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PINwand Nr. 319

Weinmailing Ausgabe Februar 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe Februar 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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P I N W A N D ° 3 1 9<br />

97<br />

Punkte<br />

decanter<br />

Château Lamartine – Zeitenwende<br />

Besser als Gold: Platinmedaille bei den Decanter World Wine Awards<br />

CUVÉE PARTICULIÈRE: Die Nummer Eins im Südwesten!<br />

Erlesene Weine und Feinkost<br />

Februar 2021


PINWAND °<strong>319</strong> Februar 2021<br />

FRANKREICH<br />

Domaine du Pégau | Châteauneuf-du-Pape. 4<br />

Ein Pinard-Urgestein! Laurence Ferauds Châteauneuf-du-Pape Reservée ist einer der großen Klassiker aus dem<br />

qualitativen Hotspot an der Südrhône! Frisch eingetroffen: der neue „Plan Pégau“ – die Geheimwaffe der Domaine!<br />

Domaine Richard Rottiers | Beaujolais. 8<br />

William Kelleys (Wine Advocate) Top-Empfehlung, wenn es um Moulin-à-Vent geht!<br />

Feinste Bio-Weine,„great value Beaujolais“ (Jancis Robinson). Lieblingsgut!<br />

Garnier & Fils | Chablis . 14<br />

Unsere Neuentdeckung hat die Herzen (und Keller) unserer Kunden im Sturm erobert:<br />

geniales Preis-Genussverhältnis für saftig-mineralische Top-Chablis!<br />

Domaine de Trévallon | Provence. 24<br />

Die Inkarnation des Begriffs „Weinikone”. Grandioser neuer Jahrgang in Subskription: meisterhaft,<br />

ehrfurchtgebietend, einfach großartig!<br />

Domaine la Florane | Visan & St. Maurice . 30<br />

Vom Geheimtipp zum Dauerbrenner: unschlagbar gute Weine für kleines Geld,<br />

Vorzeige-Côtes-du-Rhône von den höchsten Weinbergen der Region, von Kritikern gefeiert!<br />

Maison Saint-Aix | Provence. 37<br />

Sommer ist, was in deinem Kopf (und Glas) passiert! Frisch eingetroffen: der „coolste“ Rosé Frankreichs!<br />

Gartenmöbel auspacken, Grill anwerfen, der Winter ist vorbei!<br />

TITEL: Château Lamartine | Cahors. 40<br />

SENSATION: 97 Punkte für die „Cuvée Particulière“ von 2018 und PLATIN bei den Decanter World Wine Awards:<br />

der beste Wein aus dem Südwesten! Der Preis: 13,90 €! Hammer!<br />

ITALIEN<br />

Due Palme | Apulien . 46<br />

„Selvarossa“ – Gambero Rosso: 3 Gläser im Dauerabonnement, dazu 5 Trauben bei Bibenda!<br />

„Qualität, Terroir, Authenzität!“ (Gambero Rosso)<br />

Giulia Negri | Piemont. 51<br />

NOCH ein Insidertipp: „Barologirl“ mischt das Piemont auf! Mini-Ernte (leider), Maxi-Qualität (genial):<br />

super geschliffene Barolo mit burgundischem Esprit!<br />

Chiara Condello | Emilia-Romagna. 58<br />

Poesie in Flaschen! Gibt es schönere, elegantere Sangiovese? Emotional berührende Ausnahmeweine,<br />

absolute Kaufempfehlung!<br />

SPANIEN<br />

NEU: Remelluri | Rioja . 62<br />

Überragend bewertete Gewächse aus dem Stammhaus von Telmo Rodríguez! „Riojas Antwort auf Burgund!“ –<br />

ist satte 98 Punkte wert! (James Suckling)<br />

Bodega Inurrieta | Navarra . 70<br />

Unser Preisbrecher aus dem Norden Spaniens hat im vergangenen Jahr abgeräumt (Decanter, Mundus Vini,<br />

Bruxelles uvm.). Jetzt sind die neuen Jahrgänge unserer meistverkauften spanischen Weine eingetroffen:<br />

herrlich verführerisch „Norte“ und „Sur“, aromatisch frisch die Rosés und „Orchídea“!<br />

DEUTSCHLAND<br />

Holger Koch | Baden. 76<br />

Feinsinnige Pinots aus der kleinen Muster-Manufaktur am Kaiserstuhl: „Ich habe selten solch delikaten, seidigen und<br />

finessenreichen, filigranstrukturierten Pinot Noir probiert, wie hier.“ – Stephan Reinhardt im Wine Advocate. Noch Fragen?<br />

Weingut Markus Molitor | Mosel. 88<br />

„Macht er Wein oder Wunder? Beides!“ (Falstaff). Ja, der Jahrhundertjahrgang 2019 in Deutschland: auch bei<br />

Markus Molitor einfach nur „großartig!“ (Eichelmann). Seine Zeltinger Sonnenuhr, eine der legendärsten<br />

deutschen Weinbergslagen, wird mit Bestnoten überhäuft!<br />

2 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Februar 2021<br />

PINWAND °<strong>319</strong><br />

pinwandº<strong>319</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

die Pinwand No <strong>319</strong> liegt nun druckfrisch vor Ihnen! Das Jahr<br />

nimmt allmählich Fahrt auf, auch wenn sich die meisten wohl<br />

momentan so fühlen, als stünde die Zeit still. Unsere ersten Eindrücke<br />

nach jüngsten Besuchen bei einigen unserer deutschen<br />

Winzer verheißen Gutes! Oder um es mit den Worten von Florian<br />

Fauth (Seehof) zu sagen: „Unspektakulär im Alltag und gleichzeitig<br />

spektakulär im Winzerdasein. Die Natur hat eines der spannendsten<br />

Jahre abgefackelt.“ Es scheint, so zeigen erste Verkostungen,<br />

dass wir uns auf einen gelungenen Jahrgang 2020 freuen dürfen,<br />

der den Zusammenhalt der Winzer und speziell der Winzerfamilien<br />

förderte und bildschöne Weine, nahe am Vorjahresideal ermöglichte<br />

– ein Lichtblick! Doch widmen wir uns zunächst der<br />

aktuellen Ausgabe (bezüglich des Jahrgangs 2020 melden wir uns<br />

schon bald wieder), wo ein Potpourri an Weinperlen auf Sie wartet.<br />

Richard Rottiers aus dem Beaujolais präsentiert uns seine raren<br />

Gamays von 2019 und zeigt mit 94 Punkten im Wine Enthusiast,<br />

welch Potenzial im Süden Burgunds steckt. Etwas weiter nördlich<br />

erstrahlt der Stern unseres Erfolgsduos, der Gebrüder Garnier, in<br />

immer hellerem Licht. Die beiden stehen für enorm preiswerten<br />

Chablis, der aus unserem Sortiment nicht mehr wegzudenken ist.<br />

Im Süden Frankreichs wartet die Subskription Trévallons auf Sie,<br />

und der frisch gefüllte „Aix“, unser erfolgreichster Rosé, ist im Lager<br />

von Pinard de Picard eingetroffen. Zudem widmen wir uns der jungen<br />

Generation, die gerade weltweit den Weinmarkt aufmischt:<br />

Giulia Negri und Chiara Condello für das nördliche Italien und die<br />

Geschwister Gayraud, die auf Château Lamartine beweisen, dass<br />

im Cahors weiterhin einige der preiswertesten Rotweine Frankreichs<br />

möglich sind.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre<br />

unserer Pinwand<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

Ralf Zimmermann<br />

& Markus Budai<br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

3


FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE<br />

Pégau<br />

Domaine du<br />

Pégau<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

© Marc Ginot<br />

4 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021<br />

Laurence Féraud: ‚la petite reine‘ von Châteauneuf-du-Pape


Pégau<br />

SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH<br />

„Das Leben ist zu kurz um nicht<br />

reichlich Pégau zu trinken!“<br />

– JEB DUNNUCK<br />

Unsere langjährigen Freunde von der Familien-Domaine Pégau,<br />

mit denen wir seit Beginn unserer Tätigkeit als Weinhändler mit<br />

großer Freude zusammenarbeiten und deren Weine wir bereits<br />

seit über 25 Jahren leidenschaftlich gerne trinken, zählen unbestritten<br />

zu den besten Winzern der weltberühmten Appellation<br />

Châteauneuf-du-Pape. Der so bodenständige wie sympathische<br />

Paul Féraud und seine charmante Tochter Laurence vinifizieren<br />

hier schon seit Beginn der 80er-Jahre auf beständig höchstem<br />

Niveau grandiose, unverwechselbare, „hand“-werklich hergestellte<br />

Weine, denen kaum jemand zu widerstehen vermag.<br />

Und ein Besuch im Keller kommt einer Zeitreise gleich. Modernste<br />

Technik und blitzende Edelstahltanks? Fehlanzeige!<br />

Auf Pégau arbeitet man noch wie vor Urzeiten mit minimalen<br />

Eingriffen im Keller: Vergärung der ganzen Trauben mit Stielen<br />

und Stängeln (das für die frische Stilistik und das Alterungspotenzial<br />

der Weine wohl tauglichste Mittel), Spontanvergärung<br />

und Ausbau im großen, gebrauchten Holzfuder ohne Schönung<br />

oder Filtration. Tradition und handwerkliche Winzerkunst sind<br />

auf diesem Weingut keine leeren Worthülsen, sondern Tag für<br />

Tag gelebte Realität.<br />

Es ist vor allem der majestätische, authentische, man kann<br />

durchaus auch sagen „altmodische“ Stil ihrer „Cuvée Réservée“,<br />

der sich so wohltuend vom Einheitsgeschmack langweiliger,<br />

gestylter Modeweine unterscheidet, die, obwohl technisch<br />

gut gemacht, mit viel zu viel neuem Holz und zu viel Extraktion<br />

maskiert sind und als „Monstertropfen“ ohne Brillanz, ohne<br />

Frische und ohne Seele wegen des Verlustes ihres ureigenen<br />

Charakters schlicht austauschbar geworden sind. Wie anders<br />

schmeckt dagegen Pégaus Inkarnation der großen Tradition<br />

der authentischen Klassiker der südlichen Rhône. Die einzigartige<br />

Qualität dieses majestätischen Weins entsteht in erster<br />

Linie im Weinberg, wo die über 30 bis 90 Jahre alten Rebstöcke<br />

(75 % Grenache, 25 % Syrah, Mourvèdre und Grenoise) – in sehr<br />

arbeitsintensiver Handarbeit nach biodynamischen Richtlinien<br />

(jedoch ohne Zertifizierung) liebevoll gepflegt – hochwertige<br />

Trauben in geringer Quantität, aber höchster Qualität liefern.<br />

Das Areal der Domaine verteilt sich auf elf erstklassige Parzellen<br />

(von denen die berühmte Lage „La Crau“ mit den ältesten Reben<br />

sicherlich die Beste ist), weit verstreut innerhalb der gesamten<br />

Appellation, mit sehr unterschiedlichen Bodenformationen,<br />

die so durch ihre Differenziertheit zur Komplexität, zur Kraft<br />

und Konzentration der im schönsten Sinne „barocken“ Weine<br />

von Pégau entscheidend beitragen. Die Sandböden sowie kräftigen<br />

Lehm-Kalkböden, die mit großen roten Kieselsteinen bedeckt<br />

sind, die nachts die tagsüber gespeicherte Wärme an die<br />

Trauben abgeben, werden zur besseren Durchlüftung und zur<br />

Aufnahme von Bio-Dünger und Schafsmist fünf- bis siebenmal<br />

pro Jahr umgepflügt.<br />

© Marc Ginot<br />

5


FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE<br />

Pégau<br />

„PLAN PÉGAU“, VDF ROUGE (15/16/17)<br />

Der vielleicht beste „Vin de France“, den wir kennen. Der Preis-Genuss-Pégau!<br />

FRS060317 „Plan Pégau“, VdF rouge (15/16/17) PK 14,5% Vol. 14,53 €/l 10,90 €<br />

Es heißt ja immer, dass man die Klasse eines Weinguts<br />

an seinem einfachsten Wein erkennen kann.<br />

Bei Château Pégau bzw. der Domaine du Pégau ist<br />

die Spannbreite der Preise sehr groß: von einem<br />

„Châteauneuf-du-Pape“ der Weltklasse, der mehrere<br />

hundert Euro kostet, bis hin zum „Plan Pégau“<br />

für budgetschonende 10,90 Euro. Einerseits erzeugt<br />

Winzerin Laurence Féraud extrem seltene, große<br />

Weine, andererseits lässt sie es sich nicht nehmen,<br />

auch jene mit ihrem Können zu beglücken, die weit<br />

weniger für einen Wein ausgeben wollen oder können.<br />

Und so ist dieser „Vin de France“, der immer eine<br />

Assemblage aus drei Jahrgängen ist (in diesem Falle<br />

2015, 2016 und 2017), ein „Weinwert“, wie man ihn nur<br />

selten findet. Er zeigt das ganze Können von Laurence<br />

Féraud, und das bei einem Wein, der nicht etwa<br />

Jahrzehnte im Keller reifen soll, sondern den man<br />

hier und jetzt öffnen und genießen kann. Sie nutzt<br />

dafür einen Weinberg mit Grenache, Syrah, Merlot,<br />

Carignan, Mourvèdre, Cinsault, Danlas, Alicante und<br />

Cabernet, also einige der typischen Châteauneufdu-Pape-Sorten,<br />

aber auch ein paar „zugereiste“. Es<br />

sind alte Reben, die hier Verwendung finden. Die<br />

Lese erfolgte von Hand, und es wurde wie bei allen<br />

Weinen von Laurence rigoros auf Qualität geachtet<br />

und aussortiert. Die verschiedenen Rebsorten wurden<br />

zusammen mit ihren Rappen über rund zehn<br />

Tage hinweg ohne Temperaturführung spontan im<br />

klassischen Zement-Cuve vergoren und dann im fünf<br />

Jahre alten Barrique ausgebaut. Der Wein unterliegt<br />

also genau den Qualitätsansprüchen, die auch für alle<br />

anderen Weine von Château und Domaine gelten.<br />

Und genau das schmeckt man vom ersten Moment<br />

an. Der „Plan Pégau“ duftet einfach köstlich, durchaus<br />

komplex, absolut rein und klar in seiner roten<br />

und dunklen Frucht. Was für ein Spaß ist es, an diesem<br />

„Vin de France“ einfach nur zu schnuppern. Da<br />

findet man violette Blüten, zerstoßenen Stein und<br />

warme Erde neben kühlen ätherischen Noten, reifen<br />

Kirschen und Brombeeren, Garrigue und trockenem<br />

Holz, etwas Tabak und Rauch. Am Gaumen zeigt die<br />

Cuvée ein griffiges Tannin (300er-Sandpapier!), die<br />

Säure ist brillant und durchzieht einen Wein voll reifer,<br />

aber nicht überbordend süßer Frucht: Kirschen<br />

und Fliederbeeren, ein wenig erdige Rote Bete, aber<br />

vor allem auch viel mineralisch wirkender zerstoßener<br />

kühler Stein, der dem Wein eine schöne Frische<br />

und damit fantastischen Trinkfluss verleiht.<br />

Der „Plan Pégau“ ist jetzt mit Genuss zu trinken. Potenzial<br />

hat er sicher bis 2025 und länger.<br />

6 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Pégau<br />

SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH<br />

© Marc Ginot<br />

© Marc Ginot<br />

92–95 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

„CUVÉE RÉSERVÉE“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2018<br />

92–95 Punkte – Joe Czerwinski (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

Die „Cuvée Reservée“ liefert enorm viel Kraft und zudem jetzt schon jede Menge<br />

Trinkgenuss. Was für eine Kraft!<br />

FRS060218 „Cuvée Réservée“ Ch.-du-Pape, rouge 2018 14,5% Vol. 53,20 €/l 39,90 €<br />

Wenn es um Klassiker des Châteauneuf-du-Pape geht,<br />

dann ist die „Cuvée Reservée“ der Domaine du Pégau<br />

ganz vorne mit dabei, schon allein deswegen, weil<br />

dieser Wein so klassisch ausgebaut wird wie nur noch<br />

wenige andere. 80 % Grenache treffen hier auf rund<br />

6 % Syrah, 4 % Mourvèdre und 10 % weitere typische<br />

Châteauneuf-du-Pape-Rebsorten. Ja, tatsächlich sind<br />

in dieser Cuvée alle 13 zugelassenen Rebsorten der<br />

Appellation enthalten. Nach der Handlese erfolgte<br />

eine rigorose Selektion der besten Trauben, die dann<br />

zusammen und ohne entrappt zu werden im Beton-<br />

Cuve spontan vergoren wurden, und zwar ohne Temperaturkontrolle<br />

– ganz so, wie Laurence Féraud, die<br />

Großmeisterin des „Châteauneuf-du-Pape“, es bei all<br />

ihren Weinen handhabt. Danach wurde die Cuvée<br />

über zwei Jahre hinweg in großen alten Fudern ausgebaut.<br />

Wie gesagt, klassischer geht es beim „Châteauneuf“<br />

nicht! Das Ergebnis ist ein Wein, der auch jetzt<br />

wieder – wie in all den letzten Jahren, ja Jahrzehnten<br />

schon – zu einem Ausbund an Kraft und Eleganz herangereift<br />

ist. 2018 war an der Südrhône nach den großen<br />

Jahrgängen von 2016 und 2017 nicht eben einfach.<br />

Nichts, was Laurence Féraud nicht gemeistert hätte.<br />

Sie interpretiert diesen Jahrgang so gekonnt wie gelungen.<br />

Die „Cuvée Reservée“ duftet intensiv nach<br />

Cassis und reifen dunklen Himbeeren. Der Syrah ist in<br />

der Nase recht präsent, Noten von Veilchen, Pflaumen<br />

und abgehangenem Fleisch machen sich bemerkbar,<br />

sogar ein bisschen Teer ist dabei. Dazu kommen Süßholz,<br />

Sternanis und Pfeffer, etwas warme Erde und<br />

trockenes Unterholz. Insgesamt wirkt der Wein schon<br />

jetzt einladend, warm, weich, üppig und sinnlich. Und<br />

genauso zeigt er sich auch am Gaumen. Der Wein<br />

hat Fülle, und die ist genau abgestimmt und perfekt<br />

mit einer feinen, lebendigen Säure und reifem Tannin<br />

verwoben. Die Textur dieses Weines wirkt wiet Samt<br />

und Seide, die Frucht reif und fleischig. Es ist ein Erlebnis,<br />

diesen „Châteauneuf-du-Pape“ jetzt schon am<br />

Gaumen zu spüren, ihn zu kauen, seine Struktur und<br />

Textur zu genießen. Und auch wenn er sich jetzt schon<br />

geradezu unverschämt offen zeigt, besitzt er doch alle<br />

Anlagen für ein langes Leben. Von Jeb Dunnuck gibt<br />

es für dieses „Power-House“ 92–94 Punkte, Parker-<br />

Verkoster Joe Czerwinski zückt gleich 92–95 Punkte.<br />

Jetzt und über die nächsten mindestens 15 Jahre genießen.<br />

Idealerweise gönnt man dem Wein momentan viel Luft.<br />

7


FRANKREICH BEAUJOLAIS<br />

Rottiers<br />

Domaine<br />

Richard<br />

Rottiers<br />

ROMANÈCHE-THORINS<br />

Richard Rottiers: Sympathieträger<br />

aus dem Süden Burgunds<br />

„Rottiers ist ein Name, den man sich merken sollte“<br />

– The Buyer<br />

„Einer der engagiertesten Bio-Winzer der Region“<br />

– William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

Die höchst renommierte und weltweit einflussreiche Weinjournalistin<br />

Jancis Robinson hat in der Financial Times einen<br />

enthusiastischen Bericht über die neue Generation großartiger<br />

Beaujolais-Weine geschrieben. Ihr Urteil: „Great-value<br />

Beaujolais – Some of the wine world’s great bargains.“ Und<br />

einer dieser begeisternden „Schnäppchen-Produzenten ist<br />

der „jungen Wilde“ Richard Rottiers, den wir schon für uns<br />

entdeckt hatten, als ihn quasi noch niemand kannte.<br />

Man mag es kaum glauben aber das Beaujolais, obwohl Teil<br />

Burgunds, befindet sich trotz aller Begeisterung seitens der<br />

Weinliebhaber und Sommeliers nach wie vor in einer vergleichsweise<br />

prekären Situation. Während die Weine der Côte d’Or in<br />

den letzten 15 Jahren enorme Preisanstiege aufgrund einer geradezu<br />

überbordenden Nachfrage verzeichnen, fristet der Süden<br />

ein gewisses Nischendasein. Immerhin eine Oase für versierte<br />

Kenner und Liebhaber, an der – was den Jahrzehnten der Propagierung<br />

höchstens mittelmäßiger (und natürlich billiger) Beaujolais<br />

Nouveau zu verdanken ist – das Gros der Weintrinker nur<br />

äußerst zögerlich herantraut. Und so einige der attraktivsten<br />

Weine sowie Neuausrichtungen und Entwicklungen in qualitativer<br />

Hinsicht komplett verpasst. Das ist höchst bedauerlich,<br />

handelt es sich doch gerade hierbei um absolute Perlen französischer<br />

Winzerkunst, zudem zu einem nach wie vor vergleichsweise<br />

preiswerten, ja günstigen Kurs.<br />

8 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Rottiers<br />

BEAUJOLAIS FRANKREICH<br />

der dafür sorgte, dass nicht alle Cuvées gefüllt werden konnten.<br />

Die Mengen sind also leider sehr gering und wir fühlen mit Richard,<br />

dessen Weine seit einigen Jahren mit Lob überhäuft werden<br />

und doch nicht die enorme Nachfrage bedienen können.<br />

94 Punkte<br />

Seine Weinberge bewirtschaftet Richard Rottiers, ein traditionell<br />

arbeitender Handwerker, in zertifiziert biologischem Anbau!<br />

Die Weine, die er produziert weisen eine enorme Dichte<br />

und Konzentration auf, verwöhnen den Gaumen zudem mit<br />

höchster Eleganz, sagenhafter Frische und tiefer Mineralität.<br />

Man merkt bei jedem Schluck förmlich, wie der junge Winzer<br />

brennt, wie er all sein Herzblut in die Vinifizierung seiner<br />

heißgeliebten Weine steckt. Und diese wunderbaren Trouvaillen<br />

sind echte Perlen unseres Programms! Liebe Kunden: Das<br />

neue Bewusstsein beaujolaiser Spitzenwinzer ist in jeder Hinsicht<br />

beflügelnd und alle vergleichenden Degustationen zeigen,<br />

dass wir von einer wahren Renaissance des Beaujolais sprechen<br />

können – wie vor 15 Jahren im Burgund. Aber zu viel sympathischeren<br />

Preisen! Nehmen Sie teil an der vielleicht spannendsten<br />

Bewegung im französischen Weinbau!<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

Richard Rottiers ist ein echter Sympathieträger, der in den letzten<br />

Jahren durch recht ungünstige, zuweilen unglückliche Wetterkapriolen<br />

von der Natur regelrecht herausgefordert wurde.<br />

Für uns war seine Entdeckung ein Glücksfall – er widmet sich<br />

lediglich fünf Hektar Rebfläche und kann mittlerweile die große<br />

Nachfrage kaum mehr bedienen – doch bedeutet für ihn ein<br />

Jahrgang mit Frost oder Hagel auch sofort ein wirtschaftliches<br />

Desaster. „Richard Rottiers, einer der engagiertesten Biowinzer<br />

der Region, hat in den Jahrgängen 2016 und 2017 gelitten,<br />

in denen Moulin-à-Vent vom Hagel heimgesucht wurde. Aber<br />

2018 ist eine Rückkehr zu einer Art Normalität, und er hat eine<br />

Reihe ausgezeichneter Weine produziert. Ich kann die Weine<br />

nur wärmstens empfehlen!“ schrieb William Kelley (Robert Parker’s<br />

Wine Advocate) in seinem Vorjahresbericht. Nun steht<br />

ganz aktuell der Jahrgang 2019 an. Im Frühjahr gab es Frost, der<br />

die Ausgangsmenge verkleinerte, im August stellenweise Hagel,<br />

9


FRANKREICH BEAUJOLAIS<br />

Rottiers<br />

„MANGANÈSE“ MÉTHODE AROMATIQUE, VIN MOUSSEUX 2019<br />

Gamay als restsüßer Schaumwein hat Tradition in Frankreich und ist äußerst verführerisch!<br />

FBJ040719 „Manganèse“ Méthode A. Vin M., rosé 2019 PK 8% Vol. 16,66 €/l 12,50 €<br />

Überall dort, wo es in Frankreich größere Vorkommen<br />

an Gamay gibt, hat sich die Tradition restsüßer Gamay-Schaumweine<br />

erhalten. Dabei ist es gleichgültig,<br />

ob man ins Beaujolais schaut, an die Loire, Richtung<br />

Bugey in den Savoyen oder in die Auvergne. Klassisch<br />

wird ein solcher Schäumer so ausgebaut, dass der<br />

Gamay halbvergoren in die Flasche kommt und dort<br />

zu Ende gärt. Richard Rottiers hat diese Tradition bei<br />

seinem „Manganèse“ aufgegriffen, dessen Name von<br />

den vielen Manganknollen, die es in den Böden von<br />

Moulin à Vent gibt, herrührt. Der Wein ist ausgesprochen<br />

erfolgreich. Nicht nur dass Sie, werte Kunden,<br />

die Bestände immer sehr schnell leeren, der Wein gehörte<br />

vor einigen Jahren schon zu den Top-Ten-Weinen<br />

in US-Weinzeitschriften. Wir erwähnen das, weil<br />

es zeigt, dass ein vollendeter „Spaßwein“ wie der<br />

restsüße Gamay-bubbly Richard Rottiers’ viel Aufmerksamkeit<br />

erfahren kann. Und das ist ja auch kein<br />

Wunder, denn Restsüße wird schnell unterschätzt, vor<br />

allem wenn es um food pairing geht. Der „Manganèse“<br />

jedenfalls ist nicht nur ein hervorragender Aperitif, er<br />

passt auch sehr gut zu nicht allzu süßen Desserts wie<br />

Kuchen mit Kirschen oder Beeren und sogar noch besser<br />

zu salzigen und würzigen Vorspeisen. Unser Tipp:<br />

Probieren Sie diesen Wein zu Coppa, Bresaola oder Salami<br />

und auch mal zu einer Pizza! Der „Vin Mousseux“<br />

duftet einladend nach rotbäckigen Pfirsichen, nach<br />

roten Äpfeln und gelben Birnen, nach einem Hauch<br />

von gezuckertem Rhabarber und nach Granatapfelsaft,<br />

nach Johannisbeeren und Fruchtdrops. Trotz der<br />

feinen Süße ist der Wein sehr erfrischend und saftig,<br />

hell und schwebend. Wir können Ihnen versichern,<br />

dass einer Flasche ziemlich schnell auch eine zweite<br />

folgt. Und bei 8 Vol.-% Alkohol muss man das auch<br />

nicht bereuen.<br />

Der „Manganèse“ ist jetzt mit Genuss zu trinken. Potenzial<br />

hat er sicher bis 2023 und länger.<br />

91 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

„LA SAMBINERIE“ BEAUJOLAIS VILLAGES, ROUGE 2020<br />

91 Punkte: „Wärmstens empfohlen“ – William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FBJ040420 „La Sambinerie“ Beaujolais Villages, rouge 2020 12% Vol. 16,66 €/l 12,50 €<br />

FR-BIO-01<br />

Richard Rottiers’ Beaujolais Villages ist in Wahrheit ein<br />

Lagenwein. Er stammt direkt aus einer Parzelle hinter<br />

dem Weingut, das bereits an die Appellation Moulinà-Vent<br />

angrenzt. Ganz klassisch mit Hsilfe der macération<br />

semi-carbonique vergoren, verbringt dieser Wein<br />

im Fuder seinen Ausbau, um dann im frischesten Moment<br />

auf die Flasche gezogen zu werden. Dieser Gamay,<br />

der wie im Vorjahr 91 Parker-Punkte erhielt, liegt<br />

in transparentem Himbeerrosa im Glas und duftet<br />

nach Kirschpastillen, Himbeeren und Erdbeeren. Das<br />

ist fruchtintensiv aber keineswegs kitschig, sondern<br />

wunderbar stimulierend. Am Gaumen zeigt sich die<br />

feine Tanninstruktur der Gamay-Traube, die keinerlei<br />

mürbes Element besitzt, sondern samtig im Hintergrund<br />

mithallt, während eine intensive und kühle<br />

Frucht im Vordergrund steht. Es ist ein ungemein balancierter<br />

und harmonischer Beaujolais, seinem aus<br />

wärmerem Jahrgang stammendem Vorgänger um einiges<br />

an Finesse voraus, näher am nördlichen Burgund<br />

als an der im Süden angrenzenden Rhône.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2030 genießen.<br />

William Kelley traut ihm sogar Potenzial bis 2035<br />

zu!<br />

10 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Rottiers<br />

BEAUJOLAIS FRANKREICH<br />

92 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

BROUILLY, ROUGE 2019<br />

Das Wahrzeichen von Moulin-à-Vent:<br />

Die berühmte Mühle, beliebtes<br />

Fotomotiv für Beaujolais-Jünger<br />

92 Punkte: „Großzügig, elegant und fleischig am Gaumen, hell und lebendig mit<br />

feiner Tiefe und einem langen, energetischen Finale.“ – William Kelley (Robert Parker’s<br />

Wine Advocate)<br />

FBJ040519 Brouilly, rouge 2019 Diam-Kork 12,5% Vol. 18,00 €/l 13,50 €<br />

Seit vier Jahren baut Richard Rottiers, der Meister des<br />

„Moulin à Vent“, auch einen „Brouilly“ aus. Die Frucht<br />

dafür bekommt er von befreundeten Winzern, die genauso<br />

akribisch und nachhaltig im Weinberg arbeiten<br />

wie er. Ihn hat es immer gereizt, Gamay von einem<br />

deutlich anderen Boden zu verarbeiten, als ihn die Region<br />

Moulin-à-Vent bietet. Dort finden sich in seinen<br />

Weinbergen lachsroter Sandstein, Mangan und Granit.<br />

In Brouilly ist es hingegen ein besonders dunkler Granit<br />

und ferner blauer Schiefer. Dadurcht gelangt eine<br />

andere Energie in den Wein. Und die ist bei seinem<br />

„Brouilly“ besonders fein, aber um so nachhaltiger:<br />

Er duftet nach reifen dunklen Himbeeren, roten Kirschen,<br />

süßen Walderdbeeren und Blutorangen, nach<br />

Mandelblüten und ein wenig sogar nach Heckenrosen.<br />

Er kommt deutlich duftiger und heller daher als<br />

im 2018er-Jahrgang, in dem er ein mächtiger „Kirsch-<br />

Wein“ gewesen ist. Ganz ähnlich verhält es sich allerdings<br />

in puncto Saftigkeit und Spannung, die der<br />

„Beaujolais“ am Gaumen bietet. Der Gamay präsentiert<br />

sich großzügig und fleischig, mit lebendiger Säure<br />

und einem pudrigen Tannin. Hier ist vielleicht noch ein<br />

Tick mehr Spannung drin als 2018, ein Mehr an Energie<br />

und Druck. Das gefällt uns ausgezeichnet, und auch<br />

William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate) ist<br />

wieder sehr angetan, er vergibt erneut 92 Punkte.<br />

Der „Brouilly“ ist jetzt mit Genuss zu trinken. Potenzial<br />

hat er sicher bis 2027 und länger.<br />

11


FRANKREICH BEAUJOLAIS<br />

Rottiers<br />

„LES THORINS“ MOULIN-À-VENT, ROUGE 2019<br />

94 Punkte – Wine Enthusiast<br />

FBJ040919 „Les Thorins” Moulin-à-Vent, rouge 2019 SC 13% Vol. 20,66 €/l 15,50 €<br />

Erstmalig bieten wir Ihnen von der Domaine Richard<br />

Rottiers diesen fabelhaften Moulin-à-Vent aus der<br />

Parzelle „Les Thorins“ an. Wer sich einmal in der idyllischen<br />

Region aufhält kann dieses Fleckchen Erde auf<br />

Anhieb ausfindig machen. Es befindet sich direkt bei<br />

der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Windmühle,<br />

die Wahrzeichen und Namensgeber der Appellation<br />

ist. Das Terroir ist hier – ganz typisch – vom Granit<br />

geprägt und wird dank des Holzausbaus bestens eingefangen.<br />

Wir haben es hier mit einem würzigen und<br />

erdigen Gamay zu tun, der nach Brombeeren, Rosenblättern<br />

und Graphit riecht. Am Gaumen besticht er<br />

durch dunkle und saftige Frucht, die von einer feinen<br />

Säure getragen wird. Die Tannine sind sehr fein, dabei<br />

recht „griffig“ und tragen zur angenehm feinkörnigen<br />

Textur bei. Man hat sich durchaus daran gewöhnt,<br />

dass aus dem Beaujolais vor allem fruchtige<br />

und leichtfüßige Weine stammen. Umso angenehmer<br />

dann die Überraschung, wenn man dann einen Cru mit<br />

stattlicher Struktur wie diesen im Glas hat! Und dann<br />

wird schnell klar, warum Generationen von Winzern<br />

von der Langlebigkeit und Finesse gereifter Beaujolais<br />

schwärmen. Das ist ein schlicht traumhaft schöner<br />

Beaujolais!<br />

Diese kraftvolle und intensive Cuvée besitzt mühelos ein<br />

Reifepotenzial von bis zu 10 Jahren, trinkt sich allerdings<br />

schon jetzt wunderbar in Kombination mit gegrilltem<br />

und ordentlich gepfeffertem Fleisch.<br />

MOULIN-À-VENT, ROUGE 2019<br />

Burgundisch angehauchter Cru aus Moulin-à-Vent.<br />

FBJ040119 Moulin-à-Vent, rouge 2019 Diam-Kork 13% Vol. 22,60 €/l 16,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

Moulin-à-Vent mit seinen vielen unterschiedlichen<br />

Kleinklimata und Bodenstrukturen ist die Heimat von<br />

Richard Rottiers. Er kennt jede seiner Parzellen wie<br />

seine Westentasche. Für diesen Ortswein hat er neun<br />

davon ausgewählt. Alle tragen alte Reben (zwischen<br />

40 und 80 Jahre!) und werden seit langer Zeit biologisch<br />

bewirtschaftet.<br />

Wie alle seine Weine und wie es für die Region typisch<br />

ist, durchlaufen die Trauben eine macération semi-carbonique,<br />

bevor sie über sechs Monate hinweg ausgebaut<br />

werden, um danach noch weiter auf der Flasche<br />

zu reifen. In diesem Fall orientiert sich Rottiers am<br />

Burgund, denn dieser Beaujolais wurde im Eichenfass<br />

ausgebaut. Es ist für uns auch der burgundischste<br />

Wein seiner Kollektion. Das Bouquet verströmt einen<br />

erdigen Duft. Schwarze Trüffel, Rosen und Kirschen<br />

steigen aus dem Glas. Am Gaumen sind die Tannine<br />

wunderbar geschmeidig, begeben sich auch Tuchfühlung<br />

mit dem Gaumen ohne den Wein sperrig erscheinen<br />

zu lassen. Wir spüren hier durchaus das Potenzial<br />

und sicher profitiert dieser Wein von sechs bis zwölf<br />

Monaten Kellerreife, um noch mehr an süßfruchtigem<br />

Charme zu gewinnen. Wir mögen ihn allerdings auch<br />

schon jetzt in seiner etwas strengeren Phase, besitzt<br />

er doch eine wunderbare Präzision und Geradlinigkeit.<br />

Hier wirkt nichts verwaschen oder hitzig, sondern ist<br />

alles am rechten Fleck. Besonders prägnant ist hier die<br />

feine Ausprägung der Kirschfrucht, die bis zum Nachhall<br />

verweilt und dem Wein ein regelrecht spielerisches<br />

Element beschert. Im Hinblick auf die Langlebigkeit ist<br />

dies unser persönlicher Favorit im Jahrgang 2019.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2035 oder länger<br />

genießen.<br />

12 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Rottiers<br />

BEAUJOLAIS FRANKREICH<br />

NEU: 94 Punkte<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

13


FRANKREICH CHABLIS<br />

Garnier<br />

Garnier & Fils<br />

CHABLIS<br />

Die Garnier-Brüder aus Chablis stehen für<br />

terroirgeprägten Chardonnay und geduldigen<br />

Ausbau auf der Hefe. Tänzelnd, komplex und zu<br />

äußerst fairen Preisen.<br />

„Eine schlüssige Kollektion an Chablis von generösem Stil.“<br />

– La Revue du Vin de France, Guide 2021<br />

„Andersartige Chablis“ – Bourgogne Aujourd’Hui über die<br />

Kollektion 2018<br />

2018: „Einer der besten Jahrgänge der vergangenen 20 Jahre.“<br />

– Louis Moreau (Präsident der Chablis-Kommission des<br />

Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne)<br />

„Das Glück kommt unverhofft durch eine Tür, die wir fest<br />

verschlossen glaubten.“ – kein anderer Sinnspruch beschreibt<br />

unsere jüngste Entdeckung aus Chablis besser beschreiben.<br />

Das Chablis – trotz ihres Ruhms eine der meistunterschätzen<br />

Weinregionen der Welt – spielt in der Historie der französischen<br />

Weinkultur eine wichtige, in Teilen tragische (von einst<br />

über 40.000 Hektar Rebfläche sind heute knapp 5.700 übrig),<br />

aber immer tragende Rolle. Schon lange waren wir auf der Suche<br />

nach einem Weingut, das unsere bevorzugte Stilistik bei<br />

Chardonnay aus dieser Vorzeigeregion ideal verkörpert. Werte<br />

14 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Garnier<br />

CHABLIS FRANKREICH<br />

sind, direkt ein Glas, und, nach dem ersten Schluck, sofort die<br />

ganze Flasche. Was für eine Offenbarung! Es war der Basis-<br />

Chablis der Domaine Garnier & Fils. Nur wenige Tage später<br />

entdeckten wir in einem anderen renommierten Bistro erneut<br />

dieses Weingut auf der Karte. Wir bestellten augenblicklich<br />

einen anderen Chablis, einen 1er Cru, von diesem erst kürzlich<br />

entdeckten und sofort liebgewonnenem Erzeuger. Und der junge<br />

Sommelier freute sich sichtlich ob unserer Begeisterung und<br />

geriet ins Schwärmen, erzählte leidenschaftlich von diesem von<br />

ihm ebenfalls hochgeschätzten Betrieb, der im Süden Frankreichs<br />

aktuell in der Sommelierszene als Geheimtipp die Runde<br />

macht. Auch diese Flasche war blitzschnell geleert, noch aus<br />

Montpellier nahmen wir Kontakt zum Weingut auf und ließen<br />

uns weitere Muster nach Saarwellingen schicken, und nachdem<br />

wir uns dort versichern konnten, dass sich die außerordentliche<br />

Exzellenz der Weine vom Petit Chablis bis hinauf zu den<br />

Grand Crus durch sämtliche Weine des Hauses zieht, wanderte<br />

nur wenige Wochen später eine Palette aus Chablis in unser Lager.<br />

Mittlerweile präsentieren wir den dritten Jahrgang dieser<br />

Domaine, die aus unserem Sortiment nicht mehr wegzudenken<br />

wäre.<br />

Xavier und Jérôme Garnier stehen hinter diesen grandiosen<br />

Chablis, die wir auf Anhieb so liebgewonnen haben. Die beiden<br />

Brüder teilen eine enorme Passion für die nördlichste Appellation<br />

Burgunds. Und es hört sich an wie die klassische Erfolgsgeschichte,<br />

einen Weg, den viele Erzeuger im Burgund gegangen<br />

sind, allerdings schon vor mehreren Generationen.<br />

Kunden, die weltweit gesuchten und mittlerweile leider kaum<br />

mehr bezahlbaren Preziosen der Domainen Raveneau und Dauvissat<br />

sind die großen Klassiker der Region. Doch was gibt es<br />

darüber hinaus und zu erschwinglichen Preisen? Lange hatten<br />

wir das Gefühl, dass sich im Chablis nur sehr wenig bewegt.<br />

Einige große Handelshäuser bestimmen hier noch die Weinlandschaft<br />

und ein geschätzter Kollege sagte einmal scherzend:<br />

„Kennst Du die großen drei, kennst Du alle anderen.“ Weil eben<br />

viele kleine Betriebe ihre Trauben an die großen Handelshäuser<br />

liefern. Es hat nun einige Jahre gedauert, in denen wir immer<br />

wieder neue Produzenten in den Fokus fassten. Wir haben einige<br />

mit gutem Potenzial entdeckt, doch vermissten wir oftmals<br />

bei den Winzern die Konsequenz oder schmeckten zu wenig die<br />

Typizität der Region.<br />

Nichtsahnend, eigentlich auf Weinreise durch Gigondas und<br />

die Provence, besuchten wir eines Abends eine kleine neue<br />

spannende Weinbar in Montpellier. Und dort, zwischen all den<br />

aktuellen Kultweinen, entdeckten wir einen uns unbekannten<br />

Erzeuger aus Chablis, der im Offenausschank zu äußerst fairem<br />

Preis aufgeführt wurde. Also bestellten wir, neugierig wie wir<br />

Seit vielen Jahren lieferte Xavier und Jérômes Vater alle Trauben<br />

des rund 24 Hektar Betriebes an die großen Handelshäuser. Ein<br />

Dorn im Auge der heutigen Generation, dass selbst die Trauben<br />

aus den großen Premier-Cru- und Grand-Cru-Lagen in fremde<br />

Hände weitergegeben wurden. Doch damit war 1996 Schluss.<br />

In kleiner Auflage begannen die beiden Brüder, ihre selbst abgefüllten<br />

Flaschen an ausgewählte Restaurants zu verkaufen.<br />

Und sie hatten auf Anhieb Erfolg und fanden treue Abnehmer<br />

in und um Paris.<br />

Bestätigt durch die begeisterte Resonanz ihrer ersten Kunden<br />

wussten die beiden Brüder sofort, dass der eingeschlagene Weg<br />

der richtige ist. Und sie begannen, die Stärken ihrer vorzüglichen<br />

Weinbergslagen herauszuarbeiten. Dabei durchliefen die<br />

Weine einen stilistischen Wandel, der besonders in den letzten<br />

Jahren ein neues Qualitätsniveau erreichte. Die Weine sind<br />

mittlerweile so präzise und komplex, wie die beiden Brüder sich<br />

das einst erträumt hatten. Dabei berichten sie stolz von jedem<br />

Schritt, den die Domaine ging. Seit 2014 steht auch ein Sortiertisch<br />

im Weingut, der durch noch strengere Selektion nochmals<br />

eine neue Traubenqualität ermöglicht. Der Erwerb einiger hervorragender<br />

Premier-Cru- und Grand-Cru-Partien, die durch<br />

ihre guten Kontakte noch einigermaßen erschwinglich zu erstehen<br />

sind, erlaubt ihnen zudem, ein wunderbar breites Spektrum<br />

der Region abzubilden.<br />

Dabei gehen sie im Weinberg und Keller äußerst streng vor,<br />

vergären beispielsweise alle Weine nur mit den eigenen Hefen,<br />

15


FRANKREICH CHABLIS<br />

Garnier<br />

um deren Authentizität bestmöglich zu bewahren. In naher Zukunft<br />

wird zudem eine zertifiziert biologische Bewirtschaftung<br />

angestrebt, wie uns Jérôme bei unserem Besuch mitteilte.<br />

Ein stilprägendes Merkmal der Domaine, neben der riskant<br />

späten Lese, ist der geduldige Ausbau der Weine auf der Hefe<br />

und im großen Holz. Mitnichten darf man hier allerdings üppige<br />

oder schwere Weine erwarten. Es gilt hier zu bedenken, dass<br />

wir uns im Chablis an der Grenze des Weinbaus befinden. Auch<br />

heute noch kämpfen die Winzer regelmäßig gegen Fröste und<br />

Hagel an. Das Chablis ist dabei wie kaum eine andere Region<br />

von Katastrophen heimgesucht. Allein die letzte Dekade zeitigte<br />

zum Teil winzige Ernten, und auch im letzten Jahr standen<br />

die Winzer mit Feuerkerzen in den Grand Crus, besorgt um ihre<br />

bei extrem tiefen Temperaturen vom Erfrieren bedrohten Chardonnaytrauben.<br />

Zwischen 1950 und 1960 konnten lediglich drei<br />

Ernten durchgeführt werden, und so fuhren damals auch viele<br />

Winzerenkel entlang des Hangs eines berühmten Grand Crus<br />

mit Skiern ins Tal ab.<br />

Das zeigt, was für ein Risiko die Garnier-Brüder auf sich genommen<br />

haben, um selbst ihre komplexesten Chablis auf Flaschen<br />

zu ziehen. Sie bedienen sich dabei heute großer Fuder<br />

sowie 600-Liter-Holzfässer und gebrauchter Barriques, anstatt<br />

wie einige andere Betriebe alleine den Ausbau im Stahltank zu<br />

zelebrieren.<br />

Schlüsselfaktor für die außerordentliche Güte der Weine ist<br />

allerdings der lange Ausbau auf der Feinhefe von oft über 24<br />

Monaten. Das ergibt unglaublich komplexe, höchst aromatische<br />

Chablis, die bei aller Tiefe aber niemals den typisch kühlen Fußabdruck,<br />

ihre Würzigkeit und die feine Feuersteinaromatik verlieren,<br />

die für uns große Chablis ausmacht.<br />

Werte Kunden, die Kimmeridge-geprägten Böden bedingen<br />

im Chablis einzigartigen Chardonnay, der mit seiner Feuersteinaromatik<br />

den Inbegriff mineralischer Weine verkörpert. Die<br />

beiden Brüder Jérôme und Xavier sind zwei qualitätsbesessene<br />

Winzer, die das große Potenzial ihrer Lagen erkannt haben, und<br />

ihre Weine werden immer besser. Sie vertrauen in die Langlebigkeit<br />

ihrer Weine und veröffentlichen sie erst, wenn die beiden<br />

der Meinung sind, dass der optimale Zeitpunkt für diesen<br />

oder jenen Wein gekommen sei. Daher befinden wir uns bei den<br />

Grand Crus noch im Jahr 2017, wohingegen manch ein Premier<br />

Cru von 2018 stammt, die Basis des Hauses inzwischen schon<br />

aus dem heiß ersehnten Jahrgang 2019.<br />

16 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Garnier<br />

CHABLIS FRANKREICH<br />

PETIT CHABLIS, BLANC 2019<br />

Er heißt zwar so, aber hier ist nichts „petit“ – das ist Chablis in Reinkultur.<br />

FBU280119 Petit Chablis, blanc 2019 13% Vol. 18,66 €/l 14,00 €<br />

Das Petit Chablis dürfte zu den meistunterschätzten<br />

Appellationen Frankreichs gehören, zumindest was<br />

die ernsthaften Erzeuger betrifft, zu denen Garnier &<br />

Fils zweifelsohne gehört. Das Petit Chablis heißt so,<br />

weil es tatsächlich die kleineren Weine rund um den<br />

Kern des Chablis mit all seinen „Premiers Crus“ und<br />

„Grands Crus“ bildet. Bei Garnier & Fils bekommt man<br />

aus diesen Randlagen Weine mit einem überragenden<br />

Preis-Genuss-Verhältnis. Wenn man so will, dann ist<br />

das der Gutswein des Weinguts, in seiner Beschaffenheit<br />

unverwechselbar. Das ist 100 % „Chablis“: hell mit<br />

grünen Reflexen, zitrisch gelb mit reifen grünen Aromen.<br />

Im Prinzip ein Wein, der die Tugenden eines klassischen<br />

Chardonnay mit dem Charakter eines jungen<br />

„Sancerre“ verbindet. Das ist auch gar nicht weit hergeholt;<br />

denn das Sancerre an der Loire liegt gar nicht<br />

so entfernt, das Wetter ist nicht sehr unterschiedlich,<br />

und die Böden sind es auch nicht. Auch dort gibt es<br />

Kalk und Kreide aus dem Spätjura (hier: Kimmeridgium)<br />

wie im Chablis. Und wenn auch die Hänge des<br />

Petit Chablis in Teilen aus einem noch etwas jüngeren<br />

Erdzeitalter stammen, so bleibt der Chablis-Charakter<br />

doch klar erhalten.<br />

Sascha Speicher, Chefredakteur der Fachzeitschrift<br />

Meiningers Sommelier, fand vor einiger Zeit die treffenden<br />

Worte für diese Randappellation: „,Petit Chablis‘:<br />

frisch, leicht, der ideale Wein für Sommertage<br />

auf der Terrasse und ein charmanter Begleiter leichter<br />

sommerlicher Salate.“ Tatsächlich ist dies nicht nur<br />

ein idealer Sommerwein, sondern auch ein exzellenter<br />

Aperitif an kühleren Tagen oder überhaupt ein idealer<br />

Weißwein, wenn man Terroir-Wein mag, denn das ist<br />

dieser „Garnier“ auf alle Fälle:<br />

In der Nase zeigt der Wein Noten von Feuerstein, Kalk<br />

und Kreide, von weißen Johannisbeeren und Limette,<br />

Salzzitrone und Tomatengrün, einen Hauch von grüner<br />

Birne und Curryblatt. Am Gaumen schlägt der 2019er-<br />

Jahrgang voll durch, der Substanz und eine wunderbare<br />

Frische und Mineralität bietet. Das ist so saftig, so<br />

klar, so pur, so druckvoll und vibrierend lebendig, dass<br />

die Flasche definitiv nicht alt wird. Dieser Chardonnay<br />

tanzt gleichsam auf des Messers Schneide, ist absolut<br />

präzise, und dabei bietet er sehr viel Trinkfluss – eine<br />

unserer wichtigsten Empfehlungen aus dem Burgund!<br />

Jetzt und sicher bis 2024 zu genießen.<br />

17


FRANKREICH CHABLIS<br />

Garnier<br />

CHABLIS, BLANC 2019<br />

Dieser Chablis hat uns die traumhaften Weine der Garnier-Brüder<br />

nähergebracht und unser Chablis-Fieber angefeuert!<br />

FBU280219 Chablis, blanc 2019 12,8% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

