Auf 96 Seiten
10 Top-Gravelbikes im Test,
Gravel-Fahrtechnik Tipps
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TOTAL
GRAVELBIKE
MAGAZIN
GRAVEL-REIFEN
PROFILSTARK
PROFESSIONELL GRAVELN
FAHRTECHNIK
IM TEST
10 TOP-GRAVELBIKES
1
BEWEGT EUCH
ENDLICH
MEHR!
Bild: Rondo, Titelbild: Rondo
Das Beste kommt ja noch! Abgelegene
Schotterwege, einsame Waldpfade und das
Gefühl, mit dem Gravelbike allein dem Alltag
entfliehen zu können. Der Gravelsport
liegt voll im Trend.
Vor dem Genuss, die Qual. Wer sich für den
Gravelsport begeistern kann, der wird sich
vor dem Kauf eines Gravelbikes oder einer
längeren Tour vollumfänglich informieren
müssen. Denn „ein Gravelbike ist nicht
gleich ein Gravelbike“, erzählt uns Tout Terrain.
Für uns Anlass genug, mit dieser Sonderausgabe
jene konstruktiven Eigenschaften
zu analysieren, die für Fahrspaß und
sicheres Handling sorgen.
Darüber hinaus haben wir die Experten der
Mountainbikeschule Rock my Trail gebeten,
uns ihre besten Tricks und Kniffe zu verraten,
die das Graveln auf Schotter im hohen
Tempo für jeden ermöglichen.
Ihr Andreas Burkert
Chefredakteur VeloTotal
3
Foto: Specialized/Polartec
06 VOLL IM TREND
Sportliche Räder sind angesagt –
Starkes Wachstum bei Gravelbikes
14 ALLROUNDER GRAVELBIKE
Individualität trotz breitem
Spektrum gefragt
40 EQUIPMENT
Ob Microadventure oder Welttour –
Die Ausrüstung muss stimmen
50 OUTFIT
Universell & funktionell – Mode,
Helme & mehr für Tausendsassa
58 BESTENS BEREIFT
Guter Grip fürs Graveln
64 FAHRTECHNIK
Kurven richtig kratzen – Tipps von
Profis
ZEHN TOP-GRAVELBIKES IM TEST
20 Bergamont Grandurance 6 FMN
22 Centurion Crossfire Gravel 4000
24 Fuji Jari Carbon 1.3
26 Giant Revolt 0 2021
28 KTM x-Strada 710
30 Scott Addict 10 Gravel
32 Storck Grix Pro
34 Trek Checkpoint SL7
36 Tout Terrain Vasco
38 Vaast A/1 700C GRX
04 INHALT
INHALT
72 FAST DANK FOOD
Energieriegel & Co für mehr Power
und Ausdauer
82 UNTERWEGS
Tipps und Regeln für Touren abseits
der Straße
Bild: ORTLIEB/ Elstner
05
Bild: GoreWear
SCHOTTER
LOHNT SICH
06
TEXT: ANDREAS BURKERT
Graveln ist in und Deutschland
scheint im Sportfieber. Die Maßnahmen
zur Eindämmung des
Covid-19-Virus wirken sich auf das
Mobilitätsverhalten aus. Sportliche
Räder werden derzeit stark nachgefragt.
Im Trend sind Rennräder
und Rennräder, die auch abseits
befestigter Wege auf Schotter gefahren
werden können. Obwohl der
Marktanteil von Gravel-Bikes noch
gering ist, das Wachstum ist enorm.
Den Unterschied zwischen einem herkömmlichen
Rennrad oder einem Cyclocross
und einem Gravelbike in dem
höheren Aufpreis zu suchen, ist zynisch.
Ein Gravelbike hat seine Berechtigung
im Entwicklungskreislauf moderner Adventure
Bikes – und füllt dort eine klare
Lücke. Während ein herkömmliches
Rennrad für den Asphalt konstruiert
wurde, für hohe Geschwindigkeiten, ist
das Cyclocross (CX Bike) für schnelle
Rennen abseits der Straßen geometriert
worden. Das Gravelbike aber empfiehlt
sich als komfortable Alternative für längere
Fahrten. Mit Erfolg, wie aktuelle
Marktzahlen zeigen.
Wie sehr das Gravel-Bike an Beliebtheit
zunimmt, zeigt der Markt, der „seit drei,
vier Jahren stetig wächst“, wie uns Thorben
Kriener von Sports-Nut im Sommer
erzählt. Davon profitiert im Besonderen
Rondo. Rund 70 Prozent des Umsatzes
macht die Marke mit Gravelbikes. Nun
muss an dieser Stelle allerdings erwähnt
werden, dass die polnische Fahrradmarke
Rondo mit Gravelbikes gestartet ist
07
Bild: Nicolai Bikes
Riemen statt Kette ist für einen Gravel-BikerIn
eine Option, auch im rauen Gelände ohne
Blessuren an der Schaltung zu fahren.
und erst später mit dem HVRT noch ein
Rennrad eingeführt hat. Mit dem HVRT
wurde vor etwa zwei Jahren ein aerodynamisches
Racebike auf den Markt gebracht.
DAS GESCHÄFT MIT DEM SCHOTTER
Das Rondo Ruut CF 2 hingegen rollte da
schon ein Jahr früher über den Schotter,
als Gravel-Allrounder in Carbon, Aluminium,
Stahl und Titan. Auch wenn es
schwerfällt, das Gravel-Segment mit einem
noch besseren Produkt zu toppen:
Kriener ist sich sicher, dass der Markt für
geländegängige Rennräder „noch nicht
seinen Höhepunkt erreicht hat“. Wann
genauer dieser erreicht wird, kann auch
Matthias Grick, Manager Operatives
Marketing bei KTM, nicht vorhersagen.
Er sieht aber, dass dafür im „neuen“ Bereich
Gravel ein Markt vorhanden ist.
Darauf deutet auch aktuell das große
Fachmedien-Interesse hin, so Grick.
Lässt sich daraus auch ein Trend die Zukunft
ablesen?
„Generell entwickelt sich der Trend in
der Fahrradbranche hin zum SUV, zum
Allround-Bike“, erzählt uns der Fahrradexperte
im Interview. „Gravel verbindet
das Fahrgefühl eines Rennrads mit
dem Drang zur grenzenlosen Freiheit“,
so Grick. Ob nun die Kundschaft künftig
08
aufs klassische Rennrad oder aber aufs
Gravelbike umsattelt, ist für KTM kein
Problem. Als Vollsortiments-Anbieter
bedient das Unternehmen beide Märkte
mit einer Palette von unterschiedlichen
Modellen in verschiedenen Preisklassen.
„In beiden Sparten bieten wir auch ein
eigenes Damenmodell an“, so Grick und
ergänzt, dass mit dem „Macina Mezzo
im Rennrad-Sektor zudem ein motorisiertes
Bike“ bereitsteht.
DEUTSCHLANDS FAHRRAD-
MOBILITÄT ÄNDERT SICH
Das Mezzo zeigt, dass Rennradmodelle
bei KTM noch in einem wesentlichen
größeren Angebot zu finden sind. Denn
erst seit diesem Jahr „sind wir mit einer
kompletten Gravel-Serie am Start“.
Doch für das erste Jahr schneidet Gravel
im Verkaufsvergleich gut ab. „In beiden
Segmenten gibt es enormes Potential, da
sie nur einen Bruchteil unseres Gesamtumsatzes
ausmachen“. Das entspricht
im Übrigen auch dem Branchentrend.
Marktzahlen des Zweirad-Industrie-Verbands
(ZIV) aus dem Jahr 2018 zufolge,
hatten gerade einmal 3,5 Prozent der verkauften
Räder einen Rennlenker. Renner
am Markt sind nach wie vor Treckingräder
und E-Bikes. Siehe dazu auch den
Beitrag „Deutschlands Fahrradmobilität
in Zahlen“, erschienen in der VeloTotal
Business 4/2020.
Bild: GoreWear
09
10
Auch die Jugend setzt sich immer öfters
auf ein sportliches Gravel-Bike. Bei der
Auswahl ist allerdings die passende
Größe wichtig.
Bild: Andreas Burkert
Der Bericht zeigt, dass der Markt in den vergangenen
Jahren, aktuell und auch in Zukunft,
auf die Fahrradelektromobilität ausgelegt
ist. „Andere Produktsparten haben zu
kämpfen, werden aber in Sachen Entwicklungsarbeit
nicht vernachlässigt“, erzählt
Grick, wohl wissend, dass „ein hochwertiges
Carbon Rennrad als Supersportler sich allein
wegen der kleineren Zielgruppe immer
schwieriger verkaufen wird, als ein eBike, bei
dem die Zielgruppe fast uneingeschränkt
ist“. Um es auf den Punkt zu bringen: Der
Markt für Gravel-Bikes ist derzeit noch bescheiden,
aber er wächst mit beeindruckender
Geschwindigkeit. Im Schlepptau: Ein lukratives
Zusatzgeschäft mit Zubehör.
EIN GRAVEL-BIKE BIETET EINEN
HOHEN ZUVERDIENST
„Jedes Gravelbike kommt mit Montagemöglichkeiten
für Licht, Schutzbleche, und Gepäckträger
zum Händler“, weiß Grick. Eine
ideale Möglichkeit, „zu Gravelbikes, Bikepacking-Taschen
und passende Kleidung zu
verkaufen“, ergänzt Kriener, der auch empfiehlt,
Navigationsgeräte im Fahrradhandel
anzubieten, die dabei helfen unbekannte
Wege zu erkunden. Unbestritten steigt mit
jedem verkauften Gravel-Bike der Umsatz
mit Zubehör. Gefragt sind dabei laut KTM
breitere Reifen, Schutzbleche, Licht: Also
eine Vollausstattung zum Pendeln in die
Arbeit und gleichzeitig für den sportlichen
Gebrauch.
Bilder: Andreas Burkert
Ob auf Schotter oder im Wald. Neue
Freiheiten versprechen moderne Gravel-
Bikes, wie das X-Strada von KTM
„Unsere derzeitigen Modelle
bleiben länger aktuell“
Die Kundschaft entdeckt in der Corona-Krise ihre
Erfüllung von Freiheit und Sportlichkeit immer öfter
abseits befestigter Straßen. Doch wie entwickelt sich in
diesen Zeiten das Geschäft mit Gravelbikes und Rennrädern?
Das wollten wir von KTM wissen.
Herr Grick, ärgerlich, dass ausgerechnet
zum Saisonstart ein Virus das Geschäft
mit sportlichen Fahrrädern gefährdet.
Sicher. Aber wir sehen nicht die Krise,
sondern neue Möglichkeiten. Durch die
vielen Einschränkungen steigt das Bedürfnis
der Bevölkerung an Bewegung.
Die große Bedeutung des Sports und der
Fortbewegung an der frischen Luft werden
aktuell nur noch mehr gestärkt. Die
österreichische Tageszeitung DerStandard
schreibt vom Sinken der Stickoxide
in Quarantäne-Städten wie Innsbruck.
11
Bild: Gonso
Alles in allem ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel
in und nach der Corona-Zeit.
Langfristig sehen wir die Entschleunigung
der Gesellschaft als Beschleunigung für die
Fahrradindustrie. Wie sich der Einbruch
des Marketinginstruments Rennsport auf
den Rennradmarkt auswirkt, bleibt abzuwarten.
Aber irgendwann kehrt auch hier
wieder Normalität ein.
12
Bis dahin leidet der Händler vor Ort.
Bietet KTM spezielle Unterstützungshilfen
an?
Auf die Unterstützung der Händler legen
wir zurzeit natürlich unser Hauptaugenmerk.
Wir werden mit einem
sanften Übergang hin zur nächstjährigen
Produktpalette auf die Corona-
Situation reagieren. Heißt: Keine großen
Neuerungen und eine nach hinten
verschobene Präsentation der 2021er
Räder. Kurz gesagt, unsere derzeitigen
Modelle bleiben länger aktuell.
Eine Möglichkeit, den Umsatz anzukurbeln,
bietet das Geschäft mit
Rennrädern und Gravel-Bikes. Was
genau sollte der Fachhandel dabei beachten?
Da beim Gravel-Bike oftmals eine Vollausstattung
nachgefragt wird, bieten
breitere Reifen, Schutzbleche, Licht et
cetera ein Zusatzgeschäft. KTM bietet
seit Jahren die passenden Anbauteile
für jedes einzelne Bike. Jedes Gravel-
Bike kommt mit Montagemöglichkeiten
für Licht, Schutzbleche, und
Gepäckträger zum Händler. Die passenden
KTM-Anbauteile können jederzeit
bestellt werden. Der große Vorteil:
Eine saubere Optik aus einer Hand
und Qualitätsgarantie. Interessant für
den Gravel-Bereich sind auch Packtaschen
und andere Reise-Accessoires.
WWW.CENTURION.DE
BIKES SEIT 1976
CROSSFIRE GRAVEL
Das vielseitige Gravelbike
Gravel-Abenteuer, Pendeln oder Bikepacking – das Crossfire Gravel
hat viele Gesichter und eignet sich für mehr als eine Gelegenheit.
Unser CENTURION Gravelbike ist unglaublich vielseitig und
überzeugt durch eine perfekt abgestimmte Ausstattung: Ob als
sportliches Topmodell mit Skinwall-Bereifung und Shimanos
spezieller GRX-Gravelgruppe oder als pendlertaugliche EQ-Version
mit Lichtanlage, Gepäckträger und Schutzblechen. Natürlich
können alle Versionen mit Schutzblechen und Gepäckträger
nachgerüstet werden. Die Aufnahme eines Seitenständers ist
ebenfalls vorbereitet. Mit seinen nahezu unbegrenzten Möglichkeiten,
kennt unser Crossfire Gravel viele Einsatzzwecke: Vom
geländetauglichen Randonneur bis zum echten Adventure-Bike.
CENTURION – DESIGN, PERFECTION AND QUALITY.
13
UNTERM
GRAVEL
RAD TEXT: ANDREAS BURKERT
Die Form folgt der Funktion und das Design ist Ansichtssache.
Die Konstruktion, vor allem aber die Geometrie muss bei einem
Gravelbike stimmen. Sie muss so gewählt werden, dass die eigenen
Vorlieben zur Geltung kommen. Das ist keine einfache Angelegenheit.
Denn jedes Detail kann den Unterschied zwischen einem guten
und einem perfekten Rad ausmachen.
14
Geländegängige Rennräder wühlen seit
einiger Zeit den Schotter (Gravel) richtig
auf. Wer nun meint, es handelt sich
um Cyclocross-Räder, die für den Ausdauersport
konzipiert wurden, der sollte
genauer hinschauen. Denn die Erfinder
der Gravelbikes haben den Allrounder
im Blick gehabt. Die Bandbreite und die
Individualität der Räder gehen nämlich
ebenso weit auseinander wie das spontan
geplante Vorhaben. So dienen manche
Gravelbikes dem Bikepacking, dem
gewöhnlichen Verkehrsmittel, um zur
Arbeit zu kommen oder aber als Gefährt
zum Mountainbiken.
Dass es als Ersatz fürs gewöhnliche Rennrad
dient, ist dabei ein bedeutendes Argument
für den Erfolg von Gravelbikes.
Denn das Radeln abseits befestigter aber
hochfrequentierter Autostraßen ist für
Bilder: Andreas Burkert, Gunsha
Das Gravelbike von Cannondale
fällt durch seine Farbgebung auf.
Doch erst der Vorbau bestimmt in seinen
Abmessungen den Charakter des Fahrrads.
viele eine Erlösung. Formen und Farben
aktueller Modelle mögen nun für viele
der Hauptgrund sein, umzusteigen. Vielseitigkeit
ist beim Gravelsport angesagt.
MEISTER DER VIEL-
SEITIGKEIT
Georg Preisinger ist
Spezialist auf dem
Gebiet der Vielseitigkeit.
Mit seinen mehr als 35 Jahren aktiver
Erfahrung im Radsport kennt er die
Kniffe beim Design sportlicher Räder. Am
Ende seiner rund 600 Rennen in der Straßen-MTB
und Cyclocross-Szene baute er
in den 90er das Ghost Racingteam auf. Als
Coach mit B-Trainer-Schein arbeitete er
zeitweise als Honorartrainer für den BRV.
Seit zehn Jahren leitet er nun das Gunsha-KMC
CX-/Gravelteam. Dass Gravel
15
Form follows function ist
im Design eine gängige
Methode, das Beste für
die Zielgruppe zu erreichen.
Das GravelDesign
folgt oftmals dieser
Devise.
Bilder: Andreas Burkert
schon längst bei den Profis angekommen
ist, zeigt ein Blick in den Tourenkalender
Preisingers.
Schon seit Ende der 90er Jahren spult er
weltweit Kilometer auf seinen Graveltouren
runter. Ob er dabei rund 1500 Kilometer
die Sahara durchquert, die Tour de
Ethiopia bewältigt oder aber Kenia, die
Türkei, Ägypten, Laos, Vietnam, Thailand,
Südindien, Neuseeland, Australien,
Marokko, Argentinien, Chile et cetera
durchradelt, eine bessere Werbung für
das Gravelbike ist kaum möglich. Dann
kam ihm die Idee: ein spezielles Rad für
eben diese Herausforderungen zu konstruieren.
