VeloTOTAL - Gravelbike-Magazin 2020
Auf 96 Seiten 10 Top-Gravelbikes im Test, Gravel-Fahrtechnik Tipps Jetzt kostenfrei das E-Magazin lesen.
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10 Top-Gravelbikes im Test,
Gravel-Fahrtechnik Tipps
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TOTAL<br />
GRAVELBIKE<br />
MAGAZIN<br />
GRAVEL-REIFEN<br />
PROFILSTARK<br />
PROFESSIONELL GRAVELN<br />
FAHRTECHNIK<br />
IM TEST<br />
10 TOP-GRAVELBIKES<br />
1
BEWEGT EUCH<br />
ENDLICH<br />
MEHR!<br />
Bild: Rondo, Titelbild: Rondo<br />
Das Beste kommt ja noch! Abgelegene<br />
Schotterwege, einsame Waldpfade und das<br />
Gefühl, mit dem <strong>Gravelbike</strong> allein dem Alltag<br />
entfliehen zu können. Der Gravelsport<br />
liegt voll im Trend.<br />
Vor dem Genuss, die Qual. Wer sich für den<br />
Gravelsport begeistern kann, der wird sich<br />
vor dem Kauf eines <strong>Gravelbike</strong>s oder einer<br />
längeren Tour vollumfänglich informieren<br />
müssen. Denn „ein <strong>Gravelbike</strong> ist nicht<br />
gleich ein <strong>Gravelbike</strong>“, erzählt uns Tout Terrain.<br />
Für uns Anlass genug, mit dieser Sonderausgabe<br />
jene konstruktiven Eigenschaften<br />
zu analysieren, die für Fahrspaß und<br />
sicheres Handling sorgen.<br />
Darüber hinaus haben wir die Experten der<br />
Mountainbikeschule Rock my Trail gebeten,<br />
uns ihre besten Tricks und Kniffe zu verraten,<br />
die das Graveln auf Schotter im hohen<br />
Tempo für jeden ermöglichen.<br />
Ihr Andreas Burkert<br />
Chefredakteur VeloTotal<br />
3
Foto: Specialized/Polartec<br />
06 VOLL IM TREND<br />
Sportliche Räder sind angesagt –<br />
Starkes Wachstum bei <strong>Gravelbike</strong>s<br />
14 ALLROUNDER GRAVELBIKE<br />
Individualität trotz breitem<br />
Spektrum gefragt<br />
40 EQUIPMENT<br />
Ob Microadventure oder Welttour –<br />
Die Ausrüstung muss stimmen<br />
50 OUTFIT<br />
Universell & funktionell – Mode,<br />
Helme & mehr für Tausendsassa<br />
58 BESTENS BEREIFT<br />
Guter Grip fürs Graveln<br />
64 FAHRTECHNIK<br />
Kurven richtig kratzen – Tipps von<br />
Profis<br />
ZEHN TOP-GRAVELBIKES IM TEST<br />
20 Bergamont Grandurance 6 FMN<br />
22 Centurion Crossfire Gravel 4000<br />
24 Fuji Jari Carbon 1.3<br />
26 Giant Revolt 0 2021<br />
28 KTM x-Strada 710<br />
30 Scott Addict 10 Gravel<br />
32 Storck Grix Pro<br />
34 Trek Checkpoint SL7<br />
36 Tout Terrain Vasco<br />
38 Vaast A/1 700C GRX<br />
04 INHALT
INHALT<br />
72 FAST DANK FOOD<br />
Energieriegel & Co für mehr Power<br />
und Ausdauer<br />
82 UNTERWEGS<br />
Tipps und Regeln für Touren abseits<br />
der Straße<br />
Bild: ORTLIEB/ Elstner<br />
05
Bild: GoreWear<br />
SCHOTTER<br />
LOHNT SICH<br />
06<br />
TEXT: ANDREAS BURKERT
Graveln ist in und Deutschland<br />
scheint im Sportfieber. Die Maßnahmen<br />
zur Eindämmung des<br />
Covid-19-Virus wirken sich auf das<br />
Mobilitätsverhalten aus. Sportliche<br />
Räder werden derzeit stark nachgefragt.<br />
Im Trend sind Rennräder<br />
und Rennräder, die auch abseits<br />
befestigter Wege auf Schotter gefahren<br />
werden können. Obwohl der<br />
Marktanteil von Gravel-Bikes noch<br />
gering ist, das Wachstum ist enorm.<br />
Den Unterschied zwischen einem herkömmlichen<br />
Rennrad oder einem Cyclocross<br />
und einem <strong>Gravelbike</strong> in dem<br />
höheren Aufpreis zu suchen, ist zynisch.<br />
Ein <strong>Gravelbike</strong> hat seine Berechtigung<br />
im Entwicklungskreislauf moderner Adventure<br />
Bikes – und füllt dort eine klare<br />
Lücke. Während ein herkömmliches<br />
Rennrad für den Asphalt konstruiert<br />
wurde, für hohe Geschwindigkeiten, ist<br />
das Cyclocross (CX Bike) für schnelle<br />
Rennen abseits der Straßen geometriert<br />
worden. Das <strong>Gravelbike</strong> aber empfiehlt<br />
sich als komfortable Alternative für längere<br />
Fahrten. Mit Erfolg, wie aktuelle<br />
Marktzahlen zeigen.<br />
Wie sehr das Gravel-Bike an Beliebtheit<br />
zunimmt, zeigt der Markt, der „seit drei,<br />
vier Jahren stetig wächst“, wie uns Thorben<br />
Kriener von Sports-Nut im Sommer<br />
erzählt. Davon profitiert im Besonderen<br />
Rondo. Rund 70 Prozent des Umsatzes<br />
macht die Marke mit <strong>Gravelbike</strong>s. Nun<br />
muss an dieser Stelle allerdings erwähnt<br />
werden, dass die polnische Fahrradmarke<br />
Rondo mit <strong>Gravelbike</strong>s gestartet ist<br />
07
Bild: Nicolai Bikes<br />
Riemen statt Kette ist für einen Gravel-BikerIn<br />
eine Option, auch im rauen Gelände ohne<br />
Blessuren an der Schaltung zu fahren.<br />
und erst später mit dem HVRT noch ein<br />
Rennrad eingeführt hat. Mit dem HVRT<br />
wurde vor etwa zwei Jahren ein aerodynamisches<br />
Racebike auf den Markt gebracht.<br />
DAS GESCHÄFT MIT DEM SCHOTTER<br />
Das Rondo Ruut CF 2 hingegen rollte da<br />
schon ein Jahr früher über den Schotter,<br />
als Gravel-Allrounder in Carbon, Aluminium,<br />
Stahl und Titan. Auch wenn es<br />
schwerfällt, das Gravel-Segment mit einem<br />
noch besseren Produkt zu toppen:<br />
Kriener ist sich sicher, dass der Markt für<br />
geländegängige Rennräder „noch nicht<br />
seinen Höhepunkt erreicht hat“. Wann<br />
genauer dieser erreicht wird, kann auch<br />
Matthias Grick, Manager Operatives<br />
Marketing bei KTM, nicht vorhersagen.<br />
Er sieht aber, dass dafür im „neuen“ Bereich<br />
Gravel ein Markt vorhanden ist.<br />
Darauf deutet auch aktuell das große<br />
Fachmedien-Interesse hin, so Grick.<br />
Lässt sich daraus auch ein Trend die Zukunft<br />
ablesen?<br />
„Generell entwickelt sich der Trend in<br />
der Fahrradbranche hin zum SUV, zum<br />
Allround-Bike“, erzählt uns der Fahrradexperte<br />
im Interview. „Gravel verbindet<br />
das Fahrgefühl eines Rennrads mit<br />
dem Drang zur grenzenlosen Freiheit“,<br />
so Grick. Ob nun die Kundschaft künftig<br />
08
aufs klassische Rennrad oder aber aufs<br />
<strong>Gravelbike</strong> umsattelt, ist für KTM kein<br />
Problem. Als Vollsortiments-Anbieter<br />
bedient das Unternehmen beide Märkte<br />
mit einer Palette von unterschiedlichen<br />
Modellen in verschiedenen Preisklassen.<br />
„In beiden Sparten bieten wir auch ein<br />
eigenes Damenmodell an“, so Grick und<br />
ergänzt, dass mit dem „Macina Mezzo<br />
im Rennrad-Sektor zudem ein motorisiertes<br />
Bike“ bereitsteht.<br />
DEUTSCHLANDS FAHRRAD-<br />
MOBILITÄT ÄNDERT SICH<br />
Das Mezzo zeigt, dass Rennradmodelle<br />
bei KTM noch in einem wesentlichen<br />
größeren Angebot zu finden sind. Denn<br />
erst seit diesem Jahr „sind wir mit einer<br />
kompletten Gravel-Serie am Start“.<br />
Doch für das erste Jahr schneidet Gravel<br />
im Verkaufsvergleich gut ab. „In beiden<br />
Segmenten gibt es enormes Potential, da<br />
sie nur einen Bruchteil unseres Gesamtumsatzes<br />
ausmachen“. Das entspricht<br />
im Übrigen auch dem Branchentrend.<br />
Marktzahlen des Zweirad-Industrie-Verbands<br />
(ZIV) aus dem Jahr 2018 zufolge,<br />
hatten gerade einmal 3,5 Prozent der verkauften<br />
Räder einen Rennlenker. Renner<br />
am Markt sind nach wie vor Treckingräder<br />
und E-Bikes. Siehe dazu auch den<br />
Beitrag „Deutschlands Fahrradmobilität<br />
in Zahlen“, erschienen in der VeloTotal<br />
Business 4/<strong>2020</strong>.<br />
Bild: GoreWear<br />
09
10<br />
Auch die Jugend setzt sich immer öfters<br />
auf ein sportliches Gravel-Bike. Bei der<br />
Auswahl ist allerdings die passende<br />
Größe wichtig.<br />
Bild: Andreas Burkert<br />
Der Bericht zeigt, dass der Markt in den vergangenen<br />
Jahren, aktuell und auch in Zukunft,<br />
auf die Fahrradelektromobilität ausgelegt<br />
ist. „Andere Produktsparten haben zu<br />
kämpfen, werden aber in Sachen Entwicklungsarbeit<br />
nicht vernachlässigt“, erzählt<br />
Grick, wohl wissend, dass „ein hochwertiges<br />
Carbon Rennrad als Supersportler sich allein<br />
wegen der kleineren Zielgruppe immer<br />
schwieriger verkaufen wird, als ein eBike, bei<br />
dem die Zielgruppe fast uneingeschränkt<br />
ist“. Um es auf den Punkt zu bringen: Der<br />
Markt für Gravel-Bikes ist derzeit noch bescheiden,<br />
aber er wächst mit beeindruckender<br />
Geschwindigkeit. Im Schlepptau: Ein lukratives<br />
Zusatzgeschäft mit Zubehör.<br />
EIN GRAVEL-BIKE BIETET EINEN<br />
HOHEN ZUVERDIENST<br />
„Jedes <strong>Gravelbike</strong> kommt mit Montagemöglichkeiten<br />
für Licht, Schutzbleche, und Gepäckträger<br />
zum Händler“, weiß Grick. Eine<br />
ideale Möglichkeit, „zu <strong>Gravelbike</strong>s, Bikepacking-Taschen<br />
und passende Kleidung zu<br />
verkaufen“, ergänzt Kriener, der auch empfiehlt,<br />
Navigationsgeräte im Fahrradhandel<br />
anzubieten, die dabei helfen unbekannte<br />
Wege zu erkunden. Unbestritten steigt mit<br />
jedem verkauften Gravel-Bike der Umsatz<br />
mit Zubehör. Gefragt sind dabei laut KTM<br />
breitere Reifen, Schutzbleche, Licht: Also<br />
eine Vollausstattung zum Pendeln in die<br />
Arbeit und gleichzeitig für den sportlichen<br />
Gebrauch.
Bilder: Andreas Burkert<br />
Ob auf Schotter oder im Wald. Neue<br />
Freiheiten versprechen moderne Gravel-<br />
Bikes, wie das X-Strada von KTM<br />
„Unsere derzeitigen Modelle<br />
bleiben länger aktuell“<br />
Die Kundschaft entdeckt in der Corona-Krise ihre<br />
Erfüllung von Freiheit und Sportlichkeit immer öfter<br />
abseits befestigter Straßen. Doch wie entwickelt sich in<br />
diesen Zeiten das Geschäft mit <strong>Gravelbike</strong>s und Rennrädern?<br />
Das wollten wir von KTM wissen.<br />
Herr Grick, ärgerlich, dass ausgerechnet<br />
zum Saisonstart ein Virus das Geschäft<br />
mit sportlichen Fahrrädern gefährdet.<br />
Sicher. Aber wir sehen nicht die Krise,<br />
sondern neue Möglichkeiten. Durch die<br />
vielen Einschränkungen steigt das Bedürfnis<br />
der Bevölkerung an Bewegung.<br />
Die große Bedeutung des Sports und der<br />
Fortbewegung an der frischen Luft werden<br />
aktuell nur noch mehr gestärkt. Die<br />
österreichische Tageszeitung DerStandard<br />
schreibt vom Sinken der Stickoxide<br />
in Quarantäne-Städten wie Innsbruck.<br />
11
Bild: Gonso<br />
Alles in allem ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel<br />
in und nach der Corona-Zeit.<br />
Langfristig sehen wir die Entschleunigung<br />
der Gesellschaft als Beschleunigung für die<br />
Fahrradindustrie. Wie sich der Einbruch<br />
des Marketinginstruments Rennsport auf<br />
den Rennradmarkt auswirkt, bleibt abzuwarten.<br />
Aber irgendwann kehrt auch hier<br />
wieder Normalität ein.<br />
12<br />
Bis dahin leidet der Händler vor Ort.<br />
Bietet KTM spezielle Unterstützungshilfen<br />
an?<br />
Auf die Unterstützung der Händler legen<br />
wir zurzeit natürlich unser Hauptaugenmerk.<br />
Wir werden mit einem<br />
sanften Übergang hin zur nächstjährigen<br />
Produktpalette auf die Corona-<br />
Situation reagieren. Heißt: Keine großen<br />
Neuerungen und eine nach hinten<br />
verschobene Präsentation der 2021er<br />
Räder. Kurz gesagt, unsere derzeitigen<br />
Modelle bleiben länger aktuell.<br />
Eine Möglichkeit, den Umsatz anzukurbeln,<br />
bietet das Geschäft mit<br />
Rennrädern und Gravel-Bikes. Was<br />
genau sollte der Fachhandel dabei beachten?<br />
Da beim Gravel-Bike oftmals eine Vollausstattung<br />
nachgefragt wird, bieten<br />
breitere Reifen, Schutzbleche, Licht et<br />
cetera ein Zusatzgeschäft. KTM bietet<br />
seit Jahren die passenden Anbauteile<br />
für jedes einzelne Bike. Jedes Gravel-<br />
Bike kommt mit Montagemöglichkeiten<br />
für Licht, Schutzbleche, und<br />
Gepäckträger zum Händler. Die passenden<br />
KTM-Anbauteile können jederzeit<br />
bestellt werden. Der große Vorteil:<br />
Eine saubere Optik aus einer Hand<br />
und Qualitätsgarantie. Interessant für<br />
den Gravel-Bereich sind auch Packtaschen<br />
und andere Reise-Accessoires.
WWW.CENTURION.DE<br />
BIKES SEIT 1976<br />
CROSSFIRE GRAVEL<br />
Das vielseitige <strong>Gravelbike</strong><br />
Gravel-Abenteuer, Pendeln oder Bikepacking – das Crossfire Gravel<br />
hat viele Gesichter und eignet sich für mehr als eine Gelegenheit.<br />
Unser CENTURION <strong>Gravelbike</strong> ist unglaublich vielseitig und<br />
überzeugt durch eine perfekt abgestimmte Ausstattung: Ob als<br />
sportliches Topmodell mit Skinwall-Bereifung und Shimanos<br />
spezieller GRX-Gravelgruppe oder als pendlertaugliche EQ-Version<br />
mit Lichtanlage, Gepäckträger und Schutzblechen. Natürlich<br />
können alle Versionen mit Schutzblechen und Gepäckträger<br />
nachgerüstet werden. Die Aufnahme eines Seitenständers ist<br />
ebenfalls vorbereitet. Mit seinen nahezu unbegrenzten Möglichkeiten,<br />
kennt unser Crossfire Gravel viele Einsatzzwecke: Vom<br />
geländetauglichen Randonneur bis zum echten Adventure-Bike.<br />
CENTURION – DESIGN, PERFECTION AND QUALITY.<br />
13
UNTERM<br />
GRAVEL<br />
RAD TEXT: ANDREAS BURKERT<br />
Die Form folgt der Funktion und das Design ist Ansichtssache.<br />
Die Konstruktion, vor allem aber die Geometrie muss bei einem<br />
<strong>Gravelbike</strong> stimmen. Sie muss so gewählt werden, dass die eigenen<br />
Vorlieben zur Geltung kommen. Das ist keine einfache Angelegenheit.<br />
Denn jedes Detail kann den Unterschied zwischen einem guten<br />
und einem perfekten Rad ausmachen.<br />
14<br />
Geländegängige Rennräder wühlen seit<br />
einiger Zeit den Schotter (Gravel) richtig<br />
auf. Wer nun meint, es handelt sich<br />
um Cyclocross-Räder, die für den Ausdauersport<br />
konzipiert wurden, der sollte<br />
genauer hinschauen. Denn die Erfinder<br />
der <strong>Gravelbike</strong>s haben den Allrounder<br />
im Blick gehabt. Die Bandbreite und die<br />
Individualität der Räder gehen nämlich<br />
ebenso weit auseinander wie das spontan<br />
geplante Vorhaben. So dienen manche<br />
<strong>Gravelbike</strong>s dem Bikepacking, dem<br />
gewöhnlichen Verkehrsmittel, um zur<br />
Arbeit zu kommen oder aber als Gefährt<br />
zum Mountainbiken.<br />
Dass es als Ersatz fürs gewöhnliche Rennrad<br />
dient, ist dabei ein bedeutendes Argument<br />
für den Erfolg von <strong>Gravelbike</strong>s.<br />
Denn das Radeln abseits befestigter aber<br />
hochfrequentierter Autostraßen ist für
Bilder: Andreas Burkert, Gunsha<br />
Das <strong>Gravelbike</strong> von Cannondale<br />
fällt durch seine Farbgebung auf.<br />
Doch erst der Vorbau bestimmt in seinen<br />
Abmessungen den Charakter des Fahrrads.<br />
viele eine Erlösung. Formen und Farben<br />
aktueller Modelle mögen nun für viele<br />
der Hauptgrund sein, umzusteigen. Vielseitigkeit<br />
ist beim Gravelsport angesagt.<br />
MEISTER DER VIEL-<br />
SEITIGKEIT<br />
Georg Preisinger ist<br />
Spezialist auf dem<br />
Gebiet der Vielseitigkeit.<br />
Mit seinen mehr als 35 Jahren aktiver<br />
Erfahrung im Radsport kennt er die<br />
Kniffe beim Design sportlicher Räder. Am<br />
Ende seiner rund 600 Rennen in der Straßen-MTB<br />
und Cyclocross-Szene baute er<br />
in den 90er das Ghost Racingteam auf. Als<br />
Coach mit B-Trainer-Schein arbeitete er<br />
zeitweise als Honorartrainer für den BRV.<br />
Seit zehn Jahren leitet er nun das Gunsha-KMC<br />
CX-/Gravelteam. Dass Gravel<br />
15
Form follows function ist<br />
im Design eine gängige<br />
Methode, das Beste für<br />
die Zielgruppe zu erreichen.<br />
Das GravelDesign<br />
folgt oftmals dieser<br />
Devise.<br />
Bilder: Andreas Burkert<br />
schon längst bei den Profis angekommen<br />
ist, zeigt ein Blick in den Tourenkalender<br />
Preisingers.<br />
Schon seit Ende der 90er Jahren spult er<br />
weltweit Kilometer auf seinen Graveltouren<br />
runter. Ob er dabei rund 1500 Kilometer<br />
die Sahara durchquert, die Tour de<br />
Ethiopia bewältigt oder aber Kenia, die<br />
Türkei, Ägypten, Laos, Vietnam, Thailand,<br />
Südindien, Neuseeland, Australien,<br />
Marokko, Argentinien, Chile et cetera<br />
durchradelt, eine bessere Werbung für<br />
das <strong>Gravelbike</strong> ist kaum möglich. Dann<br />
kam ihm die Idee: ein spezielles Rad für<br />
eben diese Herausforderungen zu konstruieren.<br />
DAS ATR MARKIERT DIE GEBURTS-<br />
STUNDE DES GRAVELNS<br />
So entwickelte Preisinger im Jahr 2007<br />
das erste Fahrradrad für den Schotter-<br />
16<br />
einsatz - das ATR. Man kann also mit<br />
absoluter Bestimmtheit sagen, dass er<br />
als Pionier und Vorreiter die Gravel-<br />
Szene maßgeblich beeinflusst hat. „Anfangs<br />
musste ich jedem erklären, warum<br />
zwei, drei Räder mitnehmen, wenn<br />
sich die Tour auch mit einem Rad bewältigen<br />
lässt“, erzählt er uns im Gespräch.<br />
Es war die Zeit der ersten Gravel<br />
-, Cyclocross- und Roadbikes. Heute<br />
besteht das ATR 3.0 in der fünften Serie<br />
viele Rennen. Durch technische Weiterentwicklungen,<br />
bei gleichbleibender<br />
Geometrie konnten viele Kunden national<br />
und international zahlreiche Titel<br />
auf der Straße, der Bahn und im CX<br />
einfahren. Auch ein Europameistertitel<br />
verdankt seinen Erfolg Preisingers<br />
„Gunshas“. Die Konstruktion des Gunsha<br />
SLX war dabei entscheidend, wie<br />
ein Blick ins Detail verrät.