Chablis, eine unserer Lieblingsregionen für mineralischen<br />

Chardonnay, eine unserer ersten Lieben für die<br />

feinen Burgunder aus Frankreich. Nirgendwo anders<br />

vereint der Chardonnay eine derartige mineralische, ja<br />

kreidige Ader mit kühler und zurückhaltend schlanker<br />

Frucht derartig gut wie hier. Aufgeteilt wird die nur<br />

rund 5.700 Hektar Rebfläche umfassende Weinbauregion<br />

in eine vierstufige Pyramide: Petit Chablis, jenen<br />

Lagen um Chablis, dem Kernstück Chablis sowie diverse<br />

Premier Crus und stolze 101 Hektar Grand Cru,<br />

verteilt auf sieben Climats (Einzellagen) von ehrwürdigem<br />

Ruf.<br />

Unser Coup de Cœur der Domaine Garnier & Fils<br />

stammt aus dem Herzstück, dem „Chablis“. Es ist der<br />

für uns typischste Wein, spiegelt er doch genau den<br />

Klassiker der Region wider, der Generationen von<br />

Sommeliers serviert und „lehrbuchgemäß“ verinnerlicht<br />

wurde. Der 2019er-Chablis verbrachte<br />

12 Monate im Stahltank. Allein sein Duft lässt<br />

ihn uns sofort in nördlicheren Gefilden verorten.<br />

Dieser Wein stammt aus sogenannten Portland-<br />

Kalkstein aus der Kreide-Zeit. Es handelt sich hierbei<br />

um die oberste Schicht aus dem Kimmeridgium, den<br />

kalkgeprägten Kreideböden aus dem oberen Jura-Zeitalter.<br />

Allein das Bouquet, eine erfrischende Brise aus<br />

Zitronenschalen, Austernschalen und einem Hauch<br />

Wacholder, verortet den Wein in nördliche Gefilde.<br />

Es handelt sich hierbei um reinen Chardonnay, der<br />

ob seiner Herkunft als Chablis deklariert wird. Jegliche<br />

Rebsorten-Indikation auf dem Etikett erübrigt<br />

sich hier. Dies lässt auch Rückschlusse auf das starke<br />

Herkunftsmodell und das französische Selbstverständnis<br />

der Weinregion schließen. Ein Chablis ist eben ein<br />

nicht austauschbarer Wein, primär von der Region und<br />

deren Kleinklima geprägt, erst sekundär von der Rebsorte.<br />

Er besticht am Gaumen durch eine blitzklare<br />

Aromatik und Struktur, die seidig aber nicht cremig ist.<br />

Alle Aromen drehen sich um die vielschichtigen Facetten<br />

der Zitrusfrucht, begleiten den geradlinigen und<br />

schlanken Chardonnay bis in den Nachhall. Genau hier<br />

verweilt er dann in seinem trockenen Nachklang, der<br />

einen mineralischen Eindruck hinterlässt und uns daran<br />

erinnert von welchen Böden dieser Wein stammt. Ein<br />

schlichtweg exzellenter und puristischer Chablis, der<br />

trotz seiner Radikalität auch ein kleiner Hedonist ist.<br />

Bei der Domaine Garnier & Fils handelt es sich übrigens<br />

um einen Familienbetrieb, der heute von den<br />

beiden Brüdern Xavier und Jérôme betrieben wird. Die<br />

beiden passionsgetriebenen Winzer hatten es satt,<br />

dass ihre Eltern das exzellente Traubenmaterial an die<br />

großen Häuser lieferten und waren sich des Potenzials<br />

ihrer Lagen wohl bewusst. Ab Mitte der 1990er-Jahre<br />

lieferten sie ihre ersten selbst abgefüllten Weine an<br />

Gastronomen in und um Paris. Und hatten dort sofort<br />

großen Erfolg mit den preiswerten Chablis. Der Anfang<br />

war gemacht, und es war den beiden Brüdern<br />

klar, dass es von dem eingeschlagenen Weg kein Zurück<br />

mehr gab. Heute zählen ihre Weine sicherlich zu<br />

den beliebtesten in unserem Sortiment.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt ab Herbst 2020, bis<br />

2026.<br />

18 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Garnier<br />

CHABLIS FRANKREICH<br />

Mastermind im Keller:<br />

Jérôme Garnier<br />

CHABLIS „GRAINS DORÉS“, BLANC 2017<br />

2017: So gut wie nie zuvor! Diese Cuvée wird im traditionellen Eichenfass ausgebaut!<br />

FBU280317 Chablis „Grains Dorés“, blanc 2017 12,5% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

„An der nördlichen Grenze der Appellation, in Lignyle-Châtel,<br />

führen die beiden Garnier-Brüder, Xavier<br />

und Jérôme, erfolgreich die Familiendomaine fort.“, so<br />

führt der französische Weinguide bettane+desseauve<br />

in das Portrait über unseren Neuzugang aus Chablis<br />

ein. Und besonders begeistert zeigen sich die Kritiker<br />

über die Spezialcuvée des Hauses, den „Grains Dorés“.<br />

„Diese höchst einzigartige Cuvée Grains Dorés, die<br />

zwei Jahre im Holz ausgebaut wurde, ist ein schönes<br />

Beispiel für einen gut eingebundenen Chablis, der<br />

trotz seiner Reichhaltigkeit immer fein und ausgewogen<br />

bleibt.“<br />

Anders als die im Stahltank ausgebauten Basisweine<br />

und die im großen Stockinger-Fass gefüllten Lagenweine,<br />

sieht die Cuvée „Grains Dorés“ ein klassisches<br />

Eichenfass burgundischer Größe. 30 Monate<br />

schlummern die Weine hier, um zu einer kraftvollen<br />

und dichten Cuvée heranzureifen. Der Vorgänger aus<br />

2015 war ob des Jahrgangs sehr aromatisch und kraftvoll.<br />

Mit dem Jahrgang 2017 (im Vorjahr fiel die Cuvée<br />

komplett den Spätfrösten zum Opfer) haben die beiden<br />

Brüder nach eigenem Bekunden ihre bisher beste<br />

Cuvée eingefahren. Sie zeigt sich deutlich fokussierter<br />

und schlanker als der Vorgänger. Uns gefällt der subtil<br />

reduktiv-mineralische Duft, der hier den Eindruck<br />

hinterlässt, pure Kreide zu riechen. Aus einer nördlich<br />

der Grand Crus gelegenen Parzelle, die sich wie ein<br />

Ausläufer des Premier Crus Fourchaume zart am Hang<br />

entlangzieht, stammen die Trauben. Am Gaumen besitzt<br />

die Cuvée einen eher kraftvollen Körper, zeit sich<br />

dicht und saftig. Ein perfekter Essensbegleiter! Sein<br />

Facettenreichtum verlangt Aufmerksamkeit und so<br />

bereitet uns dieser flintige Chardonnay enorme Freude,<br />

über einen langen Abend Glas für Glas genossen.<br />

Die Frucht bleibt subtil, etwas Birne, duftige Zitronen.<br />

Viel mehr dominiert der pure Kalk den Wein, so wie<br />

man es von gutem Chablis gewohnt ist.<br />

Der „Grains Dorés“ ist ein vergleichsweise hedonistischer<br />

Chablis Villages, der weniger Kanten zeigt und<br />

das Gegenstück zum stahligeren Petit Chablis darstellt,<br />

allerdings mit deutlich mehr aromatischer Tiefe<br />

auftrumpft. Es bereitet schlichtweg Freude, einen<br />

kräftigen Schluck von diesem vielschichtigen Wein zu<br />

nehmen. Zumal wenn man das für Burgund äußerst<br />

attraktive Preisniveau bedenkt.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl 2021 bis 2028.<br />

19


FRANKREICH CHABLIS<br />

Garnier<br />

CHABLIS 1ER CRU BEAUROY, BLANC 2017<br />

Beauroy: Seidiger und texturreicher Südhang-Chablis, der bei aller Kraft nichts von<br />

der Geschliffenheit der Region einbüßt.<br />

FBU281017 Chablis 1er Cru Beauroy, blanc 2017 12,5% Vol. 34,53 €/l 25,90 €<br />

Noch ein Premier Cru? Ja, der musste sein! Es<br />

kommt uns wie Weihnachten vor. Über das<br />

ganze Jahr versuchen wir uns, in unserer<br />

Weinauswahl zu beschränken. Bei unserem<br />

Besuch der beiden Garnier-Brüder im vergangenen<br />

Winter überzeugte uns dieser<br />

Premier Cru allerdings so sehr, dass wir nicht<br />

nein sagen konnten. Ganz im Gegenteil! Das<br />

liegt auch daran, dass der eher klassische Jahrgang<br />

2017 der flintigen und betont schlanken Art, die wir<br />

uns bei einem Chablis wünschen, voll in die Karten<br />

der Domaine spielte. Garnier hat sensationelle 2017er<br />

eingefahren und wir fühlen uns in unserer noch frischen<br />

Zusammenarbeit bestätigt und blicken einer<br />

großartigen Kollektion entgegen. Der Premier Cru<br />

Beauroy ist von allen Crus der fruchtigste Chablis.<br />

Ausgebaut im 25-Hektoliter-Fuder, zeigt er sich quasi<br />

von Holzeinflüssen abstinent. Die Nase nimmt feine<br />

Eindrücke von Feuerstein, Forellen-Birnen und Paraffin<br />

auf. Das ist minimalistisch, aber nicht zu puristisch<br />

und hart. Am Gaumen besitzt die Lage eine eher cremige<br />

Textur, allerdings ohne reife Fruchtnoten. Die<br />

Textur des Beauroy ist schlichtweg öliger und dichter.<br />

Das macht diesen Cru bereits jetzt enorm attraktiv.<br />

Er bleibt, typisch für einen Chablis, nicht ausladend,<br />

sondern gleitet geradlinig über den Gaumen, wirkt sogar<br />

schlanker, als es das intensive Bouquet andeutet<br />

und vermuten lässt. Man meint die Südausrichtung<br />

der Lage schmecken zu können, die hier in den kühlen<br />

nördlichen Gefilden Chablis’ für einen texturreicheren<br />

Weißwein sorgt, ohne alkoholische Schwere zu erzeugen.<br />

Kurzum: Ein höchst überzeugender Vertreter des<br />

Jahrgangs 2017 und gelungene Ergänzung im glanzvollen<br />

Lagen-Portfolio der beiden Brüder. Unbedingt<br />

probieren, es lohnt sich!<br />

Zu genießen ab sofort.<br />

CHABLIS 1ER CRU CÔTE DE JOUAN, BLANC 2017<br />

17 Punkte: „Mundwässernde Frische.“ – Weinwisser<br />

Öfters mal was Neues ausprobieren.<br />

FBU280417 Chablis 1er Cru Côte de Jouan, blanc 2017 13% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

Côte de Jouan, ein Premier Cru, ist in der Ruhmeshalle<br />

der Einzellagen aus Chablis eher unbekannt. Das liegt<br />

auch daran, dass sie sich nicht im Zentrum des Chablis<br />

befindet oder direkt an einen Grand Crus angrenzt. In<br />

Courgis, südwestlich des Stadtzentrums, befindet sich<br />

dieses exzellente Terroir, das auch von Jérôme und Xavier<br />

als „äußerst vielversprechend“ eingeschätzt wird.<br />

Lediglich um die 4.500 Flaschen lassen sich den Parzellen<br />

der Garniers hier im Schnitt abringen, denn hierbei<br />

handelt es sich um den kleinsten Premier Cru.<br />

Jérôme mag es, wenn seine Premier Crus zwei Herbste<br />

im Keller verbringen. Dann finden sie die für ihn richtige<br />

Balance. Übrigens ein Anspruch, den wir auch an<br />

den Weinen unserer Spitzendomaine Boisson-Vadot<br />

aus Meursault so sehr schätzen. Nach punktgenauer<br />

Handlese reifte der Wein für zwölf Monate in großen<br />

Fässern der tonneliers Taransaud und Stockinger auf<br />

der Hefe, um dann weiter auf der Flasche zu ruhen.<br />

Der diskrete, fast neutrale Holzausbau ergibt dabei<br />

eine Tiefe und einen weinigen Stil, den wir so sonst<br />

nur von Raveneau oder Dauvissat kennen. Anders als<br />

beim Ausbau im Stahltank, verleiht dies dem Chablis<br />

eine größere Komplexität., vor allem aber tritt die<br />

Frucht in den Hintergrund. Dieser Premier Cru zeigt<br />

sich zarter und geradliniger als der ölige Cru Beauroy.<br />

Das Bouquet duftet nach Feuerstein, gelbem Tee und<br />

Sternfrucht. Dieser Chablis ist fein ziseliert und stark<br />

terroirgeprägt. Am Gaumen wirkt er bisweilen salzig,<br />

nochmals feiner als sein großartiger Jahrgangsvorgänger.<br />

Für uns haben die Garnier-Brüder mit 2017 nochmals<br />

eine Schippe draufgelegt, die Weine wirken noch<br />

puristischer und klarer. Dieser zart hefige Chablis zählt<br />

zu den allerbesten der Kollektion. Er war schon im<br />

Vorjahr eine besondere Entdeckung für uns und überzeugt<br />

auch diesmal durch seine besondere Feinheit.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl 2023 bis nach<br />

2030. Ein wunderbarer Begleiter zu Krustentieren, Jakobsmuscheln<br />

an Safransud, puren Austern oder Ziegenkäse.<br />

20 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Garnier<br />

CHABLIS FRANKREICH<br />

CHABLIS 1ER CRU MONTMAINS, BLANC 2018<br />

Klarer, präziser und beeindruckend mineralischer Premier Cru! Chablis, linkes Ufer!<br />

FBU280618 Chablis 1er Cru Montmains, blanc 2018 13% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

Fährt man von Chablis aus nach Courgis, dann hat man<br />

rechts die Lagen Montmains, Fôrets und Butteaux im<br />

Blick. Sie bilden den wichtigsten Premier-Cru-Hügel<br />

auf der linken Uferseite der Sereine. Abgeleitet wurde<br />

der Name der Lage Montmains von „Montméen“, was<br />

sich auf einen mittelgroßen Berg bezieht, der niedriger<br />

ist als die umliegenden Gipfel. Mit seiner südöstlichen<br />

und teils nordöstlichen Ausrichtung genießt dieser<br />

lange und schmale climat die frühe Morgensonne, ist<br />

aber exponiert für Wind und Kälte. Damit gehört er<br />

zu den frostgefährdeten Lagen, und da die Lese spät<br />

erfolgt, war das früher ein Problem. Mit dem Klimawandel<br />

wird die Lage immer interessanter; denn nun<br />

spielt sie mit der Reife ihre ganze Frische und Mineralität<br />

aus. Das zeigt sich gerade in 2018, wo es warm<br />

war, aber der „Montmains“ nur so vor Frische strotzt.<br />

Im Boden findet sich der typische Kimmeridge-Kalk<br />

unter einer Ton-Schicht, die zwischen Braun und Dunkelrot<br />

changiert. Der Chablis wirkt in der Jugend oft<br />

karg und verschlossen, hat aber ein Alterungspotential<br />

von zehn Jahren und mehr. In 2018 wirkt der Wein jedoch<br />

gar nicht so zugeknöpft, sondern charmant und<br />

einladend. Bei den Garniers wird der „Montmains“ zu<br />

einem kleinen Teil im Edelstahl und zu einem größeren<br />

Teil im großen Fuder von Stockinger ausgebaut.<br />

Das sorgt für Seidigkeit und gleichzeitig für Spannung.<br />

Holz spürt man dabei so gut wie gar nicht.<br />

Im Duft erinnert dieser Premier Cru an zerstoßenen<br />

Stein und Zitronenschalen, an weißfleischiges Obst<br />

und an eine gerade reif gewordene, in Teilen sogar<br />

noch leicht grüne Ananas. Mit Luft wird ein Hauch von<br />

Honig im Hintergrund spürbar und ebenso ein Hauch<br />

von Wollwachs. Am Gaumen zeigt sich eine reife helle<br />

Frucht, die im Wesentlichen von zitrischen Noten,<br />

aber auch wieder von weißfleischigem Steinobst geprägt<br />

ist, das eine zusätzliche Substanz und Fleischigkeit<br />

mit in den Wein bringt. Prägend ist hier aber vor<br />

allem die massive Säure und die Mineralität, die sich<br />

sehr schnell ihren Weg durch die saftige Frucht bahnt<br />

und für pure Energie sorgt. Trotz des warmen Jahrgangs<br />

baut sich hier ein gehöriger Druck auf. Gleichzeitig<br />

findet sich ein seidiger Schmelz ein und zudem<br />

eine herbe, erfrischende Note im langen Finale. Das ist<br />

„Chablis“ in Reinkultur.<br />

Der Chablis ist jetzt schon mit Genuss zu trinken. Potential<br />

hat er sicher bis 2030 und länger.<br />

21


FRANKREICH CHABLIS<br />

Garnier<br />

CHABLIS 1ER CRU MONT DE MILIEU, BLANC 2018<br />

Nicht weit von den Grands Crus des Chablis entfernt, gehört dieser Premier Cru zu<br />

den Burgundern mit überragender Preis-Genuss-Balance.<br />

FBU280718 Chablis 1er Cru Mont de Milieu, blanc 2018 13% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

Weine vom „Mont de Milieu“ gehören zu den interessantesten<br />

Entdeckungen, die man im Chablis machen<br />

kann. Das liegt an der Lage, die nur unweit von den<br />

Grands Crus der Appellation entfernt ist. Der Mont<br />

de Milieu wurde 1218 zum ersten Mal als montmelliant<br />

erwähnt und später als mont de milieux bezeichnet.<br />

Der Name, übersetzt heißt er so viel wie „Mittelberg“,<br />

stammt daher, dass genau in der Mitte der Erhebung<br />

die Grenze zwischen dem Herzogtum Burgund und<br />

der Champagne lag.<br />

Heute profitiert der Premier Cru von seiner südlichen<br />

Ausrichtung, die in manchen Jahren, wenn das Chablis<br />

wieder einmal vom Frost geplagt wird, den entscheidenden<br />

Vorteil bieten kann. 2018, einem auch im Chablis<br />

vergleichsweise warmen Jahr, war das kein Problem.<br />

Da ging es den Brüdern Garnier eher darum, die<br />

perfekte Balance aus Reife und Frische zu erreichen<br />

und die besondere Mineralität, für die der „Mont Milieu“<br />

bekannt ist, zu integrieren. Tatsächlich ist ihnen<br />

das auf wunderbare Weise gelungen. Der Wein öffnet<br />

sich im Duft mit leichtem Feuerstein und zerstoßenem<br />

Stein, mit Zitrusfrüchten und hellem Tabak, bevor sich<br />

mit etwas mehr Wärme der Duft von Birnen, ein wenig<br />

Ananas und Orangen einstellt. Am Gaumen zeigt<br />

der „Mont de Milieu“, der über 18 Monate im Edelstahl<br />

(30 %) und im großen Holz (70 %) ausgebaut wurde,<br />

seine pure Energie und Frische, das Kalkig-Flintige und<br />

auch das vibrierend Mineralische, das der Lage innewohnt.<br />

Dazu kommen eine seidige Textur und eine<br />

reife helle und einladende Frucht. Dieser Premier Cru<br />

besitzt eine reife und gleichzeitig sehnige Säure, auch<br />

hier wieder eine leichte Tabaknote und das Fordernde<br />

von Ananas- und Zitrusfrüchten.<br />

Auch der 2018er ist wieder ein großartiger Chablis,<br />

und in einem Preisbereich, in dem man in Meursault<br />

nicht einmal anfangen müsste zu suchen.<br />

Schon jetzt mit Genuss zu trinken. Potenzial bis sicher<br />

bis 2028+<br />

CHABLIS 1ER CRU FOURCHAUME, BLANC 2018<br />

Vielleicht die beste Premier-Cru-Lage im Chablis.<br />

FBU280518 Chablis 1er Cru Fourchaume, blanc 2018 13% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

Die nördliche, aber nach Südwesten ausgerichtete<br />

Lage „Fourchaume“ ist ein Glanzstück in jedem Chablis-Portfolio.<br />

Der kalkig-kreidige Boden und die Exposition<br />

sorgen für einen exzellenten Wein, der den<br />

Grands Crus des Ortes oft kaum nachsteht. Das kann<br />

man beim 2018er „Fourchaume“ der Brüder Jérôme<br />

und Xavier Garnier sehr gut nachvollziehen. Trotz des<br />

warmen Jahres ist dies ein herausragender Wein geworden.<br />

Hier zeigt sich die Lage in Reinkultur. Man<br />

muss dem Fourchaume nur etwas Zeit lassen – entweder<br />

im Keller oder nach dem Öffnen der Flasche<br />

auf der Terrasse, dem Balkon oder im Kühler. In den<br />

ersten Stunden zeigt sich dieser Premier Cru zwar<br />

reif und gelbfruchtig mit viel Substanz, aber erst mit<br />

Luft und Zeit findet er seine klassische Struktur, seine<br />

Finesse und kreidige Textur. Und dann geht tatsächlich<br />

„die Post ab“, denn der Fourchaume wird immer<br />

präziser und klarer, komplexer und balancierter. Vor<br />

allem begeistert er mit Charme, wie man ihn so perfekt<br />

nur selten im Chablis findet. Im Duft zeigen sich<br />

Kalk und Kreide, Salzzitronen und Limetten, knackige<br />

Birnen und Reineclauden, weiße Schokolade und ein<br />

Touch von Holz. Am Gaumen wird die pure Energie<br />

und Mineralität des Weines von Minute zu Minute<br />

offensichtlicher. Hier verbindet sich eine reife Frucht<br />

mit Säuredruck und einer feinen kreidigen Textur, die<br />

zudem eine elegante Cremigkeit aufweist. Der Chablis<br />

ist aromatisch tief und komplex, dicht und lang. Für<br />

Chablis-Verhältnisse kann man diesen „Premier Cru<br />

Fourchaume“ nur als echtes Schnäppchen bezeichnen,<br />

so ausgewogen und einladend ist er. Für uns ist dieser<br />

herausragende 2018er ein klarer coup de cœur!<br />

Im Idealfall gibt man dem Wein noch Zeit bis 2024 oder<br />

öffnet ihn einige Tage vor dem Genuss. Er hält sich gekühlt<br />

leicht über eine Woche und wird dabei immer besser.<br />

Potenzial hat er sicher bis 2030 und darüber hinaus.<br />

22 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Garnier<br />

CHABLIS FRANKREICH<br />

CHABLIS GRAND CRU VAUDÉSIR, BLANC 2017<br />

„Chablis Grand Cru“ aus dem überragenden, hellen und frischen Jahrgang 2017<br />

FBU280917 Chablis Grand Cru Vaudésir, blanc 2017 13% Vol. 77,20 €/l 57,90 €<br />

Wer als Winzer im Chablis lebt und arbeitet, hat es<br />

nicht leicht. Nicht umsonst sind dort ab den frühen<br />

1920ern sehr viele Weinberge aufgegeben worden,<br />

nicht etwa, weil die Qualität nicht stimmte, sondern<br />

aufgrund ihrer Exposition. Das Chablis ist bis heute<br />

äußerst frostanfällig, und deshalb muss man als chablisien<br />

äußerst starke Nerven besitzen. Das galt nach<br />

2016 mit bis zu 90 % Verlusten auch wieder für das Jahr<br />

2017. Der Frost setzte im April ein, und zwar über 15<br />

Nächte. Zudem wurde die Gegend vom Hagel heimgesucht.<br />

Glücklicherweise fanden sich in den Parzellen<br />

des „Grand Cru Vaudésir“ trotzdem noch genügend<br />

Trauben, um einen Wein füllen zu können. Und nach<br />

dem doch ziemlich apokalyptischen April gab es einen<br />

idealen Wetterverlauf, der dafür sorgte, dass die Trauben<br />

fast drei Wochen früher gelesen werden konnten<br />

als im Vorjahr. Das sorgte natürlich für noch mehr Frische<br />

und brillante Säure im Wein. Tatsächlich konnten<br />

die Trauben in perfektem Zustand gelesen werden,<br />

und der Wein strotzt nur so vor Vitalität und der für<br />

Vaudésir so typischen Mineralität. „Vaudésir“ gehört<br />

übrigens zu den wenigen burgundischen Lagen, die<br />

wie ein Amphitheater zur Sonne ausgerichtet sind.<br />

Mit 15,4 Hektar, eingebettet zwischen den Grands<br />

Crus „Les Clos“ und „Grenouilles“, verfügt das Climat<br />

über eine besonders hohe Menge an Fossilien. Der<br />

Name „Vaudésir“ hat übrigens nichts mit „désir“, also<br />

mit „Wunsch“ oder „Sehnsucht“ zu tun, sondern mit<br />

den „Vauds“, den „Waadtländern“, nach denen ein Pfad<br />

innerhalb des Weinbergs benannt ist.<br />

Im Gegensatz zu den Premier Crus, die im Edelstahl<br />

und großen Holz ausgebaut werden, reifen die Grands<br />

Crus bei Garnier in kleinen Fässern. Das Mehr an Holz<br />

stecken die kraftvollen Weine mühelos weg. Der fast<br />

goldgelbe Chardonnay des Grand Cru Vaudésir duftet<br />

so streng und kühl, wie man es von einem Chablis erwartet.<br />

Es schwingen nämlich viele kreidige und kalkige<br />

Noten mit. Ferner findet sich Rauch von Feuerstein<br />

zusammen mit grüner Frucht. Und mit der grünen<br />

Frucht meinen wir Reineclauden, grüne Birnen, Limetten<br />

und auch kräutrige Noten wie zum Beispiel Minze.<br />

Insgesamt hat man hier den Eindruck, als habe man<br />

einen Grand Cru aus Burgund mit einem Sancerre oder<br />

Pouilly Fumé gekreuzt, was wiederum einen sehr eigenen<br />

Stil ergibt. Genau das macht einen Chablis im Allgemeinen<br />

und den „Vaudésir“ im Besonderen so einzigartig.<br />

Und 2017 ist genau das richtige Jahr, um den<br />

Wein ist seiner absolut reintönigen, klassischen, hellen<br />

und frischen Art kennenzulernen. Schon im Duft kann<br />

man all das finden – am Gaumen aber wird das Ganze<br />

dann mit den zusätzlichen Komponenten Druck und<br />

Straffheit geradezu multidimensional. Der Wein hat<br />

enorm viel Zug, Säuredruck und einen Ausdruck an<br />

Mineralik, die an Strom direkt aus einer Blockbatterie<br />

denken lässt. Hinzu kommt eine Textur, die so fein<br />

und finessenreich ist, wie man sie tatsächlich nur in<br />

einem Grand Cru findet. Das ist lang, dicht, druckvoll<br />

und aromatisch, seidig und gleichzeitig scharf wie eine<br />

Damaszener-Klinge. Auch wenn das kein Wein für den<br />

kleinen Geldbeutel ist – schließlich sind wir im Burgund<br />

und bei einem wahrhaftigen Grand Cru –, muss<br />

man sich doch verwundert die Augen reiben, wenn<br />

man sich die meist dreistelligen Preise ähnlicher Weine<br />

auf vergleichbaren Niveau anschaut, die etwa von<br />

der Côte de Beaune stammen. Chablis ist eben immer<br />

noch etwas ganz Besonderes.<br />

Der „Vaudésir“ ist jetzt schon mit Genuss zu trinken, sollte<br />

aber im Idealfall karaffiert werden. Seinen Höhepunkt<br />

erreicht er wohl zwischen 2025 und 2035.<br />

23


FRANKREICH PROVENCE<br />

Trévallon<br />

Subskriptionsofferte<br />

2019<br />

Domaine de<br />

Trévallon<br />

SAINT-ÉTIENNE-DU-GRÈS<br />

Jeder Weingutsbesuch ein Fest.<br />

Fassprobe mit Ostiane, der charmanten Tochter von Eloi Dürrbach<br />

24 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Trévallon<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

Mythische Weine<br />

aus dem Herzen der Provence<br />

Jahresbeginn ist Trévallon-Zeit– und wir wissen aus den unzähligen<br />

Voranfragen, wie sehr viele von Ihnen auf die Veröffentlichung<br />

unseres Primeur-Angebots des neuen Jahrgangs warten.<br />

Nur zu verständlich: Trévallon. Welch magischer Klang, welch<br />

großer Name!<br />

Mittlerweile haben die Weine dieser Domaine bei vielen Weinliebhabern<br />

Kultstatus erreicht, verbinden diese Preziosen aus<br />

biologischem Anbau vom Fuße der malerischen Alpilles doch<br />

die Kraft legendärer Gewächse aus Hermitage mit der Finesse<br />

und Eleganz Bordelaiser Prestige-Kreszenzen im Stile der<br />

1980- und -90er-Jahre und einer wahren Orgie sinnlicher Aromen!<br />

Seit Jahren entstehen hier Weltklasseweine, die natürlich<br />

auch extrem gehypte „100-Punkte-Wunder“ locker an die Wand<br />

spielen und Jahrgang für Jahrgang in unsere persönlichen Keller<br />

wandern. Ein Pinard-de-Picard-Urgestein und für uns eines der<br />

besten Weingüter Südfrankreichs überhaupt … und eine unserer<br />

ganz großen Lieben!<br />

Die nördlichen Alpilles sind eines der schönsten Fleckchen Erde<br />

in Frankreichs Süden. Von inselartig in die wilde Naturlandschaft<br />

eingebetteten Parzellen, die von einem Meer aus Steinen<br />

überflutet zu sein scheinen, stammt einer der eigenständigsten,<br />

charaktervollsten und unvergleichlichsten Rotweine der Welt.<br />

Hier, unweit der malerischen mittelalterlichen Gemeinde Les<br />

Baux-de-Provence, bedingen ein spezielles Mikroklima (kennzeichnend<br />

insbesondere der Einfall kalter Nordwinde und das<br />

Abblocken warmer Luftströme aus der Camargue durch die<br />

gezackten Gipfel des Kalksteinmassivs der wilden Alpilles-Bergkette),<br />

die daraus resultierende verlängerte Vegetationsperiode<br />

und eine späte Lese (nebst Ertragsreduktion) einen enorm (im<br />

besten Sinne) eigenwilligen Wein, den ein gewisser Anwalt aus<br />

dem schönen Baltimore namens Robert McDowell Parker Jr. vor<br />

Jahren schon als eine der schönsten Entdeckungen seines Lebens<br />

bezeichnet hat.<br />

Wir lieben diese magischen Weine, seit wir sie vor gut einem<br />

Vierteljahrhundert (!) zum ersten Mal verkosten durften. Infolge<br />

der klimatischen Veränderungen in Europa scheint es im Nachhinein<br />

eine geradezu seherische Entscheidung von Eloi Dürrbach<br />

gewesen zu sein, schon vor mehr als 30 Jahren seine Weinberge<br />

im Norden (!) der Alpilles anzupflanzen, um dort durch die<br />

kühlen Mistralwinde, die zum Teil sengende Hitze des Südens<br />

zu mildern. Bestockt sind die Weinberge je etwa zur Hälfte mit<br />

Cabernet Sauvignon und Syrah, was dazu geführt hat, dass auch<br />

die Ursache für die Einstufung des Trévallon als „vin de pays“<br />

ist. Diese „unübliche und untypische“ Rebsortenzusammensetzung<br />

führte zur „Degradierung“ von der ach so bekannten<br />

Appellation Côteaux d’Aix (verzeihen Sie bitte unsere leise Ironie,<br />

werte Kunden) zu dem wohl besten VdP Frankreichs. Diese<br />

Spitzfindigkeit fiel den Bürokraten der INAO allerdings erst ein,<br />

nachdem sich die Spitzengewächse des Bordelais, selbst die 100<br />

Parker-Punkte-Weine Margaux und Montrose, bei einer Probe<br />

der großen Weine des 90er Jahrgangs, veranstaltet von der belgischen<br />

Sommelierunion, dem Trévallon als souveränem Sieger<br />

geschlagen geben mussten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt<br />

und dahinter Einflussnahmen gekränkter Bordelaiser Château-<br />

Besitzer vermutet …<br />

Eloi Dürrbachs „Trévallon“ jedenfalls wird seither von allen<br />

Weinkritikern und Liebhabern gleichermaßen enthusiastisch<br />

gefeiert und zu den besten Weinen der Welt gezählt. Er ist in<br />

Frankreich und den USA längst zum Kultwein avanciert und<br />

wird dort inzwischen zu exorbitanten Preisen gehandelt. Zudem<br />

wird dieser bekömmliche, ungemein frische, fabelhaft finessenreiche<br />

Wein, der streng limitiert zugeteilt wird, rein ökologisch<br />

angebaut und nach etwa zwei Jahren im Holzfass (eine kleine<br />

Partie – etwa 10 % – in neuen Barriques, der in großen alten Fudern)<br />

unbehandelt und unfiltriert auf Flaschen abgezogen. Die<br />

großartigen Weine von Trévallon besitzen, so zugänglich und<br />

lustvoll sie in ihrer Jugend bereits schmecken, ein immenses Reifepotenzial<br />

von 25 Jahren und mehr! In diesem quasi mythischen<br />

Gewächs dominieren stets die fabelhafte Mineralität und eine<br />

enorm komplexe Frucht das Holz – und nicht umgekehrt, wie<br />

dies bei so vielen „gemachten“ Weinen der Fall ist, die, bar jeder<br />

Originalität, stilistisch vollkommen austauschbar sind.<br />

Heute bieten wir Ihnen in Subskription den hochgelobten<br />

Jahrgang 2019 sowie eine kleine Menge des 2020er Weißweins<br />

an. Wie alle seine Vorgänger wird auch dieser Jahrgang<br />

zum Ende der Subskriptionszeit ausverkauft sein. Nutzen Sie<br />

daher unbedingt die Gelegenheit, sich einige Flaschen dieser<br />

faszinierenden Traumweine zu sichern – besser kann ein Wein<br />

aus dem Süden Frankreichs nicht schmecken!<br />

25


FRANKREICH PROVENCE<br />

Trévallon<br />

DOMAINE DE TRÉVALLON IGP ALPILLES, BLANC 2020<br />

Absolute Rarität.<br />

max. 2 Fl/ Kunde<br />

In Subskription: Auslieferung vorgesehen ab Sommer 2022<br />

FPR010220 Domaine de Trévallon IGP Alpilles, blanc 2020 88,00 €/l 66,00 €<br />

Ähnlich wie der weiße „Grange des Pères“ ist Dürrbachs<br />

„Blanc“ eine absolute Legende, um die sich<br />

Weinliebhaber förmlich reißen. Kein Wunder, machen<br />

doch nur zwei Hektar der Rebfläche weiße Traubensorten<br />

aus. Neben dem phantastischen Rotwein von<br />

Trévallon sorgt er immer wieder für Furore, gilt er doch<br />

zu Recht als einer der größten Weißwein-Schätze des<br />

französischen Südens. Chardonnay und Marsanne bilden<br />

den Großteil der Cuvée, Roussanne und Grenache<br />

Blanc runden sie ab. Dabei sorgt der Chardonnay für<br />

Körper, Marsanne durchaus für eine gewisse Würze<br />

und Mineralität. Ostiane Dürrbach schätzt aber besonders<br />

den Anteil an Roussanne: „Eine Rebsorte, die<br />

ich sehr mag. Sie ist gewiss nicht einfach im Weinberg,<br />

aber in aromatischer Hinsicht eine Offenbarung!“ Und<br />

dann ist da sogar noch eine Spur von Clairette mit von<br />

der Partie. Diese wird tatsächlich erst nach der Lese<br />

der Rotweintrauben eingefahren. Sie stammt von der<br />

höchsten Parzelle der von viel Waldfläche umgebenen<br />

Weinberge auf Trévallon und ist für eine feine Säure<br />

im Wein verantwortlich. Dabei ist es magisch zu sehen,<br />

wie sie in der Cuvée – wir dürfen stets die einzelnen<br />

Rebsorten aus dem Fass probieren – den finalen<br />

„Stoff“ wie eine Saumnaht festigt und umschließt.<br />

Wer diesen Wein einmal verkosten konnte, wird ihn<br />

nicht mehr vergessen: Er verbindet eine kräftige<br />

Struktur mit ausgeprägter Mineralität und dezenter<br />

Säure, die durch ein perfekt dosierten Holzeinsatz<br />

(in der Regel 12 Monate im Barrique) regelrecht aufblüht.<br />

Dazu die herrliche Aromenfülle (Honig, weiße<br />

Blüten, Kamille sowie Aprikosen und Quitten), die –<br />

und das macht die Weine Trévallons aus – immer auch<br />

den Duft, ja die Gestalt der Landschaft widerspiegeln<br />

aus der sie stammen. Liebe Kunden, bitte denken Sie<br />

daran, dass trotz des langen und intensiven Kontakts<br />

zu Familie Dürrbach, unsere jährliche Allokation dieser<br />

begehrten Spezialität vergleichsweise klein, um nicht<br />

zu sagen winzig ist!<br />

Die grandiosen Weine gedeihen auf der<br />

Nordseite der traumhaften Alpilles<br />

26 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021<br />

© Bild: Domaine de Trévallon // Auszug aus dem Buch „Trévallon, une famille d’artistes, un vin rare“


Trévallon<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

DOMAINE DE TRÉVALLON IGP ALPILLES, ROUGE 2019<br />

En primeur: Die Ikone des französischen Südens!<br />

In Subskription: Auslieferung vorgesehen ab Sommer 2022<br />

FPR010119 Domaine de Trévallon IGP Alpilles, rouge 2019 74,66 €/l 56,00 €<br />

FPR010119M D. de Trévallon IGP Alpilles, rouge 2019 MAGNUM 78,66 €/l 118,00 €<br />

FPR010119D D. de Trévallon IGP Alpilles, rouge 2019 DOPPELMAGNUM 88,33 €/l 265,00 €<br />

Die pittoreske Straße am malerischen Dörfchen Bauxde-Provence<br />

weckt alljährlich schönste Erinnerungen ins<br />

uns. Einmal im Tal angelangt, bekommt man sehr schnell<br />

ein Gefühl für die Landschaft und ihren Duft, der sich<br />

dann in einem der schönsten Weine der Region wiederfindet.<br />

Die Domaine de Trévallon befindet sich etwas<br />

abgelegen von den touristischen Highlights der Provence<br />

ist, von viel Wald umgeben, ein Ort der Ruhe und<br />

Stille. Ostiane, die Tochter Elois und mittlerweile das<br />

„Gesicht“ der Domaine, beschreibt Trévallon als einen<br />

„Ort der Reben – aber nicht nur!“ und verweist damit<br />

auf die Philosophie und den Charakter der Domaine als<br />

„Gesamtkunstwerk“. Mitten im Parc Naturel Régional<br />

des Alpilles befinden sich ganze 60 Hektar im Besitz der<br />

Familie. Doch nur 17 davon sind mit Weinreben bestanden.<br />

Der Rest verteilt sich auf fünf Hektar Olivenhaine<br />

und die Garrigue, geschützte und wilde Natur. Darauf<br />

tummeln sich Bienen und seit kurzem zehn Mutterschafe<br />

– die ähnlich pittoresken Wildschweine müssen aufgrund<br />

ihrer besonderen Vorliebe für süße Trauben leider<br />

draußen bleiben, weshalb das Land von Zäunen umringt<br />

ist, was bei uns tatsächlich den Eindruck eines Stückchen<br />

vom Paradiesgarten Eden erweckt. Leben und arbeiten<br />

im Gleichgewicht, im respektvollen und ressourcenschonenden<br />

Umgang mit der Natur – ein intrinsischer<br />

Wunsch der Dürrbachs und sicherlich auch Beweggrund<br />

für die Gründung der Domaine. Eloi, dessen Winzerdasein<br />

1973 seinen Anfang nahm, studierte ursprünglich<br />

Architektur und Mathematik in Paris, bevor er sich in<br />

die Landschaft und den Sommersitz seiner Großmutter<br />

verliebte und sich ihrem „Ruf“ nicht mehr entziehen<br />

konnte. Zumal ihm die Bedingungen für Weinbau hier<br />

ganz besonders geeignet schienen, so etwa das spezielle<br />

Mikroklima, der Einfall kalter Winde aus dem Norden<br />

und das Abblocken der warmen Luftströme aus der Camargue<br />

durch die gezackten Gipfel des Kalksteinmassivs<br />

der wilden Alpilles-Bergkette. Die daraus resultierende<br />

verlängerte Vegetationsperiode und die späte Lese ergeben,<br />

zusammen mit dem erstklassigen Terroir und der<br />

extremen Ertragsreduzierung, einen der eigenwilligsten<br />

Weine der Welt.<br />

Der Trévallon gehört zweifelsfrei zu den Legenden des<br />

französischen Südens, besitzt Kultweinstatus und sorgt<br />

für Gänsehaut! Er ist einer der großen Klassiker, der sowohl<br />

die Region als auch ihre Wahrnehmung wie kaum<br />

ein anderer Wein geprägt hat. Uns fiele in dieser Kategorie<br />

nur noch die Domaine de la Grange des Pères von<br />

Laurent Vaillé ein. Beide Betriebe verbindet eine bemerkenswerte<br />

Beschränkung auf das Wesentliche. Im Fokus<br />

stehen zwei Weine, ein Rot- und ein Weißwein (inklusive<br />

und eine langen Historie exzellenter Jahrgänge), die irritierenderweise<br />

einerseits die qualitative Spitze der Region<br />

abbilden, andererseits von starren Regularien (und<br />

ihren Erfüllungsgehilfen) als einfache „Landweine“ abgestuft<br />

wurden. Man musste schon Mut besitzen, um in<br />

jungen Jahren dennoch mit Überzeugung weiterzumachen.<br />

Doch um aus einer solchen Situation auch noch<br />

als strahlender „Sieger“ hervorzugehen, bedarf es weit<br />

mehr als nur Mut!<br />

Wie überall auf der Welt, müssen sich auch die Winzer<br />

im Süden Frankreichs seit einigen Jahren mit steigenden<br />

Temperaturen und früherer Traubenreife arrangieren<br />

– so auch 2019. Für Ostiane ist das Jahr dennoch eine<br />

höchst positive Überraschung, denn „Besonders wichtig<br />

ist, dass der Ausdruck des Terroirs von Trévallon zur<br />

Geltung kommt und das liegt uns in warmen Jahrgängen<br />

besonders gut.“ so die Winzerin. „Wir haben eine<br />

wunderschöne Balance und Dichte im Wein aber auch<br />

Salzigkeit und Frische.“ Und in der Tat zeigen sich Cabernet<br />

und Syrah, die wir wie immer vom Fass separat verkosten<br />

durften, von einer besonderen Frische, die wie so<br />

nicht erwartet hatten: reife Tannine, distinguierte und<br />

finessenreiche Frucht. Schwarze Beeren, Oliventapenade<br />

und reife Himbeeren duften aus dem Glas, Pfeffer<br />

und Leder steigen auf. Und dann ist da die berühmten<br />

Garrigue und ein Hauch von warmduftendem Lavendel,<br />

wie man ihn hier in all seiner Pracht vorfindet. Finesse<br />

und Eleganz tauchen da auf, wo man sie anhand rein<br />

analytischer Parameter nicht erwarten würde. Genau<br />

diese Stärke, in vermeintlich zu warmen oder zu kalten<br />

Jahren durch einen in sich ruhenden Wein zu überzeugen,<br />

macht für uns großes Terroir aus. Auf Trévallon<br />

findet man ein wahres Gesamtkunstwerk vor, die Domaine<br />

zählt möglicherweise zu den zehn wichtigsten<br />

Weingütern im Hinblick auf die französische Wein-„Kultur“.<br />

Auch 2019 bleibt dieser Eindruck wie in Stein gemeißelt.<br />

So freuen wir uns schon jetzt auf die arrivage<br />

eines der interessantesten Rotweine aus Frankreichs<br />

Süden. Wenn die liebevoll gepackten Holzkisten hier in<br />

Saarwellingen eintreffen, werden wir sofort eine Flasche<br />

öffnen – so viel ist gewiss!<br />

PS: Wie sehr diese Singularität dieser provenzalischen<br />

Ikone geschätzt wird, zeigt jüngst das Ergebnis einer<br />

Versteigerung in Cannes: Eine Magnumflasche Trévallon<br />

1982 erzielte die Rekordsumme von 1.000 Euro.<br />

Parker selbst nannte diesen Jahrgang von Dürrbach die<br />

schönste Entdeckung seines Lebens. Ein klarer Beweis<br />

für die Ausnahmestellung der Domaine!<br />

27


FRANKREICH PROVENCE<br />

Trévallon<br />

© Bild: Domaine de Trévallon // Auszug aus dem Buch „Trévallon, une famille d’artistes, un vin rare“<br />

DOMAINE DE TRÉVALLON IGP ALPILLES, ROUGE 2011 –<br />

LIBRARY RELEASE<br />

Aus der Schatzkammer der Domaine de Trévallon!<br />

FPR010111 D. de Trévallon IGP Alpilles, rouge 2011 (Library Release) 12,5% Vol . 118,66 €/l 89,00 €<br />

Seit Jahren werden die Kultweine von Eloi Dürrbach mit<br />

Elogen überhäuft. Heute ist Trévallon legendärer, weltweit<br />

gefragter Stoff, und wir sind glücklich, Ihnen mit<br />

diesem qualitativ weit aus dem Jahrgangsdurchschnitt<br />

herausragenden 2011er einen echten Schatz anbieten<br />

zu können, der dank des Traditionsverständnisses der<br />

Winzerfamilie nun freigegeben wird. Bei diesem library<br />

release handelt es sich um speziell für den späteren<br />

Konsum zurückgelegte Weine, die bei optimalen Bedingungen<br />

auf der Domaine gelagert wurden. Das Tageslicht<br />

erblicken sie (jenseits einer Chronologie) dann,<br />

wenn sich die Familie dazu entschieden hat, den Blick<br />

auf einen spezifischen Jahrgang lenken zu wollen. Der<br />

Großteil dieser Juwelen geht üblicherweise an die Sterne-Gastronomie,<br />

die diese Weine im perfekten Stadium<br />

der Reife natürlich intensiv nachfragt. Daher sind wir<br />

besonders stolz darauf, in Zukunft stets eine (wenn<br />

auch) kleine Allokation dieser Kollektion zu erhalten.<br />

2017 fand unter Eloli Dürrbachs Leitung eine großangelegte<br />

Verkostung nahezu aller Trévallon-Weine in<br />

Amsterdam statt. Gilles Huygen berichtet dort über<br />

den „rouge“ von 2011: „Das gute Wetter begünstigte<br />

gutausgereiftes Traubenmaterial“ und schwärmt: „Der<br />

Cabernet dominiert in diesem Stadium. Die Frucht ist<br />

reif, das Tannin zurückhaltend. Es gibt feine Sekundäraromen.<br />

Es ist heutzutage selten geworden einen reifen<br />

Wein in solcher Kombination von lediglich 12,5 Vol.-%<br />

Alkohol vorzufinden.“<br />

Die Lese für diesen grand vin begann am 12. September<br />

und endete schon wieder am 23. Des Monats. Die Ganztrauben<br />

(50 % Syrah, 50 % Cabernet Sauvignon) wurden<br />

dann spontan vergoren, um anschließend 24 Monate in<br />

Fudern und Barriques zu reifen. Ohne Filtration – wie<br />

üblich – wanderte dieser Wein auf die Flasche. In Verbindung<br />

mit der Flaschenreife ergibt sich ein spektakuläres<br />

Parfüm aus schwarzen Johannisbeeren, Eisen und<br />

Leder. Man könnte hier durchaus an gereiften Bordeaux<br />

denken, wäre da nicht die feine Garrigue-Note, die so<br />

typisch für provenzalische Weine ist. Rosmarin, Perigord-Trüffel<br />

und Graphit vermischen sich am schwarzbeerig<br />

getönten Gaumen mit fein gereiften Tanninen.<br />

Das fühlt sich so nobel und luxuriös an, als stiege man<br />

in einen scheckhaftgepflegten Rolls Royce, der über die<br />

Jahre an Patina und – mit der Selbstverständlichkeit von<br />

absoluter Qualität und Luxus – Charme sowie Charakter<br />

gewonnen hat. Eine „nördliche“ Kühle, eine große<br />

Eleganz und subtile Finesse, bei aller inneren Dichte<br />

und Kraft sind die Kennzeichen dieses eleganten Rotwein<br />

von den Alpilles. Ja, das ist très Trévallon, von einer<br />

unaufgeregten Komplexität und mit einem großartigen,<br />

feinen, mineralischen Finale. Ganz großer, magischer<br />

Extrakt mit einer Struktur, die eines Grand Cru würdig<br />

ist! Wie in den guten alten Zeiten der großen klassischen<br />

Bodelaiser Preziosen der 1980er- und -90erJahre:<br />

Der Trévallon gehört zu den Legenden des französischen<br />

Südens – Kultwein!<br />

28 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Trévallon<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

GUY JACQUEMONT: „TRÉVALLON<br />

– UNE FAMILLE D‘ARTISTES, UN VIN RARE“<br />

Herz des Lichts – eine Reise in die Alpilles<br />

FPR019800 „Trévallon – une famille d‘artistes...“ – Das Buch 80,00 €<br />

Die Domaine de Trévallon kann auf eine einzigartige<br />

Gutsgeschichte zurückblicken und bildet die Faszination<br />

„Provence“ in ihrer Essenz auf die typisch künstlerische<br />

Weise der Dürrbach-Familie ab.<br />

René Dürrbach, Elois Vater, war Maler und Bildhauer,<br />

seine Ehefrau webte Kunsttapisserien für Pablo Picasso,<br />

stand Persönlichkeiten wie Delaunay und Fernand<br />

Léger nahe.<br />

Dieser hochwertige Band, ein mit zahlreichen Bebilderungen<br />

von Hans Silvester, Denis Laveur und Thierry<br />

Veson ausgestattetes Sammlerstück in limitierter Auflage,<br />

fasst die faszinierende Geschichte und den „Kult“<br />

um die Familie Dürrbach und die Domaine de Trévallon<br />

eindrucksvoll zusammen. Guy Jacquemont, der<br />

die Familie über drei Jahre begleitete, führt durch die<br />

Historie und bringt uns die einzigartige<br />

Vision Eloi Dürrbachs näher. Unterstützt<br />

werden die Bebilderungen von allerlei Persönlichkeiten<br />

der Weinbranche, die ihren<br />

Blick auf den geschichtsträchtigen Betrieb<br />

mit dem Leser teilen sowie von<br />

Verkostungsnotizen fast aller auf Trévallon<br />

entstandenen Weine. Absolute<br />

Pflichtlektüre für jeden Trévallon-Fan,<br />

Weinliebhaber und Freund hochwertiger<br />

Kunstbände. Das auf 800 Exemplare<br />

limitierte Buch wird in französischer<br />

Sprache ausgeliefert, ein Booklet mit<br />

englischer Übersetzung liegt bei.<br />

Gebundene Ausgabe (Naturleinen),<br />

24 x 29 cm, 200 Seiten<br />

Streng<br />

limitierte<br />

Auflage!<br />

29


FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE<br />

Florane<br />

Domaine<br />

La Florane<br />

CÔTES-DU-RHÔNE<br />

VISAN<br />

Adrien Fabre produziert auf seinen<br />

hochgelegenen Weinbergen außergewöhnlich<br />

kühle Rhône-Weine<br />

Unser Geheimtipp von der südlichen Rhône von hoch<br />

gelegenem, kühlem Terroir: Bioweine in frischem,<br />

urtraditionellem Stil zu provokant günstigen Preisen!<br />

Er ist jung, dynamisch und sehr sympathisch: Adrien Fabre, den<br />

selbst renommierte Winzer aus Châteauneuf-du-Pape anerkennend<br />

als Jahrhunderttalent titulieren, leitet das Traditionsgut La<br />

Florane mit großem Enthusiasmus und seine Familie hat Weinwurzeln,<br />

die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen! In die Zeit<br />

fast zurück, als sein Heimatort Saint Maurice noch terre papale,<br />

also päpstliches Hoheitsgebiet gewesen ist. Adrien ist Winzer<br />

mit Leib und Seele, bewirtschaftet seine liebevoll gepflegten<br />

Weinberge biologisch und der Wein gedeiht in bis zu 380 m<br />

Höhe phantastisch. Aufgrund dieser gesegneten Höhenlage<br />

gibt es kühle Nächte, welche komplexe Aromen bilden und die<br />

Reife verzögern, so dass die Syrahtrauben erst Anfang Oktober<br />

– in Châteauneuf vier Wochen vorher – gelesen werden, ähnlich<br />

den weltberühmten Lagen der nördlichen Rhône.<br />

Aufgrund der Höhenlage und der langsamen Ausreifung besitzen<br />

alle Weine eine lebendige Frische sowie eine komplexe<br />

Frucht, und die mineralische Note sowie die reifen, cremigen<br />

Tannine geben ihnen eine unverkennbare Leichtigkeit und<br />

Weichheit. Spürbar die sensible Vinifikation im optimal gekühlten<br />

Keller, wo, ohne jedes Pumpen, ganz schonend nur mit<br />

Schwerkraft gearbeitet wird. Und als ich die im biologischen<br />

Anbau produzierten Weine zum ersten Mal probiert hatte, war<br />

ich wie elektrisiert: Diese herrlich altmodischen, urwüchsigen,<br />

authentischen Naturweine, fernab jeglicher Holz- oder Marmeladenorgien,<br />

traf mich mitten ins Herz. Liebe auf den ersten<br />

Schluck! Und dann auch noch unglaublich preiswert!<br />

Werte Kunden: Lassen Sie sich diese Perlen des französischen<br />

Südens auf keinen Fall entgehen! Sie sind ein Spiegelbild eines<br />

sympathischen, enorm tüchtigen, im wilden französischen Süden<br />

verwurzelten Winzers, der in jungen Jahren als capitaine der<br />

Rugbymannschaft von Châteauneuf-du-Pape die Fans des ballon<br />

ovale begeisterte und heute mit seinen grandiosen Weinen<br />

zu überaus attraktiven Preisen die dortigen Prestige-Domainen<br />

das Fürchten lehrt. Kistenweise einlagern! Santé!<br />

30 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Florane<br />

SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH<br />

„À FLEUR DE PAMPRE“ CÔTES-DU-RHÔNE<br />

VILLAGES VISAN, ROSÉ 2020 (BIO)<br />

Südfranzösische Stilikone – überzeugt jeden!<br />

FRS120420 „À Fleur de Pampre“ C.-du-R. V. Visan, rosé 2020 PK 12,5% Vol. 11,73 €/l 8,80 €<br />

