orange7 Prüm Februar 2021
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GESELLSCHAFTSSPIELE
STATT PARTY
Angesichts der Kontaktbeschränkungen ohne Freizeit-Events
und geschlossenen Restaurants zieht sich die Zeit in den eigenen
vier Wänden oft wie Kaugummi. Ein gutes Buch oder die guten alten
Brettspiele wirken da wie ein Wunder gegen die Langeweile.
Was jetzt zu Hause angesagt ist, das lesen Sie ab Seite 4
kostenlos in 25.200 Haushalte der Verbandsgemeinden Prüm und Gerolstein
Februar 2021
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Editorial
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
das Leben im Krisenmodus dauert an – womöglich
auch über Mitte Februar hinaus. Das bedeutet
weiterhin Stillstand in vielen Bereichen. Und
fast jeder von uns hat deutlich mehr Freizeit als
vor der Pandemie. Was fangen wir damit an? Was
bleibt uns überhaupt noch, wenn der Einkauf im
Supermarkt zum Highlight des Tages wird? Womöglich
werden viele von uns zu Notfall-Friseuren,
Hobby-Lehrern oder gar zu Freizeit-Virologen.
Dabei ist Letzterer ein Berufszweig, der vor
Beginn der Pandemie im Verborgenen gearbeitet
und kaum von sich Reden gemacht hat. Vielleicht
werden wir nach der Pandemie auch einen
Babyboom erleben, das wäre erfreulich. In jedem
Fall sind Brettspiele neuerdings gefragt wie selten
zuvor. Gilt das auch hier bei uns vor Ort? Mehr
zum Thema lesen Sie in unserer Titelgeschichte
auf den Folgeseiten.
Zum Glück hat die Wissenschaft Impfstoffe
gegen das Corona-Virus entwickelt. Das könne
den Weg aus der Pandemie bedeuten, so heißt
es. Aber es gibt ja bekanntlich keine Wirkung
ohne Nebenwirkungen. Da bleibt nur eines: die
Recherche in eigener Sache.
Lydia Schumacher
Halten sich die Menschen in der Region an die
Corona-Regeln? Was passiert mit den Haustieren,
die sich Menschen während der Pandemie
angeschafft haben? Was bringen die beiden
Apps fürs Prümer und Gerolsteiner Land? Zu all
den Fragen haben wir in dieser Ausgabe nach
Antworten gesucht.
Würde die Pandemie nicht auch uns ausbremsen,
dann würden wir zur Party laden. Denn seit
mittlerweile 20 Jahren liefert konzept 92 mit dem
Magazin orange7 alle sechs Wochen gut durchdachte
Themen mit Hintergrund und Nutzwert.
Für die Treue und dafür, dass Sie uns gerne Ihre
Meinung zur Veröffentlichung sagen, bedanken
wir uns. Wir sind überzeugt davon, dass wir
noch längst nicht alle Geschichten geschrieben
haben. Deshalb machen wir uns gleich wieder
an die Arbeit. Passen Sie indes gut auf sich auf!
Herausgeber
konzept92, Gerolstein
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Redaktion
Lydia Schumacher
Tel. 02444-565
lydia.schumacher@orange-7.de
Layout:
Anna-Lena Gravemaker
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Das Corona-Virus sorgt
dafür, dass wir verzichten
– vornehmlich auf das, was uns
am meisten Freude macht. Die
Restaurants sind geschlossen. Bis
auf Weiteres bleiben auch in Kinos,
Konzerthäusern, Theatern und
Kunstgalerien die Rollläden unten.
Kultur hat Pause, auch im ganz
Kleinen: Im Chor singen – geht
nicht. Bandproben? Dürfen nicht
stattfinden. Außer wenn alle Musiker
zu einem Haushalt gehören.
Fußballspiele? Abgesagt! Genauso
wie kegeln, tanzen, Vereinsmeierei
jeder Art, Training im Fitness-Studio
oder der Einkaufsbummel. Was
bleibt uns noch, wenn der Besuch
im Supermarkt zum Highlight des
Tages wird? Kein Wunder, dass sich
mancher fühlt wie im Gefängnis
– bestraft für die Sterblichkeit.
Männer entdecken inzwischen aus
reiner Verzweiflung die Werkstatt
im eigenen Keller wieder und
basteln jetzt, was das Zeug hält.
Manche Frau wird ihre über Jahre
vernachlässigten Stricknadeln wieder
ausgraben und für Nachschub
4
SCHLUSS MIT LUSTIG
Schon seit November ist wieder Schluss mit lustig. Nichts los in Deutschland, fast alle Kontakte
runtergefahren. Und offensichtlich wird das noch so bleiben müssen. Da stellen sich täglich Fragen:
Was fangen wir an mit der vielen Zeit, die jetzt übrig ist?
bei den Socken sorgen. Im Zweifel
geht es zusammen raus in die
„schöne Natur“ – auch bei weniger
schönem Wetter. Immerhin dürfen
wir wandern, aber auch nur im
kleinen Kreis derjenigen, die sowieso
zum Haushalt gehören.
Was hingegen immer geht, ist
spielen. Neuerdings, das zeigen
mehrere Studien, soll das altbekannte
klassische Brettspiel wieder
„in“ sein. Im gesamten Corona-Jahr
ist demnach deren Umsatz um acht
Prozent gestiegen. Dabei hat der
Gesellschaftsspiele sind in der Corona-
Zeit wieder sehr gefragt.
© Mickis Fotowelt - stock.adobe.com
Absatz von Kinderspielen kaum zugelegt.
Bei Puzzles waren vor allem
die Motive für Erwachsene gefragt.
Auch bei den Brettspielen war der
Run auf Klassiker für Erwachsene
wie Monopoly oder Siedler von
Catan am größten. Logikspiele wie
Escape-Games gingen ebenfalls
häufig über die Ladentheke, bei
denen Gruppen gemeinsam eine
Lösung finden müssen.
Ob auch in der Region wieder
mehr gespielt wird? „Ja das nehme
ich stark an“, sagt Leslie Raabe.
Die Inhaberin der Buchhandlung
Raabe in Gerolstein hat festgestellt,
dass der Umsatz bei Gesellschaftsspielen
in die Höhe ging. Jedenfalls
in den Wochen, in denen sie ihr
Geschäft offenhalten durfte. Klassische
Spiele seien derart gefragt
gewesen, dass es Schwierigkeiten
gab, Nachschub bei Monopoly
und Scrabble zu beschaffen. Auch
Strategie-Spiele wie Escape-Room
seien gefragt: „Diese Spiele kann
man nur einmal spielen. Es kann
sein, dass man zum Erreichen des
Zieles ein Blättchen nass machen
muss, damit man eine Telefonnummer
lesen kann, die man anrufen
sollte.“ Auch Kriminalfälle kann
man auf diese Weise lösen. Immerhin
bieten solche Spiele eine oder
anderthalb Stunden Spannung.
Begehrt sei auch das Spiel des
Jahres „Pictures“, wo auf kreative
Weise Bilder gelegt werden, die
von der gegnerischen Gruppe zu
erraten sind. „Wir haben auch
deutlich mehr Bücher verkauft.
Sie hatte Schwierigkeiten, Nachschub für
Brettspiele zu organisieren: Leslie Raabe,
Inhaberin der Buchhandlung Raabe in
Gerolstein.
Dazu gehören Krimis, Jugendbücher,
Beschäftigungsbücher und
natürlich alles, was auf den Bestsellerlisten
steht“, sagt Raabe. Damit
niemandem langweilig wird, gibt
sie auch während des Lockdowns
bestellte Waren gerne kontaktlos an
ihre Kunden heraus.
Katharina Müller (31) aus Oberbettingen
hatte alle Zeit der Welt. Im
Juni des vergangenen Jahres sprach
die Post der Briefträgerin ein Berufsverbot
aus, weil sie schwanger
ist. „Das hatte zwei Gründe:
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Der Arbeitgeber wollte nicht, dass
Heute fragt niemand mehr danach,
sie den gefeiert. Das fing bereits
„Küchenschlacht“. Dort hatte sie
ich weiterhin die schweren Pakete
vielmehr sind medizinische OP-
an, als sie im zarten Alter von
selbst im Oktober ihren großen
hebe. Und das Risiko einer Infekti-
oder FFP-2-Masken gefragt. So wer-
vier Jahren Kinderprinzessin war.
Auftritt. Beworben hatte sie sich
on bestand ja für mich auch.“ Wie
den diese Handarbeiten für immer
Dann wurde sie Funkenmariechen,
schon vor langer Zeit, jetzt war es
sie sich die Zeit vertrieben hat?
an eine Zeit der großen Entbehrung
gehörte zu den Stadtsoldaten – und
so weit. „Ich war bei der ersten
Mit ihrem Mann gemeinsam habe
erinnern. Nach dem Sessionsstart
heute ist sie Schatzmeisterin der
Staffel mit Publikum seit Ausbruch
sie Serien angeschaut auf Netflix
im November, also während des
Gerolsteiner Burgnarren. Allein der
der Pandemie dabei. Und das war
oder Sky. „Im Moment schauen
zweiten Lockdowns, wuchs bei ihr
Blick auf die Zahlen treibt ihr die
eine ganz tolle Erfahrung!“ Leider
wir zusammen ‚Swat‘– das ist eine
die Lust, endlich mal wieder aus-
Tränen in die Augen: „Wenn nicht
endete die Kochshow für sie bereits
amerikanische Polizeiserie“, sagt
giebig zu feiern. Deshalb begann
bald eine Veranstaltung stattfinden
am Dienstag, die Suppe aus Peter-
Müller. Ob sie auch Brettspiele ge-
kann, die uns Geld einbringt, dann
silienwurzel mit Petersilie war ihr
spielt haben? Solche Klassiker wie
können wir gleich einpacken. Das
etwas zu dick geraten. Das sei ihr
‚Mensch-ärgere-Dich-nicht‘, Mühle
ist wirklich dramatisch.“ Deshalb
bereits aufgefallen, als sie die Sup-
oder Dame habe sie gar nicht im
plane man bereits jetzt einen
pe auf den Teller geschöpft hat. „Es
Haus. „Wir haben Strategiespiele
„kölschen Abend“ für den Sommer.
ist ja in Wirklichkeit ganz anders
wie Exit ausprobiert, Aber die kann
Das könne nur ein Erfolg werden,
als man es vor dem Fernseher sieht.
man jeweils nur einmal benutzen.“
Schon vor der Pandemie hatte sie
sich einmal pro Woche mit ihrer
Sie hat sich auf den Karneval gefreut und
Narrenkappen genäht. Daraus wird nichts,
aber im kommenden Jahr wird Martina Valerius
sie in Köln ausführen.
weil die Menschen so „ausgehungert
nach Aktivitäten sind“. Das
Gerolsteiner Dreigestirn jedenfalls
Das dauert lange, der Juror probiert
immer kalte Speisen. Und in der
Zeit dickte meine Suppe noch
Freundin getroffen und dann haben
sie damit, Karnevalskostüme zu
hat man bereits im August des ver-
nach.“ Der Juror hat sie an dem Tag
sie gemeinsam genäht. „Das habe
nähen. Besonders die Narrenkap-
gangenen Jahres auf das Jahr 2022
nicht weitergelassen. Yvonne hat
ich einfach beibehalten, nur dass
pen haben es ihr angetan. Damit
vertröstet. „Es war ja abzusehen“,
es mit Humor genommen. Heute
ich eben alleine genäht habe“,
wollte sie sich und ihre Freundin-
sagt Bungartz.
kommentiert sie mit ihrer Freundin
sagt Müller. Angefangen hat sie
nen ausstatten für die jecke Zeit.
