THW_01-2021_oAnz
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THW
Laut Bayerischem Katastrophenschutzgesetz
ist ein Katastrophenfall
„ein Geschehen,
bei dem Leben oder Gesundheit
einer Vielzahl von Menschen
oder die natürlichen Lebensgrundlagen
oder bedeutende
Sachwerte in ungewöhnlichem
Ausmaß gefährdet oder geschädigt
werden und die Gefahr nur
abgewehrt oder die Störung
nur unterbunden und beseitigt
werden kann, wenn unter Leitung
der Katastrophenschutzbehörde
die im Katastrophenschutz
mitwirkenden Behörden,
Dienststellen, Organisationen
und die eingesetzten Kräfte zusammenwirken.“
Insbesondere das Zusammenwirken
verschiedener Institutionen
und Behörden sowie die
Möglichkeit besser auf Ressourcen
zugreifen zu können, veranlassten
die Verantwortlichen
zu diesem Schritt. In Nürnberg
bedeutet dies, dass der Fachberater
THW direkt in den Stab der
Örtlichen Einsatzleitung entsandt
wird. Zusätzlich kann das
Sachgebiet 2 (Lage) vom THW
übernommen werden.
Informationen für Bewohner
Bereits tagsüber wurden die Bewohner
aufgefordert, die Temperatur
in den Wohnungen zu
verringern, um das System nicht
zu überlasten. Zwischenzeitlich
arbeitete der Energieversorger
an mobilen Einspeisstationen,
um den Ausfall der Fernwärme
zu kompensieren. Für Anwohner,
deren Wohnungen zu kalt
werden, hatte die Stadt über
1.000 Hotelzimmer optioniert,
welche finanziell bezuschusst
wurden. Anwohner mussten
ihre Häuser jedoch nicht verlassen.
aus. Die Fachgruppe FK (Führung
und Kommunikation) errichtete
dort die Führungsstelle,
welche von THW, Feuerwehr
und Polizei zur Absprache und
Führung der Einheiten vor Ort
genutzt wurde.
In verschiedenen Einsatzabschnitten
wurden Anwohner
per Informationsschreiben über
die Situation, bestehende Möglichkeiten
und Verhaltensweisen
informiert. So sollten auch
Bewohner erreicht werden, die
nicht über Nachrichten oder
Social Media erreicht werden
können. Insbesondere erfolgte
der Hinweis, auf Heizgeräte zu
verzichten, welche nicht für
den Innenraum konzipiert sind
(Grill, Heizpilze, usw.). Das Informationsbedürfnis
war groß, so
dass die Einsatzkräfte regelmäßig
von Anwohnern angesprochen
wurden.
Das Einsatzgeschehen in den
Stadtteilen stieß auf bundesweites
mediales Interesse. So
berichteten Fernsehsender wie
ZDF, Sat 1 und der Bayerische
Rundfunk Fernsehen über den
Brand, die Folgen und die Verteilaktion.
Bereits am Vorabend war der
THW-Fachberater zum Einsatz
am Kraftwerk selbst alarmiert
worden. Hier war einer der zwei
Blöcke in Brand geraden. Die
Rauchwolken waren weit hin
sichtbar.
Teilweise befand sich der Brand
in über 80 Meter Höhe. Dieser
Umstand erschwerte die
Löscharbeiten enorm. Einsatz-
Schließlich wurde um 16.00 Uhr
Alarm für zahlreiche freiwillige
Feuerwehren sowie für das
Technische Hilfswerk ausgelöst.
Das Nürnberger THW rückte mit
allen verfügbaren Einheiten
zum Bereitstellungsraum am
Röthenbacher Einkaufszentrum
84 THW-JOURNAL BY 1/2021