FR-BIO-01<br />

Warum schmecken die Weine der Domaine La Florane<br />

eigentlich so enorm erfrischend und leicht, obwohl<br />

sie von der südlichen Rhône stammen? Das<br />

Geheimnis sind die Höhenlagen der zudem oftmals<br />

nördlich ausgerichteten Weinberge des Guts. Der<br />

wohltuende Schatten, eine einzigartige Bodenstruktur<br />

und nicht zuletzt eine konsequent biologische,<br />

sogar biodynamische Bewirtschaftung tragen zur<br />

lebhaften und schlüssigen Gesamterscheinung bei.<br />

Davon profitiert auch der Rosé aus Cinsault, Grenache<br />

und Syrah. Die Reben stehen auf 300 Metern<br />

Höhe auf wasserspeichernden lehmhaltigen Böden.<br />

Adrien Fabre und sein Team ernten die Trauben meist<br />

nachts für diese herrlich lebhafte Frische. Sie werden<br />

sofort gepresst und Vergären und Reifen im neutralen<br />

Beton. Doch nun zum aktuellen Wein aus 2020!<br />

Dieser korallenfarbene Rosé duftet genauso zart wie<br />

es dessen angenehme Erscheinung erahnen lässt.<br />

Die Frucht wirkt maritim ob ihrer Frische und Klarheit.<br />

Johannisbeeren und Zitrusschalen vermischen<br />

sich mit einem Hauch Malven. Das ist alles andere<br />

als plump! Am Gaumen haben wir es mit einem<br />

echten Rosé-Verführer zu tun, hier kommt die feine<br />

Frucht zur Geltung, aber auch die Rassigkeit, die solche<br />

Höhenlagen erlauben. Ein Wein zum Durststillen,<br />

den man im warmen Sommer umklammern und<br />

nicht mehr loslassen möchte, gerade weil er niemals<br />

in eindimensionaler Frucht verharrt, sondern auch<br />

eine pikante, rassige Würze besitzt. Genau diese<br />

beiden Komponenten (Frucht und Würze) verleihen<br />

ihm das gewisse Etwas, was ihn von einer reinen<br />

„Frucht-Bowle“, wie man sie von vielen belanglosen<br />

Rosés kennt, abhebt. Obacht: der Wein wird nur so<br />

verdunsten – es ist also besser, immer etwas mehr<br />

davon einzukühlen!<br />

Ab sofort bis 2023. Zum Grillen passt dieser Rosé wunderbar<br />

und freut sich über Fisch und Meeresfrüchte, aber<br />

auch Fleisch und Gemüse mit mediterranen Kräutern.<br />

„À FLEUR DE PAMPRE“ CÔTES-DU-RHÔNE<br />

VILLAGES VISAN, BLANC 2020 (BIO)<br />

So schmeckt der Sommer 2021!<br />

FRS120520 „À Fleur de Pampre“ C.-du-R. V. Visan, blanc 2020 13% Vol. 11,73 €/l 8,80 €<br />

FR-BIO-01<br />

Es gibt Weine, die prägen einen ganzen Jahresabschnitt.<br />

Uns geht es mit La Floranes weißem Côtesdu-Rhône<br />

Visan so – ein Universal-Wein! Man liegt<br />

damit einfach nie falsch. Egal ob er die ersten Sommerstrahlen<br />

im Frühjahr verschönert, einen wohlverdienten<br />

Feierabend aufwertet oder im Sommer dann<br />

– stets gut gekühlt! – allerlei Salate und Gegrilltes<br />

begleitet. Ob zu Hause auf der Terrasse oder im Pool<br />

am Urlaubsort, La Floranes „kleiner“ Rosé macht immer<br />

eine besonders gute Figur!<br />

„À Fleur de Pampre“ (übersetzt: Traubenknospen)<br />

blanc, rosé und rouge – so nennt Adrien Fabre seine<br />

Einstiegsweine. Aber was heißt hier Einstieg? Außer<br />

dass der Preis ein Kracher ist? Der hellgelbe Weißwein<br />

ist eine Cuvée aus den typischen weißen Rebsorten<br />

der südlichen Rhône: Marsanne, Roussanne,<br />

Viognier, Bourboulenc, Grenache Blanc und Clairette.<br />

Was ihn von einem Feld-Wald-und-Wiesen-Basis-<br />

Tropfen unterscheidet sind die Gegebenheiten: Die<br />

Trauben wachsen in einer Höhenlage von 350 Metern,<br />

die Weinberge sind gen Norden exponiert, und<br />

31


FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE<br />

Florane<br />

im Osten sorgt Wald für kühlenden Schutz gegen die<br />

südfranzösischen Hitze. Durch das Pressen bei kontrolliert<br />

kühlen Temperaturen und der Vergärung in<br />

Betontanks betont der weiterhin aufstrebende Traditionsbetrieb<br />

die Frucht im Wein ideal.<br />

Das Resultat ist ein Weißwein mit tatsächlicher wunderbar<br />

lebendiger Frucht, aber viel geschmeidigerer<br />

Säure als sie beispielswiese der typisch „knackige“<br />

Riesling mitbringt. Das Bouquet offenbart neben weißen<br />

Blüten und getrockneten Blumen ein feines Potpourri<br />

aus allerlei Zitrusfrüchten sowie duftige Pfirsiche,<br />

zudem eine intensive, sehr authentische, sehr<br />

adäquat wirkende Exotik. Denn am Gaumen begleitet<br />

den Wein – und dies gelingt den Franzosen meisterlich<br />

– eine feinwürzige Mineralität. Sie schlängelt sich um<br />

die gelbe, nicht übermäßig reifer, dafür umso frischere<br />

Frucht, was sich herrlich erfrischend und ungemein<br />

vital macht! Ein feiner Schmelz im Abgang sorgt für<br />

einen cremigen Nachhall, für die angenehm mittelkräftige<br />

Struktur, wie man sie von einem Côtes-du-<br />

Rhône erwartet.<br />

Für diesen Wein bedarf es keiner speziellen Gelegenheit!<br />

Ein Wein, möchten wir fast versprechen, der auch<br />

eine Gruppe mit heterogenen Weinvorlieben von Riesling<br />

über Weißburgunder oder Pinot Grigo synchron<br />

kopfnicken lässt. Im Handumdrehen – dem praktischen<br />

Schraubverschluss sei Dank – ist einer unserer<br />

Sommer-Lieblinge sofort da und … bleibt! Und das<br />

sehr hachhaltig „Nachhaltig“ ist überhaupt ein gutes<br />

Stichwort, denn bei Domaine La Florane setzt man auf<br />

Bio und Biodynamie – und das schmecken wir schon<br />

beim Basiswein mit seinem entscheidenden Tick mehr<br />

an Tiefe und Charakter. Versprochen: einmal bestellt,<br />

und dieser Wein wird Ihren Sommer 2021 prägen!<br />

Ab sofort bis 2023+, gerne eisgekühlt zwischen 8 bis 10 °C.<br />

„À FLEUR DE PAMPRE“ CÔTES-DU-RHÔNE<br />

VILLAGES VISAN, ROUGE 2019 (BIO)<br />

Naturbelassen, authentisch und charmant<br />

– so einen Rotwein kann und will man jeden Tag trinken<br />

FRS120119 „À Fleur de Pampre“ C.-du-R. V. Visan, rouge 2019 14% Vol. 11,06 €/l 8,30 €<br />

FR-BIO-01<br />

Wie alle Weine der Domaine La Florane ist auch der<br />

„Basis“-Rotwein – in diesem Fall eine regionstypische<br />

Assemblage von Grenache, Syrah, Cinsault und<br />

Carignan – bio-zertifiziert, darüber hinaus sogar biodynamisch<br />

erzeugt worden. Die Rebstöcke wachsen<br />

auf 300 Metern Höhe auf lehmreichen Böden. Diese<br />

luftige Lage hat für den roten „À Fleur de Pampre“ nur<br />

(Frische-)Vorteile, zumal ihn Adrien im Stahltank vergären<br />

lässt und dann im Beton ausbaut.<br />

Unter intensivem Kirschrot blitzen im Glas Reflexe<br />

von Purpur auf, der Rand ist hell. In der Nase grüßt<br />

die typische südfranzösische Würze von mediterranen<br />

Kräutern, unterlegt von einer Prise Pfeffer und Nelke.<br />

Selbstbewusst und schlank betört Brombeere im Bouquet.<br />

Das verheißt mehr als die Klassifizierung und der<br />

Preis nahelegen – eindeutig!<br />

Am Gaumen zeigt sich erst viel saubere, kitschfreie<br />

reife, leicht süßliche Frucht. Und doch ist der Eindruck<br />

frisch, fast kühl sogar. Dann mischt sich deutlich mehr<br />

dunkle, knackige Kirsche darunter und dezente Mineralik.<br />

Ganz fein füllen die Gerbstoffe den Mund aus,<br />

die elegante Frische animiert zum nächsten Schluck.<br />

Das ist sehr charmant, doch keineswegs auf Gefälligkeit<br />

getrimmt. Hier wird auf aufdringliches Holz verzichtet,<br />

das ist keine Trink-Marmelade. Dieser Eindruck<br />

bestätigt sich (und weder der Wein noch sonst<br />

jemand stört sich daran), wenn Sie den Wein auf 15 °C<br />

temperiert genießen. So oder so: Viel Wein und viel<br />

Spaß im Glas!<br />

Ab sofort bis 2022, durchaus kühler temperiert genießen.<br />

32<br />

PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Florane<br />

SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH<br />

Der Trank des Miraculix - Adrien schwört:<br />

Ein Schluck seiner Roten verleiht<br />

übermenschliche Kräfte.<br />

© Christophe Grilhe<br />

„JE NE SOUFFRE PLUS“ CÔTES-DU-RHÔNE VILLAGES,<br />

ROUGE 2019 (BIO)<br />

Easy-drinking-Naturwein mit eingebauter Spaßgarantie<br />

FRS120619 „Je ne souffre plus“ C.-du-R. V. Visan, rouge 2019 14% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

„You’re such a beautiful freak (...) You’re not like all of<br />

the others“, singt die britische Band Eels in ihrem Song<br />

„Beautiful Freak“. Wir glauben, dass die Bezeichnung<br />

„Naturwein“ (ganz ohne „freakige“ Allüren) zu den<br />

herrlich altmodischen, urwüchsigen, authentischen<br />

Weinen von Adrien Fabre ganz wunderbar passt. Und<br />

„beautiful“ ohnehin! Der Fokus der Domaine La Florane<br />

liegt auf fruchtigen, strukturierten Weinen, voller<br />

Spannung und Eleganz, ganz ohne Holz- oder Marmeladenexzesse.<br />

Bei diesem Wein verzichtet Fabre<br />

zudem vollständig auf den Einsatz von Schwefel, hier<br />

trifft die traditionelle Art der Weinbereitung auf eine<br />

viel diskutierte, doch spannende Maßnahme. Schon<br />

längst wird auf La Florane – ganz State of the Art –<br />

biologisch und bio-dynamisch gearbeitet, bei der Vinifikation<br />

im unterirdischen, optimal gekühlten Keller<br />

nutzt man ohnehin nur die Schwerkraft – da ist dieser<br />

letzte Schritt möglicherweise nur konsequent.<br />

Das Ergebnis ist ein handwerklich perfekt hergestellter,<br />

absolut sauberer Naturwein erster Güte aus erstklassigem<br />

Traubenmaterial. Und das Ganze zu einem<br />

unschlagbaren Preis – wie immer bei diesem Süd-<br />

Rhône-Weingut. Eine Entdeckung, die einfach große<br />

Freude bereitet!<br />

Die Farbe fällt hier am ehesten aus dem Rahmen: Ein<br />

Purpur mit hellen Randreflexen und dunklem Kern. In<br />

der Nase sehr viel frische Frucht, reife Holunderbeere<br />

und Schwarzjohannisbeere. Der Betonausbau spielt<br />

hier – wie auch die Höhenlage der Grenache- und Syrah-Reben<br />

nebst deren langsamen Ausreifung – einer<br />

herrlichen Frische in die Hände, die sich schon im Bouquet<br />

bemerkbar macht.<br />

Ein langer, durchgehender Zug vom unglaublich fruchtigen<br />

Ersteindruck auf der Zungenspitze bis hin zum<br />

mundfüllenden, sanft fordernden Gesamtbild am Gaumen<br />

– trinkanimierend und herrlich erfrischend. Das<br />

vibriert, das entwickelt sich im Glas, wird immer spannender.<br />

Ein so gar nicht „intellektualisierter“ vin nature,<br />

sondern ein großartiger, unbedingt alltagstauglicher<br />

Tropfen, der Lust auf ein zweites und drittes Glas<br />

macht: fruchtig, fein und energiegeladen. Unsere Meinung<br />

nach ein idealer Einstieg in die Welt der „Naturweine“,<br />

der sich ohne jeden ideologischen Über- oder<br />

Unterbau einfach in vollen Zügen genießen lässt. Und<br />

ein toller Speisenbegleiter ist er „natürlich“ auch: Wie<br />

wär’s mit einer Pasta alla Norma (mit geschmorten Auberginen,<br />

Tomate und Ricotta salata), am besten mit<br />

viel Kräutern und einem Hauch Chili? Na also!<br />

Ab sofort bis 2024+.<br />

33


FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE<br />

Florane<br />

„ECHEVIN“ CÔTES-DU-RHÔNE VILLAGES<br />

SAINT-MAURICE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

93 Punkte: „This is charming, seductive Southern Rhône Syrah at close to its best“<br />

– Joe Czerwinski (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FRS120719 „Echevin“ C.-du-R. V. Saint-Maurice, rouge 2019 DK 14% Vol. 15,93 €/l 11,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

93 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

Lange hat Adrien Fabre das Weingut seiner Mutter –<br />

Domaine La Florane in Visan – und das seines Vaters<br />

– Domaine du l’Échevin in Saint-Maurice – unter eigenem<br />

Namen laufen lassen. Mittlerweile aber hat er<br />

die „Echevins“ integriert, und man merkt, dass er die<br />

gesamte Erneuerung des 75-Hektar Weinguts erfolgreich<br />

abgeschlossen hat. Es ist nicht nur bio-, sondern<br />

auch bio-dynamisch über „Demeter France“ und „Biodyvin“<br />

zertifiziert. Von den 75 Hektar stehen 38 unter<br />

Reben, der Rest sind Wald, ein Lavendelfeld und ein<br />

Biotop. So hat er ein kleines Paradies geschaffen rund<br />

um seine Weinberge in den Sub-Appelationen „Côtes<br />

du Rhône Villages Visan“ und (in voller Länge) „Côtes<br />

du Rhône Villages Saint-Maurice-sur-Eygues“. Von<br />

dort stammt auch dieser Wein. Was den „Echevin“ so<br />

besonders macht, ist die Lage der Reben, die auf 400<br />

Metern Höhe in kreidig-tonigem Boden stehen, der<br />

mit den für die Süd-Rhône typischen großen Kieseln<br />

bedeckt ist, nördlich ausgerichtet und umgeben von<br />

Wald. Das ist für Südrhône-Verhältnisse „cool climate“,<br />

und das schmeckt man auch in dieser Cuvée aus 90 %<br />

Syrah und 10 % Grenache. So bildschön die Trauben<br />

aus dem Weinberg kamen, so ideal sind die Verhältnisse<br />

im Weingut, um sie schonend zu verarbeiten. Sie<br />

wurden noch einmal sortiert, dann zu etwa<br />

zwei Dritteln entrappt und per Schwerkraft<br />

in die Fermenter befördert, wo sie spontan<br />

vergoren wurden. Rund die Hälfte des Weines wurde<br />

über 15 Monate hinweg in kleinen Zement-Tanks ausgebaut,<br />

die andere Hälfte in Demi-Muids.<br />

Was sich hier bietet, ist ein schon fast ins Schwarze<br />

tendierender purpurroter Syrah mit einer Frucht, die<br />

so frisch erscheint, dass man zunächst hineinbeißen<br />

statt trinken möchte. Da findet sich jede Menge frischer<br />

Saft von reifen Brombeeren, Blaubeeren und<br />

Cassis zusammen mit Schwarzkirschen, Garrigue, Veilchen<br />

und einem Hauch von Pfeffer. Am Gaumen wirkt<br />

der Wein voll und reif, dabei aber getrieben von einer<br />

herrlich lebendigen Säure und einer leicht am Gaumen<br />

reibenden Tanninstruktur. Man kann hier schon<br />

durchaus den Eindruck gewinnen, man wäre irgendwo<br />

zwischen Süd- und Nordrhône, so packend, so griffig,<br />

so klar und kühl wirkt der Syrah. Und trotz der maskulinen<br />

Note bleibt der „Echevin“ immer seidig, immer<br />

geschmeidig, immer verführerisch, charmant und<br />

geradezu köstlich. Ferner hat er alle Anlagen, in den<br />

nächsten Jahren hervorragend weiter zu reifen. Für all<br />

das gibt es von Joe Czerwinski 93 Punkte in „Robert<br />

Parker’s Wine Advocate“ – einer Bewertung, der wir<br />

voll und ganz zustimmen.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2030 mit<br />

Freude trinken.<br />

34<br />

PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Florane<br />

SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH<br />

„GUILLAUME DE ROUVILLE“ CÔTES-DU-RHÔNE<br />

VILLAGES SAINT-MAURICE, BLANC 2019 (BIO)<br />

Grandiose Cuvée mit dem gewissen Etwas<br />

FRS120919 „G. de R.“ C.-du-R. V. St-Maurice, blanc 2019 14% Vol. 23,86 €/l 17,90 €<br />

FR-BIO-01<br />

Der weiße „Guillaume de Rouville“ ist eine geniale<br />

Cuvée aus Viognier, Grenache Blanc, Marsanne und<br />

Roussanne. Die Reben stehen auf über 400m über<br />

dem Meeresspiegel, was für die Region ungewöhnlich<br />

hoch ist. Und so hat man hier einen einerseits<br />

kraftvollen, aber zugleich unglaublich frischen Rhônehelden<br />

mit majestätischer Ausstrahlung im Glas!<br />

Uns hat Adrien Fabres feiner Weißwein erst kürzlich<br />

wieder enorm verzückt, als wir ihn nach einer langen<br />

Probe hier in Saarwellingen öffneten. Denn bei diesem<br />

wunderbaren Wein spielt die Frische eine zentrale Rolle,<br />

die man in dieser Region so ausgeprägt nur selten<br />

vorfindet. Dazu trägt vermutlich überwiegend der Viognier<br />

bei, der dem Wein ein gewisses, sehr frisches<br />

Etwas verleiht. Er duftet nach Quitten, Winteräpfeln<br />

und Lindenblüten nebst einer muskatigen Würze. Am<br />

Gaumen zeigt der „GDR“ dann eine feine Cremigkeit<br />

bei nicht zu voluminösem Körper. Ein komplexer, angenehm<br />

herber und animierender Wein, dessen zarte<br />

Stoffigkeit wunderbar strukturierend wirkt. Das ist<br />

höchst fein, wobei das Holz zart und nur im Hintergrund<br />

mitschwingt: eine echte Schönheit von der Côtes-du-Rhône<br />

und ein wirklich starker Wein!<br />

Zu Meeresfrüchten, Fisch und Austern, aber auch zu<br />

anspruchsvollen Gemüsekreationen. Packt auch leicht<br />

scharfe Asiaküche mit Bravour und trinkt sich am besten<br />

mit 10-12 ºC aus großen Gläsern.<br />

„GUILLAUME DE ROUVILLE“ CÔTES-DU-RHÔNE<br />

VILLAGES SAINT-MAURICE, ROUGE 2019 (BIO)<br />

92–95 Punkte: „A real stunner“ – Joe Czerwinski (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FRS120819 „G. de R.“ C.-du-R. V. St-Maurice, r. 2019 14,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

FRS120819M „G. de R.“ C.-du-R. V. St-Maurice, r. 2019 MAG 14,5% Vol. 19,66 €/l 29,50 €<br />

© Marc Ginot<br />

92–95 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

FR-BIO-01<br />

Adrien Fabres Highend-Syrah besitzt den enorm langen<br />

Namen „Echevin Guillaume de Rouville“ und ein<br />

kleingedrucktes „en 1589“ findet sich auch noch auf<br />

dem Etikett (wobei das Datum in den Listen und<br />

Prospekten der Domaine wieder verschwindet …).<br />

Er selbst kürzt ihn – pragmatisch! – mit „GDR“ ab. Er<br />

ist so etwas wie die Cru-Qualität des „Echevin“, und<br />

sein Name hat natürlich eine Bedeutung: Guillaume<br />

de Rouville war ein Vorfahre Adriens aus dem 16. Jahrhundert<br />

und bekleidete in Lyon das Amt eines Stadtrats,<br />

der seinerzeit als „échevin“ bezeichnet wurde. Er<br />

besaß ein ansehnliches Vermögen und erwarb davon<br />

damals Weinberge in Saint-Maurice und gründete das<br />

Weingut, das sich also schon seit mehr als 400 Jahren<br />

im Besitz der Familie befindet. Mittlerweile hat Adrien<br />

das Weingut aus der väterlichen Linie, also die Domaine<br />

du l’Échevin in Saint-Maurice in das Weingut seiner<br />

Mutter, die Domaine La Florane in Visan, integriert.<br />

Die gesamten 75 Hektar Besitz sind bio-dynamisch<br />

über „Demeter France“ und „Biodyvin“ zertifiziert. Von<br />

den 75 Hektar stehen 38 unter Reben, den Rest teilen<br />

sich Wald, ein Lavendelfeld und ein Biotop.<br />

Was den „Echevin“ und die Auslese namens „Echevin<br />

Guillaume de Rouville“ so einzigartig macht, ist<br />

der Weinberg, der sich auf 400 Metern Höhe mit<br />

35


FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE<br />

Florane<br />

kreidig-tonigem Boden befindet, der mit den für die<br />

Süd-Rhône typischen großen Kieseln bedeck, nördlich<br />

ausgerichtet und von Wald umgeben ist. Dort wurzeln<br />

rund 90 % Syrah und 10 % Grenache. Und was dort<br />

entsteht, ist ein frischer Wein, dessen Kühle und Frische<br />

noch dadurch betont werden, dass die Frucht des<br />

„GDR“ nicht entrappt, sondern mit Stielen und Stängeln<br />

spontan in konischen Holzgärständern vergoren<br />

wird. Danach erfolgt ein Ausbau der Cuvée (95 % Syrah<br />

und 5 % Grenache) über 18 Monate in Demi-Muids<br />

und Fudern.<br />

Der „GDR“ aus den besten Parzellen des Weinbergs<br />

ist ein tief purpurfarbener, beeindruckend intensiver,<br />

dichter und sinnlicher Syrah, dessen Jugend sich<br />

in Form von frischer Hefe und saftiger Frucht zeigt,<br />

die förmlich aus dem Glas springt. Brombeeren, Blaubeeren<br />

und Cassis, Zwetschgen sowie ein wenig abgehangenes<br />

Fleisch bilden den Kern. Eine Spur von<br />

Teer, Pfeffer, Garrigue und Veilchen liegt über dem<br />

Wein. Am Gaumen zeigt sich das durchaus Maskuline<br />

in Form von griffigem Tannin und fleischigen Noten,<br />

gleichzeitig aber auch das Sinnliche mit einer<br />

feinen Textur und reifer dunkler, fließender Frucht,<br />

die durchzogen ist von lebendiger Säure. Kraftvoll ist<br />

der „GDR“ und gleichzeitig unglaublich charmant. Er<br />

ist so angelegt, dass er ein wenig mehr Zeit braucht<br />

als der „Echevin“, dafür aber noch etwas mehr Komplexität<br />

und Tiefe bietet, wenn man ihm Zeit lässt.<br />

Joe Czerwinski hat dem „GDR“ in „Robert Parker’s<br />

Wine Advocate“ nach der Fassprobe 92–95 Punkte<br />

gegeben. Mal sehen, in welche Richtung er sich entwickelt.<br />

Wir sind uns ziemlich sicher, dass es nur nach<br />

oben gehen kann!<br />

Diesen Wein kann man ab jetzt, idealerweise aber ab<br />

2022 bis 2032 mit Freude trinken.<br />

„TERRE POURPRE“ CÔTES-DU-RHÔNE VILLAGES VISAN,<br />

ROUGE 2018 (BIO)<br />

Südfranzösische Rotweincuvée aus Grenache und Mourvèdre: 91 Punkte – Jeb Dunnuck<br />

FRS120318 „Terre Pourpre“ C.-du-R. V. Visan, rouge 14,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

91 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

FRS120318M „Terre Pourpre“ C.-du-R. V. V., rouge 2018 MAG 14,5% Vol. 19,66 €/l 29,50 €<br />

FR-BIO-01<br />

Grenache und Mourvèdre – wie ein Mix-Tape: rockt<br />

& rollt, verführt und kuschelt mit balladeskem Soul!<br />

Der „Terre Pourpre“ verdankt seinen Namen dem Boden,<br />

auf dem er in stolzen 390 Höhenmetern wächst:<br />

Graue Kieselsteine liegen auf violettem Oberfläche<br />

mit lehmiger Erde darunter. Ein Terroir mit<br />

optimalen Bedingungen für die Grenache- und<br />

Mourvèdre-Reben, aus denen der Wein im Verhältnis<br />

80 zu 20 besteht.<br />

Hinzu kommt die Arbeit eines famosen und talentierten<br />

Winzers, der erst im Weinberg die besten<br />

Trauben auswählt, die Ernte dann vollständig entrappt<br />

und in Bottichen vergären lässt – alles ganz traditionell<br />

und urwüchsig-ursprünglich. Danach reifen die<br />

Weine 18 Monate in Demi-Muids, wie die 600-Liter-<br />

Holzfässer an der Süd-Rhône heißen, oder Fudern.<br />

Granatrot zeigt sich der Wein im Glas, wo er ganz<br />

leicht Fenster hinterlässt. Das Bouquet duftet verführerisch<br />

nach Schwarzkirsche, kombiniert mit einer<br />

Note Holunderbeere. Gerade richtig, ideal reif und<br />

dabei knackig. Würze kommt hindurch, die feinst zwischen<br />

Bleistiftspitze und Zedernholz changiert, dazwischen<br />

quetscht sich für einen Moment ein entfernt<br />

stehender Rosenstrauch, Eigentlich läuft jetzt schon<br />

das Wasser im Mund zusammen.<br />

Und beim Probieren erst! Am Gaumen ist das ein satter<br />

Schluck Wein. Seidig füllt der den ganzen Mund<br />

aus. Empfängt mit ausgebreitenden Armen voller<br />

Frucht. Umarmt uns beherzt umarmt, aber erdrückt<br />

nicht, sondern vereinnahmt geschmeidig. Eine warme<br />

Seele, die stets die Contenance bewahrt. Diese Cuvée<br />

schmeckt jetzt schon wunderbar reif, eine runde,<br />

wohlproportionierte Frucht, doch keinen Tick überreif!<br />

Holzgeprägte oder marmeladige Weine sind ohnehin<br />

nicht das Ziel Adriens, der Eleganz und die samtige<br />

Geschmeidigkeit bevorzugt. Ein herrlicher Wein<br />

wie ein liebevoll zusammengestelltes, ausgewogenes<br />

Mix-Tape: Es rockt, es rollt, dann die Ballade, darauf<br />

swingend-beschwingter Soul, gen Ende dann seelenvoller<br />

Blues.<br />

Ein Wein, den man Freunden teilt, ein Wein der „solistisch“<br />

großen Spaß macht, sein ganzes Potenzial aber<br />

vermutlich bei Tisch ausspielt: Lammkottelets vom<br />

Grill, Drillinge, Zucchini und dazu unbedingt Kräuter<br />

und Knoblauch – Südfrankreich beginnt auf dem Balkon<br />

oder im Garten. Aber auf jeden Fall zuhause bei<br />

Ihnen, liebe Kunden, mit dem „Terre Pourpre“ im Glas!<br />

Ab sofort bis 2025.<br />

36<br />

PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


AIX<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

AIX-EN-PROVENCE<br />

© AIX<br />

Aix 2020 – der neue Jahrgang des wieder<br />

einmal „schönsten Rosés auf der ganzen Welt“!<br />

Das Licht des Südens: Der provenzalische „Aix“ von Eric Kurver gehört zur – weltweit<br />

– recht kleinen Spitzengruppe wirklich ernstzunehmender Roséweine. Er verbindet<br />

hervorragende Qualität und herrlichen Trinkfluss mit französischem Savoir-vivre und<br />

internationalem Flair.<br />

1888 zieht der holländische Maler Vincent van Gogh in die<br />

Provence, um hier die „heiteren Farben des Südens“ zu finden<br />

und sie auf seiner Leinwand zu Bannen. Ein Jahrhundert<br />

später lässt sich ein Landsmann van Goghs ebenfalls vom<br />

magischen Licht des Südens inspirieren. Eric Kurver malt in<br />

der Provence aber keine Sonnenblumen, sondern vinifiziert<br />

hier einen Rosé, der zu den besten der Welt zählt: den „Aix“.<br />

Eric entstammt keiner Winzerfamilie, interessierte sich aber<br />

schon in jungen Jahren für großen Wein. Nach Absolvierung<br />

der Economic Business School in Amsterdam gründete<br />

Kurver ein Unternehmen und war damit viele Jahre lang im<br />

internationalen Marketing, Merchandising und Branding erfolgreich.<br />

Um die Jahrtausendwende verkaufte er seine florierende<br />

Firma für gutes Geld und zog mit Frau und Kindern<br />

in die Provence, um seinen Traum zu verwirklichen: Er wollte,<br />

wie seinerzeit van Gogh, die dunklen, nordischen Winter<br />

hinter sich lassen. Was er dort aber nicht wollte, war ein Dasein<br />

als Pensionär oder „Gentleman-Farmer“ zu führen, der<br />

zwischen Boule-Spiel und Relax unter Palmen, ein harmloses<br />

Weinchen für sich und ein paar Freunde produziert. Nein,<br />

der mit typisch holländischen Kaufmannsgenen ausgestattete<br />

Kurver suchte nach einer neuen Herausforderung: „Ich<br />

wollte ein entrepreneur in der Ur-Heimat des Rosé werden<br />

und ein großes, erfolgreiches Weingut aufbauen. Mit einem<br />

klare definierten Ziel vor Augen: Mein Rosé sollte einfach zu<br />

trinken, aber komplex genug sein, um Preise zu gewinnen. Es<br />

sollte der beste Rosé der Welt werden!“<br />

Die Umsetzung dieses höchst ambitionierten Traums erwies<br />

sich als nicht eben einfach. Eine längere Suche und viele Enttäuschungen<br />

später dann allerdings das Happy End: Tolles<br />

Weingut mit altem Rebbestand auf etwa 400 Metern Höhe<br />

37


FRANKREICH PROVENCE<br />

AIX<br />

mit kalkreichen Böden in der Nähe der wunderbaren Stadt<br />

Aix-en-Provence, die auch Namensgeber für diese neue Perle<br />

unter den südfranzösischen Rosés wurde – Eric Kurver<br />

hatte die erste Hürde gekonnt genommen. Um die Qualität<br />

seines Weins so schnell wie möglich auf internationales<br />

Spitzenniveau zu hieven, engagierte er Olivier Nasles, den<br />

führenden Önologen der Provence und stellte auf biologischen<br />

Anbau um.<br />

RITTERSCHLAG STATT FLINTE!<br />

Dass Eric Kurver als Branchenneuling in die Provence gekommen<br />

war, hat sich für ihn als großer Vorteil erwiesen. Er<br />

konnte, von Tradition und Familiengeschichte vollkommen<br />

unbelastet, an die Weinproduktion herangehen – was er<br />

sehr anschaulich zu erzählen weiß: „Hätte ich als Sohn einer<br />

alteingesessenen provenzalischen Winzerfamilie plötzlich<br />

zu meinem Vater gesagt: ‚Jetzt modernisieren wir den Stil<br />

des Weins, verkaufen ihn auch nach Hongkong, Aspen und<br />

San Francisco, machen ein neues Logo und Etikett und ändern<br />

bei der Gelegenheit auch gleich den Namen des Weinguts<br />

und des Weins‘, hätte der wahrscheinlich gesagt: ‚Nur<br />

über meine Leiche.‘ Oder hätte gleich die Schrotflinte aus<br />

dem Schrank geholt und mich vom Hof gejagt.“ Doch die<br />

Geschichte verlief eben völlig anders, und schon der erste<br />

Jahrgang unter Erics Regie, bestätigte die Richtigkeit seines<br />

kompromisslos auf Qualität und Erneuerung ausgerichteten<br />

Wegs: Der „Aix“ errang im ersten Anlauf die Goldmedaille<br />

beim renommierten Concours Général Agricole in Paris. Für<br />

einen Ausländer ohne familiäre Weinhistorie kommt dies –<br />

in einem vor Tradition geradezu strotzenden Weinland wie<br />

Frankreich – einem Ritterschlag gleich!<br />

Liebe Kunden: „Aix“ ist ein great Rosé for great places, wie<br />

der Winzer mit einem Augenzwinkern verrät. Für uns jedenfalls<br />

ist er ein herrlicher Wein für jeden Tag, ein kleiner<br />

Luxus, den sich vermutlich jeder leisten kann und den sich<br />

jeder leisten sollte!<br />

38 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021<br />

alle Bilder dieser Doppelseite: © AIX


AIX<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

„AIX“ COTEAUX D’AIX-EN-PROVENCE, ROSÉ 2020<br />

Aix – la vie en rosé und absoluter Kultsstoff!<br />

FPR040120 „Aix“ Coteaux d’Aix-en-Provence, rosé 2020 DV 13% Vol. 18,60 €/l statt 14,30€ nur 13,95 €<br />

FPR040120M „Aix“ Coteaux d’Aix-en-Provence, rosé 2020 MAGNUM 18,63 €/l 27,95 €<br />

Die folgenden Großformate bieten wir Ihnen zur Reservierung an, lieferbar ab Ende April 2021:<br />

FPR040120D „Aix“ Coteaux d’Aix-en-Provence, rosé 2020 (3l) DMAG 23,30 €/l 69,90 €<br />

FPR040120I „Aix“ Coteaux d’Aix-en-Provence, rosé 2020 (6l) IMPERIAL 28,16 €/l 169,00 €<br />

FPR040120N „Aix“ Coteaux d’Aix-en-Provence, rosé 2020 (15l) NEBUKADNEZAR 32,66 €/l 490,00 €<br />

* gültig bis 1.03.2021<br />

Was für ein Katapultstart unseres Kleinods in die<br />

Herzen der Weingenießer. Denn was ist das für<br />

ein Rosé,<br />

... der in rund 25 Länder exportiert wird und den<br />

man auf der Sonnenterrasse eines Ski Resorts in<br />

Aspen genauso gerne trinkt wie im Blue Marlin<br />

Beach Club in Dubai oder im Blue Buddah Beach<br />

Club im belgischen Nobelbadeort Knokke?<br />

... der von Sommeliers im Ritz-Carlton auf Aruba<br />

in der Karibik ebenso empfohlen wird wie im<br />

mondänen Raffles Hotel in London und im Grand<br />

Hotel Den Haag?<br />

... den man in der Brasserie Bordelaise in Bordeaux<br />

ebenso serviert wie in französischen Restaurants<br />

in Hongkong und in Strandclubs an der<br />

Côte d’Azur?<br />

... den Gäste und Besucher auf Kunstmessen in<br />

Amsterdam und beim spanischen Fußballcup, der<br />

Copa del Rey ebenso gerne genießen wie beim<br />

Yachting Festival in Cannes, bei der Ibiza Regatta,<br />

auf der New York Fashion Week und bei den Dinner-Partys<br />

rund um die 24 Stunden von Le Mans<br />

oder den Grand Prix von Monaco?<br />

... der in Michelin-Sterne-Restaurants als perfekter<br />

Essensbegleiter zu leichten Salaten, gegrilltem<br />

Fisch, Austern, Hummer, hellem Fleisch und Asia-<br />

Küche empfohlen wird, aber uns allen (!) ebenso gut<br />

beim Sonntags-Lunch zuhause schmeckt, an lauen<br />

Sommerabenden und beim Gartenfest mit Freunden.<br />

Nicht umsonst hat Eric für seinen „Aix“ das<br />

Motto „Great Rosé – Great Places“ gewählt. Sein<br />

Wunsch ist es, dass die Menschen schöne, erfreuliche,<br />

bewegende, ruhige, sinnliche, oder auch aufregende<br />

Momente des Lebens mit seinem Rosé noch<br />

intensiver genießen. Mit dem „Aix“, einer Cuvée aus<br />

60 % Grenache und je 20 % Syrah bzw. Cinsault,<br />

ist ihm das Kunststück gelungen, typisch französisches<br />

Savoir-vivre, Leichtigkeit und Unbeschwertheit<br />

sowie höchste Qualität in einem wunderbar<br />

zugänglichen, gleichzeitig höchst seriösen Rosé zu<br />

verbinden: so viel feine leckere Frucht, eine knackige<br />

Frische und eine appetitliche, einladende Farbe<br />

(ein helles, zwischen Lachs und roter Zwiebelschale<br />

changierendes, strahlendes Rosé) – dieser elegante,<br />

delikate Tropfen zeigt eine traumhafte Balance<br />

zwischen knackiger Säure und feiner Fruchtaromatik<br />

(Erdbeeren, Kirschen, Melonen und etwas<br />

grüne Banane), floralen Noten wie Jasmin und provenzalischen<br />

Kräutern. Er ist mineralisch, geradezu<br />

vibrierend, er offenbart den Geschmack des Sommers,<br />

den Duft der Provence, Farbe und Licht des<br />

Südens! Dieser absolut himmlische „Aix“ ist einfach<br />

einer der besten Rosés, die wir getrunken haben:<br />

delikat, nobel und verführerisch süffig! Gaumen<br />

Geist und werden erfrischt, ein Glas führt in Windeseile<br />

zum nächsten, dieser Rosé scheint an lauen<br />

Sommerabenden fast schon im Glas zu verdunsten.<br />

Zwischen dieser Qualität und 99 % aller Super- und<br />

sonstigen -markt-Rosés liegen nicht Welten, sondern<br />

Galaxien! Gönnen Sie sich etwas mehr la vie<br />

en rosé! Und natürlich: santé!<br />

Ein kleines PS (für große Momente): Wie in der<br />

Provence nicht nur üblich, sondern fast schon<br />

Pflicht, auf jeden Fall beste Tradition, bietet<br />

Monsieur Kurver seinen fantastischen „Aix“<br />

auch in sommersonnenbereiten, partytauglichen<br />

„Ich-liebe-meine-wunderbaren-Gäste“-Formaten<br />

an. Neben der, wie gesagt, verdunstungsgefährdeten<br />

0,7-Liter-Flasche, können Sie den Rosé<br />

selbstverständlich auch in 1,5-, 3-, 6- und 15-Liter-<br />

Gebinden ordern: auf die Sause – fertig – los!<br />

Welcome to St. Tropez...<br />

39


FRANKREICH CAHORS<br />

Lamartine<br />

Volle Kraft voraus in die Zukunft: Lise und Benjamin,<br />

die Kinder Alain Gayrauds, katapultieren mit ihren<br />

Ideen Lamartine an die Spitze im Südwesten<br />

SOTURAC<br />

Brandaktuell:<br />

Die Nummer Eins im Südwesten<br />

(DECANTER WORLD WINE AWARDS 2020)<br />

„Cuvée Particulière“, die Nummer Eins: einziger Wein<br />

aus dem Südwesten mit 97 Punkten und Platin-Medaille<br />

bei den Decanter World Wine Awards 2020!<br />

Die „Bibel“ der französischen Weinkritik schwärmt:<br />

„Alain Gayraud vinifiziert die großen Klassiker der Region,<br />

die durch ihren Charakter, ihre Finesse ihre Frische und grandiose<br />

Reife betören!“ – bettane+desseauve, Guide des Vins<br />

„Diese klassische Domaine liefert zutiefst ehrliche und<br />

ausgewogene, dem Ideal von Cahors verpflichtete Weine.“<br />

– LA Revue du Vin de France<br />

Das Cahors ist eines der ältesten und berühmtesten Weinanbaugebiete<br />

Frankreichs und über Jahrhunderte waren die so<br />

genannten black wines aus der Malbec-Rebe gefragter als die<br />

benachbarten Bordelaiser Gewächse. Und Alain Gayraud ist einer<br />

der Top-Winzer der Region, die sich auf den Weg gemacht<br />

haben, Cahors seine historische Stellung wieder zu geben. „Mit<br />

guten Weinen, die Bordelais ein Dorn im Auge sind, weil um<br />

einiges billiger“, wie Manfred Klimek in der Welt zu Recht urteilt.<br />

Der Decanter geht in diesem Jahr noch ein Stück weiter:<br />

Bei den World Wine Awards platziert sich Lamartines „Cuvée<br />

Particulière“ auf dem Siegertreppchen mit nie gesehenen 97<br />

Punkten. Damit ist er unter allen Weinen der einzige Wein Süd-<br />

40 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Lamartine<br />

CAHORS FRANKREICH<br />

Gewächsen ebenbürtig, die Finesse bei entsprechender Reife<br />

häufig burgundisch. Sehr selten haben wir allerdings so wohlbalancierte<br />

Rotweine genießen dürfen wie die von Château<br />

Lamartine. Sie hinterlassen am Gaumen den EIndruck von vollkommener<br />

Fülle, sie sind reichhaltig, cremig und harmonisch<br />

sowie von einer blumig-würzigen, langanhaltenden Kraft. Ein<br />

großer Cahors – nicht von ungefähr der „Wein der Könige und<br />

Päpste“ – ist wie ein edler Samtteppich gewirkt, der den Gaumen<br />

mit seinen überaus wohlschmeckenden Aromen vollständig<br />

auskleidet. Wer jemals einen gereiften Cahors, etwa aus<br />

dem Spitzenjahrgang 1990, gekostet hat, wird von seiner subtilen<br />

Aromatik hingerissen sein: Trüffel, Unterholz, Beeren und<br />

Lakritze eine balsamische, an Minze erinnernde Frische – à la<br />

Mouton-Rothschild. Keine Frage, ein wirklich guter Cahors gehört<br />

zu den langlebigsten Rotweinen der Welt!<br />

Die besten Gewächse befinden sich heute teilweise sogar auf<br />

dem Niveau von Premier Grand Crus aus dem Bordelais, und wir<br />

sind stolz darauf, Ihnen diese Weltklasse-Weine präsentieren zu<br />

können. „Gayraud vinifiziert die großen Klassiker der Region, die<br />

durch ihren Charakter, ihre Finesse, ihre Frische und grandiose<br />

Reife betören!“ – bettane+desseauve, Guide des Vins<br />

westfrankreichs, der mit einer Platin-Medaille und einer derart<br />

sensationellen Bewertung aufgeführt wird. Ein Must-have!<br />

Nach Ansicht so manch eines bewanderten Weinkenners gehört<br />

die Region Cahors daher zu den aufregendsten Anbaugebieten<br />

der Welt überhaupt. Bei sorgsamer Pflege, niedrigen<br />

Erträgen und fein dosierter Extraktion vermag die Malbec-Rebe<br />

Großes, ja Unerhörtes zu leisten: Sie bringt dann Weine hervor,<br />

die als unbedingte Herausforderer der allerbesten Weine<br />

von den Ufern der Gironde gelten müssen. Die Weine sind deshalb<br />

so spannend, weil sie von ganz eigener Stilistik sind: die<br />

Fruchtaromatik ist expressiv, die Struktur größten Bordelaiser<br />

41


FRANKREICH CAHORS<br />

Lamartine<br />

„TANDEM“ CAHORS, ROUGE 2019<br />

Stabübergabe: Alains Kinder, Lise und Benjamin,<br />

glänzen mit ihrem Projekt, der Cuvée „Tandem“!<br />

FSW080419 „Tandem“ Cahors, rouge 2019 DK 13% Vol. 14,60 €/l 10,95 €<br />

Seit dem Jahrgang 2016 kümmern sich Alains Kinder,<br />

Lise und Benjamin um das Fortbestehen des vor allem<br />

in Frankreich hochgeschätzten Kultbetriebs aus Cahors,<br />

dem Château Lamartine. Vier Jahrzehnte lang prägte<br />

ihr Vater die Region, prägte das Bild, das wir heute von<br />

ihr haben. Dieses Erbe wollen die beiden stilvoll weiterführen,<br />

ergänzen das Portfolio der etablierten Klassiker<br />

um den einen oder anderen Wein mit völlig neuen Ansätzen.<br />

Ihr „Tandem“ war die erste eigene Cuvée. Natürlich<br />

ist auch dieser Cahors ein reinsortiger Malbec.<br />

Er stammt von über 30-jährigen Reben, die auf kalkreichem<br />

Terroir stehen. Lise und Benjamin achten hier<br />

auf niedrige Erträge (unter 40 Hektoliter pro Hektar),<br />

vor allem gewährt diese Cuvée einen Ausblick auf das,<br />

was von ihnen zu erwarten sein wird. Der Fokus liegt<br />

auf der Bewahrung der Frische der Frucht. Dies gelingt<br />

ihnen – neben aufwändiger Weinbergsarbeit – vor allem<br />

durch die Vorgehensweise im Keller. Die Malbec-<br />

Trauben werden bei niedrigen Temperaturen vergoren<br />

und sehen, anstelle von neuem Holz, eine Mischung aus<br />

Betonei- und Zementtanks. Das lenkt den Fokus auf die<br />

ursprüngliche Frucht der Rebsorte. Und wie gut ist den<br />

beiden ihr „Tandem“ gelungen! Wir waren seinerzeit auf<br />

Anhieb begeistert und führen den Wein seit dem Premieren-Jahrgang<br />

2016.<br />

Die typisch dunkle violette Erscheinung aller Weine<br />

aus dem Cahors behält auch diese Cuvée bei. 2019 war<br />

ein kraftvoller Jahrgang, doch hier duftet es kühl nach<br />

Veilchen, Maulbeeren und Schwarzkirschen aus dem<br />

Glas. Mit 13,0 Vol.-% Alkohol bleibt der rote Cahors<br />

im stilvollen Rahmen, ist dabei keinesfalls ein „Leichtgewicht“.<br />

Seine Kraft bezieht er allerdings über die<br />

niedrigen Erträge, nicht durch überreifes Lesematerial.<br />

Und so verführen hier angenehm stoffige Tannine,<br />

während ein sattes Spektrum aromatischer dunkler<br />

Früchte über den Gaumen gleitet. Das ist Cahors der<br />

neuen Schule, die, ohne das Terroir zu vernachlässigen,<br />

alles im Wein Überflüssige abstreift, ihn damit<br />

ganz präzise definiert. Uns gefällt besonders die Kernigkeit<br />

und Geradlinigkeit dieser Cuvée, die druckvoll<br />

über den Gaumen gleitet, ohne mit sprödem Tannin zu<br />

bremsen. Und so kann man hier von bestem Trinkfluss<br />

sprechen. Wir behaupten: Um die Zukunft Cahors<br />

braucht man sich mit solch klugen und hochmotivierten<br />

Köpfen keinerlei Sorgen zu machen!<br />

Zu genießen ab sofort bis etwa 2028.<br />

Bronze-Medaille<br />

DECANTER WORLD WINE AWARDS<br />

42 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Lamartine<br />

CAHORS FRANKREICH<br />

MALBEC CAHORS, ROUGE 2018<br />

„Das Erbe unseres Savoir-faire.“ – Lise und Benjamin Gayraud<br />

FSW080118 Châ. La. Malbec Cahors, rouge 2018 DK 13,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Der „Malbec“ von Château Lamartine ist sicher der<br />

klassischste Wein des Hauses. Daran hat sich auch<br />

nach Alains Übergabe der Leitung des Weinguts an<br />

seine beiden Kinder im Jahr 2016 nichts geändert. Dass<br />

man sich hier weiterhin auf die Tradition der „Altvorderen“<br />

besinnt, war ohnehin klar. Die Cahors-Weine<br />

der Domaine sollten weiterhin so klassisch entstehen,<br />

wie schon zu Zeiten von Alain Gayrauds Vorfahren.<br />

Schließlich ist das Weingut mit diesem Stil bekannt<br />

geworden, und die Weine von Château Lamartine<br />

werden weltweit geschätzt – nicht zuletzt von Ihnen,<br />

werte Kunden! Die Cuvée aus 90 % Malbec (die<br />

das Terroir Cahors abbilden) und 10 % Merlot (für die<br />

fruchtige Frische in der Jugend) stammt von allen Parzellen<br />

der Domaine, spiegelt damit am stärksten den<br />

Bordelaiser Château-Gedanken Lamartines wider.<br />

Der Malbec stammt von drei unterschiedlichen Böden<br />

auf drei Terrassen, die an den Ufern des Lot liegen. An<br />

diesem Fluss liegt die traditionelle Weinbaugegend<br />

des Cahors, und jede Terrasse hat eine eigene Bodenstruktur.<br />

Die zweite Terrasse (bei diesem Wein die<br />

unterste) ist von Ton und Kieseln geprägt, die dritte<br />

von Ton und Kalkstein und die vierte von reinem Kalk.<br />

Die Reben sind zwischen 20 und 45 Jahre alt, und der<br />

Malbec wird mit Merlot abgerundet, der dem Wein<br />

Seidigkeit und einen runden Charakter verleiht. Eigenschaften,<br />

die ein reinsortiger Malbec bei klassischer Vinifizierung<br />

sonst erst nach mehreren Jahren erreichen<br />

würde. Doch dieser Wein ist vor allem für das Hier<br />

und Jetzt gedacht. Vergoren wurden die Trauben im<br />

temperaturkontrollierten Edelstahl. Danach haben die<br />

Geschwister dem Wein genauso viel Zeit gelassen wie<br />

ihren Top-Weinen, nämlich zwei Jahre, wobei der Wein<br />

zu 60 % im Zementtank und zu 40 % in gebrauchten<br />

Barriques ausgebaut wurde. Auch das dient der wunderbaren<br />

Geschmeidigkeit dieses Cahors, die ihn so<br />

bekannt gemacht hat.<br />

Der „Malbec“ des Jahrgangs 2018 duftet nach reifen<br />

Brombeeren, Cassis-Likör und asiatischen Gewürzen.<br />

Das Bouquet ist erdig und fruchtintensiv, ein Konzentrat<br />

des malerischen Okzitaniens. Am Gaumen zieht<br />

sich diese attraktive Mischung aus reifer Frucht (jetzt<br />

Holunder, Pflaumen) und Würze (Süßholz, Nelken)<br />

fort. Damit kann dieser Cahors in seiner Preisklasse<br />

mühelos feinsten Bordelaiser Gewächsen das Wasser<br />

(und den Wein!) reichen, besitzt aber eine ganz eigene<br />

Aromatik – im Grunde verbietet sich seiner ausgeprägten<br />

Identität wegen jeglicher Vergleich. Das Tanningerüst<br />

ist muskulös, doch die „schmalen“ 10 % Merlot<br />

verführen mit einer enorm feinen Frucht, die man so<br />

im Cahors kaum erwarten würde. Wo bekommt man<br />

schon so einen Wein zu solch niedrigem Preis?<br />

Dieser Cahors besitzt ein Potenzial bis mindestens 2030.<br />

Gönnen Sie ihm ruhig ein Stündchen Belüftung in der<br />

Karaffe.<br />

Malerisch mäandert der Lot durch<br />

die Landschaft des Cahors<br />

43


FRANKREICH CAHORS<br />

Lamartine<br />

CUVÉE PARTICULIÈRE, AOC CAHORS ROUGE 2018<br />

„Cuvée Particulière“, die Nummer Eins: einziger Wein aus dem Südwesten<br />

mit 97 Punkten und Platinmedaille bei den Decanter World Wine Awards<br />

FSW080218 „Cuvée Particulière“ Cahors, rouge 2018 13,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

