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GRAVELFUN 03/2023 - Magazin rund ums Gravelbike

Winterschuhe: Nie mehr kalte Füße Fahrradbeleuchtung mit Akku Gravelbike-Tourentipp im Erzgebirge und den Alpen Auf Weltreise mit Marc Tiburski

Winterschuhe: Nie mehr kalte Füße
Fahrradbeleuchtung mit Akku
Gravelbike-Tourentipp im Erzgebirge und den Alpen
Auf Weltreise mit Marc Tiburski

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3/<strong>2023</strong><br />

MAGAZIN RUND UMS GRAVELBIKE<br />

AUF WELTREISE MIT<br />

MARC TIBURSKI<br />

WEB: WWW.<strong>GRAVELFUN</strong>.BIZ • KIOSK: HTTPS://KIOSK.VELOTOTAL.DE<br />

WINTERSCHUHE<br />

NIE MEHR<br />

KALTE FÜSSE<br />

AKKUBETRIEBENE LAMPEN<br />

ES WERDE LICHT<br />

GRAVELBIKE TOUREN-TIPPS<br />

IM ERZGEBIRGE UND DEN ALPEN<br />

01


2


KÄLTE, SCHNEE UND DUNKELHEIT<br />

ZUM TROTZ<br />

Das <strong>Gravelbike</strong>n ist längst nicht auf eine<br />

bestimmte Jahreszeit beschränkt - es ist<br />

vielmehr eine spannende 4-Jahreszeiten-<br />

Disziplin. Der Winter mag kalt und<br />

schneereich sein, aber das ist kein G<strong>rund</strong>,<br />

das <strong>Gravelbike</strong> in den Winterschlaf zu<br />

schicken. Dank hochtechnologischer<br />

Radbekleidung, die Schutz vor den eisigen<br />

Temperaturen bietet, und der breiten<br />

Auswahl an speziellen Winterschuhen<br />

von namhaften Herstellern wird das<br />

<strong>Gravelbike</strong>n auch in der kalten Jahreszeit<br />

zum Vergnügen.<br />

Die Sicherheit auf den Schotterpisten<br />

im Dunkeln ist dank einer guten Akku-<br />

Fahrradbeleuchtung gewährleistet. So<br />

kann man auch nach Sonnenuntergang<br />

unbesorgt seine Strecken genießen. Und<br />

falls der Schnee die Pisten bedeckt, ermöglicht<br />

die Anpassung des Routings auf<br />

Asphalt weiterhin<br />

ein entspanntes<br />

Vorankommen.<br />

In dieser Ausgabe<br />

präsentieren wir<br />

euch unsere Erfahrungen<br />

mit Winterschuhen<br />

von Northwave, Shimano, Vaude, Leatt<br />

und Fizik sowie Akkubeleuchtungen von<br />

Busch&Müller, Supernova, Büchel und<br />

Trelock. Selbstverständlich liefern wir<br />

auch wieder zahlreiche Tipps zu Produkten,<br />

Bekleidung und Zubehör für schöne<br />

<strong>Gravelbike</strong>-Erlebnisse in der kalten Jahreszeit.<br />

Also scheut euch nicht – einfach warm<br />

anziehen, rauf auf das <strong>Gravelbike</strong> und<br />

raus zum Schottern durch abenteuerliche<br />

Winterlandschaften.<br />

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe ...<br />

Titelbild:Lisa Espig<br />

Euer Heiko Halbauer<br />

3


Fotos: David Bahn, Lisa Espig, Firmen/Hersteller<br />

06 GRAVEL EXPERIENCE 2024<br />

Das exklusive <strong>Gravelbike</strong>-Event<br />

für Abenteurer und Alpencrosser<br />

10 ERZGEBIRGE<br />

Traumhafte <strong>Gravelbike</strong>strecken<br />

mitten in Deutschland<br />

50 TEST<br />

BH Gravel X <strong>Gravelbike</strong><br />

Schwalbe G-One Overland 365<br />

54 PRODUKTE<br />

Nützliche Produkte, Zubehör<br />

und spannende Neuheiten.<br />

18 BELEUCHTUNG<br />

Die Winterzeit bedeutet auch eine<br />

dunkle Zeit. Akkubetriebene<br />

Beleuchtung sorgt für Abhilfe<br />

28 WINTERSCHUHE<br />

Nie mehr kalte Füße! 5 Paar<br />

Winterschuhe im Praxis-Test.<br />

42 BEKLEIDUNG<br />

Mit warmer, funktioneller<br />

Bekleidung durch den nasskalten<br />

<strong>Gravelbike</strong>-Winter<br />

04 INHALT


INHALT<br />

66 PI-ROPE<br />

Vektran ist der neue Stahl!<br />

Hausbesuch bei P-Rope - dem<br />

Spezialisten für textile Speichen<br />

80 WELTREISE<br />

Marc Tiburski - Ein<br />

Nordschwarzwälder erkundet<br />

die Welt auf dem <strong>Gravelbike</strong><br />

05


DAS EXKLUSIVE<br />

GRAVELEVENT<br />

FÜR ABENTEURER UND<br />

ALPENCROSSER<br />

Im Mai 2024 ist es wieder so weit: bei der<br />

Volkswagen R <strong>Gravelbike</strong> Experience erleben<br />

<strong>Gravelbike</strong>r ein exklusives und einmaliges<br />

Abenteuer. Auf zwei Routen geht es in<br />

jeweils drei Etappen in Kleingruppen inklusive<br />

Guide über die Alpen. Die erste Route<br />

vom 8. bis 12. Mai führt von Fuschl am See<br />

nach Weißensee. Gänzlich neu ist die zweite<br />

Route, die direkt im Anschluss vom 12.<br />

bis 16. Mai gefahren wird: von Weißensee<br />

durch Slowenien bis nach Grado an der<br />

italienischen Adria. Jeweils eingerahmt in<br />

ein attraktives Rahmenprogramm mit exklusiven<br />

Gästen, Vorträgen, kulinarischen<br />

Highlights, Musik und Bildern des Tages.<br />

Die Anmeldung für beide Events ist ab dem<br />

30. November <strong>2023</strong> geöffnet, die Teilnehmerzahl<br />

auf je 100 limitiert.<br />

Mit dem Rad über die Alpen – für viele Biker<br />

die Sehnsuchtstour überhaupt. Mit der<br />

Volkswagen R <strong>Gravelbike</strong> Experience vom<br />

8. bis 12. Mai und vom 12. bis 16. Mai 2024<br />

haben Biker nun die faszinierende Möglichkeit,<br />

diesen Traum mit einem <strong>Gravelbike</strong> zu<br />

verwirklichen. Nicht als Wettkampf, sondern<br />

als Erlebnistour in Kleingruppen von<br />

maximal 10 Bikern plus Guide, Gepäcktransport<br />

und Übernachtungen in Top-<br />

Hotels, gepaart mit einem attraktiven und<br />

exklusiven Rahmenprogramm.<br />

DIE STRECKEN:<br />

SPANNENDER MIX AUS TYPISCHEN GRA-<br />

VELPASSAGEN UND RUHIGEN NEBENST-<br />

RASSEN VOR GRANDIOSER NATURKULISSE<br />

Es stehen zwei Routen an zwei Terminen<br />

zur Auswahl: vom 8. bis 12. Mai 2024 von<br />

Fuschl am See im Salzburger Flachgau über<br />

den Alpenhauptkamm bei St. Michael im<br />

Lungau bis zum Ziel in Weißensee in Kärnten,<br />

und vom 12. bis 16. Mai 2024 von Weißensee<br />

durch Slowenien mit den Etappen-<br />

ANMELDESTART FÜR DIE<br />

VOLKSWAGEN R GRAVEL BIKE EXPERIENCE 2024<br />

06


orten Bovic und Tolmin bis zum „Grande<br />

Finale“ in Grado an der italienischen Adria.<br />

Und auf beiden Routen können die<br />

TeilnehmerInnen zwischen einer „classic“<br />

Variante und etwas leichteren „Light“ Variante<br />

entscheiden.<br />

EXKLUSIVES AMBIENTE UND ATTRAKTIVES<br />

RAHMENPROGRAMM<br />

Kern der Volkswagen R <strong>Gravelbike</strong> Experience<br />

ist seit ihrer Premiere 2022 der ein-<br />

07


zigartige Mix aus sportlichem <strong>Gravelbike</strong>n,<br />

Abenteuer Alpencross und einem attraktiven<br />

Rahmenprogramm. Dazu gehören<br />

nicht nur Annehmlichkeiten wie Gepäcktransport<br />

und technischer Service, sondern<br />

auch eine tägliche Volkswagen R Lounge im<br />

Start- und Zielbereich oder exklusive Abendevents<br />

mit hochkarätigen Gästen, Vorträgen,<br />

Musik und Bildern des Tages. In den<br />

ersten beiden Jahren waren unter anderem<br />

Extremsportler Jonas Deichmann, Langlaufbundestrainer<br />

Peter Schlickenrieder<br />

und der Berliner Magier Martin Lübcke mit<br />

von der Partie, für 2024 haben sich ebenfalls<br />

schon spannende Gäste angekündigt.<br />

DER VERANSTALTER:<br />

MENSCHEN INSPIRIEREN UND NEUE WEGE<br />

GEHEN<br />

Volkswagen R schlägt mit <strong>Gravelbike</strong>n neue<br />

Wege ein – mit Alpenüberquerungen hingegen<br />

haben sie bereits Erfahrungen aus<br />

dem Trailrunning-Sport. Nadine Marfeld,<br />

Messe- und Eventmanagerin VWR: „Die<br />

Volkswagen R <strong>Gravelbike</strong> Experience ist für<br />

uns eine tolle Möglichkeit, die Markenwerte<br />

von Volkswagen R mit einem Sport zu verbinden.<br />

Getreu dem Markenclaim „Be who<br />

you R“ begeistern und motivieren unsere<br />

Produkte die Kunden, Ihre Individualität<br />

zu leben und ihren ganz eigenen Weg zu gehen!“<br />

08


DER PARTNER:<br />

SCOTT – NO SHORTCUTS<br />

Scott ist eine der weltweit führenden Bikemarken<br />

und von Beginn an Partner der<br />

Volkswagen R <strong>Gravelbike</strong> Experience. Mit<br />

am Start 2024 sind Testbikes der „Addict<br />

Gravel“ und „Speedster Gravel“ Serie.<br />

Ganz im Sinne ihres Mottos: „Unser größtes<br />

Ziel ist es, Sportlern eine innovative Ausrüstung<br />

zur Verfügung zu stellen, damit sie<br />

ganz an ihre Grenzen gehen können.“<br />

Mehr Infos und Anmeldung unter:<br />

www.gravelbike-experience.com<br />

IM DETAIL:<br />

Route 1: Fuchs am See - Weißensee<br />

8. bis 12. Mai 2024<br />

Classic: 253 km, 5960 hm<br />

Light: 236 km, 4790 hm<br />

Route 2: Weißensee - Grado<br />

12. bis 16. Mai 2024<br />

Classic: 278, km, 4930 hm<br />

Light: 268 km, 3950 hm<br />

09


GRAVELTOUREN<br />

IM ERZGEBIRGE<br />

TEXT: DAVID BAHN<br />

Das Erzgebirge ist berühmt für seine lange<br />

Tradition im Bergbau, Schwibbögen und<br />

Räuchermännchen. Abseits dieser Stereotype<br />

und wahrscheinlich weniger bekannt,<br />

verdankt der Dollar seine Namensgebung<br />

dem Städtchen Joachimsthal im Erzgebirge.<br />

Offensichtlich für alle Besucher:innen sind<br />

dagegen die wunderschönen Kulturlandschaften<br />

und Naturräume, welche das Erzgebirge<br />

zu bieten hat. Wir haben diese - natürlich<br />

auf dem <strong>Gravelbike</strong> - erfahren und<br />

dabei so manche Überraschung entdeckt.<br />

Als Mittelgebirgsregion mit weitläufigen<br />

Wäldern und Wiesen eignet sich das Erzgebirge<br />

perfekt für Graveltouren. Ein großes<br />

Netz an Forst- und Wirtschaftswegen bietet<br />

unzählige Möglichkeiten sich auszutoben<br />

und auf Entdeckungstouren zu gehen.<br />

Die Gipfel können in der Regel alle sehr<br />

gut befahren werden, mit Schiebe- oder<br />

Tragepassagen muss Mann oder Frau sich<br />

bei ordentlicher Planung nicht abmühen.<br />

Doch auch wer es technisch anspruchsvoll<br />

mag, findet z.B. mit der Stoneman Miriqui-<br />

10


Die Blockline ist so etwas wie die eierlegende<br />

Wollmilchsau unter den Touren im<br />

Erzgebirge. Egal, ob mit der Familie, mit<br />

Freunden oder allein, egal, ob der sportliche<br />

Anspruch oder eher freizeitorientiertes<br />

Radeln im Vorderg<strong>rund</strong> steht: Die Blockline<br />

schafft es scheinbar magisch all das undi<br />

MTB Rundstrecke über 162 km genug<br />

Möglichkeiten das Material zu quälen.<br />

Am Stoneman Miriquidi, den es auch in<br />

einer Rennradvariante gibt, wird deutlich,<br />

dass die Region ein Herz für Bikerinnen<br />

und Biker hat. Denn auch abseits dieser<br />

weitläufig bekannten Aushängeschilder<br />

wird, insbesondere für <strong>Gravelbike</strong>r:innen,<br />

viel geboten. Zahlreiche vorgeplante Touren<br />

im gesamten Erzgebirge, für jeden Geschmack<br />

und jedes Fitnesslevel, warten darauf<br />

entdeckt zu werden.<br />

Mit der Blockline hat das Osterzgebirge ein<br />

Bikeerlebnis der besonderen Art zu bieten,<br />

das wir euch natürlich nicht vorenthalten<br />

wollen und welches zugleich die erste Station<br />

unserer Reise war. Anschließend fuhren<br />

wir weiter in den Mittelteil, wo mit dem<br />

Fichtelberg und Keilberg die zwei höchsten<br />

Berge des Erzgebirges darauf warteten von<br />

uns befahren zu werden.<br />

DIE BLOCKLINE IM OSTERZGEBIRGE<br />

11


ter einen Hut zu bringen. Einzig ein geländetaugliches<br />

Fahrrad ist Pflicht, wobei sich<br />

die Strecken allesamt als sehr gut geeignet<br />

für <strong>Gravelbike</strong>s herausgestellt haben.<br />

Knackige 140 km bei ca. 2.750 hm gilt es<br />

zu bewältigen, wenn man sich die Blockline<br />

am Stück als sportliche Herausforderung<br />

vornimmt. Dann bleiben allerdings die<br />

zahlreichen kleinen und großen Sehenswürdigkeiten<br />

und Überraschungen entlang<br />

der Strecke auf derselbigen. Empfehlenswerter<br />

ist es daher die Blockline in drei Segmenten,<br />

Loops genannt, anzugehen. Wir<br />

fanden auf unseren Touren die drei Loops<br />

mit Längen von 53 bis 66 km bei 1.010 bis<br />

1.240 hm gut und durchdacht gewählt, um<br />

zwischendurch auch noch abseits der Strecke<br />

Abenteuer zu entdecken. Und davon<br />

gibt es reichlich.<br />

Für Familien mit Kindern oder nicht ganz<br />

so fitte Biker, lässt sich die Blockline auch<br />

noch weiter auf insgesamt 15 Etappen herabbrechen,<br />

sodass letztlich, wie eingangs<br />

erwähnt, für alle Ansprüche etwas geboten<br />

ist. Doch zurück zu den Abenteuern:<br />

Namenspatron und verbindendes Element<br />

im Geiste der Blockline ist Blockhausen,<br />

das absolute Highlight des zweiten Loops<br />

und Mekka der Motorsägenschnitzer. Hier<br />

findet jährlich der Blockhausencup statt,<br />

eine Art Weltmeisterschaft der Kettensägenschnitzkunst.<br />

18 Großmeister aus 11<br />

Ländern (USA, Mongolei, Großbritannien,<br />

Japan, Schweiz, Russland, Holland, Ungarn,<br />

Tschechien, Slowakei, Deutschland) lieferten<br />

sich hier <strong>2023</strong> einen spannenden Wettkampf<br />

um die schönsten Kunstwerke. Wir<br />

hatten das Glück kurz nach dem Ende des<br />

Wettbewerbs einzutreffen, sodass die meisten<br />

Exponate noch vor Ort waren. Doch<br />

auch so hat der Ort durch seine Vielzahl an<br />

Skulpturen auf höchstem Niveau eine ganz<br />

eigene Magie. Planen Sie am besten mit<br />

mehreren Stunden Aufenthalt, hier gibt es<br />

viel zu entdecken.<br />

12


Damit nicht genug, finden sich auf allen<br />

Loops entlang der Strecke immer wieder<br />

Holzskulpturen, Torbögen und Stelen, die<br />

uns nicht nur den Weg weisen, sondern<br />

förmlich in eine andere Welt tauchen lassen.<br />

Die Blockline ist dabei immer wieder<br />

für Überraschungen und lustige Ideen gut<br />

– man wähnt sich mehr in einem riesigen<br />

Freilichtmuseum vor einer grandiosen Naturkulisse<br />

als „nur“ auf einer schnöden<br />

Radstrecke.<br />

Die Beschilderung ist übrigens absolut vorbildlich.<br />

Die gelben Schilder mit dem grünen<br />

B sind gut sichtbar und wurden absolut<br />

sinnvoll, im Sinne aus der Perspektive eines<br />

Radfahres, angebracht. Auch daran merkt<br />

man wie viel Liebe zum Detail in der Ausgestaltung<br />

der Strecken geflossen ist. Sollte<br />

also mal das Navi ausfallen oder der Akku<br />

die Segel streichen – kein Problem.<br />

So ist es ein leichtes, die landschaftlichen<br />

und kulturellen Highlights wie den Kahleberg,<br />

mit 905 hm höchster Berg auf der<br />

deutschen Seite im Osterzgebirge, oder das<br />

berühmte „Spielzeugmacherdorf “ Seiffen<br />

auf dem richtigen Track zu befahren.<br />

Die Strecken sind insgesamt sehr durchdacht<br />

und bieten einen tollen Mix aus viel<br />

Natur und Kultur. Die Wege lassen sich, bis<br />

auf ganz wenige Ausnahmen, alle gut fahren.<br />