DAS ATR MARKIERT DIE GEBURTS-
STUNDE DES GRAVELNS
So entwickelte Preisinger im Jahr 2007
das erste Fahrradrad für den Schotter-
16
einsatz - das ATR. Man kann also mit
absoluter Bestimmtheit sagen, dass er
als Pionier und Vorreiter die Gravel-
Szene maßgeblich beeinflusst hat. „Anfangs
musste ich jedem erklären, warum
zwei, drei Räder mitnehmen, wenn
sich die Tour auch mit einem Rad bewältigen
lässt“, erzählt er uns im Gespräch.
Es war die Zeit der ersten Gravel
-, Cyclocross- und Roadbikes. Heute
besteht das ATR 3.0 in der fünften Serie
viele Rennen. Durch technische Weiterentwicklungen,
bei gleichbleibender
Geometrie konnten viele Kunden national
und international zahlreiche Titel
auf der Straße, der Bahn und im CX
einfahren. Auch ein Europameistertitel
verdankt seinen Erfolg Preisingers
„Gunshas“. Die Konstruktion des Gunsha
SLX war dabei entscheidend, wie
ein Blick ins Detail verrät.
LEICHTE GRAVELBIKES FÜRS
SCHWERE GELÄNDE
So wurde beispielsweise die Gabel in
Monocoque-Bauweise also aus einem
Stück gefertigt. Die Konstrukteure erreichen
damit eine hohe Stabilität bei
geringem Gewicht. Auch beim Rahmen
galt das Gewichtssparen als Paradedisziplin.
Das in Trible Butted Alu 7005 gefertigte
Gestell wiegt knapp 1350 Gramm
(raw finish). An dieser Stelle betont Preisinger
aber, dass das Gewicht nicht die
entscheidende Rolle spielt. Die Gesamtkonstruktion
steht im Mittelpunkt. Auch
deshalb sind Flatmount-Bremsen vorne
wie hinten Standard. Das ATR 3.0 besitzt
im Verhältnis zu manch anderem Gravelbike
einen kurzen Radstand. Die Hinterbaulänge
beträgt 42,5 cm. Damit lässt
sich das Rad sportlich fahren.
Allerdings können keine MTB Reifen
mit einer Größe 1,7 Zoll eingebaut werden.
Es sei denn man fährt 650 B Reifen.
Zulässig sind Reifen bis 41 mm Breite.
Dafür kann jedoch ein 46er Monokettenblatt
montiert werden. Bei den Laufrädern
orientiert Preisinger sich ganz
nach Kundenwunsch und deren besonderen
Ansprüchen. Im Petto hat er dafür
eine Vielzahl an Tubeless Ready LRS in
Carbon und Alu. Auch können je nach
Belieben die Übersetzung der Kurbel und
der Kassette festgelegt werden. Ein weiteres
Indiz für die nachhaltige Qualität ist
Die kräftige Schweißnaht
am Vorbau des
KTM X Strada weckt
Vertrauen in die Qualität
der Konstruktion.
die Beratung, die sich nicht nur um die
Rahmengröße und Sitzhöhe kümmert.
Wer sich ein Gravelbike für alle Anwendungen
zulegt, muss es also in allen Belangen
passend einstellen.
SACHVERSTAND BEI DER WAHL
SEINES GRAVELBIKES
Der Ansicht ist auch Damian Bradly, Communication
Manager von Tout Terrain. Im
Interview erklärt er uns, dass die meisten
Gravelbikes entwickelt werden, „um ein
bestimmtes Spektrum dieses Segments
abzudecken“. Heißt: „ein Gravelbike, das
gut auf Asphalt fährt, macht nicht unbe-
17
Bild: ADFC / Gloger
Ansatzlos verbunden. Auch mit solch
einem Designelement der nahtlosen
Konstruktion, wie es Bianchi am
Intrepida umgesetzt hat, finden sich
Gravelbikes am Markt.
DAMIAN BRADLY
dingt Spaß auf Singletrails oder längeren
Touren“. Wer sich also ein Gravelbike für
seine Ansprüche zulegen möchte, sollte
sich umfassend informieren und vor allem
eine Probefahrt anfragen. Bradly weist
zudem darauf hin, dass das Spektrum der
Gravelbikes sehr breit gefächert ist und
„von Rennrädern über Mountainbikes bis
hin zu Tourenrädern reicht“.
So wird die Zukunft zeigen, ob diese
allgemeinen Kategorien von „Gravel“
beibehalten werden oder ob es wieder
spezifischere Kategorien wie Road, Trail
und Bikepacking geben wird, so dass die
Kunden es einfacher haben werden, ein
Fahrrad auszuwählen, das ihrem Terrain
und ihrem Fahrstil entspricht.
Welche Modellvarianten der Markt bereits
bietet und welche Gravelbikes für welche
Fahrvorhaben geeignet sind, hat die Testredaktion
von VeloTotal an zehn ausgesuchten
Rädern erprobt. Die ausführlichen
Testberichte sind auf den folgenden Seiten
zu finden!
18
„Die Frage ist nicht,
was „ein gutes Gravelbike“
ausmacht, sondern was
„ein gutes Gravelbike
für dich ist“
Ein Gravelbike ist nicht gleich ein Gravelbike.
Zu viele konstruktive Eigenschaften
bestimmen das Fahrverhalten.
Wie das perfekte Zusammenspiel
zwischen Geometrie, Laufradgrößeund
Reifenwahl, Rahmenmaterial und
Komponenten aussehen sollte, wollten
wir Damian Bradly von Tout Terrain
wissen.
Damian, welche Entwicklungen machen
ein Gravelbike zu einem guten
Gravelbike?
Die Frage ist nicht, was „ein gutes
Gravelbike“ ausmacht, sondern was
„ein gutes Gravelbike für dich ist“.
Die meisten Gravelbikes werden entwickelt,
um ein bestimmtes Spektrum
dieses Segments abzudecken
- ein Gravelbike, das gut auf Asphalt
fährt, macht nicht unbedingt Spaß
auf Singletrails oder längeren Touren.
DAS PERFEKTE RAD
Ein gutes Gravelbike wird für einen bestimmten
Einsatzbereich entwickelt und
die Komponenten und Geometrie so abgestimmt,
um den größten Fahrspaß zu
gewährleisten. Das beste Gravelbike für
dich ist eins, das zu dir, deinem Terrain
und deinem Fahrstil passt.
Das fordert dann Sachverstand von der
Kundschaft. Auf welche Details am Gravelbike
sollte die also besonders achten?
Geometrie (Fahreigenschaften), Laufradgröße-
und Reifenwahl (Kontrolle/
Komfort), Rahmenmaterial (Steifigkeit/
Leistung) und Komponenten spielen
eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung,
welches Gravelbike das richtige
ist. Jedes dieser Details kann den
Unterschied zwischen einem guten und
einem perfekten Rad machen.
Auf welche Entwicklungen darf sich der
Fan eines Gravelbike künftig freuen?
Wir erwarten viele neue Entwicklungen
bei den Komponenten für Gravelbikes
und damit neue Anwendungsbereiche.
So ermöglicht zum Beispiel die Entwicklung
des Cinq Shift:R Road den Einsatz
von Rennlenkern in Kombination mit
dem Pinion-Getriebe. Die deutlich verbesserte
Ergonomie und hervorragende
Schaltleistung in Verbindung mit dem
DAMIAN BRADLY,
COMMUNICATION MANAGER BEI TOUT TERRAIN.
wartungsarmen Antriebsstrang führt
hoffentlich dazu, dass in Zukunft mehr
Hersteller mit Getriebeschaltungen und
Riemenantrieb ins Gravelsegment einsteigen
werden.
Was kommt nach dem Gravelbike-Boom?
Das Spektrum der Gravelbikes ist sehr
breit gefächert und reicht von Rennrädern
über Mountainbikes bis hin zu
Tourenrädern. Hier wird die Zukunft
zeigen, ob diese allgemeinen Kategorien
von „Gravel“ beibehalten werden oder
ob es wieder spezifischere Kategorien
wie Road, Trail und Bikepacking geben
wird, so dass die Kunden es einfacher haben
werden, ein Fahrrad auszuwählen,
das ihrem Terrain und ihrem Fahrstil
entspricht.
Damian, danke für das Interview
19
Tout Terrain © Tout Terrain / Stefan Groenveld
BERGAMONT GRANDURANCE 6 FMN
Mit dem Grandurance 6 FMN bringt
Bergamont 2021 erstmals ein Gravelbike
speziell für Frauen auf den Markt. Der
Aluminium-Rahmen aus 6061er-Rohrsätzen
ist mit einer besonderen Effektlackierung
versehen.
Ausgestattet ist es mit der kompletten
Shimano GRX-Gruppe, mit 160er Scheibenbremsen
und Syncros-Komponenten.
Der weiblichen Anatomie soll der Syncros
Savona V-Concept Sattel zugutekommen.
Um schmerzhafte Druckpunkte zu minimieren,
sieht die Channel-Version einen
größeren Kontaktbereich vor.
Der Rahmen bietet viele Möglichkeiten zur
Anbringung von Flaschenhaltern, Schutzblechen
und Gepäckträgern. Auf den Shining
Laufradsatz mit DB-T260-Felgen und
BGM Allroad-Naben wurden Schwalbes bewährte
G-One Schlappen in 35-622 aufgezogen.
Die Übersetzung mit der zweifach-
Variante (46/30), samt 11-36er-Kassette,
passt ideal für die Zielgruppe Frauen und
deckt eine breite Übersetzungsspanne ab.
Das Grandurance 6 FMN kann besonders
durch seine Laufruhe punkten. Dadurch
20 MEHR UNTER WWW.BERGAMONT.COM
TECHNIK
Preis: ab 1399,- Euro
Gewicht: 10,2 kg
Rahmen und Gabel: Alluminium
Rahmengrößen: 49, 53, 55, 57, 61 cm
AUSSTATTUNG:
Gruppe: Shimano GRX RX400 2×10
Kurbel: Shimano GRX, FC-RX600, 46/30t
Bremsen: Shimano GRX, BR-RX400, hydr. Disc-Bremse,
Rotor 160/160 mm
Laufräder: Shining DB-T260-Felge mit BGM Allroad-Naben
Reifen: Schwalbe G-One Allround, Falt, 35-622
Typ: Offroad, Langstrecke, Pendler
bringt es auch auf holprigen oder schnellen
Abfahrten die Sicherheit mit, die man
vor allem als Einsteigerin sehr zu schätzen
wissen wird.
Die tiefergezogenen Hinterbaustreben
sorgen für mehr Stabilität bei harten Antritten.
Dennoch bietet die Geometrie und
die Bauweise des Rahmen hohe Dämpfereigenschaften,
die die Pilotin bei groben
Schlägen entlasten.
Insgesamt kann man dem Bergamont
ein gutes und direktes Handling attestieren.
Auch bei hohen Geschwindigkeiten
läuft das Rad in seiner Spur ohne dabei
schwammig zu wirken.
Die Ausstattung mit der Shimano GRX-
Gruppe braucht wohl kaum Erklärung, sie
funktioniert bestens und ist optimal für
den Graveleinsatz geeignet.
FAZIT: Mit 10,2 kg und der für Frauen angepassten
Geometrie, bringt der leichte Alu-
Renner guten Fahrkomfort sowie viel Fahrspaß
auf. Für einen fairen Preis von 1.399
Euro bekommt die Gravel-Frau von heute
sowohl optisch als auch technisch ein überzeugendes
Gravel-Bike.
21
CENTURION CROSSFIRE GRAVEL 4000
22
MEHR UNTER WWW.CENTURION.DE
Das Centurion Crossfire besticht
auf den ersten Blick durch seine
optische Anmutung mit seinem
rot glänzenden Aluminium-Rahmen, der
via Hydroforming in seine schöne Form
gebracht wurde.
Dazu gesellt sich eine schlichte, gerade
Carbongabel mit edlem Finish. So macht
die Optik schon mal viel Laune, um den
Rest zu testen. Wer diese Einladung annimmt,
wird umgehend belohnt mit
einem ausgeglichenen Fahrverhalten, das
sich für Langstreckenfahrer genauso gut
eignet, wie für gemütliche, kurze Tagestouren.
Dazu passen die nicht zu gestreckte
Sitzhaltung und die leicht abrollenden
Vittoria Reifen sehr gut.
Was die Ausstattung betrifft, ist es mit der
GRX 810er Ausstattung sehr gut bestückt
und somit perfekt gerüstet für alle Gravelbelange.
Einziges kleines Manko ist das leichte
Übergewicht mit 10 kg, inklusive der
Pedale, das in dieser Preis- und Ausstattungsklasse
eigentlich nicht üblich ist. In
der Praxis stört das aber nicht sonderlich,
da es eh kein Racebike für die Jagd nach
KOMs ist, sondern eher zum Flanieren
oder Reisen einlädt. Dafür bietet es genügend
Laufruhe und Komfort.
Die Geometrie des Crossfire ist dafür so
gewählt worden, dass auch längere Touren
beschwerdefrei bewältigt werden können.
Die Möglichkeiten, am Gravelbike Gepäcktaschen
zu befestigen, spricht auch
eher für ein Offroad-Tourenrad.
Fazit: Wer einen robusten Allrounder für
lange Touren sucht, ist mit dem Crossfire
bestens bedient. Dank der soliden Ausstattung
ist es zuverlässig, sowie pflegeleicht
und damit ideal für Tagestouren
oder Bikepacking geeignet. Das Mehrgewicht
fällt hier nicht groß negativ auf,
denn dafür ist es stabil und langlebig.
TECHNIK
UVP: 2.649,-- EUR
Gewicht: 9,6 kg
Rahmen: Aluminium
Rahmengrößen: XXS, XS, S/M, M/L, XL, XXL
Gabel: CENTURION CARBON road/gravel
AUSSTATTUNG:
Bremsen: SHIMANO GRX 810
Bremsscheiben: SHIMANO SM-RT800
Schaltwerk/-hebel: SHIMANO GRX 810
Umwerfer: SHIMANO GRX 810
Kassette: SHIMANO CS-HG800-11
Kurbel: SHIMANO GRX 810 48-31T
Kette: SHIMANO CN-HG701-11
Naben: DT SWISS 350 Road db CL
Felge: PROCRAFT Altitude SHL26OS
Reifen: MAXXIS Rambler. 40-622
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FUJI JARI CARBON 1.3
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MEHR UNTER WWW.FUJIBIKES.COM
Das Fuji Jari Ultra High Modulus
Carbon C15 begeistert bereits
auf den ersten Blick. Schon die
schwarz matte Lackierung sticht ins Auge
und die Shimano GRX Komponenten
wissen zu beeindrucken. Die Testfahrten
gestalten sich ausgesprochen positiv und
nicht selten macht sich ein breites Grinsen
im Gesicht des Fahrers breit. Durch das
kurz gehaltene Oberrohr ist die Sitzposition
sehr aufrecht. Selbst bei längeren
Ausfahrten sind Rückenprobleme durch
die entspannte Haltung kein Thema. Bei
einer Körpergröße von 1,84 m ist die die
Fahrradgröße „L 56 cm“ absolut passend
gewählt.
Beim Fuji Jari begeistert die spürbare Differenziertheit
des neuen fahrbaren Untersatzes
vom ersten Kilometer an. Die leisen
Schaltvorgänge der GRX, mit einer 11/42
Kasette hinten und einem 40er Kettenblatt
vorne, sprechen für sich. Sehr überzeugend
kommen auch die Bremsvorgänge
mit der hydraulischen GRX Scheibenbremsen
Disc 160mm an.
Zum Fahrverhalten ob auf der Straße,
dem Radweg oder im Gelände lässt sich
in erster Linie Positives berichten. Auch
auf unwegsamen Trails bietet das Rad eine
gute Traktion sowie ein sicheres Handling.
Der der Spaßfaktor ist sehr hoch. Mit routinierter
Fahrtechnik kann man sowohl
im Gelände als auch auf dem Radweg und
auf der Straße Gas geben.
Fazit: Aus unserer Sicht eignet sich das
Fuji Jari vor allem für mehrtägige Touren.
Der Rahmen bietet diverse Montagemöglichkeiten
für Packtaschen und wird dadurch
umso mehr zum idealen Begleiter
auf Langstrecken.
TECHNIK
Preis: 2649,- Euro
Gewicht: 9,7 kg
Rahmen: C15 Ultra High Modulus Carbon
Gabel: C10 Carbon Monocoque
Rahmengrößen: XS (49cm), S (52cm), M (54cm), L (56cm),
XL (58cm), XXL (61cm)
AUSSTATTUNG:
Schaltgruppe: Shimano GRX
Vorne: 40 Kettenblatt, Hinten:11/42
Bremsen: Shimano GRX Hydraulik Disc 160mm
Laufräder: Alex Boondocks GX5
Reifen: WTB Raddler TCS
Lenker: Oval Concepts 325
Vorbau: Oval 313
Sattelstütze: Oval Concepts 300 „27,2mm“
Sattel: Oval X38
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GIANT REVOLT 0 2021
Mit dem neuen Giant Revolt 0
setzt der Hersteller im mittleren
Preissegment an. Dennoch wartet
das Modell mit dem leichten Aluminiumrahmen
und einer Carbongabel überzeugend
auf. Die Rahmengeometrie ist auf Langstreckentouren
ausgerichtet und bietet hierfür
mit kürzeren Kettenstreben eine angenehm
aufrechte Sitzposition. Dies wirkt sich zudem
positiv auf die Wendigkeit und Agilität des
Bikes aus. Das Revolt reagiert auf jede Handlung
sehr direkt und lässt sich dadurch auch
in anspruchsvollen Passagen präsize steuern.
