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ELMA_Magazin_AprMai_web

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ELTERN<br />

MAGAZIN<br />

FÜR DIE<br />

METROPOL<br />

REGION<br />

# 9<br />

A P R<br />

M A I<br />

2 0 2 1<br />

TITELTHEMA<br />

FRIDAYS FOR ...<br />

WHAT?<br />

Nur weil die Klimabewegung<br />

unsichtbar ist, ist das Thema<br />

noch längst nicht weg.<br />

DIE GROßE<br />

OSTER-<br />

VERLOSUNG<br />

DIE GROßE<br />

OSTER-<br />

VERLOSUNG<br />

BUNTSTIFTSETS FABER-CASTELL<br />

KINDERSITZ CYBEX<br />

BOBBY CAR BIG<br />

BUNTSTIFTSETS FABER-CASTELL<br />

HOLZBAUSTEINE BIOBLO<br />

KINDERSITZ CYBEX<br />

KINDERBUGGY CYBEX<br />

BOBBY CAR BIG<br />

STAPELSTEINE JOBOO<br />

KINDERBUGGY CYBEX<br />

TONIES BOXINE<br />

TOONIES UVM.<br />

© Lisa5201<br />

UVM.<br />

SOZIALES<br />

DIE RUHE NACH<br />

DEM STURM<br />

Umgangsbegleiter als<br />

Brückenbauer<br />

HELDENREICH<br />

IMMER VOLL<br />

MITGEHEN<br />

Lars auf dem Weg<br />

zum E-Sport Profi<br />

NIMM MICH MIT<br />

KOSTENLOS<br />

DEINE NEUE <strong>ELMA</strong><br />

EL-MAGAZIN.DE


EDITORIAL<br />

3<br />

<strong>ELMA</strong>S<br />

EDI<br />

TOR<br />

IAL<br />

informativ . überraschend . familiär<br />

LIEBE <strong>ELMA</strong>S,<br />

wenn Menschen nicht richtig wissen, was sie sagen sollen, dann sprechen sie gerne<br />

mal übers Wetter: zu kalt, zu warm, zu nass, zu dunkel – irgendwas ist ja immer. Unser<br />

schlauer und garantiert völlig korrekter Beitrag dazu lautet: „Es wird Frühling! Und<br />

jetzt lasst uns über was Wichtigeres sprechen!“<br />

Deswegen sprechen wir mit euch lieber übers Klima und vor allem mit Leuten, die<br />

viel zu dessen Schutz zu sagen haben – und manchmal auch gar nichts. Mit Leuten,<br />

die draußen einstehen für etwas, das drinnen nicht so gut gesehen wird. Und mit<br />

Leuten, die jetzt kämpfen für etwas, das erst später sichtbar werden wird. Und wir<br />

haben nachgefragt: Nur weil wir „Fridays for Future“, die große gesellschaftliche<br />

Bewegung des Jahrzehnts, seit zwölf Monaten nicht mehr laut und deutlich ständig<br />

sehen können – sind die Ziele deswegen fort?<br />

Ok, dann jetzt mal doch ganz kurz zum Wetter, das steht nämlich eindeutig auf „Raus<br />

mit euch!“ Schüttelt euch die Staubmäuse aus den Haaren und die Spinn<strong>web</strong>en von<br />

den Ohren, macht die Räder klar und die Entdeckernasen frei und sucht euch eure<br />

Abenteuer. Klettert in Schränke und findet darin Spielplätze und Geschichten, malt<br />

euch Zauberstücke auf die Backen und mit euren Lieblingsliedern laut die Sonne in<br />

die Luft. Wenn ihr Lust habt, schickt uns eure schönsten <strong>ELMA</strong>-Frühlingslaunebilder.<br />

Und bleibt neugierig!<br />

Eure <strong>ELMA</strong>s<br />

BLEIB IN VERBINDUNG MIT <strong>ELMA</strong><br />

UND FOLGE UNS AUF: #<strong>ELMA</strong>MAG<br />

el-magazin.de<br />

elma.magazin<br />

elma.magazin<br />

Verbinde dich mit anderen Familien<br />

und teile deine Abenteuer mit dem<br />

hashtag #elmamag


4 INHALT<br />

KRIMS & KRAMS<br />

6 <strong>ELMA</strong> LIEBLINGE:<br />

FÜR DRINNEN UND DRAUßEN<br />

14<br />

16<br />

22<br />

24<br />

26<br />

32<br />

34<br />

40<br />

42<br />

44<br />

46<br />

LEBENSRAUM<br />

PLASTIK? NEIN DANKE!<br />

SCHÖNE SACHEN OHNE PLASTIK<br />

BAYREUTH – MARKTGRÄFLICHES<br />

ZWISCHEN SCHOKO- UND BIERFABRIK<br />

GARTENKOLUMNE:<br />

RANK´S NOT DEAD!<br />

MIT GROßEN SCHRITTEN ZUM<br />

KLEINEN FUßABDRUCK –<br />

CO2-CHALLENGE<br />

AB IN DIE TIEFE – UNSERE<br />

HÖHLEN ENTDECKEN<br />

TITELTHEMA<br />

FRIDAYS FOR ... WHAT?<br />

BRENNGLAS FÜR GLOBALES THEMA<br />

WAS KANN ICH SCHON TUN? –<br />

KLEINE BEISPIELE FÜR GROSSE HILFE<br />

TOGETHER FOR FUTURE – MIT DEN<br />

ELTERN AUF DER DEMO<br />

KONFRONTIERT UNS! – WAS KOMMT<br />

AUF DEM LAND NOCH AN?<br />

EIN REPRÄSENTATIVER QUER-<br />

"<br />

SCHNITT DURCH DIE GESELLSCHAFT<br />

SIEHT ANDERS AUS" - FFF UND<br />

DIE KRITIK<br />

AUFGELISTET<br />

48 25 DINGE FÜR DRAUßEN<br />

50<br />

52<br />

53<br />

BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

RAUS MIT DER FAMILIE ... IDEEN<br />

AUS DEM FAMILIENBLOG.DE<br />

JENAPLAN-GYMNASIUM NÜRNBERG –<br />

LEHR- UND FAHRPLAN FÜRS LEBEN<br />

NACHGEFRAGT – DIGITALE<br />

LERNPLATTFORM<br />

<strong>ELMA</strong><br />

I N<br />

HA<br />

LT<br />

A P R<br />

M A I<br />

2 0 2 1<br />

#SUPPORTYOURLOCALS<br />

56<br />

60<br />

62<br />

66<br />

68<br />

70<br />

72<br />

GESUNDHEIT & FITNESS<br />

JEDER SCHLUCK IST EIN SCHLUCK<br />

ZU VIEL – ALKOHOL UND<br />

SCHWANGERSCHAFT<br />

SEHENDEN AUGES INS LEBEN –<br />

DER OPTIKER ZEIGT DEN WEG<br />

WENN DER BAUCHSCHMERZ<br />

GEFÄHRLICH WIRD –<br />

BLINDDARMENTZÜNDUNG<br />

MEDIEN<br />

BUCHREZENSIONEN<br />

KINOPROGRAMM<br />

MAHLZEIT<br />

MARMORKUCHEN – OHNE MEHL UND<br />

ZUCKER VON JASMIIN MENGELE<br />

(SOULFOOD LOWCARBERIA)<br />

GASTROKOLUMNE: HUCKEPACK<br />

INS BEERENLAND<br />

KULTUR<br />

74 SO EIN THEATER! - WAS BRINGT<br />

DAS BÜHNENSPIEL DEN KINDERN?<br />

UNSERE WELT<br />

78 WE ARE FAMILY –<br />

FAMILIEN STELLEN SICH VOR<br />

80<br />

84<br />

RECHT UND SOZIALES<br />

DIE RUHE NACH DEM STURM –<br />

UMGANGSBEGLEITER ALS<br />

BRÜCKENBAUER<br />

RECHTSKOLUMNE: WAS PASSIERT<br />

VOR DEM FAMILIENGERICHT?<br />

MACHT MAL<br />

86 ERINNERUNGSKISTCHEN FÜR DIE<br />

FREUNDSCHAFT – EVA LINDNER-<br />

KIRSTEN ZEIGT WIE'S GEHT<br />

HELDENREICH<br />

90 IMMER VOLL MITGEHEN – LARS AUF<br />

DEM WEG ZUM E-SPORT PROFI<br />

MEHR AUF EL-MAGAZIN.DE<br />

<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

92 KURZ & KNACKIG – NEUES AUS<br />

DER METROPOLREGION


INHALT<br />

5<br />

FRIDAYS<br />

FOR ...<br />

WHAT?<br />

Nur weil die Klimabewegung<br />

unsichtbar ist, ist das Thema<br />

noch längst nicht weg.<br />

32<br />

Alles für die<br />

Schule<br />

DIE RUHE<br />

NACH<br />

DEM STURM<br />

Umgangsbegleiter als<br />

Brückenbauer<br />

80<br />

Wir haben geöffnet!<br />

Aktuell Mo-Sa 9.30 - 18.00 Uhr<br />

IMMER VOLL<br />

MITGEHEN<br />

Lars auf dem Weg<br />

zum E-Sport Profi<br />

90<br />

SCHULTASCHEN<br />

NEUHEITEN<br />

Top Beratung vom Profi<br />

Alle Trend Marken<br />

Neueste Modelle<br />

Riesige Auswahl<br />

Gleich mitnehmen<br />

Saueracker Concept Store<br />

Waldstr. 99-105, 90763 Fürth<br />

Telefon: 0911 660 68-430<br />

Sitz: Saueracker GmbH & Co. KG,<br />

Xantener Str. 8, 90411 Nürnberg


6 KRIMS & KRAMS<br />

Es gibt Dinge, die hat man als Familie einfach. Weil man sie braucht (Tupperdosen<br />

und Feuchttücher) oder weil sie überlebensnotwendig sind (Kuschelbär Heinzi und<br />

Elsa-Pflaster). Und dann gibt es ein paar Dinge, die findet man (fast) überall, wo es<br />

Kinder gibt; gestern wie heute, und hoffentlich auch morgen noch. Klassiker eben.<br />

Hier sind die Dinge, die in den Familien der <strong>ELMA</strong>-Redaktion nicht wegzudenken sind.<br />

Text Astrid Schmitt<br />

K RIMS & KRAMS<br />

T<br />

R<br />

I<br />

P<br />

P<br />

T<br />

R<br />

A<br />

P<br />

P<br />

Designtechnisch ist Schweden ganz schön weit vorn.<br />

Einer der großen Familien- Klassiker ist definitiv der zeitlose<br />

Tripp Trapp von Stokke. Von Geburt an können die<br />

Zwerge im Newborn-Aufsatz an den Mahlzeiten teilnehmen,<br />

später im sicheren Baby- und dann im Kindersitz.<br />

Auch für die Erwachsenen ist der Stuhl recht komfortabel,<br />

dank verstellbarer Sitz- und Fußplatten. Das Design<br />

ist zeitlos und die Farbpalette riesengroß – der Stokke<br />

Tripp Trapp ist ein echter Familien-Klassiker. Weltweit.<br />

STOKKE ® TRIPP TRAPP ® , ab 194 Euro, gesehen bei<br />

BabyOne, Nürnberg und Fürth<br />

© Stokke<br />

© cybex<br />

KINDERSITZ CYBEX PALLAS G I-SIZE<br />

Ein Autokindersitz ist für lange Zeit Begleiter von Familien.<br />

Bei der Auswahl stehen Sicherheit, Platz und auch die Nutzungsdauer<br />

im Zentrum der Entscheidung. Der international<br />

erfolgreiche Bayreuther Konzern Cybex staubt seit Jahren für<br />

seine Kindersitze Preise, Auszeichnungen und Bestnoten von<br />

Familien ab. Der neueste Coup, der Pallas G i-Size, ist ein<br />

über zehn Lebensjahre lang einsetzbarer 2-in-1-Kindersitz mit<br />

fortschrittlicher Fangkörpertechnologie. Der Fangkörper kann<br />

helfen, das Risiko von Nackenverletzungen bei Unfällen um<br />

40 % zu senken. Ist das Kind groß genug, wird er einfach weggelassen, sodass das Kind trotzdem noch in<br />

einem Boostersitz mit Rückenlehne geschützt bleibt – und zwar bis zum zwölften Lebensjahr. Für Zusatzschutz<br />

sorgt ein Seitenaufprallschutz, und ein bequemer Sitz darüber hinaus für ausgedehnte Nickerchen<br />

bei längeren Fahrten. Kurzum: Er ist wahrscheinlich der Beste seiner Art und damit eine unbedingte Kaufempfehlung<br />

der <strong>ELMA</strong>-Redaktion. Geeignet ab ca. 15 Monaten bis ca. 12 Jahre (ca. 9-50 kg).<br />

Kindersitz Cybex Pallas G i-Size, 279,95 Euro, gesehen bei cybex.de, Bayreuth


KRIMS & KRAMS<br />

7<br />

BUNTSTIFTE<br />

Kinder lieben es, zu malen. Und zwar endlos viele Bilder. Das ist auch<br />

gut und sehr wichtig für die Entwicklung. Um den Kauf sehr sehr sehr<br />

vieler verschiedener Stifte kommen Eltern sicher nicht herum: Bunt-,<br />

Filz-, Glitzer-, Aquarell- oder Bleistift, und später auch der Füller.<br />

Stifte aller Art und Farbe gehören in jeden Haushalt. Basta! Seit 250<br />

Jahren ist der Steiner Qualitäts-Hersteller Faber-Castell einer der<br />

erfolgreichsten Stiftproduzenten weltweit und mit seiner Produktpalette<br />

in vielen Kinderzimmern, Büros und Ateliers zu finden.<br />

Kein Wunder, denn die Qualität der Produkte ist hervorragend<br />

und die Palette sowie Auswahl schier unendlich. Wir möchten<br />

unbedingt den tollen Shop direkt neben dem imposanten<br />

Steiner Schloss empfehlen (hat auch derzeit geöffnet) – da<br />

findet man eine unglaublich tolle Auswahl und kann das<br />

Schöne mit dem noch Schöneren verbinden: einer Tour<br />

durch Schloss und Park – gut für die Inspirationen<br />

zum Malen daheim.<br />

Polychromos Farbstift, 120er Holzkoffer,<br />

350 Euro, / oder Classic Colour Buntstift,<br />

48er Kartonetui, 28 Euro, gesehen bei<br />

faber-castell.de, Stein<br />

© Faber-Castell<br />

ADVERTORIAL<br />

TOGETHER@HOME<br />

FÜR DIE GANZE FAMILIE<br />

Am Samstag, den 24. April öffnen wir unsere digitale Museumstür für euch. Gemeinsam mit euren Eltern und<br />