Single Trail Passagen sind selten und<br />

auf einem technisch sehr einfachen Level,<br />

auf dem jeder durchkommt. Trotzdem sind<br />

die einzelnen Loops konditionell durchaus<br />

13


nicht zu unterschätzen, mit 3-5 Stunden reine<br />

Fahrtzeit, je nach Fitnessgrad und Loop,<br />

sollte man schon rechnen.<br />

Für mich hat sich Holzhau bei Rechenberg-<br />

Bienenmühle als idealer Ausgangspunkt für<br />

die Loops der Blockline herausgestellt. Alle<br />

drei Loops sind von hier gut erreichbar, zudem<br />

befinden sich hier gleich mehrere sogenannte<br />

„Blockline-Inns“, bei denen es u.<br />

a. das Blockline Starterpaket mit Streckenkarten<br />

und vielen weiteren Infos und Gimmicks<br />

gibt. Auch weitere Services, wie z. B.<br />

Gepäcktransfer zwischen den Blockline-<br />

Inns, sind möglich.<br />

Alles in allem habe ich meinen Aufenthalt<br />

sehr genossen, auch wenn der letzte Tag auf<br />

der Blockline leider ein wenig ins Wasser<br />

fiel. Die Strecken sind liebevoll geplant und<br />

umgesetzt und bieten sich zum Genießen<br />

und Entdecken geradezu an, ohne dass der<br />

sportliche Aspekt jedoch zu kurz kommt.<br />

14<br />

HTTPS://BLOCKLINE.BIKE/


GRAVELTOUREN IM OST- UND MITTEL-<br />

ERZGEBIRGE<br />

Nachdem ich die Blockline befahren hatte,<br />

hatte ich noch einen Tag im Osterzgebirge<br />

„übrig“, den es sinnvoll zu nutzen galt.<br />

Also Laptop raus, Route geplant und rauf<br />

aufs <strong>Gravelbike</strong>! Dankenswerterweise bietet<br />

der Tourismusverband unter dem Link am<br />

Ende des Artikels bereits fertige Touren an,<br />

welche ich dann nur noch leicht modifizieren<br />

musste.<br />

TALSPERRE FLÁJE UND BLICK INS BÖH-<br />

MERBECKEN<br />

Zum Abschluss wählte ich eine Tour ins<br />

Nachbarland Tschechien. Das Osterzgebirge<br />

fällt auf deutscher Seite nach Norden<br />

sanft hügelig ab, Richtung Süden stellt es<br />

vom böhmischen Becken aus hingegen eine<br />

richtige Wand dar. Daher wollte ich diesen<br />

Ausblick noch mitnehmen und nebenbei<br />

der Talsperre Fláje einen Besuch abstatten.<br />

Eine schöne Tour, mit nur einem Manko,<br />

das bei eigenen Planungen ohne Ortskenntnis<br />

immer vorkommen kann: nach der Talsperre<br />

wartete eine Tragepassage mit Bachquerung<br />

auf mich.<br />

15


Auf dem Weg nach Marienberg machte<br />

ich in Olbernhau halt, um von hier das<br />

Schwarzwassertal in Angriff zu nehmen.<br />

Ein malerischer Ort mit saftigen Wiesen<br />

und mystischen Felsformationen, wie dem<br />

Nonnenfelsen. Stets begleitet vom mal mehr<br />

mal weniger sanftem Gräuseln, Plätschern<br />

und Rauschender der schwarzen Pockau.<br />

Ich hatte das Glück wochentags hier sein zu<br />

können, so waren trotz des schönen Wetters<br />

nur wenig Wanderer und andere Radler<br />

unterwegs. Laut der Auskunft von Einheimischen<br />

sieht die Lage am Wochenende<br />

anders aus, dann blockieren außerdem touristische<br />

Pferdefuhrwerke die Wege. Also<br />

am besten an Werktagen befahren.<br />

SCHWARZWASSERTALTOUR<br />

FICHTELBERG UND KEILBERG TOUR<br />

Am letzten Tag im Erzgebirge durften natürlich<br />

die zwei höchsten Gipfel nicht fehlen.<br />

Der Fichtelberg (1.215 m) auf deutscher<br />

Seite und sein tschechischer Bruder<br />

Keilberg / Klinovec (1.244 m). Beide liegen<br />

vis-à-vis und lassen sich somit ideal zu einer<br />

Tour kombinieren.<br />

Während die 12 km und 550 hm Anstieg<br />

auf den Fichtelberg erstaunlich ruhig und<br />

menschenleer waren, konnte der Kontrast<br />

am Gipfel nicht größer sein. Unmengen von<br />

Menschen tummelten sich hier, was dem<br />

Umstand geschuldet ist, dass der Berg auch<br />

komplett ohne Anstrengung über eine Asphaltstraße<br />

befahrbar ist. Dennoch genoss<br />

16


ich die Aussicht (den starken Wind weniger)<br />

und sah das nächste Ziel, den Keilberg<br />

schon in Reichweite.<br />

So sind es dann auch nur <strong>rund</strong> 8 km Fahrtstrecke<br />

und <strong>rund</strong> 200 hm und schon stand<br />

ich auf dem Keilberg. Hier herrscht ein ähnliches<br />

Getümmel wie auf dem Fichtelberg,<br />

nur dass hier die allermeisten Besucher<br />

Mountainbiker sind, die es in dem Trailpark<br />

krachen lassen.<br />

Anschließend ging es recht entspannt erst<br />

durch Tschechien und dann vorbei an der<br />

Talsperre Cranzahl wieder zurück zum<br />

Ausgangspunkt Crottendorf.<br />

HTTPS://REGIO.OUTDOORACTIVE.COM/OAR-ERZGEBIRGE/DE/TOUREN<br />

17


ES WERDE LICHT<br />

DIE OPTIMALE BELEUCHTUNG FÜR DAS GRAVELBIKEN IM WINTER<br />

Der Winter verkürzt die Tage und<br />

hüllt die Umgebung schnell in<br />

Dunkelheit. Für passionierte <strong>Gravelbike</strong>r<br />

bedeutet das eine Herausforderung<br />

– doch eine hochwertige<br />

Fahrradbeleuchtung kann den Unterschied<br />

zwischen Abenteuer und<br />

Risiko ausmachen.<br />

Besonders in dieser Jahreszeit, in der Schnee<br />

und Nässe die Reflexion beeinträchtigen,<br />

wird die Bedeutung einer zuverlässigen Beleuchtung<br />

klar. Dabei stehen beim <strong>Gravelbike</strong>n<br />

akkubetriebene Beleuchtungssets an vorderster<br />

Front. Moderne Fahrradlichter bieten<br />

eine Fülle von Funktionen, die weit über das<br />

einfache „An“ und „Aus“ hinausgehen.<br />

18


MEHRSTUFIGE LEUCHTSTÄRKEN<br />

UND FERNLICHTFUNKTION<br />

Im Test haben sich besonders die akkubetriebenen<br />

Fahrradlichter durch ihre mehrstufigen<br />

Leuchtstärken und die praktische<br />

Fernlichtfunktion ausgezeichnet. Diese<br />

Funktionen ermöglichen es, die Lichtintensität<br />

an die jeweilige Umgebung anzupassen<br />

und sich somit in städtischen Gebieten als<br />

auch auf abgelegenen Wegen sicher zu bewegen.<br />

VIELFÄLTIGE EINSATZBEREICHE<br />

UND BUDGETS<br />

Egal, ob für den täglichen Pendelverkehr<br />

durch die Stadt oder für abenteuerliche<br />

nächtliche <strong>Gravelbike</strong>-Touren auf winterlichen<br />

Schotterpisten – es gibt für jeden<br />

Einsatzbereich und Geldbeutel qualitative<br />

Beleuchtungsoptionen. Von erschwinglichen<br />

bis zu High End Modellen bieten<br />

Hersteller wie Busch&Müller, Büchel, Supernova<br />

und Trelock eine breite Palette<br />

an Produkten, die ansprechende Leistung<br />

als auch Zuverlässigkeit garantieren.<br />

LANGLEBIGE BETRIEBSDAUER<br />

Je nach gewählter Lichtstärke können<br />

sie bis zu 25 Stunden lang halten, was<br />

Fahrradfahrern eine lang anhaltende und<br />

verlässliche Beleuchtung bietet, ohne<br />

dass unterwegs die Lichter ausgehen.<br />

Wir haben verschiedene Beleuchtungssysteme<br />

von renommierten Marken wie<br />

Busch&Müller, Büchel, Supernova und<br />

Trelock unter die Lupe genommen und<br />

die Funktionen sowie Alltagstauglichkeit<br />

für euch zusammengefasst.<br />

19<br />

Bildeer: Heiko Halbauer, Hersteller, Lisa Espig


BÜCHEL VAIL 100<br />

FRONTSTRAHLER MIT MICRO LENS COB RÜCKLEUCHTE<br />

Der Büchel Vail 100 Frontstrahler ist ein<br />

hochwertiges Beleuchtungssystem mit tollen<br />

Merkmalen. Sein Aluminiumdeckel<br />

verleiht ihm nicht nur ein robustes Aussehen,<br />

sondern bietet auch Langlebigkeit. Der<br />

Strahler hat insgesamt vier Leuchtstufen<br />

und bietet im vollen Modus satte 100 Lux.<br />

Mit einer Leuchtdauer von bis zu 1200 Minuten<br />

(bei 15 Lux) ist er besonders langlebig<br />

und zuverlässig. Die LED-Anzeigen<br />

für den Ladestand und die Leuchtstufe<br />

ermöglichen eine einfache Überwachung<br />

des Akkustandes. Über die USB-C Ladebuchse<br />

ist eine bequeme und schnelle Aufladung<br />

möglich. Das Leuchtbild zeigt sich<br />

im Nahbereich breit gefächert und hellt besonders<br />

den Fernbereich gut aus. Die Vail<br />

100 verfügt über das StVZO Prüfzeichen<br />

und lässt sich mit der mitgelieferten Halterung<br />

am Lenker ohne Werkzeug montieren.<br />

MICRO LENS COB RÜCKLEUCHTE<br />

Die Micro Lens COB Rückleuchte ist eine<br />

intelligente und vielseitige Option für Fahrradbeleuchtung.<br />

Ihre intelligente Bremsanzeigefunktion<br />

StopTech bietet erhöhte<br />

Sicherheit durch eine klare Signalisierung<br />

von Bremsmanövern. Dank der COB LED<br />

Technologie liefert sie eine helle und gleichmäßige<br />

Ausleuchtung. Die USB-C Ladebuchse<br />

ermöglicht auch hier eine bequeme<br />

Aufladung, während der Li-Poly Akku<br />

mit 700 mAh eine solide Leistung bietet.<br />

20


Die Möglichkeit, sie an jeder Sattelstütze<br />

zu befestigen, macht sie äußerst flexibel<br />

in der Anwendung. Auch die Rückleuchte<br />

trägt das Prüfzeichen für Deutschland,<br />

was ihre Zuverlässigkeit und Konformität<br />

mit Sicherheitsstandards unterstreicht.<br />

FAZIT: Mit dem Vail 100 Frontstrahler<br />

und der Micro Lens COB Rückleuchte<br />

hat Büchel ein besonders erschwingliches<br />

Lampen-Set im Programm, das jedoch mit<br />

überraschenden Funktionen aufwartet<br />

und ein ausgewogenes Lichtbild zeigt. Sehr<br />

schön finden wir neben der Akkustandsanzeige<br />

am Frontstrahler auch die Anzeige<br />

für die im Moment genutzte Leuchtstufe.<br />

Das Micro Lens COB Rücklicht ermöglicht<br />

an der Sattelstütze eine horizontale<br />

und vertikale Montage, was ein flexibles<br />

Anbringen ermöglicht. Die Bremsanzeige<br />

arbeitet nahezu ohne Verzögerung und<br />

warnt heranfahrende Verkehrsteilnehmer<br />

zuverlässig. Preis (Set): 59,95 Euro.<br />

www.buechel-online.com<br />

21


BUSCH+MÜLLER IXON<br />

SCHEINWERFER MIT BRIXXI RÜCKLICHT<br />

Der Busch+Müller Ixon Rock ist ein<br />

Leuchtkraftwunder mit 100 Lux, das sich<br />

durch sein großflächiges Lichtfeld und seine<br />

beeindruckende Nahfeld-Ausleuchtung<br />

auszeichnet. Sein integrierter Lithium-Akku<br />

vereint Leistung und Komfort, unterstützt<br />

durch einen Kapazitätsindikator, der<br />

stets den Ladestatus im Blick behält. Dieses<br />

Modell ist nicht nur spritz- und regenwasserdicht,<br />

sondern auch nach StVZO zugelassen,<br />

was Sicherheit im Straßenverkehr<br />

garantiert. Mit einer Leuchtstärke von 100<br />

Lux bietet der Ixon Rock bis zu 2,5 Stunden<br />

Ausleuchtung, bei 50 Lux sogar bis zu<br />

6 Stunden und bei 15 Lux erstaunliche 25<br />

Stunden. Darüber hinaus verfügt er über<br />

eine Powerbank-Funktion mit 1.500 mAh<br />

Kapazität, die dank der USB-Schnellade-<br />

funktion in nur drei Stunden zu 100 % aufgeladen<br />

ist. Ein verlässlicher Begleiter für<br />

alle, die Wert auf helle und zuverlässige Beleuchtung<br />

legen, sei es beim Radfahren in<br />

der Stadt oder auf Gravelpisten fernab von<br />

zusätzlichen Umgebung-Lichtquellen an<br />

der Strecke.<br />

BUSCH+MÜLLER<br />

BRIXXI RÜCKLEUCHTE<br />

Die Busch+Müller Brixxi Rückleuchte ist<br />

eine innovative Beleuchtungslösung, die<br />

sich durch eine Reihe fortschrittlicher<br />

Merkmale auszeichnet. Mit einem integrierten<br />

Lithium-Akku bietet sie nicht nur eine<br />

nachhaltige Energiequelle, sondern auch<br />

eine lange Leuchtdauer von bis zu 15 Stunden.<br />

Dank der Sensor-Automatik schaltet<br />

22


ROCK<br />

sich die Leuchte automatisch ein und aus, was<br />

nicht nur praktisch, sondern auch energiesparend<br />

ist. Besonders schön ist die Brex-Technologie,<br />

die eine hochwertige Lichtausbeute<br />

und eine zuverlässige Leistung gewährleistet.<br />

Diese Kombination aus modernster Technologie<br />

und langer Leuchtdauer macht die<br />

Busch+Müller Brixxi Rückleuchte zu einer zuverlässigen<br />

Begleitung für sicheres Fahren, sowohl<br />

tagsüber als auch bei nächtlichen Fahrten.<br />

FAZIT: Der Busch+Müller Ixon Rock Frontstrahler<br />

überzeugt nicht nur durch seine robuste<br />

Bauweise, sondern bietet mit seiner<br />

energiesparenden Lichtstufe von 15 Lux eine<br />

enorm hohe Akkulaufzeit. Das Lichtbild ist<br />

weitgefächert und zeigt sich vorwiegend im<br />

Mittel- und Fernbereich mit ordentlicher<br />

Ausleuchtung. Auch das Brixxi Rücklicht<br />

integriert sich durch seine grazile Erscheinungsform<br />

dezent an der Sattelstütze.<br />

Besonders gut gefällt uns die Sensor-Automatik,<br />

die dem unnötigen<br />

Energieverbrauch vorbeugt.<br />

Preis (Set): 149,80 Euro.<br />

www.bumm.de<br />

23


TRELOCK<br />

LS 480 LIGHT<br />

FRONTSCHEINWERFER MIT LS 740 I-GO VECTOR RÜCKLICHT<br />

Der Trelock LS 480 LIGHTHAMMER 80<br />

Frontscheinwerfer bietet mit seinen 80 Lux<br />

eine sehr gute Sichtbarkeit und eine Sichtweite<br />

von bis zu 100 Metern, wodurch er den<br />

Anforderungen der StVZO-Zertifizierung<br />

gerecht wird. Durch seine USB-C-Wiederaufladbarkeit<br />

ist er äußerst praktisch und<br />

kann bei Bedarf mit einer Laufzeit von bis<br />

zu 15 Stunden lange genutzt werden. Seine<br />

Lithium-Ionen-Batterie und der Einschaltschutz<br />

sorgen für eine zuverlässige Energieversorgung<br />

und verhindern ungewolltes<br />

Aktivieren. Mit drei verschiedenen Leuchtstufen<br />

und einem LED-Batterieindikator<br />

bietet er zudem flexible Anpassungsmöglichkeiten<br />

an unterschiedliche Lichtverhältnisse<br />

und zeigt den Batteriestatus klar<br />

an. Die Upside-Down-Montage und der<br />

werkzeugfreie Halter machen die Installation<br />

unkompliziert.<br />

LS 740 I-GO VECTOR REAR RÜCLICHT<br />

Ebenso funktionell ist das Trelock LS 740<br />

I-GO VECTOR REAR Rücklicht. Mit einer<br />

USB-Ladebuchse und einer Laufzeit von bis<br />

zu 10 Stunden bietet es eine zuverlässige<br />

Hinterg<strong>rund</strong>beleuchtung. Sein Lithium-Ionen-Akku<br />

und der Batteriestandsindikator<br />

gewährleisten eine effiziente Energieverwaltung<br />

und machen den aktuellen Ladestatus<br />

auf einen Blick erkennbar. Das Rücklicht<br />

ist mit einem werkzeuglosen Halter,<br />

dem ZL 740, einfach zu montieren und verfügt<br />

über eine Sichtbarkeit von bis zu 500<br />

Metern, was den Vorgaben der StVZO und<br />

24


HAMMER 80<br />

RKF-Zertifizierung entspricht. Besonders<br />

hervorzuheben ist seine Bremslicht-Funktion,<br />

die die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

deutlich erhöht.<br />

FAZIT: Das Trelock Front- und Rücklicht<br />

ist die ideale Wahl für Pendler und <strong>Gravelbike</strong>r,<br />

die nachts auf nicht besonders technisch<br />

anspruchsvollen Routen unterwegs<br />

sind. Das Lichtbild des Frontstrahlers zeigt<br />

sich vor allem im Nahbereich bis 50 Meter<br />

als sehr ausgewogen. Die Montage ist einfach<br />