Werte Kunden, in fünfter Generation bewirtschaftet<br />

die Familie Gayraud das Château<br />

Lamartine. Alain Gayraud, der 2016<br />

die Verantwortung für das Weingut an<br />

seine beiden Kinder übergab, darf sich<br />

entspannt zurücklehnen. Nicht nur hat<br />

er seit den späten 1970er-Jahren das Bild<br />

einer ganzen Weinbauregion geprägt, sondern<br />

darf sich über aktuelle und tatsächlich sensationelle<br />

Erfolge seiner Kinder Lise und Benjamin freuen.<br />

Die beiden wurden vom DECANTER mit 97 Punkten<br />

für ihre „Cuvée Particulière“ bedacht. Genau, für diesen<br />

Wein der 15-Euro-Preisklasse! Der einzige aus Frankreichs<br />

Südwesten mit Platinmedaille und 97 Punkten!<br />

Die Nummer Eins! Kraftvolle und tieffarbene Weine (als<br />

black wines haben die Preziosen aus der Region ihren<br />

Ruf erlangt) sind die Paradedisziplin des Cahors. Auf<br />

Château Lamartine gelingt es vor allem die kraftvollen<br />

Gerbstoffe der Malbec-Traube zu bändigen. Für viele<br />

Kenner und Liebhaber sind die Rotweine der Gayrauds<br />

die burgundischsten der Region. Im Windschatten des<br />

Topweines, des „Expression“, hat sich die „Cuvée Particulière“<br />

–ihres attraktiven Preis-Genussverhältnisses<br />

wegen – bereits seit einigen Jahren zum Publikumsliebling<br />

gemausert. Ihre Qualitäten überzeugen dabei erneut<br />

auch die Fachpresse.<br />

Diese einzigartige Cuvée besteht aus 90 % Malbec<br />

von 40- bis 60-jährigen Reben. Anders als beim „Malbec“<br />

runden hier nicht etwa 10 % Merlot die Cuvée ab,<br />

sondern Tannat. Um diese kraftvollen Rebsorten etwas<br />

zu domestizieren, reift der Wein nach der Gärung<br />

bis ins Frühjahr hinein in Zementtanks. Dann verbringt<br />

er nach altbewährter (und ausgeklügelter) Methode<br />

weitere 12 bis 14 Monate in großen Eichenfässern aus<br />

überwiegend gebrauchtem Holz, sodass die Röstnoten<br />

nicht überhandnehmen. Das Ergebnis ist ein intensiv<br />

violetter statt schwarzer Wein, dessen Bouquet einen<br />

regelrecht in den Bann zieht. Hier wird gleich klar, dass<br />

Radio, TV oder Social Media ausgeschaltet bleiben<br />

können – der Wein hat genug zu erzählen! Schwarze<br />

Beeren, auch rote Waldfrucht, allen voran eine zart<br />

florale Himbeernote steigen aus dem Glas, unterlegt<br />

von Nelke, Zedernholz und etwas Waldlaub. Die satte<br />

Frucht und die kraftvollen aber fein polierten Tannine<br />

(deren Qualität wird nur noch von denen der Spitzencuvée<br />

des Hauses übertroffen) ergeben ein komplexes<br />

Zusammenspiel aus saftiger, reifer Frucht und kerniger<br />

Struktur. Lakritz, etwas Garrigue und Sauerkirschsaft<br />

tummeln sich im dichten Wein. Das ist ein bildhübsches<br />

Zeugnis von der Einzigartigkeit der Rotweine<br />

aus dem Cahors, die weiterhin zu den langlebigsten<br />

Weinen Frankreichs zählen, dabei für vergleichsweise<br />

kleines Geld schon enormes Potenzial bieten und doch<br />

auch bei aller Kraft in ihrer jugendlichen Phase jede<br />

Menge Trinkspaß bieten. Ein echter „Schnapper“, der<br />

– trotz der ruhmreichen Historie speziell dieser Cuvée<br />

– noch nie derart hoch bewertet wurde. Darauf dürfen<br />

alle Gayrauds stolz sein!<br />

Ein Stündchen in der Karaffe ist ideal, zu Cassoulet und<br />

Schmorgerichten und lackierter Entenbrust in Cassis-Jus<br />

ist die „Cuvée Particulière“ eine Bank – Cahors kann so<br />

schön sein! Höhepunkt ab ca. 2022 bis 2032.<br />

44 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Lamartine<br />

CAHORS FRANKREICH<br />

„EXPRESSION“ CAHORS, ROUGE 2016<br />

Dieser Wein gehört zum Besten, was der französische Südwesten zu bieten hat.<br />

FSW080316 „Expression“ Cahors, rouge 2016 14% Vol. 35,86 €/l 26,90 €<br />

Es ist sehr leicht, einen Wein als „einmalig“ anzukündigen.<br />

Doch in diesem Falle hat es damit seine<br />

besondere Bewandtnis. Schließlich stammt der „Expression“<br />

des Weinguts Château Lamartine von einer<br />

gerade einmal fünf Hektar umfassenden Parzelle mit<br />

Malbec, der 1943 von einem deutschen Kriegsgefangenen<br />

gepflanzt wurde und der – und das ist entscheidend<br />

– die verheerenden Fröste von 1956 überlebt hat,<br />

denen 99 % aller Rebflächen im Cahors damals zum<br />

Opfer gefallen sind. Diese Reben liefern nicht nur den<br />

Grundstock für diesen Wein, sie sind auch als Genmaterial<br />

für die sélection massale des Weinguts wichtig,<br />

bei der die Reben nicht einfach (wie sonst üblich) nur<br />

geklont werden, sondern Stock für Stock neu aus den<br />

Reisern der alten Reben gezogen werden. Für die Vielfalt<br />

des Cahors-Malbec ein enormer Zugewinn!<br />

im Vordergrund stehen und dem Wein eine große Saftigkeit<br />

verleihen. Hinzu kommen Noten von Unterholz<br />

und trockenem Waldboden mit Laub und gedörrtem<br />

Moos. Es findet sich aber auch die Note von frisch gespitztem<br />

Bleistift, von dunkler Schokolade und frisch<br />

gemahlenem Espresso. Begleitet werden diese Noten<br />

von Lakritze, Veilchen und etwas Flieder. Der „Expression“<br />

verdient seinen Namen zu Recht, ist er doch<br />

tatsächlich ein Wein, der all seine Vorzüge fast verschwenderisch<br />

zeigt. Dazu gehören auch die frische<br />

Säure, die vibrierende Mineralität und der damit verbundene<br />

kühle Zug, den der Wein trotz der Fruchtfülle<br />

besitzt. Zusammengenommen sorgt all das für große<br />

Trinklust, für pures Vergnügen, wie man es immer in<br />

großen Bordeaux sucht, hier aber im Cahors zu einem<br />

vergleichsweise sehr günstigen Preis erhält.<br />

Doch nicht nur die Zutaten des „Expression“ sind<br />

einmalig. Auch die Stellung, die der Wein für Frankreichs<br />

wichtigste Weinzeitschrift LA Revue du Vin de<br />

France einnimmt, ist eine besondere. Als sie sich vor<br />

ein paar Jahren den südwestfranzösischen Weinen in<br />

einem großen, euphorischen Special unter dem Titel<br />

„Das große Erwachen im Südwesten“ dem Cahors und<br />

anderen Appellationen der Region zuwandte, kürte<br />

man den „Expression“ zum „größten aller verkosteten<br />

Weinen“. Die Parzelle mit den alten Rebstöcken liegt<br />

auf der dritten Terrasse oberhalb des Flusses Lot. Die<br />

Lesemenge liegt bei rund 1,3 Kilo pro Rebstock, was<br />

etwa 30 Hektoliter pro Hektar ergibt. Nach der Handlese<br />

wird der Wein über 40 Tage hinweg langsam vergoren<br />

und reift dann 24 Monate in neuen Barriques, in<br />

denen in den ersten sechs Monaten immer wieder die<br />

Feinhefe aufgerührt wird.<br />

Genießen Sie den Wein jetzt, indem Sie ihn karaffieren<br />

oder idealerweise ab 2022 bis mindestens ins Jahr 2040<br />

trinken.<br />

Wenn wir den „Expression“ in die Karaffe gießen, entströmt<br />

dem tintig schwarzen und mit tiefdunklen violetten<br />

Reflexen ausgestatteten Cahors ein intensiver<br />

Duft von Holunder und Pflaumen, Brombeeren und<br />

Blaubeeren, von ein wenig Cassis und recht viel Minze,<br />

auch von etwas Graphit, Zedernholz, Schokolade und<br />

Mokka. Der Duft erinnert irgendwie an klassische Bordeaux<br />

von der rive droîte, ist aber trotzdem ganz eigenständig,<br />

herrlich komplex und expressiv. Am Gaumen<br />

dominiert noch das robuste, aber reife Tannin, und das<br />

verwundert nicht, denn dafür ist junger Malbec aus<br />

dem Cahors bekannt, zumal wenn er in kleine Fässer<br />

gelegt wurde. Auch in dieser Hinsicht unterscheidet er<br />

sich nicht von großen Bordeaux. Gibt man dem Wein<br />

Zeit, dann wird er jedoch auch jetzt schon von Stunde<br />

zu Stunde immer mitteilsamer und charmanter. Dann<br />

sind es die reifen blauen und schwarzen Früchte, die<br />

© Marc Ginot<br />

45


ITALIEN APULIEN<br />

Due Palme<br />

Cantine<br />

Due Palme<br />

CELLINO SAN MARCO<br />

„Qualität, Terroir, Authenzität!“<br />

– GAMBERO ROSSO<br />

Typisch für Apulien: Die berühmten Trullis<br />

In Süditalien werden die Weine der besten Güter in den letzten<br />

Jahren beständig nochmals besser. Und besitzen teilweise ein<br />

spektakuläres Preis-Genussverhältnis! So auch auf der Cantina<br />

Due Palme in Apulien. Diese Region im tiefen Südosten des Landes<br />

ist mit einem vorzüglichen Klima gesegnet. Geprägt wird sie<br />

durch ihre Lage zwischen dem ionischen und dem adriatischen<br />

Meer, vor allem aber durch die scheinbar immer präsente Sonne<br />

und ein faszinierendes, unverwechselbares Licht. Einzigartig ist<br />

die Vielzahl an Böden, von sandig und kalkreich bis hin zu steinig<br />

und kompakt. Kein Wunder also, dass die vielfältigen Weine<br />

dieser sonnenverwöhnten Region immer beliebter werden!<br />

Wie die der Muster-Cantina Due Palme. Sie ist das Werk ihres<br />

Gründers und Präsidenten Angelo Maci, der vierten Generation<br />

einer Winzerfamilie und rastloser Pionier in Bezug auf Qualität.<br />

Angelo war es, der apulische Weine auf die internationalen<br />

Weinkarten gebracht hat. Sein Herz schlägt für heimische<br />

Rebsorten und er kämpft für die Erhaltung der traditionellen<br />

und weltweit einzigartigen Reberziehung „Alberello Pugliese“<br />

(Bäumchenerziehung), wobei die Rebstöcke in Einzelbuschform<br />

gezogen werden ohne Stützpfähle oder Drahtrahmen. Wenn<br />

also die Weinberge mit so viel Liebe und Leidenschaft gehegt<br />

und gepflegt werden wie auf der Cantina Due Palme, dann können<br />

wir Ihnen aus den heimischen Rebsorten wie Negroamaro<br />

und Primitivo traumhaft verführerische Rotweine anbieten, die<br />

Ihren Gaumen erfreuen werden. Unbedingt probieren, denn<br />

diese Weine tragen die apulische Sonne in Ihre Herzen. Salute!<br />

46 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Due Palme<br />

APULIEN ITALIEN<br />

„COSTA“ NEGROAMARO IGP SALENTO, ROSSO 2017<br />

Frisch, verspielt, charmant. So geht Partywein.<br />

IPU010117 „Costa“ Negroamaro IGP Salento, rosso 2017 12,5% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

IPU010117S 12 x „Costa“ N. IGP S., rosso 2017 (10+2 Flaschen gratis) statt 83,40 € nur 69,50 €<br />

Die Herkunft der Negroamaro-Rebe liegt, wie so<br />

oft in diesen Dingen, im Dunkeln. Eine häufig zitierte<br />

These besagt, dass sie von den antiken Griechen<br />

eingeführt worden sei (was sich sogar etymologisch<br />

stützen ließe – „mavros“ ist das griechische Wort für<br />

„schwarz“), allerdings wurde das mittlerweile durch<br />

genetische Tests widerlegt, da keinerlei verwandtschaftlichen<br />

Verhältnisse zwischen Negroamaro und<br />

griechischen Rebsorten bestehen. Also kein „negromavro“<br />

(„schwarzschwarz“), sondern tatsächlich<br />

„negroamaro“ („schwarzbitter“), was aufgrund der<br />

schwarzen Farbe der Schalen sowie der typischen<br />

Tanninstruktur ganz plausibel erscheint. Noch dazu<br />

existiert eine Rebsorte namens „Negro Dolce“, die<br />

im Salento seit dem 19. Jahrhundert dokumentiert<br />

ist, nicht zuletzt wohl um die beiden „Negro“-Varianten<br />

zu unterscheiden. Bei Due Palme hat man sich<br />

der Traube zumindest mit vollem Engagement angenommen,<br />

kein Wunder also, dass der große Rebsortenatlas<br />

von Jancis Robinson, Julia Harding und<br />

José Vouillamoz („Wine Grapes: A complete guide to<br />

1,368 vine varieties“) unsere Cantina als notable producer<br />

für den Negro Amaro aufführt!<br />

Und schon der „kleine“ Negroamaro namens „Costa“<br />

ist tatsächlich bemerkenswert. Wenn die Gäste nur<br />

halb so animiert sind wie der Wein nach Kirschen,<br />

Johannisbeeren und Pflaume duftet, dann wird jede<br />

Party ein voller Erfolg. Denn der Negroamaro scheint<br />

genau dafür gemacht zu sein. Fröhlich, unkompliziert<br />

und ausgesprochen lebenslustig zeigt er sich<br />

am Gaumen. Auch hier wieder Kirschen und Johannisbeeren,<br />

dazu jetzt auch Brombeeren, dabei angenehm<br />

schlank, kühl und äußerst charmant. Saftig<br />

steht er auf der Zunge, im Hintergrund deuten sich<br />

Nelken und ein zart malziges Aroma an und sorgen<br />

einen leicht süßlich-würzigen Kick. Mit nur 12,5 Vol.-<br />

% Alkohol spielt dieser süditalienische Tropfen in<br />

der Leichtgewichtsliga, ohne dabei auf Charakter zu<br />

verzichten – das ist Trinkspaß pur! Vielmehr manövriert<br />

er sich dank seiner lässigen Unbekümmertheit<br />

und Unkompliziert ins Herz jedes Weinfreunds und<br />

punktet dort mit seiner herrlichen Süffigkeit. Der feine<br />

Würzekick im Abgang setzt dem Geschehen die<br />

Krone auf: Italien ganz unprätentiös – Apulien von<br />

seiner schönsten Seite!<br />

Küchentechnisch ein Universaltalent, das ganz ausgezeichnet<br />

mit diversen Pastagerichten harmoniert –<br />

etwa den in Apulien so beliebten orecchiette (mit cime<br />

di rapa oder einem klassischen sugo) oder milaffanti<br />

(eine Pasta aus Hartweizengries, Ei, Pecorino und Petersilie,<br />

die man in einer Fleischbrühe serviert).<br />

„COSTA“ PRIMITIVO IGP SALENTO, ROSSO 2019<br />

Das Licht des Südens!<br />

IPU010219 „Costa“ Primitivo IGP Salento, rosso 2019 13,5% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Um gleich ein mögliches Vorurteil auszuräumen:<br />

„primitivo“ ist hier alles andere als primitiv! Sondern<br />

bedeutet so viel wie „ursprünglich“ oder „urwüchsig“<br />

– vor allem, was die mit diesem Wein verbundene<br />

Lebensart bzw. Lebensfreude angeht: „p“ wie „primitivo“<br />

wie das „pralle“ Leben! Und dieser im Glas<br />

leuchtend schwarzviolette Wein aus Apulien macht<br />

dieser Definition alle Ehre: Da wäre etwa die geradezu<br />

hedonistische Nase mit ihren verführerischen<br />

Aromen von Brombeeren, Feigen, Oliven, mediterranen<br />

Kräutern und Cassislikör. Dann der sensible<br />

Barriqueausbau (französische Eiche), der für eine<br />

samtig-laszive Textur am Gaumen verantwortlich<br />

zeichnet. Dazu, und einfach köstlich, jede Menge<br />

reifer Brombeeren und Schwarzjohannisbeeren,<br />

die ziemlich trinkanimierend wirken und unglaublich<br />

harmonisch in ein cremiges Finale münden, das<br />

nur die Andeutung einer Ahnung eines Hauchs von<br />

Gerbstoffen offenbart. Das ist lustvoll-samtene Fülle<br />

und so etwas wie die glückliche Verbindung aus<br />

der Grandezza eines toskanischen Crus mit der Reife<br />

und Opulenz des sonnenverwöhnten italienischen<br />

Südens. Davon gerne noch ein Glas, pardon: noch<br />

eine Flasche! Zwei? Auch gut! Eine ganze Kiste? Viel<br />

besser!<br />

Klassischer Pizza-Pasta-Brot-und-Butter-Wein, mit<br />

dem es sich auch gleich viel beschwingter kocht! Wie<br />

wäre es mit der apulischen „Pizza-Variante“, einer mit<br />

Kartoffeln, Käse (Pecorino und Cacciocavallo), Zwiebeln,<br />

Oliven und Kapern gefüllten Focaccia, der pitta?<br />

Eben, perfekt!<br />

47


ITALIEN APULIEN<br />

Due Palme<br />

„SERRE“ SUSUMANIELLO IGP SALENTO, ROSSO 2019<br />

Einer unserer meist verkauften italienischen Weine, ein echter Evergreen!<br />

Sündhaft saftiger Charmeur<br />

IPU010<strong>319</strong> „Serre” Susumaniello IGP Salento, rosso 2019 13,5% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Oh, was für ein Duft! Schwarze Brombeeren wetteifern<br />

mit reifen, saftigen Schwarzkirschen, Heidelbeeren<br />

vergnügen sich mit heller Schokolade, dazu<br />

florale Noten (Veilchen und Wiesenblumen). Kaum<br />

auf der Zunge angekommen, geht es in Sachen Frucht<br />

(und recht explosiv) in die Vollen: dunkle Beeren- und<br />

Kirscharomatik vom Feinsten, dazu leichte Röstnoten,<br />

ein Hauch Graphit und Süßholz. „Zarte“ Opulenz gepaart<br />

mit einer durchaus „amtlichen“ Statur und geschmeidigem<br />

Muskelspiel – was eindrucksvoll beweist,<br />

dass sich Kraft und Frische nicht ausschließen müssen.<br />

Hervorragender Trinkfluss dank einer schönen Säureader<br />

am Gaumen, die hier für eine wunderbar „südländische<br />

“ Eleganz verantwortlich ist. Feinstes Tannin<br />

und reife Frucht im Dauerduett – wäre eine so kurze<br />

wie perfekte Definition des herrlich saftigen, extraktreichen,<br />

reinsortig aus autochthonen Rebsorte Susumaniello<br />

vinifizierten „Serre“ (auch für diese eher rare<br />

Traube empfiehlt das Trio Jancis Robinson, Julia Harding<br />

und José Vouillamoz „unsere“ Cantina Due Palme!),<br />

der, wie gesagt, trotz aller Kraft immer leicht im<br />

Mund wirkt. Im Finale dann noch einmal etwas mehr<br />

Druck, im Nachhall viel reife Frucht (neben all der Kirsche<br />

und Heidelbeere nun auch etwas reife Himbeere),<br />

was uns ziemlich schnell zum nächsten Schluck<br />

verführt!<br />

Gerne leicht gekühlt genießen, gerade als Begleitung zu<br />

kräftigen und kräftig gewürzten Gerichten, denn das ist<br />

natürlich seine Paradedisziplin: Wunderbar etwa zu den<br />

regionaltypischen involtini (Rouladen) vom Grill (oder<br />

aus dem Ofen), den bombette: Schweinenackenfilets (mit<br />

Salz und Pfeffer würzen), darauf pancetta oder (noch<br />

besser) coppa und Käse (das Originalrezept verlangt<br />

canestrano, aber cacciocavallo oder scamorza machen<br />

sich auch sehr gut), gut einrollen, fixieren (Zahnstocher<br />

funktioniert bestens) und ab auf den heißen Grill (oder<br />

ca. 30 Minuten im 200 °C heißen Ofen).<br />

2 Gläser<br />

GAMBERO ROSSO<br />

48 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Due Palme<br />

APULIEN ITALIEN<br />

„ETTAMIANO“ PRIMITIVO IGP SALENTO, ROSSO 2018<br />

Und immer wieder dieses „Genug ist nicht genug“-Gefühl!<br />

IPU010718 „Ettamiano“ Primitivo IGP Salento, rosso 2018 14,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

Eintauchen würde man liebsten in diesen dichten,<br />

saftigen Duft von schwarzen Kirschen, Pflaume und<br />

Brombeeren, darüber ein Hauch Vanille, Gewürznoten<br />

(Nelke, eine Spur Pfeffer) und ein zarter, fast transparenter<br />

Rauchschleier – absolut betörend! Mit gleicher<br />

Präsenz und Eleganz manifestiert sich der „Ettamiano“<br />

dann am Gaumen: reif, saftig, konzentriert und muskulös<br />

– wieder Nelken, etwas Zedernholz, dann zurück<br />

in saftige „Regionen“ (Kirsch- und Brombeeraromen,<br />

von reifer Frucht über die eingelegte Variante bis hin<br />

zu konzentriertem Dörrobst), dazu dunkle Schokolade<br />

(mit einem winzigen Anteil Nougat), etwas Sauerstoffzufuhr<br />

bringt einen frechen und oh so wohlgelittenen<br />

süßen Kick im Wein hervor: der „Ettamiano“ als betörende<br />

Essenz des Südens! Man ertastet förmlich<br />

die Kraft und Statur dieses Weins, der sich mit Gusto<br />

„kauen“ lässt und immer die Proportionen zu wahren<br />

weiß. Man wird seiner nicht überdrüssig, schon vom<br />

ersten Glas an stellt sich ein über die Maßen behagliches<br />

„Genug ist nicht genug“-Gefühl ein. Too much<br />

of a good thing? Gibt es nicht! Zumindest nicht bei<br />

Due Palmes „Ettamiano“, mit dem man unversehens<br />

im Primitivo-Himmel angelangt ist. Im Finale blitzt<br />

ein Hauch von Minze auf und verleiht diesem durch<br />

und durch hedonistischen Tropfen eine sehr subtile,<br />

frische Note. Ein sinnliches Vergnügen, bei dem wir –<br />

dem apulischen Süden und seinen Weinen verfallene<br />

Epikureer – uns ganz dem „Ettamiano“ hingeben und<br />

die vermeintlich „seriöseren“ Kreszenzen, getrost den<br />

anderen überlassen. When in Salento …<br />

Der Wein ist jetzt mit Genuss zu trinken. Seinen Höhepunkt<br />

dürfte er 2024 erreichen und dann noch weitere<br />

fünf oder mehr Jahre Genuss bereiten. Der „Ettamiano“<br />

passt ganz wunderbar zu (naturalmente) kräftigen<br />

Fleisch- bzw. Innereiengerichten. Wie wär’s mit gnummareddi,<br />

kleinen, sehr würzigen Rouladen aus Lammfleisch<br />

(nebst Leber, Herz, etc.) oder muchiska (einem lange<br />

geschmorten Eintopf mit Lamm- oder Ziegenfleisch,<br />

der mit üppig Peperoncini, Knoblauch und Fenchelsaat<br />

gewürzt wird)? Großartig passt er auch zum Pastagericht<br />

ciceri e tria, das Kichererbsen und frische, dann frittierte<br />

(!) Pasta (Papardelle haben sich da bewährt) kombiniert!<br />

49


ITALIEN APULIEN<br />

Due Palme<br />

„SELVAROSSA“ DOP SALICE SALENTINO RISERVE, ROSSO 2016<br />

So geht Dauer-Abo: 13 x 3 Gläser in Folge! „Immer vorzüglich“ – Gambero Rosso<br />

IPU010416 „Selvarossa“ DOP Salice Salento Riserva, rosso 2016 14,5% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

3 Gläser<br />

GAMBERO ROSSO<br />

„Selvarossa“ – die Cuvée aus den autochthonen Rebsorten<br />

Negroamaro und Malvasia Nera ist ein Klassiker der<br />

apulischen Weinwelt! Ganze 13 (in Worten: dreizehn!)<br />

Male in Folge hat der Gambero Rosso, Italiens Weinführer<br />

numero uno, diesem Wein nun die berühmten<br />

tre bicchieri, die „drei Gläser“, und damit die Höchstwertung<br />

zuteilwerden lassen! Die Weinmoden kommen<br />

und gehen, Kritiker kommen und gehen, aber dieser Salice<br />

Salentino Riserva bleibt bestehen. Und vor allem<br />

die Weinfreunde, die für diese großartige „Konstante“<br />

aus Apuliens Süden Jahr für Jahr nur voll des Lobes sind.<br />

Natürlich könnten wir jetzt behaupten, dass uns das<br />

gar nicht so sehr überrascht, denn immerhin haben wir<br />

die Cantina schon vor Jahren aus guten Gründen für<br />

uns entdeckt, wissen, dass unsere Vorzeige-Genossenschaft<br />

auf ein exzellentes Team von Winzern zurückgreifen<br />

kann, die – wie könnte es auch anders sein? –<br />

verinnerlicht haben, dass nur allerbeste Traubenqualität<br />

auch entsprechende Weinqualität (und auch eine für<br />

Genossenschafter würdige und würdigende Bezahlung)<br />

bedeutet. Aber dreizehnmal hintereinander Höchstnote?<br />

Santa Madonna, das muss man erst einmal „reißen“!<br />

Für den „Selvarossa“ jedenfalls werden alle Trauben von<br />

Hand gelesen (optimaler Reifezustand, Selektion, perfektes<br />

Weinberg-Managament … etcetera – sowieso<br />

klar!), der Wein verbringt dann neun Monate in französischen<br />

Barriques und findet mit weiterer Flaschenreifung<br />

seine berühmte Balance, die mittlerweile zum<br />

Markenzeichen dieses Weines geworden ist. Und genau<br />

hierin liegt eben auch die Stärke des Betriebs, vereint<br />

Due Palme doch exzellente (und, wir wiederholen’s<br />

gerne: höchstbewertete!) Qualitäten zu konstant fairen<br />

Preisen. Direttore Angelo Maci, Motor, Herz und Seele<br />

der Cantina: „Wir verkaufen unseren Premiumwein<br />

deshalb zu einem so günstigen Preis, weil wir allen<br />

Weinliebhabern einen Wein höchster Qualität bieten<br />

wollen.“ Altruismus? Aber sicher doch! Wer kann, der<br />

kann (und Süditaliens bedeutendste Genossenschaft<br />

„kann“ das im ganz großen Stil) – der Beweis findet sich<br />

in der Flasche.<br />

Die zahlreichen Sonnenstunden der zwischen dem ionischen<br />

und adriatischen Meer gelegenen Region bescheren<br />

intensive, vollreife und süßlich schmeckende<br />

Trauben aus Negroamaro und Malvasia Nera. Und in<br />

der Tat duftet und schmeckt der Selvarossa so intensiv<br />

fleischig und saftig wie die beiden aromatischen Traubensorten<br />

dieser Region. Das Paradepferd der Cantine<br />

Due Palme, der Fixstern der Region, besticht durch ein<br />

intensives Rubin im Glas, das schon fast ins Dunkelviolette<br />

laviert. Dichtgepackte fruchtsüße Noten (Holunder,<br />

Pflaume, Waldbeeren) die von Edelbitterschokolade<br />

und Amarenakirschkonfitüre unterlegt sind, verströmen<br />

ihren Charme. Due Palmes „Selvarossa“ ein wahrer Verführer<br />

von fleischig-saftiger, dabei samtiger Konsistenz,<br />

wobei hier die bemerkenswert seidigen Tannine hervorzuheben<br />

sind, die schon jetzt den die hochkonzentrierte<br />

Art dieser Riserva mit zartem Schmelz unterstreichen.<br />

Das ist unkomplizierter Weingenuss, eines alles andere<br />

als unterkomplexen Weins, dem wir trotz (oder gerade<br />

wegen) seiner 14,5 Vol.-% Alkohol einen herrlichen „Zug“<br />

und unebdingt großartigen Trinkfluss bescheinigen müssen!<br />

Trotz seiner sagenhaften Dichte schafft es der „Selvarossa“<br />

voller Finesse und Vitalität zu bleiben – „normal“<br />

ist das bei solchen dicht gewirkten „Boliden“ nicht,<br />

aber wie schon oben erwähnt: wer kann, der kann!<br />

Ein wunderbar generöser, geradezu „anschmiegsamer“<br />

Wein, der uns (und Sie, liebe Kunden, glücklicherweise<br />

auch) ganz frohgemut und hemmungslos zu „Wiederholungstätern“<br />

werden lässt! Um uns selbst zu zitieren:<br />

„ein echter Hammerwein!“<br />

50 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021<br />

Genießen Sie ihn leicht gekühlt bei ca. 16 °C ab sofort bis<br />

2026+. Der „Selvarossa“ nimmt es mit fast jedem Gericht<br />

auf, die Standardempfehlung für Negroamaro (bzw. Primitivo)<br />

selbst in gehobensten Kreisen (so etwa im Londoner<br />

Weinclub „67 Pall Mall“) ist Pizza (ganz gleich wie würzig<br />

oder scharf der Belag) und Fast Food im Allgemeinen,<br />

Burger im Besonderen. Wir empfehlen einen (nicht ganz<br />

so regionaltypischen) Wildschweinburger mit Zwiebel-<br />

Balsamico-Confit und üppig Käse, und zwar eine (lokalpatriotisch-apulische)<br />

Mischung aus cacciocavallo und<br />

pallone di Gravina. Bei Lichte betrachtet wäre ein Blauschimmelkäse<br />

auch ganz göttlich – auch wenn Apulien<br />

keinen produziert. Daher: gorgonzola oder castelmagno!


Negri<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

Giulia Negri<br />

LA MORRA<br />

© Giulia Negri<br />

Das „Barolo-Girl“ aus La Morra<br />

DER Geheimtipp des Piemont (und allerbeste Freundin von<br />

Chiara Condello!) sorgt für Furore in Italiens Vorzeigeregion!<br />

„Giulia ist der rising star der Langhe-Region, der wunderschön<br />

eleganten und puren Nebbiolo produziert. Neben den bekannteren<br />

Barolo gibt es noch diese feine und seidige Version eines<br />

Langhe Nebbiolo, die zum früheren Genuss gemacht ist. Sie<br />

macht zudem einen aufregenden vom Burgund beeinflussten<br />

Chardonnay.“ – Decanter<br />

„Ich widme mich dem Barolo, denn für mich ist dieser Wein ein<br />

Stück Kunst, das der Zukunft angehört – einer Zukunft, die neu<br />

geschrieben werden muss.“ – Giulia Negri<br />

Alle Wege standen ihr offen. Sich mit 23 Jahren nicht in die<br />

weite Welt hinauszubegeben, sondern stattdessen frei nach<br />

dem Motto „back to the roots“ auf die Vorzüge und Schätze<br />

der naheliegenden Heimat zu konzentrieren, ist ein Zeichen von<br />

Charakterstärke und einem klaren Willen. Und Giulia Negri, das<br />

Barolo-Girl aus dem prestigeträchtigen La Morra im Herzen des<br />

Piemont ging genau diesen Weg. Damit zählt die Jungwinzerin<br />

zu einer Generation gutausgebildeter, bestens vernetzter Menschen,<br />

die eine enge Verbindung zu ihrer Geburtsregion haben,<br />

die das Potenzial in ihrer jeweiligen Heimat sehr gut kennen,<br />

und auch eine intrinsische Verpflichtung verspüren, sich genau<br />

hier zu engagieren, die Besonderheiten und Stärken ihrer Heimat<br />

bestmöglich zum Ausdruck zu bringen und diese in die weite<br />

Welt zu kommunizieren. Nachdem das junge Mädchen zunächst<br />

ihr Studium der Biotechnologie absolvierte, ging sie für<br />

einige Zeit ins Burgund. Dort bekam sie nicht nur ein meisterliches<br />

Gespür für die untrennbare Verbindung aus Vinifikationshandwerk,<br />

Kultur und Terroir, hier erwachte auch ihre Leidenschaft<br />

zum Wein und sie sah ihre neue Berufung darin, doch in<br />

die Fußstapfen ihrer Eltern zu steigen und den Familienbetrieb<br />

zu übernehmen.<br />

„Meine Eltern vertrauten mir Serradenari an, die Weinberge,<br />

den Keller, die Weinflaschen und die bestehenden Märkte, alles,<br />

welch eine Ehre. Also setzte ich alles, was ich hatte, auf<br />

den Nebbiolo, den Pinot Nero und den Chardonnay, und natürlich<br />

auf diesen Barolo-Berggipfel, umgeben von einem der<br />

51


ITALIEN PIEMONT<br />

Negri<br />

© Giulia Negri<br />

© Giulia Negri<br />

letzten noch stehenden Trüffelwälder.” Bereits im jungen Alter<br />

vinifizierte sie im elterlichen Betrieb ihre eigenen Microcuvées,<br />

wuchs an und mit den täglichen Herausforderungen eines<br />

Weinguts auf. Ihren ersten eigenen Barolo brachte sie dann mit<br />

dem Jahrgang 2007 auf den Markt, der aus dem Stand gleich<br />

unter den 100 besten Weinen des Jahres im Wine Enthusiast<br />

gelistet wurde. Nicht schlecht für ein Erstlingswerk.<br />

Eine Erfolgsgeschichte, die uns in ihrem Verlauf stark an unsere<br />

geliebte Chiara Condello aus der Emilia-Romagna erinnert,<br />

denn auch deren Weinbegeisterung wurde im mythischen Burgund<br />

entfacht. Dort lernten sich die beiden Jungwinzerinnern<br />

auch kennen und schätzen, sie verbindet mittlerweile eine langjährige<br />

tiefe Freundschaft. So ist es auch kein Zufall, dass es genau<br />

Chiara war, die uns die eleganten und, wie wir es einschätzen,<br />

für die Zukunft richtungsweisenden Weine Giulia Negris<br />

empfahl. Es überrascht also nicht, dass die Stilistik Giulias Weine<br />

ebenso visionär, anspruchsvoll und von den Grundprinzipien<br />

Burgunds geprägt ist wie bei Chiara Condello.<br />

Auch Giulia zeichnet aus, dass sie aus dem Burgund lediglich die<br />

Vision mitnahm, anstatt Kopistin zu sein. Sie verstand schnell,<br />

52 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Negri<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

dass für terroirgeprägte Baroli die alten und kleinen Barriques<br />

aus dem Keller des Familienbetriebs verschwinden mussten. Sie<br />

ersetzte diese durch die großen botti, wie sie auch die Traditionalisten<br />

verwenden.<br />

Ihr Qualitätsanspruch ist deutlich definiert. Wer in diesem jungen<br />

Alter einen etablierten Betrieb übernimmt, sollte klare Visionen<br />

haben. Ihre Weinberge stellt sie aktuell auf biologische<br />

Bewirtschaftung um, mit dem Jahrgang 2019 werden dann alle<br />

Weine bio-zertifiziert sein. Alle Trauben werden hier in kleinen<br />

Kisten von Hand gelesen und dann spontan vergoren. Ihren Barolo<br />

baut sie klassisch in besagten 2500-Liter-Botti (slawonische<br />

Eiche) aus, Chardonnay und Pinot Noir nach burgundischem<br />

Vorbild in Barriques, davon allerdings nur ein geringer Anteil<br />

neues Holz. Wer das Gut im Spätherbst zur Trüffelsaison besucht,<br />

blickt von der historischen Einzellage „Serradenari“, die<br />

als höchstgelegene im Barologebiet gilt, in den Morgenstunden<br />

wie von einem Balkon über die Wolkenlandschaft, unter der<br />

sich Langhe versteckt. Sechseinhalb Hektar Weinberge zählen<br />

zum Familienbesitz, zwölf weitere sind Waldstücke, die sich<br />

zwischen den verschiedenen Weinparzellen erstrecken, die allesamt<br />

auf 400 bis 530 Metern Höhe liegen.<br />

Die Trauben für ihre Barolo wachsen meist auf sandigem<br />

Untergrund und trotz des noch relativ jungen Alters der überwiegend<br />

2001 gepflanzten Reben, erzielt Giulia eine Tiefe und<br />

Spannung in den Weinen, wie wir sie nur von etablierten Größen<br />

der Region kennen. Hier hat alles Hand und Fuß und, vor<br />

allem, allergrößtes Potenzial für die Zukunft. Es ist noch nicht<br />

lange her, dass Giulia ihren Wein noch in der Garage ausbaute,<br />

sie liebte dieses Dasein als Garagenwinzerin, ihre Winzerfreunde<br />

(die genauso tickten wie sie) und die herrlich „ketzerischen“,<br />

ideologiefreien Weine – produziert von echten Wein-Handwerkern.<br />

Irgendjemand bezeichnete sie damals als „Barolo Girl“,<br />

eine liebevolle Anspielung auf die legendären „Barolo Boys“, die<br />

in den 1980er- und 90er-Jahren den Weinbau im Piemont revolutionierten,<br />

weil Giulia auf ihre eigene Art und Weise ihre<br />

Weine vinifizierte, frei von Dogmen und so, wie es ihren Ideen<br />

entsprach. Das „Barolo Girl“ ist die frei von jeglichen Dogmen<br />

vinifizierende Winzerin seitdem nicht mehr losgeworden. Umso<br />

selbstbewusster und stolzer trägt sie diesen Titel jetzt als Auszeichnung.<br />

Ihre Barolo werden heute als Mischung aus Tradition und Moderne,<br />

Old School und „frech“ beschrieben. Darin steckt viel<br />

Wahrheit. Schon jetzt zählt sie zu den wohl meistbeobachteten<br />

Jungwinzerinnen ihrer Generation, obwohl sie das Weingut<br />

erst seit 2014 im Alleingang leitet. Und weil die großen Themen<br />

Demut, Begeisterung und Anspruch bei ihr an oberster Stelle<br />

stehen, sind wir uns sicher, in den nächsten Jahren noch enorm<br />

viel von Giulia Negri zu hören!<br />

Ziemlich beste Freundinnen:<br />

Giulia Negri und Chiara Condello<br />

Als wir ihren Chardonnay und Pinot Noir zum ersten Mal probierten,<br />

wurde uns sofort bewusst, dass Giulia sämtliche ihrer<br />

Projekte, nicht nur die Barolo, mit höchstem Qualitätsanspruch<br />

angeht. Speziell der Chardonnay zählt, obwohl er noch nicht<br />

auf eine allzu lange Geschichte zurückblicken kann, bereits jetzt<br />

zu den allerfeinsten, die wir aus dem Piemont kennen. Der lange<br />

Ausbau über 16 Monate in 350-Liter-Fässern (lediglich 30 %<br />

Neuholzanteil), die nördliche Exposition der Reben auf über<br />

500 Metern Höhe und natürlich das richtige Gespür für den<br />

perfekten, sprich rechtzeitigen (!) Lesezeitpunkt, bringen einen<br />

Chardonnay hervor, der (s)ein klares Vorbild vor unserem „sensorischen“<br />

Auge aufleuchten lässt.<br />

© Giulia Negri<br />

53


ITALIEN PIEMONT<br />

Negri<br />

© Giulia Negri<br />

„LA TARTUFAIA“ DOC LANGHE PINOT NERO, ROSSO 2018<br />

Ein Wein, der sinnbildlich für die aktuelle Winzergeneration steht<br />

IPI090118 „La Tartufaia“ DOC Langhe Pinot Nero, rosso 2018 14% Vol. 42,53 €/l 31,90 €<br />

Giulia Negri verkörpert jene Generation von Winzern,<br />

die eine völlig neue Dynamik in die Weinwelt einbringen,<br />

wie man sie vor ein bis zwei Generationen noch<br />

kaum kannte. Eine gute Ausbildung als Basis, die von<br />

Praktika weltweit unterstützt wird und einen allgemeinen<br />

Austausch mit Winzerinnen und Winzern in<br />

unterschiedlichsten Regionen. Dieser Blick über den<br />

Tellerrand prägt alle Weinanbaugebiete weltweit, immer<br />

dort wo eine junge und hochmotivierte Generation<br />

sich dazu entschließt Weinbau in der Heimat zu<br />

betreiben. Für Giulia Negri ist vor allem das Burgund<br />

eine der meist inspirierenden Regionen. Es vergeht<br />

kaum ein Jahr, wo sie nicht vor Ort ist (übrigens oft<br />

mit ihrer guten Freundin Chiara Condello aus der Romagna),<br />

um sich dem Thema Chardonnay bzw. Pinot<br />

Noir zu widmen. Weiteres Wissen erwarb sie zudem<br />

in Chile, wo sie niemand geringerem als dem Comte<br />

Louis-Michel Liger-Belair bei dessen Joint-Venture-Betrieb<br />

half. So verwundert es kaum, dass sie – neben<br />

dem Nebbiolo – diesen Sorten, die es freilich schon<br />

seit dem 18. Jahrhundert im Piemont gibt, besondere<br />

Aufmerksamkeit schenkt.<br />

Ihr „Langhe Pinot Nero“ ist etwas ganz Besonderes.<br />

Er steht in einer Lage, nach der sich andere Winzer<br />

die Finger lecken und definitiv Nebbiolo pflanzen würden,<br />

denn es ist eigentlich eine Barolo-Lage. Bei ihr<br />

finden sich dort beide Rebsorten, und das macht für<br />

sie Sinn. Der Weinberg befindet sich an keinem geringeren<br />

Ort als in La Morra, und zwar in der historischen<br />

Einzellage Serradenari, der am höchsten gelegenen im<br />

ganzen Barolo-Gebiet. Sie ist seit mehr als 100 Jahren<br />

im Alleinbesitz der Familie Negri. Zu den sechs Hektar<br />

Weinbergen gehören auch neun Hektar Wald, wo der<br />

Alba-Trüffel zu finden ist – daher auch der Name des<br />

Pinot Nero und des verschwisterten Barolo „La Tartufaia“.<br />

Mit 520 Höhenmetern kann man bei diesem Wein<br />

durchaus von einem „Cool-Climate-Pinot-Nero“ sprechen.<br />

Ausgebaut wird der Burgunder in 228- und in<br />

350-Liter-Fässern. Was das Einzigartige des Weinbergs<br />

ausmacht, ist der lehmig-sandige Oberboden mit<br />

graublauem Mergel und Mangan im Unterboden, der<br />

zwar ein typischer Nebbiolo-Boden ist, aber auch dem<br />

Pinot einen ganz eigenen Charakter verleiht. Was uns<br />

so gefällt an diesem Wein ist die Eigenständigkeit und<br />

das klar erkennbare Herkunftsprofil. Giulias 2018er<br />

Pinot Nero duftet dann doch mehr nach Piemont als<br />

Burgund. Tannennadeln, saftige Amarena-Kirschen<br />

und Hagebutten steigen aus dem Glas, auch ein wenig<br />

Wald und Laub. Der reife Jahrgang unterstützt das<br />

kräftige Profil des Rotweins. Die Tannine am Gaumen<br />

sind fest aber nicht austrocknend, die Säure typisch<br />

für Pinot Nero fein akzentuiert. Damit gelingt es Giulia<br />

der Rebsorte Facetten zu entlocken, wie man sie eben<br />

nur im Piemont findet. Und doch zeigt sich, gerade im<br />

Vergleich zum Nebbiolo aus gleicher Lage, die Eleganz<br />

und das feine Profil der Pinot-Noir-Traube, die eben<br />

seidiger, feiner und in der Jugend deutlich ausgewogener<br />

wirkt. Und plötzlich wird klar, warum vielen Weinkennern<br />

das Piemont als Burgund Italiens gilt!<br />

Ein Pinot Nero, den man jetzt mit viel Luft genießen<br />

kann. Gewähren Sie dem Wein ruhig ein wenig Reife von<br />

2–3 Jahren, sie wird ihm stehen. Potenzial bis 2029+<br />

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Negri<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

„LA TARTUFAIA“ DOCG BAROLO, ROSSO 2017<br />

In La Tartufaia, dem Trüffelwald von La Morra, findet sich noch ein anderer Schatz:<br />

den gleichnamigen Barolo! Giulias Visitenkarte!<br />

IPI090417 „La Tartufaia“ DOCG Barolo, rosso 2017 14% Vol. 53,20 €/l 39,90 €<br />