Geschwistern könnt ihr nachmittags vom Wohn- oder Kinderzimmer aus an spannenden Workshops teilnehmen.<br />

Barbara und Lotte zeigen euch, wie ihr Tape-Art-Postkarten und Stempelbücher selbst gestalten könnt. Materialpakete<br />

könnt ihr gegen Gebühr im Museum abholen oder selbst besorgen. Wir sind schon gespannt auf eure Meisterwerke!<br />

Kerstin macht mit euch eine Yoga-Stunde, für die ihr keine Vorkenntnisse braucht. Vielleicht kommen auch<br />

Bären, Hunde oder Hasen vorbei! Denn jeder darf sein Lieblingstier als Yoga-Figur nachstellen. Alle Workshops<br />

finden via Zoom statt und sind kostenlos.<br />

Ab 19 Uhr eröffnen wir auf der<br />

Plattform gather.town Bar und Tanzfläche<br />

– dann sind eure Eltern dran! Die<br />

ersten 50 Familien, die sich per E-Mail<br />

(mkn.anmeldung@mspt.de) bei uns<br />

melden und den ganzen Tag dabei<br />

sind, erhalten per Post ein kostenloses<br />

Aktionspaket zugeschickt. Schnell sein<br />

lohnt sich!<br />

Sichert euch bald einen Platz für die<br />

digitalen Workshops, denn die Plätze<br />

sind begrenzt.<br />

Mehr Informationen findet ihr hier:<br />

mfk-nuernberg.de/together-at-home/


8 KRIMS & KRAMS<br />

SCHAUKELPFERD PETER,<br />

OSTHEIMER<br />

Gibt es Kinderzimmer ohne Schaukeltier? Wir<br />

kennen keins. Das Schaukelpferd gehört seit Jahrhunderten<br />

in die gute Kinderstube. Mit Peter hat<br />

der Qualitätshersteller Ostheimer einen Klassiker<br />

am Start, der sicher noch an die Ururururenkel<br />

weitergegeben werden kann, denn er ist stabil,<br />

robust und schnörkellos. Mit dem Pferdchen werden<br />

Gleichgewichtssinn und Körperbeherrschung<br />

trainiert. Reiterinnen und Reiter ab 18 Monaten<br />

dürfen sich aufschwingen – und das werden sie<br />

auch. Garantiert!<br />

Schaukelpferd Peter mit Lehne von Ostheimer:<br />

219,95 Euro, gesehen bei Lindwurm,<br />

Nürnberg<br />

SAFARI-MEMORY AUS HOLZ<br />

VON FERM LIVING<br />

Ach ja, Memory – ein prima Training für Gedächtnis und erste<br />

Regeln, und das schon seit ewigen Zeiten und tausenden von<br />

Ausführungen. Einfach, weil es geliebt wird. Von den Kleinen,<br />

den Großen und den noch Größeren. Das schöne Holz-Safari-Memory-Spiel<br />

von ferm Living hilft euren Lütten dabei,<br />

die Konzentrationsfähigkeit zu schulen, und zwar mit den<br />

hübschen Zeichnungen von Tieren und Pflanzen der afrikanischen<br />

Savanne. Weil so ein Memory ein All-Time-Favorit und<br />

Spiele-Klassiker zum Verschenken ist,<br />

kommt das Exemplar von ferm Living<br />

in einer schicken Box daher.<br />

Safari-Memory aus Holz, 19,95 Euro,<br />

gesehen bei Sein & Haben Conceptstore,<br />

Nürnberg<br />

Goldschmiede Geburts- und<br />

Taufgeschenke & Spielwaren<br />

in Gostenhof<br />

Mi–Fr 11:00 –18:00 / Sa 11:00 –14:00<br />

Austr.26 / 90429 Nürnberg<br />

www.gold-kinder.de<br />

© ferm Living


KRIMS & KRAMS<br />

9<br />

© bioblo<br />

SUPERSMARTE<br />

HOLZBAUSTEINE<br />

HULA-HOOP-REIFEN<br />

Momentan erlebt er ein echtes Revival als<br />

Fitnessgerät Nr. 1. Eigentlich schwingen ihn<br />

sich Kids ab dem Kindergartenalter um Hüften,<br />

Beine oder Arme, um den Körper in Bewegung<br />

und den Spaß in Schwung zu bringen:<br />

schwingen, werfen, rollern, alleine oder<br />

zusammen, die Reifen in drei Größen bieten<br />

wirklich jede Menge Möglichkeiten, und mit<br />

den coolen, schillernden Designs sehen die<br />

Teile einfach richtig klasse aus. Eigentlich eine<br />

gute Idee, um gemeinsam mit Söhnchen oder<br />

Töchterchen um die Wette zu swingen …<br />

Hula-Hoop-Reifen in drei verschiedenen<br />

Größen, 14,90 Euro, gesehen bei<br />

mau-mau, Fürth<br />

In unser aller Kinderzimmer war Holz ein fester Bestandteil,<br />

aber an die bunte Coolness heutiger Plastikspielzeuge<br />

kam das natürlich kaum heran. Das Beste aus beiden Welten<br />

kombiniert nun das österreichische „Bioblo“: Die supersmarten<br />

Öko-Bausteine aus Holz und Upcycling-Kunststoff<br />

zeigen mit ihren bunten Blöcken im Wabendesign, wie<br />

modern und kreativ Nachhaltigkeit sein kann. Ganz gleich,<br />

ob ihr eurer Fantasie freien Lauf lasst oder euch entlang<br />

der Step-by-Step-Anleitung zum lustigen Drachenkopfgebilde<br />

hangelt. Gibt’s als vorsortierte Kreativbox oder freie<br />

Auswahl.<br />

Start Box „Basic-Mix“ mit 70 Bausteinen, 24,90 Euro,<br />

gesehen bei bioblo.com


10 KRIMS & KRAMS<br />

OBSTGARTEN<br />

Es ist wohl DAS Kultspiel schlechthin, und die meisten von<br />

uns kennen es wahrscheinlich noch aus der eigenen Kindheit:<br />

Obstgarten von Haba. Rabe Theo wartet darauf, die<br />

reifen und leckeren Früchte der vier Obstbäume vor den<br />

Spielern zu stibitzen. Bei diesem lustigen Farbwürfelspiel<br />

geht Gewinnen und Verlieren nur im Team. Seit 35 Jahren<br />

würfeln und pflücken Eltern nun schon gemeinsam mit<br />

ihren Kids – und hoffentlich bleibt das auch so! Übrigens ist<br />

das Obstgarten-Universum inzwischen vom Magnetspiel für<br />

die Kleinsten über den ersten Obstgarten (2+) und Fädelbis<br />

hin zu Kartenspielen gewachsen, und selbst den Raben<br />

Theo gibt es inzwischen als Handpuppe. Wie schön!<br />

© X-World Skateshop<br />

Obstgarten HABA, 34,99 Euro, gesehen bei haba.de<br />

© Haba<br />

Entdecke mit Jacques und Lisa<br />

die Hugenottenstadt Erlangen<br />

© opinel<br />

Eine Stadterkundungstour<br />

voll kniffliger Rätsel<br />

und Überraschungen!<br />

KÜCHENMESSER „LE PETIT CHEF”<br />

Für 4 Euro im Stadtmuseum Erlangen:<br />

stadtmuseum@stadt.erlangen.de<br />

telefonisch unter 09131 / 86 29 72<br />

Stadtmuseum Erlangen<br />

Martin-Luther-Platz 9<br />

91054 Erlangen<br />

erlangen.de/stadtmuseum<br />

Im Haushalt zu helfen finden Kids toll (naja, meistens).<br />

Und damit sie sich in der Küche nützlich machen können<br />

– und auch Lust darauf haben –, ist das Messerset von<br />

Opinel eine prima Idee. Wir finden nämlich: Viele Köche<br />

machen den Brei erst leckerschmecker. Das hochwertige<br />

Set besteht aus einem (scharfen) Messer und einem sicheren<br />

Fingerschutz, der zusammen mit dem griffigen Sparschäler<br />

ein tolles Einsteigerset für kleine Köche ergibt. Das<br />

Messer hat eine robuste, abgerundete Klinge und einen<br />

Fingerring, der hilft, die Finger in die richtige Position zu<br />

bringen und Abrutschen verhindert. Toll!<br />

Opinel Le petit Chef – Küchenmesser-Set, 3-teilig,<br />

37,95 Euro, gesehen bei travel & trek kids, Nürnberg


11<br />

ADVERTORIAL<br />

KINDERBUGGY CYBEX LIBELLE<br />

Familien wollen mobil und flexibel sein.<br />

Der perfekte Begleiter auf Reisen (irgendwann<br />

werden diese ja schließlich wieder<br />

möglich sein) ist daher der schicke, bequeme<br />

und handliche Kinderbuggy von<br />

Cybex. Noch nicht mal 6 Kilo bringt das<br />

smarte Gefährtchen auf die Waage, punktet<br />

dafür aber mit jeglichem Komfort wie<br />

einer stufenlos verstellbaren Rückenlehne<br />

oder individuell einstellbaren Fußstützen.<br />

Zusammen- oder aufgeklappt ist er in Sekunden,<br />

und dank der hervorragenden<br />

Federung der Vorderräder eignet er sich<br />

für jeden Ausflug. Im Flugzeug oder Zug<br />

passt er problemlos in jede Gepäckablage.<br />

Was kann man denn mehr wollen? Cybex<br />

ist übrigens preisgekrönter Top-Hersteller<br />

für Kindersitze, Babytragen und Kinderwagen<br />

mit Sitz in Bayreuth. Im Sinne von<br />

#supportyourlocal ist die <strong>ELMA</strong>-Redaktion<br />

sowieso schon Fan. Als Eltern sind wir<br />

aber schon seit Jahren von der großartigen<br />

Mischung aus Sicherheit, Qualität und<br />

mega-schickem Design überzeugt.<br />

Kinderbuggy Cybex Libelle, gibt’s in<br />

sechs schicken Farben, 199,95 Euro, gesehen<br />

bei cybex.de, Bayreuth<br />

DIGITALE KLEINE<br />

MEISTER DES<br />

KUNSTPALAIS<br />

Das Kunstpalais darf wieder öffnen! Jetzt<br />

können die Kleinen Meister alle Kunstwerke<br />

von Vivian Greven und Mike Bourscheid<br />

vor Ort bestaunen und auf sich<br />

wirken lassen. Momentan dürfen wir<br />

noch nicht wieder gemeinsam auf Entdeckungstour<br />

durch die Ausstellungen<br />

gehen... Jetzt seid ihr gefragt: Erkennt<br />

ihr die Figuren und Geschichten wieder?<br />

In den letzten Wochen seid ihr richtige<br />

Expert*innen für die Gemälde und Installationen<br />

geworden. Schnappt euch eure<br />

Eltern, Geschwister oder Großeltern und<br />

erklärt ihnen alles, was ihr bei den Digitalen<br />

Kleinen Meistern gelernt habt. Natürlich<br />

könnt ihr die Videos vor oder nach<br />

dem Ausstellungsbesuch noch einmal<br />

ansehen und eigene Meisterwerke entstehen<br />

lassen. Alle Folgen sind jederzeit auf<br />

unseren Social-Media-Kanälen abrufbar.<br />

© Cybex<br />

Ab wann ihr wieder zu den Kleine<br />

Meister Workshops ins Kunstpalais<br />

kommen dürft und wie das Kunstpalais<br />

öffnen darf, erfahrt ihr unter:<br />

kunstpalais.de


12 KRIMS & KRAMS<br />

BIG BOBBY-CAR NEO<br />

ADVERTORIAL<br />

JEDES VERMÖGEN HAT MAL<br />

KLEIN ANGEFANGEN<br />

Ihr wollt euer Geld gut anlegen und dabei nachhaltigen<br />

Umweltschutz, ethische Produktionsbedingungen<br />

und faire Unternehmensführung beachten?<br />

Wir begleiten euch gerne auf dem Weg zur grünen<br />

Geldanlage – bei den weltweit größten Unternehmen,<br />

zertifiziert nach globalen Standards.<br />

Für eine gute Welt ohne Waffen, Kinder- oder<br />

Zwangsarbeit. Wir beraten Sie gerne zu ethischen<br />

und nachhaltigen Geldanlagen:<br />

Jürgen Banzhaf – Allfinanz Deutsche<br />

Vermögensberatung, Herrnackerstr. 3<br />

90425 Nürnberg, Telefon 0911 216 500 82,<br />

Juergen.Banzhaf@allfinanz.ag<br />

© big<br />

Das knallrote Bobby-Car – es gehört zur Kindheit<br />

wie Schokoeis und nackt durch den Rasensprenger<br />

hüpfen. Wer nicht selbst schon<br />

als Steppke durch die Straßen und über die<br />

Spielplätze dieser Welt gerutscht ist,<br />

sollte das dringend mit dem eigenen<br />

Nachwuchs nachholen. Die neueste<br />

Version des schicken Flitzers hat es<br />

auch in sich:<br />

Das Chassis wurde komplett<br />

überarbeitet und ähnelt jetzt<br />

noch mehr einem echten<br />

Auto. Damit auch noch größere<br />

Kids damit auf den<br />

Bolzplatz düsen können,<br />

wurde die bewährte Kniemulde<br />

beibehalten und das<br />

Lenkrad lässt sich besonders gut<br />

greifen. Das Bobby-Car lässt sich ganz leicht<br />

lenken und sorgt mit seinem kleinen Wendekreis<br />

für waghalsige Wendemanöver.<br />

Besonders toll finden wir, dass das Neo serienmäßig<br />

mit hochwertigen und abriebfesten<br />

Flüsterreifen daherkommt: Die sind auf Hartböden<br />

flüsterleise und sorgen außerdem für<br />

mehr Grip auf dem Boden. Cool, dann kann<br />

man damit auch schon am Sonntagvormittag<br />

durch die Wohnung pesen, ohne dass sich die<br />

Nachbarn beschweren! Neben der klassischen<br />

Ausführung des neuen Rutschers für Kinder<br />

ab 12 Monaten in Rot gibt es jetzt zwei neue<br />

Farbvarianten: eine pinkfarbene Ausführung<br />

mit grünen Akzenten und eine in Blau/Orange.<br />

Problem: Qual der Wahl!<br />

Übrigens ist die Simba-Dickie-Group in Fürth<br />

zu Hause – #supportyourlocals und so.<br />

Bobby-Car von BIG, 56,99 Euro,<br />

gesehen bei big.de<br />

© Cybex


KRIMS & KRAMS<br />

13<br />

© Franzis<br />

VERLOSUNG<br />

UNSERE OSTERÜBERRASCHUNG<br />

FÜR EUCH: ALLE MIT EINEM HASEN<br />

GEKENNZEICHNETEN LIEBLINGE<br />

KÖNNT IHR BEI UNS GEWINNEN.<br />

Folgt uns auf Instagram und Facebook: elma.magazin<br />

Wenn Ihr dort eins der tollen Teile mit dem Häschen<br />

als Post entdeckt, könnt ihr gewinnen.<br />

Dass wir Tonies und Stapelsteine lieben, wisst ihr ja<br />

schon. Spätestens jetzt könnt ihr euch auch in sie verlieben:<br />

Wir verlosen 3x Tonies und 1x Stapelsteine!<br />

© Lindwurm<br />

… WIR FREUEN UNS SCHON<br />

SEHR DARAUF, BALD WIEDER LIVE FÜR<br />

EUCH SPIELEN ZU DÜRFEN!<br />

BIS DAHIN: UNSERE<br />

DIGITALANGEBOTE AUF YOUTUBE<br />

UND SOUNDCLOUD.<br />

Theater Mummpitz im Kachelbau<br />

Michael-Ende-Straße 17 · Nürnberg<br />

www.theater-mummpitz.de


14 LEBENSRAUM<br />

© Lifefactory<br />

PLASTIK?<br />

NEIN<br />

DANKE!<br />

Für viele Familien ist es unvorstellbar,<br />

Lego und Co. aus dem Kinderzimmer<br />

zu verbannen. Doch wie wäre es, beim<br />

nächsten Kauf fürs Kind den Blick auf<br />

plastikfreie Alternativen zu richten?<br />

Text Kerstin Smirr<br />

© Haused Wolf<br />

NATUR PUR FÜR ZARTE HAUT<br />

Von der Haarbürste bis zur Duschgel-<br />

Flasche: Im Badezimmer einer Familie<br />

findet sich viel Plastik. Umweltfreundliche<br />

Alternativen gibt es heute<br />

nicht mehr nur in Bioläden. Selbst<br />

Drogerieketten führen inzwischen<br />

Zahnbürsten und Wattestäbchen aus<br />

Bambus. Wer zum festen Stück Seife<br />

greift, tut der Natur ebenfalls Gutes.<br />

Schließlich besteht Flüssigseife zu<br />

einem großen Teil aus Wasser, das in<br />

Plastikverpackungen über lange Strecken<br />

zum Verbraucher transportiert<br />

wird. Für die empfindliche Baby- und<br />

Kinderhaut sind Naturseifen zu empfehlen.<br />

Sie kommen ohne synthetische<br />

Duftstoffe und Konservierungsmittel<br />

aus. Eltern sollten darauf achten, dass<br />

die Seifen keine oder nur eine geringe<br />

Konzentration an ätherischen Ölen<br />

aufweisen, da Kinderhaut besonders<br />

sensibel ist und allergisch auf das Öl<br />

reagieren kann.<br />

Die Nürnberger Seifenmanufaktur Haused<br />

Wolf bietet von vielen ihrer Seifen duftneutrale<br />

Varianten an. Die allergenfreie Körperseife<br />

„Maple Soap“ besteht zu 80 Prozent<br />

aus Olivenöl und ist selbst für Babys geeignet.<br />

Preis: 8,90 Euro.<br />

GLAS STATT PLASTIK –<br />

SCHON VON KLEIN AUF<br />

Mit der Aufschrift „BPA-frei“ kennzeichnen<br />

heute viele Hersteller ihre<br />

Babyflaschen. Tatsächlich ist Bisphenol<br />

A in der Europäischen Union in<br />

Trinkgefäßen und Flaschen aus Polycarbonat<br />

für Säuglinge und Kleinkinder<br />

verboten. Schließlich kann sich<br />

die Substanz aus dem Kunststoff lösen<br />

und anschließend über die Milch<br />

in den Körper gelangen. Bisphenol A<br />

steht im Verdacht, dass es in den Hormonspiegel<br />

eingreift. So sind heute<br />

viele Babyflaschen aus Polypropylen<br />

gefertigt, in dem BPA nicht enthalten<br />

ist. Allerdings zeigten erste Studien,<br />

dass aus diesem Material andere Substanzen<br />

freigesetzt werden, erklärt<br />

das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR). Doch deren toxikologische<br />

Eigenschaften seien noch nicht so gut<br />

erforscht wie bei BPA. Daher rät es:<br />

Wenn Eltern auf Nummer sicher gehen<br />

wollen, sollten sie zu Glasflaschen<br />

greifen.<br />

Glasflaschen können kleine Kinder nicht<br />

so leicht selbst halten und die Bruchgefahr<br />

ist größer. Dem wirkt der US-Hersteller<br />

Lifefactory mit einem Silikonmantel<br />

seiner Glasflaschen entgegen. Für Babys<br />

sind sie in zwei Größen erhältlich: 120<br />

und 250 ml. Preis: 18,99 bzw. 21,99 Euro.


© Lässig<br />

PORZELLAN? ABER<br />

NATÜRLICH!<br />

Teller aus Plastik sind fast unzerstörbar<br />

– ein Vorteil am Essenstisch.<br />

Bambusgeschirr wirkt aufgrund seines<br />

Namens als natürliche Alternative.<br />

Allerdings besteht es nicht nur<br />

aus dem nachwachsenden Rohstoff,<br />

sondern auch aus Kunststoffen wie<br />

Melamin – und ist deshalb in die Kritik<br />

geraten. Bei hohen Temperaturen<br />

und beim Kontakt mit säurehaltigen<br />

Lebensmitteln können sich aus melaminhaltigem<br />

Geschirr Schadstoffe<br />

lösen und in die Nahrung übergehen.<br />

Darauf weist das Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung (BfR) hin. Melaminhaltiges<br />

Geschirr gehöre daher nicht<br />

in die Mikrowelle. Das Bundesinstitut<br />

schätzt es allerdings als unbedenklich<br />

ein, es für kalte oder lauwarme Getränke<br />

und Speisen zu verwenden. Alternativ<br />

bleibt Porzellan. Es geht zwar<br />

leichter zu Bruch, aber schon Maria<br />

Montessori riet, Kindern „echtes“ Geschirr<br />

anzubieten. Schließlich lernten<br />

sie unter der Anleitung von Erwachsenen,<br />

vorsichtig damit umzugehen.<br />

Gänse und Schäfchen zieren das Kinderporzellan<br />

„Tiny Farmer“ von Lässig. Auf<br />

der Unterseite von Teller, Schale und Tasse<br />

befindet sich ein Silikonring, damit das<br />

Geschirr auf dem Tisch nicht verrutscht.<br />

Preis des dreiteiligen Sets: 29,95 Euro<br />

(Teile auch einzeln erhältlich).<br />

© Tegu<br />

JENSEITS VON LEGO<br />

Es ist robust, langlebig und aus natürlichem<br />

Material: Holzspielzeug. Wer<br />

kennt sie nicht, die Klassiker wie Bausteine,<br />

Eisenbahnen und Stecktürme,<br />

die nie aus der Mode kommen. Wer<br />

gezielt auf Plastik verzichten möchte,<br />

findet zu vielen typischen Kunststoffspielzeugen<br />

alternative Modelle<br />

aus Holz – von der Werkbank bis<br />

zum Rutschauto. Wem eine nachhaltige<br />

Forstwirtschaft am Herzen liegt,<br />

der sollte auf das FSC-Siegel achten.<br />

Selbst fürs Spielzeug in Badewanne<br />

und Sandkasten gibt es Alternativen.<br />

Etwa Metalleimer und -schaufeln oder<br />

Boote und Förmchen, die immerhin<br />

aus recyceltem Plastik gefertigt sind.<br />

© Nic<br />

LEBENSRAUM<br />

15<br />

Die Bausteine von Tegu haben eine<br />

Besonderheit: An den Enden haften sie<br />

aneinander beziehungsweise stoßen sich<br />

ab. Witzige Kreaturen lassen sich so gestalten.<br />

Preis für das 14-teilige Starterset:<br />

ab ca. 35 Euro.<br />

Der baden-württembergische Hersteller<br />

Nic fertigt seinen „CombiCar“-Hund aus<br />

Buchenholz. Allein die Räderummantelung<br />

des Rutschfahrzeugs ist aus Kunststoff<br />

gefertigt, was den Einsatz im Freien<br />

ermöglicht. Preis: 209,58 Euro.


16 TITELTHEMA<br />

LEBENSRAUM Altstädter Kirchenplatz<br />

BAYREUTH<br />

MARKGRÄFLICHES<br />

ZWISCHEN<br />

SCHOKO- UND<br />

BIERFABRIK<br />

Taucht man ein bisschen ab in die Welt der<br />

Aphorismen, so findet man allerlei Ersprießliches,<br />

was die Geister unserer Zeit über die<br />

Oberfrankenmetropole zu sagen hatten: Mal<br />

als „Kuhdunghaufen, aus dem turnusmäßig<br />

Größenwahnfried quillt“ (Wiglaf Droste), mal<br />

als „die urdeutsche Hölle auf Erden“ (Dennis<br />

Squad) bezeichnet, sprach Loriot hingegen<br />

vom „vollkommenen Glück“, das er bei der<br />

Ankunft in Bayreuth verspüre. Wie sieht sie<br />

aus, diese Stadt, die die Gemüter so spaltet?<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

