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Abrechenbare Arztzeit bleibt begrenzt, aber mehr Spielraum für ...

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BDI aktuell<br />

Fortsetzung Fortsetzung von von Seite Seite 25<br />

25<br />

eine Geriatrische frührehabilitative<br />

Komplexbehandlung<br />

durchgeführt.<br />

Diskussion:<br />

Aufnahmegrund und<br />

Hauptdiagnose ist die<br />

Bronchopneumonie. Wird<br />

der Erreger während des<br />

stationären Aufenthaltes<br />

bestimmt, muss eine spezifizierte<br />

Verschlüsselung<br />

erfolgen.<br />

Die Anämie ist ressourcenverbrauchend<br />

und ist somit<br />

als Nebendiagnose anzugeben.<br />

Ist die Ursache<br />

der Anämie bekannt (z.B.<br />

Eisenmangelanämie), so<br />

muss dies mit einem<br />

Schlüssel aus D 50.- angegeben<br />

werden.<br />

Hat der Patient in der Anamnese<br />

einen Schlaganfall<br />

mit gegenwärtig bestehenden<br />

neurologischen Aus-<br />

Gesundheitswesen Medizin<br />

Gehälter der Krankenkassen<strong>für</strong>sten<br />

Als Kammerpräsident in Berlin<br />

wurde Erich Huber (vulgo „Ellis“<br />

genannt) nicht müde, die<br />

Ärzte in Deutschland als raffgierige<br />

Darsteller des Krebsgeschwürs<br />

im Gesundheitswesen<br />

zu branntmarken. Chefärzte titulierte<br />

der Herr Ärztekammerpräsident<br />

als „Charakterschweine“.<br />

Nach seinem (Wähler-)<br />

Rausschmiss aus der Kammerleitung<br />

fand er einen Posten als<br />

Chef der kleinen Securvita-Krankenkasse.<br />

Nun kommt heraus,<br />

dass er zwar weniger als die<br />

meisten seiner Kassenchef-Confratres<br />

verdient, <strong>aber</strong> immer<br />

noch tiefer in die Tasche seiner<br />

wenigen Mitglieder greift als vermutet.<br />

Mit über 105.000 Euro<br />

pro Jahr (plus Nebentätigkeiten<br />

und Gremienentschädigungen)<br />

erhält Herr Huber <strong>mehr</strong> ausgezahlt<br />

als die von ihm so gescholtenen<br />

Kassenärzte nach<br />

Kosten erlösen.<br />

Ein sehr interessantes „Aha“-<br />

Erlebnis <strong>für</strong> jeden Vertragsarzt,<br />

26 BDI aktuell 05-2004<br />

fällen, werden zuerst die<br />

neurologischen Ausfälle<br />

und danach ein Kode aus I<br />

69.- verschlüsselt. Die aus<br />

den Folgen des Schlaganfalles<br />

resultierende Immobilität<br />

wird nicht gesondert<br />

verschlüsselt (DKR<br />

0601a Seite 106). 8<br />

Die kognitive Störung wird<br />

in der Durchführung des<br />

Standardisierten geriatrischen<br />

Assessments als<br />

Demenz diagnostiziert. In<br />

Wertung aller vorliegenden<br />

Befunde (Anamnese,<br />

klinisches Bild, gerontopsychiatrischeTestverfahren)<br />

ergibt sich der V.a.<br />

eine vaskuläre Demenz,<br />

die als nicht näher bezeichnet<br />

verschlüsselt wird.<br />

Die reaktive Depressivität<br />

wird als Ergebnis der<br />

Durchführung der GDS 4<br />

105.000 Euro pro Jahr<br />

<strong>für</strong>„Raffzahnkritiker“ Huber<br />

der sich an Ellis Hubers Aussprüche<br />

und moralische Ansprüche<br />

erinnert.<br />

Im Folgenden eine – unvollständige<br />

– Liste der Bezüge<br />

deutscher Krankenkassenleiter.<br />

(BY)<br />

Die Gehaltsliste der<br />

deutschen Krankenkassen-<br />

Chefs:<br />

DAK (7 Mio. Versicherte).<br />

· Chef Hansjoachim Fruschki:<br />

221.000 Euro/Jahr.<br />

· Vorstände Herbert Rebscher<br />

und Claus Moldenhauer:<br />

je 210.000 Euro.<br />

Techniker Krankenkasse<br />

(5,5 Mio. Versicherte).<br />

· Norbert Klusen: 201.924<br />

Euro plus 14.806,32 Euro/<br />

Jahr Vorsitzenden-Zulage.<br />