LEICHTE GRAVELBIKES FÜRS<br />
SCHWERE GELÄNDE<br />
So wurde beispielsweise die Gabel in<br />
Monocoque-Bauweise also aus einem<br />
Stück gefertigt. Die Konstrukteure erreichen<br />
damit eine hohe Stabilität bei<br />
geringem Gewicht. Auch beim Rahmen<br />
galt das Gewichtssparen als Paradedisziplin.<br />
Das in Trible Butted Alu 7005 gefertigte<br />
Gestell wiegt knapp 1350 Gramm<br />
(raw finish). An dieser Stelle betont Preisinger<br />
aber, dass das Gewicht nicht die<br />
entscheidende Rolle spielt. Die Gesamtkonstruktion<br />
steht im Mittelpunkt. Auch<br />
deshalb sind Flatmount-Bremsen vorne<br />
wie hinten Standard. Das ATR 3.0 besitzt<br />
im Verhältnis zu manch anderem <strong>Gravelbike</strong><br />
einen kurzen Radstand. Die Hinterbaulänge<br />
beträgt 42,5 cm. Damit lässt<br />
sich das Rad sportlich fahren.<br />
Allerdings können keine MTB Reifen<br />
mit einer Größe 1,7 Zoll eingebaut werden.<br />
Es sei denn man fährt 650 B Reifen.<br />
Zulässig sind Reifen bis 41 mm Breite.<br />
Dafür kann jedoch ein 46er Monokettenblatt<br />
montiert werden. Bei den Laufrädern<br />
orientiert Preisinger sich ganz<br />
nach Kundenwunsch und deren besonderen<br />
Ansprüchen. Im Petto hat er dafür<br />
eine Vielzahl an Tubeless Ready LRS in<br />
Carbon und Alu. Auch können je nach<br />
Belieben die Übersetzung der Kurbel und<br />
der Kassette festgelegt werden. Ein weiteres<br />
Indiz für die nachhaltige Qualität ist<br />
Die kräftige Schweißnaht<br />
am Vorbau des<br />
KTM X Strada weckt<br />
Vertrauen in die Qualität<br />
der Konstruktion.<br />
die Beratung, die sich nicht nur um die<br />
Rahmengröße und Sitzhöhe kümmert.<br />
Wer sich ein <strong>Gravelbike</strong> für alle Anwendungen<br />
zulegt, muss es also in allen Belangen<br />
passend einstellen.<br />
SACHVERSTAND BEI DER WAHL<br />
SEINES GRAVELBIKES<br />
Der Ansicht ist auch Damian Bradly, Communication<br />
Manager von Tout Terrain. Im<br />
Interview erklärt er uns, dass die meisten<br />
<strong>Gravelbike</strong>s entwickelt werden, „um ein<br />
bestimmtes Spektrum dieses Segments<br />
abzudecken“. Heißt: „ein <strong>Gravelbike</strong>, das<br />
gut auf Asphalt fährt, macht nicht unbe-<br />
17<br />
Bild: ADFC / Gloger
Ansatzlos verbunden. Auch mit solch<br />
einem Designelement der nahtlosen<br />
Konstruktion, wie es Bianchi am<br />
Intrepida umgesetzt hat, finden sich<br />
<strong>Gravelbike</strong>s am Markt.<br />
DAMIAN BRADLY<br />
dingt Spaß auf Singletrails oder längeren<br />
Touren“. Wer sich also ein <strong>Gravelbike</strong> für<br />
seine Ansprüche zulegen möchte, sollte<br />
sich umfassend informieren und vor allem<br />
eine Probefahrt anfragen. Bradly weist<br />
zudem darauf hin, dass das Spektrum der<br />
<strong>Gravelbike</strong>s sehr breit gefächert ist und<br />
„von Rennrädern über Mountainbikes bis<br />
hin zu Tourenrädern reicht“.<br />
So wird die Zukunft zeigen, ob diese<br />
allgemeinen Kategorien von „Gravel“<br />
beibehalten werden oder ob es wieder<br />
spezifischere Kategorien wie Road, Trail<br />
und Bikepacking geben wird, so dass die<br />
Kunden es einfacher haben werden, ein<br />
Fahrrad auszuwählen, das ihrem Terrain<br />
und ihrem Fahrstil entspricht.<br />
Welche Modellvarianten der Markt bereits<br />
bietet und welche <strong>Gravelbike</strong>s für welche<br />
Fahrvorhaben geeignet sind, hat die Testredaktion<br />
von VeloTotal an zehn ausgesuchten<br />
Rädern erprobt. Die ausführlichen<br />
Testberichte sind auf den folgenden Seiten<br />
zu finden!<br />
18<br />
„Die Frage ist nicht,<br />
was „ein gutes <strong>Gravelbike</strong>“<br />
ausmacht, sondern was<br />
„ein gutes <strong>Gravelbike</strong><br />
für dich ist“<br />
Ein <strong>Gravelbike</strong> ist nicht gleich ein <strong>Gravelbike</strong>.<br />
Zu viele konstruktive Eigenschaften<br />
bestimmen das Fahrverhalten.<br />
Wie das perfekte Zusammenspiel<br />
zwischen Geometrie, Laufradgrößeund<br />
Reifenwahl, Rahmenmaterial und<br />
Komponenten aussehen sollte, wollten<br />
wir Damian Bradly von Tout Terrain<br />
wissen.<br />
Damian, welche Entwicklungen machen<br />
ein <strong>Gravelbike</strong> zu einem guten<br />
<strong>Gravelbike</strong>?<br />
Die Frage ist nicht, was „ein gutes<br />
<strong>Gravelbike</strong>“ ausmacht, sondern was<br />
„ein gutes <strong>Gravelbike</strong> für dich ist“.<br />
Die meisten <strong>Gravelbike</strong>s werden entwickelt,<br />
um ein bestimmtes Spektrum<br />
dieses Segments abzudecken<br />
- ein <strong>Gravelbike</strong>, das gut auf Asphalt<br />
fährt, macht nicht unbedingt Spaß<br />
auf Singletrails oder längeren Touren.
DAS PERFEKTE RAD<br />
Ein gutes <strong>Gravelbike</strong> wird für einen bestimmten<br />
Einsatzbereich entwickelt und<br />
die Komponenten und Geometrie so abgestimmt,<br />
um den größten Fahrspaß zu<br />
gewährleisten. Das beste <strong>Gravelbike</strong> für<br />
dich ist eins, das zu dir, deinem Terrain<br />
und deinem Fahrstil passt.<br />
Das fordert dann Sachverstand von der<br />
Kundschaft. Auf welche Details am <strong>Gravelbike</strong><br />
sollte die also besonders achten?<br />
Geometrie (Fahreigenschaften), Laufradgröße-<br />
und Reifenwahl (Kontrolle/<br />
Komfort), Rahmenmaterial (Steifigkeit/<br />
Leistung) und Komponenten spielen<br />
eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung,<br />
welches <strong>Gravelbike</strong> das richtige<br />
ist. Jedes dieser Details kann den<br />
Unterschied zwischen einem guten und<br />
einem perfekten Rad machen.<br />
Auf welche Entwicklungen darf sich der<br />
Fan eines <strong>Gravelbike</strong> künftig freuen?<br />
Wir erwarten viele neue Entwicklungen<br />
bei den Komponenten für <strong>Gravelbike</strong>s<br />
und damit neue Anwendungsbereiche.<br />
So ermöglicht zum Beispiel die Entwicklung<br />
des Cinq Shift:R Road den Einsatz<br />
von Rennlenkern in Kombination mit<br />
dem Pinion-Getriebe. Die deutlich verbesserte<br />
Ergonomie und hervorragende<br />
Schaltleistung in Verbindung mit dem<br />
DAMIAN BRADLY,<br />
COMMUNICATION MANAGER BEI TOUT TERRAIN.<br />
wartungsarmen Antriebsstrang führt<br />
hoffentlich dazu, dass in Zukunft mehr<br />
Hersteller mit Getriebeschaltungen und<br />
Riemenantrieb ins Gravelsegment einsteigen<br />
werden.<br />
Was kommt nach dem <strong>Gravelbike</strong>-Boom?<br />
Das Spektrum der <strong>Gravelbike</strong>s ist sehr<br />
breit gefächert und reicht von Rennrädern<br />
über Mountainbikes bis hin zu<br />
Tourenrädern. Hier wird die Zukunft<br />
zeigen, ob diese allgemeinen Kategorien<br />
von „Gravel“ beibehalten werden oder<br />
ob es wieder spezifischere Kategorien<br />
wie Road, Trail und Bikepacking geben<br />
wird, so dass die Kunden es einfacher haben<br />
werden, ein Fahrrad auszuwählen,<br />
das ihrem Terrain und ihrem Fahrstil<br />
entspricht.<br />
Damian, danke für das Interview<br />
19<br />
Tout Terrain © Tout Terrain / Stefan Groenveld
BERGAMONT GRANDURANCE 6 FMN<br />
Mit dem Grandurance 6 FMN bringt<br />
Bergamont 2021 erstmals ein <strong>Gravelbike</strong><br />
speziell für Frauen auf den Markt. Der<br />
Aluminium-Rahmen aus 6061er-Rohrsätzen<br />
ist mit einer besonderen Effektlackierung<br />
versehen.<br />
Ausgestattet ist es mit der kompletten<br />
Shimano GRX-Gruppe, mit 160er Scheibenbremsen<br />
und Syncros-Komponenten.<br />
Der weiblichen Anatomie soll der Syncros<br />
Savona V-Concept Sattel zugutekommen.<br />
Um schmerzhafte Druckpunkte zu minimieren,<br />
sieht die Channel-Version einen<br />
größeren Kontaktbereich vor.<br />
Der Rahmen bietet viele Möglichkeiten zur<br />
Anbringung von Flaschenhaltern, Schutzblechen<br />
und Gepäckträgern. Auf den Shining<br />
Laufradsatz mit DB-T260-Felgen und<br />
BGM Allroad-Naben wurden Schwalbes bewährte<br />
G-One Schlappen in 35-622 aufgezogen.<br />
Die Übersetzung mit der zweifach-<br />
Variante (46/30), samt 11-36er-Kassette,<br />
passt ideal für die Zielgruppe Frauen und<br />
deckt eine breite Übersetzungsspanne ab.<br />
Das Grandurance 6 FMN kann besonders<br />
durch seine Laufruhe punkten. Dadurch<br />
20 MEHR UNTER WWW.BERGAMONT.COM
TECHNIK<br />
Preis: ab 1399,- Euro<br />
Gewicht: 10,2 kg<br />
Rahmen und Gabel: Alluminium<br />
Rahmengrößen: 49, 53, 55, 57, 61 cm<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gruppe: Shimano GRX RX400 2×10<br />
Kurbel: Shimano GRX, FC-RX600, 46/30t<br />
Bremsen: Shimano GRX, BR-RX400, hydr. Disc-Bremse,<br />
Rotor 160/160 mm<br />
Laufräder: Shining DB-T260-Felge mit BGM Allroad-Naben<br />
Reifen: Schwalbe G-One Allround, Falt, 35-622<br />
Typ: Offroad, Langstrecke, Pendler<br />
bringt es auch auf holprigen oder schnellen<br />
Abfahrten die Sicherheit mit, die man<br />
vor allem als Einsteigerin sehr zu schätzen<br />
wissen wird.<br />
Die tiefergezogenen Hinterbaustreben<br />
sorgen für mehr Stabilität bei harten Antritten.<br />
Dennoch bietet die Geometrie und<br />
die Bauweise des Rahmen hohe Dämpfereigenschaften,<br />
die die Pilotin bei groben<br />
Schlägen entlasten.<br />
Insgesamt kann man dem Bergamont<br />
ein gutes und direktes Handling attestieren.<br />
Auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />
läuft das Rad in seiner Spur ohne dabei<br />
schwammig zu wirken.<br />
Die Ausstattung mit der Shimano GRX-<br />
Gruppe braucht wohl kaum Erklärung, sie<br />
funktioniert bestens und ist optimal für<br />
den Graveleinsatz geeignet.<br />
FAZIT: Mit 10,2 kg und der für Frauen angepassten<br />
Geometrie, bringt der leichte Alu-<br />
Renner guten Fahrkomfort sowie viel Fahrspaß<br />
auf. Für einen fairen Preis von 1.399<br />
Euro bekommt die Gravel-Frau von heute<br />
sowohl optisch als auch technisch ein überzeugendes<br />
Gravel-Bike.<br />
21
CENTURION CROSSFIRE GRAVEL 4000<br />
22<br />
MEHR UNTER WWW.CENTURION.DE
Das Centurion Crossfire besticht<br />
auf den ersten Blick durch seine<br />
optische Anmutung mit seinem<br />
rot glänzenden Aluminium-Rahmen, der<br />
via Hydroforming in seine schöne Form<br />
gebracht wurde.<br />
Dazu gesellt sich eine schlichte, gerade<br />
Carbongabel mit edlem Finish. So macht<br />
die Optik schon mal viel Laune, um den<br />
Rest zu testen. Wer diese Einladung annimmt,<br />
wird umgehend belohnt mit<br />
einem ausgeglichenen Fahrverhalten, das<br />
sich für Langstreckenfahrer genauso gut<br />
eignet, wie für gemütliche, kurze Tagestouren.<br />
Dazu passen die nicht zu gestreckte<br />
Sitzhaltung und die leicht abrollenden<br />
Vittoria Reifen sehr gut.<br />
Was die Ausstattung betrifft, ist es mit der<br />
GRX 810er Ausstattung sehr gut bestückt<br />
und somit perfekt gerüstet für alle Gravelbelange.<br />
Einziges kleines Manko ist das leichte<br />
Übergewicht mit 10 kg, inklusive der<br />
Pedale, das in dieser Preis- und Ausstattungsklasse<br />
eigentlich nicht üblich ist. In<br />
der Praxis stört das aber nicht sonderlich,<br />
da es eh kein Racebike für die Jagd nach<br />
KOMs ist, sondern eher zum Flanieren<br />
oder Reisen einlädt. Dafür bietet es genügend<br />
Laufruhe und Komfort.<br />
Die Geometrie des Crossfire ist dafür so<br />
gewählt worden, dass auch längere Touren<br />
beschwerdefrei bewältigt werden können.<br />
Die Möglichkeiten, am <strong>Gravelbike</strong> Gepäcktaschen<br />
zu befestigen, spricht auch<br />
eher für ein Offroad-Tourenrad.<br />
Fazit: Wer einen robusten Allrounder für<br />
lange Touren sucht, ist mit dem Crossfire<br />
bestens bedient. Dank der soliden Ausstattung<br />
ist es zuverlässig, sowie pflegeleicht<br />
und damit ideal für Tagestouren<br />
oder Bikepacking geeignet. Das Mehrgewicht<br />
fällt hier nicht groß negativ auf,<br />
denn dafür ist es stabil und langlebig.<br />
TECHNIK<br />
UVP: 2.649,-- EUR<br />
Gewicht: 9,6 kg<br />
Rahmen: Aluminium<br />
Rahmengrößen: XXS, XS, S/M, M/L, XL, XXL<br />
Gabel: CENTURION CARBON road/gravel<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Bremsen: SHIMANO GRX 810<br />
Bremsscheiben: SHIMANO SM-RT800<br />
Schaltwerk/-hebel: SHIMANO GRX 810<br />
Umwerfer: SHIMANO GRX 810<br />
Kassette: SHIMANO CS-HG800-11<br />
Kurbel: SHIMANO GRX 810 48-31T<br />
Kette: SHIMANO CN-HG701-11<br />
Naben: DT SWISS 350 Road db CL<br />
Felge: PROCRAFT Altitude SHL26OS<br />
Reifen: MAXXIS Rambler. 40-622<br />
23
FUJI JARI CARBON 1.3<br />
24<br />
MEHR UNTER WWW.FUJIBIKES.COM
Das Fuji Jari Ultra High Modulus<br />
Carbon C15 begeistert bereits<br />
auf den ersten Blick. Schon die<br />
schwarz matte Lackierung sticht ins Auge<br />
und die Shimano GRX Komponenten<br />
wissen zu beeindrucken. Die Testfahrten<br />
gestalten sich ausgesprochen positiv und<br />
nicht selten macht sich ein breites Grinsen<br />
im Gesicht des Fahrers breit. Durch das<br />
kurz gehaltene Oberrohr ist die Sitzposition<br />
sehr aufrecht. Selbst bei längeren<br />
Ausfahrten sind Rückenprobleme durch<br />
die entspannte Haltung kein Thema. Bei<br />
einer Körpergröße von 1,84 m ist die die<br />
Fahrradgröße „L 56 cm“ absolut passend<br />
gewählt.<br />
Beim Fuji Jari begeistert die spürbare Differenziertheit<br />
des neuen fahrbaren Untersatzes<br />
vom ersten Kilometer an. Die leisen<br />
Schaltvorgänge der GRX, mit einer 11/42<br />
Kasette hinten und einem 40er Kettenblatt<br />
vorne, sprechen für sich. Sehr überzeugend<br />
kommen auch die Bremsvorgänge<br />
mit der hydraulischen GRX Scheibenbremsen<br />
Disc 160mm an.<br />
Zum Fahrverhalten ob auf der Straße,<br />
dem Radweg oder im Gelände lässt sich<br />
in erster Linie Positives berichten. Auch<br />
auf unwegsamen Trails bietet das Rad eine<br />
gute Traktion sowie ein sicheres Handling.<br />
Der der Spaßfaktor ist sehr hoch. Mit routinierter<br />
Fahrtechnik kann man sowohl<br />
im Gelände als auch auf dem Radweg und<br />
auf der Straße Gas geben.<br />
Fazit: Aus unserer Sicht eignet sich das<br />
Fuji Jari vor allem für mehrtägige Touren.<br />
Der Rahmen bietet diverse Montagemöglichkeiten<br />
für Packtaschen und wird dadurch<br />
umso mehr zum idealen Begleiter<br />
auf Langstrecken.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 2649,- Euro<br />
Gewicht: 9,7 kg<br />
Rahmen: C15 Ultra High Modulus Carbon<br />
Gabel: C10 Carbon Monocoque<br />
Rahmengrößen: XS (49cm), S (52cm), M (54cm), L (56cm),<br />
XL (58cm), XXL (61cm)<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Schaltgruppe: Shimano GRX<br />
Vorne: 40 Kettenblatt, Hinten:11/42<br />
Bremsen: Shimano GRX Hydraulik Disc 160mm<br />
Laufräder: Alex Boondocks GX5<br />
Reifen: WTB Raddler TCS<br />
Lenker: Oval Concepts 325<br />
Vorbau: Oval 313<br />
Sattelstütze: Oval Concepts 300 „27,2mm“<br />
Sattel: Oval X38<br />
25
GIANT REVOLT 0 2021<br />
Mit dem neuen Giant Revolt 0<br />
setzt der Hersteller im mittleren<br />
Preissegment an. Dennoch wartet<br />
das Modell mit dem leichten Aluminiumrahmen<br />
und einer Carbongabel überzeugend<br />
auf. Die Rahmengeometrie ist auf Langstreckentouren<br />
ausgerichtet und bietet hierfür<br />
mit kürzeren Kettenstreben eine angenehm<br />
aufrechte Sitzposition. Dies wirkt sich zudem<br />
positiv auf die Wendigkeit und Agilität des<br />
Bikes aus. Das Revolt reagiert auf jede Handlung<br />
sehr direkt und lässt sich dadurch auch<br />
in anspruchsvollen Passagen präsize steuern.<br />
Der Rahmen ist sehr gut verarbeitet und<br />
zeigt sich in steilen Anstiegen mit hohen<br />
Steifigkeitseigenschaften und einer damit<br />
verbundenen Antrittsstärke. Auf Schotterwegen<br />
und Rüttelpassagen bietet das Giant<br />
dennoch spürbare Dämpfeigenschaften. Aber<br />
auch der XR-Lenker und die D-Fuse Sattelstütze<br />
tragen zur hervorragenden Absorbation<br />
von Schlägen bei.<br />
Mit etwas Skespsis haben wir zu Beginn des<br />