Sie hat auf weitaus mehr verzich-
per Whatsapp das Können ihrer
mit Taschen und Turnbeuteln aus
Schon seit vielen Jahren gibt es für
ten müssen als nur auf das Jeck-
Nachfolger in der Show. Auch die
Baumwolle. Dann sind selbstge-
Martina Valerius kein Halten mehr,
sein: Als Schauspielerin im Burg-
Fähigkeiten der Teilnehmer am
machte Pullover aus Jersey oder
wenn in Köln der Karneval tobt:
theater hat sie Pause; Kegelclub,
„Perfekten Dinner“ auf Vox wird
Sweat entstanden. Aber jetzt, wo
„Wir feiern dort als Gäste mit dem
Kartenclub und der Frauenclub
ausführlich diskutiert. Ansonsten
der Geburtstermin immer näher
alteingesessenen Verein Kölsche
„die Legendären Damen“ setzen
probiert die Hobbyköchin neue
rückt, bastelt sie am liebsten an
Sonnekinder in der Südtstadt.“ Das
aus. Zu normalen Zeiten arbeitet
Rezepte aus – auch für Kuchen
seien diejenigen, die jedes Jahr die
oder Brot. Und wenn dann noch
schönsten Kostüme im Schull- und
Zeit bleibt, dann liest sie gerne
Veedelszoch tragen. Sie findet es
ein gutes Buch. Jetzt hofft sie, dass
traurig, dass daraus in diesem Jahr
bald der Frühling kommt, damit sie
gar nichts wird. Aber die neuen
gemeinsam mit ihrem Mann gegen
Narrenkappen werden sicher ihre
sichtbare Folgen der Pandemie
Katharina Müller aus Oberbettingen schaut
gemeinsam mit ihrem Mann Serien auf
Netflix und näht Sets für ihren Sohn, der
demnächst zur Welt kommt.
Vorfreude auf die nächste Session
steigern.
Da stellt sich die Frage, was so
„Ich habe noch nie so viel Fernsehen geschaut
wie jetzt“, sagt Yvonne Bungartz,
Schatzmeisterin der Gerolsteiner Burgnarren.
auf dem E-Bike anstrampeln kann.
„Mein Mann hat mir schon Vorwürfe
gemacht, dass er zunimmt,
Sets aus Hose und Jacke für den
ein echter Karnevalsjeck aus der
sie ehrenamtlich in der Bücherei,
weil ich so gut koche“, gesteht sie
Nachwuchs.
Eifel „stattdessen“ tut. Schließlich
die derzeit geschlossen bleibt.
lachend.
Brettspiele sind für Martina Vale-
findet auch hier gar nichts statt: Die
Und im zweiten Ehrenamt als
Der Finanzbeamte Manfred Rausch
rius aus Lissingen nicht das Ding.
Garden können ihre Tänze nicht
Vorsitzende des Pfarrgemeinderates
(60) aus Bleialf hatte zu normalen
Die Mitarbeiterin von „Lotto &
einüben. Die Musikvereine müssen
trifft sie auch niemanden. Was also
Zeiten immer ausreichend Freizeit-
Shop“ in Hillesheim hat sich lieber
keine aktuellen Lieder einüben
fängt solch ein vielbeschäftigter
Beschäftigung. Er ist der 1. Vorsit-
an ihre Nähmaschine gesetzt.
und die Aktiven keine Büttenreden
Gerolsteiner Jeck mit der vielen
zende des SC Bleialf – und immer,
„Zuerst habe ich damit angefangen,
vorbereiten. Gilt jetzt Brettspiel
Zeit an? „So viel Fernsehen habe
wenn es etwas zu regeln gab rund
Alltagsmasken zu nähen. 50 Stück
statt Jecksein? „Auf gar keinen Fall
ich noch nie im Leben geschaut
um den Fußball, war er gefragt.
habe ich sicher geschafft.“ Entstan-
könnte ein Brettspiel den Karneval
wie jetzt“, sagt Yvonne Bungartz
Jetzt fallen Versammlungen,
den sind diese Masken vor allem
ersetzen“, sagt Yvonne Bungartz
lachend. Pflichtprogramm ist
Besprechungen das aktive Torwart-
während des ersten Lockdowns.
(60) aus Gerolstein. Zeitlebens hat
auf jeden Fall die ZDF-Sendung
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weg. „Ich bin ja sonst so einer, der
schon die sechs Kinder, von denen
Gordon Schnieder aus Birresborn
packt. Er spiele leidenschaftlich
denkt, mach es selbst, dann ist es
vier noch zuhause wohnen. Für
hat im Augenblick mehr Zeit als
gerne: „Ich habe früher mit meinen
getan. Aber jetzt genieße ich meine
Familie Böffgen ist der Lockdown in
ihm lieb ist. In wenigen Wochen
drei Geschwistern sehr viele Spiele
Freizeit“, sagt Rausch. Wenn es sein
den Schulen trotz drei schulpflich-
sind Landtagswahlen in Rheinland-
gespielt. Meine Frau Diane teilt
gesundheitlicher Zustand und das
tiger Kinder eher unproblematisch.
Pfalz. Dabei möchte er natürlich
diese Leidenschaft und unsere
seinen Sitz als Abgeordneter
Kinder sind altersgemäß auch gerne
der CDU im Mainzer Landtag
dabei.“ Alle gemeinsam spielen
verteidigen. Aber auch die Politik
„Mensch ärgere dich nicht“. Mit
ist ausgebremst. Er kann nicht
Tochter Anna (6) spielt er gerne
vor Ort aktiv werden, Treffen und
Junior-Monopoly, die kindgerechte
Veranstaltungen fallen weg. Haus-
Version des Spiels, wo auf dem
Manfred und Ina Rausch aus Bleialf
gehen gerne raus in die Natur - und
dann kommen die Kartenspiele auf den
Küchentisch.
Zusammen mit den Söhnen Till (5, li) und
Lasse (10, re) spielt Hans-Peter Böffgen,
Bürgermeister der Verbandsgemeinde
Gerolstein, gerne eine Runde Mau-Mau.
zu-Haus- Besuche sind ebenfalls
nicht machbar. Wie geht Wahlkampf
in Zeiten der Pandemie?
Rummelplatz Kassenhäuschen
vor den Attraktionen aufgestellt
werden. Mit Tobias (8) gibt es die
Wetter zulassen, geht er mit seiner
Um Homeschooling kümmere
„Das läuft alles eher medial, aber
eine oder andere Runde Carcas-
Ehefrau Ina raus in die Natur. Auch
sich die Ehefrau. Allerdings hat er
das Schicksal trifft ja alle Parteien
sonne. Und mit dem ältesten Sohn
sie hat jetzt viel Freizeit, seitdem
Verständnis für diejenigen, denen
gleichermaßen“, sagt Schnieder.
Jonas (18) liefert er sich zuwei-
die Schulen geschlossen sind: „Ich
dieses Thema tiefe Sorgenfalten auf
Die Masse könne er auf diese
len eine Schlacht Monopoly für
bin Schulbegleiterin am Gym-
die Stirn schreibt, weil ihre Lage
Weise nicht mobilisieren. Vielmehr
Erwachsene.
nasium in Prüm. Aber jetzt habe
weniger komfortabel sei. „Ich finde
gehe es darum, Gruppen punktu-
So sind wir alle mehr oder weniger
ich halt Pause.“ Auf ihre Initiative
es wichtig, dass möglichst viele
ell nach ihren Interessen gezielt
in einer Corona-Zwickmühle
hin wird jetzt im Hause Rausch
Platz in Bussen und Klassenräumen
thematisch anzusprechen. So hat
gefangen. Auf unser Leben könnte
gezockt: Mau-Mau, Uno, Skip-Bo
frei machen für diejenigen, die das
er zusammen mit Kollegen aus den
sich das nachhaltig auswirken.
und Rommé am liebsten. Und
nicht zuhause stemmen können“,
angrenzenden Wahlkreisen zuletzt
Vereine der Region fürchten, dass
Brettspiele? „Das macht uns nicht
so Böffgen. Wie es den Kindern
zur Videokonferenz geladen zum
zuvor aktive Mitglieder nicht mehr
so viel Spaß. Aber das kann ja noch
geht? Manchmal würden sie ihre
Thema Rettungsdienste, Feuerwehr
wiederkommen könnten. Weil sie
kommen, wenn dieser Lockdown
Freunde vermissen, daran lasse sich
und Ehrenamt, an der 90 Menschen
gelernt haben, ihre Freizeit anders
sich noch weiter in die Länge
aber nichts ändern. „Einerseits ist
teilgenommen haben. Gefragt war
zu verbringen. Wie wichtig die
zieht“, sagt Ina Rausch.
bei uns der Technikkonsum gestie-
auch die Video-Veranstaltung zum
eigene Familie ist, werden viele
Hans-Peter Böffgen, parteiloser
gen. Andererseits haben sie immer
Thema Finanzen der Kommunen.
erkannt haben. Vielleicht dürfen
Bürgermeister der Verbandsgemein-
jemanden zum Spielen.“ Draußen
wir uns deshalb auf einen Nach-
de Gerolstein, hat beruflich eher
haben sie sich Schneeballschlach-
Corona-Babyboom freuen. Manche
mehr zu tun, seitdem die Pandemie
ten geliefert, waren den Hügel
Zeitgenossen sind binnen eines
wütet. Aber was seine Freizeit
gleich hinter dem Haus runter ge-
Jahres zu Hobby-Virologen gewor-
betrifft, bleibt auch ihm deutlich
rodelt. Der Bürgermeister ist immer
den. Vielleicht nutzt jemand aus der
mehr Zeit als vor der Krise. Denn
für ein Spiel zu haben. Mau-Mau,
Region die Zeit und tüftelt an einem
als Vorsitzender des SV Gerolstein
1919 e.V geht es ihm ähnlich wie
seinem Kollegen in Bleialf: Es findet
Uno und andere Kartenspiele spielt
er mit den Kindern, auch wenn er
dabei meist der Verlierer sei. „Ich
„Zu viert ist das am spannendsten“: Gordon
Schnieder spielt sehr gerne mit Anna
(6), Tobias,(8) und seiner Frau Diane
Mensch-ärgere dich-nicht.
neuen Strategie-Spiel, bei dem
es gilt, den besten „Weg aus der
Pandemie“ zu finden. Wer weiß das
nichts statt. Das Joggen ist ihm als
muss noch dran arbeiten.“ Böffgen
„Der normale Wahlkampf ist so
schon? In Zeiten wie diesen können
sportliche Betätigung geblieben
hofft, dass seine Kinder nach der
viel anders ja nicht. Wenn man
Spiele tatsächlich einen kleinen
– im Unterschied zu normalen
Pandemie etwas mitnehmen wer-
Veranstaltungen vor Ort macht,
Lichtblick bieten, nicht nur weil
Zeiten muss er sich jetzt allerdings
den. Zum Beispiel die Erkenntnis,
dann kommen Menschen ja auch
Sorgen kurz Pause haben. „Mensch-
alleine auf die Strecke begeben.
dass nichts selbstverständlich sei:
wegen ihren Interessen dorthin.
ärgere-dich-nicht“ trägt schon die
„Manchmal laufen wir zumindest
„Wir waren vorher gewohnt, dass
Der Unterschied ist aber, dass die
wichtigste Aussage im Namen. Und
im Geiste zusammen. Dann startet
wir alles tun konnten, wann wir
Presse darüber berichtet.“ Weniger
bei der Monopoly-Runde hat man
jeder für sich und wir tauschen
wollten, mit wem wir wollten und
unterwegs sein zu müssen, bedeutet
zumindest die Chance, auf der
uns anschließend online über die
wo wir wollten. Wir jammern jetzt,
für Schnieder allerdings, dass er
entsprechenden Ereigniskarte genau
jeweiligen Ergebnisse aus“, so Böff-
weil das wegfällt, aber andere
mehr Zeit für die Familie hat. Dann
das zu lesen, worauf wir uns alle
gen. Langeweile kommt bei ihm
Menschen auf der Welt hatten den
werden in Birresborn regelmäßig
am meisten freuen: „Du kommst
allerdings nicht auf, dafür sorgen
8
Luxus vielleicht noch nie.“
die bekannten Brettspiele ausge-
aus dem Gefängnis frei.“
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Zum Interview traf o7 Georg Bührmann, den Leiter der Polizeiinspektion Prüm. Von ihm wollten wir wissen,
ob die Menschen sich hier bei uns an die Corona-Regeln halten, oder ob es viele Verstöße gibt.