Giulia Negri ist gesegnet – das darf man wohl so sagen.<br />

Denn die junge Winzerin, die noch keine 30 Jahre<br />

alt ist, verfügt nicht nur über ein außergewöhnliches<br />

Talent und Gespür für ihre Weine, sie darf ihrer Profession<br />

auch an einem der schönsten Orte nachgehen,<br />

den man sich dafür vorstellen kann. Es ist La Morra,<br />

der „Grand-Cru-Ort“ des Piemonts, weltberühmt für<br />

seinen Barolo. Es ist auch der Weinberg „Serradenari“,<br />

eine historische Lage und mit 530 Metern der höchste<br />

Weinberg im Barolo-Gebiet. Auf diesem Berg wechseln<br />

sich Reben mit dem einzigen Trüffelwald des Ortes<br />

ab: La Tartufaia. Weinberg wie Wald befinden sich<br />

seit 100 Jahren im Besitz von Familie Negri – ein wunderbares<br />

Erbe, das Giulia vor einigen Jahren antreten<br />

konnte.<br />

Der Barolo „La Tartufaia“ verbindet Nebbiolo aus<br />

dem unteren Teil des „Serradenari“ mit der Frucht<br />

aus einem weiteren berühmten Cru-Weinberg in La<br />

Morra: „Brunate“, etwas weiter östlich gelegen und<br />

flacher. Beide Weinberge sind bestimmt durch den<br />

Unterboden aus dem Tortonium, einem blau-grauen<br />

Mergel mit viel Magnesiumcarbonat und Mangan sowie<br />

Sand und Ton im Oberboden. Gerade der Oberboden<br />

macht den Barolo aus La Morra ausgesprochen<br />

elegant und delikat, und wenn man so will, geradezu<br />

feminin im Gegensatz zum Barolo aus Serralunga,<br />

der deutlich tanninbetonter und kraftvoller ist. Kraft<br />

besitzt „La Tartufaia“ natürlich trotzdem und zudem<br />

einen Hauch von Kühle von der hohen Lage, aus der<br />

der Wein stammt.<br />

Wir waren natürlich gespannt wie sich der Jahrgang<br />

2017 nach dem unglaublichen Spitzenjahrgang 2016<br />

schlagen würde. 2016 war sicherlich trotz des nicht<br />

einfachen Jahrgangsverlaufs eines der besten Jahre in<br />

Norditalien für exzellente Rotweine. 2017 erreichte<br />

viele Winzer im April (auch in Barolo und Barbaresco)<br />

eine große Frostwelle. Dies erklärt unsere teilweise<br />

homöopathischen Mengen, sodass wir allen Liebhabern<br />

dringend raten möchten, die überaus begehrten<br />

(und heißgeliebten!) Favoriten des Jahrgangs 2017<br />

möglichst rasch zu reservieren: es wird davon nicht viel<br />

geben! Diese Weine erinnern uns an so elegante Jahre<br />

wie 2011 und 2014, die mitunter ein echt burgundischen<br />

Charakter an den Tag legen. Das zeigt sich auch<br />

bei Giulias Barolo, der mit schönem Rubinrot im Glas<br />

liegt und ganz fein nach getrockneten Rosenblättern,<br />

Hagebutten und Amarena-Kirschen duftet. Er wirkt<br />

wunderschön klassisch. Natürlich auch, weil sie hier<br />

auf die Tradition ihrer Region setzt: Nach der Handlese<br />

und der Sortierung wurde der Nebbiolo spontan<br />

über mehrere Wochen in konischen 60-Hektoliter-<br />

Holzfermentern vergoren, bevor er über 24 Monate in<br />

2500-Liter-Fässern aus slawonischer Eiche verbrachte<br />

und dann eine weitere Zeit in der Flasche reifen durfte.<br />

Darum zeigt sich der Barolo auch nicht im zeitgeistig-schicken<br />

aber austauschbaren Glanz neuer<br />

Barriques, sondern angenehm gediegen und zeitlos.<br />

Reife Pflaumen, Tabak und Erdbeeren prägen ihn am<br />

Gaumen. Die Tannine sind fest, verlangen noch nach<br />

zwei bis drei Jahren Flaschenreife, die man momentan<br />

wunderbar mit einer bistecca fiorentina „pazifizieren“<br />

kann, deuten aber auch auf den schonenden Ausbau<br />

und feinstes Lesematerial hin. Klasse und Finesse sind<br />

die zwei Attribute, die uns hier sofort einfallen. Aber<br />

auch schlicht und ergreifend Eleganz! La Morra ist<br />

unserer Meinung nach der Inbegriff von Eleganz, und<br />

Giulia Negri beweist eben auch in anspruchsvolleren<br />

Jahrgängen ein echtes Händchen. Einfach meisterhaft,<br />

auguri!<br />

Der Barolo sollte aktuell nur mit viel Luft und Zeit genossen<br />

werden. Seinen Höhepunkt dürfte er ab 2026 erreichen<br />

und dann über die nächsten zehn-fünfzehn Jahre.<br />

„<br />

55


ITALIEN PIEMONT<br />

Negri<br />

SERRADENARI“ DOCG BAROLO, ROSSO 2017<br />

Der Serradenari-Cru: Ein absolutes Juwel<br />

IPI090517 „Serradenari“ DOCG Barolo, rosso 2017 14% Vol. 73,20 €/l 54,90 €<br />

Serradenari ist das perfekte Terrain, speziell in den<br />

letzten eher warmen Jahrgängen. Es handelt sich bei<br />

diesem, aus der heimlichen Hauptstadt des Barolo,<br />

La Morra, stammenden „Cru“, um den höchstgelegen<br />

Weinberg der gesamten Appellation. 530 Meter ragt<br />

sie über dem Meeresspiegel empor und zählt zudem<br />

noch zu den historischen Einzellagen, den „Menzione<br />

Geografica Aggiuntiva“, veritablen „Crus“ eben. Sie befindet<br />

sich seit mehr als 100 Jahren im Alleinbesitz der<br />

Familie Negri.<br />

Was für ein Pfund, kann man da nur sagen! Giulia Negri,<br />

die knapp 30 Lenze zählende Winzerin, die schon<br />

mit 17 Jahren ihren ersten großen Erfolg erzielte, weiß<br />

dieses „Pfund“ zu nutzen. Was vor 14 Jahren mit einem<br />

Wein begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden,<br />

die sie nach und nach alle Weinberge der Familie<br />

hat übernehmen sehen.<br />

Ihr Barolo „Serradenari“ stammt aus Parzellen in Südwestausrichtung<br />

auf bis zu 520 Metern Höhe. Die alten<br />

Reben wurzeln in einem Oberboden aus tonhaltigem<br />

Lehm und einem Unterboden aus blaugrauem<br />

Kalkmergel mit hohem subalkalischen Mangan-Anteil.<br />

In Kombination mit dem vergleichsweise kühlen Klima<br />

der Höhenlage, kann Giulia hier ihren allerbesten Barolo<br />

einfahren. Nicht etwa, weil hier die kraftvollsten<br />

Nebbiolo-Trauben gedeihen, sondern der feinste und<br />

eleganteste Wein. Genau dieses Philosophie verfolgt<br />

die Jungwinzerin, deren zweite große Liebe neben<br />

dem Piemont die eleganten Weine aus Burgund sind.<br />

Beim Barolo baut und vertraut Negri auf die Tradition.<br />

Nach Handlese und Sortierung werden die Nebbiolo-<br />

Trauben spontan vergoren. Die Maischestandzeit kann<br />

auch gut und gerne einmal 40 Tage betragen, erfolgt<br />

dafür eher zart, ohne starke Bewegung des Tresterhuts.<br />

Als Gefäß vertraut Giulia auf die typischen und<br />

traditionellen konisch zulaufenden Holzfermenter mit<br />

einem Fassungsvermögen von 60 Hektolitern. Der<br />

Ausbau in 25-Hektoliter-Fässern aus slawonischer Eiche<br />

dauert 30 Monate.<br />

Der 2017er erweist sich hier als lehrbuchhafter Barolo<br />

aus dem Herzen La Morras. Im Duft ein feines Parfüm,<br />

wie wir es nur beim Nebbiolo vorfinden, eine herrliche<br />

Mischung aus Sauerkirschen, Tabak, Rosen (wie bei<br />

Burlottos „Monvigliero“!) und etwas Laub. Das Bouquet<br />

ist hier nochmals dichter als beim „La Tartufaia“<br />

und wirkt tatsächlich auch noch etwas kühler, denn<br />

die Frucht präsentiert sich hier noch eine Spur feiner,<br />

fast schon schwebend in ihrer femininen Ausprägung.<br />

Wie bei einem guten Pinot Noir prägt auch hier das<br />

feine Säure-Frucht-Spiel die Dramaturgie am Gaumen.<br />

Die Tannine sind selbstredend im Piemontester<br />

Stil zupackend und strukturierend, sodass einige Jahre<br />

Flaschenreife zum vollendeten Genusserlebnis nötig<br />

sind, sofern man diesen Wein solo, also ohne köstliche<br />

Trüffel-Pasta, Kalbstatar oder frisch gebratene Leber<br />

mit Salbei und Knoblauch genießen möchte. Zwei bis<br />

drei Stunden in der Karaffe aber sollte man ihm mindestens<br />

gönnen, dann gewinnt er an Facetten im Bouquet<br />

und öffnet sich am Gaumen – ein großer Wein,<br />

den es eben entsprechend zu pflegen gilt. Wenn man<br />

bedenkt, welch Mühen und unzähligen Stunden Giulia<br />

Negri mit ihrem Team in diesen Wein investiert hat,<br />

sollte uns das schon eine adäquate Behandlung dieser<br />

Kostbarkeit (von dem es jahrgangsbedingt – leider! –<br />

nur wenige Flaschen gibt) wert sein. Als Belohnung erwartet<br />

Sie, liebe Kunden, dann ein absolutes Juwel aus<br />

dem Herzen Piemonts!<br />

Der Barolo sollte aktuell nur mit viel Luft und Zeit genossen<br />

werden. Seinen Höhepunkt dürfte er ab 2026 erreichen<br />

und dann über weitere 15–20 Jahre.<br />

56 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Negri<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

57


ITALIEN EMILIA-ROMAGNA<br />

Condello<br />

Angekommen im Spitzenfeld:<br />

3 Gläser für „Le Lucciole“!<br />

– GAMBERO ROSSO<br />

Bereits im Debütjahrgang zu den „Most Exiting Picks“ gewählt<br />

– Predappio: „20 unter 20 Dollar: Weine, die die Seele nähren“<br />

– DECANTER<br />

Wie Sie sich gewiss vorstellen können, probieren wir über das<br />

Jahr hinweg sehr viele Weine. Oftmals sind es Tipps von befreundeten<br />

Winzern oder Weinfreunden, mal von Sommeliers,<br />

manchmal sind es auch einfach Zufälle. Da in der heutigen Zeit<br />

über die sozialen Netzwerke jeder Geheimtipp binnen kürzester<br />

Zeit weltweit kommuniziert wird, wissen wir meist, um wen<br />

oder was es sich handelt. Nur selten bekommen wir Weine auf<br />

den Tisch, die uns völlig unbekannt sind, und noch seltener sind<br />

es dann auch Gewächse, die uns sofort derart in ihren Bann ziehen<br />

wie die von Chiara Condello. Was waren wir begeistert, als<br />

wir vor mittlerweile fast drei Jahren die beiden Erstlingswerke<br />

einer jungen italienischen Winzerin vor uns hatten.<br />

Nun haben wir den dritten Jahrgang vor uns und können sagen:<br />

Wenige andere Weine Italiens erfreuen sich derartiger Beliebtheit<br />

bei unseren Kunden wie diese feinfruchtigen und noblen<br />

Sangiovese von Chiara Condello. Die Jungwinzerin aus der kulinarisch<br />

wie vinologisch wertvollen Emilia-Romagna verzaubern<br />

uns seit ihrem Erstlingswerk.<br />

Aktuell gibt es frisch mit dem Eintreffen des neuen Jahrgangs<br />

des ‚Predappios‘ gleich zwei schöne Nachrichten, die wir gerne<br />

mit Ihnen teilen: Der Decanter veröffentlichte eine Liste<br />

mit „20 Weinen unter 20 Dollar, die die Seele nähren“. Dabei<br />

ging es nicht um Weine mit den höchsten Bewertungen, sondern<br />

um individuelle, charaktervolle Gewächse, die wegen ihrer<br />

Eigenständigkeit und Klasse aus der Masse herausragen und<br />

sich in das Gedächtnis gebrannt haben. Einzige Einschränkung:<br />

die Weine dürfen nicht teurer als 20 US-Dollar sein! Und einer<br />

dieser Top-Weine, die bei den Weinkritikern einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen haben, ist Chiara Condellos Sangiovese<br />

Predappio (für lediglich 13,90 €!), von dem wir Ihnen heute erstmals<br />

den neuen Jahrgang anbieten! Für ihren Spitzenwein, den<br />

2016er „Le Lucciole“ gab es zudem eine große Anerkennung in<br />

Form von 94 Punkten von Antonio Galloni. Auf Vinous ist über<br />

den Wein zu lesen: „Der unglaublich elegante und raffinierte<br />

Le Lucciole Riserva 2016 stammt aus einer kleinen Parzelle im<br />

Weinberg von Chiara Condello, deren nach Osten ausgerichtete<br />

Exposition und die mageren Böden einzigartig sind“. Gesamturteil:<br />

„Die personifizierte Eleganz.“<br />

58 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


EMILIA-ROMAGNA ITALIEN<br />

ÜBER DAS WEINGUT<br />

Predappio, Chiaras Heimat, liegt schon recht hoch in den Ausläufern<br />

des Apennin und profitiert neben dem exzellenten Klima,<br />

das deutlich von der Adria und den Bergen bestimmt ist,<br />

von einer außergewöhnlichen Bodenstruktur, die Spungone<br />

genannt wird. Spungone ist eine Mischung aus Gips, Kalk- und<br />

Sandsteinverwitterungen sowie einem hohen Tonanteil – perfekt<br />

für den Sangiovese di Romagna. Das sah auch Chiaras Vater<br />

Francesco so, der bei Predappio ein Weingut im Stile eines<br />

Châteaus aufgebaut hat, wo die Weingärten in den Hügeln rund<br />

um das Weingut liegen. Chiara vinifiziert hier die Weine von<br />

Condé zusammen mit den Önologen Stefano Zoli und Federico<br />

Curtaz, der früher für Angelo Gaja gearbeitet hat. Neben der<br />

Arbeit auf dem Familienweingut in der Tradition des Vaters hat<br />

Chiara aber auch den Anspruch, Weine zu vinifizieren, bei denen<br />

sie keine Kompromisse eingehen will und ihre persönlichen<br />

Vorstellungen und Ideen umsetzen möchte. Daher hat sich die<br />

bekennende Burgund-Liebhaberin vor einigen Jahren entschlossen,<br />

ihre eigenen Weine auszubauen. Sie nutzt dafür zwar die<br />

hervorragenden, biologisch bewirtschafteten Lagen ihrer Familie,<br />

führt jedoch andere Laubarbeiten und Lesezeitpunkte durch<br />

und setzt im Keller auf feines Handwerk wie etwa auf eine<br />

alte Korbpresse, andere Maischestandzeiten und Ausbauarten.<br />

Chiara weiß genau, wohin sie mit ihren Weinen will: „In meinen<br />

Weinen suche ich den authentischen Ausdruck meines Landes,<br />

seiner Geschichte, seiner Seele. Ich stelle mir einen reintönigen<br />

unverfälschten Wein vor, der aus den unwiederholbaren<br />

Bedingungen des Jahrgangs und seines Terroirs geboren wird.<br />

Um das zu erreichen, habe ich beschlossen,<br />

auf eine einfache Art und Weise zu arbeiten,<br />

gemäß den Ideen des ökologischen Weinbaus<br />

und einer handwerklichen Kellerarbeit.<br />

Ich verfolge einen klaren Weg: organisches<br />

Arbeiten im Weinberg, Aufmerksamkeit und<br />

Respekt für die Pflanzen und den Boden,<br />

Handarbeit, organische Düngung, mechanische<br />

Unkrautbekämpfung und, falls nötig,<br />

eine nur minimale Verwendung von Schwefel und Kupfer für die<br />

Schädlingsbekämpfung. Bevor man ein guter Weinmacher wird,<br />

ist es wichtig, dass die Weinberge gesund und in einem guten<br />

Gleichgewicht sind. Deshalb beobachte ich jeden Tag die Entwicklung<br />

in den Weinbergen mit dem Ziel, gesunde und perfekt<br />

gereifte Trauben in den Keller zu bringen, die keinerlei kellertechnischer<br />

Korrekturen mehr bedürfen. Die Ernte erfolgt sorgfältig<br />

von Hand und die Arbeiten im Keller erfolgen durch das<br />

Prinzip des Respekts vor den Trauben, der Sangiovese bestimmt<br />

den Zeitplan. Die Gärbottiche werden mit Hilfe der Schwerkraft<br />

befüllt, und ich lehne alles ab, was Standardisierung bringen<br />

könnte, meine Idee der Vinifizierung bewahrt alle Quellen<br />

der Vielfalt: kellereigene Hefen für die Gärung, nur sehr geringe<br />

Temperaturkontrolle und lange Mazerationszeiten. Die Reifung<br />

findet in slowenischen Eichenfässern statt, bevor diese auf der<br />

Flasche vollendet wird, die Füllung findet ohne Filtration statt.“<br />

So präsentieren sich ihre Weine duftig, floral und aromatisch<br />

transparent. Chiara greift damit ganz klar auf, was ihr beim<br />

Weinmachen am Herzen liegt. Für sie ist ein Teil ihrer persönlichen<br />

Heimat das Burgund, wo sie Freunden immer wieder<br />

über die Schulter schaut und mit Hand anlegt. Dieses burgundische<br />

Wissen, die Verwurzelung in Predappio und die Liebe<br />

zum Sangiovese schmeckt man in den Weinen von Chiara. Sie<br />

sind berührend und voller Energie. Sie sind elegant, feminin und<br />

zugleich voller Kraft und Selbstbewusstsein. Nach den Weinen<br />

von Verónica Ortega aus dem Bierzo ist dies unsere zweite<br />

wunderbare Neuentdeckung mit Frauenpower, viel Können und<br />

noch mehr Gefühl für das richtige Weinmachen.<br />

59


ITALIEN EMILIA-ROMAGNA<br />

Condello<br />

© Condello<br />

„CHIARA CONDELLO“ DOC ROMAGNA SANGIOVESE<br />

PREDAPPIO, ROSSO 2018<br />

Mit ihren so eleganten wie charakterstarken Weinen hat sich Chiara Condello<br />

eine Ausnahmestellung im Land des Sangiovese erworben.<br />

IER020218 „Chiara Condello“ DOC R. S.Predappio rosso, 2018 14% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Nimmt man alte Quellen zur Hand, dann zeigt sich,<br />

das Predappio eine der ältesten, wenn nicht sogar die<br />

älteste Appellation für reinsortigen Sangiovese sein<br />

dürfte. Dass diese Appellation – natürlich wurde sie<br />

früher noch nicht als solche bezeichnet – nicht in der<br />

Toskana liegt, sondern in der benachbarten Romagna,<br />

mag manch einen verwundern, tatsächlich aber wurde<br />

der Sangiovese dort früher populär als in der direkten<br />

Nachbarschaft. Das heute wohl bekannteste Gesicht<br />

dieses Ortes ist Chiara Condello. Sie hat zunächst ein<br />

paar Jahre lang im Hintergrund gearbeitet und das Familienweingut<br />

Condé mit aufgebaut, bevor sie ihren<br />

eigenen Stil entwickelt hat. Und den verfolgt sie unbeirrt.<br />

Wenn man ihre Weine, den großen „Le Lucciole“<br />

und auch den nach ihr benannten „Chiara Condello“<br />

im Glas hat, dann ist es kaum verwunderlich, dass ihre<br />

liebste Region das Burgund und ganz speziell die Appellation<br />

Morey-Saint-Denis ist. „Burgunder“ aus diesem<br />

Weinbaugebiet wie auch ihre „Predappios“ verbinden<br />

Kraft mit Eleganz und Finesse. Und sie können<br />

durchaus eine eher „feminine“ Ader besitzen.<br />

Im 2018er ist diese besonders spürbar; denn der<br />

„Chiara Condello“ öffnet sich voller Eleganz mit floralen<br />

Anklängen violetter Blüten, einem ganz feinen<br />

Hauch von einer gerade reif gewordenen Kirsche samt<br />

ein paar Mirabellen und Granatapfelsaft. Frucht steht<br />

hier momentan weniger im Vordergrund als Unterholz<br />

und vor allem Gestein. Und da wir das Thema<br />

„Gestein“ nicht unterschlagen wollen, bietet sich ein<br />

kurzer Abstecher in die drei Weinberge an, aus denen<br />

der Sangiovese stammt. Dort herrscht ein besonderer<br />

„Stoff“ vor, der letztendlich auch den Sangiovese von<br />

dort so einzigartig macht. Es ist „Spungone“, ein Sandsteinverwitterungsboden<br />

mit viel Kalk, Fossilien, Gips<br />

und Ton. Und gerade wenn man über Gips nachdenkt,<br />

dann assoziiert es sich ganz fröhlich zur besonderen<br />

Textur des Weins: Er wirkt ungewöhnlich transparent<br />

in seiner vor allem reifen roten Frucht, die von einem<br />

spannungsvollen Säurebogen durchzogen und von reifem<br />

und seidigem Tannin begleitet wird. Von Jahr zu<br />

Jahr hat man den Eindruck, dass die mineralische Ader<br />

und auch das Salzig-Steinige immer deutlicher hervortreten<br />

und diesem Wein immer mehr Tiefe verleihen.<br />

Der „Chiara Condello“ ist ein Wein im Spannungsfeld<br />

zwischen Frucht und Gestein, zwischen einem leicht<br />

süßen Fruchtkern und lebendiger Säure, zwischen<br />

Kraft und Finesse. Kurz gesagt, er ist ein Sangiovese,<br />

wie er im Buche steht und in dieser Preisklasse besser<br />

kaum sein könnte.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2027 mit<br />

Freude trinken.<br />

60 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Condello<br />

EMILIA-ROMAGNA ITALIEN<br />

„LE LUCCIOLE“ DOC ROMAGNA SANGIOVESE PREDAPPIO<br />

RISERVA, ROSSO 2017<br />

„Chiara Condello begeistert nach nur drei Jahrgängen bereits Sangiovese-Liebhaber<br />

auf der ganzen Welt.“ – Eric Guido (Vinous)<br />

IER020117 „Le Lucciole“ DOC R. S. Predappio R., rosso 2017 14% Vol. 57,20 €/l 42,90 €<br />

IER020117M „Le Lucciole“ DOC R. S. Predappio R., rosso 2017 MAG 62,33 €/l 93,50 €<br />

Als wir im Februar zum ersten Mal den 2017er und<br />

damit den dritten Jahrgang des „Le Lucciole“ – zu<br />

deutsch „die Leuchtkäfer“ von Chiara Condello probieren<br />

konnten (und ebenso den 2018er vom Fass),<br />

war klar, dass alles, was wir von dieser jungen Winzerin<br />

ab dem ersten Jahrgang erwartet hatten, in Erfüllung<br />

gegangen ist. Wir waren damals begeistert<br />

und sind es jetzt noch mehr; denn Chiara hat gleich<br />

drei völlig unterschiedliche Jahrgänge auf vorzügliche<br />

Weise vinifiziert und in dem ihr eigenen Stil interpretiert.<br />

Dieser ist französisch geprägt; denn praktisch<br />

jede freie Minute, die sie erübrigen kann, verbringt<br />

sie bei Freunden und Kollegen im Burgund. Deshalb<br />

zögert sie auch keinen Moment, wenn sie nach ihrer<br />

Idee vom perfekten „Le Lucciole“ gefragt wird, um zu<br />

antworten: „Was ich suche, ist ein ,Morey Saint Denis‘<br />

in der Romagna“. Und genau davon künden ihre Weine<br />

nun seit drei Jahren.<br />

Während der 2015er-Jahrgang eher kühl und zu Beginn<br />

vom Tannin geprägt war und der 2016er sich überaus<br />

sinnlich und ganz klassisch zeigte, kommt 2017 noch<br />

eine dunkle fruchtbetonte Komponente hinzu, die sich<br />

durch den heißen, trockenen Sommer erklärt, in dem<br />

das Team alle Hände voll zu tun hatte, um den Weinberg<br />

Rocca delle Caminate, der seit Jahren biologisch<br />

bewirtschaftet wird, so zu managen, dass Frische und<br />

Säure erhalten blieben. Das ist vorbildlich gelungen,<br />

und schon der erste Eindruck ist ein überaus sinnlicher,<br />

bei dem sich die dunkle Frucht mit erdiger Würze<br />

paart und sich seidige Kraft zeigt. Da wären wir dann<br />

schon in der Nase wieder bei besagtem Vergleich mit<br />

einem „Morey Saint Denis“, von dem es heißt, dass die<br />

Lagen des Ortes die Kraft des benachbarten Gevrey<br />

und das Delikate des ebenfalls benachbarten Chambolle<br />

miteinander verbinden. So ist es hier im Duft, bei<br />

dem mit Luft immer mehr dunkler Tabak hinzukommt,<br />

ferner eine kühle steinige Note und wo es immer offensichtlicher<br />

wird, dass die Frucht auf den Punkt genau<br />

gelesen wurde. Neben der Weinbergsarbeit nach<br />

biologischen Kriterien und der wie immer recht frühen<br />

Lese kommt Chiara zugute, dass die 0,8 Hektar umfassende<br />

Parzelle des heimischen Weinbergs in Predappio<br />

recht kühl und direkt am Waldrand gelegen ist.<br />

Ebenfalls förderlich: der besondere Boden, der „Spungone“<br />

genannt wird und eine Menge an Kalk und Fossilien<br />

aufweist, zudem Gips, Sandsteinverwitterung und<br />

Ton. Dieser Boden liefert dem Wein ein mineralisches<br />

Gerüst sowie eine Spannung, die bemerkenswert ist.<br />

Im Weingut wurde der von Hand gelesene Sangiovese<br />

in einer Korbpresse sehr langsam gepresst und<br />

rund 40 Tage lang ohne Temperaturkontrolle auf der<br />

Maische belassen, dann in 35-Hektoliter-Fudern aus<br />

slowenischer Eiche über zwei Jahre hinweg ausgebaut.<br />

All das führt zu einem bemerkenswerten Erlebnis am<br />

Gaumen, wo die „Sangiovese Riserva“ auf Samt und<br />

Seide dahingleitet und trotz aller Eleganz eine wunderbare<br />

Kraft und eine leichte Kernigkeit zeigt, die sich<br />

mit roter und dunkler Frucht verbindet, mit flüssiger<br />

Schokolade, ein wenig Brotgewürz, Tabak und Erde.<br />

„Le Lucciole“, der in jedem Jahr ein neues Etikett einer<br />

befreundeten Künstlerin erhält, schafft es, Spannung<br />

aufzubauen und gleichzeitig tiefenentspannt zu wirken.<br />

Er schafft es ferner, seidig dahinzufließen und<br />

doch präzise und klar zu wirken. Kurz gesagt: Das ist<br />

ein Sangiovese-Erlebnis ersten Ranges, ausgezeichnet<br />

mit den begehrten tre bicchieri des „Gambero Rosso“.<br />

„Le Lucciole“ erreicht seine Trinkreife ca. 2022 und sollte<br />

vorher karaffiert werden. Er hat ein Potenzial bis ca. 2035.<br />

© Condello<br />

94 Punkte<br />

VINOUS<br />

61


SPANIEN RIOJA<br />

Remelluri<br />

Bodegas<br />

Remelluri<br />

LABASTIDA<br />

BY TELMO<br />

RODRÍGUEZ<br />

© Orton<br />

Immer wieder Telmo: Wer sich mit spanischen Weinen beschäftigt,<br />

stößt unweigerlich (und das recht häufig) auf den Namen Telmo<br />

Rodríguez – der energetische Baske, dessen Herz – wie er immer<br />

wieder betont – für die „alte Welt“ schlägt, ist scheinbar überall.<br />

Welch Glück, dass ihm das seine Weine quasi gleichtun!<br />

Wer die „Granja Nuestra Señora de Remelluri“, den „Gutshof<br />

der Muttergottes von Remelluri“ einmal besucht hat, gerät unweigerlich<br />

ins Schwärmen und kann sich (ebenso unweigerlich)<br />

nur mit Mühe von diesem wunderbaren Ort trennen. Nordöstlich<br />

des Städtchen Labastida, weit ab der Verkehrswege am Fuß<br />

der Sierra de Toloño (einer vorgelagerten Bergkette der Sierra<br />

Cantabria), in traumhafter Monopollage und von Wäldern umgeben<br />

– Amphitheater-Atmosphäre! – strahlt dieser Ort eine<br />

ganz besondere Ruhe aus.<br />

Zudem ist der Guts- oder Bauernhof, ursprünglich zum Kloster<br />

von Toloño gehörend, ein besonders geschichtsträchtiger Ort,<br />

bei Grabungen fanden sich prähistorische, romanische und gotische<br />

Artefakte, man entdeckte die Überreste Siedlungen und<br />

Gräbern aus dem zehnten und elften Jahrhundert, der Zeiten<br />

der hochmittelalterlichen Reconquista. Die Stelle an dem sich<br />

die Finca befindet, galt den Bewohnern der Region, schon immer<br />

als ein Ort der Kontemplation und Meditation. Nicht von<br />

ungefähr findet sich auf dem Gipfel des an die granja angrenzenden<br />

Bergs nicht nur besagtes Kloster sondern auch, in nicht<br />

ganz so luftiger Höhe, mehrere Einsiedeleien.<br />

Die Mönche aus dem Orden des hl. Hieronymus waren es dann<br />

auch, die auf dem Gelände der heutigen Finca ein Wirtschaftsgebäude<br />

errichteten, Nutzpflanzen anbauten und Tiere züchteten.<br />

Steuer-Urkunden aus dem Stadtarchiv belegen, dass die<br />

Mönche bereits im 16. Jahrhundert Weinbau betrieben, wenn<br />

nicht sogar früher. Im Jahr 1845 verkaufte die Kirche das Gut<br />

samt 20 Hektar umliegender Ländereien an einen vermögenden<br />

Bürger Labastidas. Über 100 weitere Jahre blieb die Finca so in<br />

62 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Remelluri<br />

RIOJA SPANIEN<br />

Mittlerweile gehören wieder über 150 Hektar Grundbesitz zur<br />

granja, und natürlich lässt sich Telmos Vater auf das Abenteuer<br />

Wein ein, 1971 bringt er – für die Appellation seinerzeit im allerhöchsten<br />

Maße untypisch – den ersten single vineyard-Wein<br />

der (Rioja-)Moderne heraus. Die meisten Betriebe setzen damals<br />

wie heute auf die Marke Rioja, cuvéetieren Rebsorten,<br />

sogar ganze Zonen um einen wiedererkennbaren, wiederholbaren<br />

generischen Weinstil in Endlosschleife zu produzieren. Auf<br />

Remelluri allerdings konzentrierte man sich von Beginn auf den<br />

Ort und sein Terroir, den beides sollte sich im Wein in Gänze<br />

wiederfinden.<br />

Der Magie dieses Ortes ist sich wohl keiner so bewusst wie<br />

Jaimes Sohn, Telmo Rodríguez. Zunächst studierte Telmo in<br />

Bordeaux Önologie, arbeitete drei Jahre lang bei<br />

Cos d’Estournel, bereiste das Land, um bei Clape<br />

(Cornas), Gérard Chave (Hermitage), bei den Perrins<br />

auf Château de Beaucastel und Eloï Durbachs<br />

Domaine de Trévallon (Provence) dem Geheimnis<br />

großer Weine nachzuspüren, bevor es ihn 1989 ins<br />

elterliche Weingut mit dem archetypisch-spanischen<br />

Namen zurückzog, wo er auch dann auch<br />

gleich für seinen ersten Jahrgang verantwortlich<br />

war. Zwischenzeitlich verließ er Remelluri vorübergehend<br />

und gründete gemeinsam mit Pablo Eguzkiza,<br />

Schüler von Jean-Claude Berrouet (Petrus), die<br />

Compañía de Vinos Telmo Rodríguez. Sein Hauptanliegen<br />

war auch hier, inspiriert von der granja respektive<br />

der Arbeit seines Vaters, die Rettung alter<br />

Weinberge mit großem Potenzial und Historie. Eben<br />

jene Mission sollte Telmo auch 15 Jahre später wieder<br />

zurück zu Remelluri bringen. Der Vater, inzwischen<br />

87 Jahre alt, und Telmos Geschwister sprachen sich<br />

für den driving winemaker als legitimen Nachfolger<br />

aus.<br />

Seither hält Telmo konsequent an seinen Ideen fest.<br />

Mit seinem Wiedereinstieg hat er auf Konversion, d. h.<br />

die Umstellung auf eine biodynamische Bewirtschaftung<br />

der Flächen gedrängt, den Zukauf von Trauben<br />

eingestellt und damit sowohl Erträge als auch die produzierte<br />

Menge an Wein drastisch reduziert.<br />

Familienbesitz und wurde erst<br />

1967 durch seine Nachfahren an einen baskischen Schriftsteller<br />

und (Hobby-)Archäologen mit unternehmerischer Ader und dessen<br />

bildhauende Frau verkauft. Sein Name: Jaime Rodríguez Salís.<br />

Don Jaime macht die granja zu seinem Lebensmittelpunkt und<br />

bewohnt das Gut mit seiner Familie und kauft die ursprünglichen<br />

Liegenschaften wieder hinzu. Die Familie führt (offensichtlich<br />

von den Hieronymiten inspiriert) ein ziemlich zurückgezogenes,<br />

fernab des Trubels der baskischen Klein- und Großstädte, mit<br />

geringem Kontakt zu den Nachbarn des Städtchens Labastida,<br />

zunächst sogar ohne Elektrizität und fließendes Wasser.<br />

Remelluri gehört heute zu den weltweit berühmtesten<br />

Adressen der Rioja und gilt paradoxerweise als moderner<br />

Vertreter der Region. Telmo Rodríguez verfolgt hier einen<br />

quasi burgundischen, stark lagenbezogenen Weg und ist nicht<br />

zuletzt auch dadurch zum Pionier und Wortführer einer neuen<br />

Generation spanischer Weinmacher geworden.<br />

Buchtipp: Wer tiefer in diese Materie einsteigen möchte, dem<br />

können wir nur dringend das mittlerweile auch in englischer<br />

Sprache erhältliche Standardwerk zu diesem Thema von Luis<br />

Gutiérrez ans Herz legen: „The New Vignerons: A New Generation<br />

of Spanish Wine Growers“.<br />

63


SPANIEN RIOJA<br />

Remelluri<br />

94 Punkte<br />

PARKER, SUCKLING<br />

& PEÑÍN<br />

„LINDES DE REMELLURI“ VIÑEDOS DE LABASTIDA<br />

DOCA RIOJA, TINTO 2016<br />

„Lindes“ und Labastida – Rioja, wie er schon immer hätte sein sollen!<br />

SRI050116 „Lindes de Remelluri“ V.s de L. DOCa Rioja, tinto 2016 14% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Telmo Rodríguez’ so klassische wie moderne Cuvée<br />

aus Tempranillo, Garnacha, Graciano und vermutlich<br />

auch einer Spur Viura zeigt sich, wie schon im Vorjahr,<br />

beim „Labastida“ (die andere Variante der Lindes-Serie<br />

stammt von Weinbergen aus San Vicente) sehr frisch,<br />

fast kühl. Im Duft anfangs helle Kirschfrucht, dann,<br />

immer dunkler werdend, Schwarzkirsche, etwas Mandel<br />

(ein Hauch von Kirschmarzipan), Cassis, eine zart<br />

pfeffrige Würze und zwischen Röstnoten und Stein<br />

changierende Aromen. Wieder Kirsche, reif, dabei kühl<br />

(überhaupt ein Schlüsselbegriff bei den Remelluri-<br />

Weinen), präsent, intensiv. Wobei sich die Intensität<br />

nicht über die perfekt integrierten 14 Vol.-% Alkohol<br />

mitteilt, sondern die einerseits ungemein straffe, andererseits<br />

elegante, ja geschmeidige Struktur, die sehr<br />

wohl an klassische Riojas erinnert, ohne dass man Jahre<br />

ins Land gehen lassen oder sich einem Übermaß an<br />

Holz aussetzen müsste (hier haben wir es mit einem<br />

– nach spontaner Vergärung im Stahltank – 13-monatigen<br />

Ausbau in diversen Holzfässern unterschiedlicher<br />

Herkunft zu tun). Auch Parker-Verkoster Luis Gutiérrez<br />

präferiert wie schon 2015 den „Labastida“, lobt dessen<br />

„Zurückhaltung“, die sich unsere Meinung in einer dichteren<br />

Struktur, einer höheren Finesse, einer insgesamt<br />

klassischeren Stilistik zeigt. Am Gaumen geradezu<br />

charmant und von bemerkenswerter Finesse, die sich,<br />

da sind wir ganz beim Wine Advocate in „samtiger<br />

Textur und sehr feinen Tanninen“ zeigt. Hinreißend!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2026+.<br />

REMELLURI RESERVA DOCA RIOJA, TINTO 2013<br />

Eine Bilderbuch-Reserva klassischen, ungemein eleganten Zuschnitts<br />

– wer, wenn nicht Telmo?<br />

SRI050213 Reserva DOCa Rioja, tinto 2013 14% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

93 Punkte<br />

WINE ADVOCATE,<br />

SUCKLING & PEÑÌN<br />

Zu den Pionieren, den Erforschern und Gründervätern<br />

einer „Rioja 2.0“ gehörte von Anfang an der junge Telmo<br />

Rodríguez, der ab 1989 mit Esprit und einem Kopf<br />

voller neuer Ideen bei Remelluri, dem elterlichen<br />

Weingut, involviert war und keine zehn Jahre später<br />

ein eigenes Weingut in der Rioja gründete. Und möglicherweise<br />

ist es genau diese zweite „Spielwiese“, die<br />

den „Château“-Charakter dieses Weinguts, dessen älteste<br />

Reben laut Prüfbericht des Consejo Regulador<br />

1876 gesetzt wurden, trotz behutsamer Neu-Interpretation<br />

erhalten hat. Telmos fast ein wenig „französisch“<br />

anmutender Rioja (90 % Tempranillo, 5 % Garnacha<br />

und 5 % Graciano) wurde 20 Monate im Barrique<br />

ausgebaut (90 % französische, 10 % amerikanische<br />

Eiche) und im April 2016 abgefüllt. Diese, wenn man<br />

so will, „Flaggschiff-Reserva“, die von ihren Fans einfach<br />

nur „Remelluri“ genannt wird (und das, weil – so<br />

beschreibt es Peter Hilgard in seinem vor über 20 Jahren<br />

erschienenen Buch „Rioja mit allen Sinnen“ – „Telmo<br />

Rodríguez, der ,junge Wilde‘ seine „Reserva 1995“<br />

als „Remelluri 1995“ ins Ausland schicken<br />

ließ) stammt aus einem recht kühlen,<br />

feuchten und ziemlich herausfordernden<br />

Jahrgang, was sich in Sachen Alkohol (vergleichsweise<br />

niedrig) und einer etwas prägnanteren,<br />

aber umso strukturierenderen<br />

Säure bemerkbar macht. Im Duft reife rote Beeren<br />

mit leichtem Brombeer- bis Blaubeer„einschlag“, getrocknete<br />

Blumen, würzige Wildkräuter (Vinous-Kritiker<br />

Josh Raynolds erfreute sich an dieser „krautigen“<br />

Note auch schon, schreibt sie aber, etwa beim 2012er<br />

einer Flora zu, die er als „illicit“, also „unerlaubt“, „gesetzwidrig“<br />

oder „verboten“ bezeichnet – Hanf?), dazu<br />

Orangenschale und eine leicht rauchige Mineralität.<br />

Am Gaumen bietet die Reserva eine bemerkenswerte<br />

Würze, die von durchaus konzentrierter, nie vordergründig<br />

plumper Frucht durchdrungen wird: Himbeeren,<br />

(Sauer-)Kirschkompott mit leicht balsamischer<br />

Noten (erinnern Sie sich noch an die wie leicht bestäubten<br />

Kirschpastillen von Em-Eukal? Auch hiervon<br />

findet sich etwas in diesem Wein wieder!), dann florale<br />

Noten (die sich noch im Nachhall finden), alles sehr<br />

klar, sehr ausdrucksvoll. Im Finish zart salzig, wieder<br />

Kräuternoten und wunderbar strukturierende, lenkende<br />

Tannine, die Parker-Verkoster Luis Gutiérrez in ihrer<br />

feinen Griffigkeit „Nebbiolo-ähnlich“ und ihrer Eleganz<br />

wegen als „ein Markenzeichen der Remelluri-Weine“<br />

deutet, gerade in einem für Wein und Winzer ziemlich<br />

komplizierten Jahr wie es 2013 gewesen ist. Ein traumhafter<br />

Speisenbegleiter!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2026+.<br />

64 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Remelluri<br />

RIOJA SPANIEN<br />

94 Punkte<br />

PARKER & SUCKLING<br />

© Orton<br />

„GRANJA REMELLURI“ GRAN RESERVA<br />

DOCA RIOJA, TINTO 2013<br />

Eine triumphale „Gran Reserva“!<br />

Remelluris ‚Finca‘, mysthisch gelegen im Barranco Bardallo-Tal unweit der Stadt Labastida<br />

SRI050313 „Granja Remelluri“ Gran Reserva DOCa Rioja, tinto 2013 13,5% Vol. 73,33 €/l 55,00 €<br />

„Gran Reserva“ – eine Bezeichnung, von der sich Telmo<br />

Rodríguez im Grunde schon lange hatte trennen<br />

wollen, ist sie doch sehr mit einem starren, vielleicht<br />

zu starren und möglicherweise auch nicht mehr ganz<br />

zeitgemäßen (böse Zungen sagen „verstaubten“) Reglement<br />

verbunden (dem „Reglamento“ von 1970),<br />

das – eine Frage des wankelmütigen Zeitgeists bzw.<br />

neuer, nicht immer glücklicher Entwicklungen – in der<br />

Rioja, ausgelöst durch die Bodega Marqués de Cáceres,<br />

zu einem Neuholz- und Vanille-Boom, führte. Und<br />

bald war diesen neuen Weinen auch der entsprechende<br />

internationale Erfolg beschieden, ihre historische<br />

Identität – angefangen bei der Zusammensetzung<br />

der Cuvées und der aromatischen „Gestalt“ der Weine<br />

– ging dabei allerdings in vielen Fällen verloren.<br />

Was wiederum zu einer Gegenbewegung führte, die<br />

mit dem Austritt einiger hervorragender Bodegas aus<br />

der D.O.Ca Rioja ihren vorläufigen Höhepunkt 2016<br />

fand. Doch wie gesagt, hat sich Telmo Rodríguez bis<br />

heute nicht (zumindest nicht auf dem Etikett) von der<br />

„Gran Reserva“ getrennt, auch wenn sie intern nur „La<br />

Granja“ genannt wird. 2013 war, und das ist kein Geheimnis,<br />

in der Rioja kein einfaches Jahr, einige Winzer<br />

sprechen vom schwierigsten Jahrgang seit 2000. Völlig<br />

heterogen und unberechenbar mit hohen Niederschlagsmengen<br />

und entsprechendem Ernteausfall. So<br />

auch auf der „Granja Nuestra Señora de Remelluri“, die<br />

statt der sonst üblichen 20.000 Flaschen gerade einmal<br />

8.000 Flaschen im Mai 2016 hat abfüllen können.<br />

Die Trauben für die Cuvée (etwa drei Viertel Tempranillo,<br />

dazu Garnacha und ein kleiner Anteil Graciano)<br />

stammen von einem Teil der ältesten Rebstöcke des<br />

Weinguts, die in bis zu 700 Metern Höhe in Kalk-Sandstein-<br />

und Sandböden wurzeln. Luis Gutiérrez, Robert<br />

Parkers Mann in Spanien, wertet die knapp 29 Monate<br />

in gebrauchtem Holz ausgebaute Gran Reserva als Triumph<br />

über die extrem widrigen Bedingungen des Jahrgangs.<br />

Die sich unter anderem in den „nur“ 13,5 Vol.-%<br />

Alkohol und einem „hellen“, fast markanten Zug, einer<br />

merklichen, aber ach so eleganten Straffheit manifestieren.<br />

Im Duft sofort Finesse und Eleganz: wunderbar<br />

dichte Kirschfrucht, Brombeeren, aber auch Lorbeer,<br />

Holunder, zarteste Rauch- und Ledernoten, darunter<br />

„pikantes“ Salzlakritz, ein zartester Hauch von Vanille,<br />

der aber sofort in „Kirschgeflüster“ aufgeht. Dann<br />

noch ein Schlenker in etwas dunklere Gefilde (Brombeere,<br />

Pflaume), bevor sich eine gewisse Blumigkeit<br />

ein (wenn auch zarte) Bahn bricht. Am Gaumen dann<br />

„konzentrierte Transparenz“: Frucht, Säure und Gerbstoffstruktur<br />

sind perfekt proportioniert, alles wirkt<br />

trotz der Dichte, Intensität und Geschmacksfülle erstaunlich<br />

schlank, die „Wucht“ des „Granja Remelluri“<br />

offenbart sich in seiner nicht enden wollenden energetischen<br />

Fülle, dem fantastischen, einfach wunderschönen<br />

Trinkfluss. Ein emotional unglaublich berührender,<br />

dabei nie überwältigender Wein, der die Stilsicherheit<br />

und Interpretationskunst des Winzers in jedem Tropfen<br />

offenbart. „Gran Reserva“, indeed!.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2030+.<br />

65


SPANIEN RIOJA<br />

Remelluri<br />

Auf dem Weg zur ‚Finca‘ kann<br />

man den Necropolis de Remelluri entdecken:<br />

Christliche Gräber aus dem<br />

10. Jahrhundert säumen den Weg<br />

TOP 100<br />

BESTE WEINE 2020<br />

98 Punkte<br />

SUCKLING<br />

REMELLURI DOCA RIOJA, BLANCO 2017<br />

98 Punkte: „Riojas Antwort auf die Grand Crus Burgunds.“ – James Suckling<br />

SRI050417 Remelluri DOCa Rioja, blanco 2017 14,5% Vol. 73,33 €/l 55,00 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

Auf Telmo Rodríguez Familienweingut zwischen Labastida<br />

und San Vicente de la Sonsierra entsteht einer<br />

der spannendsten Weißweine Spaniens. Welch Finesse<br />

und Eleganz Weine aus warmen Anbaugebieten erzielen<br />

können, wenn sie nur von ausreichend hoch gelegenen<br />

Reben stammen! Die Trauben für den Remelluri<br />

blanco wachsen sogar auf Lagen in 585 bis knapp über<br />

800 Metern Höhe (Kalk- und Sandböden). Bei diesem<br />

Wein vergärt Telmo Rodríguez Garnacha Blanca, Roussanne,<br />

Marsanne, Moscatel, Viognier, Sauvignon Blanc<br />

und Chardonnay. Die ältesten Reben wurden bereits<br />

1989 von Telmos Vater gepflanzt (der von dem „Rebsortenfundamentalismus“<br />

seines Sohnes damals noch<br />

nichts wissen konnte), damals auch bewusst internationale<br />

Reben mit klarem Vorbild: Frankreich – und seine<br />

großen Weine. Die unterschiedlichen Reifestadien der<br />

Trauben sorgen für einen vielschichtigen Wein, der klar<br />

vom 12-monatigen Ausbau auf der Hefe geprägt ist. Da<br />

das Terroir (und nicht der Träger des Mediums) im Vordergrund<br />

steht, reifen die Weine sowohl in Stahltanks<br />

als auch im Zementtank, Fudern und Barriques. James<br />

Suckling versteht diesen Wein als eine Antwort auf Burgund<br />

und seine Grand Crus und vergibt sensationelle<br />

98 Punkte. Für uns trifft er damit, auch wenn wir verstehen,<br />

was er damit zu beschreiben versucht, noch<br />

nicht ganz „des Weines Kern“. Es duftet tatsächlich burgundisch-flintig<br />

aus dem Glas, dazu getrocknete Blüten,<br />

etwas Heu, auch Quitten und Birnenspalten. Allerdings<br />

macht sich hier auch eine gewisse Exotik bemerkbar,<br />

die dem Wein Profil und Charakter verleiht. Er zeigt sich<br />

zarthefig am Gaumen und wiederum sehr feinfruchtig,<br />

man schmeckt die Basis der Reben, die Kalkböden, aber<br />

auch die von Sandböden herrührende Harmonie. Dieser<br />

„Blanco“ besitzt einen feinen Schmelz, Tiefgang – 2017<br />

war ein Jahr niedriger Erträge – und angenehm mediterrane<br />

Anklänge. Das mag in seiner Struktur und Finesse<br />

französisch anmuten, lässt uns aber eben auch an<br />

die großen Weißweine der Rioja, ja Spaniens denken.<br />

Telmo ist eben kein perfekter Kopist, sondern ein echter<br />

Künstler sui generis, der nicht nur in der Rioja, sondern<br />

auf der ganzen iberischen Halbinsel seine (man führt<br />

das Wort allzu häufig im Mund, aber hier ist es absolut<br />

angebracht) visionären Gedanken und Überzeugungen<br />

in die Tat umsetzt und damit ganz entscheidend zum<br />

heutigen Gesamtbild spanischen Weins beiträgt, das<br />

sich heute einer zu recht staunenden Öffentlichkeit<br />

präsentiert.<br />

Einzigartiger Weißwein, den Sie am besten zwischen 12-<br />

14 °C genießen. Trinkreife ab sofort, Höhepunkt wohl ab<br />

2024 bis 2035+.<br />

66 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Remelluri<br />

ALICANTE SPANIEN<br />

© Orton<br />

Aber Telmo Rodríguez wäre nicht Telmo Rodríguez, wenn er nicht schon<br />

frühzeitig ganz Spanien zu seinem Experimentierfeld gemacht hätte.<br />

Noch vor den Weinen aus der Rioja produzierte er in Sada, einer winzigen<br />

Gemeinde in Navarra, den reinsortigen Garnacha „Alma“ – und das zu<br />

einer Zeit, als „vorausschauende“ Winzer (und auch Weinjournalisten) der<br />

Meinung waren, man müsse den ganzen autochthonen (also überkommenen)<br />

„Krempel“ herausreißen, um endlich „Edelreben“ wie Cabernet<br />

Sauvignon und Merlot anzupflanzen. Ein Umstand, der ihm schon damals<br />

(1994) vollkommen widersinnig erscheinen musste, dem jungen Winzer,<br />

der sich anschickte, seine (Wein-)Heimat neu zu vermessen. Von Navarra<br />

führte ihn seine Reise ins „mittelalterliche“ Kastilien, dabei passierte<br />

er Rueda (der winzige Anteil an Sauvignon Blanc in seinem Wein dort,<br />

der „einzige Fleck auf meiner weißen Weste“), Málaga und die Berge<br />

der Axarquía, dann Aragón, Toro, die Ribera del Duero, Lanciego, Lanzaga,<br />

Gredos in der Provinz Ávila, zurück zu Remelluri und Ollauri in der<br />

Rioja, Ausflüge nach Cigales, Ourense, … und noch sind die Weg lange<br />

nicht zur Gänze beschritten, manch ein Projekt, das vor über zwanzig<br />

Jahren seinen Anfang nahm, schlummert noch und wartet „entborgen“<br />

zu werden. Andere wiederum zeugen seit Jahren von seiner glücklichen<br />

Hand, etwa die wunderbaren, wunderbar verständlichen, im besten Sinne<br />

klassischen Weine aus der Gegend um Alicante bzw. dem lange Zeit nur<br />

Eingeweihten bekannten Weinbaugebiet Toro (im kastilischen Kernland)<br />

oder die „Re-Formulierung“ eines schon verloren geglaubten Weines, des<br />

mountain wine aus Málaga – aber trinken Sie selbst!<br />

„AL-MUVEDRE“ DO ALICANTE, TINTO 2018<br />

Saftig-süffiger Monastrell für jeden Tag<br />

SAL010118 „Al-Muvedre“ DO Alicante, tinto 2018 14% Vol. 7,93 €/l 5,95 €<br />

Alicante, Monastrell, Sonne und mar mediterráneo –<br />

der „Al-Muvedre“ gleicht im Duft dem Bad in einem<br />

Meer aus reifen Kirschen, dunkler Schokolade und<br />

etwas Hauch Menthol – einfach betörend. Unvermindert<br />

setzt er dieses Spiel am Gaumen fort, reife<br />

Amarenakirschen umhüllt sie mit feinster Bitterschokolade,<br />

immer sanft von einem kühlen Gerbstoffnebel<br />

umweht, der für eine seidige Textur sorgt. Ein<br />

fast schon als „wollüstig“ einzuordnender, durchaus<br />

muskulöser Tropfen, der sich gleichzeitig vornehm<br />

kühl, ganz gentlemanlike präsentiert, im rechten Augenblick<br />

zurückhaltend und voller Eleganz. Ins Finale<br />

macht er sich mit dunkelrotem Saft und einem Schuss<br />

Lakritz auf, um im Nachhall noch einmal mit reifer<br />

Frucht zu brillieren. Ein ungemein rebsortentypischer<br />

Monastrell (in Frankreich als Mourvèdre bekannt), der<br />

manch einem „alteingesessenen“ Hauswein mächtig<br />

Konkurrenz macht. Nicht nur weil er sich mit einem<br />

herrlichen Trinkflussg (und dabei immer „seriös“, ausgesprochen<br />

schön strukturiert) präsentiert, sondern<br />

weil er auch in preislicher Hinsicht alle Qualitäten<br />

eines Dauergasts mitbringt. Mehr Schnäppchen von<br />

einem Winzer dieses Kalibers? Unmöglich!<br />

„<br />

© Orton<br />

67


SPANIEN TORO & MÁLAGA<br />

Remelluri<br />

„DEHESA GAGO“ DO TORO, TINTO 2019<br />

„Dehesa Gago“ – Ergebnis eines großen Revivals der Region Toro<br />

STO010119 „Dehesa Gago“ DO Toro, tinto 2019 14% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Wie in so vielen anderen spanischen Weinregionen<br />

auch, hat das Gespann Telmo Rodríguez und Kompagnon<br />

Pablo Eguzkiza mit der D.O. Toro ein etwas<br />

in Vergessenheit geratenes Anbaugebiet wiederentdeckt<br />

und dort für ein echtes Revival gesorgt. Damals,<br />

in den späten 1990ern, war die Zeit reif, nach<br />

dem Aufschwung der benachbarten Ribera del Duero<br />

auch Toro in Szene zu setzen, zumal es auch dort<br />

viele teils uralte Weinberge mit Buschreben der Tinta<br />

de Toro, einer der besonders kompakten, fast schwarzen,<br />

kleinbeerigen und konzentrierten Form des Tempranillos<br />

gab. Telmo hat den Weinbauern nicht etwa<br />

ihre Weinberge zu Spottpreisen abgekauft wie manch<br />

anderer, sondern das Projekt „Gago Viticultores de<br />

Toro“ gegründet, um die Traubenerzeuger an einem<br />

etwaigen Erfolg teilhaben zu lassen. Der Erfolg ist<br />

gekommen. Heute arbeiten Telmo und Pablo für den<br />

„Dehesa Gago“ mit acht Familien zusammen, die ihre<br />

Trauben aus den Weinbergen Teso Hierro, Los Costares<br />

und Pago Quemaos in den Ortschaften Argujillo,<br />

Villabuena und Morales liefern. Für diesen Wein<br />

werden sie spontanvergoren und über sechs Monate<br />

im Edelstahl ausgebaut. So erhält sich der Wein seine<br />

frische Frucht. Es ist gewissermaßen ein vino joven aus<br />

Toro, vollgepackt mit einer jugendlichen Frucht von<br />

Zwetschgen, Kirschen und Brombeeren in Verbindung<br />

mit Hefezopf, dunklem Tabak und ein wenig trockener<br />

Erde. Am Gaumen seidig und schmeichelnd, saftig<br />

und dunkelfruchtig, kraftvoll und elegant zugleich. Der<br />

„Dehesa Gago“ packt richtig zu, bietet viel Tannin, das<br />

aber schon rund ist und nicht trocknend wirkt. Der<br />

Wein hat viel Biss und Saft, die Säure ist lebendig und<br />

druckvoll. Das ist ein kleiner Wein – aber ganz groß!<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2024 mit<br />

