THW_01-2021_oAnz
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THW
Großbrand im Süden Nürnbergs
Am Dienstagabend (16. Februar)
um 19.12 Uhr wurde
der Fachberater und die Fachgruppe
Räumen mit dem Radlader
zu einem Brand in einem
Recyclingbetrieb im Stadtteil
Sandreuth alarmiert. Dort war
Elektroschrott in Flammen aufgegangen.
Es war bereits der
dritte Großbrand innerhalb von
vier Wochen. Verletzt wurde
niemand, die Einsatzkräfte waren
jedoch stark gefordert.
Durch die aktuelle Wetterlage
zog die Rauchwolke nicht nach
oben ab, sondern waberte tief
über dem Boden durch das
Stadtgebiet. Die Leitstelle erhielt
laut Medienberichten
über 200 Anrufe wegen starker
Rauchentwicklung in Nürnberg
und Fürth. Anrufer hatten
fälschlicherweise einen weiteren
Brand in der direkten Nähe
ihrer Wohnung vermutet. Die
Bevölkerung wurde über die
Warnapps „NINA“ und „Katwarn“
über das Ereignis informiert und
aufgefordert, Türen und Fenster
geschlossen zu halten.
Die Ausbreitung und Richtung
der Wolke wurde mittels der
im Einsatz befindlichen Feuerwehrdrohne
ständig kontrolliert,
so dass nötigenfalls auch
weitere Stadtteile gewarnt hätten
werden können.
Eine Ausbreitung des Brandes
konnte von der Feuerwehr
durch einen massiven Löschangriff
verhindert werden. Die
Tagespresse meldete rund 60
Feuerwehr-Einsatzkräfte, die
den Brand in der ca. 800 Quadratmeter
großen Halle bekämpften.
Für das Ablöschen war jedoch
ein „Auseinanderfahren“ des
Schrotts nötig. Hierzu war der
Radlader der Fachgruppe Räumen
eingesetzt. Die starke
Rauchentwicklung stellte die
Einsatzkräfte vor eine große
Herausforderung. Die Sicht war
teilweise so eingeschränkt, dass
man nur wenige Zentimeter sehen
konnte. Der Radladerfahrer
konnte nur auf Anweisung des
Einweisers agieren. Teils war die
Schaufel aus dem Führerhaus
nicht mehr zu erkennen. Fahrer
und Einweiser waren während
der Arbeiten mit Atemschutzmasken
ausgestattet.
In dem Betrieb wird der Elektroschott
von Recyclingbetrieben
aus dem nordbayerischen
Raum gesammelt.
Gegen 0.30 Uhr führten die
Maßnahmen zum Ziel und das
Feuer konnte gelöscht werden.
Neben zahlreichen Kräften der
Berufsfeuerwehr waren auch
Freiwillige Feuerwehren, die
Drohnengruppe, Polizei und
Hilfsorganisationen in den Einsatz
eingebunden.
Stefan Mühlmann - reda
Fotos: Stefan Mühlmann
THW-JOURNAL BY 1/2021 89