Tests die hauseigene Bereifung beäugt, die<br />
sich jedoch bei den Testfahrten sehr schnell<br />
26 MEHR UNTER WWW.TREKBIKES.COM
TECHNIK<br />
Preis: 1.558,69 Euro<br />
Gewicht: 9,9 kg<br />
Größen: S, M, ML, L, XL<br />
Rahmen: AluxX<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gabel: Advanced Vollcarbon Gabel<br />
Lenker: Giant Contact XR D-Fuse<br />
Vorbau: Giant Contact<br />
Sattelstütze: Giant D-Fuse<br />
Schalthebel: Shimano GRX RX-600<br />
Umwerfer: Shimano GRX RX-810<br />
Schaltwerk: Shimano GRX RX-810 / 11fach<br />
Bremsen: GRX RX-400 HRD<br />
Bremshebel: GRX RX-600 HRD<br />
Kurbel: Praxis Alba 2D 48/32<br />
Reifen: Giant CrossCut AT 2<br />
verflogen hat. Die 38 mm breiten Crosscut<br />
AT Schlappen haben sich auf Asphalt als<br />
sehr laufruhig und in weichen Passagen mit<br />
gutem Grip gezeigt. Auch im groben, steinigen<br />
Gelände wirken sie verlässlich und<br />
sorgen für ein gutes Köper-Rad-Bodenkontakt-Feeling.<br />
Ausgestattet ist das Revolt 0 mit Shimanos<br />
GRX Schalt-/ Bremskomponenten, wobei<br />
bei der Kurbel auf die Vollständigkeit der<br />
Gruppe verzichtet und auf eine Praxis Alba<br />
2D zurückgegriffen wurde. Der Antrieb ist<br />
vorne mit 48/32 Kettenblätter und hinten<br />
mit einem 11x34er (11-fach) Zahnkranz<br />
bestückt. Dadurch bietet das Rad eine breite<br />
Übersetzungsspanne und lässt somit viel<br />
Spielraum für fast jedes Terrain.<br />
Fazit: Das Giant Revolt 0 2021 ist ein solides<br />
Einsteiger-Rad, mit dem man nichts<br />
falsch machen kann. Es ist antrittsstark,<br />
bietet jedoch zugleich gute Dämpfeigenschaften<br />
sowie eine angenehme Sitzposition,<br />
die dem Piloten besonders auf Langstreckentouren<br />
entgegenkommt.<br />
27
KTM X-STRADA 710<br />
Die Geometrie des X-Strada 710 ist<br />
auf dem ersten Blick beeindruckend<br />
im Design und dennoch<br />
fordernd. So dauert es einige Kilometer, um<br />
die korrekte Sitz- und Lenkerposition zu finden.<br />
Dann aber legt das <strong>Gravelbike</strong> von KTM<br />
richtig los und scheint sich selbst vor komplizierten<br />
Fahrmanövern nicht zu scheuen.<br />
Die eher sportlich konstruierte Sitzposition<br />
vermag generell nahezu jedes Gelände zu<br />
mögen, fordernde Downhillfahrten hingegen<br />
gelingen nur durch ein Verlagern der Sitzposition.<br />
Ein Umgreifen ist zudem notwendig,<br />
aber am KTM Team Road flare auch kein<br />
Problem. Die Schaltung ist auch in aufrechterer<br />
Position gut zu bedienen.<br />
Für die Gangwechselabsichten haben die<br />
Konstrukteure das Beste der GRX-Gruppe<br />
verbaut. Die GRX RX810 shadow plus. Lobenswert<br />
ist der integrierte Schaltwerk-Stabilisator,<br />
der zuverlässig das Schlagen der Kette<br />
mindert. Ist die Funktion durch das Umlegen<br />
des kleinen Schalters am Umwerfer aktiviert,<br />
sind Schaltvorgänge selbst bei sehr schnellen<br />
Fahren über grob gepflasterte Pisten kein<br />
Problem. Ebenso stabil, also spurstabil, ist<br />
28 MEHR UNTER WWW.KTM-BIKES.AT
TECHNIK<br />
Preis: ab 2199 Euro<br />
Gewicht: 11 kg (ohne Pedale)<br />
Rahmen: X-Strada AL6061tb / R-0090 (Aluminium)<br />
Gabel: X-Strada Gravel Carbon/Alloy-shaft F13<br />
Rahmengrößen: 49, 52, 55, 57, 59 cm<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gruppe: Shimano GRX RX810 shadow RD+<br />
Übersetzung: 2x11 Shimano GRX<br />
Bremsen: Shimano GRX RX 600<br />
Laufräder: KTM Line - Shimano 105 / DT Swiss 533D 32H<br />
622x22TC / DT Competition 2.0 black<br />
Reifen: Schwalbe G-One Bite Perf. RaceGuard TLE 40-622<br />
Vorbau: KTM Team Road 8°<br />
Lenker: KTM Team Road flare 16°<br />
Sattelstütze: KTM Team 27.2/350<br />
Sattel: Selle Italia X3 flow<br />
die Kombination aus Aluminium-Rahmen<br />
und der Gabel aus Carbon mit einem Aluminiumschaft.<br />
Der kurze Radstand, der eigentlich<br />
typisch für Rennräder ist, dient in dem<br />
Zusammenhang der hohen Wendigkeit.<br />
Ebenso zuverlässig und relativ genau lässt<br />
sich das Scheibenbremssystem regulieren.<br />
Die Kombination aus den RX810 Bremssatteln<br />
und den RT800 Ultegra Bremsscheiben<br />
(160/160) kann fein dosiert oder aber reaktionsschnell<br />
zur Vollbremsung genutzt werden.<br />
Die Sorge, dass die Scheibenbremsen<br />
bei langen, steilen Abfahrten überhitzt oder<br />
die Bremsleistung abnimmt, ist unbegründet.<br />
Für ein verbessertes Wärmemanagement<br />
sorgt nämlich die sogenannte Freeza Ice-<br />
Technik.<br />
Fazit: Mit dem X-Strada 710 von KTM lassen<br />
sich nahezu alle Geländetopografien im bayerischen<br />
Wald befahren. Und zwar sicher und<br />
souverän. Wer darüber hinaus auf Tempo<br />
drücken möchte, der ist mit der Übersetzung<br />
gut bedient. Die vielen Möglichkeiten, am<br />
Rahmen Gepäckträgersysteme zu montieren,<br />
qualifizieren das Gravel zum Allrounder.<br />
29
SCOTT ADDICT 10 GRAVEL<br />
30<br />
MEHR UNTER WWW.SCOTT-SPORTS.COM
Das brandneue 2021er Top-Modell<br />
Addict 10 Gravel von Scott, hält<br />
was der Name bereits verspricht.<br />
Die Ausrichtung des Bikes ist klar definiert<br />
und eindeutig der Gattung Race zuzuordnen.<br />
Das zeigt sich bereits auf den ersten<br />
Kilometern. Es präsentiert sich äußerst<br />
agil, wendig und antrittsstark. Mit einer<br />
klaren Sattelüberhöhung ist die Sitzposition<br />
sehr gestreckt. Das Addict schreit richtig<br />
nach Vortrieb, was natürlich auch dem<br />
steifen Rahmen aus HMF-Carbon und den<br />
hauseigenen Laufrädern der Eigenmarke<br />
Syncros, die mit ca. 1616 Gramm sehr<br />
leicht sind, geschuldet ist.<br />
Das Rad spricht auf agressive Manöver<br />
sehr direkt an und spielt seine Vorteile auf<br />
engen Trails voll aus. Dennoch hat das<br />
Addict eine sehr ruhige Straßenlage und<br />
eine hervorragende Laufruhe, was sich<br />
vor allem auf rasanten Abfahrten positiv<br />
bemerkbar macht. Die Sram-Force-Etap-<br />
AXS-Gruppe ist einfach ein Traum: Mit<br />
einer Übersetzung von 46/33 vorne und<br />
10/33 hinten, ist der Antrieb sehr sportlich<br />
ausgerichtet. Die 35ger Schwalbe G-One-<br />
Reifen zeigen sich auf Straße, Schotter und<br />
weichem Boden als ernstzunehmender<br />
Allrounder. Die 160ger Sram-Force-Etap<br />
Scheibenbremse überzeugt auf ganzer Linie<br />
mit genügend Bremskraft und sensiblem<br />
Ansprechverhalten.<br />
Der Rahmen erstrahlt in einem hochwertig<br />
wirkendem Design und lässt nicht nur<br />
optisch eine moderne Bauweise vermuten.<br />
Das PF86-Innenlager ermöglicht eine<br />
breite Verbindung zum Unterrohr und eine<br />
Verjüngung zum Sitzrohr. Scott verwendet<br />
hier sein eigenpatentiertes Carbon und<br />
wirbt in diesem Zusammenhang mit einer<br />
hohen Steifigkeit. Das Addict Gravel Disc<br />
verfügt über integrierte 1 1/8“ bis 1 1/2“<br />
Lager sowie ein konisches Steuerrohr. Die<br />
starre Front ermöglicht eine direkte, präzise<br />
und sichere Handhabung, auch in kniffligen<br />
Passagen.<br />
Fazit: Das Scott Addict ist ein reines Race-<br />
<strong>Gravelbike</strong>. Schnell, leicht, steif und bringt<br />
enormen Fahrspaß zu einem ambitionierten<br />
Preis.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 5499,00 Euro<br />
Einsatzbereich: Straße, Schotter, Trails (solange es nicht zu<br />
verblockt und wurzelig wird)<br />
Rahmen: Addict Gravel Disc HMF Carbon technology;<br />
Gravel Race geometry<br />
Gabel: Addict Gravel Disc HMF<br />
Größen: XS; S; M; L; XL<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Schaltgruppe: Sram-Force-Etap-AXS Gruppe<br />
Vorne 46/33 – Hinten 10/33<br />
Bremsen: Sram-Force-Etap 160mm<br />
Laufräder: Syncros Capital 1.0 X40 Disc (ca. 1616g)<br />
Reifen: 35ger Schwalbe G-One<br />
Lenker: Syncros Creston 1.0 Flare (ca. 220g)<br />
Vorbau: Syncros RR1.5 (ca. 140g bei 110mm)<br />
Sattelstütze: Syncros Duncan 1.0<br />
Sattel: Syncros Tolfino Regular 1.0 Cutout (ca. 180g)<br />
Gewicht: 8,3 kg<br />
31
STORCK GRIX PRO<br />
Das Grix ist das Schweizer Messer unseres<br />
Testfeldes. Sieht es auf den ersten Blick in der<br />
von uns getesteten Variante „Pro RR Ultegra“<br />
wie ein normales <strong>Gravelbike</strong> aus, so offenbaren<br />
sich beim näheren Hinsehen und Fahren<br />
eine Vielzahl weiterer Qualitäten. Beim<br />
ersten Ausritt überrascht das Grix mit einer<br />
Fahrdynamik, die man so bei den tendenziell<br />
eher gutmütigen <strong>Gravelbike</strong>s gar nicht vermutet.<br />
Auschlaggebend hierfür ist sicherlich<br />
der verstärkte, extrem steife Storck Carbonrahmen<br />
in Verbindung mit der im gleichen,<br />
grünen Farbton gehaltenen Carbongabel. Der<br />
Rahmen ist leicht geslopt, so dass man durch<br />
die längere Sattelstütze Komfort gewinnt.<br />
Leider verschenkt Storck an dieser Stelle ein<br />
wenig Potenzial, denn diese ist bei unserem<br />
Testrad nur aus Alu – eine stärker flexende<br />
Carbonstütze hätte besser zu dem Gesamtpaket<br />
gepasst. Dafür bietet der Rahmen eine<br />
abgesenkte Kettenstrebe um ein Aufschlagen<br />
selbiger zu verhindern. Dennoch ist das Rad<br />
trotz seiner Agilität bei weitem nicht unkomfortabel.<br />
Wer noch mehr Komfort und<br />
Geländegängigkeit benötigt, kann das Grix<br />
sogar auch mit 27,5“ MTB-Bereifung ordern.<br />
32<br />
MEHR UNTER WWW.STORCK-BIKES.COM
TECHNIK<br />
Preis: ab 2.899,00 Euro<br />
Gewicht: ab 8,9 kg<br />
Rahmen: Carbon Fiber Reinforced<br />
Gabel: Storck GRIX Pro<br />
Rahmengrößen: S, M, L, XL<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Sattel: Selle San Marco GND<br />
Laufräder: DT Swiss P1800<br />
Reifen: Schwalbe G-One T-Bite 40x622<br />
Schaltwerk: Shimano Ultegra RX800<br />
Umwerfer: Shimano Ultegra<br />
Brems/Schaltgriffe: Shimano Ultegra 2x11<br />
Bremsen: Shimano Ultegra Disc, Flatmount BR-R8070<br />
Kurbel: Shimano Ultegra 50/34<br />
Kette: Shimano Ultegra 11x<br />
Kassette: Shimano Ultegra 11x, 11-34<br />
Für den Gravelalltag sind die DT Swiss 1800<br />
Laufräder mit Schwalbes G-One Pneus in der<br />
40er Breite des Testrades eine hervorragende<br />
Wahl. Sie bringen den Vortrieb über die<br />
kompletten Shimano Ultegra RX800 Gruppe<br />
sicher auf den Trail. Für Sparfüchse bietet<br />
Storck alternativ auch Shimanos günstigere<br />
105er Gruppe an, wie ein Upgrade auf Ultegra<br />
Di2 oder SRAMs Force eTap AXS Wide<br />
Paket. Verzögert wird in allen Varianten mit<br />
Scheibenbremsen, bei unserem Rad passend<br />
zur Gruppe die hydraulischen Shimano Ultegra<br />
Disc (BR-R8070). Diese packen ordentlich<br />
zu und waren im Test mit den knapp 9<br />
kg Gewicht des Bikes fast schon gelangweilt.<br />
Reserven bei der Bremsperformance zu haben<br />
ist allerdings nicht verkehrt: Das Gewicht<br />
lässt sich durch die Montage von Schutzblechen,<br />
Gepäckträger und bis zu 3 Flaschenhaltern<br />
noch deutlich steigern.<br />
Fazit: Mit dem Grix gelingt es Storck jede<br />
Menge Fahrspaß und absolute Vielseitigkeit<br />
in einem Rad zu vereinen – das alleine verdient<br />
schon Respekt. Darüber hinaus sind die<br />
2.899,- Euro (UVP) unseres Testrades für das<br />
gebotene ein überaus fairer Preis.<br />
33
TREK CHECKPOINT SL7<br />
Das Konzept „Gravel“ soll ein<br />
möglichst weites Einsatzgebiet<br />
von Gravelrace bis Bikepacking<br />
abdecken. Dementsprechend ist laut Trek<br />
das Checkpoint SL 7 darauf ausgelegt, „den<br />
zermürbendsten Gravelrennen und heftigsten<br />
Bikepacking-Abenteurn standzuhalten“.<br />
Eines ist wohl unbestritten:<br />
Mit dem Checkpoint gelingt es Trek in<br />
perfekter Weise zwei so gegensätzliche Eigenschaften<br />
wie Komfort und Sportlichkeit<br />
in einem Rad zu vereinen. Dies liegt in erster<br />
Linie an dem Rahmen aus OCLV-500-Carbon<br />
mit der einstellbaren Iso-Speed-Technologie<br />
(am Heck wird das Sattelrohr vom<br />
Oberrohr entkoppelt und kann durch seine<br />
Lagerung frei schwingen). Auf dem Trek<br />
nimmt der Fahrer zwar eine sportliche Position<br />
ein, aber das verbaute Iso-Speed-System<br />
sorgt im Zusammenspiel mit den 40mm<br />
breiten Bontrager GT1 Reifen, der Carbon<br />
Sattelstütze, dem bequemen Sattel und dem<br />
vibrationsdämpfenden Carbon Lenker für<br />
ein perfektes Maß an Komfort. Selbst lange<br />
Ausfahrten gestalten sich so absolut ermüdungsfrei.<br />
Darüber hinaus ist der Rahmen<br />
sehr steif und leicht. Sowohl auf Asphalt als<br />
auch auf Schotterpisten zeigt sich das Trek<br />
sehr agil und fordert so schnelle Richtungsund<br />
Tempowechsel geradezu heraus. Durch<br />
34 MEHR UNTER WWW.TREKBIKES.COM
TECHNIK<br />
Preis: 5.652,81 Euro<br />
Gewicht: 8,7 kg in Größe 56<br />
Rahmen und Gabel: Carbon<br />
Rahmengrößen: 49, 52, 54, 56, 58, 61<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gruppe: SRAM Force Etap AXS<br />
Übersetzung: 40/10-50<br />
Bremsen: SRAM Force Etap AXS<br />
Laufräder: Bontrager Aeolus Pro 3V<br />
Reifen: Bontrager GR1 Team Issue 40mm<br />
Vorbau: Bontrager Pro 100mm<br />
Lenker: Bontrager Pro IsoCore VR 42cm<br />
Sattelstütze: Bontrager Carbon<br />
Sattel: Bontrager Arvada Elite<br />
die bergtaugliche Übersetzung(40/10-50)<br />
in Verbindung mit dem leichten und steifen<br />
Rahmen und dem leichten Laufradsatz sind<br />
auch lange Steigungen und steile Abfahrten<br />
ein ideales Einsatzgebiet für das Checkpoint<br />
SL 7. Sämtliche Komponenten sind<br />
von Treks eigener Marke Bontrager. Highlight<br />
ist hier der Carbon-Laufradsatz Aeolus<br />
Pro 3V. Als Gruppe ist eine komplette<br />
SRAM Force Etap AXS verbaut . Die elektronische<br />
Schaltung setzt die Schaltbefehle<br />
schnell, präzise und absolut geräuschlos um.<br />
Ebenso überzeugen die hydraulischen SRAM<br />
Force Bremsen unter allen Witterungsbedingungen<br />
vollumfänglich.<br />
Befestigungsmöglichkeiten an Oberrohr,<br />
Sitzrohr und an beiden Seiten des Unterrohrs<br />
ermöglichen den Transport von zusätzlicher<br />
Ausrüstung und Trinkflaschen.<br />
Damit ist das Rad auch grundsätzlich Bikepacking<br />
tauglich.<br />
Fazit: Das Checkpoint SL 7 hält sicher den<br />
zermürbendsten Gravelrennen und heftigsten<br />
Bikepackingabenteuern stand, aber<br />
aufgrund seiner ausgezeichneten Agilität und<br />
der sportlichen Sitzposition sind die Domäne<br />
des Trek Checkpoint Sl 7 eher das Bestreiten<br />
von Gravelrennen und das Bezwingen mehr<br />
oder weniger gut befestigter Passstraßen, als<br />
das Bestehen von Bikepacking-Abenteuern.<br />
35
TOUT TERRAIN VASCO GT 275<br />
36<br />
MEHR UNTER WWW.TOUT-TERRAIN.DE
Mit dem Modell Vasco GT 275<br />
21.2 bietet Tout Terrain ein<br />
ganz besonderes <strong>Gravelbike</strong>-<br />
Konzept an, das in seinen Einsatzmöglichkeiten<br />
fast unbegrenzt scheint. Der puristisch<br />
und zeitlos wirkende Stahlrahmen<br />
zeigt sich beim Antritt sehr verwindungssteif,<br />
was jedoch den Dämpfeigenschaften<br />
keinen Abbruch tut.<br />
Die Geometrie ist angenehm und stellt<br />
sich als sehr komfortabel dar. Natürlich ist<br />
es keine Rennmaschine, aber das soll das<br />
Vasco GT 275 auch nicht sein. Vielmehr<br />
kann man das Rad in seinem Gebrauch<br />
als multifunktionell, mit durchaus auch<br />
sportlichen Eigenschaften bezeichnen. Es<br />
reagiert sehr direkt und lässt sich gezielt<br />
durch die Trails steuern. Die fast „unzähligen“<br />
Anlötteile am Rahmen und der Gabel,<br />
für Montagemöglichkeiten von Gepäckträgern,<br />
Taschen und Zubehör, prädestinieren<br />
das Rad geradezu für Bikepacking-Touren<br />
ohne Limits. Details, wie der Lenkeranschlag,<br />
runden das Rahmenkonzept ab.<br />
Mit den großvolumigen 650B x 47mm<br />
WTB Venture Reifen hat man selbst im<br />
gröbsten Gelände immer ein sicheres<br />
Fahrgefühl. Dies lädt auch mal zu riskanteren<br />
Manövern ein. Ausgestattet ist es mit<br />
Shimanos GRX-Gruppe, die sich gut ins<br />
Gesamtkonzept einfügt und präzise seine<br />
