europa - Pro Qualifizierung
europa - Pro Qualifizierung
europa - Pro Qualifizierung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
N O 1/2005<br />
N O 1/2006<br />
Informationsdienst des<br />
Westdeutschen Handwerkskammertages<br />
für Handwerk und kleine und<br />
mittlere Unternehmen in NRW<br />
Europa-Umschau: SONDERTHEMA KULTUR 2000 - Entwicklung, MOBILITÄT<br />
Erprobung und Restaurierung<br />
<strong>Pro</strong>gramme Europa-Umschau: & Fristen: SESAM Mit aus dem der zis-Stipendium Perspektive der ins SEQUA Ausland / der | eTEN: HandwerksUnabkammer Düsseldorf / einer Teilnehmerin <strong>Pro</strong>gramme & Fristen: Mit finanzieller<br />
hängige Sachverständige gesucht | Allgemeine Neuigkeiten: Reform der EU-<br />
Unterstützung ins Ausland: Mobilitätsprogramme | Laufende Ausschreibungen<br />
im Außenhilfe Überblick | Allgemeine Deutsche und Neuigkeiten: französische Arbeiten Berufsabschlüsse im Ausland: ab Studien sofort vergleich-<br />
zum Thema<br />
Mobilität | EURES-Portal zur beruflichen Mobilität steht vor dem Relaunch<br />
bar | Neue KMU-Definition ab 01.01.2005 | Veranstaltungen & Termine: EIE<br />
Veranstaltungen & Termine: Infobörse »Go Europe – Auf nach Europa!« zum<br />
Thema<br />
– Intelligente<br />
»Mobilität«<br />
Energie<br />
Kurz<br />
Europa<br />
notiert:<br />
| Kurz<br />
Mobilitätsprogramme<br />
notiert: Bildungskooperationen<br />
für Westbalkan geöffnet<br />
EU-USA<br />
| und Studie EU / zur Kanada Situation der handwerklichen Berufsbildung in Ost<strong>europa</strong>
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Editorial<br />
Liebe Infodienst-Leserinnen und -Leser,<br />
wissen Sie, unter welches Motto die Europäische Union das Jahr 2006 gestellt hat?<br />
»Mobilität der Arbeitnehmer« – dieses Thema hält die Kommission für so bedeutsam, dass es in diesem<br />
Jahr als durchgängiger Schwerpunkt behandelt werden und dabei größtmögliche Aufmerksamkeit<br />
genießen soll. Dafür gibt es gute Gründe:<br />
Der EU-Arbeitsmarkt:<br />
Manche Regionen und Wirtschaftszweige in der Union sind von hoher Arbeitslosigkeit, andere wiederum<br />
von einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gekennzeichnet. Berufliche Mobilität ist der Schlüssel<br />
zu einer optimierten Nutzung vorhandener Potenziale sowie zur Erreichung des Ziels, mehr und bessere<br />
Arbeitsplätze zu schaffen.<br />
Kompetenzentwicklung:<br />
Beruflich mobile Arbeitnehmer verbessern ihre Flexibilität, kommen mit Veränderungen in der Regel<br />
besser zurecht als andere. Ein Arbeitsplatzwechsel trägt außerdem zum Erwerb neuer Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten bei. Dadurch verbessern sich z. B. auch die Chancen bei der nächsten Jobsuche.<br />
Auch für Beschäftigte und Betriebe im Handwerk birgt dieses Thema viele interessante Perspektiven.<br />
Grund genug für die Europa-Agentur, die erste Ausgabe des Infodienstes im »Europäischen Jahr der<br />
Mobilität der Arbeitnehmer« als Schwerpunktheft herauszubringen.<br />
Somit finden Sie auf den folgenden Seiten nicht ausschließlich, aber überwiegend Beiträge passend zum<br />
Jahresmotto. Wir hoffen, Ihnen das Thema »Mobilität« damit näher zu bringen und wünschen viel Spaß<br />
bei der Lektüre!<br />
Ihre Europa-Agentur<br />
1/2006 INFODIENST<br />
1<br />
<strong>europa</strong><br />
Editorial
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Inhalt<br />
I. Europa-Umschau<br />
SESAM …<br />
… aus der Perspektive der SEQUA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
… aus der Perspektive der Handwerkskammer Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
… aus der Perspektive einer Teilnehmerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
II. <strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
Mit finanzieller Unterstützung ins Ausland: Mobilitätsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Laufende Ausschreibungen im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Vorschau: Intelligente Energie – Europa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
EU-USA-Bildungskooperationen: neue Generation von Konsortialprojekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
European Enterprise Awards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Europäisches Sprachensiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
III. Allgemeine Neuigkeiten<br />
Arbeiten im Ausland: Studien zum Thema Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
EURES-Portal zur beruflichen Mobilität steht vor dem Relaunch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Mit »euregiofit« ein Betriebspraktikum in den Niederlanden absolvieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
eBusiness, eMärkte & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
IV. Veranstaltungen & Termine<br />
Infobörse »Go Europe – Auf nach Europa!« zum Thema »Mobilität« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
EIE-Infotage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Sprachen & Beruf 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
V. Kurz notiert<br />
Mobilitätsprogramme für Westbalkan geöffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Studie zur Situation der handwerklichen Berufsbildung in Ost<strong>europa</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Wichtige Dokumente europäischer Bildungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Änderung der Beihilferegelungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Kommission verstärkt Initiative im Bereich der Unternehmensübertragung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Bon Courage-Materialien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
1/2006 INFODIENST<br />
3<br />
<strong>europa</strong><br />
Inhalt
Europa-Umschau<br />
4<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
I. Europa-Umschau<br />
Der Infodienst 1/2006 steht ganz im Zeichen des<br />
Europäischen Jahres der Mobilität der Arbeitnehmer.<br />
Deshalb stellen wir Ihnen SESAM vor, ein <strong>Pro</strong>gramm,<br />
das Auslandsaufenthalte fördert – und zwar<br />
speziell für Handwerksgesellinnen und -gesellen.<br />
An der Durchführung von SESAM sind mehrere<br />
Akteure beteiligt: die SEQUA, die Handwerkskam-<br />
SESAM … aus der Perspektive der SEQUA<br />
Interview mit Bettina Müller und Karin Lüdecke von der SEQUA<br />
Europa-Agentur: Was ist und was bietet<br />
SESAM?<br />
Müller: SESAM ist ein europäisches Vermittlungsprogramm<br />
für Handwerksgesellen und<br />
–meister. Es bietet die Möglichkeit zur beruflichen<br />
Weiterqualifizierung durch mehrmonatige Praktika<br />
in Handwerksbetrieben oder durch schulische Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Der Auslandsaufenthalt<br />
von 32 Wochen schließt bei Bedarf auch einen<br />
vorbereitenden Sprachkurs ein.<br />
Europa-Agentur: Und seit wann gibt es das <strong>Pro</strong>gramm?<br />
Müller: SESAM gibt es etwa so lange wie es die<br />
SEQUA gibt. Es war ursprünglich ein deutschfranzösisches<br />
<strong>Pro</strong>gramm, das vom BMBF gefördert<br />
wurde. Der erste Teilnehmer ist im Jahr 1992 ausgereist.<br />
Seit dem Jahr 1995 beantragen wir SESAM<br />
über das EU-Bildungsprogramm Leonardo da Vinci.<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
mern und natürlich die Teilnehmer. Im Folgenden<br />
finden Sie daher drei Interviews: eines mit Bettina<br />
Müller und Karin Lüdecke von der SEQUA, ein<br />
weiteres mit Marie-Theres Lütje von der Handwerkskammer<br />
Düsseldorf und ein drittes mit Ines<br />
Brockmanns, einer Frisörin, die es nach Mallorca<br />
zog.<br />
Inzwischen sind Aufenthalte in 30 Ländern Europas<br />
möglich.<br />
Europa-Agentur: An der Durchführung von<br />
SESAM sind mehrere Institutionen beteiligt.<br />
Worin besteht die Rolle der SEQUA?<br />
Müller: Wir haben mehrere Rollen. Zunächst einmal<br />
sind wir Antragsteller, das heißt, wir akquirieren die<br />
Fördermittel und treffen Absprachen mit Kooperationspartnern<br />
im Ausland. Ist der Antrag bewilligt,<br />
koordinieren wir die Maßnahme. Wir schaffen<br />
den Rahmen, der es den Handwerkskammern<br />
ermöglicht, Gesellen aus ihrem Kammerbezirk für<br />
ein Praktikum anzumelden. Außerdem betreiben<br />
wir Öffentlichkeitsarbeit und wir fungieren als<br />
Anlaufstelle für SESAM-Interessenten. Auszubildende<br />
oder Gesellen rufen bei uns an, weil sie von<br />
SESAM gehört haben und wissen möchten, wie sie<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
an ein solches Praktikum herankommen. Wir übernehmen<br />
in einem solchen Fall die Erstinformation;<br />
die Vermittlung und die Anmeldung der Teilnehmer<br />
ist Sache der Handwerkskammern.<br />
Europa-Agentur: Es heißt, im vergangenen Jahr<br />
seien die Plätze schnell weg gewesen ...<br />
Müller: Ja. Die Nachfrage nach Praktikumsplätzen<br />
ist in den letzten Jahren in der Tat enorm gestiegen.<br />
Anfangs mussten wir uns bemühen, Interessenten für<br />
die Plätze zu finden. Im letzten Jahr dagegen hatten<br />