Herr Bührmann, die Pandemie hat auch
Ihre Polizeidienststelle mit weiteren
Aufgaben versehen. Hatten Sie zu wenig zu
tun?
(Lacht) Das hatten wir sicherlich nicht. Es
kommt aber regelmäßig vor, auch außerhalb
einer Pandemie, dass wir zumindest temporär
mit weiteren Aufgaben betraut werden.
Wie lautet Ihre Zusatz-Aufgabe jetzt?
Im Augenblick ist es auch eine unserer Aufgaben,
die zuständigen Behörden zu unterstützen.
Zuständig für die Corona-Bekämpfungs-
Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz sind
die Kreis-Ordnungsbehörden. Wir werden
aktiv, wenn wir selbst Verstöße gegen die
Regeln feststellen, oder von den Ordnungsbehörden
um Unterstützung gebeten werden.
Und wir reagieren auch aufgrund von
Hinweisen aus der Bevölkerung. Wir sind
eben 24 Stunden pro Tag an sieben Tagen pro
Woche im Einsatz und immer erreichbar. Das
ist der Unterschied zu den Ordnungsämtern,
die wir allerdings immer hinzurufen können.
Halten sich die Menschen in der Region an
die Regeln?
Grundsätzlich haben wir erlebt, dass die
meisten Menschen in unserem Zuständigkeitsbereich
diese Regeln ernst nehmen und
sich auch daran halten. Aber wir haben auch
festgestellt, dass es einige Ausnahmen gibt.
Und es gibt auch Menschen, die ihren Unmut
über diese Regeln von Bund und Land
10 | 11
mitteilen, weil sie den Maßnahmen sehr
kritisch gegenüberstehen.
Welche Verstöße haben Sie denn festgestellt?
Es gab Hinweise an die Kreisverwaltung, dass
Hotels geöffnet sind, dass es Vermietungen
von Ferienhäusern gibt. Wir machen auch
gemeinsame Kontrollen in der Gastronomie
und in Lebensmittelgeschäften. Dort war
es teilweise so, dass die Vorgaben bei den
Mitarbeitern nicht eingehalten wurden. Ihnen
war oft nicht bewusst, dass es nicht ausreicht,
sich mit einer Plexiglasscheibe über dem
Tresen von den Kunden zu trennen. Wenn
hinter dem Tresen der Platz zu eng wird, um
ausreichend Abstand zu halten, müssen dort
auch die Mitarbeiter Masken tragen.
Wie gehen Sie in solchen Fällen vor?
Wir klären darüber auf, wie in diesen Fällen
die Regularien sind und weisen darauf hin,
dass in diesen Fällen die Maskenpflicht auch
hinter dem Tresen gilt. Mein Eindruck war,
dass man sich dessen teilweise nicht bewusst
war.
Wurde auch kräftig Silvester gefeiert?
Über den Jahreswechsel, wo Böllerverbot
und Ansammlungsverbot galten, gab es sehr
wenig Verstöße. Wir arbeiten allerdings in
einem Gebiet mit mehr als hundert Ortschaften
in einer Größe von 870 Quadratkilometern,
das ist das zweitgrößte in Rheinland-
Pfalz. Da kann es passieren, dass wir nicht
alles feststellen. Wir sind aber überzeugt
davon, dass es bei größeren Vergehen Hinweise
aus der Bevölkerung gegeben hätte.
So wie in der Nacht zum Sonntag, dem 21.
Juni 2020, als in Feuerscheid eine größere
Party stattgefunden hat. Mehr als 200 junge
Erwachsene waren beteiligt. Wir vermuten,
dass es sich dabei um eine Art Geburtstagsfeier
gehandelt haben könnte.
Welche Strafen kamen auf die Feiernden zu?
Unsere Aufgabe ist nicht die Ahndung der
Verstöße. Wir haben die Personalien der
Teilnehmer aufgenommen und diese an den
Kreis weiteregegeben. In der Regel wird sich
das im Bußgeldbereich bewegen. Das sind
in der Regel 50 Euro wenn man sich nicht an
die Maskenpflicht hält oder 100 Euro für jeden
bei Verstößen gegen das Versammlungsverbot.
Wenn sich Betreiber von Gaststätten
nicht an die Regeln halten, geht das gleich in
den vierstelligen Bereich.
Sie sind ja auch unterwegs auf Streife.
Begegnen Ihnen viele Menschen, die gegen
die Maskenpflicht verstoßen?
Darauf achten wir unterwegs zusätzlich.
Wenn wir sehen, dass jemand die Maske nur
unterhalb des Kinns trägt, oder so, dass sie
lediglich den Mund bedeckt, dann klären
wir auf. Es geht ja darum, dass man die
Aerosole, die man durch Mund und Nase
ausatmet, an der Ausbreitung hindert. Das
setzt voraus, dass die Maske Mund und Nase
bedeckt.
Nehmen Sie auch dann die
Personalien auf?
Das tun wir immer, wenn
es eindeutige Verstöße sind.
In den ersten Monaten der
Pandemie haben wir eher
aufklärend gewirkt. Aber
mittlerweile sollte jeder
wissen, wie man eine Maske
richtig trägt. Also jeder
Verstoß wird schriftlich festgehalten
und der Kreisverwaltung
übergeben.
Gibt es auch hier in der
Region Anhänger der sogenannten
Querdenker?
Davon ist auszugehen, das
ist in einer Demokratie
grundsätzlich durch die
Meinungsfreiheit gedeckt,
so lange sich jeder an die
Regeln hält. Anders war es,
als zu Neujahr ein Banner
an einer Brücke über die
B 51 gehängt wurde. Da
wurde über Frau Merkel negativ
berichtet und von einer
Impf-Diktatur war die Rede.
Das Aufhängen von Bannern
bedarf einer Genehmigung,
und die hat nicht vorgelegen.
Deshalb ist das eine
Ordnungswidrigkeit. Es geht
also überhaupt nicht um den
kritischen Inhalt.
Zuletzt hat es geschneit,
mussten Sie auch deshalb
aktiv werden?
Wir hatten über das verlängerte
Silvester-Wochenende
Andrang aus den Großstädten
in NRW insbesondere
am Schwarzen Mann. Das
ist menschlich absolut
verständlich. Im Gelände
haben sich die Menschen
verteilt, das war auch
nicht das Problem. Am 29.
Dezember war ich persönlich
vor Ort und habe die
Ordnungsbehörde dazu gerufen.
Wir haben den Parkplatz
und die L20 in dem
Bereich gesperrt, weil der
Andrang auf diesem Parkplatz
so groß war, dass die
Abstände nicht eingehalten
wurden. Wir haben Verstöße
gegen die Verpflichtung des
Tragens eines Mund-Nasen-
Schutzes festgestellt. Hinzu
kam auch die Gefahr von
Schneebruch. Viele Bäume
waren der Schneelast nicht
gewachsen. Also die Strecke
hätte ohnehin gesperrt
werden müssen, weil im
gesamten Wald Lebensgefahr
herrschte.
Hat sich Ihr Alltag verändert?
Wir hatten etwas mehr
als hundert Vorgänge im
Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie. Und wir
haben auch unsere Abläufe
angepasst, so dass auch wir
Kontakte zwischen Kollegen
minimieren. Wir tragen im
Dienst und in den Fahrzeugen
Masken, zunächst
waren das Alltagsmasken,
aber jetzt haben wir auch
FFP-2-Masken, die den
Träger schützen.
Wie stehen Sie persönlich
zu den Regeln?
Wir sehen die Menschen,
die vielleicht mal gegen
die Maßnahmen verstoßen,
keineswegs als Schwerverbrecher.
Uns geht es
vielmehr darum, gerade in
dieser Lage um Verständnis
zu werben. Es geht hier
um Solidarität. Mir sind
im persönlichen Umfeld
Fälle bekannt, wo die Eltern
gestorben sind, die ohne
Corona heute noch leben
würden.
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Seit Mitte September des vergangenen Jahres sind die beiden Apps Prümer Land und Gerolsteiner
Land am Start. Die hohen Download- und Zugriffszahlen zeigen eindeutig, dass
beide Apps in unserem Alltag angekommen sind.
Die beiden Apps Prümer Land
und Gerolsteiner Land haben
sich mittlerweile in der Region
fest etabliert. Die statistischen
Zahlen, die sich aus dem Programmierungssystem
der App ergeben,
belegen dies deutlich. Schauen
wir auf die Zahlen bei Redaktionsschluss
der orange7 am vergangenen
Mittwoch ( siehe Grafik), dann
darf man von einem absoluten
Erfolgsmodell sprechen. 6.923
Menschen im Prümer Land und
6.406 im Gerolsteiner Land hatten
sich bis zum 10. Februar die App
heruntergeladen. Definiert man
das Prümer Land mit den beiden
Verbandsgemeinden Prüm und
Arzfeld, dann nutzen von den hier
lebenden rund 31.000 Menschen
bereits über 20% die App. Fast
identisch die Situation im Gerolsteiner
Land. Hier hat jeder
Fünfte ( 30.800 Einwohner ) die
App auf seinem Handy. Schaut
man sich die Zugriffszahlen an,
also die Zahlen, die zeigen, wie
DOWNLOADS PRÜMER LAND APP
Am 10. Februar zeigt das System 6.923 Downloads bei der Prümer Land App. Zudem wurde die
App vom 8. – 10. Februar insgesamt 23.455 mal aufgerufen. Im Schnitt 7.818 Aufrufe pro Tag.
DOWNLOADS GEROLSTEINER LAND APP
Ähnliches Bild bei der App Gerolsteiner Land. Hier gab es bis zum Stichtag 10. Februar 6.405
Downloads. In den Tagen 8. – 10. Februar wurde die App insgesamt 21.876 mal aufgerufen.
Das ist ein Schnitt von 7.292 Aufrufe pro Tag.
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oft die Nutzer eine Information
in der App aufrufen, dann wird
noch klarer, dass die App im Alltag
angekommen ist. Der „3-Tageswert“
lag bei der Prümer Land App
im Zeitraum 8. bis 10. Februar
bei 23.455 Aufrufe. Im gleichen
Zeitraum kam die App Gerolsteiner
Land auf 21.876 Zugriffe. Was
macht die App für die Menschen
so interessant?
Frank Reuter, Leiter der Touristik
GmbH Gerolsteiner Land sieht vor
allem die digitale Information über
Für den Gerolsteiner Touristik Chef Frank Reuter
ist die App eine ideale Plattform, touristische
Highlights zu präsentieren.
touristische Ziele als großen Vorteil:
„Die App bietet eine hervorragende
Plattform, die touristischen
Highlights unserer Region digital
Hans-Hermann Grewe war dabei, als die App
entwickelt wurde. Er kann sich in Zukunft noch
viele neue Themen in der App vorstellen.
an die Nutzer zu bringen. Wir Touristiker
sehen diese Möglichkeit als
großen Vorteil an“. Von Vorteilen
spricht auch der ehemalige
Vorsitzende des Gewerbevereins
Geroteam Hans-Hermann Grewe,
der bei der Konzeption der App
damals im Januar des vergangenen
Jahres mit dabei war: „Ich nutze
Auch für Monika Winkelmann ist die Prümer
Land App zu einem ständigen Begleiter geworden.