Dienste tut. Der 1x11 Antrieb hat mit dem<br />
11-42 Ritzel und dem 40er Kettenblatt eine<br />
gute Übersetzungsbreite. Mit der 180er<br />
Bremsscheibe vorne und der 160er hinten,<br />
kann man sich jederzeit auf die hervorragende<br />
Bremswirkung verlassen. Selbst mit<br />
viel Gewicht bepackt, kommt man sicher<br />
zum Stehen.<br />
Fazit: Mit dem Vasco GT 275 21.2 hat Tout<br />
Terrain ein außergewöhnliches <strong>Gravelbike</strong><br />
auf den Markt gebracht, das in seinen<br />
Einsatzmöglichkeiten kaum Grenzen<br />
kennt und für Radreisefahrer eine echte<br />
Alternative zu einem klassischen Reiserad<br />
bietet. Ohne Gepäck ist es auch sportlich<br />
zu fahren - Fahrspaß inklusive!<br />
TECHNIK<br />
Preis: 2.390,00 Euro<br />
Gewicht: 11,25 kg<br />
Rahmen: CrMo 4130 (Chrom-Molybdän)<br />
Gabel: CrMo Expedition<br />
Größe. S, M, L , XL<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Antrieb: Shimano GRX 1x11<br />
Bremsen: Shimano GRX BR-RX400<br />
Bremsscheibe-V/H: Shimano 180mm/160mm<br />
Kassette: Shimano 11-42<br />
Kurbel: Shimano 40<br />
Schaltwerk/griff: Shimano RD-RX812/Shimano ST-RX600<br />
Felgen: DT Swiss G540 27.5“<br />
Reifen: WTB Venture 650x47B / 47-584<br />
Sattel: Selle Royal Vivo Athletic<br />
Sattelstütze: Black Label SP1-Zero<br />
37
VAAST A/1 700C GRX<br />
38 MEHR UNTER WWW.VAASTBIKES.COM
The Vaast and the furious? In der Tat<br />
hat Vaast mit dem A1 einen furiosen<br />
Vertreter der noch jungen Gattung<br />
<strong>Gravelbike</strong> am Start. Die Sitzposition ist<br />
sportlich gestreckt mit deutlicher Sattelüberhöhung<br />
(sofern man das Spacertürmchen,<br />
mit dem das A1 ausgeliefert wird, entfernt).<br />
Wer lieber aufrechter und damit komfortabler<br />
sitzt, lässt die Spacer. Im Antritt verhält<br />
sich das A1 leichtfüßig und setzt jede Pedalumdrehung<br />
sofort in Vortrieb um. Nicht<br />
nur auf der Schotterpiste, sondern auch auf<br />
der Straße generiert es Geschwindigkeit mit<br />
hoher Effizienz. Grundlage für die sportliche<br />
Ausrichtung des Bikes ist der leichte, aus<br />
Magnesium gefertigte Rahmen. Der Rahmen<br />
wiegt 1200 Gramm und damit deutlich<br />
weniger als vergleichbare Stahl-, Alu- und<br />
Titanrahmen und so viel wie hochwertige<br />
Carbonrahmen. Der Rahmen vermittelt<br />
sehr hohen Komfort und eine ausgezeichnete<br />
Laufruhe, er schluckt kleinere Stöße und<br />
lässt keine Vibrationen zu. Dass das Bike<br />
aber auch Sportlichkeit vom Fahrer einfordert,<br />
zeigt sich, sobald es abseits der Straße<br />
in steile Anstiege geht. Dies liegt an der limitierenden<br />
Bandbreite von ca. 400 % der<br />
Kettenblatt-Kassettenkombination (42/11-<br />
42 Zähne), die mit einigen 2-fach-Schaltgruppen<br />
und Kassetten mit 500 % Übersetzung<br />
nicht mithalten kann. Am A1 ist keine<br />
reine Shimano GRX Gruppe verbaut. Vaast<br />
kombiniert ein RX812 Schaltwerk mit<br />
RX600 STIs, einer Praxis Works Zyante<br />
Carbonkurbel und der passenden 11-42<br />
Kassette. Die Zyante Kurbel aus dem Hause<br />
Praxis Works harmoniert vorzüglich mit den<br />
Shimano GRX Komponenten, so dass es zu<br />
keinerlei Performance-Einbusen durch die<br />
Mischung der Komponenten kommt. Auch<br />
die verbaute GRX RX 600 Bremse überzeugt<br />
durch tadellose Performance. Vorbau, Lenker<br />
und Sattelstütze kommen von Vaast und<br />
sind tadellos verarbeitet. Fazit: Das Vaast A1<br />
generiert viel Speed und überzeugt durch<br />
die sehr gute Eigendämpfung des Rahmen-<br />
Sets. Der erfahrene Gravel-Pilot findet hier<br />
ein agiles und stimmiges Rad mit einem außergewöhnlichen<br />
Rahmen und einem sehr<br />
guten Preis-Leistung- Verhältnis. Für Bikepacker<br />
dürfte das Rad mit einer Übersetzungsbandbreite<br />
von 400% aber wohl zu<br />
sportlich abgestimmt sein.<br />
TECHNIK<br />
Preis: 2799,99 Euro<br />
Gewicht: 9,2 kg in Größe S<br />
Rahmen: Magnesium<br />
Gabel: Carbon<br />
Rahmengrößen: XS (50), S (52), M (54), L (56), XL (58)<br />
AUSSTATTUNG:<br />
Gruppe: w Shimano GRX 800/600<br />
Übersetzung: 42/11-42<br />
Bremsen: Shimano GRX RX 600<br />
Laufräder: Stan´s Notubes Grail S1<br />
Reifen: Maxxis Rambler 700x38mm<br />
Vorbau: Vaast Allroad Pro<br />
Lenker: Vaast Allroad Pro<br />
Sattelstütze: Vaast Carbo<br />
Sattel: WTB Silverado Comp<br />
39
GUT GERÜSTET<br />
Egal ob täglicher Weg zur Arbeit, abendliche<br />
Trainingstour, Micro-Adventure<br />
oder die Welt auf zwei Rädern entdecken,<br />
mit dem <strong>Gravelbike</strong> ist alles möglich<br />
und Graveln wird immer beliebter.<br />
Ein Grund dafür: Die Möglichkeiten<br />
sind nahezu unbegrenzt. Auf der Straße<br />
fühlt sich das Bike genauso wohl wie auf<br />
Schotterpisten, Wald und Feldwegen.<br />
Allerdings muss sowohl beim Overnighter,<br />
5to9-Abenteuer als auch der wochenlangen<br />
Bikepackingtour mit vollen Rahmentaschen<br />
die Ausrüstung stimmen.<br />
Jedes Teil muss seinen Zweck erfüllen.<br />
Hohe Funktionalität bei bestem Komfort<br />
sind gefragt. Und ganz nach dem <strong>Gravelbike</strong>-Prinzip<br />
leicht und schnell, gilt auch<br />
bei der Ausrüstung: Weniger ist mehr.<br />
40
ERGOTEC GRAVEL-BIKE-LENKER<br />
Bilder: Ortlieb/ Elstner, Hersteller<br />
Der Ergotec Gravel-Bike-Lenker bietet die Unabhängigkeit,<br />
überall hin zu fahren ohne jeglichen<br />
Verlust an Komfort – egal ob auf der Straße,<br />
Schotter- oder Feldweg.<br />
Genau das findet man beim Ergotec Gravel-Bike-<br />
Lenker mit seiner breit ausgestellten Form von<br />
580 mm bis zu 620 mm. Durch die ergonomischen<br />
Griffpositionen und mit seiner 21° Kröpfung<br />
bereitet der Lenker nicht nur im Offroad-<br />
Einsatz, sondern auch auf langen Distanzen<br />
Riesenfahrspaß.<br />
Mit dem Safety Level 5 (Sicherheits-Klassifizierung<br />
für Lenksysteme) bietet der Lenker eine<br />
hohe Belastbarkeit bis 160 kg Systemgewicht<br />
(Gravel Bike+ Fahrer+ Zuladung), die in diesem<br />
Einsatzbereich notwendig ist. Das perfekte Match<br />
für den Lenker findet man mit dem Vigo Lenkertape<br />
oder für mehr Komfort mit dem gelgepolsterten<br />
Sanremo Tape. Die unverbindliche Preisempfehlung<br />
für den Lenker liegt bei 59,90 Euro,<br />
und die Tapes gibt es ab 24,90 Euro.<br />
www.ergotec.de<br />
41
KLICKFIX<br />
CONTOUR MAX<br />
Reichlich Stauraum bieten die Contour<br />
Max Taschen. Sie sind durch den extra<br />
stabilen Bügel und Adapter mit optimierter<br />
Abstützung bis maximal 3 Kilogramm<br />
belastbar.<br />
Der Contour Max Adapter passt an Sattelstützen<br />
mit einem Durchmesser von<br />
25-32mm. Eine Schelle für<br />
oversize Sattelstützen ist erhältlich.<br />
Bei den Taschen ist der Contour Max<br />
Adapter bereits inklusive. Es sind zwei<br />
verschiedene Taschenmodelle erhältlich.<br />
CONTOUR MAGNUM<br />
Das Modell Contour Magnum besitzt<br />
ein komfortables Innenfach, 2 Seitentaschen<br />
und Reflektor. Der Deckel<br />
ist mit Netz ausgestattet. Durch die<br />
längere Form ist ein besonders guter<br />
Spritzschutz gegeben. Unter- und<br />
Rückseite sind komplett aus abwaschbarem<br />
Kunststoff. Möglich sind zwei<br />
unterschiedliche Montagepositionen:<br />
am Sattel oder an der Sattelstütze. Am<br />
Sattel montiert ist die Tasche winkelverstellbar<br />
und bietet mehr Abstand<br />
zum Rad, sehr praktisch in Kombination<br />
mit absenkbaren Sattelstützen.<br />
42
PHONEBAGS<br />
Komplett überarbeitet präsentiert sich das PhoneBag<br />
Programm aus dem Hause Rixen & Kaul. Alle neuen<br />
Modelle sind aus Textil und es kommt der vom Phone-Pad<br />
bekannte Quad Mini Adapter zum Einsatz, mit<br />
geringerem Platzbedarf und modernerer Optik. Bei allen<br />
Varianten ist ein einfacher Wechsel von Hoch- auf<br />
Querformat möglich. Die Taschen wurden den größeren<br />
Smartphone Formaten angepasst. Alle 3 Modelle<br />
sind jeweils in den Größen S und M erhältlich.<br />
PhoneBag Light: Praktische, flache Schutzhülle mit<br />
Klapplasche und Klettverschluss. UVP S/M 49,95/54,95<br />
Euro. PhoneBag Tour: Wetterfester Schutz mit zusätzlichem<br />
Stauraum und Rollverschluss. UVP S/M<br />
57,95/59,95 Euro. PhoneBag Comfort. Genähte Tasche<br />
mit umlaufendem Reißverschluss und Extrafach.<br />
UVP S/M 57,95/59,95 Euro.<br />
Bilder: Hersteller<br />
PHONEPAD QUAD MINI<br />
Mit dem Phonepad Quad Mini hat man eine praktische<br />
um 360° drehbare Halterung für beliebige Smartphones<br />
am Rad, die schnelles, einhändiges An- und<br />
Abklicken ermöglicht. Die solide Montage mit kompaktem<br />
Adapter ist auf Längs- und Querrohren mit<br />
Durchmessern von 15-60mm möglich. Der Wechsel<br />
von Hoch- auf Querformat funktioniert einfach. Auf<br />
einer großflächigen und dämpfenden Auflage wird<br />
das Smartphone sicher gehalten. Bedienelemente, Ladebuchse<br />
und Kamera des Telefons bleiben frei zugänglich.<br />
Zwei Varianten sind erhältlich: mit Quad<br />
Mini Adapter zum Anklicken oder mit rutschfester<br />
Klett Befestigung.<br />
www.klickfix.com<br />
43
HJC IBEX<br />
Als Leichtgewicht mit rund 200g bietet der<br />
HJC Ibex 2.0 bei guter Belüftung nicht nur<br />
Komfort, sondern auch Aerodynamik. Die<br />
patentierte Technologie Selfit bringt Passform,<br />
Tragekomfort und Präzision: das<br />
Verschlusssystem funktioniert mittels eines<br />
Federsystems. Weitere Neuheit ist die Coolpath-Technologie,<br />
die das innere Polster des<br />
Helmes ersetzt. So kann die Luft um den<br />
Kopf zirkulieren. Durch die Einsparung des<br />
Polsters wird außerdem das Gesamtgewicht<br />
des Helmes reduziert und der Tragekomfort<br />
erhöht. Das Modell wurde im Windtunnel<br />
getestet. Features: Halterung für die Radbrille,<br />
Tragetasche. www.sports-nut.de<br />
SPANK WING<br />
Der mittelbreite Dropbar Lenker mit mäßigem 12° Flare bietet eine ideale Mischung<br />
aus Off-Road Performance, On-Road Aerodynamik und Komfort. Der<br />
Vibrocore Dämpfungsschaum reduziert schädliche Vibrationen, erhöht die Lebensdauer<br />
und Gesamtsteifigkeit des Lenkers. Eine aufrechte und stabile Position<br />
wird durch die kompakte Lenkergeometrie mit 110mm Drop und 65mm Reach<br />
ermöglicht, wodurch sich der Lenker auf langen Distanzen und auf abwechslungsreichem<br />
Terrain gut bewährt. Dank des flachen, ergonomischen und aerodynamischen<br />
Designs ist außerdem für hohen Komfort, ohne Einschränkung der Fahrer<br />
und- Handpositionierung gesorgt. www.sports-nut.de<br />
44
RONDO RUUT AL1 2X<br />
BIRZMAN<br />
PACKMAN TRAVEL<br />
Die wasserdichte Birzman Packman<br />
Travel Satteltasche schützt<br />
Gepäck vor Nässe. Durch den<br />
rollbaren Verschluss lässt sich die<br />
Tasche bis maximal 8L Volumen<br />
nutzen oder bei wenig Gepäck<br />
kompakt zusammenrollen. Das<br />
dazugehörige Edelstahlgestell<br />
sorgt für zusätzliche Stabilität<br />
bei der Befestigung. Außerdem<br />
sorgen robuste Klettbänder zur<br />
Befestigung an der Sattelstütze<br />
für guten Halt.<br />
www.sports-nut.de<br />
Das Rondo Ruut<br />
AL1 2X basiert<br />
auf dem Ruut AL<br />
2.0 Aluminiumrahmen<br />
mit vielen<br />
besonderen Funktionen.<br />
Mit dem Ruut AL1 2X ist man für<br />
jedes Gravelabenteuer richtig ausgestattet.<br />
Von sportlichen schnellen Touren bis zu<br />
langen Ausfahrten über holpriges Geländer<br />
oder auf der Straße. In 2021 gibt es die Ruut<br />
AL Modelle erstmals auch in Größe XS (mit<br />
650B Reifen). Mit der 2-fach Variante des<br />
Ruut AL2 sind Gravel-Fans die auch gerne<br />
auf der Straße unterwegs sind und eine<br />
feine Übersetzung nicht missen wollen,<br />
bestens bedient. In Kombination mit den<br />
schnellen, schmaleren Reifen bestens geeignet<br />
für Waldwege und Straßen.<br />
www.sports-nut.de<br />
45
ORTLIEB BIKEPACKING<br />
Microadventure, ein Self-Supported<br />
Race oder das nächste<br />
große Rad-Abenteuer – mit<br />
der Ortlieb Bikepacking-<br />
Serie ist man gut gerüstet. Mit dem<br />
Frame-Pack RC Toptube bringt man Gepäck<br />
und Trinkflasche im Rahmendreieck unter.<br />
Auch die wasserdichte Rahmentasche mit<br />
Rollverschluss kann viel einstecken und hält alles<br />
trocken. Im Frame-Pack RC Toptube mit 4 Liter<br />
Volumen können auch schwere Ausrüstungsgegenstände<br />
wie Zeltstangen oder Werkzeug mit niedrigem<br />
Schwerpukt am Rad verstaut werden. Die variablen,<br />
stabilen und haftstarken Klettverschlüsse ermöglichen<br />
die unkomplizierte Montage. Praktisch – Das innovative<br />
Quick-Lock S Adaptersystem eignet sich um Taschen<br />
wie das wasserdichte Fork-Pack an der Gabel zu<br />
befestigen. Das Fork-Pack bietet trotz seiner nur 275<br />
Gramm (inklusive Adapter) rund 3,2 Liter zusätzlichen<br />
Stauraum. Die ultraleichte Tasche mit Rollverschluss kann mit Hilfe des<br />
QLS Adapters sowohl an Gabeln, dank Zubehör, aber auch an anderen<br />
vertikalen Rohren montiert werden. Einhängen und Abnehmen des<br />
Fork-Packs (190 Gramm) geht sekundenschnell. Die PVC-freie Tasche<br />
aus abriebfestem Nylongewebe ist nachhaltig in Deutschland hergestellt.<br />
Reflektierende Logos sorgen an allen drei Modellen für Sichtbarkeit<br />
und Sicherheit.<br />
www.ortlieb.com<br />
Bilder: Vaude/Attenberger - Ortlieb<br />
46
VAUDE<br />
Trailfront, Trailsaddle und Trailframe – heißen die<br />
drei Taschen mit praktischem Wickelverschluss<br />
von Vaude. Sie werden aus PVC-freiem Planenmaterial<br />
hergestellt und sind komplett wasserdicht<br />
verschweißt. Die Lenker- und Sattelstützentasche<br />
nehmen das meiste Gepäck auf. Beide Modelle sind<br />
so konstruiert, dass die Aufhängung immer am<br />
Bike befestigt bleibt und der eigentliche Packsack<br />
schnell und einfach abgenommen werden kann.<br />
Die Rahmentasche kann über eine Kombination<br />
aus Klick- und Spannverschlüssen komplett abgenommen<br />
werden. Insgesamt kommen alle drei<br />
Modelle auf 39 Liter Packvolumen.<br />
Der Trailpack kombiniert<br />
komfortables Tragesystem<br />
mit einem herausnehmbaren,<br />
wasserdichten Packsack. Sein<br />
Einsatzbereich ist entsprechend<br />
groß: Der Rucksack punktet<br />
beim Bikepacking genauso wie<br />
beim Alltagsradeln und bei anderen<br />
Outdoor-Abenteuern.<br />
www.vaude.com<br />
47
TEST<br />
MAGPED ROAD<br />
Bei den MagPed Road Pedalen handelt es<br />
sich nicht um die allseits bekannten Klickpedale,<br />
sondern um magnetische Sicherheitspedale.<br />
Meine anfängliche Skepsis, als<br />
eingeschworener Speedplay Fahrer, verfliegt<br />
bereits nach den ersten<br />
Metern. Die Montage der<br />
Pedale geht einfach und<br />
schnell. Die hochwertigen<br />
10.9er Schrauben zur<br />
Befestigung der Schuhplatten<br />
zeichnen sich durch eine<br />
höhere Zugfestigkeit aus. Die<br />
Gefahr, dass sich der Innensechskant<br />
versehentlich runddreht<br />
wird so minimiert. Schon<br />
rein optisch vermitteln die Pedale einen<br />
wertigen Eindruck. Das Ein- und Ausklicken<br />
funktioniert sehr gut. Die Magnete mit<br />
200 Newton bzw. 20 Kilogramm Haltekraft<br />
vermitteln eine sichere und feste Verbindung.<br />
Beim schnellen Fahren auf geraden Strecken,<br />
langsamen Treten mit kraftvollem Zug und<br />
Druck oder bei Sprints am Berg – der Magnet<br />
hält. Selbst beim Bunny Hop gibt es<br />
keine Probleme. Die Pedale drehen sich auf<br />
Grund der gedichteten<br />
Industrielager sehr<br />
ruhig und leicht.<br />
Das MagPed Road<br />
zeigt aber<br />
auch negative Seiten,<br />
wie etwa bei schnellen<br />
Kurvenfahrten.<br />
Wenn man das kurveninnere<br />
Knie zur Kurvenmitte<br />
neigt, um gegen die Schwerkraft<br />
besser anzukommen, löst sich die<br />
Magnetverbindung sehr leicht. Ein<br />
ähnliches Problem zeigt sich beim<br />
Griff zur Trinkflasche, wenn man das Knie<br />
zur Seite neigt.<br />