und flexibel durchzuführen. Das dezent<br />

konstruierte Rücklicht ist mit seiner<br />

Bremslichtfunktion vor allem im Stadtoder<br />

Straßenverkehr ein sicherer Partner.<br />

Preis (Set): 99,98 Euro. www.trelock.de<br />

25


SUPERNOVA B54 MAX<br />

HOCHLEISTUNGS-AKKU-SCHEINWERFER<br />

Mit dem neuen Hochleistungsscheinwerfer<br />

B54 Max bringt Supernova ein Modell der<br />

absoluten Spitzenklasse für den professionellen<br />

Einsatz auf den Markt. Er bietet eine<br />

Vielzahl von Lichtmodi für verschiedene<br />

Anforderungen. Mit seinem Fernlicht von<br />

bis zu 3.000 lm und 450 lx im Max-Modus<br />

sowie verschiedenen anderen Modi wie<br />

POWER, Standard, ECO 2 und ECO 1 ermöglicht<br />

er eine flexible Anpassung der<br />

Helligkeit von 900 lm bis 1.500 lm. Im Abblendlichtmodus<br />

bietet er 500 lm und 130<br />

lx im Standardmodus, 280 lm und 70 lx im<br />

ECO 2 Modus sowie 80 lm und 10 lx im<br />

ECO 1 Modus. Alle Helligkeitsstufen, vom<br />

Abblend- bis zum Fernlicht, lassen sich frei<br />

einstellen. Das Lichtbild hat einen ausgewogenen<br />

Streukreis, auch nach oben, was beispielsweise<br />

zur Erkennung herabhängender<br />

Äste beiträgt.<br />

Eine sehr schöne Funktion ist der präzise<br />

Battery Management Controller, der eine<br />

minutengenaue Restleuchtanzeige für alle<br />

Helligkeitsstufen über die Supernova App<br />

ermöglicht. Diese Information wird auch<br />

am Akku selbst mittels einer RGB-LED<br />

26


dargestellt. Zudem bietet der Scheinwerfer<br />

einen Reservemodus von zwei Stunden<br />

ECO-Abblendlicht, der auch nach Ablauf<br />

der normalen Leuchtzeit nutzbar ist und<br />

dabei noch deutlich heller als viele andere<br />

Produkte auf dem Markt leuchtet.<br />

Der Akku des B54 Max verfügt über eine<br />

integrierte Akkuheizung, die eine optimale<br />

Ladetemperatur auch bei extremen Temperaturen<br />

sicherstellt. Bei zu großer Kälte<br />

wird die optimale Ladetemperatur mittels<br />

Heizung erreicht, während bei übermäßiger<br />

Hitze die Ladung automatisch gestoppt<br />

wird, bis die Temperatur wieder sinkt. Zusätzlich<br />

bietet der Akku einen Winterschlafmodus,<br />

der eine optimale Spannung erhält,<br />

wenn er längere Zeit nicht genutzt wird.<br />

Dadurch wird die chemische Alterung des<br />

Akkus reduziert und Tiefentladung verhindert.<br />

Als Bonus beinhaltet der Supernova<br />

B54 Max Akkuscheinwerfer eine Universal<br />

HBM Lenkerhalterung (31,8 mm) und einen<br />

magnetischen Fernlichttaster für eine<br />

komfortable Bedienung.<br />

FAZIT: Der Einsatzbereich des Supernova<br />

scheint keine Grenzen zu kennen – für<br />

Pendler, Nachtschwärmer, Abenteurer und<br />

Weltenbummler gleichermaßen geeignet.<br />

Mit einem Preis von knapp 900,00 Euro<br />

jedoch nicht für jeden Geldbeutel geeignet<br />

und vor einem Kauf eine Überlegung<br />

wert, ob man die Leistungsfähigkeit des<br />

B54 Max in seinen eigenen Nachtfahraktivitäten<br />

überhaupt ausreizen kann.<br />

Preis: 899,00 Euro.<br />

www.supernova-lights.com<br />

27


28


NIE MEHR KALTE FÜSSE<br />

WINTERSCHUHE<br />

FÜR GRAVELBIKER:INNEN<br />

TEXT: DAVID BAHN<br />

Wer kennt das nicht? Kalte Füße bei Ausfahrten<br />

im Winter sind nicht die Ausnahme,<br />

sondern die Regel. Langsam frisst sich<br />

die Kälte vom großen Zeh durch den ganzen<br />

Fuß und die Nervenenden verweigern<br />

ihren Dienst. Das Gefühl, statt eines Hochleistungs-Multifunktionsorgans<br />

einen Eisklumpen<br />

am Bein hängen zu haben, macht<br />

sich breit. Dicke Socken helfen allein nur<br />

bedingt und verursachen durch größeren<br />

Druck auf Kahn- und Keilbein sowie den<br />

Zehenballen neue Baustellen bzw. Schmerzen.<br />

Überschuhe sind oft <strong>ums</strong>tändlich anzuziehen<br />

und schützen gerade den sensiblen<br />

Sohlenbereich nicht vor eindringender<br />

Kälte. Höchste Zeit also, dass wir uns dedizierte<br />

Winterschuhe für Graveltouren ansehen.<br />

Diese sollten daneben nicht nur den<br />

Fuß warm halten, sondern auch vor Nässe<br />

schützen und sich im Idealfall leicht vom<br />

unvermeidlichen Schlamm und Dreck befreien<br />

lassen. Anschraubpunkte für Cleats<br />

sind natürlich Pflicht.<br />

29


30


Ausnahmsweise nehmen wir das Ergebnis<br />

des Tests diesmal vorneweg: Wer, so<br />

wie der Autor dieser Zeilen, bislang mit<br />

einer Kombination aus dicken Socken,<br />

Überschuhen und normalen Sommerschuhen<br />

unterwegs war, für den sind<br />

Winterschuhe eine Offenbarung. Mit<br />

Ausnahme eines Schuhs, der unseres Erachtens<br />

mehr in die Übergangszeit fällt,<br />

ließen sich die Frostsymptome mit allen<br />

Schuhen im Testfeld weitestgehend eliminieren.<br />

Obendrein bieten die Schuhe<br />

allesamt auch einen besseren Laufkomfort<br />

als die meisten knüppelharten Sommerschuhe<br />

– ohne dass die Fahrleistungen<br />

spürbar darunter leiden.<br />

Einziger Nachteil: Mit einem Winterschuh<br />

und entsprechender Kleidung gibt<br />

es keine Ausreden mehr bei tiefen Temperaturen<br />

zu Hause zu bleiben.<br />

PASSFORM UND GRÖSSE<br />

Wir haben alle Schuhe in Größe 42 bestellt.<br />

Die Passform stellt für uns kein<br />

Bewertungskriterium dar, da jeder Fuß<br />

einfach zu unterschiedlich ist. Wenn ein<br />

Schuh etwas kleiner oder größer ausfällt,<br />

erwähnen wir das. Letztlich kann<br />

der subjektive Tragekomfort aber nicht<br />

allgemeingültig bewertet werden, weshalb<br />

wir nur die individuellen Eindrücke<br />

des Redakteurs wiedergeben. Für<br />

die Bewertung haben wir uns hingegen<br />

auf objektiv messbare Eigenschaften der<br />

Schuhe beschränkt, die für jeden Benutzer<br />

gleich bleiben.<br />

31


SHIMANO MW7 (SH-MW702)<br />

Schon beim ersten Auspacken des MW7 aus<br />

dem Hause Shimano deutet sich an: Dieser<br />

Schuh ist sportlich.<br />

Diesen Eindruck verstärkt die Schnürungsabdeckung,<br />

eine große Lasche, die mittels Klettverschluss<br />

arretiert wird und den BOA Drehverschluss<br />

samt Schnürbereich vor Wasser und<br />

Dreck schützt und zusätzlich isoliert. Dadurch<br />

wirkt der Schuh nicht nur sehr, sehr glatt und<br />

aerodynamisch, sondern lässt sich mit diesem<br />

System wunderbar einfach an- und wieder ausziehen.<br />

Der Vorgang dauert nur einen Handgriff<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

Typ<br />

Schnürung<br />

Material Haut<br />

Material Aussensohle<br />

Material Innenfutter<br />

Plattensystem<br />

Farben<br />

Größen:<br />

32<br />

Halbschuh, hoher<br />

Schaft<br />

BOA-Drehverschluss<br />

+ Schutzlasche<br />

mit Klettverschluss<br />

synthetisch<br />

Ultread XC Gummi<br />

Gore-Tex<br />

SPD<br />

schwarz<br />

36 – 48 (standard),<br />

38 – 48 (breit)<br />

Gewicht: 405 g (Gr. 42)<br />

Preis (UVP) 249,95 €<br />

länger als bei einem normalen Schuh mit Drehverschluss.<br />

Der Fuß gleitet problemlos ohne ruckeln<br />

und zuckeln in den Schuh.<br />

Dort angekommen fühlt sich das Gore-Tex Innenfutter<br />

sehr weich und angenehm an. Die<br />

Kappe dagegen ist relativ steif und hart und<br />

erinnert fast schon an einen Sicherheitsschuh.<br />

Für unseren Tester war das kein Problem, weil<br />

der Schuh perfekt passte. Zusätzlich sind die<br />

Zehen vor Stössen gut geschützt. Beim Kauf ist<br />

dennoch darauf zu achten, dass in diesem Bereich<br />

kein Druck von der Seite oder oben auf<br />

die Zehen entsteht. Shimano bietet den Schuh<br />

zusätzlich in einer breiten Variante an, sodass<br />

auch speziellere Fußformen beim MW7 fündig<br />

werden sollten.<br />

Die Ultread XC Aussensohle aus Gummi ist sehr<br />

profiliert, hier macht sich die Cross-Country<br />

Herkunft des Schuhs bemerkbar. Shimano gibt


die Steifigkeit der Sohle auf seiner eigenen<br />

Skala mit 7 (von 12) an. Wir empfanden<br />

den Schuh als sehr bequem zum Laufen,<br />

auch das typische Klackern der Cleats wird<br />

dank des hohen Profils eliminiert. Dennoch<br />

ist die Sohle hart genug, um ordentlich Druck<br />

am Pedal ankommen zu lassen. Wir finden,<br />

Shimano hat hier einen hervorragenden Kompromiss<br />

aus Steifigkeit und Laufkomfort gefunden.<br />

Für wettkampforientierte Fahrer:innen<br />

bietet der Schuh außerdem zwei Anschraubpunkte<br />

für Stollen an der Front, um schlammige<br />

Tragepassagen noch schneller zu meistern.<br />

Beim Thema Wärme gibt sich der MW7 kein<br />

Blöße. Das Gore-Tex Innenfutter und die fleecegefütterte<br />

Innensohle isolieren optimal, sodass<br />

auch ausgedehnte Wintertouren kein Problem<br />

darstellen. Etwas anders sieht die Situation bei<br />

Nässe aus. Den üblichen Regen, Schnee und<br />

Spritzwasser steckt der MW7 locker weg. Tiefe<br />

Pfützen können aber zum Problem werden,<br />

wenn es das Wasser schafft unter die Schutzlasche<br />

bis zum Einstieg vorzudringen, der in etwa<br />

auf der Höhe eines normalen Halbschuhs liegt.<br />

Beim Anziehen also unbedingt darauf achten,<br />

den Klettverschluss möglichst sauber zu verschließen<br />

und unterwegs nicht durch einen<br />

Fahrfehler gezwungen zu werden, in tiefe Pfützen<br />

absteigen zu müssen.<br />

Fazit: Shimanos MW7 begeisterte uns vor allem<br />

durch den schnellen Aus- und Einstieg<br />

und guten Laufkomfort bei gleichzeitig toller<br />

Kraftübertragung auf die Pedale. Unser Tester<br />

empfand ihn als sehr bequem, die Größe<br />

fällt in 42 normal aus. Damit eignet sich der<br />

Schuh ebenso gut für alle Fahrer:innen, die<br />

„schnell mal ´ne Runde drehen“ wollen oder<br />

den Schuh im täglichen Commuting Einsatz<br />

haben, wie auch für den sportlichen Einsatz<br />

im Wettkampf.<br />

WWW.PAUL-LANGE.DE<br />

PRO/CON<br />

+ schneller Aus- und Einstieg<br />

+ guter Laufkomfort<br />

+ gute Kraftübertragung<br />

+ guter Grip<br />

+ gute Isolation<br />

+ guter Nässeschutz unter Normalbedingungen<br />

+ leicht<br />

- bei tiefem Wasser kann im Extremfall<br />

Nässe eindringen<br />

33


VAUDE PAVEI MID WINTER STX<br />

Vaude hat sich faire Arbeitsbedingungen<br />

und Nachhaltigkeit durch Verwendung von<br />

Recyclingmaterial auf die Fahne geschrieben.<br />

Dazu passt dann auch die Farbe „dusty<br />

forest“, ein schicker Grünton, unseres Testmodells.<br />

Der Schuh ist aber auch in dezentem<br />

schwarz erhältlich. Für exzellente Sichtbarkeit<br />

und damit Sicherheit sorgen starke<br />

Reflektorstreifen.<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

Typ<br />

Schnürung<br />

Halbschuh mit hohem<br />

Schaft<br />

Schnürsenkel<br />

Material Haut Cordura (100%<br />

recycelt), Sympatex<br />

(100% recycelt)<br />

Material Aussensohle SUPtraction R²<br />

Gummisohle (20%<br />

recycelt)<br />

Material Innenfutter<br />

Plattensystem<br />

Farben<br />

Größen 36 – 50<br />

Primaloft (90% recycelt)<br />

und Polyester<br />

(100% recycelt)<br />

SPD oder ohne (mit<br />

Abdeckung)<br />

dusty forest (grün),<br />

schwarz<br />

Gewicht 422 g (Gr. 42)<br />

Preis (UVP) 230,00 €<br />

Vaude setzt beim Pavei auf die klassische<br />

Schnürbindung und einen hohen Schaft. Ersteres<br />

wirkt sich positiv auf die Lebensdauer<br />

des Schuhs aus, ist ein Drehverschluss defekt,<br />

muss man meistens den ganzen Schuh entsorgen.<br />

Ein Schnürsenkel dagegen ist schnell<br />

gewechselt, bedingt aber auch mehr Aufwand<br />

beim Anziehen und die Fähigkeit des Trägers<br />

eine Schleife binden zu können.<br />

Der hohe, durchgängige Schaft, ohne Möglichkeit<br />

zur Öffnung, ist dagegen ein zweischneidiges<br />

Schwert: Gut für die Wasserdichtheit<br />

und Isolation, schlecht zum Einstieg. So<br />

muss man denn auch ein wenig üben, um den<br />

Schuh einigermaßen schnell an- und wieder<br />

auszuziehen. Vaude hat vorn und hinten zwei<br />

Schlaufen angebracht, die bei diesem Vor-<br />

34


gang helfen. Ganz ohne etwas Ziehen<br />

und Zerren ging es in unserem Test<br />

dennoch nicht.<br />

Hat man diese Hürde gemeistert, wird<br />

der Fuß direkt mit einem angenehm<br />

warmen Gefühl des Primaloft Warmfutters<br />

begrüßt. Jetzt lassen sich auch die Vorteile<br />

des hohen Schaftes spüren: der Pavei<br />

schmiegt sich gut an den Fuß und das Bein<br />

an und vermittelt so eine hohe Trittsicherheit.<br />

Die Steifigkeit gibt Vaude im hauseigenen<br />

„V-Flow Stabilitätsindex“ mit 5, also<br />

mittelfest, an. Beim Laufen ist der Schuh<br />

gefühlt trotzdem etwas hart, allerdings ohne<br />

dabei unbequem zu werden. Im Fahreinsatz<br />

kommt diese Härte einer guten, verlustfreien<br />

Kraftübertragung zu Gute. Die Schraubpunkte<br />

für die Cleats werden ab Werk von<br />

einer abnehmbaren Gummiplatte verdeckt,<br />

sodass der Schuh auch ohne Klickpedale eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Die Wärmeisolierung des Pavei funktionierte<br />

im Test sehr gut, ebenso kann Nässe der<br />

Sympatex-Aussenhaut nichts anhaben. Der<br />

hohe Schaft sorgt auch unter extremen Bedingungen<br />

für guten Schutz.<br />

Fazit: Vaude setzt wie üblich auf Nachhaltigkeit<br />

und Langlebigkeit, ohne dabei<br />

jedoch die wesentlichen Merkmale eines<br />

guten Schuhs zu vernachlässigen. So zeigt<br />

der Pavei Mid Winter STX im Test auch<br />

keine Schwächen, einzig der Ein- und<br />

Ausstieg ist konstruktionsbedingt nicht<br />

besonders komfortabel. Wer sich damit<br />

arrangieren kann, bekommt einen sehr<br />

guten Allrounder mit grünem Gewissen,<br />

der auch extremen Bedingungen standhält.<br />

Unser Tester empfand den Schuh als<br />

bequem und der Größe 42 entsprechend.<br />

WWW.VAUDE.COM<br />

PRO/CON<br />

+ umweltfreundliches Recyclingmaterial<br />

+ klimaneutrale Produktion und faire<br />

Arbeitsbedingungen<br />

+ noch guter Laufkomfort<br />

+ gute Kraftübertragung<br />

+ ordentlicher Grip<br />

+ sehr gute Isolation und Wasserdichte<br />

- Ein- und Ausstieg etwas gewöhnungsbedürftig<br />

35


FIZIK TERRA ARCTICA<br />

Als einziger Hersteller im Testfeld<br />

bietet Fizik den Terra Arctica GTX<br />

auch in Halbgrößen an. Ebenso setzt<br />

Fizik Akzente bei der Farbauswahl – wir<br />

verzichteten jedoch auf die ebenfalls verfügbare,<br />

poppige Kombination aus Lila<br />

und Aubergine und wählten stattdessen<br />

klassisch schwarz für den Test.<br />

Der Terra Arctica GTX fällt unseres Erachtens<br />

minimal kleiner und enger aus,<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