Sie schätzt vor allem die aktuellen Informationen
aus der Region.
die App mehrmals die Woche,
selbst dann, wenn es nur um die
Telefonnummer des Apothekennotdienstes
geht. Aber es gibt
noch Themen, die man in die App
aufnehmen könnte. Von daher
meine Bitte an die Unternehmen,
die App zu unterstützen, damit sie
noch besser werden kann.“
Begeistert von der Prümer Land
App ist auch Monika Winkelmann
aus Pronsfeld. Für die stellvertretende
Schulleiterin der Realschule
plus in Bleialf gehört die App
mittlerweile zum Alltag dazu:
„Unter Aktuelles finde ich kurz
und bündig alles Wichtige, was in
der Region passiert. Die App ist
übersichtlich gemacht und bietet
zudem eine Fülle an nützlichen
Alltagsinformationen. Ich selbst
habe schon mehrere Leute zum
Download der App animiert“, so
Monika Winkelmann. Die App
nutzt auch Diethard Funk aus
Prüm: „Da ist einfach alles Wichtige
drin und mit nur einem Fingerdruck
kann ich alles abrufen, ohne
weiter suchen zu müssen und
ohne auf ein anderes Internetportal
weitergeleitet zu werden, wo ich
mich erst wieder zurechtfinden
muss“.
Die App bietet in der Tat jede
Menge Annehmlichkeiten. Vom
Abholtermin der grauen Tonne,
Infos über Handel und Gewerbe,
was bietet mir jetzt in der
Coronazeit die Gastronomie an
Abhol- und Lieferservice an, bis
hin zu Eilmeldungen per Push-Benachrichtigung
- da ist alles drin.
Es gibt den direkten Draht zu den
Gesundheitseinrichtungen von der
Apotheke bis hin zum ärztlichen
Notdienst.
Und den Besuchern unserer Region
werden kulturelle Angebote,
Sehenswürdigkeiten, Wander- und
Fahrradwege, Sport- und Freizeiteinrichtungen,
sowie Übernachtungsmöglichkeiten
angeboten.
Mit einem Fingerdruck alles abrufen ohne auf
andere Seiten verlinkt zu werden. Diethard
Funk hat die App immer griffbereit.
Damit das so bleibt, ist konzept92
als Herausgeber der App im Hintergrund
ständig damit beschäftigt,
Angebot und Inhalte immer weiter
zu optimieren. Wer die App noch
nicht hat und sie jetzt runterladen
möchte, einfach in Google Play
oder im App Store den Suchbegriff
„ Prümer Land“ oder „Gerolsteiner
Land“ eingeben und sich dann die
App kostenlos aufs Handy laden.
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JA, NEIN,
VIELLEICHT?
Zurzeit können hier im Impfzentrum des Kreises Vulkaneifel in Hillesheim die Angehörigen besonders vulnerabler Gruppen sowie Pflegekräfte
ihre erste Impfdosis erhalten.
Impfstoff, so heißt es, sei unsere schärfste (und zudem einzige) Waffe gegen dieses
heimtückische Virus. Ich sollte mich also impfen lassen. Aber welche Risiken gehe ich
damit ein? Eine Recherche in eigener Sache.
Fragen über Fragen: Schließlich weiß ja jeder
Mensch, dass es normalerweise Jahre oder sogar
Jahrzehnte dauert, bis so ein Impfstoff entwickelt, ausreichend
getestet und am Ende zugelassen wird. Dieses
Mal wurde er quasi im Schweinsgalopp entwickelt und
zugelassen – ob man dem trauen kann? Oder entpuppt
sich das Ganze am Ende als kleiner Piks mit horrender
Wirkung? Die ersten beiden zugelassenen Impfstoffe
von Biontech/Pfizer und Moderna funktionieren zudem
nach dem neuen „m-RNA“-Verfahren. Solche Impfstoffe
wurden bislang nur für Tiere zugelassen. Was genau
ist das eigentlich? Das Bundesministerium für Bildung
und Forschung teilt auf seiner Homepage mit, dass bei
diesen Impfstoffen weder der Krankheitserreger noch
seine Bestandteile benötigt würden. Durch die Impfung
werde den Zellen mittels einer Messenger-RNA oder
einer Boten-RNA lediglich die Information ähnlich
eines Bauplanes übertragen. Anhand dessen sollen die
Zellen selbst Antigene herstellen, die dann eine Immunantwort
auslösen. Ob sich dadurch die menschliche
DNA verändern wird? „Das kann nicht passieren“, sagt
Martin Holbach. Der in Hillesheim niedergelassene
Hausarzt ist im dortigen Impfzentrum der Vulkaneifel
aktiv und ist ganz sicher: „M-RNA gelangt zwar in das
Zellplasma, aber nicht in den Zellkern, wo sich die
menschliche DNA befindet. Und sie wird sofort vom
Körper abgebaut.“ Das könne man sich vorstellen wie
eine Mail, die sich nach dem Lesen selbst löscht.
Todesfälle infolge der Impfung mit dem Biontech-Mittel
füllen immer mehr Seiten im Netz. In den USA war
eine junge Frau umgekippt, während sie nach der Impfung
vor laufenden Kameras Interviews gab. Verschwörungstheoretiker
haben das genutzt und berichteten, sie
sei gestorben. Dieser Fall ist längst aufgeklärt: Die junge
Frau erfreut sich bester Gesundheit. Sie sei vor Stress
kurz ohnmächtig gewesen, heißt es in seriösen Medien.
Bereits während der Klinischen Studie des Biontech-
Mittels, an der mehr als 40.000 Menschen teilgenommen
haben, waren sechs Menschen verstorben. Ob
das am Impfstoff lag? „Eher nicht, vier der Verstorbenen
hatten gar nicht den Impfstoff bekommen, sie waren in
der Vergleichsgruppe, die immer nur ein unwirksames
Placebo erhält. Auch die beiden anderen Todesfälle
hatten gänzlich andere Ursachen“, so Holbach. Und
in Norwegen? Dort sollen sogar 23 Menschen nach
der Gabe verstorben sein. Berichten zufolge soll das
nachweislich an den Nebenwirkungen gelegen haben.
Dazu schreibt das „Correctiv.org“, wo Journalisten Fakten
auf ihre Richtigkeit überprüfen: „Unbelegt: Anders
als behauptet gibt es keine Belege für einen kausalen
Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der
Impfung oder deren Nebenwirkungen.“ Holbach ist der
Meinung, das liege vor allem an der derzeitigen Klientel:
„Wir impfen aktuell hochbetagte Menschen und
da ist die Sterblichkeit aufgrund der Vorerkrankungen
gegeben. Bei den Todesfällen in Norwegen waren nach
meinem Wissen sogar vor allem Menschen jenseits der
90 betroffen.“ Dass ich aber durch die Impfung sterben
könnte, sei noch unwahrscheinlicher als durch einen
Blitzschlag. Beruhigend!
Wie sieht es mit anderen Nebenwirkungen aus? Von
„allergischen Schocks“ war die Rede. Von „Facialis-
17
Paresen“, also der Lähmung des
Gesichtsnervs, wodurch eine Gesichtshälfte
nach unten fällt, so wie
man das nach manchem Schlaganfall
kennt. In England wurden
bereits eine Million Menschen mit
m-RNA-Impfstoff geimpft. Dabei
hat es zwei allergische Schocks
gegeben, weshalb man Menschen
mit extrem hohem Allergierisiko
vorerst nicht impfen sollte. „Allergien
können bei jedem Medikament
auftreten. Und die Facialis-Parese
mag in Einzelfällen tatsächlich vorkommen.
Es ist aber nicht auszuschließen,
dass die Betroffenen sie
ohne Impfung ebenfalls bekommen
hätten.“ Dieses Krankheitsbild würden
Menschen häufig spontan etwa
durch eine Virus-Infektion erleiden.
Das kenne er aus seiner Hausarzt-
Praxis und das verschwinde nach
einiger Zeit meist wieder.
Zudem gibt es bei jungen Frauen
die Sorge, dass sie nach der Impfung
mit den beiden m-RNA-Stoffen
unfruchtbar werden. Ob das sein
kann? Holbach bleibt entspannt:
„Das kann gar nicht sein. Bei dieser
Impfung wird nur ein ganz geringer
Teil dessen bewirkt, was bei einer
Infektion geschieht, ohne aber
krank zu machen.“ Gefährlicher
sei es, die echte Infektion durchzumachen.
Und sogar dann habe
es keinen Hinweis darauf gegeben,
dass Frauen unfruchtbar geworden
seien. Auch eine Schwangerschaft
habe das Risiko für einen schweren
Verlauf nicht erhöht: „Schwangere
waren zu keinem Zeitpunkt Risikogruppe.
Es gab auch kein erhöhtes
Risiko für das Ungeborene.“
Das Paul-Ehrlich-Institut, zuständig
für die Zulassung, beantwortet auf
seiner Homepage häufig gestellte
Fragen. Auch die nach dem Tempo
der Zulassung. Dort heißt es, die
Erkenntnis über die Auswirkungen
der Pandemie habe „alle an der
Impfstoffentwicklung beteiligten Ex-
„Impfstoff ist derzeit die einzige Möglichkeit, sich vor einem schweren Verlauf der Corona-Infektion
zu schützen“, sagt Martin Holbach, Hausarzt aus Hillesheim, der zeitweise im Impfzentrum
des Kreises Vulkaneifel in Hillesheim arbeitet.
pertinnen und Experten bewogen,
die Zusammenarbeit enger und die
Prozesse effizienter zu gestalten,
ohne Abstriche bei der Sorgfalt zu
machen.“ Dies habe zu Optimierungen
und einem Zeitgewinn bei
der Entwicklung geführt. Keine
Abstriche bei der Sorgfalt, das klingt
gut. Bleibt nur noch eine Frage:
Warum soll ich mich überhaupt
impfen lassen, wenn ich danach
vielleicht trotzdem eine Infektion
weitergeben kann und wenn der
Impfschutz womöglich nur von
kurzer Dauer ist? „Das ist zurzeit
die einzige Möglichkeit, sich selbst
zuverlässig vor einem schweren
Verlauf der Infektion zu schützen.
Und wenn wir zu einem hohen
Prozentsatz geimpft sind, schützt
das die gesamte Gesellschaft“, sagt
der Arzt. Bis dahin müsse allerdings
auch jeder Geimpfte weiterhin die
AHA-L-Regeln beachten. Aus seiner
Sicht ist jeder zugelassene Impfstoff
sicher. Man müsse allerdings mit
Schmerzen an der Einstichstelle
und grippeähnlichen Symptomen in
den Folgetagen rechnen.
Martin Holbach habe ich im
Impfzentrum der Vulkaneifel in
Hillesheim getroffen. Wie ich reagiert
hätte, wenn er eine Impfdosis
übriggehabt und sie mir spontan
angeboten hätte? Ich hätte das Angebot
angenommen. Warum? Weil
mir das Risiko eines möglicherweise
schweren Verlaufs oder eines
milden Verlaufs mit ungeahnten
Spätfolgen deutlich höher erscheint
als alle Nebenwirkungen, die eine
Impfung nach derzeitigem Wissen
mit sich bringt. Die Möglichkeit
der Vorsorge hat der Menschheit
schon mehrfach geholfen. Zum
Beispiel in den 60er Jahren, als
es hieß: „Schluckimpfung ist süß.
Kinderlähmung ist grausam.“ Auf
einen Zuckerwürfel geträufelt gab
es damals die Impfung gegen den
Erreger der Kinderlähmung, dem
vorher tausende Kinder zum Opfer
gefallen waren. Aktuell dürfte laut
Holbach das größte Risiko gar nicht
einer der mittlerweile drei zugelassenen
Impfstoffe sein, sondern der
Mangel daran.