© Stadt Bayreuth


„Roter Main“ liest man und schnürt<br />

vergnügt ein Bündel für den Flussausflug<br />

– um sogleich bitter enttäuscht<br />

zu werden, ist der Stadtfluss mit dem<br />

verheißungsvollen Namen doch nicht<br />

viel mehr als ein Rinnsal, das sich wacker<br />

durch einen gleichwohl repräsentativ<br />

umzäunten Bachlauf tapfert.<br />

Dabei hat er eine große Aufgabe: Einmal<br />

jährlich überquert ihn die Crème<br />

de la Crème der Wagnerianer, die sich<br />

den Berg hinauf zum Festspielhaus<br />

schlängeln, um dort viele Stunden<br />

Oper zu durchleiden – und damit immerhin<br />

zu garantieren, dass Bayreuth<br />

pünktlich im August ein Auftritt in der<br />

Tagesschau beschert wird. Doch es<br />

gibt mehr zu sehen – am besten gleich<br />

oberhalb von Festspielhausen, wo der<br />

Siegesturm erklommen und von ihm<br />

die Heimat von 75 000 Menschen inspiziert<br />

werden kann. Die ist vor allem<br />

von den Markgrafen geprägt, hatten<br />

diese doch im 18. Jahrhundert hier<br />

ziemlich viel zu tun und entsprechend<br />

Festspielhaus<br />

Fußabdrücke hinterlassen.<br />

Solche Fußabdrücke<br />

sind das<br />

überraschend kleine,<br />

doch als UNESCO-<br />

Welterbe geadelte<br />

Opernhaus, oder<br />

auch die Eremitage<br />

– eine riesengroße<br />

Parkanlage, die<br />

sowohl gestrenge<br />

Blumenreihen als<br />

auch verwunschene<br />

Grotten und allemal das Zeug zum<br />

Abenteuerspielplatz hat und darob<br />

freilich wie auch der zentral gelegene<br />

Schlossgarten als solcher ohne Scheu<br />

genutzt wird, allen voran beim „Eremitagefest“.<br />

Auslauf ist hier allemal<br />

genug geboten, und auch wenn die<br />

Nachnutzung des Geländes der Landesgartenschau,<br />

die der Stadt 2016<br />

ein florales Wunder bescherte, als Wilhelminaue<br />

vielleicht nicht optimal ist,<br />

so bereichert sie doch den grünen Fleckenteppich,<br />

der Bayreuth gleichwohl<br />

umarmt wie durchdringt, mindestens<br />

um den Kulturkiosk mit Seebühne,<br />

Chillmusik und wechselnden Musikveranstaltungen.<br />

Genau gegenüber unserem Ausblicksplatz<br />

liegt „Bayreuths lebendiger Süden“:<br />

Der „Tierpark am Röhrensee“<br />

heißt nicht nur einfach so, sondern<br />

hat nebst Spielplätzen und Kahnverleih<br />

vor allem kuriose Gäste, tummeln<br />

sich doch hier Kängurus und weiße<br />

Esel. Ein Stückchen weiter wartet<br />

© Stadt Bayreuth<br />

LEBENSRAUM<br />

Stadtmuseum Erlangen<br />

Martin-Luther-Platz 9<br />

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre<br />

haben freien Eintritt.<br />

Besucherinformationen unter erlangen.de<br />

Die Tour Magique ist an der Kasse des<br />

Museums erhältlich und kostet 4 Euro.<br />

Festspielhaus<br />

Festspielhügel 1-2, 95445 Bayreuth<br />

bayreuther-festspiele.de<br />

UNESCO-Weltkulturerbe<br />

Markgräfliches Opernhaus<br />

Opernstraße 14, 95444 Bayreuth<br />

schloesser.bayern.de<br />

Eremitage<br />

Eremitage 1, 95448 Bayreuth<br />

schloesser.bayern.de<br />

Wilhelminaue / Kulturkiosk Seebühne<br />

Äußere Badstraße 28, 95448 Bayreuth<br />

kulturkiosk-zur-seebuhne.<strong>web</strong>node.com<br />

Tierpark Röhrensee<br />

Pottensteiner Str., 95410 Bayreuth<br />

tierpark-roehrensee.de<br />

Ökologisch-Botanischer Garten<br />

Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth<br />

obg.uni-bayreuth.de<br />

Bürgerfest<br />

bayreuth-tourismus.de<br />

Mini-Bayreuth / Sportplatz SC Kreuz<br />

Egerstraße 10, 95445 Bayreuth<br />

familien-in-bayreuth.de<br />

Obere Röth<br />

An der Oberen Röth, 95448 Bayreuth<br />

familien-in-bayreuth.de<br />

Schokofabrik<br />

Gaußstr. 6, 95448 Bayreuth<br />

schoko-bayreuth.de<br />

17<br />

Glashaus<br />

Baracke 6, Universitätsstraße 30, 95440 Bayreuth<br />

glashaus.org<br />

Biergarten Herzogkeller<br />

Kulmbacher Str. 62, 95445 Bayreuth<br />

bayreuther-bier.de<br />

/// Bram Stoker<br />

Dracula<br />

/// William Shakespeare<br />

Ende gut, alles gut<br />

/// Paul Maar<br />

Das Sams –<br />

Eine Woche<br />

voller Samstage<br />

/// Leo Lionni<br />

Frederick<br />

/// Friedrich Schiller<br />

Die Räuber<br />

Festspielstadt<br />

Feuchtwangen<br />

Kreuzgangspiele<br />

Feuchtwangen<br />

Sommer 2021<br />

www.kreuzgangspiele.de


18 TITELTHEMA<br />

Sonnentempel<br />

Wilhelminenaue<br />

Markgräfliches Opernhaus<br />

18 LEBENSRAUM<br />

mat hat, so haben Bayreuther die ihre<br />

© Stadt Bayreuth<br />

die Universität Bayreuth mit ebenfalls<br />

Erstaunlichem auf: Der Ökologisch-Botanische<br />

Garten bringt die<br />

Länder dieser Welt in einen Park, den<br />

Gräsern, Kräutern, Getreiden unserer<br />

Küche ein Gesicht und so manchem<br />

Besucher im tropisch-grünen<br />

Gewächshaus eine gerümpfte Nase,<br />

wenn mit dem Titanwurz die größte<br />

Blüte der Welt erblü… naja: sich zeigt.<br />

Apropos Studenten: Die machen zwar<br />

ein amtliches Drittel der Bevölkerung<br />

aus, doch wer jetzt verträumt an linke<br />

Subkultur, Kommunen und die-ganze-<br />

Stadt-ein-Fest denkt, der wird erneut<br />

enttäuscht. In Wagnerhausen weiß<br />

man sich zu benehmen – sich zu langweilen<br />

ist ja auch wichtig fürs Gehirn!<br />

Es sei denn, es ruft das Bürgerfest:<br />

Völlig losgelöst von allem Sein wird<br />

auch das markgräflichste Weiß von<br />

tiefen Bässen hier und beschwipstem<br />

Standardtanz dort drüben erschüttert,<br />

denn zu feiern weiß man freilich – und<br />

das mit Kneipen- oder Jugendfesten<br />

am besten gleich mehrfach im Jahr.<br />

Nur einmal, dafür aber ordentlich,<br />

kriegt der jüngste Nachwuchs eine eigene<br />

Stadt: Im „Mini-Bayreuth“ können<br />

die Kleinen mit tollen Tätigkeiten<br />

„Knobbern“ (Spielgeld) verdienen und<br />

sogleich für wilde Dinge ausgeben,<br />

können als rasende Reporter das Käsblättla<br />

befüllen, fürs Kinderparlament<br />

kandidieren oder gar Kinderbürgermeister<br />

werden. Nix für Minis, aber<br />

für (halbe) Maxis sind Jugendzeltplatz,<br />

Jugendherberge oder eine der<br />

zahlreichen Einrichtungen der offenen<br />

Jugendarbeit attraktiver, vor allem<br />

die nagelneue Skateanlage „Obere<br />

Röth“ oder die „Schokofabrik“, die<br />

keine Pfunde auf die Rippen bringt,<br />

sondern vielmehr zum Abtrainieren<br />

derselben lädt. Und zu Jugendkultur,<br />

Mitbestimmung und Konzerten. Ah,<br />

richtig, Musik: Im grün passiert auf<br />

kleinstem Raum größte Subkultur,<br />

und so manche Band, die hier eins<br />

aufgespielt hat, fand sich über kurz<br />

oder lang auf großen Bühnen wieder.<br />

Von großen Bühnen ist’s nicht weit<br />

zu großen Bieren, und so wie die berühmte<br />

Maisel’s Weisse hier ihre Hei-<br />

© Stadt Bayreuth<br />

in den vielen Biergärten und Kellern,<br />

die Stadt und Umland beherbergen.<br />

Stolz und freundschaftlich verbunden<br />

ist man beispielsweise mit dem<br />

Herzogkeller, der (wie eigentlich die<br />

ganze Region) pünktlich zu den Heiligen<br />

Drei Königen zum Epizentrum<br />

oberfränkischen Brauchtums wird,<br />

wo sich die Gäste mittels Bockbier die<br />

Stärke für ein ganzes Jahr antrinken.<br />

Zu wild? Das macht nichts. Ab in die<br />

Fußgängerzone und dort tiefe Schlucke<br />

Beschaulichkeit (oder zum Weinfest<br />

eben Wein) genießen. Und dann<br />

nochmal überlegen: Kuhdungkaff und<br />

geistiges Erdloch? Oder doch eher, wie<br />

Friedrich Nietzsche schrieb: „Ich denke<br />

immer noch, irgendwann einmal<br />

sitzen wir alle in Bayreuth zusammen<br />

und begreifen gar nicht mehr, wie<br />

man es anderswo aushalten konnte.“


© Jacob Lund/www.adobe.stock.com<br />

WIR LIEBEN FAMILIE.<br />

ECHTER FAMILIENURLAUB. VON GANZEM HERZEN.<br />

Das Familotel Landhaus zur Ohe bietet aufgrund seiner Alleinlage<br />

und Größe hervorragende Verhältnisse für einen Familienurlaub,<br />

der Platz braucht - ohne Gedränge in allen Bereichen<br />

auf 140.000 qm Abenteuerareal.<br />

Urlaub für die ganze Familie<br />

Spiel. Spaß. Action. Drinnen und draußen.<br />

Für Groß und Klein. Alles inklusive.<br />

All Inclusive Premium<br />

XL-Spielturm<br />

Abenteuer Spielplatz<br />

Abenteuerwald<br />

Reitstall und Reitschule<br />

Outdoorprogramm<br />

Kinder- und Babybetreuung<br />

Baby-Vollausstattung<br />

und Vieles mehr...<br />

Buchungsbeispiel: im Zimmer „Südgarten“<br />

4 Nächte<br />

schon ab € 580,- p.P.<br />

FÜR WASSERNIXEN UND PIRATEN.<br />

* Großer Familien-Wellnessbereich<br />

* Indoor- und Outdoor-Panoramapools<br />

* Baby-Strandbad „Plitsch Platsch“<br />

* Rutschen-Gaudi auf 2 neuen Wasserrutschen<br />

* Familien-Ruhekokoons + „Ruheraum Waldflez“<br />

* Familien-Saunahütten + Schneehütte<br />

* „Wellness-Wohnzimmer“ nur für Eltern<br />

* Massage,- Kosmetikbereich<br />

NEUE<br />

FAMILIENZIMMER<br />

TAGESCAFÉ<br />

BAR, UVM.<br />

FAIRE BUCHUNGSBEDINGUNGEN.<br />

* Kostenloses Storno bis zu 7 Tage vor Anreise<br />

* Keine Bearbeitungsgebühr bei Stornierung<br />

Mindestens gültg bis 12.09.2021.<br />

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info@landhaus-zur-ohe.de<br />