Der Rahmen ist sehr gut verarbeitet und
zeigt sich in steilen Anstiegen mit hohen
Steifigkeitseigenschaften und einer damit
verbundenen Antrittsstärke. Auf Schotterwegen
und Rüttelpassagen bietet das Giant
dennoch spürbare Dämpfeigenschaften. Aber
auch der XR-Lenker und die D-Fuse Sattelstütze
tragen zur hervorragenden Absorbation
von Schlägen bei.
Mit etwas Skespsis haben wir zu Beginn des
Tests die hauseigene Bereifung beäugt, die
sich jedoch bei den Testfahrten sehr schnell
26 MEHR UNTER WWW.GIANT-BIKES.DE
TECHNIK
Preis: 1.558,69 Euro
Gewicht: 9,9 kg
Größen: S, M, ML, L, XL
Rahmen: AluxX
AUSSTATTUNG:
Gabel: Advanced Vollcarbon Gabel
Lenker: Giant Contact XR D-Fuse
Vorbau: Giant Contact
Sattelstütze: Giant D-Fuse
Schalthebel: Shimano GRX RX-600
Umwerfer: Shimano GRX RX-810
Schaltwerk: Shimano GRX RX-810 / 11fach
Bremsen: GRX RX-400 HRD
Bremshebel: GRX RX-600 HRD
Kurbel: Praxis Alba 2D 48/32
Reifen: Giant CrossCut AT 2
verflogen hat. Die 38 mm breiten Crosscut
AT Schlappen haben sich auf Asphalt als
sehr laufruhig und in weichen Passagen mit
gutem Grip gezeigt. Auch im groben, steinigen
Gelände wirken sie verlässlich und
sorgen für ein gutes Köper-Rad-Bodenkontakt-Feeling.
Ausgestattet ist das Revolt 0 mit Shimanos
GRX Schalt-/ Bremskomponenten, wobei
bei der Kurbel auf die Vollständigkeit der
Gruppe verzichtet und auf eine Praxis Alba
2D zurückgegriffen wurde. Der Antrieb ist
vorne mit 48/32 Kettenblätter und hinten
mit einem 11x34er (11-fach) Zahnkranz
bestückt. Dadurch bietet das Rad eine breite
Übersetzungsspanne und lässt somit viel
Spielraum für fast jedes Terrain.
Fazit: Das Giant Revolt 0 2021 ist ein solides
Einsteiger-Rad, mit dem man nichts
falsch machen kann. Es ist antrittsstark,
bietet jedoch zugleich gute Dämpfeigenschaften
sowie eine angenehme Sitzposition,
die dem Piloten besonders auf Langstreckentouren
entgegenkommt.
27
KTM X-STRADA 710
Die Geometrie des X-Strada 710 ist
auf dem ersten Blick beeindruckend
im Design und dennoch
fordernd. So dauert es einige Kilometer, um
die korrekte Sitz- und Lenkerposition zu finden.
Dann aber legt das Gravelbike von KTM
richtig los und scheint sich selbst vor komplizierten
Fahrmanövern nicht zu scheuen.
Die eher sportlich konstruierte Sitzposition
vermag generell nahezu jedes Gelände zu
mögen, fordernde Downhillfahrten hingegen
gelingen nur durch ein Verlagern der Sitzposition.
Ein Umgreifen ist zudem notwendig,
aber am KTM Team Road flare auch kein
Problem. Die Schaltung ist auch in aufrechterer
Position gut zu bedienen.
Für die Gangwechselabsichten haben die
Konstrukteure das Beste der GRX-Gruppe
verbaut. Die GRX RX810 shadow plus. Lobenswert
ist der integrierte Schaltwerk-Stabilisator,
der zuverlässig das Schlagen der Kette
mindert. Ist die Funktion durch das Umlegen
des kleinen Schalters am Umwerfer aktiviert,
sind Schaltvorgänge selbst bei sehr schnellen
Fahren über grob gepflasterte Pisten kein
Problem. Ebenso stabil, also spurstabil, ist
28 MEHR UNTER WWW.KTM-BIKES.AT
TECHNIK
Preis: ab 2199 Euro
Gewicht: 11 kg (ohne Pedale)
Rahmen: X-Strada AL6061tb / R-0090 (Aluminium)
Gabel: X-Strada Gravel Carbon/Alloy-shaft F13
Rahmengrößen: 49, 52, 55, 57, 59 cm
AUSSTATTUNG:
Gruppe: Shimano GRX RX810 shadow RD+
Übersetzung: 2x11 Shimano GRX
Bremsen: Shimano GRX RX 600
Laufräder: KTM Line - Shimano 105 / DT Swiss 533D 32H
622x22TC / DT Competition 2.0 black
Reifen: Schwalbe G-One Bite Perf. RaceGuard TLE 40-622
Vorbau: KTM Team Road 8°
Lenker: KTM Team Road flare 16°
Sattelstütze: KTM Team 27.2/350
Sattel: Selle Italia X3 flow
die Kombination aus Aluminium-Rahmen
und der Gabel aus Carbon mit einem Aluminiumschaft.
Der kurze Radstand, der eigentlich
typisch für Rennräder ist, dient in dem
Zusammenhang der hohen Wendigkeit.
Ebenso zuverlässig und relativ genau lässt
sich das Scheibenbremssystem regulieren.
Die Kombination aus den RX810 Bremssatteln
und den RT800 Ultegra Bremsscheiben
(160/160) kann fein dosiert oder aber reaktionsschnell
zur Vollbremsung genutzt werden.
Die Sorge, dass die Scheibenbremsen
bei langen, steilen Abfahrten überhitzt oder
die Bremsleistung abnimmt, ist unbegründet.
Für ein verbessertes Wärmemanagement
sorgt nämlich die sogenannte Freeza Ice-
Technik.
Fazit: Mit dem X-Strada 710 von KTM lassen
sich nahezu alle Geländetopografien im bayerischen
Wald befahren. Und zwar sicher und
souverän. Wer darüber hinaus auf Tempo
drücken möchte, der ist mit der Übersetzung
gut bedient. Die vielen Möglichkeiten, am
Rahmen Gepäckträgersysteme zu montieren,
qualifizieren das Gravel zum Allrounder.
29
SCOTT ADDICT 10 GRAVEL
30
MEHR UNTER WWW.SCOTT-SPORTS.COM
Das brandneue 2021er Top-Modell
Addict 10 Gravel von Scott, hält
was der Name bereits verspricht.
Die Ausrichtung des Bikes ist klar definiert
und eindeutig der Gattung Race zuzuordnen.
Das zeigt sich bereits auf den ersten
Kilometern. Es präsentiert sich äußerst
agil, wendig und antrittsstark. Mit einer
klaren Sattelüberhöhung ist die Sitzposition
sehr gestreckt. Das Addict schreit richtig
nach Vortrieb, was natürlich auch dem
steifen Rahmen aus HMF-Carbon und den
hauseigenen Laufrädern der Eigenmarke
Syncros, die mit ca. 1616 Gramm sehr
leicht sind, geschuldet ist.
Das Rad spricht auf agressive Manöver
sehr direkt an und spielt seine Vorteile auf
engen Trails voll aus. Dennoch hat das
Addict eine sehr ruhige Straßenlage und
eine hervorragende Laufruhe, was sich
vor allem auf rasanten Abfahrten positiv
bemerkbar macht. Die Sram-Force-Etap-
AXS-Gruppe ist einfach ein Traum: Mit
einer Übersetzung von 46/33 vorne und
10/33 hinten, ist der Antrieb sehr sportlich
ausgerichtet. Die 35ger Schwalbe G-One-
Reifen zeigen sich auf Straße, Schotter und
weichem Boden als ernstzunehmender
Allrounder. Die 160ger Sram-Force-Etap
Scheibenbremse überzeugt auf ganzer Linie
mit genügend Bremskraft und sensiblem
Ansprechverhalten.
Der Rahmen erstrahlt in einem hochwertig
wirkendem Design und lässt nicht nur
optisch eine moderne Bauweise vermuten.
Das PF86-Innenlager ermöglicht eine
breite Verbindung zum Unterrohr und eine
Verjüngung zum Sitzrohr. Scott verwendet
hier sein eigenpatentiertes Carbon und
wirbt in diesem Zusammenhang mit einer
hohen Steifigkeit. Das Addict Gravel Disc
verfügt über integrierte 1 1/8“ bis 1 1/2“
Lager sowie ein konisches Steuerrohr. Die
starre Front ermöglicht eine direkte, präzise
und sichere Handhabung, auch in kniffligen
Passagen.
Fazit: Das Scott Addict ist ein reines Race-
Gravelbike. Schnell, leicht, steif und bringt
enormen Fahrspaß zu einem ambitionierten
Preis.
TECHNIK
Preis: 5499,00 Euro
Einsatzbereich: Straße, Schotter, Trails (solange es nicht zu
verblockt und wurzelig wird)
Rahmen: Addict Gravel Disc HMF Carbon technology;
Gravel Race geometry
Gabel: Addict Gravel Disc HMF
Größen: XS; S; M; L; XL
AUSSTATTUNG:
Schaltgruppe: Sram-Force-Etap-AXS Gruppe
Vorne 46/33 – Hinten 10/33
Bremsen: Sram-Force-Etap 160mm
Laufräder: Syncros Capital 1.0 X40 Disc (ca. 1616g)
Reifen: 35ger Schwalbe G-One
Lenker: Syncros Creston 1.0 Flare (ca. 220g)
Vorbau: Syncros RR1.5 (ca. 140g bei 110mm)
Sattelstütze: Syncros Duncan 1.0
Sattel: Syncros Tolfino Regular 1.0 Cutout (ca. 180g)
Gewicht: 8,3 kg
31
STORCK GRIX PRO
Das Grix ist das Schweizer Messer unseres
Testfeldes. Sieht es auf den ersten Blick in der
von uns getesteten Variante „Pro RR Ultegra“
wie ein normales Gravelbike aus, so offenbaren
sich beim näheren Hinsehen und Fahren
eine Vielzahl weiterer Qualitäten. Beim
ersten Ausritt überrascht das Grix mit einer
Fahrdynamik, die man so bei den tendenziell
eher gutmütigen Gravelbikes gar nicht vermutet.
Auschlaggebend hierfür ist sicherlich
der verstärkte, extrem steife Storck Carbonrahmen
in Verbindung mit der im gleichen,
grünen Farbton gehaltenen Carbongabel. Der
Rahmen ist leicht geslopt, so dass man durch
die längere Sattelstütze Komfort gewinnt.
Leider verschenkt Storck an dieser Stelle ein
wenig Potenzial, denn diese ist bei unserem
Testrad nur aus Alu – eine stärker flexende
Carbonstütze hätte besser zu dem Gesamtpaket
gepasst. Dafür bietet der Rahmen eine
abgesenkte Kettenstrebe um ein Aufschlagen
selbiger zu verhindern. Dennoch ist das Rad
trotz seiner Agilität bei weitem nicht unkomfortabel.
Wer noch mehr Komfort und
Geländegängigkeit benötigt, kann das Grix
sogar auch mit 27,5“ MTB-Bereifung ordern.
32
MEHR UNTER WWW.STORCK-BIKES.COM
TECHNIK
Preis: ab 2.899,00 Euro
Gewicht: ab 8,9 kg
Rahmen: Carbon Fiber Reinforced
Gabel: Storck GRIX Pro
Rahmengrößen: S, M, L, XL
AUSSTATTUNG:
Sattel: Selle San Marco GND
Laufräder: DT Swiss P1800
Reifen: Schwalbe G-One T-Bite 40x622
Schaltwerk: Shimano Ultegra RX800
Umwerfer: Shimano Ultegra
Brems/Schaltgriffe: Shimano Ultegra 2x11
Bremsen: Shimano Ultegra Disc, Flatmount BR-R8070
Kurbel: Shimano Ultegra 50/34
Kette: Shimano Ultegra 11x
Kassette: Shimano Ultegra 11x, 11-34
Für den Gravelalltag sind die DT Swiss 1800
Laufräder mit Schwalbes G-One Pneus in der
40er Breite des Testrades eine hervorragende
Wahl. Sie bringen den Vortrieb über die
kompletten Shimano Ultegra RX800 Gruppe
sicher auf den Trail. Für Sparfüchse bietet
Storck alternativ auch Shimanos günstigere
105er Gruppe an, wie ein Upgrade auf Ultegra
Di2 oder SRAMs Force eTap AXS Wide
Paket. Verzögert wird in allen Varianten mit
Scheibenbremsen, bei unserem Rad passend
zur Gruppe die hydraulischen Shimano Ultegra
Disc (BR-R8070). Diese packen ordentlich
zu und waren im Test mit den knapp 9
kg Gewicht des Bikes fast schon gelangweilt.
Reserven bei der Bremsperformance zu haben
ist allerdings nicht verkehrt: Das Gewicht
lässt sich durch die Montage von Schutzblechen,
Gepäckträger und bis zu 3 Flaschenhaltern
noch deutlich steigern.
Fazit: Mit dem Grix gelingt es Storck jede
Menge Fahrspaß und absolute Vielseitigkeit
in einem Rad zu vereinen – das alleine verdient
schon Respekt. Darüber hinaus sind die
2.899,- Euro (UVP) unseres Testrades für das
gebotene ein überaus fairer Preis.
33
TREK CHECKPOINT SL7
Das Konzept „Gravel“ soll ein
möglichst weites Einsatzgebiet
von Gravelrace bis Bikepacking
abdecken. Dementsprechend ist laut Trek
das Checkpoint SL 7 darauf ausgelegt, „den
zermürbendsten Gravelrennen und heftigsten
Bikepacking-Abenteurn standzuhalten“.
Eines ist wohl unbestritten:
Mit dem Checkpoint gelingt es Trek in
perfekter Weise zwei so gegensätzliche Eigenschaften
wie Komfort und Sportlichkeit
in einem Rad zu vereinen. Dies liegt in erster
Linie an dem Rahmen aus OCLV-500-Carbon
mit der einstellbaren Iso-Speed-Technologie
(am Heck wird das Sattelrohr vom
Oberrohr entkoppelt und kann durch seine
Lagerung frei schwingen). Auf dem Trek
nimmt der Fahrer zwar eine sportliche Position
ein, aber das verbaute Iso-Speed-System
sorgt im Zusammenspiel mit den 40mm
breiten Bontrager GT1 Reifen, der Carbon
Sattelstütze, dem bequemen Sattel und dem
vibrationsdämpfenden Carbon Lenker für
ein perfektes Maß an Komfort. Selbst lange
Ausfahrten gestalten sich so absolut ermüdungsfrei.
Darüber hinaus ist der Rahmen
sehr steif und leicht. Sowohl auf Asphalt als
auch auf Schotterpisten zeigt sich das Trek
sehr agil und fordert so schnelle Richtungsund
Tempowechsel geradezu heraus. Durch
34 MEHR UNTER WWW.TREKBIKES.COM
TECHNIK
Preis: 5.652,81 Euro
Gewicht: 8,7 kg in Größe 56
Rahmen und Gabel: Carbon
Rahmengrößen: 49, 52, 54, 56, 58, 61
AUSSTATTUNG:
Gruppe: SRAM Force Etap AXS
Übersetzung: 40/10-50
Bremsen: SRAM Force Etap AXS
Laufräder: Bontrager Aeolus Pro 3V
Reifen: Bontrager GR1 Team Issue 40mm
Vorbau: Bontrager Pro 100mm
Lenker: Bontrager Pro IsoCore VR 42cm
Sattelstütze: Bontrager Carbon
Sattel: Bontrager Arvada Elite
die bergtaugliche Übersetzung(40/10-50)
in Verbindung mit dem leichten und steifen
Rahmen und dem leichten Laufradsatz sind
auch lange Steigungen und steile Abfahrten
ein ideales Einsatzgebiet für das Checkpoint
SL 7. Sämtliche Komponenten sind
von Treks eigener Marke Bontrager. Highlight
ist hier der Carbon-Laufradsatz Aeolus
Pro 3V. Als Gruppe ist eine komplette
SRAM Force Etap AXS verbaut . Die elektronische
Schaltung setzt die Schaltbefehle
schnell, präzise und absolut geräuschlos um.
Ebenso überzeugen die hydraulischen SRAM
Force Bremsen unter allen Witterungsbedingungen
vollumfänglich.
Befestigungsmöglichkeiten an Oberrohr,
Sitzrohr und an beiden Seiten des Unterrohrs
ermöglichen den Transport von zusätzlicher
Ausrüstung und Trinkflaschen.
Damit ist das Rad auch grundsätzlich Bikepacking
tauglich.
Fazit: Das Checkpoint SL 7 hält sicher den
zermürbendsten Gravelrennen und heftigsten
Bikepackingabenteuern stand, aber
aufgrund seiner ausgezeichneten Agilität und
der sportlichen Sitzposition sind die Domäne
des Trek Checkpoint Sl 7 eher das Bestreiten
von Gravelrennen und das Bezwingen mehr
oder weniger gut befestigter Passstraßen, als
das Bestehen von Bikepacking-Abenteuern.
35
TOUT TERRAIN VASCO GT 275
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MEHR UNTER WWW.TOUT-TERRAIN.DE
Mit dem Modell Vasco GT 275
21.2 bietet Tout Terrain ein
ganz besonderes Gravelbike-
Konzept an, das in seinen Einsatzmöglichkeiten
fast unbegrenzt scheint. Der puristisch
und zeitlos wirkende Stahlrahmen
zeigt sich beim Antritt sehr verwindungssteif,
was jedoch den Dämpfeigenschaften
keinen Abbruch tut.