Noch Fragen? Rufen Sie die Hotline
in Rheinland-Pfalz an: 0800 /
5758100 oder schauen Sie auf die
Seite www.impftermin.rlp.de. Bei
der Gelegenheit können Sie gleich
einen Termin in dem für Ihren
Wohnort zuständigen Impfzentrum
in Hillesheim für den Kreis Vulkaneifel
oder in Bitburg für den Eifelkreis
Bitburg-Prüm machen. Sofern
Sie überhaupt durchkommen – und
vor allem an der Reihe sind.
19
OFEN
AUS?
Viele tausend Kaminöfen dürfen laut Gesetz demnächst nicht mehr betrieben werden.
Was tun: neu kaufen, nachrüsten oder einfach messen? Wir haben die Fachleute gefragt.
Der nächste Besuch des Schornsteinfegers
könnte manchen
Hausbesitzer teuer zu stehen
kommen: Zum Schutz der Umwelt
müssen laut Bundes-Imissionsschutzverordnung
alle Kaminöfen aus den
Baujahren von 1985 bis 1994 noch in
diesem Jahr außer Betrieb genommen
werden. Das betrifft bundesweit
mehr als eine Million Öfen. Richard
Bartz ist Schornsteinfegermeister im
Bezirk Bitburg-Prüm III. Er bringt aber
nicht nur schlechte Nachrichten mit:
„Es gibt Alternativen zum Austausch
gegen aktuellere Geräte. Man kann
auch eine Messung durchführen lassen“,
sagt Bartz. Sofern der Ofen die
vorgegebenen Feinstaubwerte einhält,
darf er bleiben. Allerdings sind solche
Messungen sehr aufwendig und entsprechend
kostenintensiv: „Das kann
bis zu 700 Euro kosten und muss ja
nicht zwangsläufig zum erwünschten
Ergebnis führen“, so Bartz. Man könne
in vielen Fällen auch nachträglich
mit einem Feinstofffilter nachrüsten.
Dann darf der Ofen zwar stehen
bleiben, aber auch diese Lösung ist
nicht gerade billig. Die Kosten belaufen
sich auf gut 1.500 Euro – ohne
Einbau. Außerdem verursacht er in
Zukunft regelmäßig Mehrkosten: „Der
Schornsteinfeger muss künftig diesen
Feinstofffilter reinigen, das ist eine
Leistung, die wir jedes Jahr zusätzlich
berechnen“, sagt Bartz.
Es macht also Sinn, gleich auf einen
neuen Ofen zu setzen. Das jedenfalls
empfiehlt Florian Bartz, der in seinem
Geschäft „Feuer plus“ im Regio-Profi-
Center in Bleialf neue Öfen anbietet:
„Für das, was der Feinstaubfilter
inklusive Einbaus kosten würde, kann
man sich besser einen richtig guten
Ofen kaufen. Der brennt deutlich
sauberer und verringert die Kosten,
weil er weniger Brennstoff verbraucht.“
Ab einem Preis von 2.000
„Wenn Post von der Unteren Baubehörde
kommt, müssen die Kaminofenbetreiber aktiv
werden“, sagt Richard Bartz, Schornsteinfegermeister
im Bezirk Bitburg-Prüm III.
Warum neue Kaminöfen sauberer sind und
weniger Brennmaterial verbrauchen, weiß Florian
Bartz von Feuer plus im Regio-Profi-Center
in Bleialf.
Euro aufwärts könne sich der Kunde
einen Verbrenner für Holz aussuchen,
müsse allerdings die Montagekosten
hinzurechnen. Wer auf Pellets
umsteigen möchte, muss allerdings
deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen.
„Dann hat man weniger Arbeit,
sofern der Ofen automatisch heizt,
wenn die Temperatur im Raum sinkt“,
so Florian Bartz. Das setzt allerdings
einen Stromanschluss voraus. Noch
mehr Kosten verursacht ein Wasser
geführter Ofen, der das Brauchwasser
gleich mit erwärmt. Allerdings entstehen
noch einmal zusätzliche Kosten
für die Montage des Pufferspeichers
durch den Heizungs-Fachmann. Ein
solcher Aufwand mache nur in ganz
seltenen Fällen Sinn, sagt Florian
Bartz: „Es funktioniert nur, wenn der
Zugang vom Ofen zur Heizung nicht
zu kompliziert ist. Und die Ersparnis
ist sehr gering.“
Wenn Schornsteinfegermeister
Richard Bartz die Kaminöfen seiner
Kunden überprüft, weist er sie nur
darauf hin, ob der Ofen raus muss
oder nicht. Das bedeutet aber nicht,
dass diese gleich handeln müssen.
„Wir sind verpflichtet, die Daten an
die Verbandsgemeinden weiterzugeben.
Erst wenn Post von der unteren
Baubehörde kommt, müssen die Kunden
aktiv werden.“ So lange könnten
die Betreiber warten. Aber wie auch
immer die Kaminofenbetreiber entscheiden,
sie sollten sich bereits auf
die nächste Runde der Überprüfung
vorbereiten: Bis zum Jahr 2024 sollen
alle Öfen bis zum Baujahr 2010
außer Betrieb genommen werden.
Offene Kamine dürfen ohnehin nur
achtmal im Monat für höchstens vier
Stunden brennen. Wenn der Holzofen
die einzige Heizmöglichkeit im
Haus darstellt, darf er auch künftig
für knisternde Gemütlichkeit sorgen –
unabhängig von seinem Alter.
21
RISIKO
ABSICHERN
Jeder Vierte wird im Lauf seines Arbeitslebens berufsunfähig. Corona könnte die Zahl
und die Beiträge nach oben treiben. Deshalb ist es wichtig, sich früh gegen dieses Risiko
abzusichern. Allerdings gilt es, Fallstricke zu vermeiden.
Michael Henkes von der Provinzial-Geschäftsstelle
in Bleialf hat
es bei einem früheren Arbeitgeber selbst
Auch Sandra Hermes, die als unabhängige
Maklerin für „Meine FinanzExperten“
in Gerolstein arbeitet, nimmt sich
Provinzial-Versicherung eine große
Rolle spielen wird. Er rechnet mit mehr
Anträgen auf Berufsunfähigkeitsrenten
erlebt: Eltern hatten für ihren 15-jähri-
viel Zeit, wenn es um Fragen zum Ge-
durch Covid 19 und die Spätfolgen,
gen Sohn eine Berufsunfähigkeitsver-
sundheitszustand geht. „Bisher haben
die man heute noch nicht einschätzen
sicherung abgeschlossen. Als dieser
100 Prozent unserer Kunden die bean-
könne. Der psychische Druck, der
während einer Metzgerlehre heftige
tragte BU-Rente erhalten.“ Vorausset-
durch die Pandemie auf den Menschen
Allergien entwickelte und in der Folge
zung seien korrekte Angaben und die
laste, sei auch noch nicht bezifferbar.
berufsunfähig wurde, verweigerte der
Unterstützung von Fachleuten bei der
„Ich persönlich gehe davon aus, dass
Versicherer die Zahlung. Irgendwann
Antragsstellung. Selbst wenn der Kunde
Corona unsere Berufsunfähigkeitsver-
Vorerkrankungen hat, sei die Chance
sicherungen in Zukunft noch schwer
groß, dass sie in ihrem Pool von 3.000
beschäftigen wird.“
Versicherern einen geeigneten Anbieter
Manche Fachleute vermuten gar, dass
findet. Sie schickt dann eine Voranfra-
Unternehmer nach einer Pleite durch
ge rund mit anonymisierten Fakten,
die Pandemie ebenfalls Leistungen
„Corona wird die Berufsunfähigkeits-Versicherungen
in Zukunft schwer beschäftigen“, vermutet
Michael Henkes von der Provinzial-Geschäftsstelle
in Bleialf.
weil sich Versicherer über abgelehnte
Fälle austauschen. Aus den positiven
Antworten könne der Kunde sich einen
beantragen könnten. Bereits vor Corona
wurde jeder vierte Berufstätige vor
der Rente berufsunfähig. Diese Zahl
vor Vertragsabschluss war der Junge
Anbieter aussuchen. Neuerdings gehört
könnte sich in den kommenden Jahren
beim Hausarzt, weil er ein Zappelphil-
bei einigen der Anbieter, die Sandra
erhöhen, was auch die Beiträge in die
ipp war. Damals notierte der Arzt einen
Hermes vertritt, auch die Frage nach
Höhe treiben würde. Deshalb sollte
Verdacht auf ADHS. Henkes: „Der
dem Ergebnis eines Corona-Tests dazu.
jeder so früh wie möglich eine Berufs-
Verdacht der Versicherung war, dass er
Ob das positive Testergebnis zum Aus-
unfähigkeitsversicherung abschließen.
durch Stress die Allergien entwickelte.
„Eltern tun ihren Kindern einen großen
Deshalb hat sie nicht gezahlt.“ Henkes
Gefallen, wenn sie diese bereits zur
weiß, wie wichtig es ist, dass Fragen
Schulzeit abschließen. Dann behal-
zur Gesundheit genau und korrekt
ten diese ihr Arbeitsleben lang den
beantwortet werden. „Dann gibt es im
geringen Beitragssatz“, sagt Hermes.
Leistungsfall keine Probleme.“ Weil
Wer zudem die Gesundheitsfragen
man jedoch nicht immer weiß, was der
Arzt in die Krankenakte schreibt, sollte
man seine digitale Krankenakte anfor-
Die korrekte Beantwortung der Gesundheitsfragen
ist und bleibt „das A und O“, sagt Sandra
Hermes, unabhängige Maklerin bei „Meine FinanzExperten“
in Gerolstein.
korrekt beantwortet und darauf achtet,
dass der Vertrag keine „abstrakte
Verweisungsklausel“ enthält, ist auf
dern und diese an die Versicherung
schlusskriterium werden kann? „Noch
der sicheren Seite. Dann bekommt der
weitergeben. „So ist man auf der siche-
kommt es darauf an, welche Folgen
Betroffene eine Leistung, wenn er im
ren Seite“, sagt Henkes. Man kann eine
die Infektion hatte. Aber das kann sich
zuletzt ausgeübten Beruf weniger als
Patentenquittung anfordern, die alle
künftig ändern.“ Auch Michael Henkes
50 Prozent der normalen Arbeitszeit
22
Arztbesuche und Diagnosen enthält.
geht davon aus, dass Corona für die
arbeiten kann.
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SCHILDA IN DER EIFEL
Wisebenne wurde bereits im Jahr 804 erstmals urkundlich erwähnt. Heute kennt man den
Ort als Wiesbaum oder, im Eifeler Dialekt, als Wisbe. Aber was hat das mit Schilda zu tun?
Vieles soll in Wiesbaum nicht
mit rechten Dingen zugegangen
sein. Zum Beispiel soll es lange
Zeit gar nicht möglich gewesen sein,
auch nur einen Fuß in die Kirche zu
setzen. Deshalb ist eigens jemand
bis nach Trier gereist, um dort nach
einer Lösung zu fragen. Beim Sprung
über den Bach war auf dem Rückweg
die Lösung schnell vergessen.
Also musste er zurück – und fand sie
wieder: Eine Tür muss in die Kirche.
Zehn solcher Geschichten, bekannt
als „Wisber Streech“ (Wiesbaumer
Streiche), hat der pensionierte Lehrer
Werner Zenz in der Ortschronik festgehalten.
„Angefangen hat das wohl
mit den Viehhändlern, die übers Land
zogen. Die haben uns das angedichtet,
wahrscheinlich weil sie keine
Geschäfte machen konnten. Ähnlich
wie in Schilda.“
Hier nimmt man es mit Humor – so
wie Jakob Blum, der Wiesbaum schon
erlebte, als noch fast jeder seine
Landwirtschaft hatte. Dann wurden
die Post und die Bahn Hauptarbeitgeber.