Hotel Landhaus zur Ohe GmbH<br />

Familotel Bayerischer Wald<br />

Geschäftsführung: Stefanie Burger<br />

Maukenreuth 1 ❙ 94513 Schönberg<br />

Hotel Landhaus zur Ohe GmbH<br />

+49(0)8554/960 70


20 ADVERTORIAL<br />

© Harry Meister<br />

DINOSAURIER<br />

MUSEUM ALTMÜHLTAL –<br />

DEN URZEITRIESEN AUF DER SPUR<br />

Das Dinosaurier Museum Altmühltal<br />

ist eines der spannendsten Ausflugsziele<br />

für Familien, Schulklassen und<br />

alle, die an der Entwicklung unseres<br />

Planeten interessiert sind und diese<br />

hautnah erleben möchten. Hier wandert<br />

ihr auf einem circa 1,5 Kilometer<br />

langen, wie verzaubert wirkenden<br />

Waldweg durch 400 Millionen Jahre<br />

Erdgeschichte. Ihr begegnet dabei<br />

über 70 lebensechten Nachbildungen<br />

von Dinosauriern und anderen Urzeittieren,<br />

von denen einige so groß<br />

sind, dass sie die Wipfel der Bäume<br />

erreichen.<br />

In der Museumshalle wird das echte<br />

Skelett eines Tyrannosaurus rex ausgestellt:<br />

Mit fast zehn Metern Länge<br />

war „Rocky“ noch nicht einmal ausgewachsen<br />

und ist damit der einzige<br />

bisher gefundene T.rex im Teenager-<br />

Alter! Höhepunkt des Museums ist<br />

„Dracula“ – der wohl größte und<br />

schwerste Flugsaurier, der jemals<br />

gefunden wurde, sowie ein Original-<br />

Fossil des Urvogels Archaeopteryx.<br />

Wissen wird im Dinosaurier Museum<br />

auch durch aktives Erleben vermittelt.<br />

Ihr könnt euch selbst als Paläontologen<br />

betätigen und beispielsweise<br />

Fossilien freilegen und anschließend<br />

als Souvenir mitnehmen. Mitmach-<br />

Stationen laden ein, die Vorstellungen,<br />

wie groß, wie schnell oder wie<br />

stark die Dinosaurier waren, mit den<br />

eigenen Fähigkeiten zu vergleichen.<br />

Ob beim Wettrennen oder beim Berühren<br />

eines echten Dinosaurierknochen<br />

– das Wissen über die Zeit vom<br />

Erdaltertum bis heute wächst mit jedem<br />

Bereich, den man im Dinosaurier<br />

Museum erlebt.<br />

© Harry Meister<br />

Das Dinosaurier Museum Altmühltal<br />

liegt bei Denkendorf, zwei Kilometer<br />

von der Autobahn A9 entfernt und<br />

ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

zu erreichen. Es ist ganzjährig<br />

geöffnet. Weitere Infos zu aktuellen<br />

Ausstellungen, Events und Öffnungszeiten<br />

findet ihr unter<br />

dinopark-bayern.de<br />

Telefon 08466 9046813 // dinopark-bayern.de


LEBENSRAUM<br />

21<br />

© Harry Meister<br />

der große<br />

böse fuchs<br />

[6 +]<br />

H Ö R T H E AT E R<br />

J U N G E S<br />

P U B L<br />

F Ü R<br />

I K U M<br />

© Harry Meister<br />

© Harry Meister<br />

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theater-pfütze.de


22 LEBENSRAUM<br />

© pxhere<br />

RANK'S<br />

NOT<br />

DEAD!<br />

Eine grüne Tapete für Balkon und Terrasse<br />

geht ganz schnell – und mit unseren Tipps<br />

geht garantiert nichts schief.<br />

Text Sebastian Plischke<br />

Sagen wir mal so: In jüngster Vergangenheit haben viele<br />

von euch vergleichsweise viel Zeit auf dem eigenen<br />

Balkon verbracht – und werden das wahrscheinlich<br />

auch in naher Zukunft wieder tun. Wer nicht den Luxus<br />

eines großzügigen Grundstücks am Eigenheim hat<br />

oder wer auf einem vierstelligen Wartelistenplatz einer<br />

Kleingartenkolonie steht, findet sich von O bis O (also<br />

von Ostern bis Oktober) des Öfteren auf seinem kleinen<br />

Wohnungsgrün wieder. Doch das ist leider oftmals weit<br />

entfernt vom grünen Paradies, nach dem man sich so<br />

dringend sehnt, und spätestens dann, wenn man dabei<br />

auf bröckelnden Putz und abblätternden Geländerlack<br />

schauen muss, kommt schnell der Wunsch nach<br />

grüner Tapete auf. „Efeu oder Wilder Wein, das wäre<br />

toll!“, findet ihr, wahrscheinlich aber euer Vermieter<br />

nicht. Aber wie schaffen wir den Spagat aus strengen<br />

Mietrechtsvorgaben einerseits und Sprung in die grüne<br />

Hölle andererseits?<br />

Wir wollen euch hier einige pflanzliche Beispiele zeigen,<br />

von denen einige „nur“ schön grün anzusehen<br />

sind, andere wiederum vielleicht sogar den Gang in<br />

die Obst- und Gemüseabteilung des Supermarkts überflüssig<br />

machen. Gleich mal vorneweg: Tief in den Geldbeutel<br />

greifen muss niemand. In was ihr die Pflanzen<br />

setzt, ist diesen herzlich egal. Nur sollten die Gefäße<br />

Löcher im Boden haben, damit überschüssiges Gieß-/<br />

Regenwasser ablaufen kann. Staunässe mag nämlich<br />

quasi keine Pflanze, denn die lässt die Wurzeln faulen.<br />

So tut es also auch ein alter Putzeimer oder Gummistiefel,<br />

dessen Sohle man schwups mit dem Akkubohrer<br />

durchsiebt. Im Hochparterre geht es unter Umständen<br />

sogar, dass ihr ins darunterliegende Beet pflanzt und<br />

die Pflanze hochranken lasst.<br />

Kletterrose<br />

Schwarzäugige Susanne<br />

Was ihr aber für die meisten dieser Bepflanzungsvorschläge<br />

braucht, sind Rankhilfen. Das können<br />

alte Holzlatten, ein ausgedienter Lattenrost oder<br />

auch ein Stück Maschendrahtzaun sein, den ihr am<br />

Balkon über euch befestigt. Auch hier gilt: Lieber<br />

kreativ statt teuer, und wir investieren lieber in die<br />

Wahl der Kletterpflanzen. Wer ein bisschen Platz<br />

auf dem Balkon hat (oder wen der eine oder andere<br />

Blutverlust nicht kümmert), kann ruhig zu ausladenderen<br />

(und dornigen!) Sorten wie Kletterrosen<br />

greifen. Gleiches gilt für Brom- oder Himbeeren.<br />

Den großen Vorteil dieser beiden kann man sich<br />

denken: Genau, Longdrinks und Lillet werden<br />

schnell mit einem kleinen Griff zum Balkon fruchtig-hübsch<br />

veredelt. Man stelle sich nur vor, man<br />

hätte auch noch Minze in einem kleinen Zinktopf.<br />

Santé! An diese Stelle im Text passt wohl auch<br />

der Tipp, sich Echten Wein auf dem Balkon oder<br />

der Terrasse zu holen. Im Gegensatz zum wilden<br />

Bruder verwächst der nicht mit dem Putz, sondern<br />

kringelt sich ebenso behutsam um die Rankhilfen,<br />

wie ihr ihn von dort auch wieder entfernen könnt.<br />

An alle Bierliebhaber: So einfach ist das mit dem<br />

Hopfen und dem Bier nun leider nicht. Den Anblick<br />

© pxhere


LEBENSRAUM 23<br />

(und Geruch!) kann man sich aber gut auf den Balkon<br />

holen, wenn eine olle Fassade zackig begrünt sein<br />

soll: Die charakteristischen Dolden bildet zwar nur<br />

die weibliche Pflanze aus, doch jeder Hopfen wächst<br />

im Topf pro Tag zwischen 10 und 30 Zentimeter, je<br />

nach Standortbedingungen. Allerdings erst ab dem<br />

zweiten Jahr, wenn er ein verzweigtes Wurzelnetz<br />

gebildet hat. Die Wartezeit überbrücken kann man<br />

sehr gut mit einem anderen echten Hochgeschwindigkeitsgewächs:<br />

die Schwarzäugige Susanne. Durch<br />

ihre feinen Triebe ist es ihr egal, ob sie an einer extra<br />

angebrachten Rankhilfe,<br />

an der Solar-<br />

Lichterkette oder an<br />

der auf den Balkon<br />

ausgesperrten Hauskatze<br />

emporwächst.<br />

Durch die breite Palette<br />

an Blütenfarben<br />

wird jeder Geschmack<br />

getroffen, und es<br />

macht auch noch irre<br />

Spaß, jeden Morgen<br />

die neuen Triebe zu<br />

entdecken. Finden Insekten<br />

übrigens auch.<br />

Natürlich gibt es mit<br />

Clematis, Wicken<br />

oder Trichterwinde<br />

noch viele weitere Beispiele,<br />

mit denen man<br />

seinen Balkon oder<br />

die Terrasse hübsch<br />

Hopfen<br />

aufgrünen kann. Bei<br />

dieser breiten Auswahl ist für jeden was dabei. Nur<br />

eins ist wirklich wichtig: Ihr solltet unbedingt darauf<br />

achten, dass ihr euch weder sogenannte „Haftwurzelkletterer“<br />

(z. B. Efeu oder Kletterhortensie) noch<br />

„Haftscheibenranker“ (z. B. Wilder Wein) ins bzw. ans<br />

Haus holt. Die klingen nicht nur bedrohlich, sondern<br />

sind es auch – zumindest für den Fassadenputz, an<br />

dem sie ganz hervorragend haften. Und der Putz an<br />

ihnen. Für immer. Einen Bogen solltet ihr auch um<br />

„Schlinger“ bzw. „Würger“ wie Blauregen machen, die<br />

genauso sind, wie sie heißen: wunderschön, aber üble<br />

Gesellen. Diesen ist meist nichts heilig, falten sie doch<br />

Regenfallrohre aus Metall wie Papier und machen sich<br />

in jeder Ritze breit, die sie erwischen, womit mittelfristig<br />

ein mittelgroßer Schaden unumgänglich ist.<br />

© pxhere<br />

Und jetzt viel Spaß beim Aussuchen, Rankhilfen basteln<br />

– und bald in eurem ganz persönlichen grünen<br />

Wohnzimmer!<br />

© Claudia Holzinger<br />

© Claudia Holzinger<br />

LECHUZA bringt<br />

frischen Schwung<br />

auf Ihren Balkon!<br />

GRÜNE<br />

GRÜß E!<br />

Sebastian Plischke<br />

ist nicht nur Fachmann<br />

im Garten- und Landschaftsbau,<br />

sondern<br />

künftig auch in <strong>ELMA</strong>.<br />

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Bepflanzt mit satten Grünpflanzen und strahlenden<br />

Frühblühern begrüßt der beliebte Balkonkasten<br />

BALCONERA Color in den neuen Sonderfarben den<br />

Frühling und verleiht Ihrem Balkon ein farbenfrohes<br />

Update! Die herausnehmbaren Pflanzeinsätze mit<br />

versenkbaren Griffen können auf dem Boden oder<br />

auf einem Tisch bepflanzt und im Anschluss in die<br />

montierten Kästen eingesetzt werden. Und mit dem<br />

bewährten Bewässerungssystem gelingt die Pflanzenpflege<br />

kinderleicht!<br />

BALCONERA Color ist in den Sonderfarben Sandbraun,<br />

Lichtgrau, Schiefergrau, Korallrot, Pastellgrün<br />

und Petrolblau als „All-in-One Set“ bestehend aus<br />

Pflanzgefäß, Pflanzeinsatz, Wasserstandsanzeiger und<br />

Pflanzsubstrat LECHUZA-PON in den LECHUZA-Stores<br />

in Zirndorf und Dietenhofen sowie online erhältlich.<br />

Weitere Informationen auf lechuza.com<br />

und lechuza-stores.de


24 LEBENSRAUM<br />

MIT GROß E N<br />

SCHRITTEN<br />

ZUM KLEINEN<br />

FUß ABDRUCK!<br />

Wer zur CO2-Challenge<br />

antritt, hat längst<br />

gewonnen!<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

Fast 80 000 Menschen<br />

haben 2021 schon die<br />

40 CO2-Challenges der<br />

50 Klimaschutzmanagerinnen<br />

und -manager<br />

der Metropolregion aufgerufen!<br />

Zu viele Zahlen<br />

zum Einstieg? Dann<br />

füllen wir das mal lieber<br />

schnell mit Wörtern auf.<br />

Seit circa 15 Jahren gibt es in den Kommunen<br />

und Landkreisen immer mehr sogenannte „Klimaschutzmanagerinnen<br />

und -manager“, die sich um<br />

Natur- und Umweltschutzthemen kümmern und<br />

die für euch greif- und nachvollziehbar aufbereiten.<br />

Eine ganz besonders anschauliche Form ist die<br />

sogenannte CO2-Challenge, die 2017 ins Leben<br />

gerufen worden und in diesem Jahr zum fünften<br />

Mal am Start ist. Die Idee: Durch die Fastenzeit<br />

hindurch, also 40 Tage von Aschermittwoch bis<br />

Ostersonntag, jeden Tag ein kleines bisschen CO2<br />

sparen und so mit kleinen Trippelschritten dem<br />

großen Klimaziel entgegenhüpfen. Wer mitmacht<br />

und für jeden Tag einen Punkt der Checkliste abhaken<br />

kann, gewinnt – für sich, die Umwelt, aber<br />

auch coole Preise.<br />

40 Tage, 40 Challenges, also kleine Experimente<br />

und Aufgaben, die garantiert jeder und jede von<br />

euch mitmachen kann: Plane deinen (nächsten)<br />

Kurzurlaub in der Region! Setze dein Auto unter<br />

Druck! Upcycling – Alt ist das bessere Neu! Butter?<br />

Heute gestrichen! So klingen die täglichen Challenges,<br />

die euch zu jedem Thema mit coolen Videos,<br />

anschaulichen Grafiken und witzigen Texten ans<br />

CO2-Sparen heranführen. Garantiert ohne Holzhammer,<br />

dafür mit Schirm, Charme und … naja,<br />

Melone vielleicht nicht, aber mit regional angebautem<br />

Kürbis.<br />

„Aber die Fastenzeit ist doch jetzt vorbei!“, sagt ihr?<br />

Iwo, sagen wir, sondern: So wie Klima und CO2-<br />

Sparen immer hip und angesagt sind, genau so<br />

könnt ihr die Challenge auch nach den offiziellen<br />

40 Tagen mitmachen. Um genau zu sein noch 325<br />

Tage lang. Das ganze Jahr.<br />

Guckt mal rein unter<br />

co2challenge.net


© Publicis Pixelpark und koeppel.ulsamer Studios<br />

PLATZ FÜR ENERGIEBÜNDEL<br />

Die studierte Geoökologin Lisa Güntner ist für das Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung<br />

unterwegs. Als Klimaschutzmanagerin setzt sie sich mit ihren KollegInnen dafür ein, dass<br />

der Klimapakt der Metropolregion Nürnberg „gelebt“ wird. Dafür vernetzt sie BürgerInnen,<br />

Firmen und Kommunen auf allen Ebenen und unterstützt aktiv Projekte, die bei der Energiewende<br />

helfen. Was für Projekte das sein können und was die Motivation hinter diesem Pakt ist,<br />

erfahren Sie auf<br />

www.platzfuer.de


26 LEBENSRAUM<br />

© Oleh_Slobodeniuk<br />

AB<br />

IN<br />

DIE<br />

T<br />

I<br />

E<br />

F<br />

E<br />

„DA IST EINE HÖHLE!“ – UND<br />

SCHWUPPS, SCHON SIND DIE<br />

KINDER IN EINEM DUNKLEN<br />

LOCH VERSCHWUNDEN, UM<br />

WENIG SPÄTER AUFGEKRATZT<br />

UND MIT DRECKIGEN HOSEN-<br />

BEINEN WIEDER DARAUS<br />

HERVORZUKRIECHEN. EINE ZU-<br />

FÄLLIG ENTDECKTE HÖHLE AM<br />

WEGESRAND BEI EINER WANDE-<br />

RUNG WECKT BEI DEN KLEINEN<br />

DEN ENTDECKERDRANG – UND,<br />

SEIEN WIR EHRLICH, AUCH OFT<br />

BEI DEN GROßEN. DANN IST<br />

ES HÖCHSTE ZEIT, AUCH DIE<br />

SCHÖNSTEN SCHAUHÖHLEN IN<br />

DER REGION ALS AUSFLUGS-<br />

ZIELE INS VISIER ZU NEHMEN.<br />

Text Alisa Müller<br />

Mit der Fränkischen Schweiz haben Höhlenbegeisterte<br />

der Region ein Paradies direkt vor<br />

der Haustür: Knapp 4000 (!) bekannte Höhlen<br />

gibt es hier, und sicher viele, die noch unentdeckt<br />

geblieben sind. Denn bis heute existiert<br />

kein Verfahren, um Höhlen zuverlässig aufzuspüren.<br />

Doch warum gibt es gerade hier so<br />

viele Höhlen? Die Fränkische Schweiz besteht<br />

aus Kalk: Vor 150 Millionen Jahren war dort,<br />

wo wir heute leben, noch ein flaches Meer,<br />

auf dessen Boden sich Kalkschlamm absetzte.<br />

Und Kalk löst sich im Wasser – die unschönen<br />

Schlieren an den Wänden von Wasserkochern<br />

zum Beispiel zeigen, wie viel Kalk in unserem<br />

Trinkwasser gelöst ist. Wenn ein unterirdischer<br />

Fluss über Jahrmillionen Kalk aus dem<br />

Gestein wäscht, entstehen Hohlräume, die zu<br />

großen Höhlen anwachsen können.<br />

„Das, was wir in Höhlen zu Gesicht bekommen,<br />

ist älter als alles, was wir kennen“, erklärt<br />

Birgit Hoffmann von der Forschungsgruppe<br />

Höhle und Karst Franken e. V. (FHKF)<br />

die Faszination, die von Höhlen ausgeht. „Vielleicht<br />

denken wir, das Sandsteinhaus in Nürnberg<br />

ist alt oder das Kolosseum in Rom. Aber<br />

eine Höhle ist noch zig Millionen Mal älter.“<br />

Am deutlichsten werden die unfassbar langen<br />

geologischen Zeiträume an den Tropfsteinen,<br />

die sich als imposante Gebilde in vielen Schauhöhlen<br />

in der Region finden. Als Schauhöhlen<br />

werden im Gegensatz zu Naturhöhlen solche<br />

Höhlen bezeichnet, die zum Beispiel mit Lichtinstallation<br />

und markierten Wegen extra für<br />

Besucher aufbereitet wurden. Tropfsteine entstehen,<br />

wenn Wasser mit gelöstem Kalk durch<br />

die Höhlendecke dringt. Ein wenig Kalk bleibt<br />

an der Decke zurück, genauso wie auf dem<br />

Boden, auf den der Tropfen fällt. In einem für<br />

uns Menschen unsichtbaren, weil unendlich<br />

langsamen Prozess entstehen so Tropfen für<br />

Tropfen beeindruckende, meterhohe Strukturen<br />

– die Stalaktiten und Stalagmiten.<br />

Höhlen gewähren uns so einen Blick zurück<br />

in die Erdgeschichte: Anhand des Gesteins,<br />

winzig kleiner Kristalle und des Wachstums<br />

der Tropfsteine können wir herausfinden, wie<br />

das Klima in unserer Region vor Jahrmillionen<br />

war. Tierknochen verraten, welche Tiere einst<br />

in Höhlen gelebt haben. Und auch heute noch<br />

sind viele heimische Tierarten auf Höhlen angewiesen<br />

– die bekanntesten sind sicher die<br />

Fledermäuse. Zu ihrem Schutz ist das Betreten<br />

von Höhlen von Oktober bis März, wenn die<br />

kleinen Säuger Winterschlaf halten, verboten.<br />

Wen jetzt die Abenteuerlust gepackt hat, dem<br />

rät die Höhlen-Expertin Birgit Hoffmann, am<br />

besten mit einer Schauhöhle anzufangen: „Da<br />

kann jeder testen, ob einem die Dunkelheit<br />

und Kälte behagt.“ Auch bei vielen Wanderwegen<br />

liegen Höhlen, die meterweit in den<br />

Fels führen, am Wegesrand. Aber Achtung, der<br />

Boden kann uneben sein und plötzlich abfallen!<br />

Wer noch mehr will und Interesse an der<br />

Höhlenforschung entwickelt, sollte sich an<br />

einen Verein wie die FHKF wenden.