Die Geometrie ist angenehm und stellt
sich als sehr komfortabel dar. Natürlich ist
es keine Rennmaschine, aber das soll das
Vasco GT 275 auch nicht sein. Vielmehr
kann man das Rad in seinem Gebrauch
als multifunktionell, mit durchaus auch
sportlichen Eigenschaften bezeichnen. Es
reagiert sehr direkt und lässt sich gezielt
durch die Trails steuern. Die fast „unzähligen“
Anlötteile am Rahmen und der Gabel,
für Montagemöglichkeiten von Gepäckträgern,
Taschen und Zubehör, prädestinieren
das Rad geradezu für Bikepacking-Touren
ohne Limits. Details, wie der Lenkeranschlag,
runden das Rahmenkonzept ab.
Mit den großvolumigen 650B x 47mm
WTB Venture Reifen hat man selbst im
gröbsten Gelände immer ein sicheres
Fahrgefühl. Dies lädt auch mal zu riskanteren
Manövern ein. Ausgestattet ist es mit
Shimanos GRX-Gruppe, die sich gut ins
Gesamtkonzept einfügt und präzise seine
Dienste tut. Der 1x11 Antrieb hat mit dem
11-42 Ritzel und dem 40er Kettenblatt eine
gute Übersetzungsbreite. Mit der 180er
Bremsscheibe vorne und der 160er hinten,
kann man sich jederzeit auf die hervorragende
Bremswirkung verlassen. Selbst mit
viel Gewicht bepackt, kommt man sicher
zum Stehen.
Fazit: Mit dem Vasco GT 275 21.2 hat Tout
Terrain ein außergewöhnliches Gravelbike
auf den Markt gebracht, das in seinen
Einsatzmöglichkeiten kaum Grenzen
kennt und für Radreisefahrer eine echte
Alternative zu einem klassischen Reiserad
bietet. Ohne Gepäck ist es auch sportlich
zu fahren - Fahrspaß inklusive!
TECHNIK
Preis: 2.390,00 Euro
Gewicht: 11,25 kg
Rahmen: CrMo 4130 (Chrom-Molybdän)
Gabel: CrMo Expedition
Größe. S, M, L , XL
AUSSTATTUNG:
Antrieb: Shimano GRX 1x11
Bremsen: Shimano GRX BR-RX400
Bremsscheibe-V/H: Shimano 180mm/160mm
Kassette: Shimano 11-42
Kurbel: Shimano 40
Schaltwerk/griff: Shimano RD-RX812/Shimano ST-RX600
Felgen: DT Swiss G540 27.5“
Reifen: WTB Venture 650x47B / 47-584
Sattel: Selle Royal Vivo Athletic
Sattelstütze: Black Label SP1-Zero
37
VAAST A/1 700C GRX
38 MEHR UNTER WWW.VAASTBIKES.COM
The Vaast and the furious? In der Tat
hat Vaast mit dem A1 einen furiosen
Vertreter der noch jungen Gattung
Gravelbike am Start. Die Sitzposition ist
sportlich gestreckt mit deutlicher Sattelüberhöhung
(sofern man das Spacertürmchen,
mit dem das A1 ausgeliefert wird, entfernt).
Wer lieber aufrechter und damit komfortabler
sitzt, lässt die Spacer. Im Antritt verhält
sich das A1 leichtfüßig und setzt jede Pedalumdrehung
sofort in Vortrieb um. Nicht
nur auf der Schotterpiste, sondern auch auf
der Straße generiert es Geschwindigkeit mit
hoher Effizienz. Grundlage für die sportliche
Ausrichtung des Bikes ist der leichte, aus
Magnesium gefertigte Rahmen. Der Rahmen
wiegt 1200 Gramm und damit deutlich
weniger als vergleichbare Stahl-, Alu- und
Titanrahmen und so viel wie hochwertige
Carbonrahmen. Der Rahmen vermittelt
sehr hohen Komfort und eine ausgezeichnete
Laufruhe, er schluckt kleinere Stöße und
lässt keine Vibrationen zu. Dass das Bike
aber auch Sportlichkeit vom Fahrer einfordert,
zeigt sich, sobald es abseits der Straße
in steile Anstiege geht. Dies liegt an der limitierenden
Bandbreite von ca. 400 % der
Kettenblatt-Kassettenkombination (42/11-
42 Zähne), die mit einigen 2-fach-Schaltgruppen
und Kassetten mit 500 % Übersetzung
nicht mithalten kann. Am A1 ist keine
reine Shimano GRX Gruppe verbaut. Vaast
kombiniert ein RX812 Schaltwerk mit
RX600 STIs, einer Praxis Works Zyante
Carbonkurbel und der passenden 11-42
Kassette. Die Zyante Kurbel aus dem Hause
Praxis Works harmoniert vorzüglich mit den
Shimano GRX Komponenten, so dass es zu
keinerlei Performance-Einbusen durch die
Mischung der Komponenten kommt. Auch
die verbaute GRX RX 600 Bremse überzeugt
durch tadellose Performance. Vorbau, Lenker
und Sattelstütze kommen von Vaast und
sind tadellos verarbeitet. Fazit: Das Vaast A1
generiert viel Speed und überzeugt durch
die sehr gute Eigendämpfung des Rahmen-
Sets. Der erfahrene Gravel-Pilot findet hier
ein agiles und stimmiges Rad mit einem außergewöhnlichen
Rahmen und einem sehr
guten Preis-Leistung- Verhältnis. Für Bikepacker
dürfte das Rad mit einer Übersetzungsbandbreite
von 400% aber wohl zu
sportlich abgestimmt sein.
TECHNIK
Preis: 2799,99 Euro
Gewicht: 9,2 kg in Größe S
Rahmen: Magnesium
Gabel: Carbon
Rahmengrößen: XS (50), S (52), M (54), L (56), XL (58)
AUSSTATTUNG:
Gruppe: w Shimano GRX 800/600
Übersetzung: 42/11-42
Bremsen: Shimano GRX RX 600
Laufräder: Stan´s Notubes Grail S1
Reifen: Maxxis Rambler 700x38mm
Vorbau: Vaast Allroad Pro
Lenker: Vaast Allroad Pro
Sattelstütze: Vaast Carbo
Sattel: WTB Silverado Comp
39
GUT GERÜSTET
Egal ob täglicher Weg zur Arbeit, abendliche
Trainingstour, Micro-Adventure
oder die Welt auf zwei Rädern entdecken,
mit dem Gravelbike ist alles möglich
und Graveln wird immer beliebter.
Ein Grund dafür: Die Möglichkeiten
sind nahezu unbegrenzt. Auf der Straße
fühlt sich das Bike genauso wohl wie auf
Schotterpisten, Wald und Feldwegen.
Allerdings muss sowohl beim Overnighter,
5to9-Abenteuer als auch der wochenlangen
Bikepackingtour mit vollen Rahmentaschen
die Ausrüstung stimmen.
Jedes Teil muss seinen Zweck erfüllen.
Hohe Funktionalität bei bestem Komfort
sind gefragt. Und ganz nach dem Gravelbike-Prinzip
leicht und schnell, gilt auch
bei der Ausrüstung: Weniger ist mehr.
40
ERGOTEC GRAVEL-BIKE-LENKER
Bilder: Ortlieb/ Elstner, Hersteller
Der Ergotec Gravel-Bike-Lenker bietet die Unabhängigkeit,
überall hin zu fahren ohne jeglichen
Verlust an Komfort – egal ob auf der Straße,
Schotter- oder Feldweg.
Genau das findet man beim Ergotec Gravel-Bike-
Lenker mit seiner breit ausgestellten Form von
580 mm bis zu 620 mm. Durch die ergonomischen
Griffpositionen und mit seiner 21° Kröpfung
bereitet der Lenker nicht nur im Offroad-
Einsatz, sondern auch auf langen Distanzen
Riesenfahrspaß.
Mit dem Safety Level 5 (Sicherheits-Klassifizierung
für Lenksysteme) bietet der Lenker eine
hohe Belastbarkeit bis 160 kg Systemgewicht
(Gravel Bike+ Fahrer+ Zuladung), die in diesem
Einsatzbereich notwendig ist. Das perfekte Match
für den Lenker findet man mit dem Vigo Lenkertape
oder für mehr Komfort mit dem gelgepolsterten
Sanremo Tape. Die unverbindliche Preisempfehlung
für den Lenker liegt bei 59,90 Euro,
und die Tapes gibt es ab 24,90 Euro.
www.ergotec.de
41
KLICKFIX
CONTOUR MAX
Reichlich Stauraum bieten die Contour
Max Taschen. Sie sind durch den extra
stabilen Bügel und Adapter mit optimierter
Abstützung bis maximal 3 Kilogramm
belastbar.
Der Contour Max Adapter passt an Sattelstützen
mit einem Durchmesser von
25-32mm. Eine Schelle für
oversize Sattelstützen ist erhältlich.
Bei den Taschen ist der Contour Max
Adapter bereits inklusive. Es sind zwei
verschiedene Taschenmodelle erhältlich.
CONTOUR MAGNUM
Das Modell Contour Magnum besitzt
ein komfortables Innenfach, 2 Seitentaschen
und Reflektor. Der Deckel
ist mit Netz ausgestattet. Durch die
längere Form ist ein besonders guter
Spritzschutz gegeben. Unter- und
Rückseite sind komplett aus abwaschbarem
Kunststoff. Möglich sind zwei
unterschiedliche Montagepositionen:
am Sattel oder an der Sattelstütze. Am
Sattel montiert ist die Tasche winkelverstellbar
und bietet mehr Abstand
zum Rad, sehr praktisch in Kombination
mit absenkbaren Sattelstützen.
42
PHONEBAGS
Komplett überarbeitet präsentiert sich das PhoneBag
Programm aus dem Hause Rixen & Kaul. Alle neuen
Modelle sind aus Textil und es kommt der vom Phone-Pad
bekannte Quad Mini Adapter zum Einsatz, mit
geringerem Platzbedarf und modernerer Optik. Bei allen
Varianten ist ein einfacher Wechsel von Hoch- auf
Querformat möglich. Die Taschen wurden den größeren
Smartphone Formaten angepasst. Alle 3 Modelle
sind jeweils in den Größen S und M erhältlich.
PhoneBag Light: Praktische, flache Schutzhülle mit
Klapplasche und Klettverschluss. UVP S/M 49,95/54,95
Euro. PhoneBag Tour: Wetterfester Schutz mit zusätzlichem
Stauraum und Rollverschluss. UVP S/M
57,95/59,95 Euro. PhoneBag Comfort. Genähte Tasche
mit umlaufendem Reißverschluss und Extrafach.
UVP S/M 57,95/59,95 Euro.
Bilder: Hersteller
PHONEPAD QUAD MINI
Mit dem Phonepad Quad Mini hat man eine praktische
um 360° drehbare Halterung für beliebige Smartphones
am Rad, die schnelles, einhändiges An- und
Abklicken ermöglicht. Die solide Montage mit kompaktem
Adapter ist auf Längs- und Querrohren mit
Durchmessern von 15-60mm möglich. Der Wechsel
von Hoch- auf Querformat funktioniert einfach. Auf
einer großflächigen und dämpfenden Auflage wird
das Smartphone sicher gehalten. Bedienelemente, Ladebuchse
und Kamera des Telefons bleiben frei zugänglich.
Zwei Varianten sind erhältlich: mit Quad
Mini Adapter zum Anklicken oder mit rutschfester
Klett Befestigung.
www.klickfix.com
43
HJC IBEX
Als Leichtgewicht mit rund 200g bietet der
HJC Ibex 2.0 bei guter Belüftung nicht nur
Komfort, sondern auch Aerodynamik. Die
patentierte Technologie Selfit bringt Passform,
Tragekomfort und Präzision: das
Verschlusssystem funktioniert mittels eines
Federsystems. Weitere Neuheit ist die Coolpath-Technologie,
die das innere Polster des
Helmes ersetzt. So kann die Luft um den
Kopf zirkulieren. Durch die Einsparung des
Polsters wird außerdem das Gesamtgewicht
des Helmes reduziert und der Tragekomfort
erhöht. Das Modell wurde im Windtunnel
getestet. Features: Halterung für die Radbrille,
Tragetasche. www.sports-nut.de
SPANK WING
Der mittelbreite Dropbar Lenker mit mäßigem 12° Flare bietet eine ideale Mischung
aus Off-Road Performance, On-Road Aerodynamik und Komfort. Der
Vibrocore Dämpfungsschaum reduziert schädliche Vibrationen, erhöht die Lebensdauer
und Gesamtsteifigkeit des Lenkers. Eine aufrechte und stabile Position
wird durch die kompakte Lenkergeometrie mit 110mm Drop und 65mm Reach
ermöglicht, wodurch sich der Lenker auf langen Distanzen und auf abwechslungsreichem
Terrain gut bewährt. Dank des flachen, ergonomischen und aerodynamischen
Designs ist außerdem für hohen Komfort, ohne Einschränkung der Fahrer
und- Handpositionierung gesorgt. www.sports-nut.de
44
RONDO RUUT AL1 2X
BIRZMAN
PACKMAN TRAVEL
Die wasserdichte Birzman Packman
Travel Satteltasche schützt
Gepäck vor Nässe. Durch den
rollbaren Verschluss lässt sich die
Tasche bis maximal 8L Volumen
nutzen oder bei wenig Gepäck
kompakt zusammenrollen. Das
dazugehörige Edelstahlgestell
sorgt für zusätzliche Stabilität
bei der Befestigung. Außerdem
sorgen robuste Klettbänder zur
Befestigung an der Sattelstütze
für guten Halt.
www.sports-nut.de
Das Rondo Ruut
AL1 2X basiert
auf dem Ruut AL
2.0 Aluminiumrahmen
mit vielen
besonderen Funktionen.
Mit dem Ruut AL1 2X ist man für
jedes Gravelabenteuer richtig ausgestattet.
Von sportlichen schnellen Touren bis zu
langen Ausfahrten über holpriges Geländer
oder auf der Straße. In 2021 gibt es die Ruut
AL Modelle erstmals auch in Größe XS (mit
650B Reifen). Mit der 2-fach Variante des
Ruut AL2 sind Gravel-Fans die auch gerne
auf der Straße unterwegs sind und eine
feine Übersetzung nicht missen wollen,
bestens bedient. In Kombination mit den
schnellen, schmaleren Reifen bestens geeignet
für Waldwege und Straßen.
www.sports-nut.de
45
ORTLIEB BIKEPACKING
Microadventure, ein Self-Supported
Race oder das nächste
große Rad-Abenteuer – mit
der Ortlieb Bikepacking-
Serie ist man gut gerüstet. Mit dem
Frame-Pack RC Toptube bringt man Gepäck
und Trinkflasche im Rahmendreieck unter.
Auch die wasserdichte Rahmentasche mit
Rollverschluss kann viel einstecken und hält alles
trocken. Im Frame-Pack RC Toptube mit 4 Liter
Volumen können auch schwere Ausrüstungsgegenstände
wie Zeltstangen oder Werkzeug mit niedrigem
Schwerpukt am Rad verstaut werden. Die variablen,
stabilen und haftstarken Klettverschlüsse ermöglichen
die unkomplizierte Montage. Praktisch – Das innovative
Quick-Lock S Adaptersystem eignet sich um Taschen
wie das wasserdichte Fork-Pack an der Gabel zu
befestigen. Das Fork-Pack bietet trotz seiner nur 275
Gramm (inklusive Adapter) rund 3,2 Liter zusätzlichen
Stauraum. Die ultraleichte Tasche mit Rollverschluss kann mit Hilfe des
QLS Adapters sowohl an Gabeln, dank Zubehör, aber auch an anderen
vertikalen Rohren montiert werden. Einhängen und Abnehmen des
Fork-Packs (190 Gramm) geht sekundenschnell. Die PVC-freie Tasche
aus abriebfestem Nylongewebe ist nachhaltig in Deutschland hergestellt.
Reflektierende Logos sorgen an allen drei Modellen für Sichtbarkeit
und Sicherheit.
www.ortlieb.com
Bilder: Vaude/Attenberger - Ortlieb
46
VAUDE
Trailfront, Trailsaddle und Trailframe – heißen die
drei Taschen mit praktischem Wickelverschluss
von Vaude. Sie werden aus PVC-freiem Planenmaterial
hergestellt und sind komplett wasserdicht
verschweißt. Die Lenker- und Sattelstützentasche
nehmen das meiste Gepäck auf. Beide Modelle sind
so konstruiert, dass die Aufhängung immer am
Bike befestigt bleibt und der eigentliche Packsack
schnell und einfach abgenommen werden kann.
Die Rahmentasche kann über eine Kombination
aus Klick- und Spannverschlüssen komplett abgenommen
werden. Insgesamt kommen alle drei
Modelle auf 39 Liter Packvolumen.
Der Trailpack kombiniert
komfortables Tragesystem
mit einem herausnehmbaren,
wasserdichten Packsack. Sein
Einsatzbereich ist entsprechend
groß: Der Rucksack punktet
beim Bikepacking genauso wie
beim Alltagsradeln und bei anderen
Outdoor-Abenteuern.
www.vaude.com
47
TEST
MAGPED ROAD
Bei den MagPed Road Pedalen handelt es
sich nicht um die allseits bekannten Klickpedale,
sondern um magnetische Sicherheitspedale.
