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Viehdorfer Nachrichten Nr. 92, Winter 2020

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Viehdorf imkert

Da in unserer Gemeinde immer

mehr Leute Freude an der Imkerei

finden, möchte ich die Gelegenheit

nutzen, einen kleinen Einblick in die

Welt der Bienen zu geben. Was steckt

alles hinter einem Glas Honig?

Honigbienen könnten ohne Imker

nicht leben, wir geben ihnen eine

Wohnung und begleiten sie in ihrer

Entwicklung.Das Gefühl, etwas

Gutes zu tun, das Wissen, einer wichtigen

Tierart zu helfen, und das erwartungsvolle

Hoffen auf das süße Gold

sind nur einige Gründe, warum immer

mehr Menschen zu imkern beginnen.

Kaum ist der Frühling erwacht und

die ersten Blüten strecken ihre Köpfe

der Sonne entgegen, kommen auch

die Honigbienen aus ihrer Winterruhe.

Spätestens wenn die Palmkätzchen

blühen, steht ihre erste und wichtige

Nahrungsquelle auf dem Speiseplan.

Es werden Pollen und Nektar gesammelt,

um den Bienenstock mit ca.

20.000 Bienen in wenigen Wochen auf

bis zu 60.000 Bienen zu erweitern.

Bienen sind wichtige

Bestäuber

Damit zählt die Honigbiene zu den

wichtigsten Pflanzenbestäubern im

Tierreich. Sie übernehmen ca. 85 % der

Bestäubungsarbeit! Gerade bei hochwertigem

Obst oder Gemüse macht

eine Ertragssteigerung von 60 oder 70

% oft eine Vervier- oder Verfünffachung

des endgültigen Gewinnes aus.

Deshalb ist es weltweit Standard bei

Pflanzenkulturen, die Insektenbestäubung

brauchen, Honigbienenvölker

fix einzuplanen.

Im April beginnt auch eine arbeitsintensive

Zeit für den Imker. Es müssen

regelmäßige Schwarmkontrollen

durchgeführt bzw. müssen Schwärme

gefangen werden, Honigräume

aufgesetzt und zu guter Letzt wird ca.

Ende Mai bis Juni das erste Mal Honig

geschleudert. Ein Bienenstock schenkt

uns mindestens 20 kg süßen Honig!

3 1/2 mal um die Erde

Wenn man bedenkt, dass ein Bienenvolk

bei 150.000 Ausflügen ca.

20.000.000 Blüten besucht und dabei

eine Strecke zurücklegt, die 3 1/2 mal

um die Erde reicht, um 1 kg Honig zu

machen, ist das schon eine beachtliche

Leistung!

Gesundes Nahrungsmittel

Nicht umsonst zählt Honig mit seinen

verschiedenen Zuckerarten (Glucose,

Fructose) und über 180 verschiedenen

Inhaltsstoffen (Enzyme, Mineralien,

Trachtaromen und Vitamine) zu

einem der gesündesten Lebensmittel.

Es ist aber nicht nur der Honig,

sondern auch Wachs, Pollen, Propolis,

Gelee Royal, Met, um nur einige zu

nennen, sind weitere Produkte, welche

wir von den Bienen gewinnen können.

Das ganze Jahr im Einsatz

Auch im Herbst kommt bei den

Imkern keine Langeweile auf.

Es muss aufgefüttert und auf ev.

Krankheiten kontrolliert werden.

Allem voran ist die Bekämpfung der

Varroamilbe seit Jahren einer der

wichtigsten Aufgaben, um das Bienenvolk

gut über den Winter zu bringen.

Generell war die Honigernte 2020

sehr durchwachsen. Nach einer guten

Blütenhonig-Ernte im Frühjahr, blieb

leider der beliebte Waldhonig größtenteils

witterungsbedingt aus. Mancherorts

spitzte sich die Lage im Sommer

so zu, dass sogar die Bienen gefüttert

werden mussten.

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