Fazit: Das MagPed Road ist eine gelungene<br />
Alternative zu Klickpedalen. Allerdings<br />
sind sie meiner Meinung nach doch eher<br />
für Radfahrer, die Klickpedalen skeptisch<br />
gegenüber stehen und für die die das sichere<br />
Ausklicken im Vordergrund steht.<br />
TECHNISCHE DATEN:<br />
Einsatzbereich:<br />
Material Pedalachse:<br />
Material Pedalkörper:<br />
Lager:<br />
Rennrad / Cycelecross / Gravel<br />
Titan<br />
Aluminium<br />
gedichtete Industriekugellager<br />
Bewegungsfreiheit über zwei Schrauben einstellbar<br />
Magnetkraft/Haltekraft: 200 N ( veränderbar auf 100 N oder 150 N)<br />
Gewicht:<br />
258 g (Paar)<br />
Gewicht (selbst gewogen): 376 g für Pedale, Schuhplatten ,Schrauben<br />
Preis:<br />
189 Euro<br />
48<br />
MEHR UNTER WWW.MAGPED.COM
TEST<br />
FIZIK ANTARES VERSUS EVO OO ADAPTIVE<br />
Mit dem Antares Versus Evo OO Adaptive<br />
stellen wir eine neue Sattel Ära bei<br />
Fizik vor. Die Polsterung des innovtiven<br />
Modells wird in einem 3D Druckverfahren<br />
hergestellt. Vier nahtlose Zonen<br />
mit verschiedenen Eigenschaften werden<br />
übereinander gedruckt und verbunden.<br />
Schon beim Fingertest erkennt man die<br />
unterschiedlichen Bereiche. Das neuartige<br />
Verfahren bietet sehr gute Dämpfungseigenschaft.<br />
Durch das unterschiedlich<br />
angelegte Gewebe, ergibt sich außerdem<br />
eine hervorragende Druckverteilung.<br />
Der hintere Bereich, sprich die Sitzknochenzone,<br />
ist verhältnismäßig weich gehalten,<br />
während die Gewebeoberfläche<br />
nach vorne hin etwas an Härte zunimmt.<br />
Sehr positiv wirkt sich der Druckkanal in<br />
der Mitte des Sattels aus, der die Weich-<br />
teile entlastet. Die Polsterung weist eine<br />
ausgezeichnete Eigendämpfung auf, die<br />
auch nach längeren Ausfahrten stabil<br />
bleibt und Druckstellen verhindert. Aus<br />
Carbon ist die Plattform des Sattels gefertigt,<br />
die ausgesprochen steif ist und<br />
damit für sehr direkte Kraftübertragung<br />
sorgt. Für guten Sitz und Halt auch bei<br />
nassen Bedingungen steht die wabenartige<br />
Struktur der Oberfläche, die sich<br />
auch problemlos reinigen lässt.<br />
Fazit: Der Sattel bietet erstklassigen Sitzkomfort.<br />
Der Preis ist etwas<br />
zu hoch angesetzt.<br />
TECHNISCHE DATEN:<br />
Gewicht 158 g<br />
Freigegeben für Fahrer bis 170kg<br />
UVP: 390 Euro<br />
MEHR UNTER WWW.FIZIK.COM<br />
49
GUT GEKLEIDET<br />
Beim Graveln geht es meist nicht um<br />
Zeiten und Wettkampf. Es geht um Leidenschaft,<br />
Freiheit, Natur, Lebensfreude.<br />
Das vielseitige Fahrraderlebnis begeistert<br />
die verschiedensten Radsportler<br />
und dementsprechend universell einsetzbar<br />
müssen Bekleidung und Ausstattung<br />
sein. Sowohl für kurze sportliche<br />
Ausfahrten, wie für Langstrecken<br />
sollte das Material ausgelegt sein. Hoher<br />
Tragekomfort, Multifunktionalität und<br />
gute Technik gelten als Schlagworte. Besonders<br />
bei Bikepacking-Touren spielen<br />
Gewicht und Packmaß eine große Rolle.<br />
50
ABUS STORMCHASER<br />
Bilder: Ortlieb/ Elstner, Hersteller<br />
Modernes Design trifft auf Naturund<br />
Schotterstraßen. Ein matter,<br />
gedeckter Grünton, ergänzt<br />
um leuchtendes Rot, oder<br />
doch etwas mehr Akzente aus<br />
der grau-blau-grünen Farbwelt?<br />
Mit seinen neuen Farben<br />
ist der Abus StormChaser ein Style-<br />
Highlight für jedes Gravel-Outfit. Entwickelt<br />
für das mittlere Preissegment überzeugt der<br />
StormChaser durch seine Vielseitigkeit. Er<br />
ist für Abenteuer auf und abseits der Straße<br />
genauso gemacht, wie für den Renneinsatz.<br />
Das Modell ist leicht, exzellent belüftet und<br />
sehr komfortabel. Dank dem Gurtsystem<br />
FlowStraps ist Anpassen überflüssig, AirPort<br />
heißt die Brillenhalterung mit einfacher Bügelführung,<br />
Zoom-Ace sorgt mit griffigem<br />
Rad für besten Sitz. Der StormChaser ergänzt<br />
die Abus Performance-Helme um den<br />
erfolgreichen Aero-Helm GameChanger und<br />
das Flaggschiff AirBreaker. Auch der Abus<br />
StormChaser profitiert von den innovativen<br />
Features der High-End-Helme. Diese Innovationen<br />
geben Gravel-Fans auch im Winter das<br />
gute Gefühl der Sicherheit. Denn trotz kalter<br />
Temperaturen und Handschuhen muss auf<br />
Komfort und einfache Bedienung nicht verzichtet<br />
werden. Der Unisex-Helm besitzt das<br />
praktische Ponytail Outlet und ist zum UVP<br />
von 149,95 Euro erhältlich. www.abus.com<br />
51
CHIBA<br />
SUPERLIGHT<br />
Das Modell Superlight ist aus leichtem Oberhandstoff in<br />
neuartiger Stricktechnologie mit Belüftungslöchern geschneidert.<br />
Feines Kunstleder wird für die strapazierfähige<br />
Innenhand verwendet. Der Daumenbereich ist extra<br />
verstärkt, im Innenhandbereich sorgt ein Silikondruck<br />
für sicheren Grip. Praktische Features: „Easy-Clip“ hält<br />
Handschuhe zusammen, Frotteedaumen zum Schweiß<br />
abwischen.<br />
MISTRAL<br />
Beste Passform und gute Belüftung gewährleistet das Modell<br />
Mistral mit elastischen, luftdurchlässigen Materialien<br />
auf der Oberhand. So ist Hitzestau auch bei anspruchsvollen<br />
sportlichen Fahrten kein Thema. Die Innenhand ist<br />
robust und strapazierfähig aus Kunstleder gefertigt. Die<br />
spezielle Quickpull Ausziehhilfe hat sich bestens bewährt.<br />
Auch beim Modell BioXCell Touring kommen auf<br />
der Oberhand elastische, luftdurchlässige Materialien<br />
zum Einsatz. Dank des Materials und des Schnitts<br />
passen die Handschuhe sehr gut und auch für beste<br />
Atmungsaktivität ist gesorgt. Die bewährte BioXCell<br />
Polsterung verhindert durch zweistufige, anatomische<br />
Gelkissen das Einschlafen der Hände. Durchdachte<br />
Detaillösungen wie der verstärkte und mit<br />
Frottee besetzte Daumenbereich sowie der „Easy<br />
Clip“, der die Hanschuhe zusammenhält runden das<br />
Modell ab. www.chiba.deww.chiba.de<br />
BIOXCELL TOURING<br />
052
SANTINI & POLARTEC<br />
Guten Schutz bei unbeständigem Wetter<br />
bietet die Adapt Line von Santini und<br />
Polartec. Die multisaisonale Kollektion<br />
für den Radsport besteht aus einem Jersey,<br />
Long Pants, Bib-Shorts, Vega Multi<br />
Leggings und Grido Baselayer. Das Santini<br />
Adapt Jersey kommt aus Polartec Power<br />
Wool und kombiniert Merinowolle<br />
mit einem synthetischen Garn in einer<br />
Zwei-Komponenten-Strickkonstruktion.<br />
So wird die Körpertemperatur reguliert.<br />
Wenn die Körperwärme während physischer<br />
Anstrengung hoch ist, erlaubt diese<br />
dem Körper zu atmen und wenn die<br />
Temperatur sinkt, speichert sie die Körperwärme.<br />
Auch die Adapt Long Pants ist<br />
aus Polartec Power Wool geschneidert.<br />
Die Innenseite aus Merinowolle bietet<br />
weiche, geruchshemmende Eigenschaf-<br />
ten, während die Außenseite aus einer<br />
extrem haltbaren synthetischen Faser<br />
besteht. Für eine erhöhte Sichtbarkeit<br />
und Sicherheit des Radfahrers sorgt ein<br />
reflektierendes Santini-Logo auf der gesamten<br />
linken Wade. Die Pants kommen<br />
mit C3 Chamois, designt von Santini,<br />
mit einem Leistenschutz und einer ergonomischen<br />
3D-Oberfläche mit verschiedenen<br />
Stärken. Spezielle Gel-Einsätze im<br />
Bereich des Hüftknochens absorbieren<br />
Vibrationen, wenn das Chamois belastet<br />
wird. Die Vega Multi Leggings aus<br />
dem extrem wasserfesten Polartec Power<br />
Shield Pro harmonieren mit der Adapt<br />
Bib-Shorts. Den Baselayer gibt es als<br />
Langarm- und Kurzarm-Version. Beide<br />
bieten eine exzellente Wärmeregulation<br />
dank Polartec Power Wool.<br />
www.polartec.com<br />
053
GONSO<br />
STIVIO<br />
VALAFF/DRAINA<br />
Die sportlich eng anliegenden Soft-<br />
Shell Jacke Valaff/Draina lässt sich<br />
gut mit jedem Radoutfit kombinieren.<br />
Zuverlässigen Schutz bietet<br />
das leistungsfähige Material, das<br />
sowohl durch die hohe Wärmeisolation,<br />
als auch durch seine winddichte,<br />
wasserabweisende und<br />
atmungsaktive Funktion überzeugt.<br />
Praktische Details sind der<br />
schmeichelnde Stehkragen und die<br />
verlängerten Handrücken. Stauraum<br />
bieten die Rückentaschen,<br />
modische reflektierende Elemente<br />
sorgen für Sichtbarkeit. Der UVP<br />
Valaff liegt bei 129,95 Euro, die<br />
Draina kostet UVP 99,95 Euro.<br />
054<br />
Das bewährte und mehrfach<br />
als Testsieger ausgezeichnete<br />
Sitivo Konzept des Radhosen-Spezialisten<br />
Gonso hat<br />
sich zum Selbstläufer entwickelt.<br />
Neben kurzer Tight, Bib,<br />
Shorts und U-Pant gibt es seit<br />
diesem Herbst für die kühleren<br />
Tage auch die lange<br />
Tight Bib für Herren, sowie die<br />
Tight für Damen und Herren.<br />
Der UVP liegt bei 119,95 Euro für die Herren<br />
BIB Version und 99,95 Euro für die Herren<br />
und Damen Tight Variante. www.gonso.de<br />
FUMERO<br />
Die körpernah geschnittene<br />
Shorts zeichnet sich<br />
durch ihre durchdachten<br />
Packing-Taschenlösungen,<br />
sowie die<br />
Smartphone Tasche aus.<br />
Viel Bewegungselastizität<br />
bietet das pflegeleichte, wasserabweisende<br />
Funktionsmaterial. Die Radunterhose<br />
mit dem Relax Gel Comfort Sitzpolster<br />
ist einfach und unkompliziert einknöpfbar.<br />
Auch die Damen Bike-Shorts Syeni, passt<br />
dank teilelastischem Bund sehr gut.
SAVE PLUS<br />
PFC-frei hergestellt und hochwertig<br />
verarbeitet kommt die<br />
wasserdichte 2,5 Lagen Laminat-<br />
Jacke Save Plus mit einer Wassersäule<br />
von 10.000 mm und getapten<br />
Nähten daher. Damit ist<br />
für Wetterschutz bestens gesorgt.<br />
Der körpernahe Schnitt, ergonomisch<br />
vorgeformte Ärmel, die<br />
Kapuze und der abgerundete,<br />
verlängerte Rücken schützen in<br />
allen Sitzpositionen. Praktische<br />
und sinnvoll sind die seitlichen<br />
Einschubtaschen und dezent integrierte,<br />
reflektierende Elemente.<br />
Das Pedant zur Herrenversion<br />
ist die Damen Touring Regenjacke<br />
Sura Plus.<br />
www.gonso.de<br />
PRO-X-ELEMENTS<br />
???????<br />
TRIENT/GIULIA<br />
Wie ein Hauch – Die ultraleichte, transparente<br />
Herren-Jacke Trient und die Damenversion<br />
Giulia aus Pro-X-Vipro sind kaum<br />
spürbare, hervorragende Begleiter bei sportiven<br />
Graveltouren. Mit einer Wassersäule<br />
von 10.000 mm, dem körpernahen Schnitt<br />
und guter Atmungsaktivität schützen die<br />
Allwetter-Jacken und bieten viel Tragekomfort.<br />
Ausgestattet sind die Modelle mit<br />
durchgehendem reflektierendem 2-Wege-<br />
Front-Reißverschluss, reflektierenden Logos<br />
an Vorder- und Rückseite, verlängertem<br />
Rückenteil und separatem Packsack. Das<br />
Herrenmodell Trient ist in den Größen S -<br />
XXL, die Damenjacke Giulia in den Größen<br />
36 - 44 zum UVP von 69,95 Euro erhältlich.<br />
proxelements.com<br />
055
POLARTEC & SPECIALIZED<br />
Neues Schicht-System für Straße und<br />
Trail – Stoffspezialist Polartec und Specialized,<br />
Experte für Mountainbike,<br />
Rennrad und Gravel haben sich zusammen<br />
getan und eine neue Kollektion kreiert,<br />
die sich sowohl für die Übergangszeit<br />
als auch die kalten Wintermonate<br />
eignet.<br />
Beim Prime-Series Alpha Jacket und<br />
dem Trail-Series Alpha Jacket sorgt das<br />
extrem leichtgewichtige Polartec Alpha<br />
Direct für Wärme und anpassungsfähige<br />
Atmungsaktivität. Lästiges An- und<br />
Ausziehen ist dadurch nicht mehr nötig.<br />
Durch poröse Außenstoffe und den Verzicht<br />
auf störende Nähte, eignet sich das<br />
Modell als Base-/Midlayer und Außenbeschicht.<br />
Für besten Regenschutz sind<br />
die Prime-Series Thermal Gloves,<br />
Prime-Series Waterproof Gloves sowie<br />
das Race-Series Rain Jacket und das<br />
Trail-Series Rain Jacket mit Polartec<br />
NeoShell ausgestattet. Der robuste wetterfeste<br />
Stoff erlaubt viel Bewegungsfreiheit<br />
und dynamischen Luftaustausch.<br />
Wenn es richtig kalt wird kommt das Prime-Series<br />
Thermal Jersey, Trail-Series<br />
Thermal Jersey sowie die Prime-Series<br />
Thermal Balaclava und der Neck Gaiter<br />
aus Polartec Power Grid zum Einsatz.<br />
Leicht, warm und mit komprimierbarer<br />
Gitterstruktur garantiert effizientes<br />
Feuchtigkeitsmanagement. Nahezu<br />
alle Styles sind für Frauen und Männer<br />
erhältlich.<br />
www.polartec.com<br />
056
GORE WEAR<br />
PHANTOM<br />
Auf einer Bikepacking-Tour muss jedes<br />
eingepackte Teil seinen Zweck erfüllen.<br />
Die Phantom Gore-Tex Infinium 2-in-<br />
1-Jacke schützt dank strapazierfähiger<br />
Materialien mit Gore Windstopper<br />
Technologie während langer Touren vor<br />
Wind, kühlen Temperaturen und leichtem<br />
Regen. Mit abtrennbaren Ärmeln<br />
wird die Jacke zum luftigen Jersey. Die<br />
Rückenpartie mit drei Taschen ist rennradspezifisch<br />
verlängert, dazu kommen<br />
clever integrierte, reflektierende Panels<br />
sowie ein Stretch-Einsatz am Rücken, der<br />
zusätzlich für Passform und Bewegungsfreiheit<br />
sorgt.<br />
ALLROAD<br />
Mit einem Gefühl von Freiheit und Neugier auf<br />
zwei Rädern verschiedene Terrains erkunden, dafür<br />
steht die Allroad Kollektion von Gore Wear.<br />
Ob ein kurzer, matschiger Gravel Ride oder eine<br />
mehrtägige Abenteuer-Tour, das entsprechende<br />
Outfit sollte sowohl auf als auch abseits des Bikes<br />
funktionieren. Gore Wear stellt zur Spring/Summer<br />
2021 Saison eine spezifische Allroad-Kollektion<br />
vor. Die Capsule-Kollektion bietet einen dezenten<br />
Look mit bewährter Technologie. Wer auf Radreisen<br />
nicht unnötig Ballast mitnehmen möchte, für<br />
den sind das GoreExplore Shirt, die Gore Explore<br />
Shorts sowie die Gore Storm Shorts hervorragende,<br />
leichtgewichtige Begleiter. www.gorewear.com<br />
057
NORTHWAVE ROCKSTER<br />
Noch nie war das Entdecken so einfach.<br />
Northwave feiert sein Debüt in der Gravelwelt<br />
mit einem Modell, das das durch<br />
seinen hervorragenden Grip und beste<br />
Unterstützung besticht. Rockster ist<br />
Abenteuer, Freiheit und Komfort für alle,<br />
die es lieben, die Welt im Sattel zu erkunden.<br />
Die XC 10-Sohle überzeugt mit<br />
einem Steifigkeitsindex von 10. Darüber<br />
hinaus gewährleistet das lasergeschnittene<br />
mikroperforierte Oberschuhmaterial<br />
beste Belüftung und Thermoregulierung<br />
auch bei den längsten Randonnées.<br />
Heißverschweißte TPU-Zehen- und Fersenverstärkungen<br />
erhöhen die Abriebfestigkeit<br />
und damit Haltbarkeit und<br />
Widerstandsfähigkeit. Zudem garantieren<br />
strategisch platzierte TPU-Einsätze<br />
für gute Traktion und Verschleißresistenz.<br />
Der Schuh kann per Schnürung –<br />
mit zusätzlichem Schnürsenkel in zweitem<br />
Farbweg – gut angepasst werden,<br />
das Northwave Race-Fußbett bietet guten<br />
Halt.<br />
www.northwave.com<br />
58
CASCO<br />
SPEEDAIRO2 (RS)<br />
Der neue SPEEDairo2 ist eine Weiterentwicklung<br />
des Erfolgsmodells und punktet<br />
mit Design, Kühlung, Komfort und Aerodynamik.<br />
Dank dem Cascofit-Netz sind<br />
Tragekomfort und Passform optimiert,<br />
der gesamte Kopf wird vom Fahrtwind erfrischt.<br />
Je nach individueller Priorisierung<br />
ist die Kühlung im SPEED airo 2 durch die<br />
Ausführung ohne Visier maximiert während<br />
der SPEEDairo 2 RS als strömungsoptimierte<br />
und zugluftfreie Ausführung<br />
mit seinem bruchsicheren Vautron Visier<br />
überzeugt. Dank adaptivem Aerodynamik-Konzept<br />
ist selbst bei nicht optimaler<br />
Körper- und Kopfposition hervorragende<br />
Windschlüpfigkeit gegeben. Mit Hilfe des<br />
Cascoloc lässt sich der Helm einhändig<br />
öffnen, einfach anpassen und verstellen.<br />
Der integrierte Aluminium-Mesh-Insektenschutz<br />
ist leicht, stabil und passt sich<br />
gut dem Design an. Reflektierende Wechselstreifen<br />
stehen für eine gute 360 Grad<br />