Meine anfängliche Skepsis, als
eingeschworener Speedplay Fahrer, verfliegt
bereits nach den ersten
Metern. Die Montage der
Pedale geht einfach und
schnell. Die hochwertigen
10.9er Schrauben zur
Befestigung der Schuhplatten
zeichnen sich durch eine
höhere Zugfestigkeit aus. Die
Gefahr, dass sich der Innensechskant
versehentlich runddreht
wird so minimiert. Schon
rein optisch vermitteln die Pedale einen
wertigen Eindruck. Das Ein- und Ausklicken
funktioniert sehr gut. Die Magnete mit
200 Newton bzw. 20 Kilogramm Haltekraft
vermitteln eine sichere und feste Verbindung.
Beim schnellen Fahren auf geraden Strecken,
langsamen Treten mit kraftvollem Zug und
Druck oder bei Sprints am Berg – der Magnet
hält. Selbst beim Bunny Hop gibt es
keine Probleme. Die Pedale drehen sich auf
Grund der gedichteten
Industrielager sehr
ruhig und leicht.
Das MagPed Road
zeigt aber
auch negative Seiten,
wie etwa bei schnellen
Kurvenfahrten.
Wenn man das kurveninnere
Knie zur Kurvenmitte
neigt, um gegen die Schwerkraft
besser anzukommen, löst sich die
Magnetverbindung sehr leicht. Ein
ähnliches Problem zeigt sich beim
Griff zur Trinkflasche, wenn man das Knie
zur Seite neigt.
Fazit: Das MagPed Road ist eine gelungene
Alternative zu Klickpedalen. Allerdings
sind sie meiner Meinung nach doch eher
für Radfahrer, die Klickpedalen skeptisch
gegenüber stehen und für die die das sichere
Ausklicken im Vordergrund steht.
TECHNISCHE DATEN:
Einsatzbereich:
Material Pedalachse:
Material Pedalkörper:
Lager:
Rennrad / Cycelecross / Gravel
Titan
Aluminium
gedichtete Industriekugellager
Bewegungsfreiheit über zwei Schrauben einstellbar
Magnetkraft/Haltekraft: 200 N ( veränderbar auf 100 N oder 150 N)
Gewicht:
258 g (Paar)
Gewicht (selbst gewogen): 376 g für Pedale, Schuhplatten ,Schrauben
Preis:
189 Euro
48
MEHR UNTER WWW.MAGPED.COM
TEST
FIZIK ANTARES VERSUS EVO OO ADAPTIVE
Mit dem Antares Versus Evo OO Adaptive
stellen wir eine neue Sattel Ära bei
Fizik vor. Die Polsterung des innovtiven
Modells wird in einem 3D Druckverfahren
hergestellt. Vier nahtlose Zonen
mit verschiedenen Eigenschaften werden
übereinander gedruckt und verbunden.
Schon beim Fingertest erkennt man die
unterschiedlichen Bereiche. Das neuartige
Verfahren bietet sehr gute Dämpfungseigenschaft.
Durch das unterschiedlich
angelegte Gewebe, ergibt sich außerdem
eine hervorragende Druckverteilung.
Der hintere Bereich, sprich die Sitzknochenzone,
ist verhältnismäßig weich gehalten,
während die Gewebeoberfläche
nach vorne hin etwas an Härte zunimmt.
Sehr positiv wirkt sich der Druckkanal in
der Mitte des Sattels aus, der die Weich-
teile entlastet. Die Polsterung weist eine
ausgezeichnete Eigendämpfung auf, die
auch nach längeren Ausfahrten stabil
bleibt und Druckstellen verhindert. Aus
Carbon ist die Plattform des Sattels gefertigt,
die ausgesprochen steif ist und
damit für sehr direkte Kraftübertragung
sorgt. Für guten Sitz und Halt auch bei
nassen Bedingungen steht die wabenartige
Struktur der Oberfläche, die sich
auch problemlos reinigen lässt.
Fazit: Der Sattel bietet erstklassigen Sitzkomfort.
Der Preis ist etwas
zu hoch angesetzt.
TECHNISCHE DATEN:
Gewicht 158 g
Freigegeben für Fahrer bis 170kg
UVP: 390 Euro
MEHR UNTER WWW.FIZIK.COM
49
GUT GEKLEIDET
Beim Graveln geht es meist nicht um
Zeiten und Wettkampf. Es geht um Leidenschaft,
Freiheit, Natur, Lebensfreude.
Das vielseitige Fahrraderlebnis begeistert
die verschiedensten Radsportler
und dementsprechend universell einsetzbar
müssen Bekleidung und Ausstattung
sein. Sowohl für kurze sportliche
Ausfahrten, wie für Langstrecken
sollte das Material ausgelegt sein. Hoher
Tragekomfort, Multifunktionalität und
gute Technik gelten als Schlagworte. Besonders
bei Bikepacking-Touren spielen
Gewicht und Packmaß eine große Rolle.
50
ABUS STORMCHASER
Bilder: Ortlieb/ Elstner, Hersteller
Modernes Design trifft auf Naturund
Schotterstraßen. Ein matter,
gedeckter Grünton, ergänzt
um leuchtendes Rot, oder
doch etwas mehr Akzente aus
der grau-blau-grünen Farbwelt?
Mit seinen neuen Farben
ist der Abus StormChaser ein Style-
Highlight für jedes Gravel-Outfit. Entwickelt
für das mittlere Preissegment überzeugt der
StormChaser durch seine Vielseitigkeit. Er
ist für Abenteuer auf und abseits der Straße
genauso gemacht, wie für den Renneinsatz.
Das Modell ist leicht, exzellent belüftet und
sehr komfortabel. Dank dem Gurtsystem
FlowStraps ist Anpassen überflüssig, AirPort
heißt die Brillenhalterung mit einfacher Bügelführung,
Zoom-Ace sorgt mit griffigem
Rad für besten Sitz. Der StormChaser ergänzt
die Abus Performance-Helme um den
erfolgreichen Aero-Helm GameChanger und
das Flaggschiff AirBreaker. Auch der Abus
StormChaser profitiert von den innovativen
Features der High-End-Helme. Diese Innovationen
geben Gravel-Fans auch im Winter das
gute Gefühl der Sicherheit. Denn trotz kalter
Temperaturen und Handschuhen muss auf
Komfort und einfache Bedienung nicht verzichtet
werden. Der Unisex-Helm besitzt das
praktische Ponytail Outlet und ist zum UVP
von 149,95 Euro erhältlich. www.abus.com
51
CHIBA
SUPERLIGHT
Das Modell Superlight ist aus leichtem Oberhandstoff in
neuartiger Stricktechnologie mit Belüftungslöchern geschneidert.
Feines Kunstleder wird für die strapazierfähige
Innenhand verwendet. Der Daumenbereich ist extra
verstärkt, im Innenhandbereich sorgt ein Silikondruck
für sicheren Grip. Praktische Features: „Easy-Clip“ hält
Handschuhe zusammen, Frotteedaumen zum Schweiß
abwischen.
MISTRAL
Beste Passform und gute Belüftung gewährleistet das Modell
Mistral mit elastischen, luftdurchlässigen Materialien
auf der Oberhand. So ist Hitzestau auch bei anspruchsvollen
sportlichen Fahrten kein Thema. Die Innenhand ist
robust und strapazierfähig aus Kunstleder gefertigt. Die
spezielle Quickpull Ausziehhilfe hat sich bestens bewährt.
Auch beim Modell BioXCell Touring kommen auf
der Oberhand elastische, luftdurchlässige Materialien
zum Einsatz. Dank des Materials und des Schnitts
passen die Handschuhe sehr gut und auch für beste
Atmungsaktivität ist gesorgt. Die bewährte BioXCell
Polsterung verhindert durch zweistufige, anatomische
Gelkissen das Einschlafen der Hände. Durchdachte
Detaillösungen wie der verstärkte und mit
Frottee besetzte Daumenbereich sowie der „Easy
Clip“, der die Hanschuhe zusammenhält runden das
Modell ab. www.chiba.deww.chiba.de
BIOXCELL TOURING
052
SANTINI & POLARTEC
Guten Schutz bei unbeständigem Wetter
bietet die Adapt Line von Santini und
Polartec. Die multisaisonale Kollektion
für den Radsport besteht aus einem Jersey,
Long Pants, Bib-Shorts, Vega Multi
Leggings und Grido Baselayer. Das Santini
Adapt Jersey kommt aus Polartec Power
Wool und kombiniert Merinowolle
mit einem synthetischen Garn in einer
Zwei-Komponenten-Strickkonstruktion.
So wird die Körpertemperatur reguliert.
Wenn die Körperwärme während physischer
Anstrengung hoch ist, erlaubt diese
dem Körper zu atmen und wenn die
Temperatur sinkt, speichert sie die Körperwärme.
Auch die Adapt Long Pants ist
aus Polartec Power Wool geschneidert.
Die Innenseite aus Merinowolle bietet
weiche, geruchshemmende Eigenschaf-
ten, während die Außenseite aus einer
extrem haltbaren synthetischen Faser
besteht. Für eine erhöhte Sichtbarkeit
und Sicherheit des Radfahrers sorgt ein
reflektierendes Santini-Logo auf der gesamten
linken Wade. Die Pants kommen
mit C3 Chamois, designt von Santini,
mit einem Leistenschutz und einer ergonomischen
3D-Oberfläche mit verschiedenen
Stärken. Spezielle Gel-Einsätze im
Bereich des Hüftknochens absorbieren
Vibrationen, wenn das Chamois belastet
wird. Die Vega Multi Leggings aus
dem extrem wasserfesten Polartec Power
Shield Pro harmonieren mit der Adapt
Bib-Shorts. Den Baselayer gibt es als
Langarm- und Kurzarm-Version. Beide
bieten eine exzellente Wärmeregulation
dank Polartec Power Wool.
www.polartec.com
053
GONSO
STIVIO
VALAFF/DRAINA
Die sportlich eng anliegenden Soft-
Shell Jacke Valaff/Draina lässt sich
gut mit jedem Radoutfit kombinieren.
Zuverlässigen Schutz bietet
das leistungsfähige Material, das
sowohl durch die hohe Wärmeisolation,
als auch durch seine winddichte,
wasserabweisende und
atmungsaktive Funktion überzeugt.
Praktische Details sind der
schmeichelnde Stehkragen und die
verlängerten Handrücken. Stauraum
bieten die Rückentaschen,
modische reflektierende Elemente
sorgen für Sichtbarkeit. Der UVP
Valaff liegt bei 129,95 Euro, die
Draina kostet UVP 99,95 Euro.
054
Das bewährte und mehrfach
als Testsieger ausgezeichnete
Sitivo Konzept des Radhosen-Spezialisten
Gonso hat
sich zum Selbstläufer entwickelt.
Neben kurzer Tight, Bib,
Shorts und U-Pant gibt es seit
diesem Herbst für die kühleren
Tage auch die lange
Tight Bib für Herren, sowie die
Tight für Damen und Herren.
Der UVP liegt bei 119,95 Euro für die Herren
BIB Version und 99,95 Euro für die Herren
und Damen Tight Variante. www.gonso.de
FUMERO
Die körpernah geschnittene
Shorts zeichnet sich
durch ihre durchdachten
Packing-Taschenlösungen,
sowie die
Smartphone Tasche aus.
Viel Bewegungselastizität
bietet das pflegeleichte, wasserabweisende
Funktionsmaterial. Die Radunterhose
mit dem Relax Gel Comfort Sitzpolster
ist einfach und unkompliziert einknöpfbar.
Auch die Damen Bike-Shorts Syeni, passt
dank teilelastischem Bund sehr gut.
SAVE PLUS
PFC-frei hergestellt und hochwertig
verarbeitet kommt die
wasserdichte 2,5 Lagen Laminat-
Jacke Save Plus mit einer Wassersäule
von 10.000 mm und getapten
Nähten daher. Damit ist
für Wetterschutz bestens gesorgt.
Der körpernahe Schnitt, ergonomisch
vorgeformte Ärmel, die
Kapuze und der abgerundete,
verlängerte Rücken schützen in
allen Sitzpositionen. Praktische
und sinnvoll sind die seitlichen
Einschubtaschen und dezent integrierte,
reflektierende Elemente.
Das Pedant zur Herrenversion
ist die Damen Touring Regenjacke
Sura Plus.
www.gonso.de
PRO-X-ELEMENTS
???????
TRIENT/GIULIA
Wie ein Hauch – Die ultraleichte, transparente
Herren-Jacke Trient und die Damenversion
Giulia aus Pro-X-Vipro sind kaum
spürbare, hervorragende Begleiter bei sportiven
Graveltouren. Mit einer Wassersäule
von 10.000 mm, dem körpernahen Schnitt
und guter Atmungsaktivität schützen die
Allwetter-Jacken und bieten viel Tragekomfort.
Ausgestattet sind die Modelle mit
durchgehendem reflektierendem 2-Wege-
Front-Reißverschluss, reflektierenden Logos
an Vorder- und Rückseite, verlängertem
Rückenteil und separatem Packsack. Das
Herrenmodell Trient ist in den Größen S -
XXL, die Damenjacke Giulia in den Größen
36 - 44 zum UVP von 69,95 Euro erhältlich.
proxelements.com
055
POLARTEC & SPECIALIZED
Neues Schicht-System für Straße und
Trail – Stoffspezialist Polartec und Specialized,
Experte für Mountainbike,
Rennrad und Gravel haben sich zusammen
getan und eine neue Kollektion kreiert,
die sich sowohl für die Übergangszeit
als auch die kalten Wintermonate
eignet.
Beim Prime-Series Alpha Jacket und
dem Trail-Series Alpha Jacket sorgt das
extrem leichtgewichtige Polartec Alpha
Direct für Wärme und anpassungsfähige
Atmungsaktivität. Lästiges An- und
Ausziehen ist dadurch nicht mehr nötig.
Durch poröse Außenstoffe und den Verzicht
auf störende Nähte, eignet sich das
Modell als Base-/Midlayer und Außenbeschicht.
Für besten Regenschutz sind
die Prime-Series Thermal Gloves,
Prime-Series Waterproof Gloves sowie
das Race-Series Rain Jacket und das
Trail-Series Rain Jacket mit Polartec
NeoShell ausgestattet. Der robuste wetterfeste
Stoff erlaubt viel Bewegungsfreiheit
und dynamischen Luftaustausch.
Wenn es richtig kalt wird kommt das Prime-Series
Thermal Jersey, Trail-Series
Thermal Jersey sowie die Prime-Series
Thermal Balaclava und der Neck Gaiter
aus Polartec Power Grid zum Einsatz.
Leicht, warm und mit komprimierbarer
Gitterstruktur garantiert effizientes
Feuchtigkeitsmanagement. Nahezu
alle Styles sind für Frauen und Männer
erhältlich.
www.polartec.com
056
GORE WEAR
PHANTOM
Auf einer Bikepacking-Tour muss jedes
eingepackte Teil seinen Zweck erfüllen.
Die Phantom Gore-Tex Infinium 2-in-
1-Jacke schützt dank strapazierfähiger
Materialien mit Gore Windstopper
Technologie während langer Touren vor
Wind, kühlen Temperaturen und leichtem
Regen. Mit abtrennbaren Ärmeln
wird die Jacke zum luftigen Jersey. Die
Rückenpartie mit drei Taschen ist rennradspezifisch
verlängert, dazu kommen
clever integrierte, reflektierende Panels
sowie ein Stretch-Einsatz am Rücken, der
zusätzlich für Passform und Bewegungsfreiheit
sorgt.
ALLROAD
Mit einem Gefühl von Freiheit und Neugier auf
zwei Rädern verschiedene Terrains erkunden, dafür
steht die Allroad Kollektion von Gore Wear.
Ob ein kurzer, matschiger Gravel Ride oder eine
mehrtägige Abenteuer-Tour, das entsprechende
Outfit sollte sowohl auf als auch abseits des Bikes
funktionieren. Gore Wear stellt zur Spring/Summer
2021 Saison eine spezifische Allroad-Kollektion
vor. Die Capsule-Kollektion bietet einen dezenten
Look mit bewährter Technologie. Wer auf Radreisen
nicht unnötig Ballast mitnehmen möchte, für
den sind das GoreExplore Shirt, die Gore Explore
Shorts sowie die Gore Storm Shorts hervorragende,
leichtgewichtige Begleiter. www.gorewear.com
057
NORTHWAVE ROCKSTER
Noch nie war das Entdecken so einfach.
Northwave feiert sein Debüt in der Gravelwelt
mit einem Modell, das das durch
seinen hervorragenden Grip und beste
Unterstützung besticht. Rockster ist
Abenteuer, Freiheit und Komfort für alle,
die es lieben, die Welt im Sattel zu erkunden.
Die XC 10-Sohle überzeugt mit
einem Steifigkeitsindex von 10. Darüber
hinaus gewährleistet das lasergeschnittene
mikroperforierte Oberschuhmaterial
beste Belüftung und Thermoregulierung
auch bei den längsten Randonnées.
Heißverschweißte TPU-Zehen- und Fersenverstärkungen
erhöhen die Abriebfestigkeit
und damit Haltbarkeit und
Widerstandsfähigkeit. Zudem garantieren
strategisch platzierte TPU-Einsätze
für gute Traktion und Verschleißresistenz.
Der Schuh kann per Schnürung –
mit zusätzlichem Schnürsenkel in zweitem
Farbweg – gut angepasst werden,
das Northwave Race-Fußbett bietet guten
Halt.
www.northwave.com
58
CASCO
SPEEDAIRO2 (RS)
Der neue SPEEDairo2 ist eine Weiterentwicklung
des Erfolgsmodells und punktet
mit Design, Kühlung, Komfort und Aerodynamik.
Dank dem Cascofit-Netz sind
Tragekomfort und Passform optimiert,
der gesamte Kopf wird vom Fahrtwind erfrischt.