wir 60 Plätze beantragt und die Warteliste war schon<br />
lang, bevor die Förderrunde tatsächlich begann. Für<br />
dieses Jahr haben wir 120 Plätze beantragt und auch<br />
die werden wir sicherlich alle vergeben können.<br />
Lüdecke: Letztlich konnten wir in der vergangenen<br />
Förderrunde 90 Plätze vergeben. Auf der Warteliste<br />
standen bestimmt noch einmal 20 Personen und es<br />
ist davon auszugehen, dass weitere sich gar nicht<br />
erst beworben haben, als bekannt wurde, dass die<br />
Liste voll ist. Die Nachfrage ist da.<br />
Europa-Agentur: Wir hören immer wieder, dass<br />
es schwierig ist, Teilnehmer für Mobilitätsmaßnahmen<br />
zu gewinnen. Wie erklären Sie sich die<br />
große Nachfrage nach SESAM-Praktika?<br />
Lüdecke: Arbeitslosigkeit spielt eine große Rolle.<br />
Junge Leute, die sich bei uns melden, sagen häufig,<br />
bevor ich hier arbeitslos bin, bewerbe ich mich für<br />
einen Auslandsaufenthalt und qualifiziere mich<br />
weiter. So habe ich später bessere Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt. Die jungen Leute nehmen das<br />
Praktikum sehr ernst. Abbrecher sind selten.<br />
Müller: Oftmals bietet sich im Anschluss wirklich die<br />
Möglichkeit, im Praktikumsbetrieb unterzukommen<br />
oder es findet sich eine Arbeitsstelle in Deutschland.<br />
Das Praktikum erweitert den Horizont.<br />
Im Übrigen ist Arbeitslosigkeit nicht der einzige<br />
Antrieb. Es gibt auch diejenigen, die erkannt haben,<br />
dass es sich lohnt, über den engen Markt zu Hause<br />
hinauszuschauen, dass es wichtig ist, Fremdsprachen<br />
zu lernen. Und einige Gewerke sind ohnehin<br />
besonders reisefreudig, insbesondere Tischler/<br />
innen und Schneider/innen.<br />
Europa-Agentur: Nach welchen Kriterien suchen<br />
Sie die Teilnehmer aus?<br />
Müller: Die Auswahl der Teilnehmer ist Sache der<br />
Handwerkskammern. Sie entscheiden, wen sie für<br />
förderwürdig halten. Sie melden uns die Teilnehmer<br />
und wir vergeben die Plätze nach dem Prinzip: wer<br />
zuerst kommt, mahlt zuerst.<br />
Europa-Agentur: Wie viele Bewerbungen haben<br />
Sie schon für die kommende Runde?<br />
Lüdecke: Für die kommende Förderrunde haben<br />
wir schon ca. 20 Teilnehmer.<br />
Müller: Zu beachten ist allerdings, dass frühestens<br />
im Mai feststeht, ob der Antrag bewilligt wird, d.h.<br />
ob wir über das <strong>Pro</strong>gramm Leonardo tatsächlich<br />
Plätze erhalten. 100 <strong>Pro</strong>zent sicher ist das nicht.<br />
1/2006 INFODIENST<br />
5<br />
<strong>europa</strong><br />
Europa-Umschau
Europa-Umschau<br />
6<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Europa-Agentur: Sie stellen also jährlich aufs<br />
Neue einen Förderantrag ...<br />
Müller: Ja. Leider ist das notwendig. Die jährliche<br />
Antragstellung ist aufwendig. Sie bringt es mit sich,<br />
dass wir nicht sicher sein können, ob es im folgenden<br />
Jahr tatsächlich weitergeht. Wir erhalten die<br />
Ergebnisse frühestens im Mai. Ab Juni können dann<br />
gegebenenfalls die ersten Teilnehmer ausreisen.<br />
Darüber hinaus geht das <strong>Pro</strong>gramm Leonardo da<br />
Vinci Mobilität davon aus, dass bei Antragstellung<br />
schon klar ist, wie viele Teilnehmer in welches Land<br />
fahren werden. Wir akquirieren die Teilnehmer aber<br />
erst nach der Antragstellung. Mehr Flexibilität und<br />
Planungssicherheit wäre für uns sehr hilfreich.<br />
Europa-Agentur: SESAM ist auf 32 Wochen angelegt.<br />
Das ist eine lange Zeit. Haben sie schon einmal<br />
daran gedacht, kürzere Praktika anzubieten?<br />
Müller: Früher haben wir uns individuell auf die<br />
Wünsche der Teilnehmer eingestellt. Wir haben<br />
SESAM … aus der Perspektive der Handwerkskammer Düsseldorf<br />
Interview mit Marie-Theres Lütje von der HWK Düsseldorf<br />
Europa-Agentur: Wie stellt sich SESAM aus der<br />
Perspektive der Handwerkskammer dar?<br />
Lütje: Das <strong>Pro</strong>jekt SESAM wird auf den Internetseiten<br />
der Handwerkskammer Düsseldorf und an<br />
Berufsschulen beworben. Die Resonanz ist hoch.<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Praktika angeboten, die zwischen zwei und sieben<br />
Monate dauerten. Das machen wir heute nicht<br />
mehr. Die 32 Wochen sind Pflicht. Teilnehmerberichte<br />
zeigen, dass das ein guter Zeitraum ist,<br />
um sich berufliche Kenntnisse anzueignen und<br />
Sprachkenntnisse substantiell zu verbessern.<br />
Zwei Monate sind dafür zu wenig. Den Zeitraum<br />
benötigt man, um sich einzuleben und die Sprache<br />
zu bewältigen. Es gibt immer wieder Teilnehmer, die<br />
als Auszubildende im Ausland waren und sagen,<br />
sie wollen »jetzt mal etwas Richtiges machen«, also<br />
einen längeren Auslandsaufenthalt.<br />
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, sich durch<br />
Auslandsaufenthalte weiterzubilden. Damit Fachkräfte<br />
und Betriebsinhaber im Handwerksbereich<br />
hierüber beraten werden können, haben wir das<br />
EU-Pilotprojekt MOBILINT initiiert. Wir haben ein<br />
Curriculum zur Schulung von Beratern entwickelt<br />
und werden in Kürze in allen Partnerländern damit<br />
<strong>Pro</strong>beschulungen durchführen.<br />
Europa-Agentur: Frau Lüdecke, Frau Müller<br />
– herzlichen Dank.<br />
Wöchentlich rufen ungefähr 5–10 Interessenten<br />
an.<br />
Der Auslandsaufenthalt dauert 32 Wochen.<br />
SESAM-Teilnehmer erhalten für diesen Zeitraum ein<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Stipendium. Es ist relativ hoch, beträgt insgesamt<br />
bis zu 5.500 Euro. Dafür wird andererseits aber<br />
erwartet, dass sich SESAM-Teilnehmer den Arbeitsplatz<br />
im Ausland selbst suchen. Das ist die größte<br />
Hürde. Wir bieten Unterstützung an, zum Beispiel<br />
indem wir Kontakte zu Vorgängern herstellen, aber<br />
wir nehmen die Bewerber nicht an die Hand. Die<br />
Teilnehmer werden während der acht Monate auf<br />
sich gestellt sein. Wer im Vorfeld nicht in der Lage<br />
ist, zu recherchieren und sich reinzuhängen, wird<br />
die acht Monate im Ausland eher nicht durchhalten.<br />
Wir sagen Interessenten: »Wenn es gar nicht klappt,<br />
ruft an, dann schauen wir, was wir tun können«. In<br />
einem solchen Fall setzen wir uns mit SESAM-Leitstellen,<br />
mit Partnern und Betrieben in Verbindung.<br />
Wir erwarten Engagement von den Teilnehmern.<br />
Europa-Agentur: Wie viele Gesellinnen und<br />
Gesellen aus dem Kammerbezirk Düsseldorf<br />
nehmen das SESAM-Angebot pro Jahr in<br />
Anspruch?<br />
Lütje: Das ist unterschiedlich. Im Schnitt melden wir<br />
2–3 Personen pro Runde an. Sie sehen, das Anfangsinteresse<br />
ist groß, aber nur wenige gehen den Weg<br />
bis zu Ende. Ich biete regelmäßig Unterstützung an,<br />
aber meist bleibt es bei dem ersten Anruf.<br />
Europa-Agentur: Nehmen wir an, ich habe einen<br />
Betrieb gefunden. Wie geht das Verfahren weiter?<br />
Lütje: Das Verfahren ist recht informell. Der Betrieb<br />
muss schriftlich bestätigen, dass er bereit ist, den<br />
SESAM-Bewerber für 32 Wochen aufzunehmen.<br />
Liegt die Bestätigung vor, füllen wir ein Anmeldeformular<br />
aus und senden es an die SEQUA. Wenn<br />
es in der laufenden Runde noch Plätze gibt, ist der<br />
Teilnehmer angemeldet. Als nächstes stehen dann<br />
Krankenversicherung und Wohnungssuche auf dem<br />
Plan. Den bürokratischen Aufwand übernehmen<br />
wir zum großen Teil.<br />
Europa-Agentur: Wie verhalten sich die entsendenden<br />
Betriebe?<br />
Lütje: Bewerbungen kommen in der Regel nicht<br />
von Gesellen, die eine Anstellung haben. Solche<br />
Fälle gibt es auch, aber sie sind eher die Ausnahme.<br />
Interessiert sind insbesondere Auszubildende, die<br />
kurz vor dem Abschluss der Prüfung stehen und<br />
von ihrem Ausbildungsbetrieb voraussichtlich<br />
nicht weiterbeschäftigt werden. Sie nutzen das<br />
<strong>Pro</strong>gramm, um die im Gastland typischen Arbeitstechniken<br />
kennen zu lernen und sich diese anzueignen,<br />
um somit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt<br />
zu verbessern.<br />
Europa-Agentur: Erfüllen sich die Erwartungen?<br />
Lütje: Es ist schwierig, das für jeden Einzelfall zu<br />
sagen. Aber ich weiß von einigen Teilnehmern,<br />
die im Anschluss an ihren Auslandsaufenthalt<br />
unmittelbar eine Stelle gefunden haben. Die<br />
Meister waren begeistert von den Kenntnissen, der<br />
Flexibilität und dem Durchhaltewillen. Im Moment<br />
ist eine Teilnehmerin aus dem Kammerbezirk auf<br />
1/2006 INFODIENST<br />
7<br />
<strong>europa</strong><br />
Europa-Umschau
Europa-Umschau<br />
8<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Mallorca. Der mallorquinische Betrieb hat ihr eine<br />
Folgeanstellung angeboten. Eine tolle Sache.<br />
Europa-Agentur: Lässt sich sagen, welche<br />
Gewerke und welche Zielländer hoch im Kurs<br />
stehen?<br />
Lütje: Bisher haben überwiegend Tischler das<br />
SESAM-<strong>Pro</strong>gramm in Anspruch genommen,<br />
außerdem Goldschmiede, Frisöre, Steinmetze und<br />