Freude trinken.<br />

„(MR) MOUNTAIN WINE“ DO MÁLAGA, 2018<br />

Telmo Rodríguez lässt die alte Tradition des „Málaga“ wieder aufleben – ein herrlicher Wein!<br />

SMA010118F „(MR) Mountain Wine“ DO M., blanco 2018 (0,5l) 13,5% Vol. 29,90 €/l 14,95 €<br />

In alten Zeiten, als süßer Wein noch sehr begehrt<br />

war, wurde Moscatel aus Málaga genauso hoch eingeschätzt<br />

wie die Weine der Kanarischen Inseln, aus<br />

Sizilien und Madeira, wie Port, Tokaji, Sauternes oder<br />

die süßen Weine von der Mosel. In Málaga wurde traditionell<br />

„vin doux naturel“ erzeugt, also aufgespriteter<br />

Süßwein. In manchen Gegenden kam diese Art von<br />

Wein irgendwann aus der Mode, und statt Wein zu<br />

erzeugen, gingen man dazu über, Tafeltrauben bester<br />

Qualität zu erzeugen. So haben sich in den Hügeln von<br />

Málaga die vielen alten Weinberge, die man dort auf<br />

300 bis 1.200 Metern findet, erhalten. Als Telmo Rodríguez<br />

sich dessen bewusst wurde, hat er mit einigen<br />

Traubenbauern aus Cómpeta einen Pakt geschlossen.<br />

Sie sollten ihm die besten Trauben von diesen oft uralten<br />

Buschreben liefern, und er würde daraus „Mountain<br />

Wine“, Gebirgswein aus Málaga, erzeugen und<br />

damit der alten D. O. Málaga wieder zu Renommee<br />

verhelfen. Bei seinen Weine verzichtet Rodríguez indes<br />

auf das Aufspriten mit reinem Alkohol. Vielmehr<br />

stoppt er die Gärung durch Kälte und Filtrierung.<br />

Was er jedoch sehr wohl nutzt, ist die alte Technik<br />

der Trocknung der Moscatel-de-Alejandría-Trauben<br />

mithilfe von Strohmatten in der prallen Sonne. Beim<br />

„(MR)“ wurden die Trauben in den Weinbergen, die<br />

aus reinem Schiefergestein bestehen, zweimal gelesen.<br />

Der Ertrag des ersten Durchgangs wird auf besagten<br />

Strohmatten ausgebreitet, der Ertrag des zweiten<br />

Durchgangs direkt im Weingut gepresst. Das Ergebnis:<br />

ein Wein Süßwein voller Substanz und Lebendigkeit,<br />

Frische und Klarheit. Von Vorteil ist sicherlich, dass<br />

2018 ein relativ kühles Jahr war, was den Trauben zugutekam,<br />

die viel Säure behalten haben. Bei 13,5 Vol.-%<br />

Alkohol verfügt der Wein über 135 Gramm Zucker. Vergoren<br />

wurde er spontan im Edelstahl, wo er dann auch<br />

über zehn Monate hinweg ausgebaut wurde.<br />

Ein faszinierender, ja begeisternder Wein: Im Duft ist<br />

so viel Frische und Süße, so viel Blütenduft und knackige<br />

Frucht, so viel Sahnebonbon und Gestein, dass<br />

es eine Pracht ist. Dabei wirkt der „(MR)“ trotz seiner<br />

Fülle unkompliziert und einladend, erinnert an einen<br />

ganzen Korb frisch aufgeschnittener Zitrusfrüchte,<br />

an Ananas und Litchi, Steinobst und reife Birnen, an<br />

Crème Double, Rosenwasser und Orangenblüten. Am<br />

Gaumen strahlt diese intensive Muskat-Aromatik, die<br />

sich mit einer leicht herben Note verbindet, mit Süße<br />

und einer lebendigen Säure. Ideal zu Blauschimmelkäse<br />

oder ein paar Schnittchen mit Entenleberpaté!<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2030 mit<br />

Freude trinken.<br />

68 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Remelluri<br />

MÁLAGA SPANIEN<br />

„MOLINO REAL MOUNTAIN WINE“ DO MÁLAGA, BLANCO 2016<br />

Was für ein fantastischer Wein! So balanciert, so fein, so elegant und so sinnlich.<br />

SMA010116F „Molino Real Mountain Wine” DO M., blanco 2016 (0,5l) 13,5% Vol. 70,00 €/l 35,00 €<br />

Macht man sich ein wenig mit der Geschichte des<br />

Weinbaus in Spanien vertraut, stösst man unweigerlich<br />

auf die Süßweine aus Málaga, jener Region zwischen<br />

Granada und dem Mittelmeer, die jahrhundertelang zu<br />

den berühmtesten und begehrtesten Vertretern ihrer<br />

Art gehörten. Diese Tradition lässt Telmo Rodríguez<br />

wieder aufleben. Dabei kam ihm zugute, dass es dort<br />

immer noch vergleichsweise viele Traubenerzeuger<br />

gibt, die in den letzten Jahrzehnten den Ertrag uralter,<br />

hoch gelegener Moscatel-de-Alejandría-Rebstöcke<br />

dazu genutzt haben, Tafeltrauben bester Qualität zu<br />

erzeugen. Telmo hat sie davon überzeugt, dass sie ihm<br />

die Trauben verkaufen, damit er daraus wieder Süßwein<br />

– fast so wie einst – entstehen lassen kann. Während<br />

früher die Weine aufgespritet wurden, um auf<br />

langen Schiffsfahrten haltbar zu bleiben, verzichtet er<br />

darauf und stoppt den Prozess der Vergärung mithilfe<br />

von Kälte und Filtrierung. Die Muskateller-Trauben<br />

stammen aus verschiedenen Parzellen in Höhenlagen<br />

rund um Cómpeta. Die steilen Weinberge liegen zwischen<br />

350 und 1.000 Metern Seehöhe und sind geprägt<br />

von einem oxidierten, erodierten Schiefer, der durchaus<br />

dem am Douro gleicht. Man unterscheidet an den<br />

Weinbergen die „solanas“, also die sonnigen Plätze,<br />

von den „umbrías“, den schattigen Plätzen. Der Moscatel<br />

aus den „solanas“ wird im sogenannten Asoleo-Verfahren<br />

unter der Sonne auf Strohmatten getrocknet,<br />

um die Konzentration zu erhöhen. Der Moscatel aus<br />

den „umbrías“ wird später gelesen und direkt gepresst.<br />

Die dehydrierten und konzentrierten Trauben werden<br />

dann in einer Ölpresse gepresst und dem spontan angegorenen<br />

Most hinzugegeben. Der fertige Moscatel,<br />

bei dem aus zweieinhalb Kilo Most ein Liter Wein entsteht,<br />

wird nicht nur in Barriques vergoren, sondern<br />

dann auch dort über 20 Monate hinweg ausgebaut.<br />

Das Ergebnis ist ein umwerfend eleganter, sinnlicher<br />

und balancierter Wein. Der goldgelbe „Molino Real“<br />

duftet nach Orangen, Zitronen, Kumquats und Grapefruits,<br />

Orangenschalen und Ingwer, Vanille- und Buttercrème<br />

sowie nach hellem Tabak, nach besten Rosinen,<br />

nach Orangenblütenwasser und einer Spur von<br />

Rosen, nach Stein und weißem geschmolzenen Nougat.<br />

Dieser ganze Fächer an Aromen wird von einer<br />

seidigen Textur zusammen mit einer ebenso seidigen<br />

Säure und feinsten Bitterstoffen zu einer markanten,<br />

aber nicht dominierenden Süße über den Gaumen getragen.<br />

Das ist unglaublich stimmig und präzise, reich<br />

und lebendig, komplex und beseelt. Was für ein wunderbarer<br />

Ausdruck dieser uralten Rebsorte des Mittelmeeres.<br />

Von Luis Gutiérrez, dem Verkoster von Robert<br />

Parker’s Wine Advocate, wird der Wein mit 95 Punkten<br />

geadelt. Recht hat er!<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher<br />

bis 2035 mit Freude trinken.<br />

95 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

69


SPANIEN NAVARRA<br />

Inurrieta<br />

Bodega<br />

Inurrieta<br />

FALCES<br />

Guía Peñin, Spaniens bekanntester und einflussreichster<br />

Weinführer, bewertet unseren Preisbrecher aus Navarra,<br />

die Bodega Inurrieta, mit höchsten Noten für die<br />

Qualität ihrer Weine und ihr geradezu unschlagbares<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis!<br />

Wir feiern wieder einmal das neue Spanien – und die internationale<br />

Weinkritik feiert mit: Als einzige Bodega aus Navarra<br />

mit zwei Goldmedaillen bei den Decanter World Wine Awards<br />

ausgezeichnet (dazu viermal Silber und dreimal Bronze), zweimal<br />

Gold (und zweimal Silber) auf der MUNDUS WINI, zweimal<br />

Gold bei CONCOURS MONDIAL DE BRUXELLES, prächtige Wertungen<br />

in der Guía Intervinos (und im Peñin sowieso) – erfolgreicher<br />

hätte die Bodega der leckeren Alltagsweine zu unschlagbaren<br />

Preisen 2020 kaum sein können!<br />

Seit über anderthalb Jahrzehnten ist die Bodega ein Dauerbrenner<br />

des Pinard-Portfolios – gefühlt trinkt jeder unserer<br />

Kunden Inurrieta. Kein Wunder: Unsere Entdeckung des Jahres<br />

2004 in Spanien (lang, lang ist es her und wir waren die ersten<br />

(!) Importeure in Deutschland) verzaubert nach wie vor<br />

alle Liebhaber charaktervoller Tropfen. Als optimale Grundlage<br />

zur Erzeugung großer Rotweine (und mehr als ansprechender<br />

rosados und blancos!) auf der Inurrieta erweist sich dabei die<br />

geografische Lage der Parzellen (in 300 bis knapp 500 Metern<br />

Höhe) sozusagen an der „Schnittstelle“ zwischen mediterranem<br />

und atlantischem Klima. Die deutlich niedrigeren nächtlichen<br />

Temperaturen lassen die tagsüber eher „aufgeheizten“ Trauben<br />

gut abkühlen, was die Finesse und eine komplexe Aromenausbildung<br />

sehr begünstigt. Zudem sind die Rebstöcke teilweise<br />

sehr kalten Nordwinden aus den Pyrenäen ausgesetzt, die auch<br />

in heißen Sommern genügend Feuchtigkeit transportieren,<br />

um Trockenstress und eine damit verbundene Blockade der<br />

physiologischen Reife der Trauben zu vermeiden. Konsequent<br />

ausgeschöpft werden die in dieser Region nahezu perfekten<br />

Anbaumöglichkeiten von den beiden Önologen (und Weinenthusiasten<br />

mit Leib und Seele) José Manuel Echeverria und Kepa<br />

Sagastizába, die mit viel Akriebie und noch mehr Können für<br />

die Weinbereitung verantwortlich zeichnen, dabei zum Teil auf<br />

autochthone einheimische Reben, zum Teil auf die Bordelaiser<br />

Edelsorten Cabernet Sauvignon und Merlot setzen.<br />

Das Resultat: Verführerisch fruchtbetonte Weine mit einer reifen<br />

Tanninstruktur und daher allesamt sofort trinkreif. Unsere<br />

unbedingte Empfehlung für wirklich grandiose Alltagsweine, die<br />

nach deutlich mehr schmecken, als sie kosten!<br />

70 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Inurrieta<br />

NAVARRA SPANIEN<br />

„ORCHÍDEA“ SAUVIGNON BLANC DO NAVARRA, BLANCO 2020<br />

Ein Sauvignon Blanc der leisen Töne – dafür umso mineralischer.<br />

SNA010620 „Orchídea“ S. Blanc DO N., blanco 2020PK 13% Vol. 8,66 €/l 6,50 €<br />

Passionsfrucht, etwas grüne Ananas, ein Hauch weißer<br />

Johannisbeeren und weißer Flieder (oder sind<br />

es doch Orchideen?) im Duft – verführerisch, frisch<br />

und äußerst animierend. Am Gaumen dann überraschend<br />

(eine sehr angenehme Überraschung!) diskret,<br />

dabei präzise definiert: Knochentrocken steht<br />

er auf der Zunge, hat alles, was einen modernen, sehr<br />

gut gemachten Sauvignon Blanc (dieser hier liegt vier<br />

Monate auf der Hefe) ausmacht und ist trotzdem<br />

überhaupt nicht stromlinienförmig glatt. Wieder<br />

Passionsfrucht, wieder Ananas, jetzt auch Pomelo,<br />

Grapefruit und auch eine grasig-grüne Note. Und<br />

doch „springt“ den geneigten Sauvignon-Blanc-Fan<br />

hier nichts an, wie es bei manch einem (leicht „vulgären“)<br />

Vertretern der in diesem Preissegment leider<br />

häufig malträtierten Rebsorte geschieht. Ganz im<br />

Gegenteil. Beim „Orchídea“ ist alles deutlich leiser,<br />

eleganter. So auch das Mundgefühl, das griffige, steinige<br />

Mineralität mit einem schönen Schmelz verbindet,<br />

was den ohnehin wunderbaren Trinkfluss noch<br />

ein wenig mehr beflügelt. Ein Wein wie ein gutgekleideter<br />

Gentleman (die obligate Blume im Knopfloch),<br />

der in inspirierender Gesellschaft zu gewinnender<br />

Höchstform aufläuft. Ein kleiner, aber umso feinerer,<br />

ungemein „amüsanter“ Sauvignon Blanc. Perfekt zu<br />

knackigem (auch gegrilltem) Gemüse, zu Fisch und<br />

Meeresfrüchten sowie Salaten aller Art. Gut gekühlt<br />

wie eine Sprung ins erfrischende Nass und der beste<br />

Beweis, dass ein herrlich süffiger Sauvignon Blanc so<br />

gar nicht „laut“ sein muss.<br />

Ab sofort und ganz leicht bis 2022+<br />

„MEDIODÍA“ DO NAVARRA, ROSADO 2020<br />

Nach wie vor umwerfend: unser beliebtester Rosé aus Spanien!<br />

SNA010420 „Mediodía“ DO Navarra, rosado 2020 PK 14% Vol. 7 ,46 €/l 5,60 €<br />

Himbeeren, Malven, Kirsche und Rosenblüten pulsieren<br />

geradezu in der Nase. Was für ein Duft! Und was<br />

für eine Farbe erst – manchmal darf’s, nein muss es<br />

so ein verführerisches „Bonsche“-Pink sein, so, wie<br />

wir es bei unserem „Mittagswein“ – „Mediodía“ ist das<br />

spanische Wort für Mittag) – seit Jahren lieben. Seine<br />

intensive Farbe erhält er vom Saignée-Verfahren, bei<br />

dem die Gärbehälter mit der Maische nach ein paar<br />

Stunden oder Tagen „zur Ader gelassen“ werden, was<br />

bedeutet, dass man hier ohne Pressung etwa 10–20 %<br />

des Mosts abzieht, der dann zu Rosé weitervergoren<br />

wird.<br />

Die Garnacha-dominierte Cuvée (dazu noch Cabernet<br />

Sauvignon, Syrah und Graciano) beeindruckt<br />

auch am Gaumen durch eine ganz famose Melange<br />

von animierend zitrischen Noten, Sauerkirschen,<br />

Himbeeren und leicht cremigen Erdbeeren. Dabei<br />

äußerst knackig, frisch und saftig, zugleich weich<br />

und im besten Sinne einschmeichelnd. Qualitäten,<br />

die Ihnen, liebe Kunden, schon seit vielen Jahren sehr<br />

viel Spaß machen! Der 2020er wirkt nach dem sehr<br />

präsenten Jahrgangsvorgänger vielleicht eine Spur<br />

frischer, zeigt sich dabei mit sehr schöner Würze und<br />

einer „kühlen“, saftigen Tiefe – die Garnacha-Trauben<br />

lassen freundlich grüßen! Untermalt und animiert<br />

von einer erfrischenden Zitrusnote zieht eine<br />

feine, duftige Wolke von Malven und Rosenblättern<br />

nach sich. Der Abgang ist fruchtig, trinkanimierend,<br />

frisch und derart verführerisch, dass man recht bald<br />

und mit Gusto beim nächsten Glas angelangt ist. Für<br />

alle Liebhaber kräftiger, aromenintensiver Rosés sowie<br />

die Freunde des gepflegten Grillsports ein absolutes<br />

Muss und ein bewährter, allseits beliebter Kandidat<br />

für umfänglichere Sammelbestellungen, sobald<br />

sich die ersten Sonnenstrahlen eine Bahn brechen.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2022<br />

71


SPANIEN NAVARRA<br />

Inurrieta<br />

„CORAL“ DO NAVARRA, ROSADO 2020<br />

Coral! – denn manchmal sollte man das Geschehen<br />

durch eine (zart) rosafarbene Brille betrachten …<br />

SNA011120 „Coral“ DO Navarra, rosado 2020 13,5% Vol. 9,20 €/l 6,90 €<br />

Garnacha, Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot für<br />

etwas mehr Pink im Glas? Unbedingt, zumal wenn die<br />

Kombination so animierend gelungen ist: Pink Grapefruit,<br />

Flieder, weißer Pfirsich, ein Hauch Kirsche und zitrische<br />

Noten (in Salz eingelegte Limettenschale). Nach<br />

diesem Entrée dann eine ziemlich hinreißende Performance<br />

am Gaumen: Grapefruit hier (ohne diese Frucht<br />

darf man sich den „Coral“ nicht denken – und wir sind<br />

mittlerweile alle Fans!), feine Würze da. Animierende<br />

Zitrusnoten, steinige Mineralität, weich im Mund, sanft,<br />

zart floral, dabei knochentrocken. Man taucht förmlich<br />

ein in rosa Frucht und weißen Blütennebel, am Gaumen<br />

dann zartestes Bitter („hellgrün-herb“), subtile Würze<br />

sowie eine feine Griffigkeit. Der Körper mit leichten<br />

Rundungen gesegnet ohne dabei füllig zu wirken, die<br />

Frucht zwar dominant, doch immer in schönster Balance<br />

mit der Mineralität. Ein „Rosado“ der Charakter und<br />

Profil zeigt. Im rassigen Finale dann noch einmal Grapefruit<br />

und Limetten, eine Prise Fleur de Sel – Trinkfluss<br />

(und ein zweites, drittes?) heißt die Devise! Die banalen<br />

Brausen sollen andere trinken, wir halten uns an den<br />

„Coral“, den man blind glatt in der Provence verorten<br />

würde. Aber nein: Nur echt aus Navarra!<br />

Mit diesem Rosado (der sechs Monate auf der Feinhefe<br />

reifte – ja, das erklärt so einiges!) liegen Sie, werte<br />

Kunden, immer richtig. Er „erfrischt“ jedes BBQ, passt<br />

ans kalte Buffet, zu Salaten, einfach als Apéro oder<br />

Sundowner. Partytauglich? Aber immer!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2022<br />

„NORTE“ ROBLE DO NAVARRA, TINTO 2019<br />

„Bordelaiser“ Gewächs (fast!) aus Navarra mit großartigem<br />

Preis-Genuss-Verhältnis (garantiert!)<br />

SNA010119 „Norte“ Roble DO Navarra, tinto 2019 14,5% Vol. 7,93 €/l 5,95 €<br />

Diese – wir sagen’s ganz unverhohlen! – leckere Cuvée<br />

demonstriert eindrucksvoll, was engagierte Winzerarbeit<br />

und präzise „übersetztes“ Terroir an Geschmack,<br />

Komplexität, Struktur und originärer Stilistik in die Flasche<br />

zaubern können.<br />

Dieser hervorragende Alltagswein stammt von nördlich<br />

exponierten Lagen (daher auch der Name, „Norte“),<br />

die kühlen Winden ausgesetzt sind. Ein fast klassischer,<br />

sechs Monate in Barriques aus französischer<br />

Eiche gereifter Bordelaiser Blend aus Cabernet-Sauvignon<br />

und Merlot – wäre da nicht dieser kleine Anteil<br />

Graciano, eine Rebe, die die Grande Nation (als „Gros<br />

negrette“ oder – interessanterweise „Bordelais“!) allerdings<br />

in Okzitanien oder Korsika kultiviert.<br />

Farblich tendiert dieser den Cru Bourgeois aus dem<br />

Médoc hingeworfene Fehdehandschuh ins dichte,<br />

tief-dunkle Schwarzrot. Im Duft offenbart sich frische,<br />

zart-süßliche – sehr animierend! – Beerenfrucht (insbesondere<br />

Kirsche, Cassis, dazu Maulbeere und Brombeere),<br />

aber auch vegetabile Noten, die an grüne Paprika,<br />

zerstoßenen schwarzen Pfeffer und Wacholder<br />

erinnern. Dazu Aromen von Kaffee, Zartbitterschokolade<br />

und balsamische Noten (die Garrigue nach einem<br />

heißen Sommertag – fast „gerösteter“ Rosmarin, Thymian,<br />

Salbei und Zistrosenkraut) unterstreichen seinen<br />

eher maskulinen, dabei kühlen Charakter. Vollmundig<br />

und lang im Nachhall, hier küsst sinnliche (Primär-)<br />

Frucht (Kirsche!, Pflaume!) südliche Kräuter und Gewürze<br />

– ein ganz großartiger, herrlich unkomplizierter,<br />

dabei nie unterkomplexer Roter aus Navarra mit ebenso<br />

großartigem Preis-Genuss-Verhältnis.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2025+<br />

72 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Inurrieta<br />

NAVARRA SPANIEN<br />

„SUR“ ROBLE DO NAVARRA, TINTO 2019<br />

Südlich inspirierter Nordostspanier mit hinreißend fruchtig-würziger Tendenz!<br />

SNA010219 „Sur“ Roble DO Navarra, tinto 2019 14,5% Vol. 7,93 €/l 5,95 €<br />

Navarras Vorstellung vom Süden, wie sie die Bodega<br />

Inurrieta auf Flaschen zieht: 50 % Syrah, ein Fünftel<br />

Garnacha, Cabernet Sauvignon und Merlot zu gleichen<br />

Teilen und eine Spur Graciano, das und ein sechsmonatiger<br />

Barriqueausbau … – ein Gedankenspiel, das<br />

Lust auf mehr macht! Dunkelduftig im Glas, Veilchen<br />

(dunkelviolett), Brombeeren (fast schwarz), Pflaumen<br />

(teils reife Frucht, teils nahe am „Aachener Pflümli“).<br />

„warme“ Gewürze, drüber zarte Rauchnoten. Am<br />

Gaumen ein lustvoll opulenter Schmeichler „ganz in<br />

Kirsche“, weiterhin Brombeeren, dabei beeindruckend<br />

samtig-dicht, ebenso wie die seidig texturierte Tanninstruktur.<br />

So fruchtig sich der „Sur“ auch gibt, so elegant<br />

würzig, so mineralisch ist er. Zarte Röstaromen<br />

und feingliedrige Säure untermalen das würzig-fruchtige<br />

Spektakel und verleihen dem Tropfen noch ein<br />

wenig mehr Charakter und Profil als ohnehin schon<br />

vorhanden. Trotz seiner Muskeln, die er durchaus spielen<br />

lässt, bleibt er immer elegant und wirkt dank seines<br />

schokoladig-feinwürzigen Nachhall bemerkenswert<br />

lebhaft. Ein Wein der sich am Grill am wohlsten fühlt,<br />

die flankierende Maßnahme zu einem Tri-Tip-Steak<br />

oder Secreto vom Ibérico-Schwein ist, aber auch als<br />

Solist, leicht gekühlt, großen Spaß macht. Ein kleiner,<br />

richtig feiner Wein für alle BBQ-Lebenslagen.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2025<br />

„SENSACIONES“ ROBLE DO NAVARRA, TINTO 2019<br />

Wenn der Alltag zum Festtag wird …<br />

SNA010919 „Sensaciones“ Roble DO Navarra, tinto 2019 14,5% Vol. 7,93 €/l 5,95 €<br />

Eine Flasche „Sensaciones“ öffnen – und den Alltag<br />

zum Festtag zu machen: Diese schon recht sensationell<br />

gut gelungene Cuvée von Trauben uralter Garnacha-Reben<br />

sowie Cabernet Sauvignon, Syrah und<br />

Graciano, zählt zu den unkompliziertesten (und unbeschwertesten)<br />

Rotweingenüssen, die wir kennen. Man<br />

macht mit diesem Wein alles richtig. Ist die Flasche<br />

erst einmal entkorkt, darf man sich sofort an eingelegten<br />

Sauer- und Maraschinokirschen, saftigen Johannis-<br />

und Brombeeren erfreuen, die von einer feinen<br />

Würzigkeit umrahmt werden, die der Wein dem etwas<br />

mehr als dreimonatigem Ausbau in französischer Eiche<br />

verdankt. Etwas mehr Luft, und ein durchaus temperamentvoller<br />

Hauch Pfeffer kommt zur Geltung. Dazu<br />

dann eine dezente Graphit-Note, die dem Namen des<br />

Weins alle Ehre macht: „Sensaciones“ sind – in diesem<br />

Fall die extrem erfreulichen – „Empfindungen“, die<br />

dieser tatsächlich recht phänomenal austarierte Wein<br />

auslöst. Man braucht nicht dauernd „sensationell“,<br />

um mit einem Wein glücklich zu werden. Wobei das<br />

Preis-Genuss-Verhältnis schon ziemlich s… – aber das<br />

wissen Sie, werte Kunden, ja ohnehin schon. Der „Sensaciones“<br />

könnte gut und gerne noch ein Weilchen auf<br />

der Flasche reifen, muss es aber nicht: Die Tannine<br />

sind angenehm weich, die Frucht reif und saftig; all das<br />

garniert mit einer temperamentvollen Würzigkeit. Wie<br />

gesagt, ein Alltagswein mit allerhand Festtagsqualitäten,<br />

zu einem beruhigend krisensicheren „vino de la<br />

casa“-Kurs – typisch Inurrieta!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2024+<br />

73


SPANIEN NAVARRA<br />

Inurrieta<br />

„CUATROCIENTOS“ CRIANZA DO NAVARRA, TINTO 2017<br />

Ungemein seriöse, wunderbar trinkanimierende Crianza – zu einem nach wie vor<br />

fabelhaft fairen Preis!<br />

SNA010317 „Cuatrocientos“ Crianza DO Navarra, tinto 2017 15% Vol. 11,46 €/l 8,60 €<br />

Gold-Medaille<br />

MUNDUS VINI 2020<br />

Die Trauben für Inurrietas Crianza „Cuatrocientos“<br />

stammen – der Name des<br />

Weins („Cuatrocientos“ bedeutet „400“)<br />

spiegelt das schon – von Kalkschotterböden,<br />

die sich in 375 bis 480 Metern<br />

Höhe (im Schnitt und über den Daumen<br />

gepeilt: 400) in der Ribera Alta (Navarra)<br />

über dem Fluss Arga erheben. Der Blend aus Cabernet<br />

Sauvignon, Graciano, Syrah und Merlot, der 14<br />

Monate in Barriques aus französischer und amerikanischer<br />

Eiche reifte, duftet im ersten Augenblick nach<br />

frisch gepresstem Heidelbeersaft, nach Kirsche und<br />

zartbitterer Schokolade, dazu – und nach und nach<br />

im Glas – Gewürze (völlig unverkitscht Vanille, zudem<br />

Zimt, Nelke und etwas Pfeffer), Zedernholz- und<br />

leiseste Schwarzteenoten. Am Gaumen dann saftigweich<br />

(Kirsche) mit gleichzeitig präsenter, sehr gut<br />

eingebundener und belebender (Frucht-)Säure (rote<br />

Johannisbeeren, dunkle Schokolade) und sehr schöner,<br />

anregend würziger Tanninstruktur, die auch im langen<br />

Nachhall das fruchtig-frische Treiben (eine „Wolke“<br />

praller Kirschen und Johannisbeeren) in so seriöse wie<br />

trinkanimierende Bahnen lenkt. Unser Urteil über den<br />

„Cuatrocientos“ hat sich in all den Jahren nicht geändert:<br />

Nach wie vor eine fabelhafte Crianza zu einem<br />

(weiterhin) völlig „unmöglichen“ Preis!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2026+<br />

„MIMAÒ“ DO NAVARRA, TINTO 2017<br />

100 Prozent Garnacha Tinta aus Könnerhand!<br />

SNA011217 „Mimaò“ DO Navarra, tinto 2017 15,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Kaum bei uns im Sortiment, hat der neue Jahrgang<br />

dieses reinsortigen Garnacha-Tinta-Boliden schon verdientermaßen<br />

die ersten Goldmedaillen eingefahren:<br />

Mundus Vini 2019 und Bacchus 2019!<br />

Mit einer intensiven, purpurnen Farbe und lebendigen<br />

hellen Reflexen überrascht dieser Rotwein aus<br />

dem nordspanischen Anbaugebiet Navarra. Denn die<br />

weitverbreitete Rebsorte bringt oftmals hellere Weine<br />

hervor.<br />

Zur herrlichen Farbe passt die fein-komplexe Frucht,<br />

die aus dem Glas in die Nase steigt. Zur einladenden<br />

Kirsche gesellt sich beim 2017er-Jahrgang eine Idee Trockenpflaume,<br />

delikat zieht ein Hauch Leder vorüber,<br />

und für einen Augenblick öffnet sich die Zigarrenkiste.<br />

Richtig Lust auf den ersten Schluck macht eine appetitanregende<br />

Dosis weißer Pfeffer. Wir können nicht<br />

widerstehen, kosten und sind mehr als angetan! Verheißungsvoll<br />

– wie nach dem ersten Eindruck – geht<br />

es weiter: Fruchtig, angenehm und samtig weich zeigt<br />

sich der „Mimaò“ am Gaumen, die rebsortentypischen<br />

15,5 Vol.-% Alkohol trinkt man dem fruchtigen<br />

Schmeichler nicht an. Seine von den tonhaltigen Böden<br />

(auf denen die Trauben in einer Höhe zwischen 325<br />

und 375 Metern wachsen) begünstigte Frische macht,<br />

bei aller Dichte und Kraft, jeden Schluck zum Erlebnis.<br />

Farbe, Frucht und Struktur profitieren darüber hinaus<br />

vom optimalen Erntezeitpunkt und der Arbeit im<br />

modernen Weinkeller. Beim Navarra-Pionier Inurrieta<br />

legt man bei der Garnacha (einer Rebsorte mit eher<br />

geringen Erträgen) großen Wert auf reife Trauben von<br />

hoher Qualität. Anschließend stand der Wein für fünf<br />

Tage auf der Kaltmaische und reifte später sieben Monate<br />

in gebrauchten Barriques aus französischer Eiche,<br />

das bringt Verfeinerung ohne plakative Holznoten.<br />

Uns verlangt zu diesem Wein nach einem Bohneneintopf<br />

(pochas frescas a la navarra), vielleicht sogar mit<br />

Speck oder mit dem würzigen regionaltypisch Chorizo<br />

serviert. Und natürlich auch nach gereiftem Hartkäse<br />

aus Schafsmilch, etwa Idiazábal oder Roncal.<br />

Am besten bei einer Trinktemperatur zwischen 15-17 °C<br />

ab sofort und bis 2024 genießen.<br />

74 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Inurrieta<br />

NAVARRA SPANIEN<br />

„ALTOS DE INURRIETA“ RESERVA DO NAVARRA, TINTO 2016<br />

Mundus Vini 2020: Goldmedaille!<br />

Spektakuläre Landschaft im Biosphärenreservat<br />

Bardenas Reales im Süden Navarras<br />

SNA010516 „Altos de Inurrieta“ Reserva DO Navarra, tinto 2016 15% Vol. 17,06 €/l 12,80 €<br />

Für uns ist es jedes Mal eine Freude, eine Flasche des<br />

„Altos de Inurrieta“ zu öffnen – und wir verraten Ihnen,<br />

werte Kunden, vermutlich nicht allzu viel Neues,<br />

wenn wir uns wieder begeistert zeigen: Mit dem<br />

2016er-Jahrgang hat die Bodega Inurrieta erneut einen<br />

ganz großartigen Wein (den schon fast sprichwörtlichen<br />

„Wahnsinnsstoff“) produziert! Und wie immer zu<br />

einem für diese außerordentliche Qualität unglaublich<br />

fairen Kurs. Der 2016er steht dem Vorgängerjahrgang<br />

unserer Meinung nach in nichts nach. Wir sind uns sicher,<br />

dass die Preise, mit denen der im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ausgezeichnete 2015er überschüttet wurde,<br />

auf dem Fuße folgen werden – dafür spricht alleine<br />

schon das Potenzial des neuen Jahrgangs! Zumal wenn<br />

man bedenkt, das 2016 wie 2015 auch als „sehr gut“<br />

eingestuft wurde …<br />

Im Glas präsentiert sich der Wein rubinrot. Wir schließen<br />

die Augen, riechen und genießen: Ein komplexes<br />

Bouquet aus Brombeere und Cassis strömt uns geradezu<br />

entgegen, dunkle Beerenfrucht umspielt elegante<br />

Schokoladen- und Tabaknoten, die kurz mit weichem<br />

Wildleder um die Duftvorherrschaft ringen. In<br />

diesem Jahr eignet dem „Altos de Inurrieta“ eine tiefgründige,<br />

fast kühle Würzigkeit, insbesondere Oregano<br />

macht sich bemerkbar. Und, auch das ist anders (als<br />

gewohnt) und neu: der Duft (wenn auch nur kurz) von<br />

eben aufgeschnittener grüner Paprika. Schon beim<br />

ersten Schluck ein wunderbar mund- und gaumenfüllender<br />

Wein! Die Reserva ist sofort in voller Pracht und<br />

Schönheit da, ein wenig Luftzufuhr öffnet sie dann<br />

noch weiter. Zu den schwarzen Früchten am Gaumen<br />

gesellt sich eine perfekt dosierte Extraktsüße, bevor<br />

uns die reifen Gerbstoffe einen breiten, dabei herrlich<br />

proportionierten und langanhaltenden Abgang mit<br />

einem Hauch dunkler, zartbitterer Schokolade und Tabak<br />

bescheren. Das verdankt sich der Reifezeit von 14<br />

Monaten in Fässern aus französischer Allier-Eiche, die<br />

Önologe Kepa Sagastizábal so skrupulös wie gekonnt<br />

ausgewählt und eingesetzt hat.<br />

Geschmacklich (wie auch stilistisch) ist das im Grunde<br />

ein sehr spanischer Bordeaux (die Graciano-Traube<br />

macht sich ausgesprochen gut!) – zum mehr als sympathischen<br />

Navarra-Kurs! Beeindruckend viel Wein<br />

zu einem fairen Preis, außerhalb Spaniens höchstens<br />

noch im Languedoc zu finden (und leider so gut wie<br />

gar nicht in Bordelaiser Gegenden …). Gönnen Sie<br />

dem „Altos“ vor dem Genuss nach Möglichkeit noch<br />

etwas Zeit in der Karaffe – dieses Mehr an Tiefe, diese<br />

aromatische „Höhe“ sollten Sie sich auf keinen Fall<br />

entgehen lassen!<br />

Dekantieren und leicht gekühlt (16–17 °C ) bis leicht 2027<br />

(und darüber hinaus – Stichwort: „Reserva“) genießen.<br />

75


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Koch<br />

Holger<br />

Koch<br />

BICKENSOHL<br />

Holger Koch: Steht für französisch inspirierte, ungemein<br />

elegant und feingliedrige Burgunder, handcrafted!<br />

76 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

Visionärer Winzergenius fasziniert mit traumhaften<br />

weißen und roten Burgundern voller Finesse!<br />

2019: Holger Kochs bisher schönste, zweifellos beste Pinot-Kollektion –<br />

Monumente an Klarheit, Präzision, Finesse und Spannung!<br />

Tagesspiegel-Gastro-Papst Bernd Matthies über seine vinologischen<br />

Vorlieben: „Wer sich sein Leben lang mit Wein beschäftigt,<br />

der landet, was Rote angeht, unweigerlich beim Spätburgunder,<br />

das ist nun mal so. Ich kann mir bestenfalls das untere<br />

Viertel leisten, aber das reicht völlig. Denn wirklich fabelhafte,<br />

feine Kaiserstühler von Holger Koch gibt es bei Pinard de Picard.“<br />

„Die aktuelle Kollektion hat uns wieder einmal rundum begeistert.<br />

Schon die ‚einfachen’, aber ultrafeinen Weiß- und Grauburgunder<br />

sind es, die uns immer wieder in Erstaunen versetzen.<br />

Die Pinot Noirs, denen die ganze Zuneigung von Holger Koch zu<br />

gehören scheint, präsentieren sich eleganter denn je, bereits der<br />

„Einsteiger“ verspricht ganz großen Genuss!“ – Gault&Millau<br />

„Die Pinot Noirs zählen zu den feinsten Badens und ganz<br />

Deutschlands. Ich habe selten solch delikaten, seidigen und<br />

finessenreichen, filigranstrukturierten Pinot Noir probiert, wie<br />

hier.“ – Stephan Reinhardt (Robert Parker’s WINE ADVOCATE)<br />

Baden: „Der von den burgundischen Rebsorten geprägte<br />

Leuchtturm des deutschen Weinbaus wirft mit den aktuellen<br />

Jahrgängen viel Licht in die Landschaft. Grandios – auch im internationalen<br />

Vergleich – Betriebe wie Ziereisen, Bernhard Huber<br />

oder Holger Koch.“ – DER FEINSCHMECKER („Die 500 besten<br />

Winzer in Deutschland 2021“)<br />

Holger Koch ist ein außerordentlich kluger Kopf. Sympathisch<br />

und bescheiden kommt er daher, doch dezidiert äußert er seine<br />

Meinung. Herkunftscharakter und Nachhaltigkeit im Weinberg<br />

sind seine Prämissen. Und konsequent setzt er seine Visionen<br />

in die Tat um. Nach spannenden Lehrjahren im In- und Ausland<br />

(beispielsweise bei Canon la Gaffelière in St. Émilion oder als<br />

Kellermeister bei Fritz Keller in Oberbergen) übernahm er 1999<br />

die winzige Rebfläche seiner Eltern und setzt seitdem kompromisslos<br />

auf absolute Qualität: Er pflanzte ertragsschwache,<br />

extrem hochwertige, uralte Burgunderselektionen, die kleinbeerige<br />

und damit höchst aromatische Trauben hervorbringen.<br />

Denn die Aromendichte eines Weines steht natürlich in einem<br />

unmittelbaren Zusammenhang mit dem Geschmack der Trauben<br />

am Rebstock!<br />

Ein simpler Messwert wie das Mostgewicht dagegen sagt (fast)<br />

gar nichts aus, wesentlich weniger jedenfalls als die eigenen<br />

Sinneseindrücke des sensiblen Winzers im Weinberg. Im Wingert<br />

setzt Holger auf naturnahen Anbau, versucht die Reben<br />

gegen Krankheiten abzuhärten, statt diese mit chemischen<br />

Keulen zu bekämpfen und düngt nur organisch. Diese akribische<br />

Weinbergspflege und die Herausarbeitung seines spezifischen<br />

Terroirs sind die entscheidenden Parameter all seines vinologischen<br />

Tuns. Und seine Trauben bringen Jahr für Jahr bessere<br />

Weinqualitäten, die mit Kraft und Eleganz, saftiger Fülle und<br />

Finesse, tiefgründiger Frische und strahlender Mineralität gleichermaßen<br />

verzaubern.<br />

Nicht plump-süßliche oder fett-monströse Weine nennt er<br />

sein eigen (obwohl seine terrassierten Steillagen in Bickensohl<br />

am südwestlichen Kaiserstuhl liegen, in der wärmsten Gegend<br />

Deutschlands), nicht die laute Tuba dominiert, sondern zarte<br />

Instrumente. Stradivari-Geigen spielen auf und zaubern singuläre<br />

Qualitäten mit faszinierender Ausstrahlung ins Glas, Heimatweine<br />

mit unverwechselbarer Herkunft und daher ganz klar<br />

auch unsere persönlichen Favoriten aus dem sonnenverwöhnten<br />

Baden: Kaiserstühler Burgunder at its best – und diese besten<br />

Burgunder schlagen hohe Wellen!<br />

Geradezu exemplarisch die Wertung im Weinführer „(„Die 500<br />

besten Winzer in Deutschland 2021“) des Magazins DER FEIN-<br />

SCHMECKER, der Holger Koch von zwei auf vier(!) „F“ jubelt:<br />

„Wenn es denn in diesem Jahr anlässlich unserer Verkostungen<br />

einen echten Geheimtipp gegeben haben sollte, dann ist<br />

das Holger Koch – unerklärlicherweise, denn bei aller Beschei-<br />

77


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Koch<br />

denheit, die der Winzer aus Bickensohl an den Tag legt: Seine<br />

Weine sind Monumente an Klarheit, Präzision, Finesse und<br />

Spannung.“ – wobei wir gleich einwerfen wollen, dass sich ein<br />

Koch’sches Monument zu anderen Weintrümmern (aus Baden<br />

und anderswo) wie eine griechische Statue zur ägyptischen<br />

Sphinx verhält! Aber weiter im Text: „Die aktuelle Kollektion<br />

ist so gut, dass wir sie komplett emp-fehlen. Schon die Basisburgunder<br />

– Holger Koch vinifiziert ausschließlich Burgundersorten<br />

– lassen im übertragenen Sinne aufhorchen. Die nächste<br />

Ausbaustufe, etwa der 2019er Grauburgunder Herrenstück, verbindet<br />

Schmelz, Cremigkeit und Grip traumwandlerisch sicher.<br />

Der 2019er Chardonnay *** besitzt Tiefe, Volumen und Frische<br />

(brillanter Holzeinsatz!), der 2018er Pinot Noir * begeistert mit<br />

kühler Kirschfrucht, einem leisen Sahnetouch, Substanz und<br />

vibrierender Säure: Glückwunsch zum Aufstieg!“ Dem ist im<br />

Grunde kaum noch etwas zuzufügen. Aber lauschen wir doch<br />

am besten dem Meister – den er uns vermutlich nur zähneknirschend<br />

durchgehen lässt! – selbst:<br />

„Ich versuche, authentische, harmonische, lebendige Weine zu<br />

machen. Meine leicht erhöht liegenden Weingärten (300–380<br />

Meter, Lössboden auf Vulkangestein) in Bickensohl profitieren<br />

nämlich nicht nur von den vielen Sonnentagen, sondern auch<br />

von kühlen Nächten, denn hohe Temperaturunterschiede zwischen<br />

Tag und Nacht sind ideal zur Herausbildung komplexer<br />

Aromen. Daher ist das Bickensohler Terroir bestens geeignet,<br />

meine Vision von mineralischen Weißund Rotweinen in die Realität<br />

umsetzen zu können, die einen samtigen, kraftvollen Körper<br />

mit vielschichtiger, finessenreicher, feiner Frucht verbinden.<br />

Entscheidend ist immer die handwerkliche Arbeit im Weinberg.<br />

Sorgfältig, naturnah, nachhaltig. Wir müssen das Erbe für unsere<br />

Kinder schützen und bewahren.“<br />

WAS MEINT DIE FACHPRESSE DAZU?<br />

„Nachhaltige Aromen statt lauter, protziger Verkostungsweine“<br />

lobt der Gault&Millau die feinsinnigen Rot- und Weißweine von<br />

Holger Koch, die in ihrer edlen Stilistik und Terroirprägung den<br />

Vorstellungen von einem großen Pinot Noir und grandiosen<br />

Weiß- und Grauburgundern so nahekommen, dass sie von der<br />

Seele ihrer Heimat zu erzählen vermögen!<br />

Und Parker-Verkoster Stephan Reinhardt trifft den Nagel auf<br />

den Kopf: „Holger Koch und seine Frau Gabriele bevorzugen<br />

einen erfrischenden und finessenreichen, eleganten Stil beim<br />

Pinot Noir. Tatsächlich ist der Stil ihrer Weine sehr französisch:<br />

pur, präzise und elegant, mit einem reduzierten Fruchtaroma in<br />

der Nase und am Gaumen, dafür geprägt von Intensität, Nachhaltigkeit<br />

und Frische.“<br />

78 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

WEISSBURGUNDER KAISERSTUHL, 2019<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Weißburgunder mit klarer Ansage<br />

DBA010119 Weißburgunder Kaiserstuhl, 2019 (Edition PdP) DV 12,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Das ist Baden at its best. Das ist Holger Koch! Handgelesen<br />

und streng selektioniert wurde diese Exklusivfüllung<br />

für Pinard de Picard. Sie beinhaltet einen<br />

Weißburgunder, der stets zwischen zurückhaltender<br />

Eleganz und unbeschwertem Trinkgenuss pendelt.<br />

Der Wein stammt von rund 30 Jahre alten Weinbergen<br />

rund um Bickensohl mit Lössböden. Die Trauben werden<br />

nach der Lese entrappt und über Nacht langsam<br />

gepresst. Der Saft wird – wie immer bei Holger Koch<br />

– spontan angegoren und im Zweifel mit neutraler<br />

Zuchthefe durchgegoren, falls die Gärung nicht zu 100<br />

% durchläuft; denn restsüße Burgunder sind sein Ding<br />

nicht. Der Ausbau findet sowohl mit Edelstahl als auch<br />

im neutralen großen Holzfass statt. Kochs Kunstgriff<br />

bei seinen Weißweinen, einen kleinen Teil von 7–10 %<br />

der Trauben auf der Maische vergären zu lassen, hat<br />

sich in den letzten Jahren als ein bewährtes Stilmittel<br />

etabliert, welches seinen Weinen auch in warmen Jahren<br />

besondere Pikanz verleiht. Denn Frucht und Fülle<br />

brachten die Trauben in warmen Jahrgängen schon aus<br />

den Weinbergen mit. Doch benötigen sie auch Frische<br />

und Struktur, um perfekt ausbalanciert zu sein. Genau<br />

dies bringt die Beigabe der mazerierten Trauben mit<br />

sich. In der Nase duftet dieser Gutswein nach Honigmelonen,<br />

gelben Pflaumen und Haselnüssen. Ein zart<br />

cremiger Weißburgunder, dessen ausgewogene Struktur<br />

auf Anhieb überzeugt. Seine am Gaumen animierende,<br />

glockenklare Aromatik nach Birnen, der zitronige<br />

Ausklang sowie die hauchfein saline Note ergeben ein<br />

herrlich fruchtreduziertes Gechmackserlebnis. Das ist<br />

ein wunderbarer Gutswein und ganz, typisch für Holger,<br />

bereits ein Wein, der in der Basis für Anspruch sorgt<br />

und auch dem fortgeschrittenen Gaumen noch spielerisch<br />

ein Entzücken abringen kann. Ja, bitte mehr davon!<br />

Zu genießen ab sofort, bis 2026.<br />

GRAUBURGUNDER KAISERSTUHL, 2019<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Präzise Handarbeit, strenge Selektion: Die Edition Pinard de Picard<br />

DBA010419 Grauburgunder Kaiserstuhl, 2019 (Edition PdP) DV 12,5% Vol. 14,40 €/l 10,80 €<br />

2019 ist einer unserer Lieblingsjahrgänge! Er erlaubt<br />

gerade bei den Burgundern wieder eine Schlankheit,<br />

wie wir sie aus normalerweise deutlich kühleren Jahren<br />

kennen. Doch fehlt es 2019 nicht an der notwendigen<br />

Substanz und Grundreife. Dieser feine, nicht zu üppig<br />

geratene Grauburgunder veranschaulicht dies bestens.<br />

Um seinen Weinen den richtigen Schwung zu geben,<br />

sie mit mehr Gerbstoff aufzuladen, ihnen mehr Frische<br />

zu ermöglichen und auch mehr Charme, hat Holger<br />

einen kleinen Teil des Grauburgunders aus seiner besten<br />

Lage auf den Traubenhäuten und Stengeln vergoren,<br />

also einen Orangewein entstehen lassen, den er<br />

in kleinen Portionen von nur weingen Prozenten dem<br />

traditionell vergorenen Wein wieder beigegeben hat.<br />

Das war schon das Erfolgsmodell im Jahrgang 2018!<br />

Getreu dem Motto „Jemand, der die Spitzenweine<br />

liebt, der soll auch die Basis mögen.“ schenkt Holger<br />

Koch seinen Gutsweinen größtmögliche Aufmerksamkeit.<br />

Dieser farblich intensive Grauburgunder duftet<br />

nach weißen Früchten, Mandeln und Äpfeln. Ein<br />

Hauch von Erdnüssen und Quitten mischt sich mit<br />

Luftkontakt hinzu. Das ergibt bereits ein komplexes<br />

Bouquet, wie wir es für einen Grauburgunder dieser<br />

Preisklasse kaum erwarten würden. Der Wein hat<br />

Substanz, zeigt sich kraftvoll, bleibt allerdings zu jedem<br />

Zeitpunkt fein. Seine angenehme Struktur, nicht<br />

zu cremig, nicht zu schlank, animiert ungemein. Das<br />

spürt man auch im Nachhall, wo der Grauburgunder<br />

zitronig und mit einem Hauch Pampelmusen nachhallt.<br />

Das macht Lust auf einen weiteren Schluck, vernachlässigt<br />

aber nicht das wohltuende und charmante<br />

Geschmacksbild der Rebsorte. Da möchte man das<br />

Glas gar nicht mehr absetzen.<br />

Zu genießen ab sofort, bis 2026.<br />

79


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Koch<br />

WEISSBURGUNDER STEINFELSEN, 2019<br />

Holger Kochs Steinfelsen: Höchst empfehlenswert!<br />

DBA010619 Weißburgunder Steinfelsen, 2019 13% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

