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orange7 Prüm Februar 2021

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© U. J. Alexander - stock.adobe.com

Das Corona-Virus sorgt

dafür, dass wir verzichten

– vornehmlich auf das, was uns

am meisten Freude macht. Die

Restaurants sind geschlossen. Bis

auf Weiteres bleiben auch in Kinos,

Konzerthäusern, Theatern und

Kunstgalerien die Rollläden unten.

Kultur hat Pause, auch im ganz

Kleinen: Im Chor singen – geht

nicht. Bandproben? Dürfen nicht

stattfinden. Außer wenn alle Musiker

zu einem Haushalt gehören.

Fußballspiele? Abgesagt! Genauso

wie kegeln, tanzen, Vereinsmeierei

jeder Art, Training im Fitness-Studio

oder der Einkaufsbummel. Was

bleibt uns noch, wenn der Besuch

im Supermarkt zum Highlight des

Tages wird? Kein Wunder, dass sich

mancher fühlt wie im Gefängnis

– bestraft für die Sterblichkeit.

Männer entdecken inzwischen aus

reiner Verzweiflung die Werkstatt

im eigenen Keller wieder und

basteln jetzt, was das Zeug hält.

Manche Frau wird ihre über Jahre

vernachlässigten Stricknadeln wieder

ausgraben und für Nachschub

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SCHLUSS MIT LUSTIG

Schon seit November ist wieder Schluss mit lustig. Nichts los in Deutschland, fast alle Kontakte

runtergefahren. Und offensichtlich wird das noch so bleiben müssen. Da stellen sich täglich Fragen:

Was fangen wir an mit der vielen Zeit, die jetzt übrig ist?

bei den Socken sorgen. Im Zweifel

geht es zusammen raus in die

„schöne Natur“ – auch bei weniger

schönem Wetter. Immerhin dürfen

wir wandern, aber auch nur im

kleinen Kreis derjenigen, die sowieso

zum Haushalt gehören.

Was hingegen immer geht, ist

spielen. Neuerdings, das zeigen

mehrere Studien, soll das altbekannte

klassische Brettspiel wieder

„in“ sein. Im gesamten Corona-Jahr

ist demnach deren Umsatz um acht

Prozent gestiegen. Dabei hat der

Gesellschaftsspiele sind in der Corona-

Zeit wieder sehr gefragt.

© Mickis Fotowelt - stock.adobe.com

Absatz von Kinderspielen kaum zugelegt.

Bei Puzzles waren vor allem

die Motive für Erwachsene gefragt.

Auch bei den Brettspielen war der

Run auf Klassiker für Erwachsene

wie Monopoly oder Siedler von

Catan am größten. Logikspiele wie

Escape-Games gingen ebenfalls

häufig über die Ladentheke, bei

denen Gruppen gemeinsam eine

Lösung finden müssen.

Ob auch in der Region wieder

mehr gespielt wird? „Ja das nehme

ich stark an“, sagt Leslie Raabe.

Die Inhaberin der Buchhandlung

Raabe in Gerolstein hat festgestellt,

dass der Umsatz bei Gesellschaftsspielen

in die Höhe ging. Jedenfalls

in den Wochen, in denen sie ihr

Geschäft offenhalten durfte. Klassische

Spiele seien derart gefragt

gewesen, dass es Schwierigkeiten

gab, Nachschub bei Monopoly

und Scrabble zu beschaffen. Auch

Strategie-Spiele wie Escape-Room

seien gefragt: „Diese Spiele kann

man nur einmal spielen. Es kann

sein, dass man zum Erreichen des

Zieles ein Blättchen nass machen

muss, damit man eine Telefonnummer

lesen kann, die man anrufen

sollte.“ Auch Kriminalfälle kann

man auf diese Weise lösen. Immerhin

bieten solche Spiele eine oder

anderthalb Stunden Spannung.

Begehrt sei auch das Spiel des

Jahres „Pictures“, wo auf kreative

Weise Bilder gelegt werden, die

von der gegnerischen Gruppe zu

erraten sind. „Wir haben auch

deutlich mehr Bücher verkauft.

Sie hatte Schwierigkeiten, Nachschub für

Brettspiele zu organisieren: Leslie Raabe,

Inhaberin der Buchhandlung Raabe in

Gerolstein.

Dazu gehören Krimis, Jugendbücher,

Beschäftigungsbücher und

natürlich alles, was auf den Bestsellerlisten

steht“, sagt Raabe. Damit

niemandem langweilig wird, gibt

sie auch während des Lockdowns

bestellte Waren gerne kontaktlos an

ihre Kunden heraus.

Katharina Müller (31) aus Oberbettingen

hatte alle Zeit der Welt. Im

Juni des vergangenen Jahres sprach

die Post der Briefträgerin ein Berufsverbot

aus, weil sie schwanger

ist. „Das hatte zwei Gründe:

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