Je nach individueller Priorisierung
ist die Kühlung im SPEED airo 2 durch die
Ausführung ohne Visier maximiert während
der SPEEDairo 2 RS als strömungsoptimierte
und zugluftfreie Ausführung
mit seinem bruchsicheren Vautron Visier
überzeugt. Dank adaptivem Aerodynamik-Konzept
ist selbst bei nicht optimaler
Körper- und Kopfposition hervorragende
Windschlüpfigkeit gegeben. Mit Hilfe des
Cascoloc lässt sich der Helm einhändig
öffnen, einfach anpassen und verstellen.
Der integrierte Aluminium-Mesh-Insektenschutz
ist leicht, stabil und passt sich
gut dem Design an. Reflektierende Wechselstreifen
stehen für eine gute 360 Grad
Sichtbarkeit des Fahrers und lassen sich
zudem farblich anpassen. Das photochromatische
Visier des Modells Speedario 2
RS ist für Brillenträger geeignet, lässt sich
einhändig hochklappen und rastet ein.
Es bietet effizienten Augenschutz gegen
Zugluft, Sonne und Insekten, eine beeindruckende
Panoramasicht, ohne Einschränkungen
durch Brillenrahmen und
seitliche Verzerrungen. casco-helme.de
59
TEST
CHIBA BIOXCELL LIGHT WINTER
Der Bekleidungshersteller Chiba ist
vor allem für seine Handschuhe bekannt
und wird von seinen Kunden
besonders durch die technologischen
Entwicklungen sowie der qualitativen
Verarbeitung der Produkte geschätzt.
Pünktlich zu Beginn der kalten Jahreszeit
durften wir den Fahrradhandschuh
BioXCell Light Winter bei unseren
Graveltouren testen.
Die Oberhand besteht aus warmem,
atmungsaktivem und winddichtem
Softshell-Material, welches die Hände
spürbar vor Kälte schützt. Für sicheren
Griff sorgt im Innenhandbereich eine
robuste Mikrofaser mit Silikondruck.
Dies verhindert, zum Beispiel bei
Nässe, dass man vom Lenker rutscht.
Was uns besonders begeistert hat, ist
die bewährte BioXCell Polsterung, die
aus einem ergonomischen zweistufigem
Spezial-Gelkissen besteht und
den Ulnar-Nerv optimal entlastet. Zudem
werden dadurch die Druckpunkte
des Lenkers auf die Hand geändert
und der Druck auf die Mitte der Hand
beziehunsweise des Carpaltunnels reduziert,
wodurch ein Taubheitsgefühl
der Hände verhindert wird.
60
MEHR UNTER WWW.CHIBA.DE
Die Puller-Anziehhilfe erleichtert das
Anziehen der Handschuhe. Sehr gut: Am
Daumen sowie am Zeigefinger verfügt
der BioXCell Light Winter an den Kuppen
über Touchfingerflächen, die zur Bedienung
von Smartphones dienen. Die
Handschuhe bestehen aus 8 % Elasthan,
20 % Polyamid, 70 % Polyester und 2 %
Polyurethan. Beim Praxis-Test ist uns
vor allem die optimale Passform und das
angenehm zu tragende Innenmaterial
aufgefallen, was das Bekleidungsstück
wie eine zweite Haut spüren lässt. An seine
wärmenden Grenzen stößt der Handschuh
allenfalls bei Minusgraden. Hierfür
hat der Hersteller jedoch das Modell
BioXCell warm Winter im Programm.
Fazit: Der BioXCell Light Winter überzeugt
nicht nur durch seine ausgefeilten
Technologien, sondern besonders
durch die qualitative Verarbeitung und
dem angenehmen Tragekomfort.
Unser Testurteil:
Sehr empfehlenswert
Preis: 45,00 Euro
GRAVELBIKE
TESTURTEIL
TOTAL
SEHR
EMPFEHLENSWERT
61
Kein Grip, kein Glück. Gravelisten, die ins Gelände wollen,
müssen auf die richtige Bereifung achten. Ansonsten
ist am nächsten Anstieg Ende im Gelände. Neben einem
hochwertigen Gravelreifen, sollte auch jeweils die Reifenart,
Slick oder profiliert, wie auch der korrekte Luftdruck
den jeweiligen Geländeeigenschaften angepasst werden.
TEXT: ANDREAS BURKERT
Das richtige Profil ist abseits der Straße
das A und O einer guten Graveltour. Wer
sich dem Gravelbiken hingibt, wird sehr
schnell die besondere Bedeutung des Reifens
erkennen. Die Vielfalt der Möglichkeiten,
die sich beim Graveln ergeben, ist
enorm. Mit Fahrten auf einfachen Schotterwegen,
das Graveln über Feldwegen
oder aber der Downhill entlang kerniger
Trails versprechen ein abwechslungsreiches
Abenteuer. Das wissen auch die
Hersteller und haben in den vergangenen
Jahren eine große Auswahl an Rädern
und Reifen für den Gravelsport auf den
Markt gebracht.
Das Angebot reicht von Slick-Reifen
für den Asphalt über Gravelreifen mit
leicht eingearbeiteten Profil bis hin zum
Mountainbike-ähnlichen Reifen, für den
fordernden Waldwegeeinsatz. Je nach
Einsatz und Fahrradmodell wird die Bereifung
in den Breiten von 30 bis etwa
50 Millimeter angeboten. Eingefleischte
GravelfahrerInnen setzen, wie auch viele
Hersteller, auf 40 Millimeter breite Reifen.
Zu breite Modelle gehen allerdings
auf Kosten der Spritzigkeit. Die im Übrigen
auch im Gelände gefragt ist.
TUBELESS UND ROBUST
Die inneren Werte guter Gravelreifen
sind hingegen erst im Einsatz erkennbar.
So sollen die Reifen auf den unterschiedlichen
Untergründen genügend Grip bieten,
um auch mit hoher Geschwindigkeit
die eine Kurve noch zu kriegen. Darüber
hinaus sollen sie auf Schotterstrecken
komfortabel zu fahren sein, aber nie den
direkten Kontakt, die Rückmeldung zum
Fahrer, überspielen. Vor allem aber müssen
Reifen für Gravelbikes robust sein,
damit sie nicht an der nächstliegenden
scharfen Kante scheitern. Auch wenn alle
Reifen tubeless-kompatibel sein sollten,
Bild: Ortlieb
62
FÜR JEDEN
FAHRSPASS
ZU HABEN
63
hat Pirelli soeben einen Vollblut-Gravel-
Reifen auf den Markt gebracht.
Das Gravelbike X-Strada
von KTM wurde mit Reifen
der G-One-Familie ausgestattet,
die im Retrodesign
sehr gut zum Rad passen.
so kann eine Reifenpanne einem den
Spaß mitten im Gelände schon verderben.
Wer also sichergehen möchte, dem bietet
Air Fom eine patentierte Lösung für luftlose
Reifen, die die Nachteile bisheriger
Airless-Produkte umgeht. Das System
basiert auf einem expandierten thermoplastischen
Polyurethan (eTPU) von
Covestro. Der Reifeneinsatz ist leichtgewichtig
und elastisch wie ein luftgefüllter
Reifen, lässt sich schnell und fest auf
handelsüblichen Felgen montieren, ist
wartungsfrei und recyclingfähig – anders
als die Butylkautschuk-Schläuche herkömmlicher
Reifen. Für eine auf Hochleistung
orientierte Kundschaft hingegen
64
Bild: Makar
SYSTEMCHECK VOR DER TOUR
Obschon solche Produkte Sicherheit
versprechen, schätzen professionelle
GravelfahrerInnen die Möglichkeit, den
Reifendruck nach den jeweiligen Anforderungen
anzupassen. So sollte der
Reifendruck der Oberfläche, auf der er
gerade rollt, angepasst werden. Je besser
der Kontakt, desto besser der Grip.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass
zu viel Druck im Reifen ein wackliges
Fahrgefühl erzeugt, da dieser nur auf
dem mittleren Laufstreifen rollt. Ist hingegen
zu wenig Luft im Reifen, steigt das
Maß der Reibung zwischen Reifen und
Oberfläche stark an. Der Rollwiderstand
fordert dann zu viel Energie beim Radeln.
Eine hochwertige Luftpumpe sollte
also zur Tourenausstattung gehören,
um den Reifendruck spontan dem Ge-
Für die Anpassung des
Reifendrucks zwischendurch
eignen sich kleine, handliche
Luftpumpen.
Bild: Crankbrother
lände anzupassen. Dann nämlich lassen
sich Langlebigkeit und Pannensicherheit
ebenso erhöhen wie Fahrsicherheit
in puncto Bremstraktion und Grip. Eigenschaften,
die laut Doris Klytta vom
Fahrradreifenhersteller Schwalbe, vom
erfahrenen GravelbikerInnen gewünscht
werden. Und es sind Eigenschaften, „die
wir beispielsweise mit den Reifen unserer
Marathon-Familie schon seit Jahrzehnten
berücksichtigen und stetig weiterentwickeln“,
wie sie uns im Interview
erzählt.
EXTRAVAGANTE REIFENDESIGN
Im Schwalbe Innvoation Lab wird an
sehr vielen spannenden Dingen gearbeitet,
wie uns Klytta verrät. Details nennt
sie nicht, aber „es geht dabei schwerpunktmäßig
um den Einsatz neuartiger
Materialien sowie um Nachhaltigkeitsthemen.
Da passt auch die Entwicklung
von Reifen aus Löwenzahnkautschuk
dazu, die die Reifenspezialisten von Continental
konstruiert haben. Dieser hat
dabei nicht nur beim renommierten Red
Dot Design Award gewonnen. Er wurde
auch unlängst von der Zeitschrift Focus
E-Bike in der Kategorie Sustainability &
Green mit dem E-Bike Design & Innovation
Award ausgezeichnet. „Wir freuen
uns sehr über die beiden Auszeichnungen“,
sagt Falke.
„Sie stehen für das besonders gelungene
Design und für die Nachhaltigkeit unseres
Fahrradreifens ‚Urban Taraxagum‘.
Damit trägt unser Produkt aus Korbach
aktiv zur umweltfreundlichen Mobilität
und somit zu mehr Nachhaltigkeit bei.“
Aber auch extravagante Reifendesign
kommen langsam in Mode. Farbige Reifen,
wie sie unter anderem Kenda, Michelin,
Continental und Schwalbe anbieten,
sind da nur ein Beispiel. Oftmals geben
sie dem Gravelbike den letzten Schliff.
KENDA PINNER PRO
Der Pinner ist Kenda‘s brandneuer Reifen
für den Gravity-Einsatz. In Zusammenarbeit
mit Aaron Gwin wurde er vor
allem für Fahrten auf trockenen und härteren
Böden entwickelt. Das offene und
Abfahrts-orientierte Profil wird vorerst
nur mit Downhill- und Trail-Karkasse
angeboten. Beide Karkassen kommen jeweils
mit einer spezifischen Gummi-Mischung.
Die Dual-Mischung gibt es nur
am DH-Reifen mit AGC-Karkasse, die
Dual-Layer-Mischung hingegen nur am
Trail-Reifen.
www.bicycle.kendatires.com
65
UPGRADE FÜR SCHWALBES
G-ONE-SERIE
Der Reichshofer Reifenhersteller spendiert
seiner vierköpfigen G-One-Familie eine
rundum neue Reifentechnik – mit einer
robusteren und dennoch leichten Karkassenkonstruktion,
Addix-Compound und
neuen Labels im Look der Schwalbe Pro
One-Rennradreifen. Die Konstruktion aus
drei Karkassenlagen mit einer darüberliegenden,
die gesamte äußere Karkasse umschließenden
SnakeSkin-Lage garantiert
Fahrern eine fein austarierte Synthese aus
verbessertem Pannenschutz, Leichtigkeit
und optimalen Laufeigenschaften. Weiterer
Vorteil: Durch die Konstruktion mit
der nun außenliegenden SnakeSkin-Lage
vergrößert sich der Innendurchmesser
des Reifens – und erleichtert dadurch die
Montage. Aus dem hauseigenen Innovation
Lab stammt auch das hochwertige Addix
Speedgrip-Compound. Die vielseitige
Gummimischung mit ordentlich Grip und
Leichtlauf bei geringem Verschleiß steigert
im Zusammenspiel mit der neuen Karkassenkonstruktion
die Offroad-Leistungen.
Die neuen Gravel-Reifen von Schwalbe sind
jeweils in den Ausführungen „Evolution“
und „Performance“ ab sofort im Fahrradfachhandel
erhältlich. Preise: ab 41,90 Euro
für die Modelle der Performance-Line und
ab 59,90 Euro für die Evolution Line.
www.schwalbe.de
PIRELLI SCORPION XC RC
Pirelli zeigt mit dem Scorpion XC RC
einen Tubeless-Ready-Reifen, der in
den Versionen LITE und ProWALL erhältlich
ist, und speziell für den harten
Einsatz im Gelände entwickelt wurde. Es
handelt sich um ein pures Rennprodukt,
das Leichtigkeit, super Geläufigkeit und
guten Grip bietet. Es kombiniert Pirellis
herstellerspezifische Technologien,
die bereits in der Scorpion MTB-Reihe
eingesetzt sind, mit dem innovativen
SmartGRIP Compound, der auf Basis
von Pirelli‘s Erfahrung im Motorsport
entwickelt wurde. Das Profil, mit aggressiveren
Seitenelementen und der
geschmeidig laufenden Mitte macht den
neuen Reifen zur perfekten Waffe, um
moderne olympische Cross-Country-
Strecken mit technisch hohen Anforderungen,
ebenso wie die härtesten Marathons,
zu bezwingen.
www.pirelli.com
66
CONTINENALS BLACKCHILI-GRAVEL-REIFEN
Mit den drei Reifenmodellen für den Gravelmarkt
Terra Speed (2), Terra Trail (1) und Terra
Speed Cream (3) will Continental das Fahren
abseits befestigter Straßen schneller und
sicher machen. Je nach Fahrvorhaben kann
der geeignete Faltreifen gewählt werden. Allen
gemeinsam sind das verwendete BlackChili
Compound und die sogenannte ProTection-
Technologie, mit der die Entwickler Grip, Rollwiderstand
und Pannenschutz hinsichtlich der
Performance aufeinander abgestimmt haben.
Selbst Fahrten über die härtesten Trails sind
dank der sehr gut dämpfenden Eigenschaften
kein Problem. Alle Reifen sind Tubeless Ready.
Die dafür zusätzliche, rundum laufende Pannenschutzeinlage
macht die Karkassen besonders
widerstandsfähig und unempfindlich gegen
Beschädigungen und das Eindringen von
Fremdkörpern.
www.continental-reifen.de
1 2 3
CONTINENTAL GRAND PRIX 5000 TDF LTD
Continental stellt mit dem Grand Prix 5000 TdF LTD 2020 die erste
Special Edition des wegweisenden Grand Prix 5000 vor. Der Reifen
kommt als Clincher-Version, mit allen technischen Features des regulären
Grand Prix 5000, die ihn zum besten Allrounder im Feld
machen. Mit erhöhtem Pannenschutz durch den so genannten
Vectra Breaker, dem legendären BlackChili Compound für
herausragenden Grip, sowie der Active Comfort Technologie
für ein angenehmeres Fahrgefühl. Das Besondere an
der Special Edition ist, dass es der erste Rennradreifen
von Continental mit Seitenwandgestaltung in Cream
ist. Die charakteristische Farbe macht den Grand Prix
5000 damit auch zu einem modisch herausstechenden
Modell für alle, die auf eine stylische Optik im
klassischen Reifendesign setzen.
www.continental-reifen.de
67
TIPPS FÜRS PROFESSIONELLE GRAVELN
SICHER DIE
KURVE KRIEGEN
Schnell über den Schotter und dann noch die Linkskurve. In diesem
Teil des VeloTotal-Fahrtechnik-Spezials zeigen Euch die Fahrprofis
von Rock my Trail - Mountainbikeschule die Besonderheiten
auf Schotter. Wer alle GravelTipps beachtet, kratzt jede Kurve
perfekt und kommt somit schnell und vor allem sicher am Ziel an.
TEXT: MARC BRODESSER
Graveln! Das ist für viele ein Gefühl von
Freiheit auf dem Rad. Abseits von viel
befahrenen Straßen, mit einem Rad,
welches rein optisch stark an ein Rennrad
herankommt und dennoch eher
im Wald auf Forststraßen und leichten
Trails zuhause ist. Diese Art von Rädern
sind wahre Verwandlungskünstler. Ob
die schnelle Afterwork-Runde oder die
Mehrtagestour mit Gepäcktaschen an
Board. All das ist mit ein und demselben
Rad machbar. Im folgenden Beitrag werden
einige Basics des Gravel-spezifischen
Fahrtechnikkurses gezeigt - exemplarisch
die Kurventechnik auf dem Gravelbike.
Einige Techniken sind sehr ähnlich zu
68
denen des Rennradfahrens, wieder andere
ähneln eher dem Mountainbiken.
Schotterkurven sind nicht unbedingt
für guten Grip bekannt. Vor allem,
wenn ihr noch am Anfang eurer Gravel
Karriere steht, fühlen sich die ersten
Kurven auf Schotter merkwürdig und
unkontrolliert an. Im Vergleich zu einem
normalen Mountainbike, seid ihr
auf dem Gravelbike eher tiefer auf dem
Vorderrad. Die Angst eines wegrutschenden
Vorderrades fährt so immer
ein stückweit mit. Deshalb schauen wir
uns jetzt also gemeinsam ein paar Basics
an, die Euch helfen, den Grip zu
finden und zu halten.