Schneider. Aus den Bauberufen – mit Ausnahme<br />
der Tischler – sowie aus den Elektro- und Metallgewerken<br />
erhalten wir so gut wie keine Anfragen.<br />
Was die Zielländer betrifft, wählen Damen- und<br />
Herrenschneider gerne Frankreich oder Italien.<br />
Ansonsten erfreuen sich die Mittelmeerländer,<br />
hauptsächlich Spanien, und die englischsprachigen<br />
Länder, Großbritannien und Irland, besonderer<br />
Beliebtheit.<br />
Europa-Agentur: Wie sieht die Förderung konkret<br />
aus?<br />
Lütje: Das Stipendium wird üblicherweise in zwei<br />
Abschlägen ausgezahlt. Eine monatliche Zahlung<br />
ist möglich. Aber den meisten Teilnehmern ist die<br />
Abschlagszahlung lieber, weil sie gerade am Anfang<br />
mehr finanzielle Unterstützung benötigen. Einen<br />
ersten Abschlag – ca. 70 % – erhalten sie, wenn sie<br />
ins Ausland gehen, den Rest nach Abschluss der<br />
Maßnahme. Die SEQUA möchte natürlich sicherstellen,<br />
dass die Teilnehmer die 32 Wochen tatsächlich<br />
absolviert haben. Teilnehmer verpflichten sich,<br />
einen Erfahrungsbericht zu schreiben und Fotos vor<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Ort zu machen, um ihre Arbeit zu dokumentieren.<br />
Außerdem muss der Betrieb bestätigen, dass der<br />
Teilnehmer tatsächlich 32 Wochen da war. Wenn<br />
diese Nachweise eingegangen und geprüft sind,<br />
zahlt die SEQUA den zweiten Abschlag aus.<br />
Europa-Agentur: Schließt das Stipendium aus,<br />
dass Teilnehmer vom Betrieb noch ein Taschengeld<br />
oder ein kleines Gehalt bekommen?<br />
Lütje: Nein. Sie dürfen kein volles Gehalt bekommen,<br />
weil dann das Stipendium keinen Sinn macht,<br />
aber sie dürfen schon Geld dazu verdienen. In manchen<br />
Ländern ist das anders auch gar nicht denkbar.<br />
Wenn Teilnehmer im Großraum London arbeiten,<br />
kommen sie mit 5.000 Euro keine 32 Wochen aus,<br />
zumal sie ja den zweiten Abschlag erst nachträglich<br />
erhalten.<br />
Europa-Agentur: Was ist mit sprachlicher Vorbereitung?<br />
Lütje: Die Teilnahme an einem Sprachkurs ist<br />
freiwillig. Er kann wahlweise vorbereitend oder<br />
begleitend in Anspruch genommen werden. Der<br />
SESAM-Zuschuss dafür liegt bei 500 Euro und auch<br />
hier gilt: den Sprachkurs suchen sich Teilnehmer<br />
selbst.<br />
Europa-Agentur: Gibt es Bewerbungsfristen?<br />
Wie viel Vorlauf braucht man?<br />
Lütje: Plätze werden einmal jährlich im Sommer<br />
vergeben. Wie viel Vorlauf man braucht lässt sich<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
nicht allgemein sagen. Der eine tut sich leichter, der<br />
andere schwerer, einen Betrieb zu finden. Aber es ist<br />
schon sinnvoll, im Januar oder Februar mit der Suche<br />
zu beginnen, also 3–4 Monate Vorlauf einzuplanen.<br />
Schließlich muss man sich noch eine Unterkunft<br />
suchen und gegebenenfalls einen Sprachkurs<br />
besuchen. All das nimmt Zeit in Anspruch.<br />
Europa-Agentur: Ihre Erfahrungen mit den Rückkehrern?<br />
Lütje: Positiv. Wir telefonieren mit den Teilnehmern<br />
und auch mit dem Betrieb während der Maßnahme.<br />
So erfahren wir etwas über die Stimmung, ob es<br />
SESAM … aus der Perspektive einer Teilnehmerin<br />
Interview mit Ines Brockmanns<br />
<strong>Pro</strong>bleme gibt. Wenn die Teilnehmer zurückkommen,<br />
sind die meisten begeistert. Ich habe noch niemanden<br />
erlebt, der gesagt hat, die 32 Wochen hätte<br />
ich mir sparen können. Sie sind davon überzeugt,<br />
dass das Praktikum sie beruflich weitergebracht<br />
hat. Die Arbeitstechniken in seinem Beruf in einem<br />
anderen Land kennen zu lernen ist spannend. Hinzu<br />
kommt die persönliche Entwicklung. 32 Wochen in<br />
einem anderen Land zu leben, dort zu arbeiten, sich<br />
dort integrieren zu müssen, ist eine Erfahrung, an<br />
der die Teilnehmer wachsen. Das merkt man, wenn<br />
sie zurückkommen.<br />
Europa-Agentur: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Ines Brockmanns hat im Juni 2005 ihren SESAM-geförderten Aufenthalt in Spanien<br />
begonnen und arbeitet seitdem im Friseursalon »Coloma Studio« auf Mallorca. Bemerkenswert: nach den<br />
8 SESAM-Monaten boten ihr die Betriebsinhaber einen Job an, den sie auch annahm. »Eher durch Zufall«<br />
ist sie auf die Idee gekommen, sich für ein SESAM-Stipendium zu bewerben.<br />
Europa-Agentur: Frau Brockmanns, wie sind<br />
Sie vorgegangen, als es um die Bewerbung für<br />
SESAM und die Suche nach einem Betrieb ging?<br />
Brockmanns: Über die Handwerkskammer habe<br />
ich eine gute Unterstützung erhalten und somit<br />
auch sofort eine Stelle aus Spanien angeboten<br />
bekommen. Es hat mir im Bewerbungsverfahren<br />
geholfen, dass die HWK mir erklärt hat, was ich wie<br />
zu behandeln habe.<br />
Europa-Agentur: Haben Sie sich irgendwie auf<br />
den Aufenthalt in Spanien vorbereitet? Sprachlich,<br />
fachlich oder kulturell?<br />
Brockmanns: Ja, ich habe einen Intensivsprachkurs<br />
absolviert.<br />
Europa-Agentur: Dann ging’s ab nach Spanien<br />
und hinein in den Friseurbetrieb. Wie war das<br />
gerade am Anfang, in einem fremden Umfeld, in<br />
1/2006 INFODIENST<br />
9<br />
<strong>europa</strong><br />
Europa-Umschau
Europa-Umschau<br />
einer fremden Sprache zu arbeiten und mit einer<br />
anderen Mentalität klarzukommen? Als Friseurin<br />
haben Sie ja schließlich einen sehr direkten Kontakt<br />
zu den Kunden.<br />
Brockmanns: Gerade am Anfang war es schon<br />
sehr aufregend und unsicher war ich am Anfang<br />
dadurch auch. Das hat sich aber alles ziemlich<br />
schnell geändert. Mit der Sprache und Mentalität<br />
der Spanier bin ich eigentlich ziemlich schnell<br />
zurecht gekommen.<br />
Europa-Agentur: Wurden Sie auch mit Unterschieden<br />
in der fachlichen Ausübung Ihres Berufs<br />
konfrontiert? Konnten Sie etwas Neues dazulernen?<br />
Brockmanns: Es sind weniger die Unterschiede<br />
im Fachlichen, sondern eher das gesamte Arbeitsklima,<br />
das ist hier einfach unbeschwerter. Man<br />
bekommt z. B. die Kundenwünsche schneller und<br />
besser heraus, da die Leute bzw. Kunden in Spanien<br />
offener und unkomplizierter sind – dieses Gefühl<br />
habe ich zumindest.<br />
Europa-Agentur: Haben Sie zwischendurch auch<br />
mal Krisensituationen erlebt? Wie haben Sie die<br />
gemeistert, so alleine »in der Fremde«?<br />
Brockmanns: Natürlich habe ich zwischendurch<br />
auch leichte Krisensituationen erlebt. <strong>Pro</strong>bleme gab<br />
es hinsichtlich der Arbeit nicht, dennoch: der Winter<br />
war schon schwieriger in Spanien, dadurch, dass<br />
Familie und Freunde nicht immer da sein konnten.<br />
10<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Gemeistert habe ich diese Krisen, soweit es ging,<br />
durch Gespräche mit neu gewonnenen Freunden<br />
sowie durch Sportausgleich.<br />
Europa-Agentur: Und jetzt sind die 8 Monate<br />
um und Sie sind immer noch auf Mallorca. Wie<br />
kommt’s?<br />
Brockmanns: Ja, das stimmt. Zuerst einmal ich<br />
mag den Süden, seine Kultur und die Menschen<br />
dort einfach sehr. Das wirkt sich halt aus und lässt<br />
alles leichter erscheinen, sei es das Leben oder die<br />
Arbeit. Daher bleibe ich vorerst auch.<br />
Europa-Agentur: Und wenn Sie jetzt zurückblicken:<br />
haben Sie sich durch diese Erfahrung verändert?<br />
Können Sie etwas aus der Zeit in Spanien<br />
für Ihre künftige Karriere verwerten?<br />
Brockmanns: Ja, z.B. dass ich selbstsicherer und<br />
selbständiger geworden bin, was ich nicht nur<br />
bezüglich meiner Arbeit sagen kann, sondern auch<br />
hinsichtlich meines eigenständigen Lebens, was<br />
auch fernab von zu Hause funktioniert.<br />
Europa-Agentur: Haben Sie einen Tipp für andere<br />
Gesellen, die jetzt Feuer und Flamme für SESAM<br />
sind? Was hätten Sie im Nachhinein anders<br />
gemacht, worauf kommt es unbedingt an?<br />
Brockmanns: Was ich hätte anders machen können,<br />
weiß ich jetzt gar nicht so genau. Ich denke, das<br />
gehört alles zur Lebenserfahrung dazu. Worauf es<br />
meiner Ansicht nach ankommt, ist: man sollte sich<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
unbedingt am Arbeitsplatz im Ausland sowie im<br />
erweitertem Umfeld wohlfühlen! Nur dann ist man<br />
auch hochmotiviert und schafft, was man schaffen<br />
möchte, besonders hinsichtlich der Arbeit. Ach ja,<br />
man sollte ein geduldiger Mensch sein – anders<br />
würde man zumindest die Spanier sicherlich nicht<br />
verstehen. Ich sage nur »mañana, mañana« (=<br />
morgen, morgen).<br />
Europa-Agentur: Und freuen Sie sich schon auf<br />
Ihre Rückkehr nach Deutschland oder steht das<br />
nächste Auslandsabenteuer an?<br />
Sie interessieren sich für SESAM? Nehmen Sie Kontakt auf.<br />
Ansprechpartner bei den nordrhein-westfälischen Handwerkskammern:<br />
Handwerkskammer Aachen:<br />
Herr Wilhelm Weber<br />
Telefon: (02 41) 471 119<br />
E-Mail: wilhelm.weber@hwk-aachen.de<br />
Handwerkskammer Arnsberg:<br />
Herr Norbert Genau<br />
Telefon: (0 29 31) 877 146<br />
E-Mail: norbert.genau@hwk-arnsberg.de)<br />
