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Zuwächse beim Arbeitseinsatz geringer als beim BIP und die Arbeitsproduktivität (das preisbereinigte<br />
BIP je erwerbstätige Person) stieg um 0,9 % (Deutschland: + 0,1 %). Die Zahl der geleisteten<br />
Arbeitsstunden stieg um 1,3 % (Deutschland: + 1,4 %) und die auf die Arbeitsstunde bezogene Produktivität<br />
war um 0,9 % größer als 2017 (deutschlandweit war diese zum Vorjahr identisch).<br />
Den größten Beitrag zum hessischen Wirtschaftswachstum leisteten die Dienstleistungsbereiche mit<br />
+ 1,9 % (Deutschland: + 1,6 %). Das produzierende Gewerbe zeigte mit einem Zuwachs von 3,2 %<br />
(Deutschland: + 1,2 %) die größere Dynamik. Die Wachstumsdynamik im produzierenden Gewerbe<br />
wurde ebenso vom verarbeitenden Gewerbe als auch vom Baugewerbe getragen. Das verarbeitende<br />
Gewerbe in Hessen zeigte teils kräftige Umsatzentwicklungen mit + 2,7 % zu (Deutschland:<br />
1,0 %). Das Baugewerbe verbuchte mit 7,5 % ein kräftiges Plus (Deutschland: + 3,0 %).<br />
Die Metropolregion FrankfurtRheinMain besitzt weiterhin eine hohe Wirtschaftskraft, und die Wirtschaft<br />
ist in diesem Großraum sehr stark international ausgerichtet und besonders vielfältig.<br />
➔ Mit Beginn der Corona-Krise begann ab dem ersten Quartal 2020 der plötzliche Einbruch<br />
mit -10,1 % 21 und derzeit -5,8 % 22 des Bruttoinlandsprodukts – der stärkste Rückgang<br />
seit 1970.<br />
Da sich jedoch seit dem Jahr 2000 die Wirtschaftsleistung abgekoppelt von der des Abfallaufkommens<br />
entwickelte, ist eine Übertragung bzw. Verhältnismäßigkeit „gute oder schlechte Wirtschaftslage<br />
= hohes oder niedriges Abfallaufkommen“ nicht mehr gegeben 23 . Direkte Rückschlüsse für das<br />
<strong>AWK</strong> entfallen somit!<br />
So lag die Abfallintensität als ein Indikator für<br />
Abfallaufkommen ≠ → Wirtschaftsleistung die Entkopplung des Abfallaufkommens von<br />
der Wirtschaftsleistung 2017 bei nur noch<br />
71,4 % (2000 waren es 100 %). Das Netto-<br />
Abfallaufkommen sank in Deutschland zwischen den Jahren 2000 und 2017 um rund 12 %.<br />
Auf Corona-relevante Einflüsse, die das Abfallaufkommen im <strong>RMA</strong>-Gebiet beeinflussen, wird im<br />
Rahmen der Zielbetrachtung und des Ausblicks für die nächsten Jahre ab dem Kapitel 10 eingegangen.<br />
2.2 Organisationsstruktur<br />
In Hessen sind die Landkreise, kreisfreien Städte und Gemeinden gem. § 1 Abs. 1 des HAKrWG die<br />
öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE). Sie haben die in ihrem Gebiet anfallenden Abfälle<br />
einzusammeln (§1 Abs. 2 HAKrWG).<br />
Entgegen der rechtlichen Ausgestaltung der übrigen Bundesländer sind in Nordrhein-Westfalen und<br />
in Hessen die kreisfreien Städte und Landkreise (LK) für die Entsorgung zuständig. Geregelt ist das<br />
für Hessen in § 1 Abs. 3 HAKrWG. Im <strong>RMA</strong>-Gebiet wurde der Transport der Abfälle an die kreisangehörigen<br />
Kommunen als eigene Pflicht übertragen.<br />
Die Abfallsammlung erfolgt im Holsystem. Die verschiedenen Abfallfraktionen werden in den dafür<br />
vorgesehenen Behältern haushaltsnah durch die Bürgerinnen und Bürger gesammelt und von der<br />
21 Pressemitteilung Nr. 287, Statistisches Bundesamt, 30.07.2020 sowie<br />
URL:https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/bip-einbruch-erste-bilanz-einer-jahrhundert-krise-16882481.html, 30.07.2020<br />
22 URL: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/wirtschaftliche-entwicklung.html, 25.08.2020<br />
23 Abfallintensität und Abfallaufkommen, Umweltbundesamt.de, 15.10.2019<br />
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