· HelmuthDoose:<br />

198.835,08 Euro/Jahr.<br />

· Christoph Straub: 170.000<br />

Euro.<br />

als Leichte depressive Episode<br />

mit F 32.0 verschlüsselt<br />

und darf nur angegeben<br />

werden bei<br />

zusätzlichem Ressourcenverbrauch<br />

(z.B. medikamentöse<br />

Therapie, gerontopsychologischeBehandlung).<br />

Das Auftreten eines sakralen<br />

Dekubitus wird<br />

entsprechend der klinischen<br />

Beurteilung mit L<br />

89.20 (Dekubitus 2. Grades,<br />

eine Druckstelle,<br />

nicht als Rezidiv bezeichnet)<br />

verschlüsselt<br />

und darf nur angegeben<br />

werden bei zusätzlichem<br />

Ressourcenverbrauch<br />

(z.B. intensive Lokaltherapie).<br />

Im ICD 10, Version<br />

2004 wird der Dekubitus<br />

entsprechend<br />

der Anzahl der Druck-<br />

Barmer (7,5 Mio. Versicherte).<br />

· Vorstände Eckart Fiedler,<br />

Klaus H. Richter und Johannes<br />

Vöcking: je 185.400<br />

Euro/Jahr.<br />

Kaufmännische Krankenkasse<br />

(1,9 Mio. Versicherte).<br />

· Chef Ingo Kailuweit:<br />

183.300 Euro Jahresgrundgehalt.<br />

· Vize Rudolf Hauke: 177.300<br />

Euro.<br />

Gmünder Ersatzkasse (1,3<br />

Mio. Versicherte).<br />

· Chef Dieter Hebel:<br />

165.184,82 Euro.<br />

· Vize Kurt Abram:<br />

154.922,28 Euro.<br />

Securvita BKK (120 000 Versicherte).<br />

· Chef Ellis Huber: 104.814<br />

Euro plus 920,28 Euro/Jahr<br />

<strong>für</strong> Alters-Direktversicherung.<br />

(www.facharzt.de)<br />

stellen und des Schweregrades<br />

eingeteilt.<br />

Die Durchführung des<br />

Standardisierten geriatrischen<br />

Assessments (GBA)<br />

muss nicht als Prozedur<br />

1-771 angegeben werden,<br />

weil sie in der Prozedur<br />

8-550 enthalten ist.<br />

Die Mindestmerkmale des<br />

OPS 8-550 müssen erfüllt<br />

sein.<br />

Die Dauer der Geriatrischen<br />

frührehabilitativen<br />

Komplexbehandlung wird<br />

über die 5-stellige Verschlüsselung<br />

dargestellt.<br />

Der Beginn des OPS 8-<br />

550 berechnet sich ab<br />

Beginn der Frührehabilitation<br />

(und nicht ab Beginn<br />

der Krankenhausbehandlung!).<br />

Sind die Kriterien <strong>für</strong> die<br />

Verschlüsselung des OPS<br />

8-550 nicht erfüllt, würde<br />

Eingruppierung des Falles<br />

in E 62 A mit einem Kostengewicht<br />

von 1,349 und<br />

einer mittleren Verweildauer<br />

von 12,8 Tagen erfolgen.<br />

1 ICF = Internationale Klassifikation der<br />

Funktionsfähigkeit, Behinderung und<br />

Gesundheit (WHO, 2001) Fortschreibung der<br />

ICIDH = Internationale Klassifikation der<br />

Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und<br />

Beeinträchtigungen (WHO, 1980)<br />

2 Hamburger Modifikation, Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Geriatrie, 12/2002<br />

3 MMSE: Mini Mental Status Examination<br />

4 GDS: Geriatrische Depressions-Skala<br />

5 ICD 10.Revision Version 2004 GM, gültig ab<br />

01.01.2004<br />

6 OPS-301 Version 2004, gültig ab 01.01.2004<br />

7 Grouper 2004 SBG-Kodip<br />

8 Deutsche Kodierrichtlinien Version 2004<br />

Dr. med. Michael Kulzer<br />

3. Medizinische Abteilung<br />

Städtisches Krankenhaus<br />

München Harlaching<br />

Sanatoriumsplatz 2<br />

81545 München<br />

Dr. med. Michael Penz<br />

Fachbereich Geriatrie<br />

Dr. med. Martin Zeuner<br />

Ressort Stationäre Einrichtungen<br />

Medizinischer Dienst<br />

der Krankenversicherung in Bayern<br />

Putzbrunner Str. 7<br />

81739 München<br />

Nächste Folge:<br />

fachübergreifende<br />

Kodierbeispiele

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