Handwerkskammer Dortmund:<br />
Frau Gabriele Robrecht<br />
Telefon: (02 31) 54 93 302<br />
E-Mail: gabriele.robrecht@hwk-do.de<br />
Handwerkskammer Düsseldorf:<br />
Frau Marie-Theres Lütje<br />
Telefon: (02 08) 82 055 58<br />
E-Mail:m.luetje@uzh.hwk-duesseldorf.de<br />
Brockmanns: Erst einmal freue ich mich auf die<br />
Sommersaison in Spanien, danach schaue ich<br />
weiter. Eventuell werde ich den Winter über auf<br />
Hawaii (Ohauo) arbeiten. Also falls jemand dort<br />
einen netten Friseurladen hat: bitte kontaktieren<br />
Sie mich.<br />
Europa-Agentur: Dem wollen wir nichts hinzufügen!<br />
Frau Brockmanns, vielen Dank für das<br />
Gespräch und alles Gute!<br />
Handwerkskammer zu Köln:<br />
Frau Hiltrud Regnery<br />
Telefon: (02 21) 20 22 266<br />
E-Mail: regnery@hwk-koeln.de<br />
Handwerkskammer Münster:<br />
Frau Anita Urfell<br />
Telefon: (02 51) 705 14 60<br />
E-Mail: anita.urfell@hwk-muenster.de<br />
Ansprechpartner bei der SEQUA:<br />
Herr Robert Mächtel<br />
Telefon: (02 28) 9 82 38-22<br />
E-Mail: robert.maechtel@sequa.de<br />
Frau Karin Lüdecke<br />
Telefon: (02 28) 9 82 38-30<br />
E-Mail: karin.luedecke@sequa.de<br />
1/2006 INFODIENST<br />
11<br />
<strong>europa</strong><br />
Europa-Umschau
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
12<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
II. <strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
Mit finanzieller Unterstützung ins Ausland: Mobilitätsprogramme<br />
Wer mit dem Gedanken spielt, für einige Wochen oder Monate berufliche Auslandserfahrungen<br />
zu sammeln, kann auf finanzielle und organisatorische Unterstützung<br />
hoffen.<br />
Es gibt zahlreiche Förderprogramme, die sowohl Auszubildenden als auch Fachkräften den Weg ins<br />
Ausland ebnen – Stichwort: lebenslanges Lernen. Die Europa-Agentur hat nachfolgend eine komprimierte<br />
Auswahl an <strong>Pro</strong>grammen zusammengestellt.<br />
Bilaterale Austauschprogramme BAND, Gjör Det und Training Bridge<br />
Zielgruppen<br />
Auszubildende in der dualen Erstausbildung<br />
betriebliche Ausbilder/innen<br />
Ausbildungspersonal in über- und außerbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätten.<br />
Auszubildende verbringen mehrere Wochen<br />
während ihrer beruflichen Ausbildung in den Zielländern<br />
Niederlande (BAND), Norwegen (Gjör Det)<br />
oder Großbritannien (Training Bridge) und erhalten<br />
Einblick in die dortige Berufswelt.<br />
Neben fachlichen Aktivitäten in den Betrieben<br />
lernen sie Land und Leute kennen und erweitern<br />
ihre Sprachkenntnisse. Die <strong>Pro</strong>jekte werden als<br />
Gruppenaustausch konzipiert und durchgeführt<br />
(d.h. eine <strong>Pro</strong>jektmaßnahme besteht grundsätzlich<br />
aus Besuch und Gegenbesuch), wobei die Gruppen<br />
von ein oder zwei Ausbilder/innen begleitet werden<br />
können. Die Betreuung sollte möglichst durch die<br />
Einrichtung vor Ort erfolgen.<br />
<strong>Pro</strong>jektverantwortliche haben die Möglichkeit,<br />
während sog. »vorbereitender Besuche« die<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Umstände vor Ort sowie die Ziele und Kapazitäten<br />
der Partnereinrichtung kennen zu lernen, um so die<br />
<strong>Pro</strong>jekte optimal auszugestalten.<br />
Ausbilder/innen und Lehrpersonal dagegen<br />
können Hospitationen absolvieren, in deren<br />
Rahmen sie den Unterricht begleiten oder selbst<br />
unterrichten und sich intensiv mit den Lehrplänen<br />
der Partnereinrichtung auseinandersetzen. Sie<br />
verschaffen sich einen Überblick über die allgemeinen<br />
Ausbildungsstrukturen, Lehrinhalte und<br />
Arbeitsabläufe. Ihre Besuche bilden somit eine<br />
Grundlage für weitere und nachhaltige Kooperationen<br />
der beteiligten Länder in der beruflichen<br />
Bildung.<br />
Dauer der Aufenthalte:<br />
BAND<br />
Auszubildendenprojekte: 3 Wochen (empfohlene<br />
Mindestdauer), in Ausnahmen sind auch 7–12<br />
Wochen förderfähig.<br />
Vorbereitende Besuche: 2 bis 3 Tage.<br />
Hospitationen: 1 bis 2 Wochen.<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Gjör Det<br />
Auszubildendenprojekte: 3 bis 12 Wochen (Mindestvoraussetzung:<br />
10 volle Arbeitstage vor Ort).<br />
Vorbereitende Besuche: wie oben.<br />
Hospitationen: in der Regel 1 Woche.<br />
Training Bridge<br />
Auszubildendenprojekte: 3 bis 6 Wochen.<br />
Vorbereitende Besuche: wie oben.<br />
Hospitationen: 1 bis 2 Wochen.<br />
Antragsfristen:<br />
BAND<br />
Auszubildendenprojekte: 1. Juni des Jahres für<br />
<strong>Pro</strong>jekte, die in der zweiten Jahreshälfte starten<br />
sollen und 1. Dezember des Jahres für <strong>Pro</strong>jekte<br />
mit Start im Folgejahr.<br />
Vorbereitende Besuche und Ausbilderhospitationen:<br />
können jederzeit und kurzfristig beantragt<br />
werden.<br />
Gjör Det<br />
Auszubildendenprojekte: 01. Mai des Jahres für<br />
<strong>Pro</strong>jekte, die in der zweiten Jahreshälfte starten<br />
Praktikum in Japan<br />
Zielgruppe<br />
Nachwuchskräfte mit abgeschlossener, nicht-akademischer<br />
Berufsausbildung im technischen (oder<br />
kaufmännischen) Bereich, die mindestens über<br />
eine sechsmonatige Praxiserfahrung verfügen. Das<br />
Höchstalter beträgt zum Zeitpunkt der Ausreise 30<br />
Jahre.<br />
sollen. 01. November des Jahres für <strong>Pro</strong>jekte mit<br />
Start im Folgejahr.<br />
Vorbereitende Besuche und Ausbilderhospitationen:<br />
wie oben.<br />
Training Bridge<br />
Auszubildendenprojekte: 01. Mai und 01. September<br />
für eine Förderung im laufenden Kalenderjahr<br />
und 01. Dezember für eine Förderung im Folgejahr.<br />
Vorbereitende Besuche und Ausbilderhospitationen:<br />
wie oben.<br />
Zuständig:<br />
InWent gGmbH<br />
Abt. 6.03 West<strong>europa</strong><br />
Frau Wiebke Zantout oder Frau Ani Helweg<br />
Friedrich-Ebert-Allee 40<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 44 60-12 13 oder -13 05<br />
http://www.<strong>europa</strong>.inwent.org<br />
Im Mittelpunkt dieses <strong>Pro</strong>gramms steht die<br />
Erlangung von Kenntnissen über die japanische<br />
Unternehmenskultur und des Marktes vor Ort<br />
allgemein. Damit verbunden ist eine Förderung<br />
der Persönlichkeitsentwicklung, der beruflichen<br />
Mobilität und Flexibilität. Darüber hinaus sollen<br />
interkulturelle Kompetenzen und internationale<br />
1/2006 INFODIENST<br />
13<br />
<strong>europa</strong><br />
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
14<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Kommunikations- und Handlungsfähigkeit vermittelt<br />
werden.<br />
Die Teilnehmer absolvieren ein 6-monatiges<br />
Praktikum, welches von mehreren Seminaren und<br />
Kursen ergänzt wird.<br />
Vor der Ausreise durchlaufen die Teilnehmer<br />
ein Vorbereitungsseminar in Deutschland, danach<br />
folgen ein Einführungsseminar sowie 1 bis 4<br />
Wochen Japanischunterricht vor Ort in Japan. Der<br />
Japanischkurs wird dann praktikumsbegleitend (=<br />
6 Monate) fortgesetzt.<br />
Nach der Rückkehr schließen sich ein Auswertungsgespräch<br />
und ein Nachkontaktseminar an.<br />
Deutsch-Tschechischer Austausch: A je to! – Auf geht´s!<br />
Zielgruppen<br />
Auszubildende<br />
Berufsanfänger/innen<br />
junge Arbeitnehmer/innen<br />
arbeitslose Jugendliche<br />
<strong>Pro</strong>jektverantwortliche<br />
im Alter von 16 bis 26 Jahren.<br />
Die Teilnehmer arbeiten ausbildungsbegleitend<br />
oder direkt im Anschluss an die Ausbildung für mehrere<br />
Wochen in einem Betrieb (»Einsatzstellen«) in<br />
Tschechien, wobei zu Beginn stets ein mehrtägiges<br />
Vorbereitungsseminar vor Ort durchgeführt wird.<br />
Begleitpersonen hospitieren während des Aufenthaltes<br />
in der aufnehmenden Einrichtung bzw.<br />
arbeiten dort mit. Darüber hinaus werden sog. »<strong>Pro</strong>jektpartnertreffen«<br />
in Tschechien gefördert, damit<br />
die zuständigen Lehrer/innen, Ausbilder/innen<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Antragsfrist<br />
Eine formelle Antragsfrist gibt es nicht, dennoch<br />
empfiehlt sich eine Rückfrage bei der zuständigen<br />
Stelle.<br />
Zuständig:<br />
InWEnt gGmbH<br />
Abteilung 6.02/Asien-Pazifik<br />
Friedrich-Ebert-Allee 40<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 44 60-12 75, Fax: (02 28) 44 60-14 82<br />
E-Mail:maija.spaeth@inwent.org<br />
http://www.inwent.org<br />
und andere <strong>Pro</strong>jektverantwortliche die Möglichkeit<br />
erhalten, die Gegebenheiten vor Ort zu besichtigen,<br />
ihre <strong>Pro</strong>jektpartner persönlich kennen zu lernen<br />
oder neue Kontakte zu knüpfen. Gleichzeitig können<br />
sie so ihr Wissen über die unterschiedlichen<br />
Ausbildungssysteme austauschen und in ihre<br />
Überlegungen zur Organisation von Praktika mit<br />
einfließen lassen. Diese Partnertreffen können vor,<br />
nach oder während eines Praktikums stattfinden.<br />
Aufenthaltsdauer<br />
Kurzaufenthalte dauern mindestens 2 Wochen<br />