Letztere hält hier schon lange
nicht mehr. Als Blum bereits lange
Jahre Ortsbürgermeister war, gab
es eine Ausschreibung vom Land
Rheinland-Pfalz, bei der er Wiesbaum
ins Spiel brachte: „Es ging darum,
„Sie haben uns etwas Dümmliches angedichtet,
weil sie bei uns keine Geschäfte machen konnten“
– da sind sich Werner Zenz (links) und Jakob
Blum einig.
ein Gewerbegebiet zu bauen. Weil
wir gleich an der Bundesstraße in
Richtung Autobahn liegen, haben
wir 1998 den Zuschlag bekommen.“
Inzwischen haben sich im HIGIS
namhafte Unternehmen angesiedelt
von A wie Agrarbedarf bis W wie
Webdesign. Tatsächlich bietet der Ort
mit seinen 659 Einwohnern gut 450
Arbeitsplätze – ein Wisber Streech
ganz anderer Art.
Dass man hier offen ist für andere
Kulturen, dafür ist Ruxandra Gericke
Ruxandra Gericke, Ortsbürgermeisterin von
Wiesbaum, will alles tun, damit der Ort für junge
Menschen attraktiv bleibt.
das beste Beispiel: Sie ist als Kind
mit ihren Eltern aus Rumänien
gekommen. „Man wird hier gleich
eingeladen, Teil zu sein.“ Gericke
wurde bei der letzten Kommunalwahl
zur Ortsbürgermeisterin gewählt. Sie
wünscht sich für den Ort ein neues
Gemeindehaus, das den Bedürfnissen
der vielen Vereine gerecht wird. „Wir
schaffen heute die Möglichkeiten, damit
sich auch künftig junge Menschen
hier wohlfühlen.“
Daniel Eich (36) ist in Wiesbaum
aufgewachsen. Der Vermessungstechniker
engagiert sich im Theaterverein,
bei der Feuerwehr, in der Turngruppe
und im Kirchengemeinderat. Im vergangenen
Jahr wurde die Pfarrkirche
„Ich bin hier verwurzelt“, sagt Daniel Eich, der
bei der Renovierung der Kirche im vergangenen
Jahr mitgeholfen hat.
renoviert, auch dabei hat er gerne
angepackt. Die Heimat zu verlassen,
das käme für ihn nicht infrage: „Ich
bin hier verwurzelt, habe hier meine
Freunde, meine Verwandtschaft und
eine Arbeitsstelle in der Nähe. Warum
sollte ich weggehen?“
25
Textildruck
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Beruf: Duales Studium Soziale Arbeit
Dauer: drei Jahre
Voraussetzung: Sekundarstufe I
„Die Karten geben mir Orientierung“, sagt Franzisca Höfer, Studentin der Sozialen Arbeit. Sie bereitet
sich gerade auf einen Übungsvortrag bei ihrer Fachbereichsleiterin in Gerolstein vor.
THEORIE RICHTIG UMSETZEN
Das Duale Studium verknüpft Studium mit Praxis. Auch für das
Fach Soziale Arbeit, das die Caritasverband Westeifel anbietet.
Franzisca Höfer (23) aus Bitburg wusste
früh, welche Richtung sie beruflich
gehen wollte. Gleich nach dem Abitur
ist sie in ein Freiwilliges Soziales Jahr
(FSJ) bei der Caritas Westeifel gestartet.
Beim Familienservice hat sie im Bereich
CariKids gearbeitet. Sie war im Einsatz bei
Familien mit behinderten Kindern und hat
diese betreut. Auch Bürokratie, wie die
Abrechnung mit der Pflegekasse, gehörte
von Anfang an dazu. Höfer: „Das hat mir
sehr viel Spaß gemacht. Deshalb habe ich
mich um das Duale Studium der Sozialen
Arbeit beworben.“ Sie hat tatsächlich die
Chance bekommen – und studiert jetzt
seit anderthalb Jahren in jedem Semester
zwölf Wochen an der Dualen Hochschule
im Baden-Württembergischen Villingen-
Schwenningen. Die restliche Zeit ist sie vor
Ort und lernt unterschiedliche Einsatzbereiche
der Caritas kennen. Warum sie das
Duale Studium bevorzugt? „Ich sehe sehr
viele Vorteile. Man verknüpft viel besser
die gelernte Theorie mit der Praxis, statt nur
die Theorie im Studium“, sagt Höfer.
Bisher hat der Caritasverband Westeifel
meist nur einen Platz pro Jahr für ein solches
Duales Studium angeboten. Andrea
Ennen, stellvertretende Direktorin der Caritas
Westeifel und Bereichsleiterin für Soziale
Dienste, klärt gerade, ob es bald zwei
sein könnten. Bewerber müssen weder das
FSJ noch Bestnoten mitbringen: „Uns ist im
Gespräch mit der jeweiligen Fachbereichsleitung
wichtig, dass Bewerber gewisse
Kommunikationsfähigkeiten haben.
Selbstbewusstsein und die Motivation, ein
klares Ziel erreichen zu wollen, zählen
ebenfalls“, so Ennen. Anderen Menschen
helfen zu wollen sei zwar wünschenswert,
aber zu unkonkret. „Wir wünschen uns,
dass sich Interessenten bereits mit dem
einen oder anderen Feld der Sozialen
Arbeit auseinandergesetzt haben. Also sie
sollten eine erste Idee von ihrer künftigen
Arbeit mitbringen. Wenn Kreativität und
Teamfähigkeit hinzukommen, umso besser.“
Neuerdings ist zudem eine gewisse
Affinität zur Technik gefragt. Gerade die
Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es sei,
auch in diesem Bereich Online-Angebote
umzusetzen.
Abiturienten können sich um das Duale
Studium genauso bewerben, wie Menschen
mit abgeschlossener Ausbildung im
sozialen Bereich. Letztere müssen allerdings
vor Start noch einen Delta-Test bestehen,
der ihnen Studierfähigkeit bescheinigt.
Noch drei Semester muss Franzisca Höfer
studieren, dann steht die Prüfung an. Ihre
Zukunft sieht sie in jedem Fall bei der
Caritas Westeifel. Die Einsatzmöglichkeiten
sind vielseitig – bisher hat ihr die Arbeit im
Familienservice gefallen. Aber von ihren
jüngsten Erfahrungen in der Suchtprävention
ist sie ebenfalls begeistert. Und in den
Beratungsdiensten könne sie noch weitere
Bereiche entdecken. „Ich warte mal ab,
welche Stellen frei sind, wenn ich meine
Ausbildung abgeschlossen habe.“
Schwerpunkte der praktischen
Ausbildung
Im 1. Jahr
· Teilnahme an Gesprächen mit
Nutzerinnen, Teambesprechungen
und Supervision
· Anleitung zum Umgang mit Akten
und Anfertigen von Kurzprotokollen
· Teilnahme an Gesprächen, Hausbesuchen
mit anschließender Reflexion
Im 2. Jahr
· Eigenständige Betreuung von
Einzelfällen bzw. eines Projektes
· Erstellen eines Hilfeplanes
· Reflexion der Schritte
· Mündliche Prüfung
Im 3. Jahr
· Übernahme eigenständiger sozialarbeiterischer
Aufgaben
· Übernahme eines Teilbereiches oder
Schwerpunktes der Einrichtung unter
Anleitung
· Personalplanung
· Prüfung
Ausbildungsvergütung (brutto):
Im 1. Jahr: 1.018 Euro
Im 2. Jahr: 1.068 Euro
Im 3. Jahr: 1.114 Euro
„Von unseren Bewerbern wünschen wir
uns Kommunikationsfähigkeit und eine erste
Idee von der späteren Arbeit“, sagt Andrea
Ennen, stellvertretende Direktorin des
Caritasverbandes Westeifel e.V..
Weitere Infos zu diesem Beruf:
Alter Marktplatz 2
Gerolstein
Tel.: 06591-7001
E-Mail: a.ennen@caritas-westeifel.de
Internet: www.caritas-westeifel.de
27
NA DANN,
SCHÖNEN URLAUB
Die Sehnsucht nach Normalität ist groß – das gilt auch für die Urlaubsplanung. Aber: Macht es
überhaupt Sinn zu buchen? Und was passiert, wenn sich die Bedingungen vor Reiseantritt ändern?
Gerade wurden wieder die Rückreisebedingungen
verschärft: Wer aus
einem Risikogebiet kommt, muss den PCR-
Test 48 Stunden vor Rückreise im Urlaubsland
machen. Man muss außerdem am
Urlaubsort seine Einreise anmelden, bevor
man die Rückreise antritt. Und man muss
sich in eine zehntägige Quarantäne begeben.
Diese kann man abkürzen durch einen
negativen PCR-Test am fünften Tag. Damit
hatte Anna Müller (Name geändert) gerechnet,
als sie Anfang Januar nach Madeira geflogen
ist. Aber die reisefreudige Rentnerin
stört das nicht weiter. Im vergangenen Jahr
seien ihr sechs geplante Reisen wegen der
Pandemie abgesagt worden, deshalb habe
„Die meisten Veranstalter bieten günstige Möglichkeiten
für Stornierung oder Umbuchung in der Krise“, sagt
Kerstin Heidinger vom Reisebüro Valerius in Hillesheim.
sie zum Jahresende dringend Tapetenwechsel
gebraucht. Sie fragte ihre „langjährige
Reiseberaterin“ Kerstin Heidinger vom Reisebüro
Valerius in Hillesheim um Rat. „Ich
habe mich mit einem negativen PCR-Test
für vier Wochen auf den Weg gemacht und
muss sagen, dass ich selten so entspannt
gereist bin“, sagt Müller. Sie habe weniger
Stress am Flughafen erlebt und das Flugzeug
sei nur zu dreiviertel besetzt gewesen. Nach
einer Woche wurde Portugal – und damit
auch Madeira – von der deutschen Regierung
zum Risikogebiet eingestuft und im
Land galt ab 18 Uhr eine Ausgangssperre.
Müller: „Das hat mich nicht gestört, ich war
im Hotel bestens aufgehoben.“
Kerstin Heidinger von Eifelreisebüro muss
sich und ihre Mitarbeiterinnen täglich auf
den aktuellen Stand bringen, was neue
Regelungen angeht. Inzwischen wurde
Portugal wegen der britischen Virus-Variante
sogar zum Hochrisikogebiet erklärt Hinzu
kommt, dass Anbieter oder Veranstalter stets
die Bedingungen für Stornierungen oder
Umbuchungen ändern. Bei einer Reisewarnung
seien 99 Prozent der Anbieter
bereit, kostenfrei zu stornieren. Das gelte
zum Beispiel für die Kanaren, die auch
zum Risikogebiet erklärt wurden. Dennoch
könne von einheitlichen Reaktionen keine
Rede sein: „Weil nur zwei der Inseln eine
hohe Inzidenz haben, schert ein Veranstalter
gerade aus und sagt, die Reisewarnung sei
gar nicht gerechtfertigt.“ Jeder betroffene
Kunde müsse dringend informiert werden.
Man könne zwar reisen, müsse aber die
Bedingungen beachten. Heidinger ist überzeugt
davon, dass es trotz allem Sinn macht,
zeitnah den Sommerurlaub zu buchen,
das sollte man aber nicht online tun: „Wer
ohne echten Ansprechpartner bucht, der
könnte in dem Chaos schnell den Überblick
verlieren.“
Auch Sabine Busch, Inhaberin des Gerolsteiner
Reisebüros, hat alle Hände voll zu
tun. Auch sie muss sich immer wieder mit
neuen rechtlichen Bedingungen auseinandersetzen,
auf die jeder Veranstalter mit
anderen Angeboten reagiere. Bei ihren Kunden
erlebt sie einerseits die große Sehnsucht
Sabine Busch, Inhaberin des Gerolsteiner Reisebüros,
erlebt bei ihren Kunden eine Mischung aus Sehnsucht
und Unsicherheit.
nach unbeschwertem Urlaub in der Sonne.