Typ<br />

Schnürung<br />

Material Haut<br />

Material Aussensohle<br />

36<br />

Halbschuh mit mittelhohem<br />

Schaft<br />

BOA-Drehverschluss,<br />

Klettverschluss<br />

Gore-Tex<br />

Material Innenfutter Fleece<br />

Plattensystem<br />

Farben<br />

Größen:<br />

Gewicht:<br />

X5 Nylon-Außensohle<br />

mit gummierten<br />

Stollen<br />

SPD<br />

schwarz, lila-aubergine<br />

36 – 48 (37-47 auch<br />

in halben Größen)<br />

432 g<br />

Preis (UVP) 259,00 €<br />

sodass beim Kauf, je nach Fußform, durchaus<br />

eine halbe Nummer größer gewählt werden<br />

kann.<br />

Fizik setzt auf einen erhöhten Schaft, der jedoch<br />

ein ganzes Stück niedriger ausfällt als bei<br />

Vaude oder Shimano. Dafür gelingt der Einstieg<br />

relativ leicht, was auch an der großen Öffnung<br />

liegt, die mittels Klettverschluss im oberen<br />

Bereich verschlossen wird. Die Schnürung<br />

erfolgt über einen BOA-Drehverschluss. Im<br />

Inneren sorgt ein angenehmes, weiches Fleece-<br />

Futter für Wärme. Unter der herausnehmbaren<br />

Innensohle scheint jedoch keine zusätzliche<br />

Isolationsschicht verbaut zu sein.<br />

Die Außensohle aus Nylon mit gummierten<br />

Stollen liegt in etwa auf dem Niveau der


anderen Probanden. Hart genug um<br />

gut zu fahren, dennoch flexibel genug<br />

für Schiebe- oder Tragepassagen. Anschraubpunkte<br />

mitsamt zweier kleiner<br />

Stollen an der Front sind vorhanden.<br />

Die Wärmeisolation im Bereich der Aussenhaut<br />

ist dank des Innenfutters hervorragend<br />

und fühlt sich gut an. Bei längeren<br />

Ausfahrten begannen die Füße trotzdem<br />

leicht zu frösteln. Hier macht sich womöglich<br />

die fehlende Isolation im Sohlenbereich<br />

bemerkbar, außerdem ist das Textil auf dem<br />

Fußrücken etwas dünner und nicht fleecekaschiert.<br />

Wir müssen allerdings dazu sagen,<br />

dass dieser subjektive Eindruck sich<br />

dadurch relativiert, dass aufg<strong>rund</strong> der Passform<br />

der Autor nur mit sehr dünnen Rennradsocken<br />

für den Sommer unterwegs war.<br />

Der Nässeschutz ist auf einem hohen Niveau,<br />

wenn auch durch den niedrigeren<br />

Schaft nicht ganz so gut wie beim Vaude. In<br />

den allermeisten Einsatzszenarien dürfte es<br />

aber hierbei mit der Gore-Tex Außenhaut<br />

keine Probleme geben.<br />

Fazit: Der Terra Arctica GTX von Fizik<br />

ist ein stimmig designter Schuh, der einen<br />

guten Kompromiss aus leichtem<br />

Einstieg und viel Nässeschutz bietet. Die<br />

Größenauswahl inkl. Halbgrößen ist<br />

fantastisch und verdient besonders viel<br />

Lob. Der Terra Arctica GTX war unserem<br />

Autor ein kleines Stück zu eng, hier<br />

wäre 42 ½ sicherlich die bessere Wahl<br />

gewesen. Aufg<strong>rund</strong> dessen verzichten<br />

wir auf eine Bewertung der Wärmeisolation,<br />

da wir in diesem Schuh mit viel<br />

dünneren Socken unterwegs waren.<br />

WWW.FIZIK.COM<br />

PRO/CON<br />

+ schneller Aus- und Einstieg<br />

+ ansprechendes, durchdachtes Design<br />

+ guter Laufkomfort<br />

+ gute Kraftübertragung<br />

+ guter Nässeschutz<br />

+ in Halbgrößen erhältlich<br />

- teuerster Schuh im Testfeld<br />

37


NORTHWAVE ROCKIT PLUS GTX<br />

Eine echte Weltpremiere erwartet<br />

uns beim Rockit Plus GTX von Northwave,<br />

der im Januar 2024 offiziell<br />

bei den Händlern erscheinen wird. Wobei:<br />

Ganz so neu ist er dann auch wieder<br />

nicht, denn im G<strong>rund</strong>e handelt es sich<br />

„nur“ um eine Winterversion des bekannten<br />

Rockit Plus.<br />

So ähneln sich die Schuhe dann auch<br />

optisch sehr stark, was aber vermutlich<br />

durchaus so gewollt ist. Der GTX kommt<br />

ebenfalls als klassischer Halbschuh mit<br />

SLW3-Drehverschluss, was den Ein- und<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

Typ<br />

Schnürung<br />

Material Haut<br />

Material Aussensohle<br />

Material Innenfutter<br />

Plattensystem<br />

Farben<br />

Halbschuh<br />

SLW3-Drehverschluss<br />

Gore-Tex<br />

Vibram Gumisohle<br />

nicht vorhanden<br />

SPD<br />

schwarz, blau<br />

Größen: 37 – 48<br />

Gewicht:<br />

412 g<br />

Preis (UVP) k. A.<br />

Ausstieg supereinfach gestaltet. Jedoch verzichtet<br />

Northwave auf ein zusätzliches Innenfutter,<br />

sodass dicke Socken im G<strong>rund</strong>e Pflicht<br />

sind, will man den Schuh bei wirklich niedrigen<br />

Temperaturen zum Einsatz bringen. Der<br />

Zehenbereich ist zum Schutz ausgehärtet, sodass<br />

es hier dann eng werden könnte.<br />

Die Vibram Außensohle weist außen eine<br />

stärkere, aber insgesamt nicht allzu stollige<br />

Profilierung auf, als im Bereich der Zehenballen,<br />

was Sinn ergibt. So lässt es sich in dem<br />

Schuh komfortabel laufen, ohne auf Grip bei<br />

starken, rutschigen Steigungen zu verzichten.<br />

Die Sohle ist nach unserem empfinden mittelhart,<br />

ähnlich der anderen Probanden. Es<br />

lässt sich also auch noch sehr gut Radfahren<br />

mit ihr.<br />

38


Auf eine zusätzliche Isolierschicht unter<br />

der herausnehmbaren Innensohle wurde<br />

augenscheinlich verzichtet. So ist es<br />

letzlich in Summe seiner Eigenschaften<br />

als Halbschuh ohne Schaft und ohne Innenfutter<br />

kein Wunder, dass der Rockit Plus<br />

GTX nichts für Frostbeulen ist. Ein ähnliches<br />

Bild zeigt sich beim Thema Nässe. Als<br />

Halbschuh hält er in Kombination mit einer<br />

Regenhose zwar auch das meiste Spritzwasser<br />

ab, wird es jedoch richtig nass, läuft die<br />

Suppe von oben in den Schuh – da bringt das<br />

prinzipiell wasserdichte Gore-Tex dann auch<br />

nichts mehr.<br />

Fazit: Der Rockit Plus GTX ist ein toller<br />

Schuh – für den Frühling oder Herbst. Für<br />

den harten Wintereinsatz bei niedrigen<br />

Temperaturen fehlen ihm eine zusätzliche<br />

Innenfütterung und ein hoher Schaft. Als<br />

Übergangsschuh oder als Schuh zum Pendeln,<br />

wo seine Stärken besser zur Geltung<br />

kommen, könnte er unseren Tester dagegen<br />

durchaus begeistern. Der Rockit Plus<br />

GTX saß bequem und entsprach Größe 42.<br />

WWW.NORTHWAVE.COM<br />

PRO/CON<br />

+ sehr schneller Aus- und Einstieg<br />

+ guter Laufkomfort<br />

+ gute Kraftübertragung<br />

- keine zusätzliche Isolierschicht gegen Kälte<br />

in Außenhaut und Sohle<br />

- bauartbedingt Nachteile beim Schutz<br />

vor Nässe<br />

39


LEATT HYDRADRI 7.0 CLIP<br />

Der südafrikanische Hersteller Leatt wählt<br />

bei seinem HydraDri 7.0 einen völlig anderen<br />

Ansatz als die Mitbewerber: Kein Drehverschluss,<br />

keine Schnürsenkel, kein Klettverschluss.<br />

Stattdessen sorgt ein dreistufiges<br />

Design für den sicheren Halt des Schuhs.<br />

Hinter dem hohen, wasserdichten Schaft aus<br />

Leatts hauseigener HydraDri Membran ver-<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

Typ<br />

Schnürung<br />

Material Haut<br />

Material Aussensohle<br />

Material Innenfutter -<br />

Plattensystem<br />

Farben<br />

Halbschuh, hoher<br />

Schaft<br />

Zurrgurtung, Reißverschluss,<br />

Druckknopf<br />

HydraDri 10k/10k<br />

Membran<br />

Leatt Ridegrip<br />

SPD + Adatperplatten<br />

schwarz<br />

Größen: 38,5 / 40 / 41,5 /<br />

42 / 43 / 43,5 / 44 /<br />

44,5 / 45,5 / 57<br />

Gewicht:<br />

465 g<br />

Preis (UVP) 219,00 €<br />

birgt sich ein klassischer Halbschuh, der sich<br />

nach ein, zwei Versuchen problemlos an- und<br />

wieder ausziehen lässt. Die Lasche in Höhe des<br />

Mittelfußes wird mit einer Schnürung ähnlich<br />

eines Rucksacks oder der Hülle eines Schlafsackes<br />

verzurrt. Anschließend kann der wasserdichte<br />

Reißverschluss der Außenhaut zugezogen<br />

und letztlich mit einem Druckknopf<br />

zusätzlich fixiert werden. Das Ganze klingt<br />

komplizierter, als es in der Praxis ist, dennoch<br />

ist der Leatt durch dieses ungewöhnliche System<br />

kein ausgemachter „Schnelleinsteiger“, da<br />

drei Arbeitsschritte notwendig sind.<br />

Im Inneren findet sich kein flauschiges Futter,<br />

aber die Wände sind dick genug ausstaffiert<br />

um zu isolieren. Unterhalb der herausnehmbaren<br />

Sohle ist der Schuh mit dem gleichen<br />

40


Material der Wände bespannt, was einen<br />

sehr wertigen Eindruck hinterlässt.<br />

Insgesamt könnte die Isolierung<br />

ein Stück besser sein, aber bei Temperaturen<br />

um den Gefrierpunkt bekamen wir<br />

dennoch keine kalten Füße.<br />

Die Laufeigenschaften des HydraDri 7.0 fanden<br />

wir hervorragend. Die Profilierung der<br />

Sohle schafft es sowohl auf unkritischem, wie<br />

auch matschig-steilen Unterg<strong>rund</strong> zu überzeugen.<br />

Die Steifigkeit empfanden wir im<br />

Vergleich relativ weich, wobei alle getesteten<br />

Kandidaten hierbei insgesamt nah zusammen<br />

liegen. Der HydraDri 7.0 ist also, auch im Pedal<br />

eingeklickt, immer noch ein guter Schuh<br />

um Vortrieb zu erzeugen.<br />

natürlich zum jetzigen Zeitpunkt nicht wiedergeben,<br />

halten es aber für sinnvoll, den Reißverschluss<br />

pfleglich zu behandeln, um hier erst gar<br />

kein Problem entstehen zu lassen.<br />

Fazit: Leatt sorgt mit der innovativen Verschnürung<br />

des HydraDri 7.0 Clip für Abwechslung<br />

im Testfeld. Das System funktioniert<br />

nach kurzer Eingewöhnung gut und<br />

hält ordentlich dicht. Die Sohle bietet hervorragende<br />

Laufeigenschaften auf jedem Terrain<br />

und eignet sich damit für alle Fahrer:innen,<br />

die auch unwegsames Terrain in Angriff nehmen.<br />

In Größe 42 passte der HydraDri 7.0<br />

unserem Tester sehr gut.<br />

WWW.LEATT.COM<br />

Bei der Wasserdichtheit hatten wir während<br />

des Tests keinerlei Probleme, der hohe Schaft<br />

und die sehr solide Außenhaut tun hierfür ihr<br />

übriges. Dennoch müssen wir festhalten, dass<br />

die Wasserdichtheit des Schuhs konstruktionsbedingt<br />

mit dem Reißverschluss steht und<br />

fällt. Langzeiterfahrungen hierzu können wir<br />

PRO/CON<br />

+ einwandfreier Laufkomfort<br />

+ sehr guter Nässeschutz<br />

+ Platten für andere Pedalsysteme<br />

liegen bei<br />

- Anziehen durch drei Arbeitsschritte<br />

nicht ganz so schnell<br />

41


JACK WOLFSKIN<br />

PERFEKT FÜR KALTE<br />

TOUREN GERÜSTET<br />

Jack Wolfskin Morobbia 3L<br />

Jkt M & W<br />

Die Jack Wolfskin Morobbia 3L Jkt M & W<br />

ist eine voll ausgestattete Bikepacking-Performance-Shell,<br />

die höchsten Schutz und Komfort<br />

für Radfahrer bietet. Mit einer wasser- und<br />

winddichten Texapore Ecosphere-Membran<br />

garantiert sie zuverlässige Abwehr gegen die<br />

Elemente. Das strapazierfähige Außenmaterial<br />

besteht aus recycelten/wiederverwendeten<br />

Materialien, was nicht nur die Umwelt schont,<br />

sondern auch eine robuste Jacke für an-<br />

spruchsvolle Touren schafft. Die Jacke verfügt<br />

über vielfältige Ventilationsmöglichkeiten, um<br />

eine optimale Belüftung während intensiver<br />

Fahrten zu gewährleisten. Der radspezifische<br />

Schnitt mit einem verlängerten Rückenteil und<br />

langen Ärmeln wurde entwickelt, um einen<br />

optimalen Schutz in der Rad-Sitzposition zu<br />

bieten. Dadurch bleibt der Fahrer in jeder<br />

Situation komfortabel geschützt. Praktische<br />

Details wie die 2 Brusttaschen und die fixe,<br />

verstellbare, helmkompatible Kapuze machen<br />

die Morobbia 3L Jkt M & W zu einem durchdachten<br />

Begleiter für Bikepacking-Abenteuer.<br />

Diese High-End-Jacke ist die ideale Wahl für<br />

Radfahrer, die auf der Suche nach einer zuverlässigen<br />

und funktionalen Shell für ihre Touren<br />

sind. Preis: 319,95 Euro.<br />

42


Jack Wolfskin Morobbia Alpha Ins<br />

Jkt M & W<br />

Die Jack Wolfskin Morobbia Alpha Ins Jkt M<br />

& W ist die ultimative wärmeisolierende Shell<br />

für kalte Fahrten, die Leichtigkeit und Funktionalität<br />

vereint. Hergestellt aus Hightech-Materialien,<br />

bietet sie den optimalen Schutz vor<br />

den Elementen bei winterlichen Bedingungen.<br />

Die Verwendung von Pertex Quantum Air<br />

verleiht der Jacke ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen Winddichte und Atmungsaktivität.<br />