plus Vorbereitungsseminar, längere Maßnahmen<br />
können auf 6 bis 12 Wochen ausgedehnt werden.<br />
Insgesamt darf die Dauer von 3 Monaten inkl.<br />
Vorbereitungsseminar jedoch nicht überschritten<br />
werden.<br />
<strong>Pro</strong>jektpartnertreffen: max. 4 Tage Dauer.<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Antragsfrist<br />
Für die Abgabe einer Voranmeldung gilt eine Frist<br />
von jeweils 2 Monaten zum Beginn des Quartals, in<br />
dem das Praktikum stattfinden soll. Der eigentliche<br />
Antrag muss mindestens 4 Wochen vor Beginn der<br />
Maßnahme mit allen Anlagen bei der zuständigen<br />
Stelle vorliegen.<br />
Hermann-Strenger-Stipendium<br />
Zielgruppe<br />
Junge Berufstätige mit abgeschlossener, nichtakademischer<br />
Ausbildung, die über keine oder nur<br />
geringe Berufserfahrung verfügen. Höchstalter<br />
zum Zeitpunkt der Ausreise: 30 Jahre.<br />
Primäres Ziel ist die Förderung internationaler<br />
Berufserfahrung mittels Durchführung von beruflich<br />
weiterbildenden Maßnahmen im Ausland. Die<br />
Teilnehmer, die prinzipiell jedes nicht-deutschsprachige<br />
Land ansteuern können, sollen die<br />
Chance erhalten, sich beruflich zu qualifizieren,<br />
ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen sowie ihre<br />
Persönlichkeit und interkulturellen Kompetenzen<br />
zu entwickeln. Vorgesehen ist ein berufsbezogenes<br />
Praktikum im gewählten Gastland (Dauer:<br />
3–6 Monate). Der eigentliche Auslandsaufenthalt<br />
wird zusätzlich von einigen Begleitmaßnahmen<br />
flankiert, wie z. B. einem Informationstag in Köln,<br />
ggf. einem vorbereitenden Sprachkurs und einer<br />
Nachkontaktveranstaltung.<br />
Antragsfrist<br />
Ein Antrag auf Förderung ist zeitlich ungebunden<br />
und jederzeit möglich. Aber wegen der Bearbei-<br />
Zuständig:<br />
TANDEM<br />
Frau Michaela Gramlich<br />
Maximilianstr. 7, D-93047 Regensburg<br />
Tel: (09 41) 58 55 7-14, Fax: (09 41) 58 55 7-22<br />
E-Mail: tandem@tandem-org.de<br />
http://www.tandem-org.de/seite_143.html<br />
tungszeiten müssen die Bewerbungen frühzeitig<br />
eingereicht werden, deshalb gilt zwingend:<br />
für die Zielländer USA, Japan, Brasilien, Australien,<br />
Neuseeland und Kanada beträgt die Vorlaufzeit<br />
6 Monate vor dem geplanten Ausreisetermin<br />
(Beantragung einer Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung<br />
notwendig)<br />
für alle übrigen Länder muss die Bewerbung 3<br />
Monate vor dem geplanten Ausreisetermin bei<br />
der zuständigen Stelle vorliegen.<br />
Zuständig:<br />
InWEnt gGmbH<br />
Abteilung 6.02<br />
Hermann-Strenger-Stiftung<br />
Friedrich-Ebert-Allee 40<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 44 60-11 50, Fax: (02 28) 44 60-14 82<br />
1/2006 INFODIENST<br />
15<br />
<strong>europa</strong><br />
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
Zielgruppen<br />
16<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Leonardo da Vinci Mobilität<br />
Jugendliche in der beruflichen Erstausbildung<br />
(Gruppen)<br />
Junge Arbeitnehmer in der beruflichen<br />
Weiterbildung, aber auch junge Arbeitslose<br />
Ausbilder und in der Berufsbildung<br />
verantwortliche Personen.<br />
Ziel von Leonardo da Vinci Mobilität ist es, die<br />
europäische Dimension der beruflichen Erst- und<br />
Weiterbildung zu stärken, Menschen zu motivieren,<br />
Auslandserfahrungen im Rahmen der Berufsbildung<br />
zu sammeln und Sprachkompetenz zu entwickeln.<br />
Darüber hinaus soll die Ausbildung von Ausbildern<br />
und Personalverantwortlichen verbessert werden.<br />
Gefördert werden transnationale Vermittlungsund<br />
Austauschprojekte.<br />
Aufenthaltsdauer<br />
Personen in der beruflichen Erstausbildung:<br />
3 Wochen bis 9 Monate<br />
Junge Arbeitnehmer, arbeitslose Fachkräfte:<br />
2 bis 12 Monate<br />
Ausbilder: 1 bis 6 Wochen.<br />
Berufsorientierte Praktika in Frankreich – DFJW<br />
Zielgruppe<br />
Jugendliche und junge Erwachsene in der beruflichen<br />
Erstausbildung oder direkt im Anschluss<br />
daran (der Abstand darf max. 12 Monate betragen).<br />
Höchstalter: 30 Jahre. Die Teilnehmer sollen »europäische«<br />
Schlüsselkompetenzen erwerben und so<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Antragsfrist<br />
Wegen der derzeitigen Überarbeitung des Leonardo-<strong>Pro</strong>gramms<br />
sind die Termine für 2007 noch<br />
unklar, wahrscheinlich ist aber eine Frist im Februar<br />
2007.<br />
Zuständig:<br />
InWEnt gGmbH<br />
Abt. 6.03<br />
Friedrich-Ebert-Allee 40<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 44 60-13 61 (Auszubildende)<br />
Tel.: (02 28) 44 60-12 18 (Arbeitnehmer,<br />
arbeitslos Gemeldete)<br />
Tel.: (02 28) 44 60-11 69 (Ausbilder)<br />
Fax: (02 28) 44 60-11 14<br />
E-Mail: leonardo@inwent.org<br />
ihre beruflichen, interkulturellen und fremdsprachlichen<br />
Kenntnisse erweitern.<br />
Gefördert werden berufsorientierte Arbeitsaufenthalte,<br />
die in einem Betrieb absolviert werden<br />
und als Teil der Ausbildung gelten. Die Stipendiaten<br />
verpflichten sich im Gegenzug, innerhalb eines<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Monats nach Ablauf des Praktikums einen Bericht<br />
vorzulegen.<br />
Berufsbildende Schulen beantragen für Auszubildende,<br />
wenn das Praktikum während der<br />
Ausbildung stattfindet. Für einen Aufenthalt nach<br />
der Ausbildung kann der Praktikant selbstständig<br />
einen Antrag einreichen.<br />
Aufenthaltsdauer<br />
Mindestens 4 und höchstens 9 Wochen.<br />
Antragsfrist<br />
Vollständige Anträge müssen dem DFJW mindestens<br />
drei Monate vor Antritt der Reise vorliegen.<br />
»Wanderjahre« in Frankreich<br />
Zielgruppe<br />
Junge Berufseinsteiger/innen im Handwerk.<br />
Im Mittelpunkt steht eine langfristige und intensive<br />
Gewinnung beruflicher und kultureller Erfahrungen<br />
bzgl. verschiedener Arbeitstechniken und der<br />
Le bensweise vor Ort.<br />
Nach einer sprachlichen Vorbereitung gehen<br />
die Teilnehmer in Frankreich auf »Wanderschaft«,<br />
arbeiten also in verschiedenen Betrieben und besuchen<br />
zusätzlich fachliche Weiterbildungskurse.<br />
Interessenten wenden sich an die französische<br />
Wandergesellenbewegung Les Compagnons du<br />
Devoir. Die »Compagnons« vermitteln Betriebe,<br />
bieten Weiterbildungskurse an und sorgen für<br />
Unterkunft und Verpflegung in ihren Häusern.<br />
Zuständig:<br />
Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW)<br />
Molkenmarkt 1<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: (030) 288 757-0<br />
Fax: (030) 288 757-88<br />
http://www.dfjw.org<br />
Anfragen bitte an:<br />
Noëlle Marceaux<br />
Tel. : 00331/4078 18 34<br />
E-Mail: marceaux@ofaj.org<br />
Aufenthaltsdauer<br />
Mindestens 1 Jahr zum »Schnuppern«, danach<br />
kann die Tour individuell auf 4 bis 7 Jahre ausgedehnt<br />
werden. Stationen sind Städte wie Toulouse,<br />
Bordeaux oder Paris für jeweils 6 bis 12 Monate.<br />
Antragsfrist<br />
Keine. Das Angebot richtet sich jedoch nach der<br />
Anzahl der freien Plätze.<br />
Zuständig:<br />
Compagnons du Devoir<br />
Vereinigung franz. Handwerksgesellen<br />
Herr Tanguy Adam<br />
E-Mail: compagnons@netcologne.de<br />
1/2006 INFODIENST<br />
17<br />
<strong>europa</strong><br />
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
18<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Laufende Ausschreibungen im Überblick: eine Auswahl<br />
Aufforderung: SOKRATES: Beobachtung, Analyse, Innovation<br />
In einem Satz: Gefördert werden Studien, Analysen und Erhebungen, der Aufbau von Netzwerken,<br />
Erfahrungsaustausche und ähnliche Maßnahmen zu den Themen<br />
niedrige Lesekompetenz und bessere Bewertung der auf Risikogruppen<br />
abzielenden bildungspolitischen Maßnahmen.<br />
Info der Europa-Agentur: EU-Mail vom 08.02.2006<br />
Antragsfrist: 18.04.2006<br />
Link: http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/education/programmes/socrates/<br />
observation/call_en.html<br />
Aufforderung: SOKRATES: Verbreitungs- und Verwertungsmaßnahmen<br />
In einem Satz: Gefördert wird die Organisation von Veranstaltungen zur Nutzung der<br />
Ergebnisse von Sokrates-<strong>Pro</strong>jekten.<br />
Info der Europa-Agentur: EU-Mail vom 08.03.2006<br />
Antragsfrist: 28.04.2006<br />
Link: http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/education/programmes/calls/<br />
1206/index_en.html<br />
Aufforderung: Intelligente Energien Europa: Veranstaltungen<br />
In einem Satz: Gefördert werden Aktionen des Typs 3, d.h. die Organisation von<br />
Veranstaltungen.<br />
Frist: 28.04.2006<br />
Link: http://<strong>europa</strong>.eu.int/comm/energy/intelligent/call_for_proposals/<br />
call_library_en.htm.<br />
Aufforderung: Aktionsprogramm der Gemeinschaft betreffend die Gemeinschaftsstrategie<br />
für die Gleichstellung von Frauen und Männern<br />
In einem Satz: Gefördert wird eine ganze Palette von Maßnahmen, z. B. Analysen oder<br />
Sensibilisierungsmaßnahmen. Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr:<br />
»Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern, insbesondere im<br />
Bereich der lokalen Entwicklung«. Beachten Sie die enggefassten Antragsvoraussetzungen!<br />
Antragsfrist: 28.04.2006<br />
Link: http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/employment_social/calls/2005/vp_2004_<br />
018/tender_de.htm<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Aufforderung: eTEN<br />
In einem Satz: Gefördert werden <strong>Pro</strong>jekte zur Marktvalidierung und Markteinführung von<br />
Anwendungen im Bereich Telekommunikations- und Informationsdienste.<br />
Info der Europa-Agentur: EU-Mail vom 17.02.2006<br />
Antragsfrist: 19.05.2006<br />
Link: http://<strong>europa</strong>.eu.int/eten<br />
Aufforderung: Asia <strong>Pro</strong> Eco<br />
In einem Satz: Gefördert wird die Sensibilisierung asiatischer Länder für Umweltbelange<br />
und die Verbesserung von Umweltstandards im städtischen Umfeld durch<br />
Technologie- und Know-Transfer.<br />
Info der Europa-Agentur: EU-Mail vom 03.03.2006<br />
Antragsfrist: 01.06.2006<br />
Aufforderung: SOKRATES: Arion Studienbesuche<br />
In einem Satz: Gefördert werden Studienbesuche von Fachleuten und<br />
Entscheidungsträgern im Bildungsbereich.<br />
Antragsfrist: 01.06.2006<br />
Link: http://<strong>europa</strong>.eu.int/comm/education/programmes/socrates/arion/<br />
index_en.html<br />
Aufforderung: Arbeitsbeziehungen und sozialer Dialog<br />
In einem Satz: Gefördert werden Seminare oder Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />
Themen wie der Förderung der finanziellen Beteiligung der Arbeitnehmer,<br />
der Verbesserung des Kenntnisstandes im Bereich der Arbeitsbeziehungen<br />
und soziale Verantwortung der Unternehmen.<br />
Info der Europa-Agentur: EU-Mail vom 13.01.2006<br />
Antragsfrist: 01.09.2006<br />
Link: http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/employment_social/emplweb/<br />
tenders/tenders_de.cfm?id=125<br />
1/2006 INFODIENST<br />
19<br />
<strong>europa</strong><br />
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen<br />
20<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Vorschau: Intelligente Energie – Europa<br />
Im kommenden Mai soll der nächste Aufruf im <strong>Pro</strong>gramm<br />
EIE veröffentlicht werden. Er wird sich voraussichtlich<br />
auf sämtliche thematische Prioritäten<br />
des Arbeitsprogramms beziehen, mit Ausnahme<br />
von COOPENER und den horizontalen Leitaktionen<br />
5. Die Einreichungsfrist endet voraussichtlich im<br />
Oktober.<br />
Im Januar 2007 beginnt die nächste Förderphase,<br />
EIE II, als Bestandteil des <strong>Pro</strong>gramms »Wettbewerb<br />
und Innovation« (CIP). Hauptthemen werden erneuerbare<br />
Energien, Energieeffizienz und effiziente<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Energienutzung im Verkehrs- und Transportbereich<br />
sein.<br />
Hinweise auf Anschriften von nationalen Kontaktstellen<br />
sowie Termine von nationalen Informationstagen<br />
zum EIE-<strong>Pro</strong>gramm unter:<br />
http://<strong>europa</strong>.eu.int/comm/energy/intelligent/<br />
call_for_proposals/national_contacts_en.htm<br />
http://<strong>europa</strong>.eu.int/comm/energy/intelligent/<br />
events/infodays_en.htm<br />
EU-USA-Bildungskooperation: Neue Generation von Konsortialprojekten<br />
In den vergangenen Ausgaben des Infodienstes<br />
haben wir immer wieder über die EU-Bildungskooperationsprogramme<br />
berichtet. Sie fördern Kooperationen<br />
zwischen Hochschulen und Einrichtungen<br />
der Berufsbildung aus Mitgliedstaaten der EU<br />
und vergleichbaren Einrichtungen aus den USA,<br />
Kanada und Australien.<br />
Das EU-USA-<strong>Pro</strong>gramm steht vor einer Neuauflage.<br />
Die Europäische Kommission und das<br />
US-Bildungsministerium verhandeln derzeit die<br />
<strong>Pro</strong>grammstruktur für die Laufzeit 2006–2013. Einer<br />
Vorabinformation der Europäischen Kommission<br />
zufolge streben die Partner ein neues Konzept für<br />
so genannte Konsortialprojekte an. Bislang zielten<br />
Konsortialdurchführungsprojekte darauf ab, innovative<br />
Lehrpläne zu entwickeln und zu verbreiten,<br />
den Studentenaustausch sowie den Austausch<br />
von Lehr- und Verwaltungskräften zu fördern. In<br />
der kommenden Förderperiode will man einen<br />
Schritt weitergehen. Gefördert werden soll die<br />
Entwicklung gemeinsamer Bildungsabschlüsse.<br />
Wesentlicher als diese Änderung ist allerdings,<br />
dass in der Mitteilung nur noch von HEIs, also<br />
»higher education institutions« die Rede ist. Dies<br />
könnte bedeuten, dass Einrichtungen der beruflichen<br />
Bildung künftig von der Teilnahme an dem<br />
<strong>Pro</strong>gramm ausgeschlossen sind. Entsprechungen<br />
dazu gibt es bei den Kooperationsprogrammen mit<br />
Neuseeland und Japan.<br />
Die Europa-Agentur hat sich mit Bitte um Klarstellung<br />
an die Europäische Kommission gewandt. Die<br />
Antwort veröffentlichen wir so bald als möglich auf<br />
der Internetseite der Europa-Agentur (http://www.<br />
handwerk-nrw.de/<strong>europa</strong>) unter »Diverses«.<br />
Den Text der Vorabmitteilung sowie weitere<br />
Informationen zum EU-USA-<strong>Pro</strong>gramm finden Sie<br />
unter http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/education/<br />
programmes/eu-usa/index_en.html.<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
European Enterprise Awards<br />
Im Rahmen der Lissabon-Strategie hat sich die<br />
Europäische Kommission das Ziel gesetzt, die<br />
Rahmenbedingungen für Unternehmen in Europa,<br />
insbesondere auch für KMU, zu verbessern. Dies<br />
soll <strong>Pro</strong>duktivität, Beschäftigung und Wohlstand<br />
ankurbeln. Mit den »European Enterprise Awards«<br />
würdigt die Europäische Kommission in diesem<br />
Jahr erstmalig Initiativen lokaler und regionaler<br />
Einrichtungen, die sich um die Förderung unternehmerischer<br />
Initiative und Unternehmensgründungen<br />
verdient gemacht haben.<br />
Die Auszeichnung richtet sich also nicht an die<br />
Unternehmen selbst, sondern an deren »Unterstützer«.<br />
Bewerben können sich Behörden, Public<br />
Private Partnerships sowie Bildungseinrichtungen<br />
und Organisationen der Wirtschaft.<br />
Europäisches Sprachensiegel<br />
Das »Europäische Sprachensiegel« ist eine<br />
Auszeichnung der Europäischen Kommission für<br />
innovative <strong>Pro</strong>jekte und Initiativen zum Lehren und<br />
Lernen von Sprachen. Es wird im Rahmen von<br />
nationalen Wettbewerben vergeben.<br />
Das Thema des deutschen Wettbewerbs lautet<br />
»Vielfalt des Sprachangebots in der beruflichen<br />
Bildung«. Näheres zu den Teilnahmebedingungen<br />
finden Sie unter http://www.na-bibb.de/eu-sprachensiegel/<br />
in der Rubrik »Wettbewerb 2006«.<br />
Preise werden in fünf Kategorien vergeben:<br />
1. Preis für den unternehmerischen Wegbereiter,<br />
2. Preis für Unternehmensförderung,<br />
3. Preis für die Reduzierung des Bürokratismus,<br />
4. Preis »In Menschen investieren« und<br />
5. Preis für verantwortungsbewusste<br />
Unternehmertätigkeit.<br />
Antragsfrist für die nationale Vorausscheidung ist<br />
der 31. Mai 2006. Das »Anmeldeformular« sowie<br />
weitere Informationen erhalten Sie beim<br />
Institut für Mittelstandsforschung Bonn<br />
Dr. Gunter Kayser<br />
Maximilianstraße 20, 53111 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 72 99 7-0<br />
Fax: (02 28) 72 99 7-34<br />
E-Mail: kayser@ifm-bonn.org<br />
Die Preisträger erhalten ein Zertifikat, ihnen wird<br />
erlaubt, das Siegel im Logo zu führen und sie werden<br />
mit einem Preisgeld belohnt. Ausgelobt sind<br />
insgesamt 6.500 Euro.<br />
Einreichungsfrist ist der 28.04.2006.<br />
1/2006 INFODIENST<br />
21<br />
<strong>europa</strong><br />
<strong>Pro</strong>gramme & Fristen
Allgemeine Neuigkeiten<br />
22<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
III. Allgemeine Neuigkeiten<br />
Arbeiten im Ausland – Studien zum Thema Mobilität<br />
Zum Auftakt des Europäischen Jahres der Mobilität<br />
der Arbeitnehmer hat Eurobarometer eine<br />
Erhebung veröffentlicht. Das Fazit lässt sich grob<br />
dahingehend zusammenfassen: Europäer halten<br />
Mobilität allgemein betrachtet für eine gute Sache,<br />
sehen sie aber nicht wirklich als Option für sich<br />
selbst. Der Untersuchung zufolge leben <strong>europa</strong>weit<br />
2/3 der Menschen, die ihr Elternhaus verlassen<br />
haben, in der Stadt oder der Region, in der sie<br />
aufgewachsen sind und die Mehrzahl (70 %) hat<br />
nicht die Absicht, in nächster Zeit umzuziehen.<br />
Gerade bei denen, die ihre Heimatregion noch nie<br />
längerfristig verlassen haben, ist das Sicherheitsbedürfnis<br />
groß. Finde ich woanders wirklich einen<br />
besseren Job? Findet mein Partner/ meine Partnerin<br />
eine Stelle in der gleichen Stadt oder Region? Wie<br />
wirkt sich der Ortswechsel auf die Beziehung zu<br />
