19.03.2021 Aufrufe

orange7 Prüm Februar 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gegründet wurde die Pflegeschule in Daun im Jahr

1952 durch die Katharinenschwestern, die auch

Träger des Krankenhauses Maria-Hilf in Daun und mehrerer

Senioren-Einrichtungen in der Region sind. „Unsere

Ausbildung war immer ein Exportschlager, weshalb

unsere ausgebildeten Kräfte regional in Trier, Koblenz und

Köln, aber auch weltweit gefragt sind“, sagt Hermann-

Josef Melchiors (59), seit 1989 Leiter und Geschäftsführer

der Pflegeschule. Vor drei Jahren wurde beschlossen, den

Pflegeberuf aufzuwerten und die Ausbildung für alle Bereiche

zu vereinheitlichen. Künftig werde es nur noch die

examinierte Pflegefachkraft geben, sagt Melchiors: „Der

Beruf hat auch an Bedeutung gewonnen, weil er künftig

weitere Aufgaben beinhaltet, die dann der examinierten

Pflegefachkraft vorbehalten sind.“ Dazu gehören die

Bedarfserhebung, die Steuerung von Pflegeprozessen und

die Qualitätssicherung. Verzahntes Wissen und der Blick

über den eigenen Bereich seien Voraussetzung dafür:

„Unsere Schüler werden befähigt, Menschen aller Altersgruppen

eigenständig zu beraten, zu pflegen, zu begleiten

und zu betreuen.“

WIE LAUFEN DIE GESCHÄFTE,

HERR MELCHIORS?

Dass man an Neuerungen wachsen kann, dafür ist die Pflegeschule in Daun ein sehr

gutes Beispiel. Hermann-Josef Melchiors, Geschäftsführer und Schulleiter, ist begeistert

von der dynamischen Entwicklung.

Dazu musste sich die Schule neu aufstellen und neu

organisieren. Heute ist das eigens gegründete „Katholische

Bildungsnetzwerk für Pflegeberufe Eifel-Mosel

GmbH“ Träger dieser Pflegeschule. Darin haben sich fünf

große Anbieter wie der Caritasverband Westeifel und die

Gesellschaft der Katharinenschwestern aus dieser Region

zusammenschlossen, um gemeinsam die Ausbildung in

neuen Strukturen zu sichern. Im Vorfeld wurde zudem

der Ausbildungsverbund Eifel-Mosel gegründet. Dazu

gehören zum Beispiel die Maternus-Altenheime, das Seniorenhaus

St. Elisabeth, das Haus Kylltalblick sowie der

Pflegedienst Marion Schneider. Sie schicken nicht nur ihre

künftigen Pflegefachkräfte zur Schule nach Daun, sondern

bieten auch im gemeinsamen Netzwerk die praktische

Ausbildung an, die in der neuen Ausbildungsordnung

einen deutlich größeren Platz hat. Im vergangenen Jahr

war Startschuss der neuen Ausbildung zur Pflegefachkraft.

Von Anfang an habe man das selbstorganisierte Lernen

via E-Learning umgesetzt. Damit werde auch das Ziel

des berufsbegleitenden Lernens gefördert: „Ein breiteres

Grundverständnis bekommen unsere Schüler durch

komplexe Aufgaben, die sie fern der Schule lösen. Und

sie erhalten individuelle Rückmeldungen von den Lehrern

zu ihren Lösungen“, so Melchiors.

64 künftige Pflegefachkräfte sind in die neue Ausbildung

gestartet, das sind 25 Prozent mehr als im Durchschnitt

früherer Jahre. Pro Schüler und Jahr bekommt die Schule

eine landesweit einheitliche Pauschale von 8.580 Euro.

Finanziert wird diese teils vom Land sowie von den Kranken-

und Pflegeversicherungen. Zudem zahlen Patienten

und Bewohner in ambulanten oder stationären Einrichtungen

jeweils eine Pauschale. Ob sich die Finanzierung

der Ausbildung verbessert hat? „Früher gab es eine allgemeine

Pauschale für die Schule. Jetzt ist genau definiert,

wofür welches Geld ausgegeben werden soll. Neben der

Zahl der Lehrer pro Schüler wurde die Zahl der Praxisanleiter

festgelegt.“ Absolventen hätten beste Zukunftschancen

und könnten auch in ein Studium starten. So

wie Melchiors, der einst als Pflegekraft gestartet ist und

dann neben dem Lehramt für Pflegeberufe auch Theologie

und Betriebspädagogik studiert hat. Übrigens bringt jede

Lehrkraft an der Pflegeschule in Daun Kenntnisse aus der

Praxis mit und verfügt über ein pädagogisches Studium.

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!