Diese Hightech-Membran ermöglicht eine<br />

hohe Luftdurchlässigkeit, um ein angenehmes<br />

Klima im Inneren der Jacke zu gewährleisten.<br />

Die dauerhaft wasserabweisende DWR<br />

Beschichtung sorgt dafür, dass leichter Regen<br />

und Schnee einfach abperlen und bietet somit<br />

einen zusätzlichen Wetterschutz. Die Jacke ist<br />

mit Polartec Alpha-Isolierung ausgestattet, die<br />

doppelt so atmungsaktiv wie herkömmliche<br />

Isoliermaterialien ist und zudem 60 % schneller<br />

trocknet. Dies gewährleistet optimalen<br />

Komfort während der Fahrt, selbst bei intensiver<br />

körperlicher Betätigung. Praktische Details<br />

wie eine Brusttasche und 3 Rückentaschen<br />

bieten ausreichend Stauraum für kleine Utensilien.<br />

Der elastische Taillenbund und die vorgeformten<br />

Ellenbogen sorgen für eine bequeme<br />

Passform und maximale Bewegungsfreiheit.<br />

Die Jack Wolfskin Morobbia Alpha Ins Jkt M<br />

& W ist somit die ideale Wahl für Radfahrer,<br />

die eine leichtgewichtige, verpackbare und<br />

hochfunktionale Shell für kalte Temperaturen<br />

suchen. Preis: 199,95 Euro.<br />

Infos: www.jack-wolfskin.com<br />

43


VAUDE KURO FULL-ZIP<br />

FAHRRAD ISOLATIONSTRIKOT<br />

WINTERTAUGLICHES TOURENKLEID<br />

Bereit für unvergessliche Gravel-Touren und<br />

Bike-Abenteuer, egal bei welchem Wetter? Kein<br />

Thema mit der richtigen Bekleidung: VAUDE<br />

erweitert seine bekannte Kuro-Serie für ambitionierte<br />

Fahrradfahrer*innen mit dem leichten,<br />

wind- und wasserabweisenden Kuro Half-Zip<br />

Isolationstrikot– ein wattiertes, atmungsaktives<br />

Kurzarm-Trikot. Dieses komplett aus recycelten<br />

Materialien hergestellte Isolationsshirt ist<br />

ein unschlagbarer Begleiter für Radler*innen,<br />

die auch in der dunkleren Jahreszeit gerne im<br />

Sattel sitzen.<br />

44


Hohe Atmungsaktivität und Wärmeschutz<br />

mit leichtem, kleinem Packmaß<br />

Dank dem sportiven Kuro Half-Zip Isolationstrikot<br />

macht die Trainings<strong>rund</strong>e auf dem Rad<br />

auch im Winter Spaß. Hier wurden verschiedene<br />

Materialien intelligent kombiniert, die eine<br />

ideale Balance zwischen Wärme, Atmungsaktivität<br />

und Beweglichkeit bieten: kleines Packmaß<br />

(255 g) doch mit einer 40 g-Isolierung<br />

angenehm warm. Für 80%igen Windschutz<br />

und angenehme Wärme sorgen im Front- und<br />

Schulterbereich, die leichte, aus PET-Flaschen<br />

recycelte PrimaLoft®-Wattierung mit hoher Atmungsaktivität.<br />

Die Isolation hält dabei – anders<br />

als bei Westen – auch den Schulterbereich<br />

und die Oberarme schön warm. Ein leichtes<br />

Strickmaterial unter den Armen zieht sich bis<br />

in den Rücken und bringt im Verbund mit<br />

dem perforierten, stretchigen Futtermaterial<br />

eine erhöhte Atmungsaktivität und Beweglichkeit<br />

mit sich. Wird mehr Belüftung benötigt,<br />

lässt sich diese durch den 2-Wege-Frontreißverschluss<br />

mit Kinnschutz regeln.<br />

Perfekter Sitz – gute Sichtbarkeit<br />

Das hinten länger geschnittene Fahrradtrikot<br />

bleibt dank des elastischen Bundes mit Silikoneinsatz<br />

selbst bei dynamischem Wiegetritt<br />

in Position. Chronisch aktive Multisportler<br />

erweitern beim Langlaufen, Wandern oder<br />

Joggen sicher noch den Einsatzbereich dieses<br />

wärmenden Trikots. Im Rückenbereich finden<br />

sich zwei offene Taschen, sodass Smartphone<br />

und Energieriegel schnell griffbereit sind und<br />

eine Reißverschlusstasche, in der beispielsweise<br />

Wertsachen ihren sicheren Platz finden.<br />

Reflektierende Elemente neben den Rückentaschen<br />

sorgen für gute Sichtbarkeit, selbst an<br />

dunkleren Tagen.<br />

Nachhaltig und fair hergestellt<br />

Das Kuro Isolations Trikot ist fast komplett aus<br />

recycelten Materialien hergestellt, was auch im<br />

Imprint sichtbar gemacht wird. Es ist mit dem<br />

Umwelt-Standard Green Shape zertifiziert und<br />

steht somit für nachhaltiges Design, umweltfreundliche<br />

Materialien und eine verantwortliche<br />

und faire Produktion.<br />

Infos: www.vaude.com<br />

45


VELOCIO<br />

MEN‘S TRAIL ACCESS HARDSHELL<br />

In New England ist das Wetter zum Radfahren meistens eher<br />

bescheiden – und so macht Velocio aus der Not eine Tugend und<br />

entwirft passende Bekleidung für die dortigen Bedingungen.<br />

Die Trail Access Hardshell ist dabei zwar eigentlich<br />

eine Mountainbike-Jacke, macht aber<br />

auch beim Graveln eine gute Figur. Die Farben<br />

dark olive, moonrock sowie charcoal (dunkelgrau)<br />

unseres Testexemplars sind angenehm<br />

dezent gehalten und lassen sich somit gut mit<br />

den meisten Hosen und Helmen kombinieren.<br />

Auch auf der technischen Seite macht die Jacke<br />

eine gute Figur: Die Außenhaut aus Pertex<br />

Shield Air 3 ist atmungsaktiv und besteht aus<br />

schadstofffreiem Recyclingmaterial. Daneben<br />

ist das Material natürlich wasserdicht und<br />

zudem sehr leicht.<br />

beim Anziehen hilft und zum anderen für<br />

einen guten Abschluss und Schutz vor Wasser<br />

sorgt.<br />

Der Schnitt ist relaxed und eignet sich auch für<br />

mehrere Schichten dicker Bekleidung darunter.<br />

Der Abschluss am Hals könnte höher gesetzt<br />

sein. Abgesehen davon liefert Velocio mit der<br />

Trail Access Hardshell und funktionale Jacke<br />

für widrige Bedingungen in einer Verarbeitung<br />

auf höchstem Niveau ab. Preis: 355,00 Euro.<br />

Zwei Taschen vorn und eine am Rücken<br />

sorgen mit hochwertig eingearbeiteten Reißverschlüssen<br />

für schnellen Zugriff auf deren<br />

Inhalt. Eine zusätzliche Tasche innen an der<br />

Brust bietet sich für das Smartphone an.<br />

Die Kapuze ist so dimensioniert, dass sie sich<br />

einfach über den Helm ziehen lässt. Die Ärmelbündchen<br />

sind elastisch, was zum einen<br />

46


Technische Merkmale<br />

- Pertex Shield Air 3-lagiges, atmungsaktiver Stoff<br />

mit recyceltem Inhalt und C0 DWR.<br />

- Luftdurchlässig für hohe Leistung,<br />

10k wasserdicht/30k Atmungsaktivität, Nano-Spon<br />

nenmembrantechnologie, Quantum Air Gesicht,<br />

Mikrotrize Rücken.<br />

- Federgewicht und leicht packbar.<br />

- Zwei Reißverschlusstaschen mit interner<br />

Laserbelüftung.<br />

- Interne Reißverschlusstasche mit Medienport.<br />

- Helmkompatible Haube mit Multi-Point-Einstellung.<br />

- Entspannte 3D-Vorform mit mechanischer Dehnung<br />

für Bike-Bedinge und Platz zum Layerieren.<br />

- Die flache Hülsenhandschette passt gut zu oder<br />

ohne Handschuhe.<br />

- Zwei Reißverschluss-Hafentaschen - 1 vordere<br />

Innentasche mit Medienanschluss, ein Heck mit<br />

wasserdichtem Reißverschluss - zum Halten von<br />

Wertsachen zugänglich<br />

Infos: www.velocio.cc<br />

47


ADVERTORIAL<br />

VELOTOZE<br />

KÄLTESCHUTZ FÜR ARME,<br />

BEINE & FÜSSE<br />

Graphene-Arm-/Bein-/Knielinge<br />

VeloToze präsentiert die neueste Innovation im<br />

Bereich der Sportbekleidung: die brandneuen<br />

Graphene-Arm-/Bein-/Knielinge. Hergestellt<br />

aus Graphen, einem innovativen Material mit<br />

außergewöhnlicher Wärmeleitfähigkeit, bieten<br />

diese Accessoires eine Lösung für kältere Wetterbedingungen.<br />

Das Graphen sorgt für eine<br />

schnelle Verteilung der Wärme und hält den<br />

Träger angenehm warm.<br />

Eine nahtlose Konstruktion gewährleistet<br />

unvergleichlichen Komfort und eine perfekte<br />

Anpassung an den Körper. Durch das wasserabweisende<br />

Gewebe mit ausgezeichneten<br />

feuchtigkeitsableitenden Eigenschaften bleiben<br />

die Arm-/Bein-/Knielinge trocken und bieten<br />

einen angenehmen Tragekomfort. Zusätzlich<br />

erhöht ein reflektierendes Logo die Sicherheit<br />

bei schlechten Licht- oder Witterungsverhältnissen,<br />

indem es die Sichtbarkeit verbessert.<br />

Diese Accessoires sind nicht nur funktional,<br />

sondern auch leicht, bequem, strapazierfähig<br />

und langlebig. Die Graphene-Arm-/Bein-/<br />

Knielinge sind in verschiedenen Größen erhältlich<br />

und bieten eine innovative Lösung für<br />

Sportler, die Wert auf Komfort, Funktionalität<br />

und Sicherheit legen.<br />

Preise: Armlinge: 39,90 Euro,<br />

Knielinge: 44,90 Euro, Beinlinge: 54,90 Euro<br />

Infos: www.velotoze.com<br />

48


VeloToze Knitted Radhandschuhe<br />

Die VeloToze Knitted Radhandschuhe bieten<br />

eine innovative Lösung für Radfahrer in der kalten<br />

Jahreszeit. Mit einer dreilagigen, nahtlosen<br />

Konstruktion aus gewebter Acrylfaser bieten sie<br />

eine Kombination aus Wärme, Flexibilität und<br />

Komfort. Diese Handschuhe sind nicht nur wasser-<br />

und winddicht, sondern auch atmungsaktiv,<br />

wodurch ein angenehmes Klima für die Hände<br />

gewährleistet wird.<br />

Die Touchscreen-Fähigkeit ermöglicht es Radfahrern,<br />

ihre elektronischen Geräte problemlos<br />

zu bedienen, ohne die Handschuhe ausziehen<br />

zu müssen. Die rutschfeste Beschichtung an der<br />

Handinnenfläche bietet einen verbesserten Griff<br />

und mehr Kontrolle über Lenker und Bremsen,<br />

selbst unter anspruchsvollen Bedingungen.<br />

Der verlängerte Handgelenksbereich schützt nicht<br />

nur vor Kälte, sondern sorgt auch für einen nahtlosen<br />

Übergang zwischen Handschuh und Jacke,<br />

um Zugluft zu minimieren. Für die Pflege empfiehlt<br />

der Hersteller, die Handschuhe von Hand<br />

mit kaltem Wasser zu waschen und an der Luft<br />

trocknen zu lassen, um ihre Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

zu erhalten. In vier Größen erhältlich.<br />

Preis: 54,90 Euro<br />

VeloToze Neopren-Schuhüberzüge<br />

Das aus Performance-Neopren gefertigte<br />

Material mit versiegelten Nähten gewährleistet<br />

Wasserdichtigkeit, was Ihre Füße selbst<br />

bei widrigen Bedingungen warm und trocken<br />

hält. Diese Überzüge sind auch winddicht und<br />

halten bei Temperaturen von -5 °C/20 °F bis<br />

15 °C/60 °F die Füße an kalten Morgen oder<br />

während Winterfahrten angenehm warm.<br />

Im Lieferumfang enthaltene wasserdichte Velo-<br />

Toze-Manschetten verhindern das Eindringen<br />

von Regen in die Oberseite der Überschuhe,<br />

was zusätzlichen Schutz bietet. Ihre Flexibilität<br />

verdanken die Überzüge dem verwendeten<br />

Material mit Blindnähten und Schweißnähten,<br />

wodurch sie sich an unterschiedliche Fußformen<br />

anpassen<br />

können.<br />

Zusätzliche Sicherheit<br />

bietet<br />

die reflektierende<br />

Ausstattung<br />

dieser Überzüge.<br />

Die reflektierenden<br />

Streifen und Logos sorgen<br />

dafür, dass Sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen<br />

gut sichtbar sind. Die Langlebigkeit<br />

wird durch den Kevlar-Zehenbereich und verstärkte<br />

Riemen gewährleistet, die einen effektiven<br />

Schutz vor Abnutzung bieten.<br />

Preis: 69,90 Euro<br />

49


BH BIKES GRAVELX 4.0<br />

BH Bikes präsentierte bereits auf der<br />

Eurobike <strong>2023</strong>, wenn auch noch hinter<br />

verschlossenen Türen, ein völlig neu entwickeltes<br />

Rahmenkonzept für das Modell<br />

GravelX. Offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

wurde es erst knapp 2 Monate später.<br />

Wir haben das Rad getestet und können<br />

nichts anderes sagen, als dass sich die Entwickler<br />

des spanischen Herstellers wirklich<br />

etwas richtig Gutes überlegt haben. Da<br />

die Carbon-Reihe der BH GravelX-Serie<br />

in insgesamt vier Ausstattungsvarianten<br />

erhältlich ist, haben wir den Schwerpunkt<br />

unseres Tests auf das neue Rahmenkonzept<br />

und die Fahrperformance des Bikes gelegt.<br />

Die Geometrie des Carbonrahmens orientiert<br />

sich stark an der von Rennrädern, was<br />

sich in der Praxis sofort in Sportlichkeit<br />

und Agilität bemerkbar macht. Genau das<br />

war auch der Ansatz des Herstellers bei der<br />

Konstruktion des Rades. Durch die deutlich<br />

spürbare Verwindungssteifigkeit lässt<br />

sich das GravelX – ohne Pedalkraftverlust<br />

– schnell auf Geschwindigkeit bringen.<br />

Hohe Verwindungssteifigkeit bedeutet jedoch<br />

oft auch, dass die für das <strong>Gravelbike</strong>n<br />

benötigten Dämpfungseigenschaften verloren<br />

gehen könnten.<br />

Das trifft jedoch nicht auf das GravelX zu:<br />

Hier hat BH etwas äußerst Cleveres entwickelt,<br />

das im Wesentlichen das Besondere<br />

des neuen Rahmenkonzepts ausmacht<br />

und effektiv den teilweise harten Bodenvibrationen,<br />

die auf den Fahrer einwirken,<br />

entgegenwirkt. Das Rad verfügt über eine<br />

Dämpfungszone am Verbindungspunkt<br />

50 INFOS: WWW.BHBIKES.COM


TECHNIK<br />

Rahmen: Carbon Monocoque<br />

Größen: SM/MD/LA/XL<br />

Gabel: Carbon<br />

Schaltwerk: Shimano GRX Di2<br />

Schalthebel: Shimano GRX Di2<br />

Bremsen: Shimano GRX hydra<br />

Laufräder: Vision Team TC30 Disc<br />

Reifen: Hutchinson Touareg Tan 700x40<br />

Kurbel: FSA Omega Mono 40T<br />

Sattel: Prologo AGX<br />

Gewicht: 9,2 kg<br />

Preis: 4.399,90 Euro<br />

von Sitzrohr und Sitzstreben, die einen<br />

Elastomerkörper enthält. Durch zusätzliche<br />

Aussparungen an den Kettenstreben<br />

hat der Hinterbau nach oben hin einen<br />

leichten flexiblen Spielraum, wodurch<br />

der Hinterbau wie eine Schwinge auf das<br />

Elastomerelement am Verbindungspunkt<br />

drückt und so die harten Bodenschläge<br />

vom Fahrer fernhält. Zudem werden die<br />

Dämpfungseigenschaften durch eine geschwungen<br />

designte Gabel wirksam unterstützt.<br />

Wir haben das GravelX nicht geschont und<br />

für unsere Testfahrten Pisten mit besonders<br />

grobem Schotter und teilweise fies<br />

vereisten Passagen ausgewählt. Die dämpfenden<br />

Eigenschaften des Systems sind<br />

außerordentlich deutlich spürbar. Insgesamt<br />

ist die Fahrperformance des Rades äußerst<br />

ausgewogen. Es ist schnell, wendig und behält<br />

auch bei hohen Geschwindigkeiten und<br />

anspruchsvollen Bodenverhältnissen sicher<br />

die Spur.<br />

FAZIT: Mit dem neuen BH GravelX hat der<br />

Hersteller ein Bike auf den Markt gebracht,<br />