LEBENSRAUM 27<br />

EIN PAAR DER SCHÖNSTEN<br />

SCHAUHÖHLEN DER REGION<br />

HABEN WIR UNS FÜR EUCH<br />

EIN BIßCHEN GENAUER AN<br />

GESCHAUT – WER WIRD DAS<br />

QUARTETT GEWINNEN?<br />

MAXIMILIANSGROTTE<br />

Bei Krottensee (Landkreis Nürnberger Land)<br />

30-40 Minuten<br />

ca. 500 Meter<br />

SOPHIENHÖHLE<br />

Bei Kirchahorn (Landkreis Bayreuth)<br />

ca. 40 Minuten<br />

200 Meter<br />

1833<br />

Angeblich schon seit 1834<br />

19. März bis 7. November 2021, Dienstag<br />

bis Sonntag und an Feiertagen von<br />

10:30 bis 17 Uhr durchgehend; Mai bis<br />

September außerdem „Sophie at Night“,<br />

Samstag von 18 bis 20 Uhr. Ansonsten<br />

nach Anmeldung<br />

Burg Rabenstein mit Falknerei,<br />

Promenadenweg, Klaussteinkapelle<br />

Erwachsene 7 Euro;<br />

Kinder (4 bis 14 Jahre) 4 Euro;<br />

Sophie at Night: Erwachsene 8,50 Euro;<br />

Kinder (4 bis 14 Jahre) 5 Euro<br />

burg-rabenstein.de/ausflugsspass/sophienhoehle<br />

Wiederentdeckt 1833; 1703 wurde ein<br />

Tagschacht als Massengrab benutzt; vor<br />

400 Jahren waren Soldaten von Kurfürst<br />

Friedrich V. von der Pfalz in der Grotte<br />

1880<br />

Ostern oder spätestens 1. Apr – 1. Nov.,<br />

Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen<br />

stündliche Führungen von 10 bis 17 Uhr,<br />

werktags nicht um 13 Uhr<br />

Steinerne Stadt (Klettertouren),<br />

Felsenlabyrinth Weißingkuppe,<br />

Burg Veldenstein (wird derzeit renoviert)<br />

Erwachsene 4,50 Euro; Kinder 3,50 Euro;<br />

mit Ermäßigung jeweils 50 Cent billiger<br />

Führungsdauer<br />

maximiliansgrotte.de<br />

Länge des Besichtigungswegs<br />

Wann entdeckt?<br />

Seit wann Schauhöhle?<br />

Öffnungszeiten<br />

Attraktionen in der Umgebung<br />

Preise


28 LEBENSRAUM<br />

SCHULERLOCH<br />

In Essing (Landkreis Kehlheim)<br />

30 Minuten<br />

TEUFELSHÖHLE<br />

In Pottenstein (Landkreis Bayreuth)<br />

ca. 45 Minuten<br />

ca. 1500 Meter<br />

Durchbruch vom Teufelsloch zum<br />

Höhlensystem 1920<br />

1922<br />

Ende März bis Anfang November (Palmsamstag<br />

bis Ende bayerische Herbstferien)<br />

täglich von 9 bis 17 Uhr; im Winterhalbjahr<br />

Sonntag von 11 bis 15 Uhr,<br />

in den Weihnachtsferien täglich außer<br />

24.12. und 25.12. von 11 bis 15 Uhr<br />

Pottensteiner Erlebnismeile, u. a.:<br />

Bootsverleih, Felsenbad, Sommerrodelbahn,<br />

Kletterwald, Public-Golfanlage,<br />

Elektro-Kartbahn, Minigolf, Familienbad<br />

„Juramar“, Fossilklopfplatz Hohenmirsberg,<br />

Felsengarten Klumpertal<br />

Erwachsene 5 Euro;<br />

Kinder (4 bis 15 Jahre) 3 Euro;<br />

Familienkarte (Eltern mit bis zu drei<br />

Kindern im Alter von 4 bis 15 Jahren)<br />

13,50 Euro<br />

350 Meter<br />

Erstmals erwähnt 1783<br />

1828<br />

Ab 1. April bis zum Ende der bayerischen<br />

Herbstferien täglich von 10 bis 16 Uhr,<br />

im Sommer ist die letzte Führung um<br />

16:30 Uhr<br />

Falknerei auf der Rosenburg,<br />

Ritterburg über Prunn, Wandern:<br />

Jurasteig und Altmühl-Panoramaweg<br />

Erwachsene 6 Euro;<br />

Kinder (4 bis 15 Jahre) 4,50 Euro<br />

CHECKLISTE FÜR<br />

DIE HÖHLENTOUR<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

schulerloch.de<br />

eine oder besser zwei<br />

Taschenlampen – nicht<br />

das Handy!<br />

warme Kleidung, die<br />

dreckig werden darf<br />

festes Schuhwerk<br />

Ehrfurcht und Neugierde<br />

pottenstein.de/startseite-teufelshoehle


LEBENSRAUM 29<br />

BINGHÖHLE<br />

In Streitberg (Landkreis Forchheim)<br />

ca. 40 Minuten<br />

300 Meter<br />

1905<br />

1938<br />

27. März bis 7. November,<br />

Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr<br />

Burgruine Neideck, Geologischer Pfad,<br />

Streitburg.<br />

Erwachsene 5 Euro (ermäßigt 4,50 Euro);<br />

Kinder (4 bis 14 Jahre) 3 Euro; Schüler<br />

(15 bis 17 Jahre) 4 Euro; Familienkarte<br />

(Zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder<br />

im Alter von 4 bis 14 Jahren) 14 Euro;<br />

Kinderführungen (Märchen-, Abenteueroder<br />

Themenführung „Alles über Fledermäuse“):<br />

Kind 3,50 Euro, Familienkarte<br />

15,50 Euro<br />

binghoehle.de<br />

Klein aber Fein<br />

Wunderschöne Babyund<br />

Kinderkleidung<br />

aus ökologischen<br />

Materialien, frei von<br />

Schadstoffen und<br />

fair produziert.<br />

Obere Wörthstr. 7 // Nbg<br />

Di-Fr 10-18 // Sa 10-16<br />

Lysu_<strong>ELMA</strong> 1-3h AZ_März 21.indd 1 14.03.21 20:25


30 ADVERTORIAL<br />

AUFGEBEN IST<br />

KEINE LÖSUNG<br />

„Unser ganzes Streben dient dem Arterhalt“<br />

ist gleichermaßen die Philosophie, die am<br />

Schmausenbuck gelebt wird, wie ein Gesetz,<br />

an das sich der Tiergarten Nürnberg als<br />

Naturschutzeinrichtung zu halten hat. Für<br />

Dag Encke, seit 2005 Direktor des 65 Hektar<br />

großen Landschaftszoos, bedeutet das vor<br />

allem: „Nicht nur appellieren, sondern selber<br />

forschen und zeigen, wie es geht.“<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

Aber was hat denn ein Tiergarten genau<br />

mit dem Klima zu tun? Die Antwort<br />

mag ein bisschen überraschen:<br />

Jede Menge. Um nicht zu sagen: alles.<br />

Denn Klimaschutz und Biodiversität,<br />

also die Artenvielfalt, sind zwei Phänomene,<br />

die man nicht isoliert betrachten<br />

kann, sondern „immer beides<br />

parallel denken“ muss. Wie beeinflusst<br />

es das Klima, ein Schuppentier zu essen?<br />

Was passiert, wenn manche Arten<br />

© Nicola Mögel<br />

© Mathias Orgeldinger<br />

SunOyster


Forstbetrieb<br />

des Tiergarten<br />

Nürbergs<br />

© Helmut Mägdefrau<br />

31<br />

nicht mehr da und andere schlichtweg<br />

in Überzahl vorhanden sind? „Wenn<br />

es ein Ungleichgewicht zwischen den<br />

Folgen der Klimaveränderung für Tiere<br />

und Pflanzen gibt, dann kann eine<br />

Intervention, also ein menschliches<br />

Eingreifen in die betroffenen Lebensräume,<br />

dem Arterhalt dienen, weil<br />

beides direkt zusammenhängt, aber<br />

faktisch auseinanderdriftet.“<br />

Wie stark die Zusammenhänge überall<br />

auf der Welt, wohl aber auch bei<br />

uns sind, das erleben die Mitarbeiter<br />

des Tiergartens direkt vor der eigenen<br />

Zoohaustür – im Wald, „mit dem wir<br />

uns stark auseinandersetzen.“ Was<br />

wahrscheinlich kaum jemand weiß:<br />

Als Forstbetrieb ist der Tiergarten<br />

Nürnberg für rund 200 Hektar städtischen<br />

Wald zuständig, zu denen beispielsweise<br />

auch die berühmte Sanddüne<br />

am Erlenstegener Tierheim zählt.<br />

Pflanzen, Tiere, Menschen – „alle“,<br />

sagt Dag Encke, „leiden zunehmend<br />

unter Seuchen.“ Ein reiner Schutz,<br />

also nur Bewahrung des Bestehenden,<br />

reicht da längst nicht mehr aus. Es gilt<br />

zu intervenieren. „Wir haben hier ein<br />

freches Ziel: Wir wollen zu hundert<br />

Prozent klimaneutral werden“, sagt<br />

Dag Encke. Der Tiergarten sei einer<br />

der großen Energieverbraucher in<br />

der Region mit 800 000 Euro Stromkosten<br />

jährlich!<br />

„Da macht man<br />

sich Gedanken“,<br />

gesteht der promovierte<br />

Biologe. Und<br />

gemeinsam mit<br />

den Bayerischen<br />

Staatsforsten, den<br />

Ämtern für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten von<br />

Fürth und Roth, dem Servicebetrieb<br />

Öffentlicher Raum (SÖR) und dem<br />

Umweltamt der Stadt als „Baumbündnis“<br />

entwickelten sie nicht nur eine<br />

Waldstrategie, sondern ehrgeizige<br />

Pläne zur autarken Stromversorgung.<br />

Was da bislang noch nur als Pläne auf<br />

Schreibtischen und in Köpfen existiert,<br />

kann man an anderen Stellen im<br />

Tiergarten selbst schon sehen:<br />

Dem „Blauen Salon“, also der mystisch-schimmernden<br />

Unterwasserwelt,<br />

steht eine große Photovoltaikanlage<br />

zur Seite. Auch am anderen<br />

Ende des Geländes wird schon fleißig<br />

experimentiert: Eine innovative Firma<br />

zur Entwicklung regenerativer<br />

Energieerzeuger aus Norddeutschland<br />

erprobt eine Erfindung und hat<br />

hier, am alten Tapirhaus, eine sogenannte<br />

„SunOyster“ installiert. Die<br />

dreht sich mit der Sonne und sorgt so<br />

für Strom und Heizung. Weil davon<br />

auch im „Wüstenhaus“ ziemlich viel<br />

gebraucht wird, hat der Tiergarten<br />

das alte Gemäuer zum frischen Modellhaus<br />

umfunktioniert: Seitdem ist<br />

das Passivhaus mit Denkmalschutz zu<br />

fast einhundert Prozent CO2-neutral.<br />

Auch vor Ort entdecken kann man<br />

Schilder, auf denen der Tiergarten<br />

die Zusammenhänge sorgfältig aufbereitet<br />

darstellt – Bestandteil der<br />

Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung<br />

für Schulklassen oder in<br />

Abendveranstaltungen. „Es gibt unterschiedliche<br />

Wege, die man begehen<br />

kann“, sagt Tiergarten-Direktor Dag<br />

Wüstenhaus<br />

Blauer Salon<br />

Encke. „Aufgeben ist natürlich keine<br />

Lösung.“ Ob der Tiergarten Nürnberg<br />

die viele Energie, die beispielsweise<br />

am Wasserspielplatz zum Bauen von<br />

Staudämmen und Überfluten der Anlage<br />

freigesetzt wird, nicht vielleicht<br />

für die Stromerzeugung nutzen kann,<br />

bleibt indes vorerst ungewiss.<br />

© Helmut Mägdefrau © Helmut Mägdefrau<br />

© Mathias Orgeldinger<br />

tiergarten.nuernberg.de


© Lisa5201<br />

32 TITELTHEMA


TITELTHEMA<br />

33<br />

Titelthema<br />

FRIDAYS<br />

FOR ...<br />

WHAT?<br />

WAS 2019 IN WINDESEILE ZU EINER GLOBALEN WELLE<br />

ANSCHWOLL, VEREBBTE 2020 EBEN SO ABRUPT: SEIT<br />

EINEM JAHR DOMINIERT NICHT MEHR DIE "<br />

FRIDAYS FOR<br />

FUTURE-"BEWEGUNG DIE NACHRICHTEN, SONDERN EIN<br />

ANDERES WELTWEITES THEMA, DIE GROß E ÖFFENTLI-<br />

CHE BEWEGUNG IST ZUM DAHEIM-<br />

SITZEN VERDAMMT. ABER IST<br />

"<br />

KLIMA" WEG, NUR WEIL MAN ES<br />

GRADE WIEDER NICHT MEHR<br />

SO GUT SEHEN KANN?<br />

O NEIN! WIR ZEIGEN EUCH,<br />

WO DAS THEMA SEHR WOHL<br />

NOCH EINE ROLLE SPIELT<br />

– UND AUCH, WO NICHT.