Familie und Freunden aus? Fördert der Job- und<br />
Ortswechsel wirklich die Karriere oder rentiert es<br />
sich für die »upward mobility«, beharrlich vor Ort<br />
zu bleiben? Lesen Sie selbst!<br />
Fundstelle: http://<strong>europa</strong>.eu.int/comm/<br />
employment_social/workersmobility2006/pdf/<br />
survey_report_en.pdf<br />
Mit der Frage nach Mobilitätshindernissen befasst<br />
sich eine zweite Studie, die PricewaterhouseCoopers<br />
in Zusammenarbeit mit der Cranfield School<br />
of Management herausgegeben hat. Sie trägt den<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Titel »Understanding and avoiding the barriers of<br />
international mobility«. Ziel dieser Untersuchung<br />
war es, Mobilitätshindernisse zu ermitteln und<br />
daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.<br />
Mobilität meint in diesem Zusammenhang nicht<br />
Praktika o.ä., sondern Arbeitsaufenthalte an einem<br />
ausländischen Betriebsstandort.<br />
Das Szenario mag für Klein- und Kleinstunternehmen<br />
des Handwerks nicht typisch sein. Unternehmen,<br />
die mit eigenem Personal Geschäftsstrukturen<br />
im Ausland aufbauen oder betreiben, können aber<br />
durchaus die ein oder andere Anregungen daraus<br />
mitnehmen. Denn auch sie müssen sich die Frage<br />
stellen: Was motiviert geeignete Kandidatinnen<br />
und Kandidaten dazu, in einen Auslandsaufenthalt<br />
einzuwilligen und wie gelingt die Wiedereingliederung<br />
nach der Rückkehr?<br />
Die Kurzstudie ist erhältlich über http://www.pwc.<br />
com/geodesy.<br />
Zwei weitere Studien sind in Planung: eine wird<br />
Maßstäbe entwickeln, um den Wert internationaler<br />
Arbeitsverhältnisse zu messen und die<br />
zweite beschäftigt sich mit der Abstimmung der<br />
internationalen Mobilität auf die Bedürfnisse der<br />
Wirtschaft.<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
EURES-Portal zur beruflichen Mobilität steht vor dem Relaunch<br />
Wer sich für gebündelte Informationen zu beruflichen<br />
Perspektiven in Europa, <strong>europa</strong>weite<br />
Stellenangebote, grenzüberschreitende Aus- und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, nützliche Servicedienstleistungen<br />
und weitere Aspekte der beruflichen<br />
Mobilität interessiert, kann in Kürze auf das<br />
überarbeitete EURES-Portal der Europäischen<br />
Kommission zurückgreifen.<br />
Das Portal ist zwar bereits seit 2003 freigeschaltet,<br />
steht aber vor einem Relaunch. Die neue,<br />
verbesserte Version basiert auf dem Feedback der<br />
Nutzer und EURES-Netzwerkmitglieder. Sowohl<br />
Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren von<br />
der optimierten Navigation, da die Informationen<br />
auf die jeweiligen Bedürfnisse hin neu gruppiert<br />
und gegliedert wurden.<br />
Das Portal findet sich unter:<br />
http://<strong>europa</strong>.eu.int/eures/home.jsp?lang=de<br />
Mit »euregiofit« ein Betriebspraktikum in den Niederlanden absolvieren<br />
Die Chancen des europäischen Arbeitsmarktes<br />
liegen vor allem in den Grenzregionen Nordrhein-<br />
Westfalens vor der Haustür. Trotzdem ist auch hier<br />
der Austausch von Arbeitskräften oder Auszubildenden<br />
eine Ausnahme.<br />
Im <strong>Pro</strong>jekt »euregiofit« soll die Grenznähe zu den<br />
Niederlanden dafür genutzt werden, einen regelmäßigen<br />
Austausch in der Aus- und Weiterbildung<br />
zu etablieren und somit einem grenzüberschreitenden<br />
Arbeitsmarkt den Weg zu ebnen. Mittel zum<br />
Zweck ist ein geplantes Netzwerk von Betrieben,<br />
die dauerhaft grenzüberschreitende Praktika für<br />
Auszubildende (im letzten Lehrjahr) und junge<br />
Fachkräfte bereitstellen sollen.<br />
Im Rahmen des <strong>Pro</strong>jekts werden zunächst die<br />
Rahmenbedingungen für das Netzwerk sowie<br />
Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Praktika<br />
erarbeitet und erprobt. Nach der Pilotphase wird<br />
das Angebot, ein Betriebspraktikum in den Niederlanden<br />
bzw. Deutschland zu absolvieren, frei<br />
zugänglich gemacht.<br />
Übrigens: euregiofit wird aus Mitteln des EU-<br />
<strong>Pro</strong>gramms INTERREG III A gefördert und von<br />
den Wirtschaftsministerien der Niederlande und<br />
Nordrhein-Westfalens kofinanziert. <strong>Pro</strong>jektpartner<br />
sind die Niederrheinische Kreishandwerkerschaft,<br />
das ROC Gilde Opleidingen Roermond, der WHKT<br />
als Koordinator sowie mehrere strategische Partner<br />
in NRW und den Niederlanden.<br />
Weitere Informationen sind erhältlich bei der<br />
Europa-Agentur des WHKT, Tel.: (02 11) 30 07-756,<br />
E-Mail: <strong>europa</strong>@handwerk-nrw.de.<br />
1/2006 INFODIENST<br />
23<br />
<strong>europa</strong><br />
Allgemeine Neuigkeiten
Allgemeine Neuigkeiten<br />
eBusiness, eMärkte & Co.<br />
eBusiness-Themen waren im vergangenen Jahr<br />
Gegenstand mehrerer Aufforderungen des<br />
Zuschussprogramms der Generaldirektion Unternehmen.<br />
Viel spricht dafür, dass eBusiness auch<br />
künftig hoch oben auf der Prioritätenliste angesiedelt<br />
sein wird. Das gilt insbesondere für Felder wie<br />
eSkills und eBusiness-Strategien für KMU.<br />
Eine Studie von eBusiness-Watch, die im Spätherbst<br />
vergangenen Jahres veröffentlicht wurde,<br />
kann erste Anregungen zu <strong>Pro</strong>jektpotenzialen<br />
geben. eBusiness-Anwendungen sind in der Regel<br />
auf Unternehmen ab einer Größe von 50 Mitarbeitern<br />
zugeschnitten. Klein- und Kleinstunternehmen<br />
scheint demgegenüber – was gängige Geschäftsmodelle<br />
anlangt – die kritische Größe zu fehlen. Dabei<br />
könnten diese von solchen Anwendungen durchaus<br />
profitieren, zum Beispiel, wenn es um die effizientere<br />
Gestaltung von Unternehmenskooperationen geht.<br />
Besondere Bedarfe kleiner Unternehmen macht die<br />
Studie zum Beispiel beim Thema eSkills aus.<br />
Des weiteren wird ausgeführt, dass sich eBusiness<br />
zum Beispiel in der Bauwirtschaft noch nicht<br />
recht durchgesetzt hat. Grund dafür sei unter anderem<br />
die Vielzahl von Standards und technischen<br />
Spezifikationen, die im Bereich des Bauens Anwendung<br />
finden. Auch hier sieht eBusinessW@tch aber<br />
durchaus Potenziale, z. B. die Koordination von<br />
Subunternehmern bei komplexen Bauvorhaben.<br />
Eine weitere interessante Veröffentlichung<br />
stammt von eMarket Services, einem EU-geförderten<br />
<strong>Pro</strong>jekt, das Unternehmen die Suche nach<br />
und die Nutzung von eMärkten im internationalen<br />
Verkehr erleichtern möchte.<br />
24<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
eMarketServices selbst ist kein Marktplatz, sondern<br />
ein Informationsanbieter. Zu den Dienstleistungen<br />
gehört ein internationales Verzeichnis von Online-<br />
Börsen geordnet nach Branchen / Themen. Darüber<br />
hinaus werden »Case-studies«, Sektorstudien<br />
(keine für das Handwerk) und Basisinformationen<br />
angeboten. Zu diesen Basisinformationen zählt<br />
ein Handbuch mit dem Titel »eMarkets and Online<br />
Directories: a handbook for small businesses«.<br />
Es liegt leider nur in englischer Sprache vor. Das<br />
Handbuch erklärt grundlegende Serviceleistungen,<br />
die auf B2B-Plattformen angeboten werden<br />
(supplier directories & search engines, tendering<br />
services, classifieds, auctions, reverse auctions) und<br />
beschreibt deren Nutzen für kleine Unternehmen<br />
jeweils aus der Käufer- und der Verkäuferperspektive.<br />
Hinzu kommen Fallstudien und Links. Wer sich<br />
für eMärkte interessiert, findet in dem Handbuch<br />
eine leicht geschriebene erste Einführung.<br />
Links zu Informationen rund um das Thema eBusiness:<br />
e-Business W@tch: http://www.ebusinesswatch.org<br />
GD Unternehmen und Industrie: http://www.<br />
<strong>europa</strong>.eu.int/comm/enterprise/ict/index_<br />
en.htm.<br />
eMarketServices: http://www.emarketservices.<br />
com<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie:<br />
http://www.zukunft-ebusiness.de/<br />
Materialien: eBusiness-Standards in Deutschland<br />
und ein »Nutzen-Check« für Unternehmen<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr:<br />
http//www.ec-net.de;<br />
In der Rubrik »Materialien« eine Befragung »Elektronischer<br />
Geschäftsverkehr im Mittelstand und<br />
IV. Veranstaltungen und Termine<br />
Europawoche 2006:<br />
Infobörse »Go Europe – Auf nach Europa!« zum Thema »Mobilität«<br />
Die diesjährige Europawoche und das Europäische<br />
Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer haben die<br />
Europa-Agentur des WHKT dazu veranlasst, eine<br />
Veranstaltung zu planen, in der das Jahresmotto<br />
»Arbeitskräftemobilität« für unterschiedliche<br />
Zielgruppen aufbereitet und mit einem breitgefächerten<br />
Informationsservice kombiniert wird. »Go<br />
Europe – Auf nach Europa!« – unter diesem Motto<br />
soll am 11. Mai 2006 in der Landeshauptstadt ein<br />
ganztägiger »Markt der Möglichkeiten« angeboten<br />
werden. Zielgruppen sind Schulabgänger in der<br />