das trotz der sehr sportlichen – in Richtung<br />

Cyclocross tendierenden – Geometrie<br />

durch ausgewogene Fahreigenschaften<br />

überzeugt. <strong>Gravelbike</strong>r, die gerne schnell<br />

unterwegs sind und sich dennoch auf unwegsamen<br />

Passagen bewegen, dürften mit<br />

dem GravelX ihre wahre Freude haben.<br />

51


SCHWALBE G-ONE OVERLAND 365:<br />

DER VIELSEITIGE GANZJAHRES-GRAVELBIKEREIFEN<br />

52 INFOS: WWW.SCHWALBE.COM


Der Schwalbe G-One Overland 365 ist<br />

die Antwort auf die Bedürfnisse sportlicher<br />

Ganzjahrespendler. Die Nutzung der<br />

Addix 4-Season Gummimischung garantiert<br />

einen optimalen Mix aus guten Rolleigenschaften<br />

und hervorragendem Grip,<br />

besonders bei niedrigen Temperaturen<br />

und auf verschiedenen Untergründen wie<br />

Schotter, Wiesen und festem Waldboden.<br />

Auf schlammigem Terrain neigt das Profil<br />

dazu, sich relativ schnell zuzusetzen.<br />

Dennoch überzeugt er durch beibehaltene<br />

Traktion und die Fähigkeit, sich<br />

zügig wieder von Schmutz zu befreien.<br />

Auf Asphalt präsentiert er sich mit gutem<br />

Rollwiderstand und kaum wahrnehmbarer<br />

Geräuschentwicklung. Die äußeren seitlichen<br />

Stollen verhindern ein Wegrutschen<br />

bei Schräglage oder weicheren Bodenverhältnissen,<br />

auch in feuchten Passagen und<br />

plötzlich auftretenden Gegebenheiten wie<br />

etwa Laub oder schmierigem Unterg<strong>rund</strong>.<br />

Der Schutz vor Pannen wird durch die<br />

RaceGuard-Technologie und eine verstärkte<br />

Karkasse gewährleistet. Ein schwarzer<br />

Reflexstreifen dient als optisches Highlight<br />

und erhöht die Sichtbarkeit im Straßenverkehr.<br />

PREIS: 49,90 EURO<br />

FAZIT: Der neue Schwalbe G-One Overland<br />

365 besticht durch Laufruhe und<br />

seine Fähigkeit, sich mit fast allen Bodenbeschaffenheiten<br />

anzufreunden, sogar bei<br />

Kälte. Der Reifen neigt allerdings dazu,<br />

sich schnell bei Schlamm oder Schnee<br />

zuzusetzen, was zu einem Verlust an Bodenhaftigkeit<br />

führt. Mit einem Gewicht<br />

von 550 Gramm ist er verhältnismäßig<br />

schwer. Im Ganzen bietet der Overland<br />

365 eine ausgezeichnete Option für <strong>Gravelbike</strong>r<br />

und Pendler, die Vielseitigkeit,<br />

Traktion und eine gute Performance das<br />

ganze Jahr über suchen.<br />

53


LEATT ENDURANCE<br />

KOMPLETT NEUE LINIE FÜR XC UND GRAVEL<br />

Seit den Anfängen von Leatt steht der<br />

Schutz von Extremsportlern an erster<br />

Stelle. Was mit dem bahnbrechenden<br />

Neckbrace begann, hat sich über die Jahre<br />

hin zu einer kompletten Linie für XC- und<br />

Gravel-Fahrer entwickelt. Leatt hat sich mit<br />

Georg Egger und Lukas Baum von Speed<br />

Company Racing (Gewinner des Cape Epic<br />

2022 und 2. Platz <strong>2023</strong>) zusammengetan,<br />

um unter professionellem Input die besten<br />

Helme und Bekleidung ihrer Klasse zu<br />

entwickeln. Die Trikots und Bibs bieten<br />

54


einen ausgewogenen Materialmix und<br />

eine Vielzahl von Funktionen, darunter<br />

ein hochwertiges Elastic-Chamois und<br />

vielfältige Verstaumöglichkeiten. Zwei<br />

neue Helmmodelle bieten die gewohnten<br />

Sicherheitsmerkmale von Leatt in<br />

schlanker und eleganter Formgebung.<br />

Die beiden neuen Helmmodelle mit<br />

Namen Endurance 3.0 und 4.0 verfügen<br />

über die Powerbridge-Konstruktion<br />

für eine höhere Schalenfestigkeit und<br />

Lastverteilung sowie die 360° Turbine<br />

Technology von Leatt, welche die mit<br />

Gehirnerschütterungen verbundenen<br />

Kräfte reduziert.<br />

Infos:www.leatt.com<br />

55<br />

Bilder: Hersteller


MY ESEL 2024 MIT ERSTEM E-GRAVELBIKE MODELL<br />

Das 2014 als Startup gegründete Unternehmen<br />

"My Esel" baut Räder, die aus<br />

heimischem Holz gefertigt sind, ein Alleinstellungsmerkmal,<br />

das besonders<br />

Designliebhabern ins Auge sticht. Doch<br />

neben einer individuellen Rahmengeometrie<br />

bieten die alltagstauglichen und sehr<br />

verwindungssteifen Holzverbundrahmen,<br />

die Vibrationen um ein Vielfaches besser<br />

dämpfen als Carbon und Aluminium, eine<br />

hohe Laufruhe und trotzdem eine hohe<br />

Steifigkeit.<br />

Nun haben sich die Oberösterreicher an<br />

eine völlig neue Produktkategorie gewagt<br />

- mit dem ersten E-<strong>Gravelbike</strong> der Welt<br />

mit Holzrahmen wird auch das Segment<br />

der <strong>Gravelbike</strong>s ausgebaut. Ab 2024 haben<br />

die oberösterreichischen Rad-Pioniere mit<br />

dem ersten E-<strong>Gravelbike</strong> aus Holz eine<br />

absolute Weltneuheit im Produktportfolio.<br />

Der "My Esel"-typische und geniale Holzverbandrahmen<br />

eignet sich natürlich perfekt,<br />

um den Antrieb unsichtbar zu integrieren.<br />

Dieser bietet super Steifigkeit und<br />

Robustheit, dämpft dabei aber Vibrationen<br />

weg. Ein großer Komfortvorteil gegenüber<br />

anderen Rahmen bei gleicher Steifigkeit<br />

und bei extrem hoher Robustheit. Und<br />

das sind genau jene Eigenschaften, die bei<br />

einem <strong>Gravelbike</strong> gesucht werden.<br />

56


E-Gravel Esel in zwei Ausführungen<br />

Der brandneue E-Gravel „Esel“ wird in<br />

zwei Ausführungen produziert. Beide Modelle<br />

punkten mit technischen Highlights<br />

verpackt im ansprechenden Holzdesign<br />

eines „Esels“.<br />

My Esel E-Gravel Allround<br />

Der Allrounder punktet mit dem My Esel<br />

„Upea Nabenantrieb Gravel“ sowie einem<br />

250 Wh Akku. Die Schaltung ist eine GRX<br />

600, Bremse GRX 600, für „Griffigkeit“<br />

sorgen Schwalbe Reifen G-One Allround<br />

mit 45 mm. Mit den Parts aus Aluminium<br />

kommt die Basisversion auf ein Gewicht<br />

von 17,9 kg und kostet ab 4.750,00 Euro.<br />

My Esel E-Gravel Performance<br />

Ebenfalls mit dem My Esel „UPEA Nabenantrieb<br />

Gravel“ und einem 250Wh Akku.<br />

Bei diesem Modell setzen sich die Komponenten<br />

aus einer GRX DI2 Schaltung und<br />

Bremsen zusammen. Mit den Carbon Parts<br />

(u.a. Pancho Wheels) ist dieses Modell mit<br />

15,8 kg leichter und kommt auf einen UVP<br />

ab 6.650,00 Euro.<br />

Infos: www.myesel.com<br />

Bilder: Hersteller<br />

57


GRAVELBIKE MIT eASSIST DAS NEUE R.R275 X VON ROT<br />

Es ist eine Premiere für Rotwild. Der hessische<br />

eMTB-Hersteller präsentiert das erste<br />

<strong>Gravelbike</strong> mit eAssist im Produktportfolio<br />

– das R.R275 X. Neu erfinden mussten die<br />

Dieburger sich hierfür nicht. Das Bike ist<br />

ebenso eine Reminiszenz an die Wurzeln im<br />

Wettkampfsport, wie ein klares Statement zu<br />

technischer Innovation und radikalem Designansatz.<br />

Das „R“ im Namen des neuen Bikes<br />

steht nicht <strong>ums</strong>onst für „Race“, wie schon die<br />

Modelle der RSR Road Series von 1998, aus<br />

den Anfängen der Marke. Hierzu gehört der<br />

Fokus auf sportive Fahrerinnen und Fahrer,<br />

die auf dem Bike die eigene Leistung in den<br />

Mittelpunkt stellen.<br />

Rotwild hat das neu entwickelte Antriebskonzept<br />

des eAssist auf das R.R275 X übertragen.<br />

Dieses kommt schon im R.X275 als leichtem<br />

Trailbike zum Einsatz, das der Hersteller im<br />

Frühjahr präsentiert hat. Der Fokus liegt auf<br />

der Eigenleistung des Riders als primäre Quelle<br />

des Vortriebs. Die Integrated Power Unit<br />

(IPU) unterstützt dezent aber konstant. Sie<br />

besteht aus dem HPR50-Motor von TQ mit<br />

bis zu 50 Nm Drehmoment und einem Akku,<br />

der effektiv 250 Wattstunden Energie bietet.<br />

Auch im e<strong>Gravelbike</strong> findet sich der Boost<br />

Button wieder. „Entsprechend der Handhaltung<br />

am Lenker haben wir den Knopf auf die<br />

linke Lenkerseite eingefügt“, sagt Johannes<br />

58


WILD<br />

Matschos. So kann der Rider ganz intuitiv<br />

300 Watt extra, für den einen Moment oder<br />

bis zu 30 Sekunden, abrufen. Der intelligente<br />

Energiespeicher liefert präzise die festgelegte<br />

Energiemenge an den Motor und verlängert so<br />

die Batteriekapazität.<br />

Eine für das Bike speziell entwickelte Software<br />

reguliert die Motorsteuerung. Sie hält genau<br />

das Gleichgewicht zwischen der Körperleistung<br />

und der Unterstützung aus dem Bike.<br />

Das ermöglicht punktgenaue Kraftunterstützung<br />

für unterschiedliche Fahrsituationen.<br />

Der Energiespeicher kann zudem durch einen<br />

Range Extender um 160 Wh zusätzlich erweitert<br />

werden. Dieser kann über die Fidlock-<br />

Aufnahme am Unterrohr befestigt werden.<br />

Dabei bleibt Platz für eine zusätzliche Trinkflasche.<br />

Das R.R275 X ist in der Farbe Rot<br />

matt lackiert und in vier Rahmengrößen – S,<br />

M, L und XL – verfügbar. Das Bike kostet in<br />

der Ausstattungsvariante PRO 8.999 Euro. Das<br />

ULTRA liegt bei 11.999 Euro.<br />

Infos: www.rotwild.de<br />

Bilder: Hersteller<br />

59


GPS-GERÄT TWONAV ROC NAVIGATION LEICHT GEMACHT<br />

Die Marke TwoNav präsentiert mit dem<br />

Modell Roc GPS ein Gerät, das speziell<br />

für abenteuerlustige Radfahrer entwickelt<br />

wurde. So soll das Modell mit einer hervorragenden<br />

Kartografie selbst auf den<br />

anspruchsvollsten Strecken überzeugen.<br />

Das 2,7 Zoll große Display bietet auch bei<br />

direkter Sonneneinstrahlung eine zuverlässige<br />

Ablesbarkeit. Das Gerät besitzt zahlreiche<br />

Navigationswerkzeuge, die auch auf<br />

unerwartete Ereignisse während der Tour<br />

reagieren und alternative Ausweichrouten<br />

60


oder eine rasche Neuplanung der<br />

Strecke gewährleisten. Die Navigationsanzeige<br />

weist frühzeitig<br />

auf kommende Abzweigungen<br />

oder knifflige Streckenabschnitte<br />

hin und sorgt damit dafür, dass<br />

der Fahrer stets auf der richtigen<br />

Route bleibt. Der TwoNav<br />

Roc GPS Navigationstacho soll<br />

mit einer Akkuladung bis zu 18<br />

Stunden betriebsbereit sein, wiegt<br />

nur 120 Gramm und ist inklusive<br />

Pulsgurt ab einem Preis von<br />

399,00 Euro erhältlich.<br />

Infos: www.twonav.com<br />

61<br />

Bilder: Hersteller


SELLE SAN MARCO REGAL SHORT NEUER GRAVEL-<br />

Selle San Marco präsentiert<br />

den neuen Regal Short Gravel-<br />

und Bikepacking-Sattel,<br />

40 Jahre nach der Einführung<br />

des ikonischen Regal-Sattels.<br />

Dieser wurde speziell für<br />

Rider entwickelt, die höchste<br />

Ansprüche an Technologie,<br />

Komfort und Stil auf unterschiedlichstem<br />

Terrain stellen.<br />

Der neue Regal Short ist für<br />

Liebhaber von Gravel und<br />

Bikepacking konzipiert und<br />

bietet dank des Bow Rail Systems<br />

einen hervorragenden<br />

Halt.<br />

Die spezielle Konstruktion<br />

des Sattelrahmens erhöht<br />

die Flexibilität der Schale,<br />

was den Sattel besonders für<br />

Offroad-Fahrten geeignet<br />

macht. Er absorbiert Bodenvibrationen<br />

effektiv durch<br />

Stoßdämpfer, während die<br />

Open-Fit-Schale den Druck<br />

im Perinealbereich reduziert.<br />

Der neue Regal Short vereint<br />

Stil und Technologie in überzeugender<br />

Weise. Es stehen<br />

acht verschiedene Versionen<br />

zur Auswahl, die individuelle<br />

Stil- und Komfortmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

Bilder: Hersteller<br />

62


UND BIKEPACKING-SATTEL<br />

Kombinationen:<br />

•Open-Fit mit Carbonrahmen<br />

(Narrow und Wide)<br />

•Full-Fit mit Carbonrahmen<br />

(Narrow und Wide)<br />

•Open-Fit mit Manganrahmen<br />

(Narrow und Wide)<br />

•Full-Fit mit Manganrahmen<br />

(Narrow und Wide)<br />

Preise:<br />

•199,90 Euro für die Carbon-Version<br />

•129,90 Euro für die Mangan-Version<br />

Infos: www.sellesanmarco.com<br />

Bilder: Hersteller<br />

63


TOUT TERRAIN<br />

ERWEITERT SEIN ANGEBOT UM EIN SCHNELLES CITY-G<br />

Tout Terrain ist eine Marke, die auf einer von<br />

zahlreichen Radabenteuern geprägten Geschichte<br />

aufbaut – und die in ihrem Werk in<br />

Gundelfingen eine breite Palette an expeditionstauglichen<br />

Fahrrädern in Handarbeit herstellt.<br />

Aber nicht nur Touren- und Reiseräder<br />

laufen im TT-Hauptquartier vom Band.<br />

Ihre neueste Kreation: Das Nolita GT City-<br />

<strong>Gravelbike</strong> basiert auf dem renommierten,<br />

widerstandsfähigen Stratocrom-Stahlrahmen<br />

von Tout Terrain – demselben Material, das<br />

schon unzählige Reisen über Kontinente<br />

hinweg ermöglicht hat. Dabei bietet es dem<br />

64<br />

Fahrer die perfekte Mischung aus komfortabler<br />

Kontrolle und reaktionsschnellem, intuitivem<br />

Handling. Dazu kommt ein Drop-Style-<br />

Lenker, der dem Nolita GT ein sportlicheres<br />

Fahrgefühl verleiht – ideal für alle, die morgens<br />

auf dem Weg zur Arbeit Minuten sparen<br />

oder nach Feierabend ein kleines Abenteuer<br />

erleben wollen.<br />

Die vielseitigen 28-Zoll-Laufräder legen den<br />

Schwerpunkt auf Geschwindigkeit und Effizienz,<br />

während die Vittoria-Allroad-Reifen es<br />

den Fahrern ermöglichen, unbefestigte Wege<br />

im Park zu befahren – oder sogar Gravel-<br />

Bilder: Hersteller


RAVELBIKE<br />

Touren am Wochenende zu unternehmen.<br />

Damit das Nolita unter allen Bedingungen ein<br />

wirklich zuverlässiger Begleiter ist, hat Tout<br />

Terrain das Paket mit Allwetterschutzblechen,<br />

einem praktischen Gepäckträger, Vorde<strong>rund</strong><br />

Rücklichtern und der vielseitigen All-<br />

Road Fork II mit mehreren Befestigungspunkten<br />

für zusätzliche Taschen, Bidons<br />

und mehr komplettiert.<br />

Das Nolita GT wird entweder von einer<br />

Shimano GRX 1X oder 2X Schaltung<br />

angetrieben und ist als Custom Build mit<br />

verschiedenen Farben, Komponenten und<br />

Zubehör oder als eines der Select-Modelle<br />

von Tout Terrain verfügbar.<br />

Infos: www.tout-terrain.de<br />

65


VECTRAN<br />

HAUSBESUCH BEI PI ROPE –<br />

DEM SPEZIALISTEN<br />

FÜR TEXTILE SPEICHEN<br />

Ingo, Steffi und David bilden das Team um PI<br />

ROPE.<br />

66


IST DER NEUE<br />

STAHL<br />

Die Verwendung der<br />

Metallspeiche am Fahrrad ist<br />