34 TITELTHEMA<br />

Fridays for ... what?<br />

BRENNGLAS<br />

FÜR<br />

GLOBALES<br />

THEMA<br />

Mitte Januar, kälteste Tage des Winters.<br />

Auf dem Sebalder Platz im Herzen Nürnbergs<br />

knacken bei jedem Schritt die Eisplatten,<br />

der Wind schneidet ins Gesicht.<br />

Wer nicht raus muss, bleibt drin, wer<br />

keinen triftigen Grund hat, sowieso. Die<br />

vier Menschen, die sich zu Füßen der<br />

mächtigen Kirchtürme zusammenkauern,<br />

sich in dicke Decken hüllen, Wärmflaschen<br />

weiterreichen, Zeltplanen<br />

festzurren, haben fürwahr einen triftigen<br />

Grund. Und zwar keinen geringeren<br />

als: das Klima zu retten!<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

„WIR CAMPEN, BIS IHR HANDELT!“<br />

weht als weithin sichtbarer Slogan<br />

über den Platz. Seitdem am 3. September<br />

2020 die „Mahnwache für<br />

Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“<br />

begann, setzen sich die Menschen hier<br />

zusammen, besprechen, debattieren,<br />

informieren. Hoffen. Sie setzen sich<br />

aber auch auseinander, nämlich mit<br />

den Leuten, die nichts wissen wollen<br />

vom Klimawandel, die Änderungen<br />

und Einschränkungen fürchten. Der<br />

Platz ist nicht zufällig gewählt: Sehen<br />

sollen sie sie, die Politiker im Rathaus.<br />

Am 14. Januar waren es 134 Tage, in<br />

denen das „Klimacamp“ durchgehend<br />

besetzt war. In Schichten wird hier gewacht<br />

– und ja, auch übernachtet. Das<br />

mag im Sommer wie ein hippieskes<br />

Lagerfeueridyll scheinen, im Winter<br />

bedeutet das: im offenen oder mäßig<br />

abgedichteten Zelt schlafen. Draußen<br />

schlafen. Durchziehen. Warum machen<br />

die das?<br />

Erik Stenzel, Cornelia Grob und Nicole Glück*<br />

haben für das Foto die Masken kurz ab- und<br />

Abstandshaltung eingenommen.<br />

(c) Katharina Wasmeier


(c) Katharina Wasmeier<br />

(c) Katharina Wasmeier<br />

(c) Katharina Wasmeier<br />

*<br />

„Weil verdammt nochmal endlich<br />

was passieren muss. Sonst ist die<br />

Zukunft im Arsch“, sagt Erik Stenzel<br />

und meint es genau so deutlich.<br />

Seit Tag 1 ist der 33-jährige Liedermacher<br />

dabei, eine Art Sprecher des<br />

Camps geworden, das ein Mosaik<br />

aller hiesigen Initiativen ist, die sich<br />

im Thema engagieren. „Nürnberg<br />

for Future“ heißt das Bündnis, unter<br />

dem 25 Organisationen – darunter<br />

der Nachhaltigkeitsverein BluePingu,<br />

Bund Naturschutz oder Greenpeace,<br />

aber auch künstlerische Kollektive wie<br />

die Artists4Future oder das Heizhaus<br />

sowie das partizipative Stadtteilentwicklungsprojekt<br />

Urban Lab – sich<br />

zur Aktion zusammengeschlossen haben.<br />

Jeder trägt zum Camp bei, was er<br />

kann oder möchte, macht Infostände<br />

oder, als man noch durfte, Workshops,<br />

Diskussionsrunden. Gemeinsam haben<br />

sie zwölf Forderungen an die<br />

Stadt entwickelt. Da geht es um den<br />

sofortigen Ausbaustopp des Frankenschnellwegs,<br />

das 356-Euro-Ticket für<br />

alle, erneuerbare Energien, aber auch<br />

um repräsentative Bürger:innenversammlungen<br />

und klimaschädigende<br />

Wertanlagen. Hinter jeder Forderung<br />

steht eine ausführliche Begründung,<br />

30 Seiten drängendes Bitten.<br />

Als am 20. August 2018 die damals<br />

15-jährige Greta Thunberg den<br />

Unterrichtsbesuch erstmals verweigerte,<br />

gab sie damit den Anstoß für<br />

eine weltweite Jugendbewegung, die<br />

ihresgleichen sucht. Binnen kürzester<br />

Zeit formierten sich die heute 500<br />

„Fridays for Future“-Ortsgruppen in<br />

Deutschland – allein in Bayern gibt es<br />

derzeit knapp 120. Die Forderungen<br />

unterscheiden sich marginal je nach<br />

Region. Sie alle eint die Furcht vor<br />

der Zukunft, denn die, alle Berechnungen<br />

der Wissenschaft beweisen es,<br />

sieht klimatisch eher düster aus. Und,<br />

viel näher, die Sorge um die eigene<br />

Lebenswelt, die stinkt und müllt und<br />

gesundheitsschädlich ist. Mit dieser<br />

Sorge, die Freitag für Freitag öffentlich<br />

und zunehmend lautstark kundgetan<br />

wurde, erreichten die jungen<br />

Menschen vor allem eins: Sie jagten<br />

vielen anderen, zumal Älteren, eine<br />

Heidenangst ein. Denn die fürchten<br />

sich um ihren Wohlstand gebracht, ihren<br />

Luxus, die Bequemlichkeit. Radlfahren<br />

statt Auto vor die Ladentür,<br />

dort in Mehrweg- oder Tupperwaren<br />

abpacken lassen statt Wegwerf und<br />

ToGo, womöglich dran denken müssen,<br />

dass es anderswo ein Elend gibt<br />

– das wollen wir nicht so gern. Der<br />

Tenor: Elitäre Luxusnöte seien das,<br />

vorgetragen von einer Generation,<br />

deren Hauptaugenmerk auf Streaming<br />

liege, nicht aber darauf, woher<br />

der Strom dafür denn käme. Schlimmer<br />

noch: der blanke Hass, der sich<br />

im Internet immer wieder zum Thema<br />

entzündet. Der Politikstudent<br />

Gemeinsam<br />

sind wir stark.<br />

Setzen Sie mit uns Ihre sozialen<br />

Projekte für Nürnberg<br />

und die Region um!<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.n-ergie-crowd.de