TIPP 1: ABSENKEN DER KURVENÄUSSEREN PEDALE
Ähnlich zum Skifahren haben
wir auch beim Gravelbiken einen
„Berg- und Talski“ nur ersetzen wir
beim Radfahren die Skier durch
unsere Pedale. Durch das Herunterdrehen
des kurvenäußeren Pedals,
können wir zum einen unseren
Schwerpunkt weiter absenken und
zum anderen ist das Kurven innere
Pedal jetzt weiter oben, was
uns etwas mehr Bodenfreiheit im
Kurveninneren ermöglicht. Ein
weiterer Pluspunkt ist, dass wir
uns in dieser Pedalposition leichter
und kontrollierter in die Kurve
neigen können.
69
TIPP 2: RADNEIGUNG
So kommen wir auch schon zum zweiten
Tipp, nämlich der Radneigung in der
Kurve. Ihr werdet uns sicher zustimmen,
dass ihr, um eine Kurve zu fahren, keine
starken Lenkbewegungen durchführt,
sondern eher in eine Art Schräglage
kippt. Doch wie bekommen wir das Gravelbike
jetzt in die Kurve geneigt?
Vor der Kurve dreht ihr euer Kurven
äußeres Pedal nach unten. Jetzt geht es
darum, das Rad in die Kurve zu neigen.
Diese Bewegung wird vor allem über die
Arme und euren Lenker eingeleitet. Um
das Gravelbike in Richtung Kurveninnenseite
zu neigen, drückt ihr leicht, mit
der inneren Hand, auf den Lenker. Achtung:
Die innere Hand wird nur bis zum
Kurveneinstieg belastet!
70
TIPP 3: DIE BLICKFÜHRUNG
Ab dem Kurveneinstieg, kommt auch
schon ein weiterer Tipp hinzu. Die
Blickführung. Wir alle fahren nur dahin,
wo wir auch hinschauen. Darum
schaut bereits vor der Kurve zum
Scheitelpunkt der Kurve. So könnt ihr
die Neigung und die Geschwindigkeit
abschätzen und die Bewegung kontrolliert
einleiten.
Sobald ihr am Scheitelpunkt angekommen
seid, wandert euer Blick
Richtung Kurvenende. Mit dem Ziel
in Sicht, könnt Ihr eure Radneigung
filigran nachjustieren und euren Körper
noch etwas eindrehen.
TIPP 4: KÖRPERDREHUNG
So kommen wir auch direkt zum
nächsten Tipp, der Körperdrehung.
Der Blick steuert die Neigung
des Rades und so auch die
Drehung des Körpers. Euer Ziel
ist es, eine Kurve möglichst rund
und flowig zu fahren. Durch die
Vordrehung eures Oberkörpers,
baut ihr eine Art Vorspannung
auf, welche euch dabei hilft, sauber
und rund durch die Kurve
hindurch zu fahren.
71
TIPP 5: DRUCK AUF DIE RÄDER
Wir hatten bei Tipp 2 darüber gesprochen,
dass ihr Druck auf die innere Hand geben
sollt. Dies aber nur bis zum Einstieg der
Kurve. In der Kurve ist es wichtig, dass ihr
den Lenker auf der Außenseite belastet.
Versucht dabei möglichst im Lot von oben
das Vorderrad in den Schotter zu drücken.
Wichtig ist hier, dass ihr euch an diesen vertikalen
Druck herantastet. Es fühlt sich anfangs
etwas ungewohnt an, den Lenker auf
der Kurvenaußenseite zu belasten.
TIPP 6: LINIEN WAHL
Nachdem ihr jetzt ein
gutes Körpergefühl auf
dem Gravelbike habt,
könnt ihr nun an der
Wahl der besten Linie
arbeiten. Die gute alte
Ideallinie. Sucht euch
die Linie in der der
Schotter nicht allzu tief
und weich ist.
72
TIPP 7: AUF DEM
SATTEL RUTSCHEN
Damit ihr euer Körpergewicht
noch etwas besser
auf die Außenseite der
Kurve bekommt, könnt
ihr mit dem Po nach außen
rutschen. So sitzt ihr
quasi neben dem Sattel.
Diese Position sorgt dafür,
dass ihr etwas mehr Kurvengrip
aufbauen und das
Rad noch etwas mehr in
die Kurve neigen könnt.
73
TIPP 8: BREMSEN
Die Reifen eures Gravelbikes haben
zwar etwas Profil, aber es kommt
dennoch schnell an die Grenzen des
Machbaren. Um euch und dem Reifen
das Leben in der Kurve leichter
zu machen, solltet ihr vor der Kurve
bremsen. So kann sich der Reifen,
in der Kurve, um den Kurven-Grip
und vor der Kurve um den Brems-
Grip kümmern. Außerdem sorgt
ein Bremsen in der Schräglage dafür,
dass sich das Gravelbike aufrichtet
und sich so der Kurvenradius vergrößert.
74
ROCK MY TRAIL-FAHRTECHNIKKURSE
Falls ihr an noch mehr Fahrtechnik zu Thema Gravel interessiert seid, scannt einfach
unkompliziert den QR-Code ab, um auf direktem Wege zu unserem Kursangebot
zu gelangen. Mit dem Gravel-Kurs findet ihr ein Konzept, welches exakt auf
die Bedürfnisse des Gravelfahrens zugeschnitten ist.
INHALTE GRAVEL-FAHRTECHNIK-KURSE
Im vierstündigen Training für Gravel-Biker, trainiert ein ausgebildeter
Biker-Trainer verschiedene Inhalte. Die Übungen finden in Kleingruppen
von 3 bis 7 Personen statt und werden teilweise durch Videoanalyse unterstützt.
· Dosiertes Bremsen | inkl. Gefahrenbremsung
· Technik für Abfahrten
· Technik für Steilauffahrten
· Grundposition im Gelände
· Optimale Greifposition
· Dynamische Kurventechnik für Schotterkurven
· Vorderrad anheben mit Trittimpuls
· Vorderrad anheben mit Körpergewichtsimpuls
· Hinterrad entlasten und ggf. anheben
Hier geht´s zum
Kursangebot:
75
KNABBERN
FÜR DEN ERFOLG
Mit dem Gravelbike lassen sich gänzlich neue Welten entdecken.
Manche Touren dorthin gleichen einem Familienausflug, andere
fordern maximale Ausdauer. Für beide Vorhaben ist die richtige
Ernährung von großer Bedeutung. Mit dem richtigen Riegel
kommt man dabei nicht unbedingt weiter, aber oftmals schneller
und erholter ans Ziel.
TEXT: ANDREAS BURKERT
Ein Eiweißriegel macht noch lange
niemanden zum Champion. Auch ein
isotonisches Getränk verspricht keine
Bestzeiten. Allerdings helfen die verschiedenen
Mixturen, die von mittlerweile
zahlreichen Anbietern auf den
Markt gebracht werden, längere Touren
zu überstehen. Ob die Riegel nun den
Kohlenhydrat- oder aber den Eiweißhaushalt
in Schwung bringen soll, hängt
von einigen Vorbedingungen ab. Wäh-
76
rend Kohlenhydrate die Energiespeicher
für die Muskulatur auffüllen, dienen
eiweißreiche Riegel mit mehr als 25
Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Riegel
vor allem der schnelleren Regeneration.
Für die leistungsorientierte Graveltour
allerdings ist die Kohlenhydratversorgung
wichtig. Wie schnell im Übrigen
die primären Energiespeicher in
der Muskulatur und in der Leber aufgebraucht
sind, verdeutlicht folgende
Isotonische Getränke,
EiweißShakes und
Fitness-Riegel sind
die erste Wahl bei der
Fitnessernährung
© Andreas Burkert
sportwissenschaftliche Erkenntnis.
Je nach Gewicht und Körpergröße sind
dort zwischen 400 und 600 Gramm
Glykogen eingelagert sind. Umgerechnet
in Kilokalorien sind das etwa
1600 bis 2400 Kilokalorien. Leistungssportler
verbrennen dies in knapp zwei
Stunden. Übersetzt bedeutet dies, dass
vor einer längeren und anspruchsvolleren
Tour die Glykogenspeicher aufgefüllt
sein sollten.
KOHLENHYDRATLASTIGE
GRUNDERNÄHRUNG
In der Regel bereiten sich viele Ausdauersportler
deshalb mit einer gehörigen
Portion Nudeln am Abend vor dem Rennen
auf die Belastung darauf vor. Allerdings,
so erklärt die Sportwissenschaft,
sollte die Ernährung auch einen gewissen
Anteil an hochwertigen Proteinen
aufweisen. Erst dann ist die Muskulatur
vor katabolen Effekten geschützt. Eine
77
Voraussetzung für die Regeneration und
dem Wachstum der Muskelzellen. Konkret
empfehlen die Hersteller von Fitnessriegeln,
wie Xenofit, Nutrixxion oder
Seitenbacher, rund 1,5 Gramm Protein
und circa 1 Gramm Fett pro Kilogramm
Körpergewicht und Tag zu sich zu nehmen.
Und natürlich gehören hochwertige Kohlenhydrate
dazu, wie sie unter anderem
aus Nahrungsmitteln, wie Vollkornprodukte,
Kartoffeln sowie Obst und Gemüse
aber auch Bananen, bezogen werden.
So empfiehlt etwa Chiquita zum Frühstück
ein Vollkornbrot mit Hüttenkäse,
Bananen und frischen Beeren oder einem
Quinoa Porridge mit Bananen und
Nüssen. Diese Rezepte sind im Übrigen
Teil einer Fitness-Kampagne, mit denen
sich die Bananen-Marke an jene wendet,
Laut den Autoren der Studie „Global Sports Nutrition Market
Insights“ beträgt das für den Fahrradhandel wichtige
Nischensegment der Sportnahrung mittlerweile über 300
Millionen Euro © Andreas Burkert
78
die wegen der Corona-Maßnahmen zu
Hause bleiben müssen.
Unter www.chiquita.de/ambassadors/
frankie-ruiz werden dazu auch Trainingstipps
von Fitness-Guru Frankie Ruiz
gezeigt. Einen Online-Navigator zur Ernährungsberatung
bietet unter anderem
auch Nutrixxion an.
VERMEIDEN SIE FLÜSSIGKEITS-
VERLUST
Auch Xenofit sorgt sich dieser Tage um
die Gesundheit, der vom Lockdown betroffenen
Menschen und verrät einige
der wichtigsten Ernährungstipps für
Hobbysportler und Wettkämpfer: Allem
voran, so der Hersteller, steht die ausreichende
Flüssigkeitszufuhr. „Bereits
ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent
des Körpergewichts verschlechtert
die Leistungsfähigkeit im Training und
Wettkampf erheblich“. Wie schnell dies
eintreten kann, konnten Sportwissenschaftler
an Athleten nachweisen. Schon
bei moderater körperlicher Belastung,
wie beim sportlichen Radfahren, werden
bis zu zwei Liter Flüssigkeit pro Stunde
„ausgeschwitzt“.
Wer bei fordernden Graveltouren mehr
als fünf Prozent Flüssigkeit verliert, muss
mit Schwindel oder gar einem Kollaps
rechnen. Gefährlich wird das Nichttrin-
Das regelmäßige Trinken ist neben der
Aussicht das wichtigste auf einer langen
Graveltour © Xenofit
ken, wenn der Flüssigkeitsverlust rund
zehn Prozent beträgt. Dann nämlich ist
ein Kreislaufschock oder aber ein Nierenversagen
möglich. Ärzte mahnen deshalb,
ausreichend zu trinken. Am besten
etwa alle 15 bis 30 Minuten etwa 100
bis 250 Milliliter. Und zwar selbst dann,
wenn kein Durstgefühl vorhanden ist.
Doch allein nur Wasser trinken genügt
nicht. Es müssen Mineralien rein. Sonst
droht Ungemach. Spitzensportler warnen
davor, über einen längeren Zeitraum
nur reines Wasser zu trinken. Wer dies
tut, läuft Gefahr, dass leistungserhaltende
und lebenswichtige Mineralstoffe regelrecht
aus dem Körper geschwemmt
werden. Isotonische Getränke sind deshalb
dringend zu empfehlen.
PFLANZLICHE SPORTERNÄHRUNG
NICHT VERSCHMÄHEN
Auch der Wunsch nach einem gesünderen
und nachhaltigeren Lebenswandel
bringt viele RadsportlerInnen dazu, sich
pflanzenbasiert zu ernähren. Eine Auswahl
von veganen Eiweißriegeln finden
Sie hier (https://veganfitness.de/Eiweissriegel).
Diesen Trend bestätigen auch die
79
Der Blutzuckerspiegel hat
einen großen Einfluss auf
das Wohlbefinden. Wer professionell
trainieren möchte,
kann nun den Supersapiens
nutzen. Diese verwendet
den Abbott Libre Sense
Glucose Sport Biosensor, das
jedem Athleten ermöglicht
seinen Blutzuckerspiegel in
Echtzeit zu überwachen. ©
Abbott Libre Sense
Analysten der Agentur für Market Intelligence,
Mintel, überzeugt. So erklären
sie es auch in ihrer „Power to the Plants”-
Studie. Eine Auswertung der Mintel Global
New Products Database (GNPD)
zeigt, dass bereits 14 Prozent der europäischen
Produktneuheiten im Bereich
80
Sport/Performance und Ernährung, die
zwischen Juli 2018 und Juli 2019 lanciert
wurden, entweder vegan oder aus rein
pflanzlichen Inhaltsstoffen. Das sind
fünf Prozentpunkte mehr als noch 2014.
Ein Trend, den auch viele Hersteller
mittlerweile erkannt haben. Sie nut-
Vegane Rezepturen liegen im Trend. Pflanzenbasierte
Sporternährungsprodukte wie Erbsenprotein
haben langfristig eine Chance gegen
Produkte mit tierischem Protein © Screenshot
zen diese Entwicklung und bringen
neue Rezepturen mit pflanzlichen
Inhaltsstoffen wie Nüssen, Samen
und Körnern auf den Markt. Denn
dieses bewusstere Ess- und Trinkverhalten
beeinflusst auch den Bereich
der Sport- beziehungsweise Performance-Ernährung.
Bleibt nur noch
die Frage, ob die gesunde Ernährung
während der Graveltour in erster Linie
über feste Speisen gedeckt werden
soll. Laut Xenofit besitzen Kohlenhydrate
in Form von Getränken
(„flüssige Kohlenhydrate“) einige
Vorteile gegenüber „festen Kohlenhydraten“:
sie sind gut verträglich,
werden schnell vom Körper aufgenommen
und sorgen gleichzeitig für
Flüssigkeitsersatz.
Reines Wasser ist nicht genug!
Isotonische Getränke mit Kohlehydraten und
Mineralien können vor und nach dem Training
getrunken werden. Da sie die ähnliche
Konzentration gelöster Teilchen wie das Blut
aufweisen, werden sie schnell vom Körper
aufgenommen. Hypotone Getränke sind
wegen der schnellen Flüssigkeitszufuhr im
Radsport sehr beliebt. Allerdings enthalten sie
weniger gelöste Teilchen, als das menschliche
Blut. Sie wirken nach dem Prinzip der Osmose
(Teilchenwanderung durch körperinterne
Trennwände oder „Membranen“). Ideal für das
laufende Rennen. Hypertone Getränke hingegen
sollten nicht während dem Rennen oder
dem Training genommen werden, da sie dem
Körper kurzfristig sogar Flüssigkeit entziehen.
RadsportlerInnen aber schätzen diese Getränke,
da sie nach der Belastung die Energiereserven
wieder aufladen.
81
XENOFIT
ENERGY BAR,
DER SPORT-RIEGEL
Dieser Energie-Riegel erfüllt mit seiner
speziellen Zusammensetzung aus
Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß die
Anforderungen an einen Sport-Riegel.
Wichtiger Bestandteil von allen vier Geschmacksrichtungen
sind Haferflocken.
Auf das Zusetzen von geschmacksförderndem
Fett und künstlichen Farbstoffen
wird verzichtet. Zusätzlich enthält
der Xenofit energy bar wichtige Vitamine
und Mineralstoffe. Erhältlich in den
Geschmacksrichtungen: Aprikose, Banane,
Cranberry und Schoko/Crunch.
www.xenofit.de
ISOTONISCHES
COMPETITON-GETRÄNK
Speziell für längere Ausdauereinheiten
hat Xenofit das isotonische Kohlenhydrat-Elektrolyt-Getränk
Xenofit competiton
entwickelt. Bei Langzeitbelastungen
über mehrere Stunden reichen die körpereigenen
Kohlenhydratspeicher in der
beanspruchten Muskulatur zur Energiebereitstellung
nicht aus. Durch die spezielle
Zusammensetzung von Kohlenhydraten
in Verbindung mit Natrium hilft
das Getränk bei der schnellen Flüssigkeitsaufnahme
in das Blut. Zusätzlich
enthält es B-Vitamine sowie den Mineralstoff
Magnesium und Vitamin C.
Ein Hinweis an die Kundschaft: Xenofit
competiton gibt es in den Geschmacksrichtungen
Früchte-Tee, Citrus-Frucht,
Mango-Maracuja und Grüner Apfel. Erhältlich
in der Vorratsdose für acht Liter
und in praktischen Einzelportionsbeuteln
für unterwegs.