wahrscheinlich so alt wie das<br />

Fahrrad selbst. Fast ausschließlich<br />

wird dafür Stahl verwendet.<br />

Leichtere Materialien wie Titan oder<br />

Aluminium haben sich nie so richtig<br />

durchgesetzt, weil die Stahlspeiche in<br />

Summe ihrer positiven Eigenschaften<br />

andere Materialien immer übertroffen<br />

hat. Selbst Mavic®, in Vergangenheit<br />

durch wenige, aber dicke<br />

Alumini<strong>ums</strong>peichen im Laufrad aufgefallen,<br />

setzt mittlerweile wieder auf<br />

die gute alte Stahlspeiche. Es gibt da<br />

noch den ein oder anderen kleinen<br />

Hersteller, welcher mit zentrierbaren<br />

Carbon-Speichen arbeitet. Relevant<br />

ist das Thema aber nur bedingt, da<br />

sich Carbon-Speichen schlagempfindlich<br />

verhalten und den Einsatzbereich<br />

dadurch stark einschränken.<br />

Bleiben wir also bei der Stahlspeiche<br />

- dem aktuellen Platzhirsch.<br />

67


68


Jetzt gibt es Menschen, die sich damit nicht<br />

zufriedengeben. Menschen wie Ingo aus<br />

Chemnitz. Der studierte Maschinenbauingenieur<br />

tüftelt seit 2013 an einer textilen<br />

Speiche. Gemeinsam mit seinem Team und<br />

der TU Chemnitz hat er eine textile Speiche<br />

aus der Hitech-Faser VECTRAN entwickelt,<br />

welche die klassische Stahlspeiche<br />

stark unter Druck setzt. Wir sind der Sache<br />

auf den G<strong>rund</strong> gegangen und haben PI<br />

ROPE in Chemnitz besucht. Wir zeigen den<br />

Produktionsprozess und sprechen im Interview<br />

mit Ingo über die Idee PI ROPE sowie<br />

die Eigenschaften der textilen Speiche.<br />

DER STANDORT<br />

Im Speckgürtel von Chemnitz entwickelt,<br />

testet und produziert PI ROPE die eigenen<br />

Speichen und fertigen Laufräder. Interessanterweise<br />

handelt es sich bei der Produktionsstätte<br />

um eine alte Strickfabrik aus<br />

der ehemaligen DDR-Zeit. Heute wird hier<br />

nicht mehr gestrickt, sondern geflochten.<br />

Nach unserer Ankunft wird zuerst unsere<br />

Arbeitszeit erfasst. Die alte Stechuhr hat viel<br />

Kapazität für zukünftige Mitarbeiter. Uns<br />

scheint, PI ROPE hat hier noch so einiges<br />

vor. Das alte Industriegebäude versprüht einen<br />

tollen Charme und bietet viel Raum für<br />

weitere mögliche Projekte.<br />

GESPRÄCH MIT INGO BERBIG<br />

Ingo erzählt uns im Interview mehr über<br />

die Idee der textilen Speiche und deren Eigenschaften.<br />

Anschließend schauen wir uns<br />

den Produktionsprozess vom Faserbündel<br />

bis zum fertigen Laufradsatz an.<br />

Wer seid ihr denn eigentlich? Stellt euch<br />

bitte mal kurz vor!<br />

Wir sind Steffi, David und ich. Begonnen<br />

vor einigen Jahren mit der Idee, dass Speichen<br />

eigentlich nicht aus Stahl sein müssen,<br />

haben wir nach einer sinnvollen Alternative<br />

gesucht. Unser Ursprung, sowohl im<br />

Radsport, als auch im Bereich der hochfesten<br />

Fasern hat dafür eine besondere Basis<br />

geboten. Das Umfeld an der Technischen<br />

Universität Chemnitz hat eine perfekte<br />

Möglichkeit für Entwicklung und Prüfung<br />

ermöglicht.<br />

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Fahrradspeichen<br />

aus textilen Fasern zu bauen?<br />

Durch die Arbeit an der Uni, dort forschen<br />

wir an hochfesten textilen Faserseilen und<br />

Bändern, überlegt man sich entsprechende<br />

Applikationen. Naheliegend war dann<br />

etwas, was einen privat interessiert. Zuerst<br />

ging es darum, entsprechende Industriepartner<br />

zu finden, die das gleiche Potenzial<br />

in der textilen Speiche sehen, wie wir.<br />

Als wir dort eher vor verschlossenen Türen<br />

standen, haben wir uns für den eigenen<br />

Weg entschlossen.<br />

Aus welchem Material genau bestehen<br />

PI ROPE-Speichen?<br />

Unsere Speichen bestehen aus hochfesten<br />

Fasern. Diese haben eine ähnliche Festig-<br />

69


keit wie Stahl, teilweise liegt die Festigkeit<br />

sogar noch höher. Mit dem Handelsnamen<br />

VECTRAN der Firma Kuraray nutzen wir<br />

eine hochfeste Polyesterfaser. Wir haben im<br />

Vorfeld mit diversen hochfesten Fasern experimentiert<br />

und genau geschaut, was kann<br />

die Faser, wo sind ihre Stärken und Schwächen.<br />

Die VECTRAN Hitech-Faser bietet<br />

für die Anwendung als Speiche hervorragende<br />

Eigenschaften.<br />

Wo werden die Fasern noch verwendet?<br />

VECTRAN Fasern haben ihre Anwendungen<br />

in vielen technischen Bereichen.<br />

Beispielsweise als Armierungsgewebe in<br />

Reifen, im Segelsport, in der Medizin etc.<br />

Auch in der Raumfahrt finden sich bereits<br />

Anwendungen.<br />

Wo seht ihr die Vorteile gegenüber anderen<br />

Speichenmaterialien wie Stahl, Aluminium,<br />

Titan oder Carbon?<br />

An allererster Stelle steht das deutlich geringere<br />

Gewicht unserer Speiche. Das kann<br />

erzielt werden, ohne Einbuße in der Funktionalität<br />

des Laufrades! Hervorzuheben ist<br />

außerdem, dass es sich beim Laufradsatz<br />

um eine zu beschleunigende Masse handelt.<br />

Jedes Gramm weniger wirkt sich hier positiv<br />

aus. Unsere Speiche besitzt das gleiche<br />

Anwendungsspektrum, wie Stahlspeichen.<br />

Ein zweiter Aspekt lässt sich objektiv besonders<br />

gut auf dem Prüfstand beschreiben.<br />

Werden Vibrationen bei allen anderen Materialien<br />

direkt auf den Rahmen und infolgedessen<br />

auf den Fahrer übertragen, können<br />

wir durch die Beschaffenheit unserer<br />

Speichen von einer Dämpfung und damit<br />

einer ruhigeren Fahrweise berichten. Auf<br />

dem Prüfstand zeigt sich das derart, dass<br />

unsere Laufräder selbst bei erhöhten Belastungszyklen<br />

intakt bleiben, die Speichen somit<br />

besonders materialschonend und nutzerfreundlich<br />

sind.<br />

Wie viel Spannung vertragen eure Speichen<br />

im Vergleich zu anderen?<br />

Die Spannung, die benötigt wird, um ein<br />

Laufrad zu zentrieren, hängt nicht von dem<br />

verwendeten Speichenmaterial ab. Diese<br />

ist notwendig, um die Funktion des Rades<br />

zu gewährleisten. Unsere ertragbare Kraft,<br />

genauer gesagt die Speichenspannung, die<br />

wir einleiten, um das Laufrad zu zentrieren,<br />

hängt zuallererst von der gewünschten<br />

Funktion und weiterhin von der Maximalkraft<br />

ab, die die Felge verträgt. Die Speiche<br />

ist weiterhin so konstruiert, dass bei etwa<br />

3.000 N, was etwa 300 kg entsprechen, das<br />

Versagen eintritt. Dies, um die Felge vor einer<br />

Beschädigung zu schützen.<br />

70


Wie anfällig sind eure Speichen gegen äußere<br />

Einflüsse wie Wasser, UV oder Temperaturen?<br />

Gegenüber Wasser existiert überhaupt kein<br />

Einfluss. Die verwendete Faser nimmt kein<br />

Wasser und daher keine Verschmutzung<br />

auf. Anhaftungen sind rein äußerlich. Die<br />

UV-Instabilität, die unserer verwendeten<br />

Faser nachgesagt wird, können wir mit einer<br />

Schutzbeschichtung ausgleichen. Alle<br />

farbigen Speichen besitzen ohnehin durch<br />

ihre Farbgebung einen hundertprozentigen<br />

Schutz. Die Temperaturschwankungen, denen<br />

Speichen ausgesetzt werden, sind problemlos<br />

gegenüber dem Einsatzspektrum<br />

der VECTRAN-Faser.<br />

Warum werden spezielle Naben und Felgen<br />

benötigt?<br />

Wir möchten keine Kompromisse eingehen.<br />

Aus unserer Sicht benötigt man einen<br />

äußerst großen homogenen Bereich einer<br />

Speiche (bei uns über 90 %), der die Performance<br />

unserer Speiche abbilden kann. Dafür<br />

haben wir Schnittstellen entwickelt, die<br />

äußerst klein bauen und trotzdem sehr viel<br />

Kraft übertragen können. Der Nachteil, insofern<br />

man davon sprechen kann, ist dann<br />

die Verwendung von speziellen Geometrien.<br />

Diese Schnittstellen sind mit sehr feinen<br />

Gewinden versehen. Die Gegenstücke befinden<br />

sich bei uns in der Nabe. Weiterhin<br />

müssen die etwas größeren Durchmesser<br />

unserer verwendeten Hülsen auch durch<br />

71


72


die Speichenlöcher<br />

an der Felge passen.<br />

Dazu benötigen wir<br />

etwas größere Bohrungen.<br />

OK – verstanden. Die<br />

Felgen haben eine größere<br />

Bohrung und die Naben kleine<br />

Gewindebohrungen im Speichenflansch.<br />

Produziert ihr die Naben und Felgen auch<br />

selbst?<br />

Für unsere Naben und Speichen haben wir<br />

einen starken Partner im Boot. Zusammen<br />

mit Michi Grätz von Newmen Components<br />

wurden für unsere PI ROPE-Speiche passende<br />

Naben und Felgen entwickelt. Diese<br />

entsprechen im Kern den aktuellen Newmen-Produkten,<br />

welche sich in diversen<br />

Tests als leicht und äußerst zuverlässig bewiesen<br />

haben.<br />

nachträglich<br />

anpassen.<br />

nicht<br />

Kann ich die Speichen<br />

auch selbst austauschen,<br />

wenn etwas<br />

passiert?<br />

Ja. Wenn man bereits Erfahrungen<br />

im Laufradbau gesammelt<br />

hat, kann man auch die Speichen an unseren<br />

Laufrädern tauschen. Zuerst die alte<br />

Speiche aus der Nabe entfernen und dort<br />

die neue einsetzen. Anschließend wird das<br />

andere Ende durch die Bohrung an der Felge<br />

gesteckt und mit einem Washer und Nippel<br />

versehen. Als letzten Schritt nur noch<br />

den Rundlauf herstellen. Alternativ bieten<br />

wir den Service an, die Reparatur auch bei<br />

uns vorzunehmen. Wir versprechen innerhalb<br />

Deutschlands den Rückversand innerhalb<br />

von 1 bis 2 Werktagen.<br />

Kann ich als Kunde meine Naben oder Felgen<br />

an euch schicken und ihr passt diese<br />

an die PI ROPE-Speichen an?<br />

Da PI ROPE-Speichen auf beiden Seiten<br />

über kleine Gewindehülsen verfügen, bedarf<br />

es der passenden Schnittstelle an der<br />

Nabe und einem entsprechend großen<br />

Loch in der Felge. Handelsübliche Naben<br />

und Felgen können wir aus diesem G<strong>rund</strong><br />

Sind die schwarzen Speichen lackiert?<br />

Wir liefern die Speichen mit einem Schutzmittel<br />

aus. Im Fall der schwarzen Speichen<br />

handelt es sich um eine spezielle Beschichtung,<br />

die in einem zusätzlichen Arbeitsschritt<br />

von einem unserer Partner übernommen<br />

wird. Keine Sorge, die Beschichtung ist<br />

dauerhaft haltbar und kann nicht abplatzen.<br />

73


VOM FASERBÜNDEL ZUR FERTIGEN<br />

SPEICHE - DER PRODUKTIONSPRO-<br />

ZESS<br />

Nachdem PI ROPE mit diversen hochfesten<br />

Fasern experimentiert hat, fiel die Wahl<br />

auf die Hitech-Faser VECTRAN. Die Eigenschaften<br />

der Faser bilden eine hervorragende<br />

Basis zur Produktion einer textilen<br />

Speiche.<br />

VECTRAN zeichnet sich durch folgende<br />

Eigenschaften aus:<br />

• sehr hohe Festigkeit<br />

• schnitt- und bruchsicher<br />

• sehr hohe Elastizität<br />

• schwingungsdämpfend<br />

• geringe Dehnung<br />

• geringe Feuchtigkeitsaufnahme<br />

• sehr geringe Kriechneigung<br />

• chemische Beständigkeit<br />

• geringe Abnutzung<br />

• formstabil<br />

• hervorragende Biegefestigkeit<br />

• stoßfest<br />

VECTRAN-FASER AUF ROLLE IN<br />

DEN FARBEN NATUR UND SCHWARZ<br />

Aus 12 Faserbündeln wird nun ein Seil geflochten.<br />

Dazu muss das Faserbündel von<br />

der Rolle auf Spulen gewickelt werden. Für<br />

den Flechtprozess sind pro Speiche 12 Spulen<br />

notwendig.<br />

FASERBÜNDEL AUF SPULE GEWI-<br />

CKELT<br />

Sind alle Spulen in der Maschine platziert,<br />

kann der Flechtprozess beginnen.<br />

Nun heißt es warten. Die Maschine schafft<br />

durchschnittlich 90 m pro Stunde. Das fertige<br />

Seil wird konstant gezogen und auf eine<br />

Rolle gewickelt.<br />

Das aufgewickelte Material wird jetzt für<br />

eine thermische Behandlung – dem sog.<br />

Thermofixieren – an die TU Chemnitz geschickt.<br />

In diesem Veredelungsverfahren<br />

werden unter Hitze die Molekülverbindungen<br />

in Schwingung versetzt und Spannungen<br />

in der Struktur der Faser beseitigt.<br />

Die Formstabilität wird dadurch erheblich<br />

verbessert, was zu einem steiferen Laufrad<br />

führt.<br />

LINKS AUSGANGSFASER, ROT AUF<br />

SPULE GEWICKELT, RECHTS GE-<br />

FLOCHTEN, DARÜBER FINAL THER-<br />

MISCH FIXIERT<br />

Alle Speichen verfügen an beiden Enden<br />

über eine Schnittstelle zur Nabe und Felge.<br />

Als Schnittstelle dient eine kleine Gewinde-<br />

74


hülse, welche in Nabe und Felge geschraubt<br />

wird. Damit die Speiche Zugkräfte bis zu<br />

3000 N standhalten kann, bedarf es einiger<br />

Schritte.<br />

KEGEL UND GEWINDEHÜLSEN AUS<br />

ALUMINIUM<br />

Zuerst werden die Gewindehülsen auf das<br />

Seil gefädelt. Jetzt ist gute Fingerfertigkeit<br />

gefordert, da der kleine Kegel zwischen die<br />

Faserbündel gebracht werden muss.<br />

Nun wird das Seil wieder straff gezogen, die<br />

Hülse über den Kegel geschoben und die<br />

Speiche auf Länge geschnitten.<br />

Die weiteren Schritte unterliegen leider einem<br />

gewissen Betriebsgeheimnis. Bilder<br />

vom Prozess können wir nicht zeigen, versuchen<br />

ihn aber bildhaft zu beschreiben. ;-)<br />

Die Speiche kann zum jetzigen Zeitpunkt<br />

schon einen gewissen Zug halten, für die<br />

im Laufrad auftretenden Kräfte ist das aber<br />

noch nicht ausreichend. Also werden die<br />

drei Komponenten Seil, Kegel und Gewindehülse<br />

miteinander verklebt. Das geschieht<br />

in einem exakten Verfahren, sodass eine<br />

dosierte Menge an Kleber in die Hülse läuft.<br />

Nach drei Tagen ist der Kleber trocken und<br />

nach einer Woche endfest. Um die UV-Beständigkeit<br />

der Fasern zu sichern, wird jede<br />

einzelne Speiche mit einer speziellen Beschichtung<br />

versehen. Zum Schluss bekommen<br />

alle Speichen für fünf Stunden eine<br />

thermische Nachbehandlung im Ofen. Damit<br />

wird gewährleistet, dass das Epoxidharz<br />

75


76


auch höheren<br />

Temperaturen<br />

standhält. Das<br />

kann beispielsweise<br />

der Transport<br />

des Bikes im<br />

Sommer im Auto<br />

sein.<br />

PI ROPE betreibt eine hundertprozentige<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Jede einzelne Speiche wird in einer selbst<br />