Andererseits kommen sehr selten konkrete
Reiseanfragen an. „Angst und Unsicherheit
herrschen vor, weil sich ständig die Auflagen
ändern. Viele haben Reisewünsche, trauen
sich aber nicht“, sagt Busch. Für den Sommer
würden die Leute schon eher buchen,
aber nur dann, wenn sie möglichst kostenlos
wieder stornieren könnten. „Das gibt den
Leuten die Sicherheit, falls dann doch etwas
sein sollte wegen Corona.“
Sicherheit ist wichtig. Besonders jetzt, Ende
Januar, wo nicht nur Sabine Busch und Kerstin
Heidinger mit weiteren Einschränkungen
beim Flugverkehr rechnen müssen. Und wo
man demnächst womöglich nur noch mit
Impfung willkommen sein wird, das kann
heute auch noch niemand wissen.
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EIN STROMER FÜR DIE WELT
Aktuell rollt der ID.4 von Volkswagen zu den deutschen
Händlern. Sein Auftrag ist ambitioniert: Er soll Kunden in
aller Welt begeistern. Ob er sich gegen das Model Y von
Tesla durchsetzen wird?
Volkswagen hatte schon immer den
Anspruch das Weltauto zu bauen.
Tatsächlich ist es gelungen: beim Golf.
Jetzt macht sich der ID.4 auf den Weg
– er soll das nächste Weltauto werden.
Und das als rein elektrisch angetriebenes
Familien-SUV. Dieser zweite Stromer von
VW ist jedenfalls der erste, der absehbar
auch in den USA und in China vom Band
laufen soll. Die Erwartungen sind also
hoch. Allerdings hat Tesla mit seinem
„Model Y“ auf der anderen Seite des
Atlantiks bereits wieder den Maßstab in
dieser Klasse gesetzt.
Von den Außenmaßen her kommt der
ID.4 etwa dem Tiguan gleich, von der
Innenausstattung eher dem Touareg.
Qualitativ hochwertige Materialien und
viel Platz – auf diesen Nenner lässt sich
das Innenraumkonzept bringen. Ein
Mitteltunnel ist überflüssig. Stattdessen:
Platz für Becherhalter und Ablagefach.
Der an der Hinterachse angeordnete
E-Motor passt mit seinen Abmessungen
fast in eine Sporttasche. Das erklärt
auch das Kofferraumvolumen von 543
Litern. Genug also, um sich mit der
ganzen Familie auf den Weg zu machen.
Großzügig bemessen ist auch der
Touchscreen mit bis zu 12 Zoll. Der neue
ID.4 erkennt seinen Fahrer, sobald sich
dieser mit dem Schlüssel in der Tasche
nähert. Dann leuchten die optionalen
LED-Matrix-Scheinwerfer zur Begrüßung
auf. Das interaktive ID. Light heißt ihn im
Inneren willkommen, bevor ein dezenter
Sound anzeigt: Es kann jetzt losgehen.
Am Ziel verabschiedet sich der Stromer
mit Lichtzeichen – und beleuchtet im
Dunkeln den Weg. Zwischen Abfahrt
und Ankunft macht der ID.4 jede Menge
Spaß. Selbst beim geringsten Druck aufs
Gaspedal geht er dynamisch nach vorne,
bietet seine 204 Pferdestärken unverzüglich
an. Das liege an Wirkungsgrad des
E-Motors im neuen Stromer von mehr als
90 Prozent, so Volkswagen. Klassische
Dieselmotoren wandeln dagegen nur 35
Prozent, Benziner sogar nur 25 Prozent
der bei der Verbrennung gewonnenen
Energie in Bewegungsenergie um.
Der hohe Wirkungsgrad der E-Maschine
resultiert wohl aus einer besonderen
Spulenwicklung, was der Leistung, dem
Drehmoment und der Kühlung zugutekommt.
Die 310 Newtonmeter Zugkraft
sorgen für einen kräftigen Antritt. Und
ganze 522 Kilometer Reichweite pro
Akkuladung sollten ausreichen – selbst
für die Urlaubsreise mit der Familie. „So
lange es für Stromer den Umweltbonus
gibt, lohnt sich die Probefahrt allemal“,
sagt Bernhard Urbanus, Verkaufsberater
im Autohaus Mais-Glandien. Übrigens:
Eine sportliche Allrad-Variante des ID.4
soll noch in diesem Jahr folgen.
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Modell: ID.4
Ausstattung: First Edition
Lackierung: Mangangrau Metallic
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Leistung E-Motor: 150 KW (204 PS)
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Akku: 77 kWh
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von 6.000 Euro sowie des Hersteller-
Zuschusses von 3.570 Euro.
„Der ID.4 ist schick, hat eine große Reichweite
und bietet Platz für die ganze Familie“, sagt
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TIERISCH
WAS LOS
Wer allein lebt und im Homeoffice arbeitet, wünscht sich oft vierbeinige Gesellschaft.
Aber was passiert mit den Tieren, wenn das Virus verschwunden ist?
Warum nicht den vierbeinigen Begleiter anschaffen, mag
sich mancher und manche gefragt haben. Der kann
den Spaziergang mitmachen oder für Abwechslung im tristen
entwickeln. Auch Gabi Lames vom Haus der Hunde in Hillesheim,
hatte einen unerwartet großen Ansturm: „Die Hundeschule
explodiert. Oder besser gesagt: Sie würde explodieren,
Krisenalltag sorgen. Und Streicheleinheiten nebst Kuschelrunden
gibt es obendrein. Das gilt auch für Katzen – mit Ausnahme
der Spaziergänge. Flächendeckend lässt sich die Steigerung
nicht einschätzen. Aber Stichproben dokumentieren den Trend
deutlich: Allein in der Stadt Bochum wurden in der Zeit von
April bis August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dreimal
so viele Hunde angemeldet. Bei der Tierschutzorganisation
Tasso, die ein Haustierregister anbietet,
haben sich allein im Monat Juli 25 Prozent
mehr neue Hundebesitzer gemeldet als im
Vorjahresmonat. Dass der Bedarf an Futter,
Spielzeug und Katzenklo entsprechend gestiegen
ist, hatte das Unternehmen Fressnapf
für seine bundesweiten Filialen bereits im
wenn mir der Gruppenunterricht nicht von der Kreisverwaltung
untersagt worden wäre.“ Lames versteht das nicht, weil
alles draußen auf zwei riesigen Plätzen stattfinden würde.
Nur Einzelunterricht darf sie anbieten. Ob sie weiß, woher
die Welpen kommen? „Wer ein Tier haben wollte, der musste
wohl viele Züchter quer durch Deutschland abtelefonieren. Ich
weiß auch, dass manche im Internet fündig geworden sind.“
Positiv lässt sich anmerken, dass weniger Katzen in den Tierheimen
abgegeben wurden. Und auch
die Nachfrage war größer: „Wir haben
im Coronajahr 50 Tiere mehr vermittelt
als 2019. Es war schon auffällig, dass zu
Beginn der Krise so viele nach einem Tier
bei uns angefragt haben“, sagt Rainer
Kordel vom Eifeltierheim in Altrich. Aus
Oktober verkündet: Tatsächlich war der
Umsatz bereits zu diesem Zeitpunkt bereits
um 30 Prozent gestiegen.
Gilt das auch bei uns auf dem Land? Die
Verbandsgemeinde Gerolstein hat o7 auf
Anfrage mitgeteilt, dass im vergangenen
Jahr nahezu neun Prozent mehr Hunde
angemeldet wurden. Ute Linden, die in
ihrem Geschäft „Artgerecht“ in Gerolstein
Tierbedarf verkauft, konnte den Trend ebenfalls
am steigenden Umsatz festmachen:
„Hunde-Welpen sind oft schon lange vor der
Geburt verkauft“, sagt Ute Linden, Inhaberin
von „Artgerecht“ in Gerolstein.
„Wenn jemand nach der Pandemie keine
Zeit mehr hat für sein Tier, kann ich ihm keines
anvertrauen“, sagt Eveline Maus.
Lärmschutzgründen dürfe man dort keine
Hunde aufnehmen. Andere Tierheime in
der Region waren für Publikumsverkehr
geschlossen.
Tierschützer fürchten schon heute die
Probleme nach der Krise. Eveline Maus
kümmert sich um den Bereich Eifel für
den Verein „Tiere in Not“ in Hürth. Sie
hat genau geprüft, wem sie einen der
Hunde überlassen wollte, die bei ihr
gestrandet sind: „Ich habe vorwiegend an
„Die Menschen haben mehr Zeit und schaffen sich Haustiere
an. Die meisten wünschen sich einen Hunde-Welpen. Fakt
ist aber, dass man im Moment kaum welche bekommt“, sagt
Linden. Die Nachfrage sei einfach zu groß. Eine Kundin, deren
Wippet-Hündin Nachwuchs bekommen hat, erzählte ihr, dass
die Jungen alle bereits vor der Geburt verkauft waren. „Ich
habe einen Nachbarn, der sich einen Labrador wünscht. Er
hat eine Wartezeit beim Züchter von mindestens anderthalb
Jahren.“ Einen Welpen von seriösen Züchtern zu bekommen,
das ist schwierig. Entsprechend werden sich wohl die Preise
Menschen vermittelt, die ich kenne“, sagt Maus. Anrufer, die
im Homeoffice waren, hat sie gleich gefragt, ob das nur jetzt
wegen Corona so sei. War die Antwort ja, dann hatte derjenige
keine Chance: „Wenn die Leute nicht wissen, ob sie nach
Corona noch Zeit haben für ein Tier, kann ich ihnen keins
anvertrauen.“
Auch Gabi Lames hat Sorge: „Hier in der Eifel kann man
den Hund in den Garten lassen. Trotzdem ist er den ganzen
Tag alleine.“ Womöglich bekommen nach der Corona-Krise
Arbeitgeber in der Region ähnlich lautende Anfragen: Kann ich
meinen Hund ins Büro mitbringen?
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Vergleich Sternenhimmel über der Eifel: links aktuell mit Lichtbelastung, rechts simuliert wie es ohne störendes Licht wäre
HOFFNUNG FÜR DEN HIMMEL
Wir Menschen haben eine natürliche Verbundenheit zum Sternenhimmel. Für Jahrtausende
haben wir uns an den Sternen orientiert, Glaube und Halt in ihnen gefunden und unsere
Sagen und Legenden in ihnen verewigt.
Ein klarer, dunkler, sternenübersäter
Nachthimmel lässt keinen
Menschen kalt – vorausgesetzt, er
hat Zugang zu ihm. Doch genau
diesen Zugang nehmen wir uns seit
einigen Jahrzehnten. Mit wachsender
Tendenz. Und ärger noch: Im selben
Zuge tragen wir zum Rückgang von
Insekten, Vögeln und anderen Tieren
bei. Und nicht zuletzt schaden wir
unserer eigenen Gesundheit.
Wissen Sie, wie viele Sterne am
Himmelszelt stehen? Das hängt davon
ab, wie dunkel es bei Nacht ist.
Die Sterne scheinen mit unterschiedlicher
Helligkeit. Ist der Himmel
nicht völlig dunkel, können wir die
schwächsten Sterne nicht sehen.
Und je heller es wird, desto weniger
Sterne sind sichtbar. Im hell erleuchteten
Zentrum von Köln können wir
die Sterne an einer Hand abzählen.
Von den Randbezirken aus sind es
nicht mehr als 100. Weiter entfernt,
in einem beliebigen Dorf der Eifel,
ist der Himmel dunkler. Etwa 800 bis
900 Sterne sehen wir hier. Doch was,
wenn es tausende wären? Unsere
Augen können in völliger Dunkelheit
3.000 Sterne am Himmel sehen.
In unserem hohen Sicherheits- und
Komfortbedürfnis erhöhen wir Jahr
für Jahr die Zahl unserer künstlichen
Beleuchtungskörper, auch hier in der
Eifel, wo der technische Fortschritt
nicht haltmacht.
