Das ist ein<br />

viel bewussterer Umgang mit Musik!<br />

Irina: Jetzt übertreib mal nicht. Auch<br />

im Internet gibt es Infos zu den Bands.<br />

Und zusätzlich kann ich viel einfacher<br />

Valerie: Das neueste Album von Thom<br />

Yor<strong>ke</strong>, Anima…<br />

Irina: Na das gibt‘s aber auf jeden Fall<br />

auch auf Spotify, <strong>ke</strong>ine Sorge!<br />

Valerie: Nein, du verstehst das nicht. Das<br />

ist nicht dasselbe, wie im Laden einzukaufen.<br />

Dort kann ich andere Musik-Fans<br />

treffen und mich mit ihnen unterhalten. Die<br />

besondere Atmosphäre im Laden kannst du<br />

durch Spotify nie ersetzen!<br />

Irina: Aber Spotify ist viel praktischer!<br />

Du kannst eine Playlist mit verschiedenen<br />

Künstler*innen erstellen, statt ein ganzes<br />

Album kaufen zu müssen. Und du kannst<br />

es ganz entspannt von zuhause aus machen<br />

und musst nicht deine Zeit verschwenden,<br />

indem du extra zu einem Laden gehst, der<br />

vielleicht erst in der nächsten <strong>Stadt</strong> liegt!<br />

Valerie: Das stimmt schon, aber es lohnt<br />

sich! Und selbst dann gibt es auch andere<br />

Plattformen als Spotify, wo die Künstler*innen<br />

mehr verdienen und wo du eine<br />

bessere Verbindung zur Musik aufbauen<br />

kannst. Weißt du überhaupt irgendwas über<br />

neue Künstler*innen entdec<strong>ke</strong>n, da praktisch<br />

jede*r seine Musik auf Spotify hochladen<br />

kann. Dadurch können auch Künstler*innen,<br />

die es sich früher nicht hätten<br />

leisten können, eine Schallplatte aufzunehmen,<br />

berühmt werden und mehr Leute<br />

erreichen.<br />

Valerie: Ja, es stimmt schon, dass Künstler*innen<br />

so bekannt werden können. Aber<br />

du unterstützt sie viel mehr, wenn du eine<br />

CD kaufst! Überleg doch mal, wie viel Arbeit<br />

ein*e Künstler*in in die Musik steckt<br />

und wie wenig du am Ende dafür bezahlst!<br />

Wusstest du, dass die Musi<strong>ke</strong>r*innen nur<br />

etwa 7 Prozent des Geldes bekommen, das<br />

du bezahlst? Um durch Streaming etwas<br />

zu verdienen, musst du erstmal richtig erfolgreich<br />

sein! Außerdem gehört die Musik<br />

dann ja nicht mal wirklich dir, sondern<br />

einem großen Konzern, von dem du dich<br />

abhängig machst.<br />

Irina: Aber geht es den Künstler*innen<br />

nicht darum, dass ihre Musik gehört wird?<br />

Auch wenn ich wenig Geld bezahle, kann<br />

ich sie so gut wertschätzen. Ich kann die<br />

Musik viel besser hören, wenn ich sie überall<br />

mitnehmen und auch in der Öffentlich<strong>ke</strong>it<br />

hören kann.<br />

Valerie: Ja, indem du dich total abschottest<br />

von der Welt! Es ist doch viel schöner,<br />

wenn man gemeinsam Musik hört und<br />

Kontakt zueinander hat!<br />

Irina: Ich höre ja auch gerne mit anderen<br />

Musik, aber wenn ich unterwegs bin, kann<br />

ich doch <strong>ke</strong>ine CD mitnehmen! Man muss<br />

nur die richtige Mischung finden. Unterwegs<br />

ist Spotify super, aber das heißt ja<br />

nicht, dass man zuhause gar <strong>ke</strong>ine CDs<br />

mehr hören kann.<br />

Valerie: Ja, da hast du Recht. Wenn du mit zu<br />

mir kommst, kann ich dir die erste CD zeigen,<br />

die ich mir je gekauft habe. Für mich ist<br />

das meine Kindheit und ich werde mit Spotify-Musik<br />

nie so eine Verbindung aufbauen<br />

können. Aber auf dem Weg dahin kannst du<br />

mir deine Lieblings-Playlist zeigen.<br />

Irina: Gute Idee! Auf geht’s!

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