Im VINUM Weinguide 2020 findet sioch ein Zitat, das<br />

Holger Koch und seine Weine perfekt charakterisiert:<br />

„Innerhalb von 20 Jahren hat sich Holger Koch mit seinem<br />

von den Eltern übernommenem Weingut an die<br />

Spitze Deutschlands vorgearbeitet. Dabei ist er immer<br />

gern unter dem Radar der großen Weinszene geflogen<br />

und hatte kein Problem mit seiner von Understatement<br />

geprägten Rolle. Und so sind auch seine Weine.“<br />

Entsprechend steckt hinter seinem Weißburgunder<br />

„Steinfelsen“ bereits eine komplexe Denkleistung, ein<br />

Anspruch, mit dem man sich erst einmal auseinandersetzen<br />

muss, um den Wein voll und ganz zu verstehen.<br />

Er stammt aus Bickensohler Weinbergslagen, die seit<br />

der Flurbereinigung in den 1970er Jahren zu Großlagen<br />

zusammengefasst wurden, sodass sie mehrere<br />

Dutzend Hektar umfassen. Daher kommt es bei vielen<br />

Lagen mehr auf die Gemarkung, also einen bestimmten<br />

Teilbereich an. Und diese Gemarkungen (oder<br />

„Gewanne“) werden bei Winzern wie Holger Koch natürlich<br />

jeweils getrennt ausgebaut. Es handelt sich dabei<br />

um Weißburgunder aus „Amerika“. So nennen die<br />

Kochs diesen Weinberg schon sehr lange. Er liegt noch<br />

hinter dem „Ozean“ und ist vom Weingut in gut zehn<br />

Minuten (ein flotter Traktor vorausgesetzt) zu erreichen.<br />

„Amerika“ liegt vergleichsweise hoch und nach<br />

Westen ausgerichtet, was in Anbetracht des Klimawandels<br />

in Zukunft durchaus von Vorteil sein könnte.<br />

Bei den Weinen aus „Amerika“, das in diesem Fall zur<br />

Ortslage Bickensohler Steinfelsen gehört, hat man bereits<br />

einen ähnlichen Anspruch wie in der Drei-Stern-<br />

Kategorie, nur etwas mehr Zugänglichkeit direkt nach<br />

Freigabe des Weins. 2019 duftet der Weißburgunder<br />

nach badischem Obst, weißen Blüten und Mandeln.<br />

Eine geniale Würzigkeit durchzieht den Wein im Bouquet<br />

ebenso wie am Gaumen. Dort steht die Frucht<br />

im Hintergrund, die Würzigkeit dominiert in Form von<br />

blondem Tabak, auch etwas getrockneten Blumen.<br />

Wesentliches Stilmittel des Weins: Die Maischevergärung.<br />

Während etwas mehr als 90 % der Weißburgunder-Trauben<br />

entrappt und nach einer Standzeit in der<br />

gekühlten Presse sehr langsam ins große Stockinger-<br />

Fass gepresst wurden, hat Holger den restlichen Anteil<br />

wie einen Orange-Wein mit Stielen und Stängeln<br />

sowie mit Kernen und Traubenhäuten vergären lassen.<br />

Der Wein, der daraus entstanden ist, wurde dann dem<br />

klassisch vergorenen Anteil vor dem Ausbau wieder<br />

hinzugefügt und sorgt bei diesem Wein für das große<br />

Plus. Dieser maischevergorene Anteil setzt tatsächlich<br />

das Ausrufezeichen auch bei diesem Wein; denn er<br />

sorgt für Griffigkeit, für eine feine, seidige Textur und<br />

auch für Frische.<br />

Ein Traum zu Krustentieren und Salzwasserfisch mit<br />

kräutrigen und gehaltvollen Saucen, zum cremigen<br />

Weißburgundersüppchen mit gegrillter Jakobsmuschel,<br />

zum Kalbsgeschnetzelten mit Pilz-Sahne-Soße und auch<br />

zum Risotto mit Pilzen läuft dieser Tropfen zur Hochform<br />

auf. Zu genießen ab sofort, bis 2032.<br />

GRAUBURGUNDER STEINFELSEN, 2019<br />

Grauburgunder mit klarer Kante<br />

DBA010719 Grauburgunder Steinfelsen, 2019 13% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

Als Holger Koch den elterlichen Betrieb übernahm,<br />

wurden die Trauben, wie üblich, noch an die Genossenschaft<br />

geliefert. Über viele Jahre – und für einen<br />

Winzergenerationenbetrieb doch in Windeseile –<br />

krempelte er den Betrieb komplett um. Zuwider waren<br />

ihm das anspruchslose Konzept, zu gut die potenziellen<br />

Qualitäten seiner Heimat. Klar war von Anfang an:<br />

Man muss nicht jedem gefallen. Das ist eine Attitüde,<br />

die gerade beim Grauburgunder fast schon revolutionär<br />

anmutet, handelt es sich doch um eine Rebsorte,<br />

die in vielen Betrieben fast schon gleichschmeckende<br />

Weine ohne Individualität hervorbringt. Weine, die jeder<br />

mag, die niemandem wehtun.<br />

Bei Holger Koch ist das anders. Sein Steinfelsen-Grauburgunder<br />

besitzt schon allein eine etwas dunklere<br />

Farbe als die meisten anderen Exemplare dieser Rebsorte.<br />

Den Schalenkontakt der Burgundertrauben verleugnet<br />

er nicht. Auch die für ihn schon traditionelle<br />

Zugabe von etwa einem Zehntel maischevergorener<br />

80 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

Trauben bringt eine Struktur in den Wein, die viele Betriebe<br />

lieber glattbügeln.<br />

Die Trauben stammen aus der kühlen und windigen<br />

Westlage „Amerika“. Ja, dies ist der Name dieser Terrasse,<br />

die ihn deshalb von Kochs Vorfahren bekommen<br />

hat, weil sie so weit vom Weingut entfernt liegt. Um<br />

dorthin zu gelangen, muss man folgerichtig dann auch<br />

erst einmal den „Ozean“ durchqueren – so heißt die<br />

Lage vor „Amerika“. Doch zurück zum Wein: Hier duftet<br />

es ganz fein nach Meyer-Zitronen samt der etwas<br />

herben Note der weißen Schale. Eine feine, bestens<br />

eingebundene Holzfassnote – nicht die Note von frisch<br />

getoastetem Barrique! – umrahmt den Wein, deutet<br />

an, dass wir es hier mit einem seriösen Burgunder zu<br />

tun haben, der nicht nur mal kurz im Stahltank lag, um<br />

eine möglichst frische Frucht zu erhalten. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Grauburgunder zart und cremig. Er ist<br />

bestens ausgewogen, schlanker als sein breitschultrigerer<br />

Vorgänger aus warmem Jahrgang und von seidiger<br />

Konsistenz. Der Grauburgunder Steinfelsen ist<br />

bildschön geworden. Es ist ein in sich ruhender Wein,<br />

der an Streuobstwiese erinnert, frisch aufgeschnittene<br />

Äpfel samt Schalen und ein wenig Melone sind mit<br />

dabei, zudem Tabak und ein durchaus spürbarer, aber<br />

zurückhaltender und eleganter Holzeinfluss. Ein Wein,<br />

der für diesen Preis schon fast unverschämt viel Substanz<br />

bietet oder andersrum gesagt: Ein Wein, der sich<br />

in seiner Preisklasse vom Gros der Grauburgunder aufs<br />

Niveauvollste abhebt.<br />

PS: Auch dieser Wein wird von Holger Koch exklusiv<br />

für uns abgefüllt. Es handelt sich hierbei um einzelne<br />

Spitzenpartien seiner erstklassigen Weinbergsterrassen,<br />

die voll und ganz unserem Gusto entsprechen!<br />

Danke, Holger!<br />

Zu genießen ab sofort, bis 2028+.<br />

SPÄTBURGUNDER „ALTE REBEN“, 2019<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Die „Alte Reben“ – auch 2019 wieder ein herrlich duftiger, badischer Spätburgunder!<br />

DBA010819 Spätburgunder „Alte Reben“, 2019 12,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Wie sagt es Robert Parkers Mann für Deutschland,<br />

Stephan Reinhardt, so treffend? „Holger Koch und seine<br />

Frau Gabriele bevorzugen einen erfrischenden und<br />

finessenreichen, eleganten Stil beim Pinot Noir. Tatsächlich<br />

ist der Stil ihrer Weine sehr französisch: pur,<br />

präzise und elegant, mit einem reduziertem Fruchtaroma<br />

in der Nase und am Gaumen, dafür geprägt<br />

von Intensität, Nachhaltigkeit und Frische.“ Genauso<br />

findet man es auch 2019 wieder in seinem Spätburgunder<br />

„Alte Reben“ (Edition Pinard de Picard). Diese<br />

exklusive Abfüllung soll einer der besten Spätburgunder<br />

sein, den Sie unterhalb der Zehn-Euro-Marke in<br />

Deutschland erhalten. Und probieren Sie ihn selbst<br />

– wir sind überzeugt davon, dass es so ist. Diese so<br />

feine und auch so sensible Sorte interpretiert Holger<br />

Koch in diesem Wein auf eine ganz eigene Weise, irgendwo<br />

im Spannungsfeld zwischen deutscher Frucht<br />

und französischer Eleganz und Klarheit. So entsteht<br />

hier ein Pinot, der jede zünftige Brotzeit begleitet und<br />

doch auch das Zeug hat, als Solist für Begeisterung zu<br />

sorgen. Es ist ein rotbeeriger und an Knubberkirschen<br />

erinnernder Wein mit einem Hauch von Erde, Unterholz<br />

und Milchschokolade. Am Gaumen verbindet er<br />

eine ganz feine, reife sinnliche Süße mit einem ebenso<br />

feinen Gerbstoff-grip, der gerade so auffällt, weil er<br />

Substanz und Textur bietet, aber genauso seidig ist,<br />

dass er den Wein geschmeidig über die Zunge trägt.<br />

Mit 12,5 Vol.-% ist der Spätburgunder für badische Verhältnisse<br />

ein Leichtgewicht, am Gaumen begeistert er<br />

indes mit Substanz.<br />

Zu genießen ist der Wein jetzt bis sicher 2026.<br />

81


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Koch<br />

PINOT NOIR „FUNKEN“, 2019<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Funk-a-delic & nur bei uns!<br />

DBA010219 Pinot Noir „Funken“, 2019 (Edition PdP) 13% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

Let’s get funky mit „Funken“!<br />

Wobei Sie uns, werte Kunden, das (naheliegende?)<br />

Wortspiel hoffentlich verzeihen, wir sind von diesem<br />

Pinot Noir einfach hingerissen. Wenn Sie sich tatsächlich<br />

dazu hinreissen lassen sollten, nur einen der Rotweine<br />

Holger Kochs zu erstehen (aber warum sollte<br />

man sich so kasteien?), dann möchten wir Ihnen dringend<br />

zu diesem Wunder an Trinkfluss raten!<br />

Holger Koch versteht seine Arbeit als eine Art Gesamtkunstwerk<br />

mit klarer Aussage. Eine Antwort auf<br />

die ihm selbst gestellten Fragen zu finden, hat ihm<br />

viele mühevolle Jahre der Selbstfindung gekostet. Das<br />

Ergebnis sind Weine voller „Wiedererkennbarkeit, Originalität<br />

und Individualität“. Seine Leidenschaft, die<br />

beim Pinot Noir vielleicht sogar noch stärker als bei<br />

seinen filigranen Weißweinen zur Geltung kommt,<br />

spürt man ihm in jedem Moment an. Bester Beweis:<br />

unsere Pinard-Edition, der Pinot Noir „Funken“. Holgers<br />

französische Edelklone sind kleinbeerig, wachsen<br />

locker und dadurch gut durchlüftet und lassen Trauben<br />

mit einer hierzulande ziemlich einmaligen aromatischen<br />

Intensität und Tiefe.<br />

Der Wein ist nach einer schmalen, hoch auf einer mächtigen<br />

Lössscholle thronenden Parzelle derselben Terrasse<br />

benannt, in der Holger auch seinen Pinot Noir *<br />

liest. Wen wundert’s, dass sich der „Funken“ bei uns zu<br />

einem der beliebtesten Weine Holgers entwickelt hat?<br />

Sein Bouquet ist diesmal so himmelsstürmend zart und<br />

fruchtig ausgefallen, dass wir den „Funk“ gegen „étincelles“<br />

(Funkenflug à la Moszkowski) tauschen: Kirschen<br />

in allen Formen, Farben, Varianten in Hülle und<br />

Fülle, dazu ein Hauch Cassis, ein deutliches Quantum<br />

an Himbeeren und Hagebutten. Vom „typisch deutschen“<br />

Spätburgunder unterscheidet sich der „Funken“<br />

selbstredend enorm. Schon seine farbliche Transparenz,<br />

ein „mildes“ Hagebutten-Rot, spricht Bände<br />

und vermittelt einen Eindruck von Holgers Anspruch<br />

und Credo. Tänzelnde, finessenreiche Burgunder sollen<br />

es sein. Und keine Rebsorte eignet sich besser für<br />

diese filigranen, eleganten Weine als die Diva Pinot<br />

Noir. Der „Funken“ ist diesmal der zugänglichste Wein<br />

einer Kollektion ohnehin „zugänglicher“ Weine. Zugang<br />

hat, wer dem Wein zuhört. Und dieser „Funken“<br />

flüstert ganz verführerisch: „Trink mich“! Am Gaumen<br />

herrlich kühle rote Frucht mit bläulichem Kern, immer<br />

wieder Kirsche, jetzt auch Walderdbeeren mit einem<br />

unglaublichen Schmelz und einer zarten Milchschokoladennote.<br />

Tannine wie Samt und Seide, wenn man<br />

Samt und Seide zu einem luftig-transparenten Hauch<br />

weben könnte. Ein kleines Wunder an Schwerelosigkeit,<br />

Unbeschwertheit und Lebenslust, die durch die<br />

wirklich sensationell verführerischen Trinkfluss regelrecht<br />

entfacht wird – da sind sie wieder, die „Funken“!<br />

Parker-Verkoster Stephan Reinhardt trifft den Nagel<br />

auf den Kopf: „Holger Koch und seine Frau Gabriele<br />

bevorzugen einen erfrischenden und finessenreichen,<br />

eleganten Stil beim Pinot Noir. Tatsächlich ist der Stil<br />

ihrer Weine sehr französisch: pur, präzise und elegant,<br />

mit einem reduzierten Fruchtaroma in der Nase und<br />

am Gaumen, dafür geprägt von Intensität, Nachhaltigkeit<br />

und Frische.“<br />

Ab sofort genießen. Der Wein darf gerne 1–2 Stunden<br />

vorab atmen um dann förmlich zu explodieren. Aber wer<br />

wollte schon so lange warten? Höhepunkt? Ab sofort und<br />

vermutlich dauernd! Potenzial bis 2028+<br />

.<br />

82 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

PINOT NOIR HERRENSTÜCK, 2019<br />

„Sehr elegant und saftig, aber auch feingliedrig, ziemlich intensiv und delikat.“<br />

– Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

DBA011119 Pinot Noir Herrenstück, 2019 13% Vol. 18,66 €/l 14,00 €<br />

Es ist immer ein ganz besonderer Moment der Freude,<br />

der Zufriedenheit, ja, ein beglückender Moment,<br />

wenn wir den neuen Jahrgang von Holger Kochs Pinot<br />

Noir aus dem Herrenstück zum ersten Mal im<br />

Glas haben. Die Trauben für diesen Wein – es sind<br />

klein- und lockerbeerige, hocharomatische Dijon-Klone<br />

– stammen aus der gleichnamigen Großlage, auf<br />

deren Vulkanböden mit Löss-Lehm-Auflage Holger<br />

Koch vor Jahren schon die burgundischen Pinot-Noir-<br />

Stöcke gepflanzt hat. Für den 2019er gärte der Wein<br />

18 Tage auf der Maische (mit traubeneigenen Hefen,<br />

versteht sich) und reifte dann elf Monate in 300- und<br />

500-Liter-Fässern. Interessant ist, dass Holger Koch<br />

hier erstmals die (ohnehin sehr maßvolle, um nicht zu<br />

sagen geringe) Schwefelzugabe noch einmal deutlich<br />

reduziert hat, was „einer kühleren, erdigeren Aromatik<br />

entgegenkommt, Saftigkeit und Natürlichkeit betont“.<br />

Der „Pinot Noir“ bietet dann auch vom ersten<br />

Moment an eine im Glas Anfangs noch „komprimierte“,<br />

dann aber immer beeindruckendere Substanz im<br />

Duft, der, wie bei fast allen Pinot Noirs des Jahrgangs<br />

im „Entrée“ von einer immer zarten, immer leuchtenden<br />

Kirschfrucht für ein Weilchen solistisch „bespielt“<br />

wird, bevor sich dann andere Früchte (hier: Walderdbeeren,<br />

Himbeeren und Frühzwetschgen) nebst balsamischen<br />

Kräutern, floralen Noten und einer feinen<br />

Würze in den Reigen einreihen. Wenn einem eine derart<br />

komplexe, dabei ungemein zugewandte, ja fantastische<br />

„Burgundernase“ regelrecht entgegenduftet –<br />

wie könnte man da nicht ins Schwärmen geraten? Die<br />

Frucht steht hier so eindeutig im Mittelpunkt, ist der<br />

„Himmelskörper“ im Wein, um den sich alles dreht.<br />

„Trabanten“ sind warme Erde, etwas Unterholz und<br />

Stein. Darüber liegt eine fast ätherische Wolke von<br />

violetten Blüten und Kräutern. Am Gaumen zeigt sich<br />

das der Pinot Noir aus dem Herrenstück sehr klar, sehr<br />

präzise, eine leise Rauchigkeit, die man bei entsprechender<br />

Geduld (oder ist es schon Selbstverleugnung?)<br />

im Glas noch hätte erhaschen können, macht sich nun<br />

bemerkbar, eine Rauchigkeit, die in ihrer Frische und<br />

Kühle an einen mit Raureif gesegneten, strahlenden<br />

Wintermorgen denken lässt. Das „Herrenstück“ ist<br />

ein Muster an Präzision, die geradezu spielerisch erscheint,<br />

weil so leichtfüßig und im Antrunk so „undogmatisch“<br />

wie animierend. Und dann ist da der<br />

wunderbare Austausch, das beschwingte Changieren<br />

von rötlich-blauer Frucht, einer lebendigen, vibrierenden<br />

Säure, feinkörnigem Tannin und einer festen<br />

Struktur. Das alles ist Code für einen schlicht großartigen<br />

Trinkfluss. Jeder Schluck treibt zum Nächsten<br />

an. Dieser Pinot Noir besitzt ein rückwärtsgewandtes<br />

Sättigungsgefühl, ist ein echter Appetitanreger! Pinot<br />

Noir in Reinform. Unmanipuliert und schonend auf<br />

die Flasche gezogen, dabei von der klaren Handschrift<br />

Holger Kochs geprägt, die weniger an kellertechnischen<br />

Kniffen erkennbar ist, sondern einer genauen<br />

Vorstellung eines zart tänzelnden und kühlfruchtigen<br />

Pinot Noir folgt. Und genau nach dieser Idee richtet<br />

er all seine Arbeitsschritte das ganze Jahr über im<br />

Weinberg aus, wählt den idealen Lesezeitpunkt und<br />

extrahiert nur ganz zart Farbe und Aromen aus der filigranen<br />

Rebsorte (in einem reiferen bedient er sich der<br />

Rappen, die dann den nötigen Unterbau für ein Mehr<br />

an Langlebigkeit liefern). Holger gelingt mit diesem<br />

grandiosen Wein scheinbar mühelos die Überwindung<br />

der Schwerkraft und verschiebt qualitative Maßstäbe,<br />

setzt sie in einer Preisklasse, in der die wenigsten<br />

Winzer „mittun“ könnten! Eine dringende, unbedingte<br />

Empfehlung für alle Liebhaber feiner, zarter, präziser<br />

und beglückender Pinots. Für die Freunde großer Weine.<br />

Für die Verehrer großartigen Winzerhandwerks.<br />

Und für alle anderen eigentlich auch.<br />

Kategorie „absoluter Lieblingswein“!<br />

Zu genießen ist der Wein jetzt bis sicher 2028.<br />

„Absolute Höhepunkte bei Holger Koch sind die Rotweine des Jahrgangs 2019,<br />

alles Pinot Noirs von bemerkenswerter Reinheit, Frische, Finesse und struktureller<br />

Spannung. Pinot Noir ist und bleibt das Rückgrat des Weinguts.“<br />

– Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

83


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Koch<br />

PINOT NOIR *, 2019<br />

Ausnahmejahrgänge sorgen für Ausnahmeweine!<br />

DBA011<strong>319</strong> Pinot Noir *, 2019 13% Vol. 32,00 €/l 24,00 €<br />

Holger Kochs Weine fügen sich in eine ganz leicht<br />

und deutlich nachvollziehbare Qualitätspyramide ein.<br />

Hier am Kaiserstuhl, wo das Klima zum wärmsten in<br />

Deutschland und Baden zählt, profitieren seine Weine<br />

von den kühlen und winddurchzogenen Höhenlagen.<br />

Folglich lag es nahe, dass er die Wertigkeit und Stilistik<br />

an den verschiedenen Höhenplateaus, auf denen<br />

seine Reben stehen, ausrichtet. Der Pinot Noir *<br />

stellt neben den Regionsweinen die erste der drei<br />

Qualitätsstufen dar. Hier wird es schon „richtig seriös“,<br />

der Wein verspricht schon (und hält!) im Glas<br />

großes Lagerpotenzial. Die Trauben stammen aus<br />

den etwas niedrigeren Hangstücken einer Einzelparzelle<br />

im Herrenstück, dem so idyllisch benamsten<br />

„Mistgraben“. Hier sind die Böden tiefgründiger<br />

und fruchtbarer. „Das macht den Pinot Noir<br />

fleischiger und auch süßlicher in der Frucht,“ wie<br />

Holger uns erklärt. Gerade die Tiefgründigkeit der<br />

Böden rettet in den letzten wärmeren Jahren zunehmend<br />

die Reben, verhindert Trockenstress. Wir<br />

haben einige konventionelle Weine (nicht Holgers!)<br />

probiert, denen es in ihrer zu sahnigen und dann zu<br />

weichen, ja geradezu mürben Fruchtigkeit an Substanz<br />

für die lange Strecke fehlen wird (was kein kleines<br />

Kunststück in einem so ungewöhnlich schönen Jahr<br />

wie 2019 ist). Kostet man bei Holger Koch Weine wie<br />

diesen, verändert sich augenblicklich die Perspektive<br />

auf die „Konkurrenz“ bzw. die Kollegenschaft. Sein Pinot<br />

Noir * ist von einer geradezu virtuosen Eleganz.<br />

Und wieder ist da diese im Grunde paradoxe Mischung<br />

(die sich quasi leitmotivisch durch sämtliche Pinot Noirs<br />

des Bickensohler Tüftlers zieht) von Transparenz<br />

und Dichte, von Stoffigkeit, „Erdung“ und tänzerischer<br />

Leichtigkeit , dem „Schweben“. Und wie alle seine Pinots<br />

(gerade dieses Jahrgangs) überzeugt er durch eine<br />

ungemein präzise herausgearbeitete, kühle Frucht, um<br />

die sich das ganze Geschehen im Duft und am Gaumen<br />

(sowie in Kopf, Herz und Seele) abzuspielen scheint.<br />

Der ziegelrote (karminfarbene Reflexe inklusive), nur<br />

zu 50 % entrappte Pinot Noir zeigt sich vom ersten<br />

Augenblick an von seiner – natürlich! – „burgundischsten“<br />

Seite: kühle, aromatisch intensive, „feinmaschige“<br />

Frucht (Transparenz und Dichte!), enorme Frische,<br />

Komplexität und ein sehr subtiler Druck, dem man<br />

automatisch mit erhöhtem Trinkverlangen begegnet.<br />

Saftige Kirschen, Johannisbeeren, Schlehen und Hagebutte<br />

geben sich hier die Hand. Holzwärme, Kräuternoten<br />

und eine leicht pfeffrige Würze ergänzen das<br />

Geschehen. Ein kraftvoller Pinot Noir mit perfekter<br />

Tanninstruktur und von zart rauchiger Mineralität –<br />

kurzum: ein Ausnahmewein von einem Ausnahmewinzer.<br />

Herz, was willst Du mehr?<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2030.<br />

84 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

PINOT NOIR ***, 2019<br />

Reiseziel Olymp: Holger Kochs Drei-Sterne-Pinot!<br />

DBA010<strong>319</strong> Pinot Noir ***, 2019 13% Vol. 50,66 €/l 38,00 €<br />

Makellos! Ein Pinot Noir, stellvertretend für Deutschlands<br />

„Rotweinwunder“, das sich seit einigen Jahren<br />

vor unsrer aller Augen abspielt. Nebenbei: eine absolute<br />

Referenz! Als der erstaunlich bald berühmtberüchtigte<br />

Reiseführer für den ambitionierten Automobilisten,<br />

der „Guide“ des Reifenherstellers Michelin<br />

zum ersten Mal aufgelegt wurde, zielte sein ganzes<br />

Bestreben darauf die wenigen Tankstellen- und Werkstattsuchenden<br />

entsprechend sicher ans Ziel ihrer<br />

Wünsche zu lotsen. Ein knappes Vierteljahrhundert<br />

später, navigierte man auf Frankreichs (und nach und<br />

nach Europas) Straßen wieder nach den Sternen. Damit<br />

sich die „Ritter der Straße“ unterwegs standesgemäß<br />

verpflegen konnten, hatten die Herausgeber des<br />

„Guide Michelin“ für Restaurants eine Klassifizierung<br />

entwickelt: Ein Stern, und das Restaurant war einen<br />

„Stopp wert“, mit zweien lohnte sich sogar schon „ein<br />

Umweg“. Die Elite dieser Etablissements war mit drei<br />

Sternen sogar „eine (ganze) Reise wert“!<br />

Der Pinot Noir *** markiert – neben der raren „Reserve“<br />

– die Spitze des Koch’schen Sortiments. Wir sind so<br />

frei und wenden die Kategorisierung d’après Michelin<br />

auf die Kochs und diesen Wein an: unbedingt „eine<br />

Reise wert“! In seiner Einzigartigkeit und Ausdrucksform<br />

zählt er ganz klar zu den größten Burgundern<br />

Deutschlands. Punkt! Eine Aussage, die der sehr bescheidene<br />

Holger Koch im Gespräch vermutlich<br />

schnell unter den Tisch fallen ließe und diesen Faden<br />

nicht wieder aufnähme. Aber den Wein würde er sprechen<br />

lassen! Sein Drei-Sterne-Pinot stammt von einer<br />

hohen, recht sonnigen und windoffenen Südwestlage,<br />

der Parzelle „Halbuck“ im Herrenstück. Der Boden besteht<br />

aus dünner Lößauflage, unter dem das Vulkangestein<br />

ansteht. Das Traubenmaterial reift hier langsamer,<br />

aber aromatisch intensiver als in allen anderen<br />

Weinbergen heran, weshalb hier wie nirgends sonst,<br />

eine besonders würzige Fruchtintensität entsteht.<br />

Dieser nicht zu farbintensive Pinot Noir verblüfft im<br />

überaus eleganten Jahrgang 2019 ob seiner animierenden<br />

Frische. Das Bouquet duftet nach reifen Brombeeren,<br />

Wacholder, dunklen Kirschen, Frühzwetschgen<br />

und Schlehen. Er verströmt sich geradezu in saftiger<br />

Frucht, die immer mehr ätherische Noten an den Tag<br />

legt. In einem größeren Glas (wir raten zu einem voluminöseren<br />

Burgunderkelch) scheinen sich Duftwolken<br />

gar nicht mehr lichten zu wollen. Darunter dann erwartet<br />

uns ein ungemein facettenreicher, expressiver<br />

und komplexer Pinot Noir. Ein „großzügiger“, dabei<br />

straffer, intensiver und herrlich (mehr als nur den Gaumen)<br />

erfrischender Wein, der uns jeden Wunsch zu erfüllen<br />

vermag, den man an „große Burgunder“, „große<br />

Weine“ stellen könnte. Um uns selbst zu zitieren: „Wir<br />

verkosten im Laufe des Jahres viele Weine …, aber<br />

nur wenige, und das sind für uns die schönsten Weine,<br />

schlagen leise Töne an und bewegen so die Seele.“<br />

Das ist höchste Winzerkunst!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2032.<br />

85


DEUTSCHLAND BADEN<br />

Koch<br />

Exklusiv bei<br />

Pinard de Picard!<br />

PINOT NOIR *** „FASS 12“, 2019<br />

(EDITION PINARD DE PICARD)<br />

Fass <strong>Nr</strong>. 12: Hommage und singuläre Selektion – exklusiv bei Pinard de Picard!<br />

DBA011219 Pinot Noir *** „Fass 12“, 2019 (Edition PdP) 13% Vol. 53,26 €/l 39,95 €<br />

Unser Weingutsbesuch im Herbst 2017 war ein Fest,<br />

ein Rausch der Sinne, noch nie lagen bei Holger so<br />

feinduftige, finessenreiche Weine in den Fässern wie<br />

die aus dem 2016er-Jahrgang. Zwei davon hatten es<br />

uns dabei besonders angetan: Fass „26“ und Fass „50“<br />

(komplett rappenvergoren). Nun ja, „angetan“ ist so gar<br />

nicht das passende Wort. Wir waren absolut begeistert<br />

bzw. vollkommen „platt“. Zumal man sich nicht hätte<br />

entscheiden können, welches Fass, welcher Charakter<br />

der interessantere wäre. Mit Holger überlegten wir<br />

dann, wie und was mit diesen Schätzen zu machen<br />

sei. Besser getrennt abfüllen, um die beiden distinkten<br />

Charaktere zu erhalten? Oder lieber doch cuvéetieren,<br />

aus beiden Fässern eine Cuvée zu machen, die<br />

Vorzüge beider Weine vereinen, weil das (sicherlich<br />

komplexe) Ganze mehr ist, als die Summe seiner Einzelteile?<br />

Weil es dann die Essenz des Traumjahrgangs<br />

2016 auszudrücken vermag? Wir haben uns für letzteres<br />

entschieden, und so entstand ein Weinunikat, das<br />

uns förmlich aus den Händen gerissen wurde! Diese<br />

Cuvée war schlicht sensationell, und sehr bald war es<br />

eine beschlossene Sache, dass so Wein, auf den Sie,<br />

werte Kunden so einhellig begeistert reagiert haben,<br />

eine Fortsetzung erfahren muss. Anders als Holgers<br />

atemberaubend schöner „klassischer“ Pinot Noir ***,<br />

den mit seiner betörenden, feinfruchtigen Eleganz<br />

die geradezu „urtypische“ Handschrift des Meisters<br />

ziert, erweitert dieses Cuvée den Koch’schen Pinot-<br />

Kosmos um eine neue, faszinierende Facette. Würzigkeit,<br />

Intensität und Struktur sind die Stichworte.<br />

Unsere neue Sonderfüllung ist, wie schon im Vorjahr,<br />

das „Fass 12“, das dank des plus ultra eine ganz eigene<br />

Magie und Größe entfaltet. Es ist der vermutlich<br />

kraftvollste Wein Holger Kochs. Ein singulärer Pinot,<br />

dessen Tanninstruktur wir mit den etwas fleischigeren<br />

Burgundern der Côte d’Or assoziieren, uns an den Paradiesgarten<br />

Frankreichs erinnert. Lief die Selektion im<br />

Vorjahr (wie wir geschrieben haben) schon zu Höchstform<br />

auf, fehlen uns jetzt ein wenig die Worte …<br />

2019 „kann halt noch mehr“! Sie zeigt sich jetzt mindestens<br />

ebenso rassig, aber noch eleganter, ähnlich<br />

komplex, aber tiefenschärfer. Die Frucht ist weiterhin<br />

enorm vielschichtig, schillert jetzt geradezu, wo sie<br />

im 2018 nur „dunkel“ glühte. Neben Schwarzkirschen<br />

strahlen nun Walderdbeeren, leuchten Schlehen und<br />

Brombeeren. Dazu ein breites Spektrum verschiedenster<br />

Nuancen floraler Noten und einer wunderbaren<br />

Würze, die sich auch dem absolut passgenauen Einsatz<br />

von Neuholz verdankt! Die Tannine sind wunderbar<br />

präsent, verleihen dem „Fass 12“ eine vorzügliche<br />

Straffheit und einen extrem inspirierenden grip.<br />

Die traumhafte Würze des Pinots, die Summe aus<br />

Frucht, Gerbstoffen und Säure, ist hier Mittelpunkt<br />

und Epizentrum des Weins. Trotz seiner Dichte und<br />

des Drucks, den er am Gaumen entfesselt, bewegen<br />

wir uns immer in dem brillant abgesteckten Bahnen<br />

von Holger Kochs Stilistik! Und wie schon in der Vergangenheit<br />

widmen wir diesen Pinot dem Andenken<br />

unseres Freundes Tino, der die Weine von Holger über<br />

alles geliebt und den seinerzeit den Anstoß für eine<br />

eigene Selektion gegeben hat. Danke!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2030.<br />

86 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Koch<br />

BADEN DEUTSCHLAND<br />

PINOT NOIR „RESERVE“, 2018<br />

max. 6 Fl/ Kunde<br />

Einer der schönsten Pinots, die Holger Koch bisher vinifiziert hat – 92 Parker-Punkte!<br />

DBA010518 Pinot Noir „Reserve“, 2018 13% Vol. 60,00 €/l 45,00 €<br />

Was für ein Duft entströmt dem Burgunderglas, in das<br />

wir Holger Kochs „Reserve Pinot Noir 2018“ haben fließen<br />

lassen! Es ist sein größter Wein, und das merkt<br />

man im ersten Moment. Dieser Wein von klein- und<br />

lockerbeerigen französischen Burgund-Klonen, gepflanzt<br />

auf der höchsten Terrasse von Bickensohl, ist<br />

ein Ausbund an Finesse und Komplexität bei einer beeindruckend<br />

intensiven und fast süß reifen Nase. Satt<br />

reife Kirschen, Schlehen, Himbeeren und sogar Blaubeeren<br />

verbinden sich mit leicht sauren Kirschen und<br />

roten Johannisbeeren, einem Hauch von Holz, Unterholz,<br />

dunklem Tabak und Stein. Der Wein hat Klasse,<br />

er besitzt Struktur und eine bemerkenswerte Frische.<br />

Immerhin reden wir hier von Baden im heißen und trockenen<br />

Jahrgang 2018. Von Hitze findet sich keine Spur<br />

in dieser „Pinot-Reserve“. Entscheidend ist hier das Zusammenspiel<br />

der Klone mit der Weinbergsarbeit und<br />

der Höhenlage, in der es nachts recht kühl wird, was<br />

die Säure konserviert. Und genau die liefert eine große<br />

Frische. Die Tatsache, dass Holger Koch hier rund 50 %<br />

Rappen mit vergoren, tut ihr Übriges. Sie bringt ebenfalls<br />

Frische in den Wein und auch einen Hauch von<br />

grünen Noten, die dem Wein vor allem in der Zukunft<br />

noch sehr nützlich sein werden. Heute aber bereitet<br />

er vor allem mit seiner Kombination aus reifer roter<br />

Frucht, seinem noblen, aber griffigen Tannin und dem<br />

exzellenten Holzeinsatz viel Freude. Das ist ein großer<br />

Wurf aus einem sicher nicht einfachen Jahr. Aber<br />

Holger Koch hat viel Vorarbeit geleistet und liefert hier<br />

eine exzellente „Pinot-Reserve“ ab<br />

Zu genießen ist der Wein idealerweise ab 2023 bis sicher<br />

2032+. Allerdings macht er auch jetzt schon viel Spaß,<br />

aber gönnen Sie ihm dann etwas Zeit in der Karaffe.<br />

87


DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

Markus Molitor<br />

BERNKASTEL-WEHLEN<br />

„Meister“ Molitor vinifiziert Rieslinge auf Weltklasseniveau<br />

aus einer der malerischsten Weinanbauregionen<br />

der Welt mit ihren dramatischen Steillagen!<br />

Jahrgang 2019: „Wir ziehen ein weiteres Mal den Hut vor der<br />

Leistung von Markus Molitor und seinem Team.“<br />

– VINUM Weinguide 2021<br />

„Bezeichnungen wie trocken oder „feinherb“ hat Markus Molitor<br />

mit dem Jahrgang 2007 abgeschafft. Für ihn trocken<br />

schmeckende Weine werden mit weißer Kapsel ausgestattet,<br />

feinherbe mit grüner und süße mit goldener.“<br />

– EICHELMANN Weinguide 2021<br />

„2019 ist großartig ausgefallen Alle Weine besitzen Frische<br />

und Rasse, was sich schon in der Basis feststellen lässt.“<br />

– EICHELMANN Weinguide 2021<br />

Über Markus Molitor ist wahrscheinlich schon alles gesagt,<br />

sind sämtliche Loblieder bereits gesungen worden. Als „der<br />

Außerirdische“ wurde er bezeichnet (WEINWISSER), andere<br />

nennen ihn „lebende Legende“ – es ist schon faszinierend und<br />

grenzt ans Unbegreifliche, was Markus da Jahr für Jahr aus seinem<br />

ungeheuer vielfältigen Lagenportfolio auf Flaschen zieht.<br />

Aus mehr als zwanzig erstklassigen Einzellagen mit unterschiedlichsten<br />

Bodenzusammensetzungen und Kleinklimata,<br />

vinifiziert er jährlich über 90(!) verschiedene Weine, spielt so<br />

virtuos wie kaum ein anderer Winzer auf dieser Klaviatur fabelhaften<br />

Terroirs. Vom trockenen, „einfachen“ Gutsriesling bis hin<br />

zu den grandiosen edelsüßen Raritäten kann man sämtliche seiner<br />

zutiefst mineralischen Weine bedenkenlos empfehlen, die<br />

88 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Molitor<br />

MOSEL DEUTSCHLAND<br />

herrlich animierenden Weine sind Schluck für Schluck, Glas für<br />

Glas, Flasche für Flasche eine Liebeserklärung an die Mittelmosel<br />

und einige der besten und steilsten Rieslinglagen der Welt!<br />

Markus Molitor, der Zauberer, bewegt sich mit seinen faszinierenden<br />

tief-mineralischen Weltklasserieslingen zwischen den<br />

Polen Eleganz, Rasse und Spiel einerseits, Dichte, Kraft, Tiefe,<br />

Stoffigkeit und Fülle – oder wie nun im aktuellen Jahrgang, großer<br />

Finesse und Leichtigkeit – andererseits. Ein fast schon artistischer,<br />

auf jeden Fall einzigartiger Spagat, der frischen Wind<br />

in eine traditionsbewusste Region hineinweht und dem Moselriesling<br />

viele neue Freunde beschert hat!<br />

Ganz wenige Rieslinge präsentieren sich nach Jahren der Flaschenreife<br />

so glockenklar mineralisch wie die Weltklassegewächse<br />

von Markus Molitor!<br />

In den letzten Jahrgängen wurden seine Weine in<br />

der Fachpresse mit höchsten Bewertungen überhäuft,<br />

sein Versteigerungswein vom Berncasteler<br />

Doctor erzielte in den beiden vergangenen Jahren<br />

jeweils Rekordpreise, zählt zu den gesuchtesten<br />

trockenen Rieslingen weltweit. Die feinherben und<br />

edelsüßen Interpretationen begeistern Parker-Kritiker<br />

Stephan Reinhardt jedes Jahr aufs Neue, der<br />

für diese Weine mit schöner Regelmäßigkeit entsprechende<br />

Höchstpunktzahlen vergibt.<br />

sich jahrein, jahraus durch reife Frucht, fabelhafte Dichte und<br />

einen ausgeprägten Terroircharakter auszeichnen. Markus Molitor<br />

wird von einem Arbeitsethos beflügelt, das seinesgleichen<br />

sucht. Er erinnert uns in seiner positiven, hochenergetischen<br />

Verrücktheit an Klaus Peter Keller oder Tim Fröhlich, wobei<br />

man ihn, der schieren Menge seiner Weine und seines unbändigen<br />

Ehrgeizes wegen, im Grunde als singuläres „Naturphänomen“<br />

oder „Naturereignis“ klassifizieren müsste!<br />

Was die Molitor’schen Weine ganz besonders auszeichnet,<br />

ist ihre – über das komplette Sortiment – konstante qualitative<br />

Homogenität. Das gelingt so nur ganz wenigen Moselwinzer<br />

(mit in der Regel deutlich schmalerem Portfolio). Seine<br />

Wir bieten Ihnen, werte Kunden, heute die Weine<br />

des Jahrgangs 2019 sowie ausgewählte Preziosen<br />

von 2018 an. Die Bandbreite reicht hier von den einfachen<br />

Gutsweinen über die weißen Kapseln (trocken<br />

ausgebaute Weine), grüne Kapseln (feinherbe,<br />

zwischen zarter Fruchtsüße und exquisiter Säure<br />

changierende, ungewöhnlich brillante Weine) bis hin<br />

zu den Goldkapseln (klassisch fruchtbetont) und den<br />

noblen Süßweinen.<br />

Noch sind die (wie könnte es anders sein?) Spitzenwertungen<br />

für die unserer Meinung nach grandiosen<br />

2019er-Rieslinge nicht veröffentlicht. Es ist anzunehmen,<br />

dass sich Stephan Reinhardt noch etwas Zeit<br />

lassen wird – für eine gewisse Spannung ist also gesorgt!<br />

Aus der Erfahrungen vergangener Jahre wissen<br />

wir: Wer ein Auge auf bestimmte Weine geworfen hat,<br />

sollte vor Veröffentlichung der Resultate zugreifen. Ist<br />

der Punktsegen erst einmal gespendet, sind die Raritäten innerhalb<br />

weniger Stunden ausverkauft. Zum Beschluss sei das Magazin<br />

Falstaff zitiert, das ausgesprochen schöne, eindrucksvolle<br />

Worte für die beständige Qualität Molitors findet:<br />

„Macht er Wein oder Wunder? Beides. Markus Molitor gehört<br />

zu den Doyens des deutschen Weinbaus. Von der Basis<br />

bis zum Grand Cru gelingen ihm in einer Regelmäßigkeit<br />

atemberaubende Weine, die ihresgleichen suchen. Ein »Weinaholic«<br />

sondergleichen. So entstehen Jahr ein, Jahr aus eine<br />

ungeheure Vielfalt und Vielzahl von grandiosen Gewächsen,<br />

weil Molitor ihnen Raum gibt und an ihren Charakter glaubt.“<br />

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DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

PINOT BLANC „HAUS KLOSTERBERG“, 2019<br />

Top Basis-Weißburgunder von Molitor<br />

DMO067919 Pinot Blanc „Haus Klosterberg“, 2019 DV 12% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

Es ist beglückend, welch steiler Aufstieg dem Pinot<br />

Blanc bzw. Weißburgunder im Portfolio von Markus<br />

Molitor in den letzten Jahren gelungen ist. Was zunächst<br />

fast wie ein Mauerblümchen am Rande der<br />

großen Anzahl von Rieslingen schien, hat sich zu einer<br />

Pflanze von veritabler Größe entwickelt. Dazu trägt<br />

auch bei, dass der Weißburgunder längst nicht mehr<br />

zugekauft wird, sondern komplett aus eigenen Lagen<br />

gekeltert wird. Das ehrt diesen Mann, der den Ruf des<br />

Mosel-Burgunders fast im Alleingang aufpoliert hat.<br />

Und es ist immer wieder beeindruckend, dass ihm das<br />

überhaupt möglich ist; denn mittlerweile bewirtschaftet<br />

er rund 100 Hektar – weitestgehend in Steillagen.<br />

Beim Pinot Blanc „Haus Klosterberg“ trifft Markus<br />

Molitors großes Gespür für Burgundersorten auf den<br />

Anspruch, einen hervorragenden Gutswein ins Glas<br />

zu bringen, der vor Süffigkeit nur so strotzt. Molitors<br />

Weißburgunder bringt Charme, eine saftig reife Frucht<br />

und eine lebendige Säure zusammen, ist dabei klar und<br />

präzise, 2019 aber auch wieder wunderbar üppig und<br />

fleischig in der Frucht. Dabei profitiert der Pinot Blanc<br />

„Haus Klosterberg“ davon, dass er zu rund 20 % im<br />

Holz ausgebaut wurde, was ihm einen feinen, cremigen<br />

Charakter verliehen hat.<br />

Im Duft erinnert der Weißburgunder zunächst an leicht<br />

öligen Schiefer und damit an seine Riesling-Geschwister,<br />

von denen man diesen Duft ja kennt. Später und<br />

mit Luft finden sich immer mehr weiße Blüten, saftig<br />

reife gelbe Äpfel und Birnen, Orangen, Aprikosen und<br />

Pfirsiche, dazu ein Hauch von Honig, etwas blonder<br />

Tabak und Gartenkräuter. Dabei wirkt der Wein so appetitlich,<br />

dass man sofort den Drang verspürt, ihn zu<br />

kosten. Und wenn man den ersten Schluck im Mund<br />

hat, möchte man direkt weitertrinken, so lebendig und<br />

saftig, so süffig und trinkfreudig präsentiert sich der<br />

Wein. Da findet sich so viel reife gelbe Frucht, so viel<br />

Schmelz, durchzogen von einer reifen und lebendigen<br />

Säure, und gleichzeitig so viel Kraft und Substanz – das<br />

ist einfach umwerfend charmant.<br />

Jetzt und sicher bis 2028 zu genießen.<br />

PINOT BLANC „EINSTERN*“, 2019<br />

Eleganz, Dichte und Spannung – Weißburgunder vom Riesling-Magier<br />

DMO067019 Pinot Blanc „Einstern*“, 2019 12% Vol. 19,73 €/l 14,80 €<br />

Es werden (allzu) oft Burgunder-Vergleiche bemüht,<br />

wenn es um deutsche Weine geht. Aber wer einmal<br />

Markus Molitors Pinot Blanc „Einstern*“ im Glas hatte,<br />

wird darum nicht herumkommen, unwillkürlich<br />

an exzellente Village-Weine aus der Bourgogne zu<br />

denken. Der Mann, dessen Weinberge mit rund 94 %<br />

Riesling bestockt sind, hat einfach ein Händchen und<br />

ein enormes Gespür für Burgundersorten. Der 2019er<br />

Pinot Blanc „Einstern*“ ist das beste Beispiel für diesen<br />

Hang zu Klarheit und Eleganz, der sich neben den<br />

Rieslingen auch in seinen Burgundern widerspiegelt.<br />

Der Pinot Blanc „Einstern*“ wird komplett im Holz<br />

ausgebaut, wobei Molitor sowohl das große Fuder<br />

als auch in geringerem Maße das Barrique einsetzt,<br />

aber immer gerade so, dass das Holz zwar zu spüren<br />

ist, wenn man genau darauf achtet, allerdings auf die<br />

feine, nie die plakative Art. Es bietet die Bühne für die<br />

Rebsorte, steht aber nie im Vordergrund – ganz im<br />

Gegensatz zu vielen Weißburgunder-Interpretationen,<br />

die wir sonst aus Deutschland kennen. Vielleicht<br />

hat Molitor bei der Sorte deshalb den französischen<br />

Namen beibehalten, um diesen französischen Ansatz<br />

schon im Titel hervorzuheben.<br />

So ergibt sich ein Wein voller Raffinesse, Charme und<br />

Eleganz, der aromatisch nach Weinbergspfirsich und<br />

Reineclauden duftet, nach Jasmin und Baiser mit Zitronencreme,<br />

nach Heu, saftigen Birnen und einem<br />

Hauch von Honig. Was sich in diesem Jahr besonders<br />

intensiv zeigt, ist der Schieferboden, der diesem Weißburgunder<br />

seinen Stempel aufdrückt. Am Gaumen lebt<br />

der Weißburgunder in hohem Maße von seiner saftig<br />

cremigen Aromatik, dem Schmelz und einer gewissen<br />

Rauchigkeit, einer pikant herben Note und salziger Mineralität.<br />

Das ist ein wunderbarer Weißburgunder, der<br />

einen ganz eigenen Mosel- und Molitor-Charakter aufweist<br />

und in seiner Eleganz und Klarheit die deutsche<br />

Alternative für Burgunder-Liebhaber ist. Und wenn<br />

man sich den Preis anschaut, dann kann man nur bewundernd<br />

den Kopf schütteln.<br />

Jetzt und sicher bis 2029 zu genießen.<br />

90 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Molitor<br />

MOSEL DEUTSCHLAND<br />

„SCHIEFERSTEIL“ RIESLING, 2019 (TROCKEN, WEISSE KAPSEL)<br />

Steil gehen mit Markus Molitor<br />

DMO065119 „Schiefersteil“ Riesling 2019 (tr., w. Kapsel) 12% Vol. 17,06 €/l 12,80 €<br />

Während es sich bei Markus Molitors Riesling „Haus<br />

Klosterberg“ tendenziell um den typischen Guts- und<br />

mundwässernden Zechwein handelt, zeigt der „Schiefersteil“<br />

schon sehr viele Anlagen von Molitors großen<br />

trockenen Mosel-Weinen. Hier duftet es nach Petrol<br />

und Schiefer, Spontanvergärung, reifer gelber Frucht,<br />

aber eben auch nach einer zusätzlichen Dimension<br />

einer präzisen, fast kühl und knackig wirkenden Zitrusfrucht,<br />

die durch die reife Steinobstfrucht dringt und<br />

herbe Aspekte mit sich bringt. Man möchte sich schon<br />

in der Nase verlieren, die so einladend, pikant und saftig<br />

wirkt. Doch es geht am Gaumen nahtlos so weiter.<br />

Man kann es kaum fassen, dass dieser mundfüllende,<br />

saftige, überbordende und doch präzise Mosel-Riesling<br />

gerade einmal den Einstieg in das Molitor’sche<br />

Portfolio darstellt. Doch der Terroir-Meister ist mit so<br />

vielen guten Lagen gesegnet, dass er sich schon bei<br />

der Basis nicht lumpen lassen muss. Und dafür schätzen<br />

wir den Mann, der wie sonst keiner in Deutschland<br />

regelmäßig so hohe internationale Bewertungen<br />

in 99- und 100-Punkte-Gefilden erhält. So kann man<br />

sich nur wohlfühlen, genießen und schwärmen, wenn<br />

man den „Schiefersteil“ über die Zunge gleiten lässt.<br />

Voll und reif wirkt der Riesling zunächst, und im ersten<br />

Augenblick dominieren die gelben Früchte. Doch dann<br />

wird der Wein immer heller, immer zitrischer, immer<br />

druckvoller und präziser. Zur Zitrone und den Grapefruit-Noten<br />

kommt der rauchige Stein, das Kräutrige<br />

und das Steinsalz. Was für eine Balance zeigt sich hier<br />

zwischen reifer Süße, druckvoller Säure und dem blanken<br />

Stein, welche Kraft bei tänzelnder Leichtigkeit! Da<br />

ist die Flasche schnell geleert, und man bleibt beglückt<br />

zurück.<br />

Jetzt und sicher bis 2027 zu genießen.<br />

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DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