36 TITELTHEMA<br />

DIE 12 FORDERUNGEN:<br />

1. Sofortiger Ausbaustopp<br />

des Frankenschnellwegs<br />

2. 365-Euro-Ticket für alle<br />

ab sofort<br />

3. Autofreie Innenstadt<br />

bis Ende 2020<br />

4. Durchgehendes Radwegenetz<br />

bis 2026<br />

5. Begegnungsplätze<br />

statt Parkplätze<br />

6. Keine klimaschädlichen<br />

Wertanlagen<br />

7. Nürnberg soll „Zero-<br />

Waste-Stadt“ werden<br />

8. Repräsentative<br />

Bürger:innenversammlungen<br />

mit Vorschlagsrecht<br />

9. N-Ergie: 100 % erneuerbare<br />

Energien<br />

bis 2025<br />

10. Verpflichtende<br />

Ausstattung mit<br />

Photovoltaikanlage<br />

oder Begrünung bei<br />

Neubauten<br />

11. Kommunale Einrichtungen<br />

und Eigenbetriebe<br />

klimaneutral<br />

bis 2030<br />

12. Nachhaltige Ernährung<br />

in städtischen<br />

Einrichtungen<br />

„In wenigen Jahren könnten wir einen Kipppunkt<br />

erreichen, an dem die klimatischen<br />

Veränderungen zu unumkehrbaren Katastrophen<br />

führen werden“, sagt Cornelia<br />

Grob. „Dringlichkeit und Furor sind da mehr<br />

als angebracht.“ Cornelia Grob ist keine junge<br />

Städterin, der fad ist. Sie ist auch kein<br />

verwöhntes Mittelstandskind, das mal nachdenken<br />

soll, woher der Strom fürs Handy<br />

kommt. Sondern Rentnerin aus Beerbach,<br />

einem 200-Seelen-Dorf 20 Kilometer nördlich<br />

des Camps, bei dem sie sich seit Tag 7<br />

engagiert. Für die Kinder, für die Zukunft,<br />

sagt die 65-Jährige. Für „Parents for Future“<br />

seit Anbeginn. Ist sie dafür nicht, pardon, zu<br />

alt? „Tja, die Leute meinen immer, es handelt<br />

sich hierbei um die Eltern der Fridays-<br />

Generation“, sagt Cornelia Grob. „Aber das<br />

sind die wenigsten. Eigentlich müssten wir<br />

Grandparents for Future heißen.“ Die meisten<br />

Eltern, sagt sie, wollen nichts hören von<br />

Klima und Schutz. Winken ab, haben einen<br />

Status erreicht, den sie nicht hergeben wollen,<br />

sondern wollen „doch nur das Beste<br />

für ihre Kinder“. Sehen nicht ein, dass die<br />

sich engagieren wollen, angeln sie aus dem<br />

Camp, wutschnaubend. Die Hausaufgaben!<br />

Einmal habe ein Vater hier seine Tochter abgeholt.<br />

Sie haben gestritten. Sie solle den<br />

Scheiß endlich bleiben lassen. „Die jungen<br />

Eltern fühlen sich hier von uns beim Shoppen<br />

gestört“, sagt Cornelia Grob, und Erik Stenzel<br />

meint, dass doch gerade auch die eine gesellschaftliche<br />

Verantwortung haben, „man muss<br />

nur mal anfangen nachzudenken, statt nur zu<br />

konsumieren und zu reagieren“. Es sind auch<br />

schon Eier geflogen. Stinkbomben.<br />

Nicht alle reagieren so auf die lustig-bunte<br />

Ansammlung von Zelten und Tischen, Bühne<br />

und Schildern, die vier ernste Funktionen erfüllen<br />

soll: Als Anlauf- und Vernetzungsstelle<br />

für alle, die handeln wollen, aber nicht wissen,<br />

wie. Als Info- und Weiterbildungspunkt<br />

mit Bildungsprogramm oder einfach nur einem<br />

Austausch, denn „wir wollen ja gerade<br />

die Menschen außerhalb unserer Klimablase<br />

ansprechen“, sagt Cornelia Grob. Um politischen<br />

Präsenzdruck auszuüben, weil man da<br />

ist, weil man nervt, direkt vor der Nase der<br />

Verwaltung der Stadt, an die die Forderungen<br />

gerichtet sind. Und natürlich: die Symbolwirund<br />

ehemalige FFF-Aktivist Clemens Traub<br />

schreibt in seinem Buch „Future for Fridays?“<br />

von gebildeten Klima-Eliten, die „viel zu oft<br />

vermeintliche Klimasünder an den Pranger<br />

gestellt und sich in vergifteten Schuldvorwürfen<br />

verloren“ haben, „tumbe Umweltzerstörer“<br />

identifiziert und so die Spaltung der Gesellschaft<br />

vorangetrieben haben. Zunehmend<br />

polarisierte die Menschen ein Thema, über<br />

das doch eigentlich Konsens herrschen sollte.<br />

Und so wurde getanzt auf politischem Parkett,<br />

vor allem aber dem der Wirtschaft. Und<br />

dann mittendrin: Corona. Alles stillgelegt.<br />

Keine Demos und Versammlungen, kein lautes<br />

Draußen mehr, nur leises Drinnen. Von<br />

Klimaschutz und FFF keine Rede mehr seit<br />

Monaten. Keine Zeit, andere Sorgen, kein<br />

Geld – die Probleme aber sind immer noch<br />

die gleichen, denn so ein kleiner Virus hält<br />

keine Polarkappe vom Schmelzen ab und<br />

auch keine Dürrekatastrophe auf. Deswegen<br />

machen sie hier weiter, wollen die Themen<br />

sichtbar halten in einer Zeit, in der alles nur<br />

klein und leise und hinter dicken Mauern<br />

stattfinden kann. „Es ist doch bislang nichts<br />

passiert“, sagt Erik Stenzel, den es nach Veränderung<br />

drängt. Der gar nicht findet, dass<br />

sich doch in der Kürze der Zeit irgendwie<br />

schon relativ viel geändert hat, weil „wir<br />

uns dieses langsame Tempo nicht erlauben“<br />

können.<br />

© Markus Spieske


TITELTHEMA<br />

37<br />

kung. „In 24 Stunden laufen selbst jetzt noch<br />

100 Menschen hier vorbei, die uns registrieren“,<br />

sagt Cornelia Grob. Die Frage ist nur:<br />

„Wie können wir diejenigen erreichen, die<br />

nicht erreicht werden wollen?“ sagt Nicola<br />

Glück (Name v. d. Red. geändert), Studentin<br />

der sozialen Arbeit, Greenpeace-Aktivistin<br />

und seit Tag 40 im Camp. Schließlich gehe<br />

es um nicht weniger als darum, einen Wertewandel<br />

zu vollziehen. Und „mit einem geilen<br />

Post die Welt retten is nunmal nich“, weiß<br />

Erik Stenzel.<br />

Also üben sie hier Argumentation, für Eltern<br />

und Großeltern beispielsweise. Versuchen,<br />

den Forderungen den Schreck zu nehmen,<br />

sie als Vorschläge darzubieten. Versuchen,<br />

nach und nach immer mehr Einzelpersonen<br />

zum Verstehen zu bringen, denn die sagen oft<br />

„Was hilft es, wenn ich etwas ändere, wenn<br />

doch alle anderen genauso weitermachen?“,<br />

knicken ein vor der schieren Übermacht<br />

OB<br />

MARCUS<br />

KÖNIG<br />

Ob er die Themen des Camps für realisierbar hält,<br />

wie er ihnen gegenübersteht und ob er sich mit<br />

ihnen identifizieren kann als Politiker, aber auch<br />

als Vater, wollte Camp-Sprecher Erik Stenzel gerne<br />

von Nürnbergs regierendem Bürgermeister<br />

Marcus König wissen. Wir haben den OB gefragt<br />

– und das hat er geantwortet:<br />

„Klima- und Umweltschutz wird uns noch lange beschäftigen<br />

und wird uns – nicht nur in der Politik, sondern<br />

der gesamten Gesellschaft – auch noch einiges<br />

abverlangen. Wir haben bereits wichtige Entscheidungen<br />

für ein nachhaltiges Nürnberg getroffen: Im<br />

Stadtrat haben wir sowohl einen großen Mobilitätsbeschluss<br />

für mehr Radverkehr, ÖPNV und bessere<br />

Bedingungen für Fußgänger beschlossen, als auch<br />

einen Klimaschutzfahrplan und Ziele für die klimaneutrale<br />

Stadtverwaltung. Die Verhandlungen zum<br />

365-Euro-Ticket laufen, auch da haben wir die Maßnahmen<br />

angeschoben. Mir ist bewusst, dass das, was<br />

die Stadt Nürnberg hier anstößt, dem Klimacamp<br />

nicht weit genug und nicht schnell genug geht. Für<br />

das, was ich aufgezählt habe, brauchen wir aber zunächst<br />

eine politische Mehrheit in den Gremien – und<br />

am Ende brauchen wir auch die entsprechenden Mittel.<br />

Politik ist eben oft das Bohren dicker Bretter.“


38 TITELTHEMA<br />

Fridays for ... what?<br />

UND<br />

DANN<br />

UMSO<br />

LAUTER<br />

der Hoffnungslosigkeit.<br />

Aber „je<br />

mehr Individuen<br />

sich zusammentun,<br />

desto mehr<br />

sind es insgesamt“,<br />

und diese<br />

vielen können<br />

sehr wohl etwas<br />

ändern. Wenn<br />

die Politik nur ein<br />

bisschen helfen<br />

würde. Natürlich<br />

müsse die „sich<br />

dem Problem<br />

stellen, dass alle<br />

Interessen ausgeglichen<br />

betrachtet<br />

werden und auch<br />

wirtschaftlich ein<br />

Win-win rauskommt“,<br />

sagt Nicola<br />

Glück. Aber<br />

sie müsse sich<br />

eben auch ein<br />

Stück weit vorwärtsbewegen,<br />

mutig sein. „Das<br />

Klimacamp ist ein<br />

Brennglas für ein<br />

globales Thema“,<br />

die zwölf Forderungen „natürlich lokalpolitisch,<br />

denn das hier ist unser Lebensraum,<br />

und große Städte sind große Emittenten“,<br />

also: Dreckschleudern.<br />

Knapp 60 Personen umfasst der Schichtplan<br />

im Camp, Zwei-Stunden-Schichten und die<br />

Nacht, damit das Lager 24 Stunden besetzt<br />

ist. Alle anderen kommen, gehen, machen<br />

mit, bringen was, Kuchen und heiße Suppe<br />

beispielsweise, ein „toller Partizipationseffekt“,<br />

sagt Nicola Glück, und wie zum Beweis<br />

fragt eine ältere Dame im Vorbeigehen,<br />

„ob der Kuchen denn geschmeckt hat“ und<br />

sie „lieber mal was Warmes bringen“ soll. Sie<br />

© privat<br />

Freitag für Freitag sowie<br />

bei zahlreichen anderen<br />

Demonstrationen standen<br />

die Aktivisten und<br />

Aktivistinnen von „Fridays<br />

for Future“ für ihre Ziele<br />

ein – immer friedlich,<br />

meistens laut, oft störend.<br />

Seit nunmehr einem Jahr<br />

ist die Bewegung dieser<br />

ihrer stärksten Waffe,<br />

der öffentlichen Präsenz,<br />

beraubt. Wie sich das<br />

anfühlt, erzählt Matilda<br />

Tomlin (16), Schülerin der<br />

11. Klasse des Musischen<br />

Gymnasiums Schwabach<br />

und Aktivistin der FFF-<br />

Ortsgruppe Nürnberg.<br />

„Der März 2020 war<br />

krass: Wir hatten eine<br />

große Demo geplant,<br />

die wir dann absagen<br />

mussten. Wir haben<br />

sie zwar nach online<br />

verlegt, aber das war<br />

nicht das Gleiche und<br />

sehr frustrierend. Seitdem<br />

haben wir uns<br />

durchgeschlagen und<br />

uns Alternativen im<br />

Rahmen der Möglichkeiten<br />

überlegt. Ende<br />

September gab es eine<br />

Laufdemo mit 2000,<br />

Mitte November dann<br />

eine Fahrraddemo mit<br />

500 Teilnehmern – was<br />

toll war, denn zum<br />

einen haben wir uns eine Route über den Frankenschnellweg<br />

erkämpft, gegen dessen Ausbau wir<br />

ja demonstrieren, zum anderen gibt uns die Fahrraddemo<br />

eine neue gute Präsenzmöglichkeit, die<br />

wir durch die Abstandsregeln und Masken auf den<br />

normalen Demos nicht mehr haben konnten. Aktuell<br />

geht natürlich fast nichts, es sind nur Kundgebungen<br />