Sichtbarkeit des Fahrers und lassen sich<br />
zudem farblich anpassen. Das photochromatische<br />
Visier des Modells Speedario 2<br />
RS ist für Brillenträger geeignet, lässt sich<br />
einhändig hochklappen und rastet ein.<br />
Es bietet effizienten Augenschutz gegen<br />
Zugluft, Sonne und Insekten, eine beeindruckende<br />
Panoramasicht, ohne Einschränkungen<br />
durch Brillenrahmen und<br />
seitliche Verzerrungen. casco-helme.de<br />
59
TEST<br />
CHIBA BIOXCELL LIGHT WINTER<br />
Der Bekleidungshersteller Chiba ist<br />
vor allem für seine Handschuhe bekannt<br />
und wird von seinen Kunden<br />
besonders durch die technologischen<br />
Entwicklungen sowie der qualitativen<br />
Verarbeitung der Produkte geschätzt.<br />
Pünktlich zu Beginn der kalten Jahreszeit<br />
durften wir den Fahrradhandschuh<br />
BioXCell Light Winter bei unseren<br />
Graveltouren testen.<br />
Die Oberhand besteht aus warmem,<br />
atmungsaktivem und winddichtem<br />
Softshell-Material, welches die Hände<br />
spürbar vor Kälte schützt. Für sicheren<br />
Griff sorgt im Innenhandbereich eine<br />
robuste Mikrofaser mit Silikondruck.<br />
Dies verhindert, zum Beispiel bei<br />
Nässe, dass man vom Lenker rutscht.<br />
Was uns besonders begeistert hat, ist<br />
die bewährte BioXCell Polsterung, die<br />
aus einem ergonomischen zweistufigem<br />
Spezial-Gelkissen besteht und<br />
den Ulnar-Nerv optimal entlastet. Zudem<br />
werden dadurch die Druckpunkte<br />
des Lenkers auf die Hand geändert<br />
und der Druck auf die Mitte der Hand<br />
beziehunsweise des Carpaltunnels reduziert,<br />
wodurch ein Taubheitsgefühl<br />
der Hände verhindert wird.<br />
60<br />
MEHR UNTER WWW.CHIBA.DE
Die Puller-Anziehhilfe erleichtert das<br />
Anziehen der Handschuhe. Sehr gut: Am<br />
Daumen sowie am Zeigefinger verfügt<br />
der BioXCell Light Winter an den Kuppen<br />
über Touchfingerflächen, die zur Bedienung<br />
von Smartphones dienen. Die<br />
Handschuhe bestehen aus 8 % Elasthan,<br />
20 % Polyamid, 70 % Polyester und 2 %<br />
Polyurethan. Beim Praxis-Test ist uns<br />
vor allem die optimale Passform und das<br />
angenehm zu tragende Innenmaterial<br />
aufgefallen, was das Bekleidungsstück<br />
wie eine zweite Haut spüren lässt. An seine<br />
wärmenden Grenzen stößt der Handschuh<br />
allenfalls bei Minusgraden. Hierfür<br />
hat der Hersteller jedoch das Modell<br />
BioXCell warm Winter im Programm.<br />
Fazit: Der BioXCell Light Winter überzeugt<br />
nicht nur durch seine ausgefeilten<br />
Technologien, sondern besonders<br />
durch die qualitative Verarbeitung und<br />
dem angenehmen Tragekomfort.<br />
Unser Testurteil:<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Preis: 45,00 Euro<br />
GRAVELBIKE<br />
TESTURTEIL<br />
TOTAL<br />
SEHR<br />
EMPFEHLENSWERT<br />
61
Kein Grip, kein Glück. Gravelisten, die ins Gelände wollen,<br />
müssen auf die richtige Bereifung achten. Ansonsten<br />
ist am nächsten Anstieg Ende im Gelände. Neben einem<br />
hochwertigen Gravelreifen, sollte auch jeweils die Reifenart,<br />
Slick oder profiliert, wie auch der korrekte Luftdruck<br />
den jeweiligen Geländeeigenschaften angepasst werden.<br />
TEXT: ANDREAS BURKERT<br />
Das richtige Profil ist abseits der Straße<br />
das A und O einer guten Graveltour. Wer<br />
sich dem <strong>Gravelbike</strong>n hingibt, wird sehr<br />
schnell die besondere Bedeutung des Reifens<br />
erkennen. Die Vielfalt der Möglichkeiten,<br />
die sich beim Graveln ergeben, ist<br />
enorm. Mit Fahrten auf einfachen Schotterwegen,<br />
das Graveln über Feldwegen<br />
oder aber der Downhill entlang kerniger<br />
Trails versprechen ein abwechslungsreiches<br />
Abenteuer. Das wissen auch die<br />
Hersteller und haben in den vergangenen<br />
Jahren eine große Auswahl an Rädern<br />
und Reifen für den Gravelsport auf den<br />
Markt gebracht.<br />
Das Angebot reicht von Slick-Reifen<br />
für den Asphalt über Gravelreifen mit<br />
leicht eingearbeiteten Profil bis hin zum<br />
Mountainbike-ähnlichen Reifen, für den<br />
fordernden Waldwegeeinsatz. Je nach<br />
Einsatz und Fahrradmodell wird die Bereifung<br />
in den Breiten von 30 bis etwa<br />
50 Millimeter angeboten. Eingefleischte<br />
GravelfahrerInnen setzen, wie auch viele<br />
Hersteller, auf 40 Millimeter breite Reifen.<br />
Zu breite Modelle gehen allerdings<br />
auf Kosten der Spritzigkeit. Die im Übrigen<br />
auch im Gelände gefragt ist.<br />
TUBELESS UND ROBUST<br />
Die inneren Werte guter Gravelreifen<br />
sind hingegen erst im Einsatz erkennbar.<br />
So sollen die Reifen auf den unterschiedlichen<br />
Untergründen genügend Grip bieten,<br />
um auch mit hoher Geschwindigkeit<br />
die eine Kurve noch zu kriegen. Darüber<br />
hinaus sollen sie auf Schotterstrecken<br />
komfortabel zu fahren sein, aber nie den<br />
direkten Kontakt, die Rückmeldung zum<br />
Fahrer, überspielen. Vor allem aber müssen<br />
Reifen für <strong>Gravelbike</strong>s robust sein,<br />
damit sie nicht an der nächstliegenden<br />
scharfen Kante scheitern. Auch wenn alle<br />
Reifen tubeless-kompatibel sein sollten,<br />
Bild: Ortlieb<br />
62
FÜR JEDEN<br />
FAHRSPASS<br />
ZU HABEN<br />
63
hat Pirelli soeben einen Vollblut-Gravel-<br />
Reifen auf den Markt gebracht.<br />
Das <strong>Gravelbike</strong> X-Strada<br />
von KTM wurde mit Reifen<br />
der G-One-Familie ausgestattet,<br />
die im Retrodesign<br />
sehr gut zum Rad passen.<br />
so kann eine Reifenpanne einem den<br />
Spaß mitten im Gelände schon verderben.<br />
Wer also sichergehen möchte, dem bietet<br />
Air Fom eine patentierte Lösung für luftlose<br />
Reifen, die die Nachteile bisheriger<br />
Airless-Produkte umgeht. Das System<br />
basiert auf einem expandierten thermoplastischen<br />
Polyurethan (eTPU) von<br />
Covestro. Der Reifeneinsatz ist leichtgewichtig<br />
und elastisch wie ein luftgefüllter<br />
Reifen, lässt sich schnell und fest auf<br />
handelsüblichen Felgen montieren, ist<br />
wartungsfrei und recyclingfähig – anders<br />
als die Butylkautschuk-Schläuche herkömmlicher<br />
Reifen. Für eine auf Hochleistung<br />
orientierte Kundschaft hingegen<br />
64<br />
Bild: Makar<br />
SYSTEMCHECK VOR DER TOUR<br />
Obschon solche Produkte Sicherheit<br />
versprechen, schätzen professionelle<br />
GravelfahrerInnen die Möglichkeit, den<br />
Reifendruck nach den jeweiligen Anforderungen<br />
anzupassen. So sollte der<br />
Reifendruck der Oberfläche, auf der er<br />
gerade rollt, angepasst werden. Je besser<br />
der Kontakt, desto besser der Grip.<br />
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass<br />
zu viel Druck im Reifen ein wackliges<br />
Fahrgefühl erzeugt, da dieser nur auf<br />
dem mittleren Laufstreifen rollt. Ist hingegen<br />
zu wenig Luft im Reifen, steigt das<br />
Maß der Reibung zwischen Reifen und<br />
Oberfläche stark an. Der Rollwiderstand<br />
fordert dann zu viel Energie beim Radeln.<br />
Eine hochwertige Luftpumpe sollte<br />
also zur Tourenausstattung gehören,<br />
um den Reifendruck spontan dem Ge-<br />
Für die Anpassung des<br />
Reifendrucks zwischendurch<br />
eignen sich kleine, handliche<br />
Luftpumpen.<br />
Bild: Crankbrother
lände anzupassen. Dann nämlich lassen<br />
sich Langlebigkeit und Pannensicherheit<br />
ebenso erhöhen wie Fahrsicherheit<br />
in puncto Bremstraktion und Grip. Eigenschaften,<br />
die laut Doris Klytta vom<br />
Fahrradreifenhersteller Schwalbe, vom<br />
erfahrenen <strong>Gravelbike</strong>rInnen gewünscht<br />
werden. Und es sind Eigenschaften, „die<br />
wir beispielsweise mit den Reifen unserer<br />
Marathon-Familie schon seit Jahrzehnten<br />
berücksichtigen und stetig weiterentwickeln“,<br />
wie sie uns im Interview<br />
erzählt.<br />
EXTRAVAGANTE REIFENDESIGN<br />
Im Schwalbe Innvoation Lab wird an<br />
sehr vielen spannenden Dingen gearbeitet,<br />
wie uns Klytta verrät. Details nennt<br />
sie nicht, aber „es geht dabei schwerpunktmäßig<br />
um den Einsatz neuartiger<br />
Materialien sowie um Nachhaltigkeitsthemen.<br />
Da passt auch die Entwicklung<br />
von Reifen aus Löwenzahnkautschuk<br />
dazu, die die Reifenspezialisten von Continental<br />
konstruiert haben. Dieser hat<br />
dabei nicht nur beim renommierten Red<br />
Dot Design Award gewonnen. Er wurde<br />
auch unlängst von der Zeitschrift Focus<br />
E-Bike in der Kategorie Sustainability &<br />
Green mit dem E-Bike Design & Innovation<br />
Award ausgezeichnet. „Wir freuen<br />
uns sehr über die beiden Auszeichnungen“,<br />
sagt Falke.<br />
„Sie stehen für das besonders gelungene<br />
Design und für die Nachhaltigkeit unseres<br />
Fahrradreifens ‚Urban Taraxagum‘.<br />
Damit trägt unser Produkt aus Korbach<br />
aktiv zur umweltfreundlichen Mobilität<br />
und somit zu mehr Nachhaltigkeit bei.“<br />
Aber auch extravagante Reifendesign<br />
kommen langsam in Mode. Farbige Reifen,<br />
wie sie unter anderem Kenda, Michelin,<br />
Continental und Schwalbe anbieten,<br />
sind da nur ein Beispiel. Oftmals geben<br />
sie dem <strong>Gravelbike</strong> den letzten Schliff.<br />
KENDA PINNER PRO<br />
Der Pinner ist Kenda‘s brandneuer Reifen<br />
für den Gravity-Einsatz. In Zusammenarbeit<br />
mit Aaron Gwin wurde er vor<br />
allem für Fahrten auf trockenen und härteren<br />
Böden entwickelt. Das offene und<br />
Abfahrts-orientierte Profil wird vorerst<br />
nur mit Downhill- und Trail-Karkasse<br />
angeboten. Beide Karkassen kommen jeweils<br />
mit einer spezifischen Gummi-Mischung.<br />
Die Dual-Mischung gibt es nur<br />
am DH-Reifen mit AGC-Karkasse, die<br />
Dual-Layer-Mischung hingegen nur am<br />
Trail-Reifen.<br />
www.bicycle.kendatires.com<br />
65
UPGRADE FÜR SCHWALBES<br />
G-ONE-SERIE<br />
Der Reichshofer Reifenhersteller spendiert<br />
seiner vierköpfigen G-One-Familie eine<br />
rundum neue Reifentechnik – mit einer<br />
robusteren und dennoch leichten Karkassenkonstruktion,<br />
Addix-Compound und<br />
neuen Labels im Look der Schwalbe Pro<br />
One-Rennradreifen. Die Konstruktion aus<br />
drei Karkassenlagen mit einer darüberliegenden,<br />
die gesamte äußere Karkasse umschließenden<br />
SnakeSkin-Lage garantiert<br />
Fahrern eine fein austarierte Synthese aus<br />
verbessertem Pannenschutz, Leichtigkeit<br />
und optimalen Laufeigenschaften. Weiterer<br />
Vorteil: Durch die Konstruktion mit<br />
der nun außenliegenden SnakeSkin-Lage<br />
vergrößert sich der Innendurchmesser<br />
des Reifens – und erleichtert dadurch die<br />
Montage. Aus dem hauseigenen Innovation<br />
Lab stammt auch das hochwertige Addix<br />
Speedgrip-Compound. Die vielseitige<br />
Gummimischung mit ordentlich Grip und<br />
Leichtlauf bei geringem Verschleiß steigert<br />
im Zusammenspiel mit der neuen Karkassenkonstruktion<br />
die Offroad-Leistungen.<br />
Die neuen Gravel-Reifen von Schwalbe sind<br />
jeweils in den Ausführungen „Evolution“<br />
und „Performance“ ab sofort im Fahrradfachhandel<br />
erhältlich. Preise: ab 41,90 Euro<br />
für die Modelle der Performance-Line und<br />
ab 59,90 Euro für die Evolution Line.<br />
www.schwalbe.de<br />
PIRELLI SCORPION XC RC<br />
Pirelli zeigt mit dem Scorpion XC RC<br />
einen Tubeless-Ready-Reifen, der in<br />
den Versionen LITE und ProWALL erhältlich<br />
ist, und speziell für den harten<br />
Einsatz im Gelände entwickelt wurde. Es<br />
handelt sich um ein pures Rennprodukt,<br />
das Leichtigkeit, super Geläufigkeit und<br />
guten Grip bietet. Es kombiniert Pirellis<br />
herstellerspezifische Technologien,<br />
die bereits in der Scorpion MTB-Reihe<br />
eingesetzt sind, mit dem innovativen<br />
SmartGRIP Compound, der auf Basis<br />
von Pirelli‘s Erfahrung im Motorsport<br />
entwickelt wurde. Das Profil, mit aggressiveren<br />
Seitenelementen und der<br />
geschmeidig laufenden Mitte macht den<br />
neuen Reifen zur perfekten Waffe, um<br />
moderne olympische Cross-Country-<br />
Strecken mit technisch hohen Anforderungen,<br />
ebenso wie die härtesten Marathons,<br />
zu bezwingen.<br />
www.pirelli.com<br />
66
CONTINENALS BLACKCHILI-GRAVEL-REIFEN<br />
Mit den drei Reifenmodellen für den Gravelmarkt<br />
Terra Speed (2), Terra Trail (1) und Terra<br />
Speed Cream (3) will Continental das Fahren<br />
abseits befestigter Straßen schneller und<br />
sicher machen. Je nach Fahrvorhaben kann<br />
der geeignete Faltreifen gewählt werden. Allen<br />
gemeinsam sind das verwendete BlackChili<br />
Compound und die sogenannte ProTection-<br />
Technologie, mit der die Entwickler Grip, Rollwiderstand<br />
und Pannenschutz hinsichtlich der<br />
Performance aufeinander abgestimmt haben.<br />
Selbst Fahrten über die härtesten Trails sind<br />
dank der sehr gut dämpfenden Eigenschaften<br />
kein Problem. Alle Reifen sind Tubeless Ready.<br />
Die dafür zusätzliche, rundum laufende Pannenschutzeinlage<br />
macht die Karkassen besonders<br />
widerstandsfähig und unempfindlich gegen<br />
Beschädigungen und das Eindringen von<br />
Fremdkörpern.<br />
www.continental-reifen.de<br />
1 2 3<br />
CONTINENTAL GRAND PRIX 5000 TDF LTD<br />
Continental stellt mit dem Grand Prix 5000 TdF LTD <strong>2020</strong> die erste<br />
Special Edition des wegweisenden Grand Prix 5000 vor. Der Reifen<br />
kommt als Clincher-Version, mit allen technischen Features des regulären<br />
Grand Prix 5000, die ihn zum besten Allrounder im Feld<br />
machen. Mit erhöhtem Pannenschutz durch den so genannten<br />
Vectra Breaker, dem legendären BlackChili Compound für<br />
herausragenden Grip, sowie der Active Comfort Technologie<br />
für ein angenehmeres Fahrgefühl. Das Besondere an<br />
der Special Edition ist, dass es der erste Rennradreifen<br />
von Continental mit Seitenwandgestaltung in Cream<br />
ist. Die charakteristische Farbe macht den Grand Prix<br />
5000 damit auch zu einem modisch herausstechenden<br />
Modell für alle, die auf eine stylische Optik im<br />
klassischen Reifendesign setzen.<br />
www.continental-reifen.de<br />
67
TIPPS FÜRS PROFESSIONELLE GRAVELN<br />
SICHER DIE<br />
KURVE KRIEGEN<br />
Schnell über den Schotter und dann noch die Linkskurve. In diesem<br />
Teil des VeloTotal-Fahrtechnik-Spezials zeigen Euch die Fahrprofis<br />
von Rock my Trail - Mountainbikeschule die Besonderheiten<br />
auf Schotter. Wer alle GravelTipps beachtet, kratzt jede Kurve<br />
perfekt und kommt somit schnell und vor allem sicher am Ziel an.<br />
TEXT: MARC BRODESSER<br />
Graveln! Das ist für viele ein Gefühl von<br />
Freiheit auf dem Rad. Abseits von viel<br />
befahrenen Straßen, mit einem Rad,<br />
welches rein optisch stark an ein Rennrad<br />
herankommt und dennoch eher<br />
im Wald auf Forststraßen und leichten<br />
Trails zuhause ist. Diese Art von Rädern<br />
sind wahre Verwandlungskünstler. Ob<br />
die schnelle Afterwork-Runde oder die<br />
Mehrtagestour mit Gepäcktaschen an<br />
Board. All das ist mit ein und demselben<br />
Rad machbar. Im folgenden Beitrag werden<br />
einige Basics des Gravel-spezifischen<br />
Fahrtechnikkurses gezeigt - exemplarisch<br />
die Kurventechnik auf dem <strong>Gravelbike</strong>.<br />
Einige Techniken sind sehr ähnlich zu<br />
68<br />
denen des Rennradfahrens, wieder andere<br />
ähneln eher dem Mountainbiken.<br />
Schotterkurven sind nicht unbedingt<br />
für guten Grip bekannt. Vor allem,<br />
wenn ihr noch am Anfang eurer Gravel<br />
Karriere steht, fühlen sich die ersten<br />
Kurven auf Schotter merkwürdig und<br />
unkontrolliert an. Im Vergleich zu einem<br />
normalen Mountainbike, seid ihr<br />
auf dem <strong>Gravelbike</strong> eher tiefer auf dem<br />
Vorderrad. Die Angst eines wegrutschenden<br />
Vorderrades fährt so immer<br />
ein stückweit mit. Deshalb schauen wir<br />
uns jetzt also gemeinsam ein paar Basics<br />
an, die Euch helfen, den Grip zu<br />
finden und zu halten.