Seitdem verenden Schwärme von
Schmetterlingen und Käfern des
Nachts orientierungslos im Schein
unserer Beleuchtungsanlagen. Drei
Viertel der Biomasse an Insekten
haben wir schon verloren, zum Teil
auch durch übermäßige künstliche
Beleuchtung. Wir wissen heute,
dass es vor allem grelles weißes und
blauweißes Licht ist, das die Insekten
stört. Warum? Weil es dasselbe
kurzwellige Licht ist, das auch von
der Sonne ausgeht und somit in die
natürlichen Abläufe eingreift. Aktuellen
Studien zufolge geben heute ca.
40% der Menschen an, unter Schlafstörungen
zu leiden. Vor 50 Jahren
ermittelte das Allensbach-Instituts
für Demoskopie noch einen Anteil
von knapp über 20%. Inzwischen
haben wir jedes Jahr die künstliche
Beleuchtung um ca. 2% erhöht. Und
wir tun uns nicht gut damit. Wie
kann das zusammenhängen? Der natürliche
Biorhythmus des Menschen
unterliegt dem Tag-Nacht-Zyklus.
Tageslicht hemmt die Produktion
des Schlafhormons Melatonin. Diese
setzt erst mit dem Untergang der
Sonne ein. Wir Menschen sind heute
vom frühen Morgen bis zum späten
Abend von Lichtquellen umgeben,
die in den letzten Jahren mehr und
mehr Tageslichtcharakter bekamen,
sprich, von kurzwelligem Licht aus
Halogenlampen, Bildschirmen sowie
weißen und blauweißen LEDs. Das
stört unseren Regenerationszyklus.
Da hilft es auch nicht, nachts die
Fenster zu verdunkeln, denn das
Problem beginnt früher: Für einen
gesunden Schlaf muss die Melatoninausschüttung
lange vor dem Zubettgehen
beginnen. Kann diese erst
einsetzen, wenn man im Bett liegt,
dauert es zu lange, bis das Melatonin
müde macht, und eine Einschlafstörung
liegt vor.
Das alles muss nicht sein. Doch keine
Sorge: Wir müssen das Licht nicht
völlig abschalten. Das Sicherheitsbedürfnis
der Menschen ist groß und
lässt sich durch faktische Aufklärung
kaum mindern. Die Lösung liegt
in der Nutzung von langwelligem,
gelblichen LED-Licht, verbunden
mit einer nächtlichen Absenkung auf
höchstens 30% der Helligkeit. Wie
das realisiert werden kann, welche
Orte in der Vulkaneifel diesen Weg
eingeschlagen haben, und was wir
sonst noch tun können, das lesen Sie
in der nächsten Ausgabe.
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Gegründet wurde die Pflegeschule in Daun im Jahr
1952 durch die Katharinenschwestern, die auch
Träger des Krankenhauses Maria-Hilf in Daun und mehrerer
Senioren-Einrichtungen in der Region sind. „Unsere
Ausbildung war immer ein Exportschlager, weshalb
unsere ausgebildeten Kräfte regional in Trier, Koblenz und
Köln, aber auch weltweit gefragt sind“, sagt Hermann-
Josef Melchiors (59), seit 1989 Leiter und Geschäftsführer
der Pflegeschule. Vor drei Jahren wurde beschlossen, den
Pflegeberuf aufzuwerten und die Ausbildung für alle Bereiche
zu vereinheitlichen. Künftig werde es nur noch die
examinierte Pflegefachkraft geben, sagt Melchiors: „Der
Beruf hat auch an Bedeutung gewonnen, weil er künftig
weitere Aufgaben beinhaltet, die dann der examinierten
Pflegefachkraft vorbehalten sind.“ Dazu gehören die
Bedarfserhebung, die Steuerung von Pflegeprozessen und
die Qualitätssicherung. Verzahntes Wissen und der Blick
über den eigenen Bereich seien Voraussetzung dafür:
„Unsere Schüler werden befähigt, Menschen aller Altersgruppen
eigenständig zu beraten, zu pflegen, zu begleiten
und zu betreuen.“
WIE LAUFEN DIE GESCHÄFTE,
HERR MELCHIORS?
Dass man an Neuerungen wachsen kann, dafür ist die Pflegeschule in Daun ein sehr
gutes Beispiel. Hermann-Josef Melchiors, Geschäftsführer und Schulleiter, ist begeistert
von der dynamischen Entwicklung.
Dazu musste sich die Schule neu aufstellen und neu
organisieren. Heute ist das eigens gegründete „Katholische
Bildungsnetzwerk für Pflegeberufe Eifel-Mosel
GmbH“ Träger dieser Pflegeschule. Darin haben sich fünf
große Anbieter wie der Caritasverband Westeifel und die
Gesellschaft der Katharinenschwestern aus dieser Region
zusammenschlossen, um gemeinsam die Ausbildung in
neuen Strukturen zu sichern. Im Vorfeld wurde zudem
der Ausbildungsverbund Eifel-Mosel gegründet. Dazu
gehören zum Beispiel die Maternus-Altenheime, das Seniorenhaus
St. Elisabeth, das Haus Kylltalblick sowie der
Pflegedienst Marion Schneider. Sie schicken nicht nur ihre
künftigen Pflegefachkräfte zur Schule nach Daun, sondern
bieten auch im gemeinsamen Netzwerk die praktische
Ausbildung an, die in der neuen Ausbildungsordnung
einen deutlich größeren Platz hat. Im vergangenen Jahr
war Startschuss der neuen Ausbildung zur Pflegefachkraft.
Von Anfang an habe man das selbstorganisierte Lernen
via E-Learning umgesetzt. Damit werde auch das Ziel
des berufsbegleitenden Lernens gefördert: „Ein breiteres
Grundverständnis bekommen unsere Schüler durch
komplexe Aufgaben, die sie fern der Schule lösen. Und
sie erhalten individuelle Rückmeldungen von den Lehrern
zu ihren Lösungen“, so Melchiors.
64 künftige Pflegefachkräfte sind in die neue Ausbildung
gestartet, das sind 25 Prozent mehr als im Durchschnitt
früherer Jahre. Pro Schüler und Jahr bekommt die Schule
eine landesweit einheitliche Pauschale von 8.580 Euro.
Finanziert wird diese teils vom Land sowie von den Kranken-
und Pflegeversicherungen. Zudem zahlen Patienten
und Bewohner in ambulanten oder stationären Einrichtungen
jeweils eine Pauschale. Ob sich die Finanzierung
der Ausbildung verbessert hat? „Früher gab es eine allgemeine
Pauschale für die Schule. Jetzt ist genau definiert,
wofür welches Geld ausgegeben werden soll. Neben der
Zahl der Lehrer pro Schüler wurde die Zahl der Praxisanleiter
festgelegt.“ Absolventen hätten beste Zukunftschancen
und könnten auch in ein Studium starten. So
wie Melchiors, der einst als Pflegekraft gestartet ist und
dann neben dem Lehramt für Pflegeberufe auch Theologie
und Betriebspädagogik studiert hat. Übrigens bringt jede
Lehrkraft an der Pflegeschule in Daun Kenntnisse aus der
Praxis mit und verfügt über ein pädagogisches Studium.
37
JETZT AUCH NOCH DIE CORONA-KILOS
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Das Rober-Koch-Institut ermittelt nicht nur die Zahlen der Corona-Infizierten. Jetzt hat man
dort sogar festgestellt, dass wir in Zeiten des Lockdowns zugenommen haben.
Jetzt auch noch das: Die Deutschen
haben während des Lockdowns an
Pfunden zugelegt. Und zwar in der Zeit
von April bis September des letzten
Jahres ein knappes Kilo. Das hat auch
das Robert-Koch-Institut ermittelt. Und
schon gibt es genügend Menschen,
die sich über die zusätzlichen Corona-
Kilos ärgern. Die Gewichtszunahme ist
in diesen Tagen nicht verwunderlich,
die Gründe liegen auf der Hand. Wir
halten uns vermehrt in den eigenen vier
Wänden auf, bewegen uns oft weniger
und essen mehr. Der Kühlschrank ist ja
nur ein paar Schritte entfernt und meist
geht unser Essrhythmus im Homeoffice
verloren. Also am besten schnell weg
mit den Corona-Kilos, bevor die sich
festsetzen und neue Maßstäbe fürs Abnehmen
vorgeben. Aber wie? Eventuell
mit Sport? Doch wie schaffe ich das,
wenn das Fitnessstudio seit Monaten
geschlossen ist, die geliebte Laufstrecke
jetzt im Winter vereist oder die früh
einsetzende Dunkelheit eine sportliche
Betätigung draußen im Freien irgendwie
nicht zulässt?
Muss ich mir für zu Hause jetzt
Laufband, Stepper, Gewichte und Co
zulegen, um die Kilos weg zu bekommen?
Nein, sagt Erich Wassong vom
Fitnessstudio BodyFit in Gerolstein und
Jünkerath: „Es gibt genügend Übungen,
die man auch ohne Geräte machen
kann. Man kann beispielsweise ganz
einfach zu Hause dreimal die Woche
rund 45 Minuten lang Ganzkörperübungen
machen. Das geht ganz einfach
- auch in der Mittagspause im Büro. Ob
es nun Liegestützen oder Kniebeugen
sind, alles was den Körper in Bewegung
hält ist von Vorteil“, so Wassong. Wer es
dann etwas konkreter und anschaulicher
haben möchte, der kann auch auf die
Erich Wassong, Besitzer der Fitnessstudios in Gerolstein
und Jünkerath bietet Fitness per Online-Kurse
zur Überbrückung während der Coronakrise an.
Sport zu hause geht auch ohne Geräte. Man muss
es nur machen wollen.
Videokurse zugreifen, die sein Studio
jetzt in Coronazeiten zur Überbrückung
anbietet (www.bodyfit-juenkerath.de).
Aber auch wenn Sport in Fitnessstudios
und draußen wieder möglich ist, wer
durch Joggen, Radfahren oder Walken
die Kilos wieder runter schwitzen will,
der braucht Geduld und Ausdauer.
Bis zu 800 Kalorien verbrennt man im
Durchschnitt mit einer Stunde Laufen.
Aber 7000 davon stecken alleine in
einem einzigen Kilogramm Körperfett.
Und die kann man nicht so ohne weiteres
wegtrainieren. Was bleibt uns dann
in diesen Tagen? Die Aufnahme von
Kalorien beim Essen herunterschrauben,
das scheint hier die deutlich effektivere
Maßnahme zu sein, um die Corona-
Kilos wieder weg zu bekommen. Also
bestimmte Sorten von Lebensmitteln
reduzieren. Etwa fettreiche Wurst und
Käse, weil die viele Kalorien enthalten.
Oder man spart eher Kohlenhydrate in
Brot, Kartoffeln, Nudeln und Süßigkeiten
ein, weil dadurch die Schwankungen
des Blutzuckerspiegels und Heißhungerattacken
geringer werden. Im Grunde
geht es immer nur um eines: Wie kann
ich so essen, dass ich auch bei knapper
Kalorienzufuhr möglichst satt werde?
Wunder darf man sich nicht versprechen.
Eine machbare Lösung könnte
sein, welcher Verzicht am besten zu den
eigenen Vorlieben passt, sich also am
ehesten in den Alltag integrieren lässt.
Denn was nützen alle Ernährungsstudien
und Tipps, wenn man nach einer
Woche nichts sehnlicher essen möchte
als Brot oder Kartoffeln? Wer abnehmen
will, der sollte sich am besten ganz eigene
Regeln setzen. Und im Kampf gegen
die eigene Natur nicht allzu verbissen
werden.
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Landtagswahl am 14. März