82
NUTRITION POWERBAR
ENERGIZE ADVANCED
Einen Energielieferanten speziell für die
sportliche, ambitionierte Kundschaft ist
die Neuentwicklung Energize Advanced
von PowerBar. Der Energieriegel bietet
neben dem guten Geschmack und einer
angenehmen Konsistenz beim Kauen
vor allem eine für Leistung ausgerichtete
Kohlenhydratmischung mit einem 2:1
Verhältnis aus Glukose- und Fruktosequellen.
Dazu gemischt wurde Natrium
und Magnesium, um den Mineralstoffhaushalt
während hoher Belastung zu
stabilisieren. Die sogenannte C2MAX-
Zusammenstellung basiert laut Nutrition
auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Der Riegel, den es in den Geschmacksrichtungen
Orange, Mocca Almond, Hazelnut
Chocolate und Raspberry gibt,
sollte dem Kunden als Ernährung fürs
Training wie auch für Wettkampf empfohlen
werden.
www.powerbar.eu
REAL5 VEGAN ENERGY BAR
Mehr als ein Trend sind mittlerweile
vegane Energieriegel. Sie werden bereits
von vielen FahrradfahrerInnen
nachgefragt und sollten deshalb nicht
im Sortiment fehlen. Ein neues Produkt
mit ausgewählten Zutaten ist
der Real5 Vegan Energy Bar von PowerBar.
Die Bezeichnung Real5 weist
darauf hin, dass beim Riegel nur fünf
Zutaten verwendet wurden. So hat
Nutrition unter anderem Haferflocken,
Nüsse und Beeren und zusätzlich
noch Magnesium hinzugefügt,
um den Energiestoffwechsel anzukurbeln.
Obwohl
auf Zuckerzusätze
verzichtet wurde,
bietet der Energieriegel
vollen
Geschmack. Den
PowerBar Real5
Vegan Energy Bar
wird in drei Geschmacksrichtungen
angeboten.
83
MAGENFREUNDLICHER
ENERGIEPUSH
CHIQUITA FITNESS- UND
ERNÄHRUNGSTIPPS
Wie wäre es zum Frühstück mit einem Vollkornbrot
mit Hüttenkäse, Chiquita-Bananen
und frischen Beeren oder einem Quinoa
Porridge mit Chiquita Bananen und
Nüssen? Inklusive einiger Trainingstipps
von Fitness-Guru Frankie Ruiz, der zeigt,
wie sich auch fitness-technisch das Beste aus
der Zeit zu Hause machen lässt. Die Banannen-Marke
wendet sich mit der Kampagne
an jene, die wegen der Corona-Maßnahmen
zu Hause bleiben müssen. Ruiz gibt deshalb
mit den verschiedenen Übungen für jedes
Fitness-Level und jedes Familienmitglied
Inspirationen zum regelmäßigen Training
zu Hause. Neben Bananen-Rezepten, die
hervorragend mit Kindern zubereitet werden
können, finden sich auf der Homepage
auch Spiele und lustige Ausmalbilder.
www.chiquita.de/ambassadors/frankie-ruiz
Um sehr schnell seine Energiespeicher
während eines Rennens aufzufüllen,
ist das Zuführen einer schnell
verfügbaren und gut verträglichen
Nahrungsergänzung nötig. Dafür
bietet Ultra Sports mit dem Energiedrink
Buffer einen Mix aus kurzund
längerkettigen Kohlenhydraten.
Das dort enthaltene hochwertige
Molkeneiweiß und Selen schützen
und reparieren Muskelzellen schon
während der Belastung, Natrium
bewahrt vor Krämpfen. Dank Hydrogencarbonat
ist Buffer besonders
magenfreundlich und puffert die
beim Sport entstehenden Säuren ab.
Chrom hält den Blutzuckerspiegel
konstant. www.ultra-sports.de
84
DAS NEUE
SCRAMBLER
XPLORE GT II
Epische Gravel-Abenteuer ohne Grenzen
Das Scrambler ist ein puristisches
Gravelbike mit Bikepacking-DNA und
vielseitiger Ausstattung. Damit du
dich auf deinen Abenteuern immer
wohlfühlst – egal, wo auf der Welt du
gerade auf Entdeckungstour bist.
85
WWW.TOUT-TERRAIN.DE
Das GravelBike dürfte zu diesen
Weihnachten unter vielen Weihnachtsbäumen
startbereit liegen.
Auspacken und losradeln, statt
Familienbesuche. So lange die Kontaktbeschränkungen
gelten, sind
keine komplizierten Ausreden notwendig.
Wie aber stellt sich die Reise-
und Tourismusbranche auf den
Trend ein und welche Regeln gelten
abseits der Straße?
GRAVEL BIKE:
AUF ALLEN WEGEN FAHRBEREIT
TEXT: ANDREAS BURKERT
Bild: Polartec/Specialized
86
87
Über die soziale Plattform Komoot finden sich
mittlerweile zahlreiche Touren für Gravelbikes.
Bild: Screenchot / Komoot
88
Wenn selbst bei Schnee und Temperaturen
weit unter Null Grad Celsius geradelt
wird, dann ist dies auch ein Verdienst
der Gravelbike-Branche. Erst seit wenigen
Jahren trendet diese Konstruktion
zwischen einem Rennrad und einem
Mountainbike in Deutschland, doch auf
abgelegenen Trails begegnen sich immer
öfters Gravelisten. Und das ist ein Verdienst
der Reisebranche, die angesichts
der Maßnahmen zur Eindämmung des
Corona-Virus alternative Angebote ins
Programm aufnehmen. Die Ideen reichen
von Tagestouren, über mehrtätige
Bikepacking-Reisen hin zu Bikepacking
Light-Fahrten über die Alpen und Halbtageskursen
rund um Gravelbiketechnik.
Wie sehr die Outdoorbranche auf den
Trend hofft, wurde vor wenigen Wochen
im EuroBike Traveltalk klar. Das von
der Deutschen Initiative Mountain Bike
DIMB moderierte Barcamp befasste sich
eingehend mit “MTB während Covid-19
– Herausforderungen und Perspektiven”.
Eine Erkenntnis: Die Corona-Pandemie
hat das Freizeitverhalten der Deutschen
verändert. Immer mehr Menschen steigen
aufs Fahrrad um, planen Reisen mit
der Familie oder sportliche Ausflüge in
die Landschaft. Wie genau sich das Reiseverhalten,
insbesondere der Rad-Tourismus
während und durch die Corona-
Pandemie verändert, will nun auch der
Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V.
(ADFC) herausfinden.
RAD-TOURISMUS IN ZEITEN DER
CORONA-PANDEMIE
Zum 22. Mal startet der Fahrrad-Club
seine Umfrage zur ADFC-Radreise-Analyse
(https://tip-web.my-survey.host/index.php/298675?lang=de).
Die Autoren
wollen dabei nicht nur die beliebtesten
Rad-Routen und -Regionen im In- und
Ausland erfragen, sie wollen vor allem
auch wissen, wie die Corona-Pandemie
das persönliche Radreiseverhalten beeinflusst
hat. Denn nach Ansicht von Louise
Böhler, beim ADFC als Tourismus-Expertin
angestellt, deuten „viele Zeichen
darauf hin, dass die Corona-Pandemie
dem ohnehin schon kräftig wachsenden
Rad-Tourismus einen Extra-Schub verliehen
hat. Wir wollen herausfinden, wie
stark das zutrifft – und welche Gruppen
von Menschen jetzt neu aufgestiegen
sind. Die Ergebnisse der Radreise-Analyse
sind Gold wert für Tourismus-Regionen
und Routen-Betreiber, denn sie geben
einen umfassenden Einblick über die
Bedürfnisse der wachsenden Zielgruppe
der Freizeitradlerinnen und -radler.“
Wer sich derzeit aufs Fahrrad setzt und
durch den Wald, über Wiesen und entlang
abgelegener Trails radelt, sind
Der ADFC wills wissen. Im Rahmen
seiner Radreise-Analyse erforscht
der Fahrradclub die Vorlieben der
RadlerInnen.
den Machern der Deutschen Initiative
Mountain Bike relativ gut bekannt. Aber
auch sie wollen mehr. So ist ein vorrangiges
Ziel des Vereins, den Mountain-Bike-
Sport zu fördern. Dazu gehört direkte
Lobbyarbeit sowie auch die Arbeit in
Gremien und Verbänden, um bei gesetzlichen
Regelungen die Interessen von Bikern
zu vertreten. Und natürlich gehört
dazu auch der Schutz der Umwelt und
das Einhalten der jeweils gültigen Landeswaldgesetze.
WO GRAVELN EINE ORDNUNGS-
WIDRIGKEIT IST
Weil es in Deutschland kein Bundeswaldgesetz
gibt, gelten in jedem der 16
Bundesländer eigene Landeswaldgesetze.
Hinzu kommen Regelungen zum Naturschutz.
„Eine kaum überschaubare Regelungsvielfalt“,
wie der DIMB auf seiner
89
Bild: ADFC / Gloger
Homepage anklagt. Die Forderung des
Vereins: „Gerade jetzt, wo mehr Menschen
als je zuvor die freie Natur betreten,
wäre es wichtig, einheitliche und für
die Bevölkerung verständliche Regelungen
umzusetzen“. So greift die Initiative
konkret ein Beispiel im Odenwald, an
der Grenze zwischen Hessen und Baden-
Württemberg, auf.
Wer dort mit dem Rad unterwegs ist,
der kommt schnell ungewollt in den
Bereich der Ordnungswidrigkeit, weil
sich die Bestimmungen erheblich unter-
scheiden. „So sind in Hessen das Radfahren
und Reiten auch auf schmäleren
Wegen erlaubt. Die Nutzer werden aber
aufgefordert, sich dabei situationsbedingt
rücksichtsvoll zu verhalten. Baden-Württemberg
hingegen verbietet im
Wald pauschal das Radfahren auf Wegen
unter zwei Meter Breite“. Das ist eine
Einschränkung, die weit über das erforderliche
Maß hinausgeht und damit in
der Praxis auch nicht beachtet wird, wie
Studien ergeben haben. DIMB fordert
deshalb ein einheitliches Betretungs-
Bild: Gonso
90
Bild: Markar Melkonyan
Pfützen zählen auch zum Schotter.
Nach solch einer Spritztour sollten
alle beweglichen Teile am Gravelbike
gründlich gereinigt werden.
recht für die freie Landschaft einschließlich
Wald in Deutschland. Wie wichtig
dieses Anliegen ist, zeigt sich derzeit auf
Komoot.
GRAVELTOUREN AUF KOMOOT
Auf dem sozialen Netzwerk für Outdoor-Aktivitäten
finden sich mittlerweile
zahlreiche Touren, die speziell für das
Gravelbikefahren dort angelegt wurden.
Die Plattform ist damit ein tagesaktueller
Routenplaner für unterwegs. Einfach
die Navigations-App installieren und im
entsprechenden Tourenverzeichnis stöbern.
Wer es allerdings herausfordernder
mag, der kann sich an die „Bikepacking
Trans Germany“ (https://bikepacking.
com/routes/bikepacking-trans-germany)
wagen, dem Bikepacking-Klassiker
für Hartgesottene. Die Streckenplaner
haben die Tour vom Südwesten Deutschlands
bis in den hohen Nordosten entworfen.
Wer die Strecke abradeln möchte, muss
rund 1600 Kilometer weit fahren. Ohne
eine Übernachtungsmöglichkeit, ist das
nicht zu schaffen. In Zeiten strenger Kontaktbeschränkungen
und den Vorgaben
zur Unterbringung von Gästen bleibt
nur das Campen unter freiem Himmel.
Wer das beabsichtigt, der findet auf Seite
40 einiges an nützlichem Bikepacking-
Zubehör. Vieles eignet sich auch für gemäßigtere
Touren, wie dem HanseGra-
91
DANKSAGUNG
Für das ausgiebige Testen und Erkunden bekannter
und Erforschern neuer Routen für Gravel bedanken
wir uns bei KTM Bike Industries, die uns das X-Strada
(https://www.ktm-bikes.at/ktm-bike/x-strada-20.
html) für einen Langzeittest bereit gestellt haben.
Das Gravelbike wurde uns für einen Produkttest
kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
vel (https://www.hansegravel.com). Die
„nur“ 600 Kilometer lange Abenteuerfahrt
im Selbstversorgermodus folgt den
Spuren der Hanse - von Hamburg nach
Stettin. Der Weg orientiert sich am Verlauf
alter Handelsrouten und soll sowohl
an die Bedeutung der Hanse erinnern als
auch zur europäischen Völkerverständigung
beitragen.
GRAVELN FÜR DIE BILDUNG
Eine ebenso faszinierende Möglichkeit,
die Bundesrepublik Deutschland in ihrer
gesamten Länge zu durchradeln,
bietet das Grüne Band (http://driveand-style.de/artikel/das-grueneband-per-rad.html).
Die ehemalige innerdeutsche
Grenze ist nicht nur eine
Art Arche Noah für Flora und Fauna,
sondern auch ein Kultur- und Erinnerungsort,
der an Demokratie, Freiheit
und Frieden in unserem Land und in
ganz Europa erinnert. In eine ähnliche
Richtung bewegt sich auch der Candy
B. Graveller (https://www.candybgraveller.cc).
Als Bikepacking-Tour quer
durch Deutschland geplant, greift sie
die Geschichte während der Zeit der
Berliner Blockade in den Jahren 1948
und 1949 auf.
Den eher sportlichen Charakter fordert
hingegen die Gravel Fondo. Seit
fünf Jahren organisiert ein Team von
Votec die Tour. Via der Strava-Smartphone-App
bietet die Strecke die Möglichkeit,
sich mit anderen sportlich
zu messen. Die Tagesschnellsten werden
dann mit Preisen von Shimano,
Schwalbe, Wahoo oder Brügelmann
belohnt. Wegen der Kontaktbeschränkungen
musst die 2020-Veranstaltung
allerdings in ihrer ursprünglichen
Form abgesagt werden. Doch es wurde
eine Alternative unter dem Motto
„Gemeinsam Schottern, jeder für sich“
ins Leben gerufen. Mit Tourdaten auf
Komoot zum individuellem Graveln.
92
93
UNSERE PREMIUMPARTNER
DER SONDERBEILAGE
ADVANCED SPORTS - FUJI:
www.fujibikes.com/europe
STORCK:
www.storck-bikes.com/de
CENTURION:
www.centurion.de
TOUT TERRAIN:
http://tout-terrain.de
SPORTS NUT:
http://sports-nut.de/rondo
CHIBA
www.chiba.de
HERSTELLER GRAVELBIKE
Bergamont: www.bergamont.com
Centurion: www.centurion.de
Fuji Bikes: www.fujibikes.com
Giant: www.giant-bicycles.com
KTM: www.ktm-bikes.at
Scott: www.scott-sports.com
Storck: www.storck-bikes.com
Trek: www.trekbikes.com
Tout Terrain: www.tout-terrain.de
Vaast: www.vaastbikes.com
ERNÄHRUNG
Xenofit: www.xenofit.de
Nutrition: www.powerbar.eu
Chiquita: www.chiquita.de
Ultra Sports: www.ultra-sports.de
BEKLEIDUNG, KOMPONENTEN UND ZUBEHÖR
Ergotec: www.ergotec.de
Klickfix: www.klickfix.com
Schwalbe: www.schwalbe.de
Pirelli: www.pirelli.com
Contintental: www.continental-reifen.de
Kenda: www.bicycle.kendatires.com
Crankbrothers: cosmicsports.de/marke/Crankbrothers/
Michelin: bike.michelin.com
ADFC: www.adfc.de
Hanse Gravel: www.hansegravel.de
HJC: www.sports-nut.de
Spank: www.sports-nut.de
Rondo: www.sports-nut.de
Birzman: www.sports-nut.de
Ortlieb: www.ortlieb.com
Vaude: www.vaude.com
Magpad: www.magpad.com
Fizik: www.fizik.com
Abus: www.abus.com
Chiba: www.chiba.de
Santini: www.santinicycling.com
Polartec: www.polartec.com
Gonso: www.gonso.de
Pro-X-Elements: www.proxelements.com
Gore Wear: www.gorewear.com
Northwave: www.northwave.com
Casco: www.casco-helme.de
GmbH
Münchberger Straße 5
D-93057 Regensburg
Tel.: +49 (0)9 41/7 96 07-0
E-Mail: info@velototal.de,
Webauftritt: www.velototal.de
HERAUSGEBER
Johann Fink
Velototal GmbH
Münchberger Straße 5
D-93057 Regensburg
IMPRESSUMVeloTotal
94
CHEFREDAKTEUR
Andreas Burkert
REDAKTION
Marc Brodesser, Ulrich Fillies,
Heiko Halbauer,
Gerda Obermeier
STÄNDIGE MITARBEITER
Johannes Seemann, Matthias Seemann,
David Bahn, Stephan Götz,
Andreas Grund, Wolfgang Hartl
GRAFIK / LAYOUT
Brigitte Kraus, Lisa Espig
FOTOS
Lisa Espig
ANZEIGENLEITUNG
Michael Wagner
Tel.: +49 (0)9 41/7 96 07-44
michael.wagner@velototal.de
Anzeigen-Anlieferung
per E-Mail: layout@velototal.de
Die Abbildung zeigt das Jari Carbon 1.1
JARI CARBON
Der Rahmen des Fuji Jari Carbon ist der erste seiner Klasse, der
aus einem Stück gefertigt ist und wiegt nur schlanke 985 Gramm.
Performance trifft auf Vielseitigkeit - das Bike ist eine echte
Allround-Gravelmaschine. Erfahre mehr unter www.fujibikes.eu.
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