TIPP 1: ABSENKEN DER KURVENÄUSSEREN PEDALE<br />
Ähnlich zum Skifahren haben<br />
wir auch beim <strong>Gravelbike</strong>n einen<br />
„Berg- und Talski“ nur ersetzen wir<br />
beim Radfahren die Skier durch<br />
unsere Pedale. Durch das Herunterdrehen<br />
des kurvenäußeren Pedals,<br />
können wir zum einen unseren<br />
Schwerpunkt weiter absenken und<br />
zum anderen ist das Kurven innere<br />
Pedal jetzt weiter oben, was<br />
uns etwas mehr Bodenfreiheit im<br />
Kurveninneren ermöglicht. Ein<br />
weiterer Pluspunkt ist, dass wir<br />
uns in dieser Pedalposition leichter<br />
und kontrollierter in die Kurve<br />
neigen können.<br />
69
TIPP 2: RADNEIGUNG<br />
So kommen wir auch schon zum zweiten<br />
Tipp, nämlich der Radneigung in der<br />
Kurve. Ihr werdet uns sicher zustimmen,<br />
dass ihr, um eine Kurve zu fahren, keine<br />
starken Lenkbewegungen durchführt,<br />
sondern eher in eine Art Schräglage<br />
kippt. Doch wie bekommen wir das <strong>Gravelbike</strong><br />
jetzt in die Kurve geneigt?<br />
Vor der Kurve dreht ihr euer Kurven<br />
äußeres Pedal nach unten. Jetzt geht es<br />
darum, das Rad in die Kurve zu neigen.<br />
Diese Bewegung wird vor allem über die<br />
Arme und euren Lenker eingeleitet. Um<br />
das <strong>Gravelbike</strong> in Richtung Kurveninnenseite<br />
zu neigen, drückt ihr leicht, mit<br />
der inneren Hand, auf den Lenker. Achtung:<br />
Die innere Hand wird nur bis zum<br />
Kurveneinstieg belastet!<br />
70
TIPP 3: DIE BLICKFÜHRUNG<br />
Ab dem Kurveneinstieg, kommt auch<br />
schon ein weiterer Tipp hinzu. Die<br />
Blickführung. Wir alle fahren nur dahin,<br />
wo wir auch hinschauen. Darum<br />
schaut bereits vor der Kurve zum<br />
Scheitelpunkt der Kurve. So könnt ihr<br />
die Neigung und die Geschwindigkeit<br />
abschätzen und die Bewegung kontrolliert<br />
einleiten.<br />
Sobald ihr am Scheitelpunkt angekommen<br />
seid, wandert euer Blick<br />
Richtung Kurvenende. Mit dem Ziel<br />
in Sicht, könnt Ihr eure Radneigung<br />
filigran nachjustieren und euren Körper<br />
noch etwas eindrehen.<br />
TIPP 4: KÖRPERDREHUNG<br />
So kommen wir auch direkt zum<br />
nächsten Tipp, der Körperdrehung.<br />
Der Blick steuert die Neigung<br />
des Rades und so auch die<br />
Drehung des Körpers. Euer Ziel<br />
ist es, eine Kurve möglichst rund<br />
und flowig zu fahren. Durch die<br />
Vordrehung eures Oberkörpers,<br />
baut ihr eine Art Vorspannung<br />
auf, welche euch dabei hilft, sauber<br />
und rund durch die Kurve<br />
hindurch zu fahren.<br />
71
TIPP 5: DRUCK AUF DIE RÄDER<br />
Wir hatten bei Tipp 2 darüber gesprochen,<br />
dass ihr Druck auf die innere Hand geben<br />
sollt. Dies aber nur bis zum Einstieg der<br />
Kurve. In der Kurve ist es wichtig, dass ihr<br />
den Lenker auf der Außenseite belastet.<br />
Versucht dabei möglichst im Lot von oben<br />
das Vorderrad in den Schotter zu drücken.<br />
Wichtig ist hier, dass ihr euch an diesen vertikalen<br />
Druck herantastet. Es fühlt sich anfangs<br />
etwas ungewohnt an, den Lenker auf<br />
der Kurvenaußenseite zu belasten.<br />
TIPP 6: LINIEN WAHL<br />
Nachdem ihr jetzt ein<br />
gutes Körpergefühl auf<br />
dem <strong>Gravelbike</strong> habt,<br />
könnt ihr nun an der<br />
Wahl der besten Linie<br />
arbeiten. Die gute alte<br />
Ideallinie. Sucht euch<br />
die Linie in der der<br />
Schotter nicht allzu tief<br />
und weich ist.<br />
72
TIPP 7: AUF DEM<br />
SATTEL RUTSCHEN<br />
Damit ihr euer Körpergewicht<br />
noch etwas besser<br />
auf die Außenseite der<br />
Kurve bekommt, könnt<br />
ihr mit dem Po nach außen<br />
rutschen. So sitzt ihr<br />
quasi neben dem Sattel.<br />
Diese Position sorgt dafür,<br />
dass ihr etwas mehr Kurvengrip<br />
aufbauen und das<br />
Rad noch etwas mehr in<br />
die Kurve neigen könnt.<br />
73
TIPP 8: BREMSEN<br />
Die Reifen eures <strong>Gravelbike</strong>s haben<br />
zwar etwas Profil, aber es kommt<br />
dennoch schnell an die Grenzen des<br />
Machbaren. Um euch und dem Reifen<br />
das Leben in der Kurve leichter<br />
zu machen, solltet ihr vor der Kurve<br />
bremsen. So kann sich der Reifen,<br />
in der Kurve, um den Kurven-Grip<br />
und vor der Kurve um den Brems-<br />
Grip kümmern. Außerdem sorgt<br />
ein Bremsen in der Schräglage dafür,<br />
dass sich das <strong>Gravelbike</strong> aufrichtet<br />
und sich so der Kurvenradius vergrößert.<br />
74
ROCK MY TRAIL-FAHRTECHNIKKURSE<br />
Falls ihr an noch mehr Fahrtechnik zu Thema Gravel interessiert seid, scannt einfach<br />
unkompliziert den QR-Code ab, um auf direktem Wege zu unserem Kursangebot<br />
zu gelangen. Mit dem Gravel-Kurs findet ihr ein Konzept, welches exakt auf<br />
die Bedürfnisse des Gravelfahrens zugeschnitten ist.<br />
INHALTE GRAVEL-FAHRTECHNIK-KURSE<br />
Im vierstündigen Training für Gravel-Biker, trainiert ein ausgebildeter<br />
Biker-Trainer verschiedene Inhalte. Die Übungen finden in Kleingruppen<br />
von 3 bis 7 Personen statt und werden teilweise durch Videoanalyse unterstützt.<br />
· Dosiertes Bremsen | inkl. Gefahrenbremsung<br />
· Technik für Abfahrten<br />
· Technik für Steilauffahrten<br />
· Grundposition im Gelände<br />
· Optimale Greifposition<br />
· Dynamische Kurventechnik für Schotterkurven<br />
· Vorderrad anheben mit Trittimpuls<br />
· Vorderrad anheben mit Körpergewichtsimpuls<br />
· Hinterrad entlasten und ggf. anheben<br />
Hier geht´s zum<br />
Kursangebot:<br />
75
KNABBERN<br />
FÜR DEN ERFOLG<br />
Mit dem <strong>Gravelbike</strong> lassen sich gänzlich neue Welten entdecken.<br />
Manche Touren dorthin gleichen einem Familienausflug, andere<br />
fordern maximale Ausdauer. Für beide Vorhaben ist die richtige<br />
Ernährung von großer Bedeutung. Mit dem richtigen Riegel<br />
kommt man dabei nicht unbedingt weiter, aber oftmals schneller<br />
und erholter ans Ziel.<br />
TEXT: ANDREAS BURKERT<br />
Ein Eiweißriegel macht noch lange<br />
niemanden zum Champion. Auch ein<br />
isotonisches Getränk verspricht keine<br />
Bestzeiten. Allerdings helfen die verschiedenen<br />
Mixturen, die von mittlerweile<br />
zahlreichen Anbietern auf den<br />
Markt gebracht werden, längere Touren<br />
zu überstehen. Ob die Riegel nun den<br />
Kohlenhydrat- oder aber den Eiweißhaushalt<br />
in Schwung bringen soll, hängt<br />
von einigen Vorbedingungen ab. Wäh-<br />
76<br />
rend Kohlenhydrate die Energiespeicher<br />
für die Muskulatur auffüllen, dienen<br />
eiweißreiche Riegel mit mehr als 25<br />
Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Riegel<br />
vor allem der schnelleren Regeneration.<br />
Für die leistungsorientierte Graveltour<br />
allerdings ist die Kohlenhydratversorgung<br />
wichtig. Wie schnell im Übrigen<br />
die primären Energiespeicher in<br />
der Muskulatur und in der Leber aufgebraucht<br />
sind, verdeutlicht folgende
Isotonische Getränke,<br />
EiweißShakes und<br />
Fitness-Riegel sind<br />
die erste Wahl bei der<br />
Fitnessernährung<br />
© Andreas Burkert<br />
sportwissenschaftliche Erkenntnis.<br />
Je nach Gewicht und Körpergröße sind<br />
dort zwischen 400 und 600 Gramm<br />
Glykogen eingelagert sind. Umgerechnet<br />
in Kilokalorien sind das etwa<br />
1600 bis 2400 Kilokalorien. Leistungssportler<br />
verbrennen dies in knapp zwei<br />
Stunden. Übersetzt bedeutet dies, dass<br />
vor einer längeren und anspruchsvolleren<br />
Tour die Glykogenspeicher aufgefüllt<br />
sein sollten.<br />
KOHLENHYDRATLASTIGE<br />
GRUNDERNÄHRUNG<br />
In der Regel bereiten sich viele Ausdauersportler<br />
deshalb mit einer gehörigen<br />
Portion Nudeln am Abend vor dem Rennen<br />
auf die Belastung darauf vor. Allerdings,<br />
so erklärt die Sportwissenschaft,<br />
sollte die Ernährung auch einen gewissen<br />
Anteil an hochwertigen Proteinen<br />
aufweisen. Erst dann ist die Muskulatur<br />
vor katabolen Effekten geschützt. Eine<br />
77
Voraussetzung für die Regeneration und<br />
dem Wachstum der Muskelzellen. Konkret<br />
empfehlen die Hersteller von Fitnessriegeln,<br />
wie Xenofit, Nutrixxion oder<br />
Seitenbacher, rund 1,5 Gramm Protein<br />
und circa 1 Gramm Fett pro Kilogramm<br />
Körpergewicht und Tag zu sich zu nehmen.<br />
Und natürlich gehören hochwertige Kohlenhydrate<br />
dazu, wie sie unter anderem<br />
aus Nahrungsmitteln, wie Vollkornprodukte,<br />
Kartoffeln sowie Obst und Gemüse<br />
aber auch Bananen, bezogen werden.<br />
So empfiehlt etwa Chiquita zum Frühstück<br />
ein Vollkornbrot mit Hüttenkäse,<br />
Bananen und frischen Beeren oder einem<br />
Quinoa Porridge mit Bananen und<br />
Nüssen. Diese Rezepte sind im Übrigen<br />
Teil einer Fitness-Kampagne, mit denen<br />
sich die Bananen-Marke an jene wendet,<br />
Laut den Autoren der Studie „Global Sports Nutrition Market<br />
Insights“ beträgt das für den Fahrradhandel wichtige<br />
Nischensegment der Sportnahrung mittlerweile über 300<br />
Millionen Euro © Andreas Burkert<br />
78<br />
die wegen der Corona-Maßnahmen zu<br />
Hause bleiben müssen.<br />
Unter www.chiquita.de/ambassadors/<br />
frankie-ruiz werden dazu auch Trainingstipps<br />
von Fitness-Guru Frankie Ruiz<br />
gezeigt. Einen Online-Navigator zur Ernährungsberatung<br />
bietet unter anderem<br />
auch Nutrixxion an.<br />
VERMEIDEN SIE FLÜSSIGKEITS-<br />
VERLUST<br />
Auch Xenofit sorgt sich dieser Tage um<br />
die Gesundheit, der vom Lockdown betroffenen<br />
Menschen und verrät einige<br />
der wichtigsten Ernährungstipps für<br />
Hobbysportler und Wettkämpfer: Allem<br />
voran, so der Hersteller, steht die ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr. „Bereits<br />
ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent<br />
des Körpergewichts verschlechtert<br />
die Leistungsfähigkeit im Training und<br />
Wettkampf erheblich“. Wie schnell dies<br />
eintreten kann, konnten Sportwissenschaftler<br />
an Athleten nachweisen. Schon<br />
bei moderater körperlicher Belastung,<br />
wie beim sportlichen Radfahren, werden<br />
bis zu zwei Liter Flüssigkeit pro Stunde<br />
„ausgeschwitzt“.<br />
Wer bei fordernden Graveltouren mehr<br />
als fünf Prozent Flüssigkeit verliert, muss<br />
mit Schwindel oder gar einem Kollaps<br />
rechnen. Gefährlich wird das Nichttrin-
Das regelmäßige Trinken ist neben der<br />
Aussicht das wichtigste auf einer langen<br />
Graveltour © Xenofit<br />
ken, wenn der Flüssigkeitsverlust rund<br />
zehn Prozent beträgt. Dann nämlich ist<br />
ein Kreislaufschock oder aber ein Nierenversagen<br />
möglich. Ärzte mahnen deshalb,<br />
ausreichend zu trinken. Am besten<br />
etwa alle 15 bis 30 Minuten etwa 100<br />
bis 250 Milliliter. Und zwar selbst dann,<br />
wenn kein Durstgefühl vorhanden ist.<br />
Doch allein nur Wasser trinken genügt<br />
nicht. Es müssen Mineralien rein. Sonst<br />
droht Ungemach. Spitzensportler warnen<br />
davor, über einen längeren Zeitraum<br />
nur reines Wasser zu trinken. Wer dies<br />
tut, läuft Gefahr, dass leistungserhaltende<br />
und lebenswichtige Mineralstoffe regelrecht<br />
aus dem Körper geschwemmt<br />
werden. Isotonische Getränke sind deshalb<br />
dringend zu empfehlen.<br />
PFLANZLICHE SPORTERNÄHRUNG<br />
NICHT VERSCHMÄHEN<br />
Auch der Wunsch nach einem gesünderen<br />
und nachhaltigeren Lebenswandel<br />
bringt viele RadsportlerInnen dazu, sich<br />
pflanzenbasiert zu ernähren. Eine Auswahl<br />
von veganen Eiweißriegeln finden<br />
Sie hier (https://veganfitness.de/Eiweissriegel).<br />
Diesen Trend bestätigen auch die<br />
79
Der Blutzuckerspiegel hat<br />
einen großen Einfluss auf<br />
das Wohlbefinden. Wer professionell<br />
trainieren möchte,<br />
kann nun den Supersapiens<br />
nutzen. Diese verwendet<br />
den Abbott Libre Sense<br />
Glucose Sport Biosensor, das<br />
jedem Athleten ermöglicht<br />
seinen Blutzuckerspiegel in<br />
Echtzeit zu überwachen. ©<br />
Abbott Libre Sense<br />
Analysten der Agentur für Market Intelligence,<br />
Mintel, überzeugt. So erklären<br />
sie es auch in ihrer „Power to the Plants”-<br />
Studie. Eine Auswertung der Mintel Global<br />
New Products Database (GNPD)<br />
zeigt, dass bereits 14 Prozent der europäischen<br />
Produktneuheiten im Bereich<br />
80<br />
Sport/Performance und Ernährung, die<br />
zwischen Juli 2018 und Juli 2019 lanciert<br />
wurden, entweder vegan oder aus rein<br />
pflanzlichen Inhaltsstoffen. Das sind<br />
fünf Prozentpunkte mehr als noch 2014.<br />
Ein Trend, den auch viele Hersteller<br />
mittlerweile erkannt haben. Sie nut-
Vegane Rezepturen liegen im Trend. Pflanzenbasierte<br />
Sporternährungsprodukte wie Erbsenprotein<br />
haben langfristig eine Chance gegen<br />
Produkte mit tierischem Protein © Screenshot<br />
zen diese Entwicklung und bringen<br />
neue Rezepturen mit pflanzlichen<br />
Inhaltsstoffen wie Nüssen, Samen<br />
und Körnern auf den Markt. Denn<br />
dieses bewusstere Ess- und Trinkverhalten<br />
beeinflusst auch den Bereich<br />
der Sport- beziehungsweise Performance-Ernährung.<br />
Bleibt nur noch<br />
die Frage, ob die gesunde Ernährung<br />
während der Graveltour in erster Linie<br />
über feste Speisen gedeckt werden<br />
soll. Laut Xenofit besitzen Kohlenhydrate<br />
in Form von Getränken<br />
(„flüssige Kohlenhydrate“) einige<br />
Vorteile gegenüber „festen Kohlenhydraten“:<br />
sie sind gut verträglich,<br />
werden schnell vom Körper aufgenommen<br />
und sorgen gleichzeitig für<br />
Flüssigkeitsersatz.<br />
Reines Wasser ist nicht genug!<br />
Isotonische Getränke mit Kohlehydraten und<br />
Mineralien können vor und nach dem Training<br />
getrunken werden. Da sie die ähnliche<br />
Konzentration gelöster Teilchen wie das Blut<br />
aufweisen, werden sie schnell vom Körper<br />
aufgenommen. Hypotone Getränke sind<br />
wegen der schnellen Flüssigkeitszufuhr im<br />
Radsport sehr beliebt. Allerdings enthalten sie<br />
weniger gelöste Teilchen, als das menschliche<br />
Blut. Sie wirken nach dem Prinzip der Osmose<br />
(Teilchenwanderung durch körperinterne<br />
Trennwände oder „Membranen“). Ideal für das<br />
laufende Rennen. Hypertone Getränke hingegen<br />
sollten nicht während dem Rennen oder<br />
dem Training genommen werden, da sie dem<br />
Körper kurzfristig sogar Flüssigkeit entziehen.<br />
RadsportlerInnen aber schätzen diese Getränke,<br />
da sie nach der Belastung die Energiereserven<br />
wieder aufladen.<br />
81
XENOFIT<br />
ENERGY BAR,<br />
DER SPORT-RIEGEL<br />
Dieser Energie-Riegel erfüllt mit seiner<br />
speziellen Zusammensetzung aus<br />
Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß die<br />
Anforderungen an einen Sport-Riegel.<br />
Wichtiger Bestandteil von allen vier Geschmacksrichtungen<br />
sind Haferflocken.<br />
Auf das Zusetzen von geschmacksförderndem<br />
Fett und künstlichen Farbstoffen<br />
wird verzichtet. Zusätzlich enthält<br />
der Xenofit energy bar wichtige Vitamine<br />
und Mineralstoffe. Erhältlich in den<br />
Geschmacksrichtungen: Aprikose, Banane,<br />
Cranberry und Schoko/Crunch.<br />
www.xenofit.de<br />
ISOTONISCHES<br />
COMPETITON-GETRÄNK<br />
Speziell für längere Ausdauereinheiten<br />
hat Xenofit das isotonische Kohlenhydrat-Elektrolyt-Getränk<br />
Xenofit competiton<br />
entwickelt. Bei Langzeitbelastungen<br />
über mehrere Stunden reichen die körpereigenen<br />
Kohlenhydratspeicher in der<br />
beanspruchten Muskulatur zur Energiebereitstellung<br />
nicht aus. Durch die spezielle<br />
Zusammensetzung von Kohlenhydraten<br />
in Verbindung mit Natrium hilft<br />
das Getränk bei der schnellen Flüssigkeitsaufnahme<br />
in das Blut. Zusätzlich<br />
enthält es B-Vitamine sowie den Mineralstoff<br />
Magnesium und Vitamin C.<br />
Ein Hinweis an die Kundschaft: Xenofit<br />
competiton gibt es in den Geschmacksrichtungen<br />
Früchte-Tee, Citrus-Frucht,<br />
Mango-Maracuja und Grüner Apfel. Erhältlich<br />
in der Vorratsdose für acht Liter<br />
und in praktischen Einzelportionsbeuteln<br />
für unterwegs.<br />
82
