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Abrechenbare Arztzeit bleibt begrenzt, aber mehr Spielraum für ...

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Medizin Politik „Soziale Kälte“ trotz Eilantrag<br />

Ein Sozialhilfeempfänger hatte<br />

es nicht nur mit den Bordellbesuchen,<br />

sondern auch<br />

dem Klageweg eilig, auf dem<br />

er die Kostenerstattung bewirken<br />

wollte. Leider zeigte<br />

das Verwaltungsgericht in<br />

Ansbach eine herzlos-kalte<br />

Schulter und lehnte den Antrag<br />

auf Erstattung der Ausgaben<br />

<strong>für</strong> Bordellbesuche, Vi-<br />

Stress in Kathedra<br />

Bayerische Schulleiter werfen häufig das Psycho-Handtuch<br />

45 Prozent der vorzeitig in den Ruhestand<br />

getretenen bayerischen Schulleiter warfen das<br />

„Psycho-Handtuch“. Das weist eine Analyse in<br />

der Zeitschrift Versicherungsmedizin [56 (2004)<br />

Heft 1] aus. Das gesamte Krankheitsspektrum,<br />

das die Pädagogen zum vorzeitigen Ausstieg in<br />

den Ruhestand brachte, gibt die Grafik wieder.<br />

Kommentar:<br />

Interessant wären die entsprechenden Zahlen<br />

aus den übrigen Bundesländern, vor allem den<br />

Stadtstaaten. Letztere blockierten erfolgreich<br />

die Bekanntgabe der (offenbar katastrophalen)<br />

Ergebnisse der PISA-Studie und könnten in puncto<br />

„Schulflucht“ ihrer Leiter noch vor den Bayern<br />

rangieren. (BY)<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

45%<br />

19%<br />

10% 10%<br />

Psyche/Verhalten Herz/Kreislauf Muskel/Skelett Sonstige Bösartige<br />

Neubildungen<br />

9%<br />

5%<br />

BDI aktuell<br />

Kosten <strong>für</strong> Bordellbesuche sind mit der<br />

Sozialhilfe abgegolten<br />

deothekfahrten und Pornohefte<br />

ab. Das Gericht sah die<br />

Ausgaben als mit dem Regelsatz<br />

der Sozialhilfe abgegolten<br />

an, so dass ein weitergehender<br />

Erstattungsanspruch<br />

nicht in Betracht komme.<br />

Der Antragsteller verwies<br />

vor Gericht – vorerst allerdings<br />

vergebens – auf seine<br />

erheblichen sexuellen Be-<br />

dürfnisse, da seine Frau nach<br />

Geburt des gemeinsamen<br />

Sohnes im Jahr 2002 in Thailand<br />

lebe. Ihre Rückkehr<br />

scheitere an den geizigen<br />

deutschen Behörden, die den<br />

beiden kein Flugticket nach<br />

Deutschland bezahlen wollten.<br />

(Verwaltungsgericht Ansbach,<br />

4. Kammer, Urteil vom 5.3.2004)<br />

Gesundheitswesen Medizin<br />

Der Vorsitzende hat bei der KBV geübt<br />

Der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

(GemBa) der Ärzte und<br />

Krankenkassen macht sich offenbar<br />

zum Affen des Ministeriums.<br />

Das hier<strong>für</strong> erforderliche<br />

Rüstzeug kann der neue<br />

Vorsitzer und Jurist Dr. Rainer<br />

Hess als Mitbringsel seiner<br />

jahrzehntelangen KBV-Tätigkeit<br />

beisteuern. Der Gem-<br />

Ba ist vom Ministerium nach<br />

Belieben zu übersteuern, da<br />

all seine Beschlüsse von der<br />

Mohrenstrasse 62 beanstandet<br />

und geändert werden können.<br />

Der GemBa wird immer<br />

Kommentar:<br />

Urteile dieser Art setzen die<br />

weltweit einzigartige Reputation<br />

der deutschen Sozialhilfe aufs<br />

Spiel. Ob wir uns das angesichts<br />

des immer schärfer werdenden<br />

globalen Wettbewerbs der Sozialsysteme<br />

leisten können, steht<br />

dahin. (BY)<br />

Der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

macht sich zum Affen<br />

dann als Urheber vielen Übels<br />

beschimpft, wenn das Ministerium<br />

von der Medienwelle<br />

plattgemacht zu werden<br />

droht. Kein Wunder, dass das<br />

hochbezahlte Gremium lieber<br />

gleich die Direktiven ex<br />

ministerio umsetzt, als sich lange<br />

mit allen Gegnern von Sparbeschlüssen<br />

herumzuschlagen.<br />

Jeder ist chronisch krank<br />

So entschärfte der Ausschuss<br />

den Begriff „Chronische<br />

Krankheit“, durch seine<br />

Ausweitung auf eine nachhaltige<br />

Störung der Lebensqualität.<br />

Und wer wäre davon nicht<br />

betroffen? Zur Ausnahme-Rezeptur<br />

nicht verschreibungspflichtiger<br />

Arzneien stellte der<br />

Ausschuss die gesetzlich stringente<br />

Vorschrift auf den Kopf.<br />

Auf Druck des Ministeriums<br />

wurde fast alles an Hokuspokus<br />

(z.B. Rinder-Anus,<br />

Schweineeierstock links) und<br />

definierten Medikamenten<br />

freigegeben, was in der roten<br />

Liste steht. Formaliter ist die<br />

Rezeptur an eine schlechte<br />

Lebensqualität der Behandelten<br />

gebunden – und wer hätte<br />

die im Zweifels- oder Zahlungsfalle<br />

nicht.<br />

Die Ärzte im Ausschuss fühlen<br />

sich ob ihrer Instrumentalisierung<br />

nicht wohl –<br />

wenigstens ein vernünftiges<br />

Zeichen. Der 2. KBV-Vorsitzende<br />

Hansen soll den Listenbeschluss<br />

„unlogisch, irrational<br />

und geradezu schizophren“<br />

genannt, <strong>aber</strong> auf eine Vorab-<br />

Intervention des Ministeriums<br />

zurückgeführt haben.<br />

(BY)<br />

2%<br />

Nervensystem Auge/Ohr<br />

BDI aktuell 05-2004 17

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