„ALTE REBEN SAAR“ RIESLING, 2019<br />

(TROCKEN, WEISSE KAPSEL)<br />

Riesling mit klassischer Saar-Rasse. Top-Tipp!<br />

DMO067119 „Alte Reben Saar“ Riesling, 2019 (tr., weiße Kapsel) 11,5% Vol. 23,73 €/l 17,80 €<br />

Dass Markus Molitor als Mosel-Winzer zunehmend<br />

die Saar interessiert, dürfte keinem aufmerksamen<br />

Fan entgangen sein. In den letzten Jahren hat das<br />

niemals ruhende Genie ganze drei Hektar im legendären<br />

Saarburger Rausch erworben, einige Parzellen<br />

im Ockfener Bockstein und die ehemalige Staatsdomäne<br />

Serrig. Mit Roman Niewodniczanskis Mehrgenerationen-Projekt,<br />

dem atemberaubend gut gelungenen<br />

Van-Volxem-Neubau sowie immer gefragteren<br />

Kleinstbetrieben (wie etwa dem Hofgut Falkenstein<br />

und Stefan Müller), vollzieht sich an der Saar, einer für<br />

viele Winzer auch klimatisch zunehmend attraktiveren<br />

Region, eine zweite Renaissance. Das „Stahlige“ dieser<br />

blitzschlanken Weine ist dem Riesling hier wie auf den<br />

Leib geschneidert.<br />

Dass im Hause Molitor die Uhren langsamer ticken,<br />

kommt uns als Weinliebhabern nur entgegen. Wie gut<br />

der Jahrgang 2019 in Deutschland ausgefallen ist, dürfte<br />

mittlerweile unstrittig sein. Wir präsentieren nun die<br />

erst seit kurzem verfügbare Kollektion. Dieser hellgold<br />

bis silbern funkelnde Riesling von alten Reben (40 bis<br />

50 Jahre) verdeutlicht die perfekten Parameter und die<br />

Brillanz des Jahrgangs und weist unmissverständlich auf<br />

(s)eine überdurchschnittliche Lebensdauer. Ein vermeintlich<br />

„einfacher“ Wein (so suggerieren es die Klassifikation<br />

und Preisklasse), in Wahrheit aber kann es<br />

dieser Riesling mit deutlich teureren Gewächsen aufnehmen.<br />

Wir trauen ihm ein Reifepotenzial von 10 bis<br />

12 Jahren zu – mühelos! Man muss den Wein auch erst<br />

einmal ein paar Minuten im Glas geben, bis er voll aufblüht.<br />

Dann offenbart die anfangs reduzierte Zitronennase<br />

auch den Duft von Pfirsichen, grüner Ananas und<br />

Tulpen. Eine „schieferne“ Komponente durchzieht den<br />

feinen Riesling am Gaumen, der sich zunächst dicht<br />

verwoben präsentiert, sich gen Abgang hin aber immer<br />

feiner aufdröselt, dadurch ein regelrechtes Schweben<br />

erzeugt. Das ist mal tänzelnd, mal geradlinig … und<br />

herrlich verspielt! Wir kennen diese Feinheit und<br />

Leichtigkeit nur von Riesling an Mosel, Saar und Ruwer<br />

– und werden, bei Weinen wie diesem, nicht müde<br />

unser Mantra zu wiederholen: Einige der preiswertesten<br />

und zugleich größten Weißweine überhaupt, sind<br />

hier in Deutschland für alle zum Greifen nah!<br />

Trinkreif ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2022 bis<br />

2032+.<br />

92 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Molitor<br />

MOSEL DEUTSCHLAND<br />

GRAACHER DOMPROBST RIESLING KABINETT, 2019<br />

(TROCKEN, WEISSE KAPSEL)<br />

„2019 ist großartig ausgefallen Alle Weine besitzen Frische und Rasse,<br />

was sich schon in der Basis feststellen lässt.“– EICHELMANN Weinguide 2021<br />

DMO062219 G. Domprobst Riesling Kabinett, 2019 (tr., w. Kapsel) 10,5% Vol. 19,73 €/l 14,80 €<br />

Was Faiveley und Louis Jadot für Burgund, ist Markus<br />

Molitor für die Mosel. Ein Winzer mit einer Schatzkammer<br />

der größten Lagen der Region (einer Spielwiese,<br />

auf der er sich austobt), der Schlüssel zu einem<br />

Paradies für Weinliebhaber! Es ist uns, wie immer,<br />

eine große Freude, die schier endlose Kollektion des<br />

Betriebs aus Bernkastel-Wehlen zu verkosten! Denn<br />

mittlerweile gibt es kaum eine legendäre große Lage,<br />

an der Markus Molitor produzierenderweise nicht Anteil<br />

hätte. Eine unserer Lieblingslagen an der Mosel<br />

– wie könnte es anders sein, sind wir doch auch von<br />

den Rieslingen aus dem Hause Willi Schaefer geprägte<br />

Fans – ist der Graacher Domprobst. Dieser einmalige<br />

Berg mit hohem Rebbestand an alten, teils wurzelechten<br />

Reben besitzt eine hohe Wasserspeicherkapazität.<br />

Ein Umstand, der von großem Vorteil ist, zumal in den<br />

zuletzt zunehmend trockeneren Jahren, und stets für<br />

brillante Rieslinge sorgte. Molitors trockener Kabinett<br />

stammt von eben jenen wurzelechten Reben, die hier<br />

tief in den Berg reichen und strahlt die Typizität der<br />

Lage aus, die wir so lieben!<br />

Schon das Bouquet erinnert uns an „Weinbergsbesteigungen“<br />

im steilen Domprobst, dessen Schieferplatten<br />

im Sommer von der Sonne aufgeladen regelrecht<br />

duften. Diese feine, zart rauchige Art liegt wie ein<br />

dunkler Schleier über der zunächst kargen Anmutung<br />

des Weins. Man spürt aber gleichwohl, dass hier eine<br />

enorme Tiefe im Riesling zu erwarten ist, die Ruhe vor<br />

dem Sturm kündet sich an. Mit Luft entdecken wir<br />

hier auch etwas Karambole und Zitrusspalten, die klar<br />

zeigen, dass man hier man „kühles“ Traubenmaterial<br />

erwarten darf, denn exotische Aromen verströmt der<br />

Domprobst keinesfalls! Am Gaumen begleitet eine<br />

dank des feinen Hefelagers gut integrierte Säure den<br />

vielschichtigen Riesling, dazu Sanddorn, reife Pampelmusen<br />

und wieder Sternfrucht. Ein Riesling von enormer<br />

Tiefe, allerdings mit der Leichtigkeit eines trocken<br />

ausgebauten Kabinetts, schwebt hier über die Zunge.<br />

Die mineralische Ader ist klar erkennbar, die Aromen<br />

sind elegant und fein definiert. Das hat Klasse und vermittelt<br />

größtmögliche Lagentypizität.<br />

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DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

ÜRZIGER WÜRZGARTEN RIESLING KABINETT, 2019<br />

(TROCKEN, WEISSE KAPSEL)<br />

Kompromisslos würzig, aufgeladen mit Frucht und Schiefer<br />

DMO066<strong>319</strong> Ü. Würzgarten R. Kabinett, 2019 (tr., weiße Kapsel) 10,5% Vol. 21,06 €/l 15,80 €<br />

Es ist immer wieder erstaunlich, wie kompromisslos<br />

sich Markus Molitors trockener „Kabinett“ aus dem<br />

Ürziger Würzgarten zeigt. Selbst in heißen Jahren wie<br />

2018 ist das so, und erst recht in einem etwas gemäßigteren<br />

Jahr wie 2019. Was für eine Brillanz zeigt sich<br />

in diesem Wein, der zwischen blankem Stein, heller<br />

Frucht und Salzigkeit changiert. Der Duft ist so finessenreich<br />

wie intensiv. Es beginnt mit zitrischen und<br />

leicht schieferrauchigen Noten, die recht schnell begleitet<br />

werden von ein wenig Basilikum und Olivenöl,<br />

Minze und anderen Gartenkräutern. Dazu kommt nasser<br />

Stein und eine eingelegte Salzzitrone, auch finden<br />

sich ein paar Scheiben Steinobst und rote Beeren mit<br />

einem Hauch von Lanolin und Jasmin. Wenn man den<br />

„Riesling Kabinett“ dann auf der Zunge hat, zeigt sich<br />

auch die Schiefer-Intensität mit rauchigen und steinigen,<br />

kräutrigen und zitrischen Aspekten. Der „Kabinett“<br />

liefert enorm viel Druck und Frische. Wo man<br />

im Duft noch ein wenig reifes Steinobst fand, zeigt<br />

sich nun einfach ganz viel knackig grüner Apfel, noch<br />

mehr Zitrusfrucht, Grapefruit und Limette, die schon<br />

angesprochene Salzzitrone und ein wenig grüner Kardamom,<br />

etwas Gerbstoff und viele herbe und pikante<br />

Zesten im Finale. Wow, was für ein Druck baut sich<br />

hier auf, was für ein Zug, was für eine Konsequenz!<br />

So wird der „Ürziger Würzgarten“ seinem Namen wieder<br />

in vollem Umfang gerecht, obwohl es gar nicht<br />

am Geschmack des Weines gelegen haben dürfte,<br />

weshalb er so heißt. Vielmehr stammt der Name von<br />

einem früher angrenzenden Gewürzgarten, der sich<br />

im Mittelalter im unteren moselnahen flacheren Bereich<br />

befunden haben dürfte. Dort wurden Gewürze<br />

angebaut, um die Weine zu würzen – wie es seit der<br />

Römerzeit und wahrscheinlich schon davor üblich war.<br />

Heute steht in Molitors Parzellen uralter, oft wurzelechter<br />

Riesling in Einzelstock-Erziehung. Es sind<br />

Rebstöcke, die in fast reinem steilen Schieferverwitterungsboden<br />

wurzeln und höchst aromatische kleine<br />

Beeren hervorbringen. Dass aus aufwendigster Handarbeit<br />

immer noch solch bezahlbare Weine entstehen,<br />

denen zudem noch eine solche Schönheit innewohnt,<br />

sollte man sich immer mal wieder vor Augen führen.<br />

So etwas gibt es bis heute und weltweit eigentlich nur<br />

an der Mosel.<br />

Geben Sie diesem Wein ruhig noch Zeit bis 2024, und genießen<br />

Sie ihn dann über zehn Jahre und mehr.<br />

ÜRZIGER WÜRZGARTEN RIESLING SPÄTLESE, 2019 (TR., W. KAPSEL)<br />

„Straff und salzig ist die Spätlese aus dem Würzgarten, wie überhaupt diese Lage in 2019 besonders<br />

bemerkenswerte Weine hervorgebracht hat.“ – EICHELMANN Weinguide 2021<br />

DMO066519 Ü. Würzgarten Riesling Spätlese, 2019 (tr., w. Kapsel) 11% Vol. 26,00 €/l 19,50 €<br />

93 Punkte<br />

VINUM WEINGUIDE 2021<br />

Die Weine des Ürziger Würzgartens gehören<br />

immer wieder zu den beeindruckendsten<br />

Rieslingen der Mittelmosel; denn dieser<br />

Weingarten, dessen Name so hervorragend<br />

zum Charakter der Weine passt, bringt so viel<br />

dunkle Schieferwürze, so viel Mineralität und<br />

Druck in den Riesling wie kaum ein anderer<br />

Weinberg. Dabei sind die Weine trotzdem von feiner<br />

und finessenreicher Art, zudem ausgesprochen elegant.<br />

Weil es sich hierbei um „Spätlese-Trauben“ handelt,<br />

haben wir es mit einem hochkomplexen Wein zu tun,<br />

der natürlich nicht nur mehr Schmelz und Tiefe zeigt,<br />

sondern auch ein ganz anderes Reifepotenzial besitzt<br />

als ein trocken anmutender Kabinett (weiße Kapsel),<br />

der sich über seine Leichtigkeit definiert. Gönnen Sie<br />

diesem Wein daher bitte ein wenig Luft sei’s in der Karaffe,<br />

sei’s, dass Sie den Wein einfach ein gutes Stündchen<br />

vor Genuss entkorken – das entlockt ihm eine<br />

Menge wunderbarer Facetten mehr! Im Glas duftet es<br />

zunächst nach warmem Schiefer, dazu kalter Rauch,<br />

auch getrocknete Blüten und Kurkuma: spannend und<br />

ungewöhnlich! Später dann feinste Birnen- und Zitrusnoten.<br />

Diese Zitrusaromatik (Cedrat!) findet sich dann<br />

auch am Gaumen wieder. Beeindrucken ist die tiefe<br />

Verwobenheit dieses Rieslings, der kraftvoll und mit<br />

tiefem Extrakt über den Gaumen fließt. Was schon im<br />

Duft zu erahnen war, wird am Gaumen Gewissheit: Die<br />

hellen, brillanten Zitrusnoten vermählen sich mit der<br />

Würze des Steins. Hier verspürt man nicht nur einen<br />

weitreichenden Säurebogen vom ersten Schluck bis ins<br />

lange Finale, sondern auch eine mineralische Grundspannung<br />

und großen Druck. Bilderbuchrieslinge, wie<br />

wir sie lieben! Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab<br />

2024 bis 2035+.<br />

94 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Molitor<br />

MOSEL DEUTSCHLAND<br />

ÜRZIGER WÜRZGARTEN RIESLING KABINETT, 2019<br />

(FEINHERB, GRÜNE KAPSEL)<br />

Mit Schirm, Charme und Schiefer – was für ein Terroir! Geschmeidiger Würzgarten<br />

DMO067519 Ü. Würzgarten Riesling Kabinett, 2019 (feinh., gr. Kapsel) 10% Vol. 21,06 €/l 15,80 €<br />

In passenden Jahren – und 2019 war ein solches Jahr<br />

– holt Markus Molitor je einen trockenen, einen feinherben<br />

und einen edelsüßen Kabinett aus diesem so<br />

fantastischen Weinberg namens Ürziger Würzgarten.<br />

Der Name stammt, wie man sich schon denken kann,<br />

von einem ehemals in direkter Nachbarschaft angelegten<br />

Gewürzgarten, mit dessen Ertrag man Weine aromatisiert<br />

hat. Das war in Römerzeit und auch noch im<br />

Mittelalter üblich. Dass die Rieslinge aus dieser Lage<br />

die Würze schon im Namen tragen, passt allerdings<br />

perfekt, denn wir kennen kaum einen anderen Weinberg,<br />

in dem solch schieferwürzige Weine entstehen.<br />

Molitors Parzellen sind uralt. Sie sind in solchem Maße<br />

vom blanken Schiefer geprägt, dass die Reblaus nie<br />

eine Chance hatte. Und so findet man dort noch wurzelechten<br />

Riesling in Einzelpfahl-Erziehung.<br />

Was aus den sehr klein- und lockerbeerigen Riesling-<br />

Trauben entsteht, ist ein Saft, der es in sich hat. Der<br />

Wein duftet zunächst intensiv nach Schiefer und fast<br />

noch ein wenig mehr nach Feuerstein und Rauch.<br />

Dann taucht ein wenig Lanolin auf, danach eine cremige<br />

Form von Kern- und Steinobst, garniert mit Zitronenspalten,<br />

Fenchelgrün, Olivenöl, Zitronenmelisse<br />

und einigen Roten Johannisbeeren. Am Gaumen entfaltet<br />

der „Kabinett“ eine beeindruckende Zugkraft.<br />

Natürlich spürt man die feinherbe Restsüße in diesem<br />

Wein, aber sie wird geradezu mitgerissen von der lebendigen,<br />

druckvollen Säure und der tiefen rauchigen<br />

und elektrisierenden Mineralität. Dieser Wein strotzt<br />

nur so vor mundwässernden Aromen, Salzigkeit und<br />

Stein, feiner Kräuterwürze und einem herrlich seidigen<br />

Gerbstoff, der für eine elegante Textur sorgt. Der<br />

Wein baut in 2019 mehr Druck auf als im Jahr davor, ist<br />

näher am trockenen „Kabinett“, doch behält er dabei<br />

den Charme, der den Weinen mit der grünen Kapsel<br />

bei Molitor innewohnt.<br />

Geben Sie diesem Wein ruhig noch Zeit bis 2024, und genießen<br />

Sie ihn dann über fünfzehn Jahre hinweg.<br />

ÜRZIGER WÜRZGARTEN RIESLING KABINETT, 2019<br />

(FRUCHTSÜSS, GOLDENE KAPSEL)<br />

Frucht, Mineralität und Würze für die nächsten Jahrzehnte<br />

DMO061019 Ü. Würzgarten, R. Kabinett 2019 (fruchtsüß, go. Kapsel) 8% Vol. 21,06 €/l 15,80 €<br />

Unter den drei Kabinettweinen des Jahrgangs 2019, die<br />

aus dem Ürziger Würzgarten stammen, ist der fruchtsüße<br />

immer der, der am deutlichsten verschlossen ist.<br />

Dafür ist er aber auch der, der Jahrzehnte reifen kann<br />

und immer noch komplexer und intensiver wird. Wenn<br />

man ihm zum aktuellen Zeitpunkt genügend Luft und<br />

Raum gibt, dann zeigt er auch jetzt schon eine ganze<br />

Menge von dem, was noch kommen wird. Dieser Wein<br />

ist im Jahrgang 2019 wieder ein Ausbund an Würze und<br />

rauchiger Steinigkeit geworden. Beides spielt hier die<br />

dominierende Rolle. Der „Riesling Kabinett“ duftet<br />

nach öligem Schiefer und Petrichor, Gartenkräutern<br />

und kalter Asche, aber eben auch nach Zitrusfrüchten<br />

und Roten Johannisbeeren samt Strünken, etwas<br />

Ingwer und kandierter Mandarinenschale. Das Aroma<br />

wirkt dicht und noch gedrängt wie in einem Kokon.<br />

Am Gaumen entfaltet sich der Kabinett-Riesling langsam,<br />

wird immer klarer, immer feiner und präziser,<br />

und dabei pendelt er zwischen knackig frischen und<br />

saftigen Noten, zwischen Fruchtsüße und lebendiger<br />

Säure, zwischen seidiger Eleganz und druckvoller<br />

Mineralität. Tatsächlich bieten alle drei „Würzgarten-<br />

Weine“ von 2019 enorm viel Spannung und Druck. In<br />

Wellenbewegungen wirbelt der Wein über den Gaumen,<br />

tanzt, hüpft, springt Saltos auf der Zunge und<br />

wird angetrieben von einer großen inneren Kraft und<br />

Kühle, die für viel Lebendigkeit sorgt. Und dann ist<br />

da noch die Fruchtsüße, die etwas Berauschendes in<br />

diesem Wein verankert und ein geniales Wechselspiel<br />

zwischen Süße und Säure provoziert. Und es bedarf<br />

genau dieser Sinnlichkeit der Süße, um dem Calvinismus<br />

des straffen Säurebogens zu entfliehen und für<br />

große Lebenslust zu sorgen!<br />

Eigentlich möchte man diesen Riesling unbedingt schon<br />

jetzt trinken, wüsste man nicht, dass er ab etwa 2026<br />

noch so viel spannender wird und dann sicher bis 2050<br />

Statur zeigt.<br />

95


DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

ZELTINGER SONNENUHR RIESLING KABINETT, 2019<br />

(FRUCHTSÜSS, GOLDENE KAPSEL)<br />

91 Punkte – VINUM Weinguide 2021<br />

DMO063419 Z. Sonnenuhr, R. Kabinett 2019 (fruchtsüß, go. Kapsel) 7,5% Vol. 22,66 €/l 17,00 €<br />

91 Punkte<br />

VINUM WEINGUIDE 2021<br />

Für Markus Molitor steckt die große Attraktivität der<br />

Mosel in ihrem Mikrokosmos, dem Kleinparzellierten.<br />

Die Idee, jede Traube quasi<br />

„millimetergenau“ in ihrem perfekten Reifestadium<br />

einzufangen und in Flaschen zu<br />

konservieren, ist so verführerisch wie naheliegend:<br />

„So hat – genau hier … der Jahrgang<br />

geschmeckt.“ Dass Molitor allerdings die Lagen<br />

für sich sprechen lässt, statt ihnen einen bloßen<br />

Stempel aufzudrücken, ist seine große Stärke. Und<br />

dann wäre da noch sein gar nicht so geheimes Faible<br />

für die Zeltinger Sonnenuhr! Möglicherweise seine<br />

Lieblingslage, in jedem Fall aber seit Jahren eine sichere<br />

Bank und definitiv ein historischer Name, den wir<br />

mehr als alle anderen mit diesem Weingut verbinden.<br />

So wie etwa „Hermannshöhle“ und Dönnhoff, „Sonnenuhr“<br />

und Joh. Jos. Prüm oder das „Felseneck“ und<br />

Tim Fröhlich.<br />

Molitors fruchtsüßer Kabinett aus dieser Lage ist, trotz<br />

der Sonnenuhr mitten in den Reben, die den Lauf der<br />

Stunden dokumentiert, einfach zeitlos. Mosel-Klassik<br />

pur! 7,5 Vol.-% Alkohol reichen aus, um einen der<br />

vielschichtigsten und gleichzeitig leichtfüßigsten Riesling<br />

des Jahrgangs einzufangen. Der aus von über 80<br />

Jahre alten und wurzelechten Rebstöcken gewonnene<br />

Kabinett verkörpert die Mosel par excellence: blauer<br />

Devonschiefer aus Steillage, spontane Vergärung, Ausbau<br />

im Mosel-Fuder. Er duftet fein aus dem Glas nach<br />

Apfelschale, Mandarinenzesten und frischem Ingwer,<br />

am Gaumen zwischen Fruchtsüße und Säure prächtig<br />

ausgewogen und inszeniert durch deren Wechselspiel<br />

eine einzigartige Dramaturgie am Gaumen. Im Abgang<br />

dann steinig und sehr langsam leise verhallend, hinterlässt<br />

er einen Eindruck herrlicher Frische.<br />

Diesem Kabinett muss man nicht, kann man aber ruhig<br />

noch 3–4 Jahre Zeit geben. Potenzial von 15–20 Jahren<br />

garantiert.<br />

ZELTINGER SONNENUHR RIESLING SPÄTLESE, 2019<br />

(FRUCHTSÜSS, GOLDENE KAPSEL)<br />

„Die Spätlese aus der Zeltinger Sonnenuhr ist fest, puristisch, verspielt.“<br />

– EICHELMANN Weinguide 2021<br />

DMO061119 Z. Sonnenuhr, Rg Spätlese 2019 (edelsüß, go. Kapsel) 7,5% Vol. 29,33 €/l 22,00 €<br />

93 Punkte<br />

VINUM WEINGUIDE 2021<br />

Markus Molitor beherrscht die Klaviatur der<br />

Prädikate aus dem Effeff – was sicherlich daran<br />

liegt, dass er sie so konsequent wie nur<br />

wenige Betriebe definiert. „Bezeichnungen<br />

wie „trocken“ oder „feinherb“ hat Markus<br />

Molitor mit dem Jahrgang 2007 abgeschafft.<br />

Für ihn trocken schmeckende Weine werden<br />

mit weißer Kapsel ausgestattet, feinherbe mit grüner<br />

und süße mit goldener.“ fasst Gerhard Eichelmann<br />

in seinem Weinguide das Konzept zusammen. Seine<br />

Spätlese mit goldener Kapsel ist dann tatsächlich auch<br />

eine feine fruchtsüße Spätlese, keine herabgestufte<br />

dicke Auslese, kein üppiger Kabinett, sondern schlicht<br />

perfekte Definition des Prädikats. Die im Traumjahrgang<br />

2019 (für uns einer der besten Riesling-Jahrgänge<br />

der letzten Jahre – wer hier nicht zugreift, wird vermutlich<br />

nicht mehr so leicht an so perfekte Weine<br />

herankommen) gelesenen Trauben präsentieren sich<br />

nun nach spontaner Vergärung und Ausbau im Mosel-<br />

Fuder so brillant wie schon am Stock. Es duftet tatsächlich<br />

traubig, auch nach Multivitamin- (Maracuja,<br />

Orangen) und Apfelsaft. Am Gaumen wirkt die Säure<br />

wie in die Fruchtsüße gebettet. Der Riesling ist von<br />

angenehm weicher Struktur, dabei stets von einem<br />

mineralischen Gerüst getragen und absolut saftig. Reife<br />

Maracuja und Zitronen sind hier gebündelt, auch<br />

ein Hauch Ananas und Verveine im Nachhall. Das ist<br />

weniger opulent als noch 2018, dafür umso geradliniger,<br />

drahtiger und definierter. Die Spannung im Wein<br />

ist dadurch einfach enorm. Keine Säure, die die Frucht<br />

konterkariert, sondern eben jene tiefe innere Lebendigkeit<br />

und Struktur, ja Schwingung, die edelsüße<br />

Spätlesen wie diese so beeindruckend schön sein lässt.<br />

Wenn Sie können, dann gern bis 2025 liegen lassen und<br />

dann über die nächsten 25 Jahre hinweg genießen.<br />

96 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021


Molitor<br />

MOSEL DEUTSCHLAND<br />

97


DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

ZELTINGER SONNENUHR RIESLING AUSLESE ***, 2018<br />

(TROCKEN, WEISSE KAPSEL)<br />

Komplexität, Frische, Reife und Cremigkeit in wunderbarer Balance.<br />

DMO064218 Z. Sonnenuhr, R.Auslese***, 2018 (tr., w. Kapsel) 12,5% Vol. 113,33 €/l 85,00 €<br />

98+ Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

Für Markus Molitor ist die Zeltinger Sonnenuhr<br />

sein wichtigster Weinberg. Und das<br />

merkt man den Weinen auch in besonderem<br />

Maße an. Hier ist die Vielfalt am größten.<br />

Und egal ob trocken, halbtrocken, fruchtsüß<br />

oder edelsüß, ob Kabinett oder Auslese<br />

– Molitor legt eine extreme Sorgfalt an den<br />

Tag, und er weiß genau, wo welche Partien für welche<br />

Prädikate wachsen. So kommen die unterschiedlichen<br />

Sterne zustande, die keine Aussage über den Wert des<br />

Weines liefern, sondern über dessen innere Dichte.<br />

2018 hat er für diese trockene Auslese mit drei Sternen<br />

aromatisch ausgesprochen kompaktes, dicht präsentierendes<br />

Material genommen, mit für den Jahrgang<br />

entsprechenden reifen Noten. Sie erinnern an gelbe<br />

Birnen und reife Zitrusfrüchte, an Küchenkräuter und<br />

indische Gewürze, aber nicht zuletzt auch an Rauch<br />

und nassen Schiefer. Am Gaumen dann fächert sich<br />

die Auslese auf, sie wird cremig und seidig. Mit einem<br />

kaum zu überbietendem Charme hüllt sie den Gaumen<br />

mit feiner Frucht, Würze und reifer Säure ein.<br />

Im Ergebnis ist die Auslese vielleicht nicht völlig „trocken“,<br />

aber wer würde das einem solchen Wein nicht<br />

nachsehen? Ungemein elegante und langer, feiner sowie<br />

komplexer von einer untergründigen Mineralität<br />

durchzogener Riesling!<br />

Gerne noch zwei oder drei Jahre warten, bevor man die<br />

Auslese*** öffnet, die sicher bis 2035 oder länger Potential<br />

besitzt.<br />

ZELTINGER SONNENUHR RIESLING AUSLESE ***, 2018<br />

(FEINHERB, GRÜNE KAPSEL)<br />

Diese feinherbe Auslese ist ein Solitär an Eleganz, Balance und Intensität.<br />

DMO063918 Z. Sonnenuhr, R. Auslese***, 2018 (feinh., gr. Kapsel) 11,5% Vol. 113,33 €/l 85,00 €<br />

98+ Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

Von Stephan Reinhardt, dem „Deutschland“-Bewerter<br />

für Robert Parker’s WINE ADVOCATE bewertet, hat die<br />

feinherbe Zeltinger Sonnenuhr Auslese *** mit der<br />

grünen Kapsel in den letzten drei Jahren einmal 100<br />

und zweimal 99 Punkte erhalten. Um genau so ein Kaliber<br />

handelt es sich bei diesem Wein, der zum Größten<br />

gehört, was die Mittelmosel (und überhaupt der<br />

deutsche Weinbau) zu bieten hat! Diese Drei-Sterne-<br />

Auslese stammt von den steilen Terrassen innerhalb<br />

der besten Parzellen der Zeltinger Sonnenuhr. Die<br />

rund 20 Hektar große Lage ist das Kernstück<br />

in Markus Molitors umfassendem Portfolio,<br />

und man kann sicher sagen, dass sein dortiger<br />

Besitz den Rang eines Primus inter pares<br />

unter seinen Grand-Cru-Lagen einnimmt.<br />

Die Auslese stammt von den meist sehr<br />

kleinen Terrassen mit nur wenigen einzelnen<br />

Rebstöcken, die oft bis zu 80 Jahre alt<br />

sind und im Laufe der Zeit ihre Wurzeln tief in den<br />

blauen Devonschiefer getrieben haben. Das Ergebnis<br />

sind minimale Erträge (10 bis maximal 20 Hektoliter<br />

pro Hektar) feinster Trauben. Sie werden (nach spontaner<br />

Vergärung) in diesem Falle in einem gebrauchten<br />

Stockinger-Fuder sowie (zu 15 %) in kleineren Holzgebinden<br />

ausgebaut.<br />

Mit viel Luft – der Wein steckt ja noch in den Kinderschuhen<br />

– zeigt sich bei dieser feinherben Auslese ein<br />

durchaus üppiger Duft von lemon curd und Salzzitronen,<br />

gelben Birnen und Mango, grünem Kardamom,<br />

Trockenkräutern, etwas Curry und Ingwer. Darunter,<br />

quasi als Basis, lässt sich Rauch, etwas Holz, warmer<br />

Stein und Erde wahrnehmen, darüber liegt ein Hauch<br />

von weißen Blüten. Am Gaumen liefert der Riesling<br />

eine konzentrierte, geradezu wollüstig reife und saftige<br />

pure Frucht, in die der Schiefer als feiner crunch<br />

einbettet ist. All das wird durchzogen von seidiger<br />

Säure und lebendiger tiefer Mineralität. Ein wenig<br />

Zitronenzesten bieten auch am Gaumen zusätzliche<br />

Frische und pikante Noten. Der Wein ist in seiner Balance<br />

aus Kraft und Konzentration sowie spielerischer<br />

Leichtigkeit und Spannung packend, ja einzigartig.<br />

Schon jetzt ganz groß, in Zukunft gigantisch!<br />

Noch weitgehend verschlossen. Ein Wein zum Weglegen,<br />

wahrscheinlich bis ca. 2028. Dann aber können ihn noch<br />

die Kinder und Kindeskinder genießen.<br />

98 PINWAND °<strong>319</strong> | Februar 2021<br />

„Highlight des Jahrgangs“<br />

– MOSEL FINE WINES


Molitor<br />

MOSEL DEUTSCHLAND<br />

ZELTINGER SONNENUHR RIESLING AUSLESE ***, 2018<br />

(EDELSÜSS, GOLDENE KAPSEL)<br />

Eine großartige Auslese – Ausdruck eines reifen, würzigen und exotischen Jahrgangs<br />

DMO061218 Z. Sonnenuhr, R. Auslese***, 2018 (edels., go. Kapsel) 7,5% Vol. 113,33 €/l 85,00 €<br />

Die rund 20 Hektar große Lage ist das Kernstück in<br />

Markus Molitors umfassendem Portfolio, und man<br />

kann sicher sagen, dass sein dortiger Besitz den Rang<br />

eines Primus inter pares unter seinen Grand-Cru-Lagen<br />

einnimmt. Die Auslese stammt von den meist sehr<br />

kleinen Terrassen mit nur wenigen einzelnen Rebstöcken,<br />

die oft bis zu 80 Jahre alt sind und im Laufe der<br />

Zeit ihre Wurzeln tief in den blauen Devonschiefer getrieben<br />

haben. Das Ergebnis sind minimale Erträge (10<br />

bis maximal 20 Hektoliter pro Hektar) feinster Beeren.<br />

2018 gab es zudem einen kleinen Anteil kerngesunder<br />

Botrytis-Trauben.<br />

Dieser Wein ist noch so blutjung, dass er sich nur mit<br />

viel gutem Willen und noch mehr Luft im Dekanter<br />

öffnet. Kein Wunder, ist diese Auslese doch für die in<br />

ein paar Jahren beginnende Ewigkeit gedacht. Doch<br />

wer einen Vorgeschmack davon erhaschen möchte,<br />

findet in diesem Riesling ein Konzentrat aus kandiertem<br />

Ingwer und ebenso kandierten Grapefruit-Schalen,<br />

Datteln und Softaprikosen, Quitten, Traubenkompott<br />

und Safran, Kreuzkümmel, Süßholz und<br />

Bienenwachs. Während beim Vorgängerjahrgang die<br />

Frucht am Gaumen schon im ersten Moment geradezu<br />

explodierte, fächert sie sich hier ganz langsam, dafür<br />

aber umso nachhaltiger und beeindruckender auf.<br />

Hier bieten sich frische wie auch eingelegte und getrocknete<br />

Früchte, vor allem aber auch würzige Noten<br />

von der Botrytis und vom Schiefer. All das ist höchst<br />

konzentriert, rinnt dabei cremig über die Zunge, bleibt<br />

aber in jedem Moment lebendig, mineralisch und bis in<br />

die letzten Verästelungen spielerisch leicht – mit gerade<br />

einmal 7,5 Vol.-% Alkohol.<br />

Noch verschlossen. Ein Wein zum Weglegen, wahrscheinlich<br />

bis ca. 2030. Dann aber können ihn noch die Kinder<br />

und Kindeskinder genießen.<br />

Namensgeberin für eine der legendärsten Weinlagen<br />

Deutschlands: Die Zeltinger Sonnenuhr<br />

97+ Punkte<br />

PARKER<br />

99


Probierpakete<br />

MARKUS MOLITOR<br />

MOLITOR-KABINETT-PROBIERPAKET<br />

2019 (6 FLASCHEN)<br />

DMO069919P Molitor-Kabinett-Probierpaket 2019<br />

(6 Flaschen) statt 103,80 € nur 95,00€<br />

„AUSLESE *** ZELTINGER SONNENUHR“<br />

-PROBIERPAKET 2018 (3 FLASCHEN)<br />

DMO069818P „Auslese *** Zeltinger Sonnenuhr“ 2018<br />

(3 Flaschen) statt 255,00 € nur 230,00€<br />

Die zurzeit vielleicht spannendste Weinkategorie Deutschlands:<br />

Kabinette – gerühmt ob ihrer Leichtigkeit, ihres immensen<br />

Trinkspaßes, Weine für jede Gelegenheit aus dem<br />

Jahrhundertjahrgang 2019!<br />

Je 1 Flasche<br />

Graacher Domprobst Riesling Kabinett 2019 (trocken,<br />

weiße Kapsel) | Ürziger Würzgarten Riesling Kabinett 2019<br />

(trocken, weiße Kapsel) | Zeltinger Sonnenuhr „Fuder 6“ Riesling<br />

Kabinett 2019 (trocken, weiße Kapsel) | Ürziger Würzgarten<br />

Riesling Kabinett 2019 (feinherb, grüne Kapsel) | Zeltinger<br />

Sonnenuhr Riesling Kabinett 2019 (fruchtsüß, goldene Kapsel)<br />

| Ürziger Würzgarten Riesling Kabinett 2019 (fruchtsüß,<br />

goldene Kapsel)<br />

UNSER ULTIMATIVES PROBIERPAKET:<br />

Dreimal Auslese*** aus dem großartigen Jahrgang 2018 –<br />

dreimal Zeltinger Sonnenuhr!<br />

Markus Molitor beherrscht meisterhaft alle Register: trocken,<br />

feinherb, fruchtsüß – virtuos interpretiert er diese legendäre<br />

Schiefersteillage wie kein Anderer!<br />

Die Kritiker sind voll des Lobes: 98+, 98+ und 97+ Punkte<br />

für diese drei Rieslingschönheiten in Robert Parker’s<br />

Wine Advocate!


PinWand N° <strong>319</strong> Saarwellingen, im Februar 2021<br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

SPANIEN | Inurrieta – Navarra<br />

SNA010620<br />

„Orchídea“ Sauvignon Blanc DO Navarra,<br />

blanco 2020<br />

6,50 €<br />

SNA010420 „Mediodía“ DO Navarra, rosado 2020 5,60 €<br />

SNA011120 „Coral“ DO Navarra, rosado 2020 6,90 €<br />

SNA010119 „Norte“ Roble DO Navarra, tinto 2019 5,95 €<br />

SNA010219 „Sur“ Roble DO Navarra, tinto 2019 5,95 €<br />

SNA010919 „Sensaciones“ Roble DO Navarra, tinto 2019 5,95 €<br />

SNA010317 „Cuatrocientos“ Crianza DO Navarra, tinto 2017 8,60 €<br />

„(MR) Mountain Wine“ DO Málaga,<br />

SMA010118F<br />

blanco 2018 (0,5l)<br />

„Molino Real Mountain Wine“ DO Málaga,<br />

SMA010116F<br />

blanco 2016 (0,5l)<br />

Parker: 95 Pkt<br />

14,95 €<br />

35,00 €<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

ITALIEN | Due Palme – Apulien<br />

IPU010117 „Costa“ Negroamaro IGP Salento, rosso 2017 6,95 €<br />

IPU010117S<br />

12 x „Costa“ Negroamaro, rosso 2017<br />

(10+2 Flaschen gratis) statt 83,40 € nur<br />

69,50 €<br />

IPU010219 „Costa“ Primitivo IGP Salento, rosso 2019 7,95 €<br />

IPU010<strong>319</strong><br />

„Serre“ Susumaniello IGP Salento, rosso 2019<br />

Gambero Rosso: 2 Gläser<br />

8,95 €<br />

IPU010718 „Ettamiano“ Primitivo IGP Salento, rosso 2018 14,90 €<br />

IPU010416<br />

„Selvarossa“ DOP Salice Salento Riserva 2016<br />

Gambero Rosso: 3 Gläser<br />

15,90 €<br />

SNA011217 „Mimaò“ DO Navarra, tinto 2017 11,90 €<br />

ITALIEN | Giulia Negri – Piemont * Zur Reservierung. Lieferbar ab Juni 2021<br />

„Altos de Inurrieta“ Reserva DO Navarra,<br />

SNA010516<br />

12,80 €<br />

„La Tartufaia“ DOC Langhe Chardonnay,<br />

tinto 2016<br />

Mundus Vini: Gold<br />

IPI090219<br />

34,50 €<br />

bianco 2019 *<br />

max 3 Fl. /Kunde<br />

SPANIEN | ++ NEU: Remelluri – Rioja ++<br />

IPI090118 „La Tartufaia“ DOC Langhe Pinot Nero 2018 31,90 €<br />

„Lindes de Remelluri“ Viñedos de Labastida<br />

SRI050116<br />

14,95 € IPI090417 „La Tartufaia“ DOCG Barolo, rosso 2017 39,90 €<br />

DOCa Rioja, tinto 2016 Parker & Suckling: 94 Pkt<br />

IPI090517 „Serradenari“ DOCG Barolo, rosso 2017 54,90 €<br />

Reserva DOCa Rioja, tinto 2013<br />

SRI050213<br />

21,90 €<br />

Parker & Suckling: 93 Pkt<br />

ITALIEN | Chiara Condello – Emilia-Romagna<br />

SRI050313<br />

„Granja Remelluri“ Gran Reserva DOCa Rioja,<br />

„Chiara Condello“, DOC Romagna Sangiovese<br />

55,00 € IER020218<br />

tinto 2013<br />

Parker & Suckling: 94 Pkt<br />

Predappio rosso, 2018<br />

14,95 €<br />

SRI050417<br />

Remelluri DOCa Rioja, blanco 2017 (BIO)<br />

„Le Lucciole“ DOC Romagna Sangiovese<br />

55,00 € IER020117<br />

Suckling: 98 Pkt<br />

Predappio Riserva, rosso 2017<br />

42,90 €<br />

SPANIEN | Telmo Rodríguez – Alicante, Toro, Málaga<br />

IER020117M „Le Lucciole“ DOC 2017 MAGNUM 93,50 €<br />

SAL010118 „Al-Muvedre“ DO Alicante, tinto 2018 5,95 € FRANKREICH | Lamartine – Cahors<br />

STO010119 „Dehesa Gago“ DO Toro, tinto 2019 7,95 € FSW080118 „Château Lamartine Malbec“ Cahors, rouge 2018 9,95 €<br />

FSW080419 „Tandem“ Cahors, rouge 2019 10,95 €<br />

FSW080218<br />

„Cuvée Particulière“ Cahors, rouge 2018<br />

Decanter: 97 Pkt, PLATIN<br />

13,90 €<br />

FSW080316 „Expression“ Cahors, rouge 2016 26,90 €


PinWand N° <strong>319</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | La Florane – Visan & St-Maurice / Südl. Rhône alle BIO<br />

FRS120420<br />

„À Fleur de Pampre“ Côtes-du-Rhône Villages<br />

Visan, rosé 2020<br />

8,80 €<br />

FRS120520<br />

„À Fleur de Pampre“ Côtes-du-Rhône Villages<br />

Visan, blanc 2020<br />

8,80 €<br />

FRS120119<br />

„À Fleur de Pampre“ Côtes-du-Rhône Villages<br />

Visan, rouge 2019<br />

8,30 €<br />

FRS120619<br />

„Je ne souffre plus“ Côtes-du-Rhône Villages<br />

Visan, rouge 2019<br />

9,95 €<br />

FRS120719<br />

„Echevin“ Côtes-du-Rhône Villages Saint-<br />

Maurice, rouge 2019<br />

Parker: 93 Pkt<br />

11,95 €<br />

FRS120819<br />

„Guillaume de Rouville“ CdR Villages<br />

Saint-Maurice, rouge 2019 Parker: 92–95 Pkt<br />

14,90 €<br />

„Guillaume de Rouville“ Côtes-du-Rhône Villages<br />

FRS120819M<br />

Saint-Maurice, rouge 2019 MAGNUM<br />

29,50 €<br />

FRS120318<br />

„Terre Pourpre“ Côtes-du-Rhône Villages Visan,<br />

rouge 2018<br />

Dunnuck: 91 Pkt<br />

14,95 €<br />

„Terre Pourpre“ Côtes-du-Rhône Villages Visan,<br />

FRS120318M<br />

rouge 2018 MAGNUM<br />

29,50 €<br />

FRS120919<br />

„Guillaume de Rouville“ Côtes-du-Rhône Villages<br />

Saint-Maurice, blanc 2019<br />

17,90 €<br />

FRANKREICH | Maison d'Aix – Provence * Zur Reservierung. Lieferbar ab Mai 2021.<br />

FPR040120<br />

„Aix“ Coteaux d’Aix-en-Provence, rosé 2020<br />

Ankunftsofferte: statt 14,30 € nur<br />

13,95 €<br />

FPR040120M „Aix“, rosé 2020 MAGNUM 27,95 €<br />

FPR040120D „Aix“, rosé 2020 (3l) DOPPELMAGNUM * 69,90 €<br />

FPR040120I „Aix“, rosé 2020 (6l) IMPERIAL * 169,00 €<br />

FPR040120N „Aix“, rosé 2020 (15l) NEBUKADNEZAR * 490,00 €<br />

FRANKREICH | Richard Rottiers – Beaujolais<br />

FBJ040719<br />

„Manganèse“ Méthode Aromatique Vin<br />

Mousseux, rosé 2019<br />

12,50 €<br />

FBJ040420<br />

„La Sambinerie“ Beaujolais Villages, rouge 2020<br />

(BIO)<br />

Parker: 91 Pkt<br />

12,50 €<br />

FBJ040519 Brouilly, rouge 2019 Parker: 92 Pkt 13,50 €<br />

FBJ040919<br />

„Les Thorins“ Moulin-à-Vent, rouge 2019<br />

Wine Enthusiast: 94 Pkt<br />

15,50 €<br />

FBJ040119 Moulin-à-Vent, rouge 2019 (BIO) 16,95 €<br />

FRANKREICH | Garnier & Fils – Chablis<br />

FBU280119 Petit Chablis, blanc 2019 14,00 €<br />

FBU280219 Chablis, blanc 2019 PdP: Coup de Cœur 16,90 €<br />

FBU280317 Chablis „Grains Dorés“, blanc 2017 21,90 €<br />

FBU281017 Chablis 1er Cru Beauroy, blanc 2017 25,90 €<br />

FBU280417 Chablis 1er Cru Côte de Jouan, blanc 2017 29,90 €<br />

FBU280518 Chablis 1er Cru Fourchaume, blanc 2018 29,90 €<br />

FBU280618 Chablis 1er Cru Montmains, blanc 2018 29,90 €<br />

FBU280718 Chablis 1er Cru Mont de Milieu, blanc 2018 29,90 €<br />

FBU280917 Chablis Grand Cru Vaudésir, blanc 2017 57,90 €<br />

Name / Firma<br />

Kunden-<strong>Nr</strong>. (falls zur Hand)<br />

Straße, <strong>Nr</strong>.<br />

PLZ, Ort<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Domaine du Pégau – Châteauneuf-du-Pape<br />

FRS060317 „Plan Pégau“, VdF rouge (15/16/17) 10,90 €<br />

FRS060218 „Cuvée Réservée“ CdP 2018 Parker: bis 95 Pkt 39,90 €<br />

FRANKREICH | Trévallon – Provence * In Subskription. Lieferung Sommer 2022<br />

FPR010111<br />

Trévallon IGP Alpilles, rouge 2011<br />

(Library Release) RARITÄT!<br />

89,00 €<br />

FPR010119 Trévallon IGP Alpilles, rouge 2019 * 56,00 €<br />

FPR010119M Trévallon IGP Alpilles, rouge 2019 MAGNUM * 118,00 €<br />

FPR010119D Trévallon IGP Alpilles, rouge 2019 DOPPELMAG. * 265,00 €<br />

FPR010220 Trévallon IGP Alpilles, blanc 2020 * max. 2 Fl./Kunde 66,00 €<br />

FPR019800<br />

Jacquemont, „Trévallon – une famille d'artistes,<br />

un vin rare“ – Das Buch<br />

80,00 €<br />

DEUTSCHLAND | Holger Koch – Baden<br />

DBA010119 Weißburgunder Kaiserstuhl, 2019 (Edition PdP) 9,95 €<br />

DBA010419 Grauburgunder Kaiserstuhl, 2019 (Edition PdP) 10,80 €<br />

DBA010619 Weißburgunder Steinfelsen, 2019 13,95 €<br />

DBA010719 Grauburgunder Steinfelsen, 2019 13,95 €<br />

DBA010819 Spätburgunder „Alte Reben“, 2019 9,95 €<br />

DBA010219 Pinot Noir „Funken“, 2019 (Edition PdP) 13,95 €<br />

DBA011119 Pinot Noir Herrenstück, 2019 14,00 €<br />

DBA011<strong>319</strong> Pinot Noir *, 2019 24,00 €<br />

DBA010<strong>319</strong> Pinot Noir ***, 2019 38,00 €<br />

DBA011219 Pinot Noir *** „Fass 12“, 2019 (Edition PdP) 39,95 €<br />

DBA010518 Pinot Noir „Reserve“, 2018 max. 6 Fl./ Kunde 45,00 €<br />

DEUTSCHLAND | Markus Molitor – Mosel<br />

DMO067919 Pinot Blanc „Haus Klosterberg“ trocken, 2019 9,90 €<br />

DMO067019 Pinot Blanc „Einstern*“ trocken, 2019 14,80 €<br />

„Haus Klosterberg“ Riesling, 2019<br />

DMO060519<br />

(trocken, weiße Kapsel)<br />

„Schiefersteil“ Riesling, 2019<br />

DMO065119<br />

(trocken, weiße Kapsel)<br />

Graacher Domprobst Riesling Kabinett, 2019<br />

DMO062219<br />

(trocken, weiße Kapsel)<br />

Ürziger Würzgarten Riesling Kabinett, 2019<br />

DMO061019<br />

(fruchtsüß, goldene Kapsel)<br />

Ürziger Würzgarten Riesling Kabinett, 2019<br />

DMO066<strong>319</strong><br />

(trocken, weiße Kapsel)<br />

Vinum: 93 Pkt<br />

Ürziger Würzgarten Riesling Kabinett, 2019<br />

DMO067519<br />

(feinherb, grüne Kapsel)<br />

Zeltinger Sonnenuhr Riesling Kabinett, 2019<br />

DMO063419<br />

(fruchtsüß, goldene Kapsel) Vinum: 91 Pkt<br />

„Alte Reben Saar“ Riesling trocken, 2019<br />

DMO067119<br />

(trocken, weiße Kapsel)<br />

Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese, 2019<br />

DMO066519<br />

(trocken, weiße Kapsel)<br />

Zeltinger Sonnenuhr Riesling Spätlese, 2019<br />

DMO061119<br />

(edelsüß, goldene Kapsel) Vinum: 93 Pkt<br />

Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese ***, 2018<br />

DMO064218<br />

(trocken, weiße Kapsel) Parker: 98+ Pkt<br />

Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese ***, 2018<br />

DMO063918<br />

(feinherb, grüne Kapsel) Parker: 98+ Pkt<br />

Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese ***, 2018<br />

DMO061218<br />

(edelsüß, goldene Kapsel) Parker: 98+ Pkt<br />

Molitor-Kabinett-Probierpaket 2019<br />

DMO069919P<br />

(6 Flaschen) statt 103,80 € nur<br />

„Auslese *** Zeltinger Sonnenuhr Probierpaket“<br />

DMO069818P<br />

(3 Flaschen) statt 255,00 € nur<br />

Frei Haus ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein, Spirituosen, Olivenöl). Unterhalb der<br />

Frei-Haus-Grenze erheben wir eine Versandkostenpauschale in Höhe von 6,50 €.<br />

Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen unter www.pinard.de<br />

9,90 €<br />

12,80 €<br />

14,80 €<br />

15,80 €<br />

15,80 €<br />

15,80 €<br />

17,00 €<br />

17,80 €<br />

19,50 €<br />

22,00 €<br />

85,00 €<br />

85,00 €<br />

85,00 €<br />

95,00 €<br />

230,00 €<br />

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Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der<br />

Beförderer ist, die letzte Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen,<br />

Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte<br />

finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf

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