Berufswahlphase, Auszubildende, Gesellen und<br />
Handwerksbetriebe.<br />
Die Veranstaltung ist als Kombination aus Informationsständen<br />
und einem zielgruppenspezifi-<br />
EIE-Infotage<br />
Die Durchführungsstelle für das <strong>Pro</strong>gramm<br />
Intelligente Energie – Europa kündigt für den<br />
kommenden 30. Mai einen internationalen Infotag<br />
zum anstehenden EIE-Aufruf in Brüssel an. Weitere<br />
Informationen dazu finden Sie in Kürze unter<br />
http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/energy/intelligent/events/infodays_en.htm.<br />
Handwerk: Ergebnisse einer Befragung« sowie<br />
Leitfäden.<br />
schen Bühnenprogramm (Talkrunden, Interviews,<br />
Vorträge) konzipiert und ist gerade für Gruppenexkursionen<br />
bestens geeignet.<br />
Die Vorbereitungen für »Go Europe – Auf nach<br />
Europa!« laufen bereits auf Hochtouren, aktuelle<br />
Informationen zur Veranstaltung werden laufend<br />
auf der Internetseite http://www.handwerk-nrw.<br />
de/<strong>europa</strong> veröffentlicht.<br />
Rückfragen und Voranmeldungen nimmt die<br />
Europa-Agentur gerne entgegen: Tel.: (02 11) 30 07-<br />
756 oder -718, E-Mail: <strong>europa</strong>@handwerk-nrw.de<br />
Nationale Informationstage werden in Deutschland<br />
am 01./02. Juni in Berlin, am 29. Juni in Oldenburg/Bremen<br />
und am 11. Juli in Frankfurt a.M.<br />
abgehalten werden. Ansprechpartner ist Herr Dr.<br />
Pfrüner, Nationale Kontaktstelle Energie, <strong>Pro</strong>jektträger<br />
Jülich, Telefon: Tel. (0 24 61) 61-32 66, E-Mail:<br />
h.pfruener@fz-juelich.de.<br />
1/2006 INFODIENST<br />
25<br />
<strong>europa</strong><br />
Veranstaltungen und Termine
Kurz notiert<br />
26<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Kongress: Sprachen & Beruf 2006<br />
Die dreitägige Veranstaltung behandelt die<br />
Zusammenhänge zwischen Fremdsprachen, interkultureller<br />
Kommunikation und wirtschaftlichem<br />
Handeln. Sie findet 08.–10. Mai in Düsseldorf statt.<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 390 Euro.<br />
V. Kurz notiert<br />
Mobilitätsprogramme für Westbalkan geöffnet<br />
Bei der EU-Bildungsministerkonferenz am 17. März<br />
in Wien wurde der sog. »Pakt für Bildung mit dem<br />
Balkan« geschlossen. Darin wurde festgeschrieben,<br />
dass die Westbalkanstaaten ab 2007 an den erfolg-<br />
Studie zur Situation der handwerklichen Berufsbildung in Ost<strong>europa</strong><br />
Viele Handwerks- und KMU-Organisationen pflegen<br />
Beziehungen zu mittel- und osteuropäischen<br />
Staaten. Die Stiftung für wirtschaftliche Entwicklung<br />
und berufliche <strong>Qualifizierung</strong> – seit Januar<br />
2006 SEQUA gGmbH – Partner der Wirtschaft – hat<br />
im Auftrag der Robert Bosch Stiftung eine Studie<br />
zur Situation der handwerklichen Berufsbildung<br />
in Ost<strong>europa</strong> erstellt. Vorgelegt wurde sie im<br />
November 2004. Ziel der Untersuchung war es,<br />
die Ausbildungsrealität im Handwerk Mittel- und<br />
Ost<strong>europa</strong>s praxisnah zu beschreiben und daraus<br />
Ansatzpunkte für Förderprojekte abzuleiten.<br />
Die Studie enthält Kurzprofile zur Situation der<br />
beruflichen Bildung in Albanien, Bosnien und Herzigowina,<br />
Bulgarien, Georgien Lettland, Moldau,<br />
Polen, Rumänien, Russland, Slowakische Republik,<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
Weitere Informationen, Anmeldeunterlagen finden<br />
Sie unter http://www.sprachen-beruf.com/2006/<br />
index1.htm.<br />
reichen Mobilitätsprogrammen der Europäischen<br />
Union teilnehmen können.<br />
Ukraine und Weißrussland. Diese beinhalten jeweils<br />
einen Abriss zur Struktur oder dem System der<br />
beruflichen Bildung. In einem weiteren Teil werden<br />
Reformbedarfe der handwerklichen Berufsausbildung<br />
dargestellt. Ein Schwerpunkt liegt hier in der<br />
»Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit durch<br />
Modernisierung«. Dazu gehören Aspekte wie die<br />
Verringerung des allgemeinbildenden Unterrichts<br />
im Rahmen der Erstausbildung, die Anpassung der<br />
Ausbildungsberufe an die Bedarfe der Wirtschaft,<br />
vor allem aber auch die Befähigung der Lehrkräfte<br />
zur Umsetzung neuer Curricula. Schließlich besteht<br />
ausweislich der Studie ein Bedarf an Konzepten zu<br />
der Frage, wie sich soziale Kompetenzen im Rahmen<br />
der beruflichen Bildung vermitteln lassen.<br />
1/2006
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
Die Veröffentlichung trägt den Titel »Zur Situation<br />
der handwerklichen Berufsbildung in Ost<strong>europa</strong>«.<br />
Interessenten können sich gerne an die Europa-<br />
Wichtige Dokumente europäischer Bildungspolitik<br />
Die Generaldirektion Bildung und Kultur hat ein<br />
Kompendium veröffentlicht, das einen Überblick<br />
über die wichtigsten Initiativen und Ergebnisse<br />
der EU-Kommission im Bereich der allgemeinen<br />
und beruflichen Bildung seit dem Jahr 2000 gibt.<br />
Änderungen der Beihilferegelungen<br />
Die Europäische Kommission schlägt vor, die<br />
Obergrenze für De-minimis-Beihilfen von 100.000<br />
auf 150.000 Euro anzuheben. Den Verordnungsentwurf<br />
finden Sie unter http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/<br />
comm/competition/state_aid/others/action_plan/<br />
dm_de.pdf. Der Zentralverband des Deutschen<br />
Handwerks hatte sich im September des vergan-<br />
Kommission verstärkt Initiative im Bereich Unternehmensübertragung<br />
Die Förderung von Unternehmensübertragungen<br />
wird zu den Themen gehören, die am 23. und 24.<br />
März auf der Tagesordnung der Frühjahrstagung<br />
des Rates stehen. Die Europäische Kommission<br />
kündigte an, sich verstärkt des Themas anzunehmen.<br />
Im Mittelpunkt stehen Sensibilisierung, die<br />
Gestaltung von Übertragungsmechanismen und<br />
Finanzierungsinstrumente.<br />
Agentur wenden: Tel.: (02 11) 30 07-756 oder -718,<br />
E-Mail: <strong>europa</strong>@handwerk-nrw.de<br />
Es enthält insbesondere Links zu den Schlüsseldokumenten.<br />
Fundstelle: http://<strong>europa</strong>.eu.int/comm/education/<br />
policies/2010/doc/compendium05_de.pdf<br />
genen Jahres an der öffentlichen Konsultation zur<br />
Reform des Beihilferechts beteiligt.<br />
Die Stellungnahme steht unter http://www.<strong>europa</strong>.<br />
eu.int/comm/competition/state_aid/others/action_<br />
plan/consult.html als Download zur Verfügung.<br />
Informationen zum Vorhaben der Kommission<br />
sowie zu Maßnahmen aus früheren Jahren finden<br />
Sie unter http://www.<strong>europa</strong>.eu.int/comm/enter<br />
prise/entrepreneurship/support_measures/trans<br />
fer_business/index.htm.<br />
1/2006 INFODIENST<br />
27<br />
<strong>europa</strong><br />
Kurz notiert
Kurz notiert<br />
Bon Courage-Materialien<br />
Das vom ZDH geleitete <strong>Pro</strong>jekt »Bon Courage«<br />
stellt in den kommenden Monaten Außenwirtschaftsinformationen<br />
zu allen 25 Mitgliedstaaten<br />
der Europäischen Union als Downloads zur Verfügung.<br />
Es handelt sich um Länder-, Sektor- und<br />
Rechtsinformationen. Sie werden im Word- und<br />
pdf-Format – allerdings ausschließlich in englischer<br />
Sprache – veröffentlicht.<br />
Gewerbespezifische Informationen wird es für<br />
die Bereiche Baugewerbe, Holz- und Lebensmittelverarbeitung<br />
geben. Neben allgemeinen<br />
Wirtschaftsdaten (Zahl der Unternehmen, Beschäftigten<br />
etc.) finden Sie hier Informationen zu Markt-<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Westdeutscher Handwerkskammertag<br />
Europa-Agentur für Handwerk und KMU<br />
Sternwartstraße 27–29<br />
40223 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Dr. Jeanine Bucherer, Tel.: (02 11) 30 07-718<br />
Dipl.-Soz.-Wiss. Laura Mavrides, Tel.: (02 11) 30 07-756<br />
Fax: (02 11) 30 07-900<br />
E-Mail: <strong>europa</strong>@handwerk-nrw.de<br />
28<br />
E U R O P A - A G E N T U R D E S W E S T D E U T S C H E N H A N D W E R K S K A M M E R T A G E S<br />
entwicklungen und Marktchancen. In einem dritten<br />
Teil bietet CSIT (Country and Sector Information<br />
Tables) rechtliche Hinweise: Behandelt werden die<br />
Themen Betriebsgründung, Güterexport, grenzüberschreitende<br />
Dienstleistungen und Steuern.<br />
Zur Zeit sind Informationen zu Österreich, der<br />
Tschechischen Republik und zu Italien verfügbar.<br />
Die Materialsammlung wird jedoch in Kürze erweitert.<br />
Fundstelle: http://www.bon-courage.info, dort in<br />
der Rubrik »CSIT«<br />
Für alle Angaben, Termine, Anlagen etc. keine Gewähr und<br />
keine Haftung, Änderungen vorbehalten. Die namentlich<br />
gekennzeichneten Artikel etc. müssen nicht mit der Meinung<br />
der Redaktion übereinstimmen. Nachdruck nur mit Genehmigung.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingereichte Artikel<br />
etc. zu kürzen, redaktionell zu bearbeiten und über die Veröffentlichung<br />
zu entscheiden.<br />
März 2006<br />
INFODIENST<br />
<strong>europa</strong><br />
1/2006