konzipierten Vorrichtung auf Zugfestigkeit<br />

und korrekte Länge kontrolliert. Und fertig<br />

ist die PI ROPE-Speiche.<br />

DER LAUFRADBAU<br />

Im Vorgehen unterscheidet sich der Bau eines<br />

PI ROPE-Laufrades kaum von einem<br />

klassischen. Die Speichen werden auf der<br />

einen Seite in die Nabe geschraubt, auf der<br />

anderen Seite mit einer Unterlegscheibe<br />

und Mutter mit der Felge verbunden. Anschließend<br />

werden die Speichen auf Spannung<br />

gebracht, der Rundlauf kontrolliert<br />

und mit einem Speichentensiometer eine<br />

homogene Spannung aller Speichen sichergestellt.<br />

HAUSINTERNER<br />

TESTSTAND<br />

Auf dem internen<br />

Teststand werden<br />

regelmäßig Laufräder<br />

auf ihre Nehmerqualitäten<br />

geprüft, um die Sicherheit<br />

dauerhaft gewährleisten<br />

zu können. Dabei läuft das Laufrad<br />

mit einer Geschwindigkeit von 25 Km/h<br />

und einer Belastung von etwa 70 Kg über<br />

eine mit 15 mm hohen Hindernisse bestückte<br />

Rolle. Die Norm sieht eine Stoßanzahl<br />

von 750.000 Schlägen vor. Im aktuellen<br />

Test belastet PI ROPE das Material mit 2,2<br />

Millionen Schlägen. Im Nachhinein teilte<br />

uns Ingo mit, dass das Laufrad problemlos<br />

die Schläge überstanden hat. Auf dem<br />

Prüfstand konnte man auch die gute Eigendämpfung<br />

des Materials beobachten. Trotz<br />

hohem Luftdruck im Reifen und der vier 15<br />

mm hohen Hindernisse auf der Rolle, blieb<br />

das Laufrad erstaunlich ruhig und neigte<br />

kaum zum Springen bzw. Aufschaukeln.<br />

77


GEWICHTE DER<br />

KOMPONENTEN<br />

Besonders am Laufradsatz<br />

spielen die Gewichte<br />

eine große Rolle,<br />

da es sich hier um eine Masse<br />

handelt, welche beschleunigt<br />

werden muss. Je weiter aus das Gewicht,<br />

desto mehr macht sich das in den Fahreigenschaften<br />

bemerkbar. Ein leichter Laufradsatz<br />

lässt sich schneller beschleunigen,<br />

fühlt sich agiler und lebendiger an. Eine PI<br />

ROPE Speiche wiegt mehr als 50 % weniger,<br />

als eine ohnehin schon leichte Sapim<br />

CX-Ray in gleicher Länge. Kombiniert man<br />

das mit den 131 g und 217 g leichten Naben<br />

und den aktuell leichtesten erhältlichen<br />

Felgen von Bike Ahead Composites mit ca.<br />

265 g erhält man einen Laufradsatz, der um<br />

die 1000 g in 29“ wiegt. Das ist aktuell der<br />

Benchmark!<br />

Neben den Bike Ahead Composites Felgen<br />

aus Carbon sind ebenfalls Felgen von<br />

DUKE und NEWMEN im Portfolio. Allesamt<br />

ergeben sehr<br />

leichte Laufräder,<br />

welche im Vergleich<br />

zu einem Laufradsatz<br />

mit Sapim CX-Ray ca.<br />

130-140 g sparen. Mit stärker<br />

dimensionierten Speichen<br />

liegt die Gewichtsersparnis dementsprechend<br />

noch höher.<br />

FARBE DER SPEICHEN<br />

Alle bei PI ROPE erhältlichen Laufräder<br />

sind mit naturfarbenen oder schwarzen<br />

Speichen erhältlich. Laufräder mit schwarzen<br />

Speichen sind exklusiv auf<br />

www.r2-bike.com erhältlich.<br />

Jeder entscheidet, was besser zu seinem<br />

Bike passt. Sollte man nachträglich die Farbe<br />

deiner Speichen ändern wollen, ist das<br />

selbstverständlich möglich.<br />

- Die Pi Rope Vectran Speichen sind inzwischen<br />

in 13 Farben erhältlich. Neben den<br />

Klassikern schwarz und „golden Shine“<br />

78


kann der Kunde<br />

aber auch Speichen<br />

in z. B. rot,<br />

blau oder grün<br />

wählen. Auf die<br />

Spitze getrieben<br />

wird das durch einen<br />

3D Konfigurator auf der<br />

Homepage, wo der interessierte<br />

Nutzer JEDE einzelne Speiche auf<br />

Wunsch mit einer anderen Farbe versehen<br />

kann. Natürlich sind auch die Aluminiumanschlusshülsen<br />

farblich anpassbar.<br />

(https://pirope.net/konfigurator/)<br />

- Pi Rope hat inzwischen passende Laufradsätze<br />

für MTB, Rennrad und Gravel.<br />

Seit 2022 haben die Laufradsätze Baccara<br />

C36 Ultra und der Klassiker C38 die<br />

UCI-Zulassung für den Renneinsatz.<br />

- MTB Laufradsätze mit den bewährten<br />

Newmen Fade Naben sind E-Ready und<br />

somit für den Einsatz im E-MTB freigegeben.<br />

- Pi Rope startet in<br />

die Saison <strong>2023</strong> mit<br />

einem Paukenschlag<br />

und erweitert sein<br />

bestehendes Portfolio<br />

um einen neuen Naben<br />

Hersteller. Die, auf die speziellen<br />

Anforderungen von Pi Rope,<br />

angepassten NON+ Naben (https://www.<br />

nonpluscomponents.com/) verhelfen Pi<br />

Rope an die Spitze des aktuell machbaren<br />

in Bezug auf Gewicht für MTB Laufradsätze.<br />

Durch die extrem leichten Naben<br />

kann nun zum ersten Mal der komplette<br />

Vorteil in Hinblick auf Gewicht, gegenüber<br />

der klassischen Stahlspeiche ausgeschöpft<br />

werden. Ein kompletter Laufradsatz,<br />

für ein 29“ Mountainbike, bringt<br />

mit einer Bike Ahead Felge dadurch nur<br />

noch unglaubliche 908 g auf die Waage.<br />

Auch mit verschiedenen breiten Felgen<br />

des aktuell sehr angesagten Herstellers<br />

Duke sind Gewichte unter einem Kilogramm<br />

kein Problem mehr.<br />

79


MARC TIBURSKI<br />

EIN NORDSCHWARZWÄLDER ERKUNDET<br />

DIE WELT AUF DEM GRAVELBIKE<br />

80


TEXT: CHRISTIAN LENK<br />

Viele Menschen träumen davon,<br />

einmal auf Weltreise für<br />

unbestimmte Zeit zu gehen,<br />

doch in der Regel scheitert<br />

die Umsetzung am nötigen<br />

Mut. Nicht so beim Freudenstädter<br />

Marc Tiburski. Der<br />

32-Jährige erfüllte sich nämlich<br />

vor knapp 28 Monaten<br />

einen Lebenstraum, als er seine<br />

Reise per Rad um die Welt<br />

von Freudenstadt aus antrat.<br />

Bilder: Marc tiburski<br />

Schon immer hatte sich der ehemalige<br />

Leichtathlet und spätere Radrennfahrer<br />

für die Länder dieser Erde und ihre so<br />

ganz verschiedenen Kulturen interessiert.<br />

So reifte still und leise die Sehnsucht, eine<br />

Weltreise zu machen. Und zwar nicht irgendeine,<br />

sondern mit dem Fahrrad. „Das<br />

Fahrrad bietet sich einfach am besten an.<br />

Ich habe gemerkt, dass man auf dem Rad<br />

viel mehr sieht und auch viel mehr Leute<br />

trifft. Das Fahrrad ist der perfekte Türöffner,<br />

der die Leute neugierig macht. Da hat<br />

man dann schnell die Aufmerksamkeit“,<br />

so die simple Begründung des Abenteurers<br />

zu seinem doch recht außergewöhnlichen<br />

Vorhaben.<br />

Die Reise hätte eigentlich schon im August<br />

2020 losgehen sollen, aber Tiburski<br />

verschob den Start damals um ein Jahr,<br />

um noch etwas mehr Vorbereitungszeit<br />

zu haben. Eines aber plante er bewusst<br />

nicht – die Reiseroute. „Die Streckenplanung<br />

habe ich mir absichtlich offen gehalten.<br />

Ich habe kein finales Ziel. Ich fahre<br />

einfach dorthin, worauf ich gerade Lust<br />

habe und es gerade passt.“ Auf die damalige<br />

Frage, wie lange er sich selbst auf<br />

Reisen sieht, schätzte der Freudenstädter,<br />

„ich denke mal so zwei Jahre“. Diese Marke<br />

hat der sympathische Weltenbummler<br />

mit seinem Rad seit August überschritten,<br />

und es ist noch lange kein Ende seines<br />

Abenteuers in Sicht.<br />

81


82


Als Kind und Jugendlicher war Marc Tiburski<br />

aktiver Leichtathlet, zunächst beim<br />

TSV und später 15 Jahre lang beim VfL<br />

Freudenstadt. Mehrere Jahre lang fuhr er<br />

zudem Radrennen im Trikot der RV Adler<br />

Empfingen. Allerdings ist ihm die Erleichterung<br />

anzumerken, heutzutage nicht mehr<br />

auf konzentriertes Training oder auch die<br />

Ernährung achten zu müssen und keinen<br />

Wettkampfstress mehr zu haben. „Ich bin<br />

frei und muss nicht mehr auf Leistung<br />

schauen, sondern kann machen, was ich<br />

will. So habe ich es übrigens auch geschafft,<br />

trotz der vielen Radkilometer das Essen in<br />

verschiedenen Ländern zu genießen und<br />

auch mal ein paar Kilogramm zuzunehmen.“<br />

Marc Tiburskis einziger kurzer Begleiter<br />

auf seiner ungewöhnlichen Reise war bisher<br />

sein Vater, der ihn auf den ersten <strong>rund</strong> 1.000<br />

Kilometern bis Slowenien begleitete. Im Dezember<br />

2022 hatte der Freudenstädter einen<br />

weiteren deutschen Radnomaden kennengelernt,<br />

der in die gleiche Richtung unterwegs<br />

war. Die beiden waren damals zeitweilig<br />

gemeinsam unterwegs. Diesen Herbst<br />

hatte ihn sein langjähriger Kumpel aus<br />

Zeiten als aktiver Radsportler, Nathan Müller,<br />

der ebenfalls aus Freudenstadt stammt,<br />

für einen Monat auf seiner Reise begleitet.<br />

Ansonsten war sein Gravel-Bike, welches<br />

er im Shop des Baiersbronner CycloCross-<br />

Spezialisten Marcus Bangert kaufte, und die<br />

<strong>rund</strong> 30 Kilogramm Gepäck, die alles beinhalten,<br />

was man für eine Weltreise auf zwei<br />

schmalen Reifen benötigt, das Einzige, was<br />

Tiburski Gesellschaft leistet. Was sich auf<br />

seinen bisher <strong>rund</strong> 50.000 Kilometern als<br />

unnötiger Ballast erwies, wurde gnadenlos<br />

aussortiert. Zum wichtigsten Equipment für<br />

ihn als Radreisenden gehören aber zweifellos<br />

Kabelbinder und Panzertape, denn<br />

auf manchen Teilstücken war auf mehreren<br />

hundert Kilometern kein Hauch von Zivilisation<br />

oder gar einer Werkstatt zu sehen.<br />

Hier ist dann eben Improvisationstalent<br />

und Coolness gefragt.<br />

Ganz nach dem Motto, wer eine Reise tut,<br />

der kann etwas erleben, hat auch Tiburski<br />

einiges zu berichten. Eine ganz kuriose Geschichte<br />

ereignete sich im kurdischen Teil<br />

des Iraks. Dort wurde ihm bei einem Abend<br />

am Lagerfeuer sein Handy gestohlen. Nachdem<br />

die Polizei den Täter gefasst hatte,<br />

wurde die Geschichte öffentlich gemacht<br />

und schaffte es inklusive Interview mit dem<br />

Bestohlenen sogar in die Abendnachrichten<br />

- und schnell war der exotische Radwanderer<br />

berühmt. Die irakische Telekommunikationsfirma<br />

spendierte dem Neu-Promi daraufhin<br />

sogar ein nagelneues iPhone. Eine<br />

weitere lustige Anekdote ist seine Spaßheirat<br />

in der Türkei. Oder eine Hochzeit in<br />

Saudi-Arabien, auf der er die traditionellen<br />

Messertänze gelehrt bekam. Aber natürlich<br />

birgt solch eine Tour auch Gefahren. Im<br />

Irak hatte er einen Sturz, nachdem der Fahrer<br />

eines Pickups angeboten hatte, ihn zu<br />

ziehen und dann Vollgas gab. „Im Iran war<br />

der Verkehr aber bisher am schlimmsten.<br />

83


Da sind mir auch mal auf einer normalen<br />

Straße drei Lkws nebeneinander entgegengekommen,<br />

und ich wurde dort von einem<br />

Auto-Seitenspiegel gestreift.“ Ebenfalls im<br />

Irak kam Marc Tiburski in eine Region, die<br />

selbst unter den Einheimischen als wenig<br />

sicher gilt. Kurzerhand entschied sich die<br />

örtliche Polizeistreife zu einer Eskorte über<br />

140 Kilometer für den weit gereisten Gast,<br />

den sie bereits aus dem Fernsehen kannten.<br />

Gesagt, getan. Allerdings hieß es auf der anderen<br />

Seite, dass die Reise hier nicht weitergeht.<br />

Die freundlichen Polizisten schlugen<br />

kurzerhand vor, „dann eskortieren wir dich<br />

eben auch wieder zurück.“<br />

Es fand sich jedoch eine Lösung, und so<br />

konnte die Reise auch ohne erneute Eskorte<br />

fortgesetzt werden. Tiburski beschreibt<br />

auch amüsiert seine Erlebnisse in Saudi-<br />

Arabien während des Ramadans. „Besonders<br />

morgens war alles sehr menschenleer,<br />

und tagsüber blieb vieles geschlossen. Die<br />

Einheimischen blieben jedoch die ganze<br />

Nacht wach und aßen ziemlich viel. Einmal<br />

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wurde ich sogar um zwei Uhr nachts zum<br />

Abendessen eingeladen. Außerdem gab es<br />

während des Ramadans immer besondere<br />

Gerichte, was eine Abwechslung zu Reis mit<br />

Hühnchen war, den ich fast jeden Tag sonst<br />

bekommen habe.“<br />

Diese Gastfreundschaft, die ihm in fast allen<br />

arabischen Ländern zuteilwurde, erfüllt den<br />

Schwarzwälder immer wieder mit Begeisterung<br />

und Staunen. „Ich wurde sehr oft zu<br />

Leuten nach Hause eingeladen. Gerade hier<br />

in Saudi-Arabien bekam ich auch regelmäeine<br />

Wüstenregion, die von einheimischen<br />

Radsportlern als Trainingsstrecke genutzt<br />

wurde. Einer der Rennradfahrer entpuppte<br />

sich als Hotelmanager und lud den weit<br />

gereisten Deutschen kurzerhand zu einer<br />

Nacht in seinem Luxushotel ein. Doch nicht<br />

nur in Luxushotels übernachtete er. Auf<br />

seinen bisherigen 840 Tagen auf dem Fahrrad<br />

nutzte er unterschiedlichste Unterkünfte<br />

wie Militär-Checkpoints, Polizeistationen,<br />

große Villen, Gasträume, einen zwölf Quadratmeter<br />

großen Raum mit vier Gastarßig<br />

Wasser oder mal einen Apfel von den<br />

vorbeifahrenden Autofahrern. In vielen<br />

Ländern werde ich auch zum Essen eingeladen,<br />

wenn mich die Leute auf meinem<br />

Fahrrad sehen. Wir Europäer würden das<br />

wahrscheinlich als extrem gastfreundlich<br />

bezeichnen. Wenn man nur eine Nacht bleiben<br />

möchte, kann das teilweise als unhöflich<br />

angesehen werden, denn das signalisiert<br />

in ihrer Kultur, dass es dem Gast nicht<br />

gefällt.“<br />

In den Emiraten fuhr Tiburski mitten durch<br />

beitern ohne Tageslicht, Fahrradclubhäuser,<br />

Cafés und Beduinen-Zelte als Schlafplätze.<br />

Vor allem überraschen die landschaftlichen<br />

Highlights den Freudenstädter immer wieder<br />

auf seiner Reise. Seinen bisher höchsten<br />

Schlafplatz hatte er in Saudi-Arabien auf<br />

über 2600 Metern Höhe. Die Pässe, die sich<br />

ihm dort in den Weg stellten, waren teilweise<br />

über 3000 Meter hoch, was Otto-Normal-Verbraucher<br />

in dieser Region so gar<br />

nicht vermuten würde. Er beschreibt auch<br />

den Oman landschaftlich als sehr abwechs-<br />

85


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lungsreich, wo es ihn auch bis auf über 2000<br />

Meter Höhe verschlug. ‚Von den Tipps, die<br />

ich im Vorfeld bekommen habe, war ich fast<br />

immer enttäuscht. Die Gegenden, die so gar<br />

niemand auf dem Schirm hat, sind die, die<br />

mich immer wieder aufs Neue überraschen.<br />

Das zeigt mir auch, dass die Entscheidung,<br />

meine Reise auf dem Rad zu machen, genau<br />

die Richtige war, denn so erlebe ich die Länder,<br />

die Menschen und deren Bräuche viel<br />

authentischer. Das sprichwörtliche >>Irgendwo<br />

im Nirgendwo


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