NUTRITION POWERBAR<br />
ENERGIZE ADVANCED<br />
Einen Energielieferanten speziell für die<br />
sportliche, ambitionierte Kundschaft ist<br />
die Neuentwicklung Energize Advanced<br />
von PowerBar. Der Energieriegel bietet<br />
neben dem guten Geschmack und einer<br />
angenehmen Konsistenz beim Kauen<br />
vor allem eine für Leistung ausgerichtete<br />
Kohlenhydratmischung mit einem 2:1<br />
Verhältnis aus Glukose- und Fruktosequellen.<br />
Dazu gemischt wurde Natrium<br />
und Magnesium, um den Mineralstoffhaushalt<br />
während hoher Belastung zu<br />
stabilisieren. Die sogenannte C2MAX-<br />
Zusammenstellung basiert laut Nutrition<br />
auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />
Der Riegel, den es in den Geschmacksrichtungen<br />
Orange, Mocca Almond, Hazelnut<br />
Chocolate und Raspberry gibt,<br />
sollte dem Kunden als Ernährung fürs<br />
Training wie auch für Wettkampf empfohlen<br />
werden.<br />
www.powerbar.eu<br />
REAL5 VEGAN ENERGY BAR<br />
Mehr als ein Trend sind mittlerweile<br />
vegane Energieriegel. Sie werden bereits<br />
von vielen FahrradfahrerInnen<br />
nachgefragt und sollten deshalb nicht<br />
im Sortiment fehlen. Ein neues Produkt<br />
mit ausgewählten Zutaten ist<br />
der Real5 Vegan Energy Bar von PowerBar.<br />
Die Bezeichnung Real5 weist<br />
darauf hin, dass beim Riegel nur fünf<br />
Zutaten verwendet wurden. So hat<br />
Nutrition unter anderem Haferflocken,<br />
Nüsse und Beeren und zusätzlich<br />
noch Magnesium hinzugefügt,<br />
um den Energiestoffwechsel anzukurbeln.<br />
Obwohl<br />
auf Zuckerzusätze<br />
verzichtet wurde,<br />
bietet der Energieriegel<br />
vollen<br />
Geschmack. Den<br />
PowerBar Real5<br />
Vegan Energy Bar<br />
wird in drei Geschmacksrichtungen<br />
angeboten.<br />
83
MAGENFREUNDLICHER<br />
ENERGIEPUSH<br />
CHIQUITA FITNESS- UND<br />
ERNÄHRUNGSTIPPS<br />
Wie wäre es zum Frühstück mit einem Vollkornbrot<br />
mit Hüttenkäse, Chiquita-Bananen<br />
und frischen Beeren oder einem Quinoa<br />
Porridge mit Chiquita Bananen und<br />
Nüssen? Inklusive einiger Trainingstipps<br />
von Fitness-Guru Frankie Ruiz, der zeigt,<br />
wie sich auch fitness-technisch das Beste aus<br />
der Zeit zu Hause machen lässt. Die Banannen-Marke<br />
wendet sich mit der Kampagne<br />
an jene, die wegen der Corona-Maßnahmen<br />
zu Hause bleiben müssen. Ruiz gibt deshalb<br />
mit den verschiedenen Übungen für jedes<br />
Fitness-Level und jedes Familienmitglied<br />
Inspirationen zum regelmäßigen Training<br />
zu Hause. Neben Bananen-Rezepten, die<br />
hervorragend mit Kindern zubereitet werden<br />
können, finden sich auf der Homepage<br />
auch Spiele und lustige Ausmalbilder.<br />
www.chiquita.de/ambassadors/frankie-ruiz<br />
Um sehr schnell seine Energiespeicher<br />
während eines Rennens aufzufüllen,<br />
ist das Zuführen einer schnell<br />
verfügbaren und gut verträglichen<br />
Nahrungsergänzung nötig. Dafür<br />
bietet Ultra Sports mit dem Energiedrink<br />
Buffer einen Mix aus kurzund<br />
längerkettigen Kohlenhydraten.<br />
Das dort enthaltene hochwertige<br />
Molkeneiweiß und Selen schützen<br />
und reparieren Muskelzellen schon<br />
während der Belastung, Natrium<br />
bewahrt vor Krämpfen. Dank Hydrogencarbonat<br />
ist Buffer besonders<br />
magenfreundlich und puffert die<br />
beim Sport entstehenden Säuren ab.<br />
Chrom hält den Blutzuckerspiegel<br />
konstant. www.ultra-sports.de<br />
84
DAS NEUE<br />
SCRAMBLER<br />
XPLORE GT II<br />
Epische Gravel-Abenteuer ohne Grenzen<br />
Das Scrambler ist ein puristisches<br />
<strong>Gravelbike</strong> mit Bikepacking-DNA und<br />
vielseitiger Ausstattung. Damit du<br />
dich auf deinen Abenteuern immer<br />
wohlfühlst – egal, wo auf der Welt du<br />
gerade auf Entdeckungstour bist.<br />
85<br />
WWW.TOUT-TERRAIN.DE
Das GravelBike dürfte zu diesen<br />
Weihnachten unter vielen Weihnachtsbäumen<br />
startbereit liegen.<br />
Auspacken und losradeln, statt<br />
Familienbesuche. So lange die Kontaktbeschränkungen<br />
gelten, sind<br />
keine komplizierten Ausreden notwendig.<br />
Wie aber stellt sich die Reise-<br />
und Tourismusbranche auf den<br />
Trend ein und welche Regeln gelten<br />
abseits der Straße?<br />
GRAVEL BIKE:<br />
AUF ALLEN WEGEN FAHRBEREIT<br />
TEXT: ANDREAS BURKERT<br />
Bild: Polartec/Specialized<br />
86
87
Über die soziale Plattform Komoot finden sich<br />
mittlerweile zahlreiche Touren für <strong>Gravelbike</strong>s.<br />
Bild: Screenchot / Komoot<br />
88<br />
Wenn selbst bei Schnee und Temperaturen<br />
weit unter Null Grad Celsius geradelt<br />
wird, dann ist dies auch ein Verdienst<br />
der <strong>Gravelbike</strong>-Branche. Erst seit wenigen<br />
Jahren trendet diese Konstruktion<br />
zwischen einem Rennrad und einem<br />
Mountainbike in Deutschland, doch auf<br />
abgelegenen Trails begegnen sich immer<br />
öfters Gravelisten. Und das ist ein Verdienst<br />
der Reisebranche, die angesichts<br />
der Maßnahmen zur Eindämmung des<br />
Corona-Virus alternative Angebote ins<br />
Programm aufnehmen. Die Ideen reichen<br />
von Tagestouren, über mehrtätige<br />
Bikepacking-Reisen hin zu Bikepacking<br />
Light-Fahrten über die Alpen und Halbtageskursen<br />
rund um <strong>Gravelbike</strong>technik.<br />
Wie sehr die Outdoorbranche auf den<br />
Trend hofft, wurde vor wenigen Wochen<br />
im EuroBike Traveltalk klar. Das von<br />
der Deutschen Initiative Mountain Bike<br />
DIMB moderierte Barcamp befasste sich<br />
eingehend mit “MTB während Covid-19<br />
– Herausforderungen und Perspektiven”.<br />
Eine Erkenntnis: Die Corona-Pandemie<br />
hat das Freizeitverhalten der Deutschen<br />
verändert. Immer mehr Menschen steigen<br />
aufs Fahrrad um, planen Reisen mit<br />
der Familie oder sportliche Ausflüge in<br />
die Landschaft. Wie genau sich das Reiseverhalten,<br />
insbesondere der Rad-Tourismus<br />
während und durch die Corona-
Pandemie verändert, will nun auch der<br />
Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V.<br />
(ADFC) herausfinden.<br />
RAD-TOURISMUS IN ZEITEN DER<br />
CORONA-PANDEMIE<br />
Zum 22. Mal startet der Fahrrad-Club<br />
seine Umfrage zur ADFC-Radreise-Analyse<br />
(https://tip-web.my-survey.host/index.php/298675?lang=de).<br />
Die Autoren<br />
wollen dabei nicht nur die beliebtesten<br />
Rad-Routen und -Regionen im In- und<br />
Ausland erfragen, sie wollen vor allem<br />
auch wissen, wie die Corona-Pandemie<br />
das persönliche Radreiseverhalten beeinflusst<br />
hat. Denn nach Ansicht von Louise<br />
Böhler, beim ADFC als Tourismus-Expertin<br />
angestellt, deuten „viele Zeichen<br />
darauf hin, dass die Corona-Pandemie<br />
dem ohnehin schon kräftig wachsenden<br />
Rad-Tourismus einen Extra-Schub verliehen<br />
hat. Wir wollen herausfinden, wie<br />
stark das zutrifft – und welche Gruppen<br />
von Menschen jetzt neu aufgestiegen<br />
sind. Die Ergebnisse der Radreise-Analyse<br />
sind Gold wert für Tourismus-Regionen<br />
und Routen-Betreiber, denn sie geben<br />
einen umfassenden Einblick über die<br />
Bedürfnisse der wachsenden Zielgruppe<br />
der Freizeitradlerinnen und -radler.“<br />
Wer sich derzeit aufs Fahrrad setzt und<br />
durch den Wald, über Wiesen und entlang<br />
abgelegener Trails radelt, sind<br />
Der ADFC wills wissen. Im Rahmen<br />
seiner Radreise-Analyse erforscht<br />
der Fahrradclub die Vorlieben der<br />
RadlerInnen.<br />
den Machern der Deutschen Initiative<br />
Mountain Bike relativ gut bekannt. Aber<br />
auch sie wollen mehr. So ist ein vorrangiges<br />
Ziel des Vereins, den Mountain-Bike-<br />
Sport zu fördern. Dazu gehört direkte<br />
Lobbyarbeit sowie auch die Arbeit in<br />
Gremien und Verbänden, um bei gesetzlichen<br />
Regelungen die Interessen von Bikern<br />
zu vertreten. Und natürlich gehört<br />
dazu auch der Schutz der Umwelt und<br />
das Einhalten der jeweils gültigen Landeswaldgesetze.<br />
WO GRAVELN EINE ORDNUNGS-<br />
WIDRIGKEIT IST<br />
Weil es in Deutschland kein Bundeswaldgesetz<br />
gibt, gelten in jedem der 16<br />
Bundesländer eigene Landeswaldgesetze.<br />
Hinzu kommen Regelungen zum Naturschutz.<br />
„Eine kaum überschaubare Regelungsvielfalt“,<br />
wie der DIMB auf seiner<br />
89<br />
Bild: ADFC / Gloger
Homepage anklagt. Die Forderung des<br />
Vereins: „Gerade jetzt, wo mehr Menschen<br />
als je zuvor die freie Natur betreten,<br />
wäre es wichtig, einheitliche und für<br />
die Bevölkerung verständliche Regelungen<br />
umzusetzen“. So greift die Initiative<br />
konkret ein Beispiel im Odenwald, an<br />
der Grenze zwischen Hessen und Baden-<br />
Württemberg, auf.<br />
Wer dort mit dem Rad unterwegs ist,<br />
der kommt schnell ungewollt in den<br />
Bereich der Ordnungswidrigkeit, weil<br />
sich die Bestimmungen erheblich unter-<br />
scheiden. „So sind in Hessen das Radfahren<br />
und Reiten auch auf schmäleren<br />
Wegen erlaubt. Die Nutzer werden aber<br />
aufgefordert, sich dabei situationsbedingt<br />
rücksichtsvoll zu verhalten. Baden-Württemberg<br />
hingegen verbietet im<br />
Wald pauschal das Radfahren auf Wegen<br />
unter zwei Meter Breite“. Das ist eine<br />
Einschränkung, die weit über das erforderliche<br />
Maß hinausgeht und damit in<br />
der Praxis auch nicht beachtet wird, wie<br />
Studien ergeben haben. DIMB fordert<br />
deshalb ein einheitliches Betretungs-<br />
Bild: Gonso<br />
90
Bild: Markar Melkonyan<br />
Pfützen zählen auch zum Schotter.<br />
Nach solch einer Spritztour sollten<br />
alle beweglichen Teile am <strong>Gravelbike</strong><br />
gründlich gereinigt werden.<br />
recht für die freie Landschaft einschließlich<br />
Wald in Deutschland. Wie wichtig<br />
dieses Anliegen ist, zeigt sich derzeit auf<br />
Komoot.<br />
GRAVELTOUREN AUF KOMOOT<br />
Auf dem sozialen Netzwerk für Outdoor-Aktivitäten<br />
finden sich mittlerweile<br />
zahlreiche Touren, die speziell für das<br />
<strong>Gravelbike</strong>fahren dort angelegt wurden.<br />
Die Plattform ist damit ein tagesaktueller<br />
Routenplaner für unterwegs. Einfach<br />
die Navigations-App installieren und im<br />
entsprechenden Tourenverzeichnis stöbern.<br />
Wer es allerdings herausfordernder<br />
mag, der kann sich an die „Bikepacking<br />
Trans Germany“ (https://bikepacking.<br />
com/routes/bikepacking-trans-germany)<br />
wagen, dem Bikepacking-Klassiker<br />
für Hartgesottene. Die Streckenplaner<br />
haben die Tour vom Südwesten Deutschlands<br />
bis in den hohen Nordosten entworfen.<br />
Wer die Strecke abradeln möchte, muss<br />
rund 1600 Kilometer weit fahren. Ohne<br />
eine Übernachtungsmöglichkeit, ist das<br />
nicht zu schaffen. In Zeiten strenger Kontaktbeschränkungen<br />
und den Vorgaben<br />
zur Unterbringung von Gästen bleibt<br />
nur das Campen unter freiem Himmel.<br />
Wer das beabsichtigt, der findet auf Seite<br />
40 einiges an nützlichem Bikepacking-<br />
Zubehör. Vieles eignet sich auch für gemäßigtere<br />
Touren, wie dem HanseGra-<br />
91
DANKSAGUNG<br />
Für das ausgiebige Testen und Erkunden bekannter<br />
und Erforschern neuer Routen für Gravel bedanken<br />
wir uns bei KTM Bike Industries, die uns das X-Strada<br />
(https://www.ktm-bikes.at/ktm-bike/x-strada-20.<br />
html) für einen Langzeittest bereit gestellt haben.<br />
Das <strong>Gravelbike</strong> wurde uns für einen Produkttest<br />
kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.<br />
vel (https://www.hansegravel.com). Die<br />
„nur“ 600 Kilometer lange Abenteuerfahrt<br />
im Selbstversorgermodus folgt den<br />
Spuren der Hanse - von Hamburg nach<br />
Stettin. Der Weg orientiert sich am Verlauf<br />
alter Handelsrouten und soll sowohl<br />
an die Bedeutung der Hanse erinnern als<br />
auch zur europäischen Völkerverständigung<br />
beitragen.<br />
GRAVELN FÜR DIE BILDUNG<br />
Eine ebenso faszinierende Möglichkeit,<br />
die Bundesrepublik Deutschland in ihrer<br />
gesamten Länge zu durchradeln,<br />
bietet das Grüne Band (http://driveand-style.de/artikel/das-grueneband-per-rad.html).<br />
Die ehemalige innerdeutsche<br />
Grenze ist nicht nur eine<br />
Art Arche Noah für Flora und Fauna,<br />
sondern auch ein Kultur- und Erinnerungsort,<br />
der an Demokratie, Freiheit<br />
und Frieden in unserem Land und in<br />
ganz Europa erinnert. In eine ähnliche<br />
Richtung bewegt sich auch der Candy<br />
B. Graveller (https://www.candybgraveller.cc).<br />
Als Bikepacking-Tour quer<br />
durch Deutschland geplant, greift sie<br />
die Geschichte während der Zeit der<br />
Berliner Blockade in den Jahren 1948<br />
und 1949 auf.<br />
Den eher sportlichen Charakter fordert<br />
hingegen die Gravel Fondo. Seit<br />
fünf Jahren organisiert ein Team von<br />
Votec die Tour. Via der Strava-Smartphone-App<br />
bietet die Strecke die Möglichkeit,<br />
sich mit anderen sportlich<br />
zu messen. Die Tagesschnellsten werden<br />
dann mit Preisen von Shimano,<br />
Schwalbe, Wahoo oder Brügelmann<br />
belohnt. Wegen der Kontaktbeschränkungen<br />
musst die <strong>2020</strong>-Veranstaltung<br />
allerdings in ihrer ursprünglichen<br />
Form abgesagt werden. Doch es wurde<br />
eine Alternative unter dem Motto<br />
„Gemeinsam Schottern, jeder für sich“<br />
ins Leben gerufen. Mit Tourdaten auf<br />
Komoot zum individuellem Graveln.<br />
92
93
UNSERE PREMIUMPARTNER<br />
DER SONDERBEILAGE<br />
ADVANCED SPORTS - FUJI:<br />
www.fujibikes.com/europe<br />
STORCK:<br />
www.storck-bikes.com/de<br />
CENTURION:<br />
www.centurion.de<br />
TOUT TERRAIN:<br />
http://tout-terrain.de<br />
SPORTS NUT:<br />
http://sports-nut.de/rondo<br />
CHIBA<br />
www.chiba.de<br />
HERSTELLER GRAVELBIKE<br />
Bergamont: www.bergamont.com<br />
Centurion: www.centurion.de<br />
Fuji Bikes: www.fujibikes.com<br />
Giant: www.giant-bicycles.com<br />
KTM: www.ktm-bikes.at<br />
Scott: www.scott-sports.com<br />
Storck: www.storck-bikes.com<br />
Trek: www.trekbikes.com<br />
Tout Terrain: www.tout-terrain.de<br />
Vaast: www.vaastbikes.com<br />
ERNÄHRUNG<br />
Xenofit: www.xenofit.de<br />
Nutrition: www.powerbar.eu<br />
Chiquita: www.chiquita.de<br />
Ultra Sports: www.ultra-sports.de<br />
BEKLEIDUNG, KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR<br />
Ergotec: www.ergotec.de<br />
Klickfix: www.klickfix.com<br />
Schwalbe: www.schwalbe.de<br />
Pirelli: www.pirelli.com<br />
Contintental: www.continental-reifen.de<br />
Kenda: www.bicycle.kendatires.com<br />
Crunkbrothers: www.crunkbrothers.com<br />
Michelin: bike.michelin.com<br />
ADFC: www.adfc.de<br />
Hanse Gravel: www.hansegravel.de<br />
HJC: www.sports-nut.de<br />
Spank: www.sports-nut.de<br />
Rondo: www.sports-nut.de<br />
Birzman: www.sports-nut.de<br />
Ortlieb: www.ortlieb.com<br />
Vaude: www.vaude.com<br />
Magpad: www.magpad.com<br />
Fizik: www.fizik.com<br />
Abus: www.abus.com<br />
Chiba: www.chiba.de<br />
Santini: www.santinicycling.com<br />
Polartec: www.polartec.com<br />
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Gore Wear: www.gorewear.com<br />
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IMPRESSUMVeloTotal<br />
94<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
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REDAKTION<br />
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STÄNDIGE MITARBEITER<br />
Johannes Seemann, Matthias Seemann,<br />
David Bahn, Stephan Götz,<br />
Andreas Grund, Wolfgang Hartl<br />
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FOTOS<br />
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per E-Mail: layout@velototal.de
Die Abbildung zeigt das Jari Carbon 1.1<br />
JARI CARBON<br />
Der Rahmen des Fuji Jari Carbon ist der erste seiner Klasse, der<br />
aus einem Stück gefertigt ist und wiegt nur schlanke 985 Gramm.<br />
Performance trifft auf Vielseitigkeit - das Bike ist eine echte<br />
Allround-Gravelmaschine. Erfahre mehr unter www.fujibikes.eu.
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