erlaubt – an einem Ort für eine Stunde. Wir haben<br />

viele Aktionen online gemacht, auch Meilensteine<br />

vor dem Nürnberger Rathaus platziert, aber das ist<br />

nicht das Gleiche, übt nicht diesen Druck aus durch<br />

Präsenz in der Öffentlichkeit. Einzig das Klimacamp<br />

ist immer da und stört im besten Fall auch immer.<br />

Klar, wir sind unserer stärksten Waffe derzeit beraubt,<br />

aber deswegen noch lange nicht untätig. Wir<br />

haben die Zeit des Lockdowns genutzt, um zu reflektieren,<br />

zu diskutieren und Strategien aufzustellen für<br />

die Zeit, in der wir zeigen können, dass wir noch da<br />

sind. Wir sammeln unsere Kräfte, bis wir wieder raus<br />

dürfen – und sind dann umso lauter.“<br />

sehen sich als Lobbyist*innen fürs Klima und<br />

sind dafür da, „die Menschen auf den Moment<br />

vorzubereiten, wenn die Politik etwas<br />

entscheiden sollte.“ Denn Veränderung von<br />

heute auf morgen, das mag niemand gern.<br />

Für politische Entscheidungen braucht es<br />

Akzeptanz. Und es entscheidet sich vielleicht<br />

leichter, wenn man weiß: Die Leute, die wollen<br />

das auch so.<br />

Deswegen machen die das. Mit dem Januar<br />

war übrigens der Winter nicht vorbei. Noch<br />

lange nicht. Doch Kälte und Schnee gehen.<br />

DAS CAMP BLEIBT.<br />

BIS IHR HANDELT.<br />

klimacamp-nuernberg.de<br />

Text Katharina Wasmeier


Mein Geld macht grün.<br />

Sparen für Kinder?<br />

Aber natürlich.<br />

Sparen Sie zukunftssicher – mit den nach haltigen<br />

Fondssparplänen der UmweltBank. Damit unsere<br />

Kinder in einer lebenswerten Welt aufwachsen.<br />

Informieren Sie sich jetzt!<br />

www.umweltbank.de/elma


40 TITELTHEMA<br />

Fridays for ... what?<br />

WAS<br />

KANN<br />

ICH<br />

SCHON<br />

TUN?<br />

Beim Klimacamp mitmachen<br />

ist einfach – noch<br />

einfacher sind die kleinen<br />

Dinge, die jeder tun kann.<br />

Auf den Bildern seht ihr<br />

ein paar Beispiele.


TITELTHEMA<br />

41<br />

Anmeldung für das neue<br />

Schuljahr 2021<br />

Gemeinsam Lernen und Wachsen an der Waldorfschule!<br />

Kindgerechter Unterricht! Eine Schule, in der<br />

Lernen meinem Kind wirklich Freude macht!<br />

Kein Leistungsdruck von Anfang an!<br />

In den Waldorfschulen ist das Kind der Maßstab,<br />

an dem sich Pädagogik orientiert.<br />

Ob im Präsenz- oder im Distanzunterricht:<br />

Unsere Lehrkräfte sind ihren Schüler*innen<br />

innerlich immer ganz nah. Mit stets aktuellen<br />

Konzepten, orientiert am Zeitgeschehen,<br />

aber vor allem an den Bedürfnissen der Kinder,<br />

wird der Unterricht lebendig und kompetent<br />

gestaltet.<br />

Unser Lehrplan basiert auf der Pädagogik<br />

Rudolf Steiners: „In Ehrfurcht aufnehmen, in<br />

Liebe erziehen, in Freiheit entlassen“.<br />

Wollen Sie mehr über uns erfahren, dann rufen<br />

Sie uns an oder besuchen unsere Webseiten.<br />

Hier finden Sie auch Informationen zur aktuellen<br />

Schulanmeldung.<br />

Freie Waldorfschule<br />

Erlangen<br />

Freie Waldorfschule Erlangen<br />

Rudolf-Steiner-Straße 2<br />

91058 Erlangen<br />

www.waldorfschule-erlangen.de<br />

Rudolf Steiner-Schule Nürnberg<br />

Steinplattenweg 25<br />

90491 Nürnberg<br />

www.waldorfschule-nuernberg.de<br />

Freie Waldorfschule Wendelstein<br />

In der Gibitzen 49<br />

90530 Wendelstein<br />

www.waldorfschule-wendelstein.de


42 TITELTHEMA<br />

Fridays for ... what?<br />

TOGETHER<br />

FOR<br />

FUTURE<br />

© Katharina Wasmeier<br />

Wohl noch nie gab es eine Jugendbewegung, bei<br />

der Eltern so kräftig mitmischten wie bei „Fridays<br />

for Future“. Wahrscheinlich weil ein gemeinsamer<br />

Nenner noch nie so groß, kein Ziel so drängend<br />

war: die Erde und die Zukunft zu retten. Birgt das<br />

dennoch Konfliktpotenzial? Sind die Ansichten<br />

über das Erreichen des Ziels bei Jung und Alt<br />

dieselben? Darüber haben wir mit Carsten Bartens<br />

von der „Parents for Future“-Ortsgruppe Erlangen<br />

gesprochen.<br />

Text Manuela Prill<br />

Parents for Futures auf<br />

einer Demo in Erlangen<br />

Als die Blumenkinder Ende der 60er<br />

auch in der Bundesrepublik öffentlich<br />

Frieden und freie Liebe propagierten<br />

und die Studentenbewegung gegen<br />

politische und gesellschaftliche Strukturen<br />

protestierte, standen ihre Eltern<br />

schockiert am Straßenrand. Welch<br />

Skandal, welch Provokation! Die<br />

Kluft zwischen den Generationen war<br />

groß: auf der einen Seite die von der<br />

Jugend angeprangerten „Spießer“, auf<br />

der anderen die „Politgammler“ und<br />

„Krawallköpfe“, wie die BILD-Zeitung<br />

die Hippies und Studenten betitelte.<br />

Gemeinsame Sache machen?<br />

Unvorstellbar! Als die ersten Schüler<br />

in Deutschland freitags für das Klima<br />

auf die Straße gingen, gaben ihnen<br />

viele Eltern von Anfang an Rückendeckung.<br />

„Parents for Future“ (P4F)<br />

entstand Mitte Februar 2019 in Nordrhein-Westfalen,<br />

als Reaktion auf angedrohte<br />

Sanktionen des Schulministeriums<br />

gegen die Schüler. Man wollte<br />

„die Kinder und Jugendlichen in ihrem<br />

Protest auch offen von der Ebene der<br />

Erwachsenen aus stärken“, ist auf der Homepage von P4F zu lesen. Ein offener<br />

Brief an die Politik wurde formuliert, man demonstrierte mit, in kürzester<br />

Zeit entstanden bundesweit P4F-Ortsgruppen, rund 300 sind es aktuell. Die<br />

Erlangen-Gruppe war mit eine der ersten, Carsten Bartens ist Gründungsmitglied,<br />

58, Ernährungswissenschaftler, Vater und Teil einer Patchworkfamilie mit<br />

vier Kindern. „Natürlich mache ich das auch, weil ich Kinder habe. Ich weiß,<br />

dass deren Zukunft nicht so sein wird, wie ich sie erleben durfte. Dass es zum<br />

ersten Mal einer Generation schlechter gehen wird als der jetzigen“, beschreibt<br />

Bartens seine Motivation, sich bei P4F zu engagieren. Trotzdem sei die Frage<br />

erlaubt: Wird das Mitmischen der „Parents“ von den „Fridays“ nicht manchmal<br />

als Einmischen empfunden? Gibt es Abwehr à la „Hey, das ist unser Protest!“?<br />

Stichwort Abgrenzung? „Nein, das gibt es nicht“, hat Bartens die Erfahrung gemacht.<br />

„Diese Bewegung ist im Vergleich zu früheren Jugendbewegungen viel<br />

NATÜRLICH MACHE<br />

"<br />

ICH DAS AUCH WEIL<br />

ICH KINDER HABE. ICH<br />

WEIß , DASS DEREN<br />

ZUKUNFT NICHT SO<br />

SEIN WIRD, WIE ICH<br />

SIE ERLEBEN DURFTE."<br />

weniger aggressiv, sie ist auch nicht so<br />

polarisierend.“ Und schließlich sei der<br />

Klimawandel etwas, was uns alle angehe,<br />

egal ob jung oder alt. „Wir müssen<br />

als Gesellschaft etwas tun, deshalb<br />

ziehen wir alle am selben Strang.“<br />

Die P4F wollen sich solidarisch zeigen<br />

und ihre Kids unterstützen. Sie helfen<br />

als Ordner oder Redner auf deren Demos<br />

und mobilisieren Mitstreiter. „Wir<br />

würden aber nicht ohne die ‚Fridays‘<br />

zu Demos aufrufen“, betont Bartens<br />

für die Erlanger Ortsgruppe. Die Or-<br />

Carsten Bartens


ADVERTORIAL<br />

43<br />

ganisation des Protests auf der Straße sei ganz klar<br />

deren Territorium. „Wir ‚Parents’ versuchen in erster<br />

Linie, mit der Politik ins Gespräch zu kommen“, so<br />

der 58-Jährige. Die Jugend unterstützt wiederum<br />

Aktionen der Eltern, man plant auch gemeinsame<br />

Projekte wie Workshops oder das Klimacamp Erlangen<br />

im Sommer 2019. „Es gibt keine Konkurrenz<br />

unter den einzelnen Bewegungen“, so Bartens. Was<br />

man nicht vergessen darf: Viele aus der Elterngeneration,<br />

die bei P4F aktiv sind, beschäftigen sich<br />

nicht erst mit Umweltthemen, seitdem ihre Kinder<br />

sich fürs Klima stark machen. Carsten Bartens etwa<br />

war immer schon ein politisch engagierter Mensch,<br />

als junger Mann gehörte er der Anti-Atomkraft-Bewegung<br />

an und wurde durch die Veröffentlichung<br />

des Berichts „Die Grenzen des Wachstums“ des Club<br />

of Rome beeinflusst. Noch bevor Greta Thunberg<br />

und ihr „Skolstrejk för klimatet“ viral gingen, rüttelte<br />

ihn das Buch „Change!“ von Graeme Maxton<br />

erneut wach, der sich mit der Frage beschäftigt, was<br />

wir alle unbedingt tun müssen, damit unsere Kinder<br />

überhaupt eine Zukunft haben. Über das Engagement<br />

bei P4F kam Bartens zum „Klimaentscheid<br />

Erlangen“, einer Initiative, bei der sich unterschiedliche<br />

Vereine und Organisationen dafür einsetzen,<br />

dass die Hugenottenstadt bis 2030 klimaneutral<br />

wird. Als erste bayerische Kommune hatte Erlangen<br />

im Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen,<br />

„gepuscht durch die ‚Fridays‘“, sagt Bartens. Das<br />

habe dazu geführt, dass inzwischen Vertreter aus<br />

beiden For-Future-Gruppen im Nachhaltigkeitsbeirat<br />

der Stadt sitzen. Bei aller Erfahrung, die die alten<br />

Hasen mit in die Waagschale werfen, ist ihm eines<br />

wichtig zu betonen: „Ohne die ‚Fridays‘ hätte die<br />

Klimabewegung nicht diese Dynamik und Power<br />

bekommen.“<br />

Okay, das klingt nach viel Einigkeit. Gibt’s tatsächlich<br />

keinen Diskussionsbedarf? „Die Jugend ist auf<br />

ihrem Weg, ans Ziel zu kommen, radikaler, sie wollen<br />

Dinge schneller umsetzen. Sie fliegen zum Beispiel<br />

nicht in den Urlaub, leben vegan und rechnen<br />

alles in CO2 um“, meint der Erlangener. Die Erwachsenen<br />

seien ihnen da oft viel zu behäbig, sie verstehen<br />

nicht, warum die ihre Lebensgewohnheiten<br />

nicht schneller ändern wollen oder können. Darüber<br />

lässt sich vortrefflich mit den Eltern streiten. Aber:<br />

„Die Forderungen der ,Fridays‘ richten sich vor allem<br />

an Politik und Wirtschaft, Rahmenbedingungen zur<br />

Einhaltung der Pariser Klimaziele zu schaffen.“<br />

parentsforfuture.de<br />

Lieferdienste stehen zur Zeit hoch im Kurs. So auch die<br />

abokiste aus Hemhofen bei Erlangen, die bereits seit<br />

25 Jahren Bio-Lebensmittel direkt nach Hause liefert.<br />

„Wir freuen uns natürlich vor allem über die gestiegene<br />

Nachfrage nach regionalen und saisonalen Produkten“,<br />

so die Geschäftsführerin des Familienunternehmens.<br />

Ökologisch, gesund und stressfrei für die Familie kochen<br />

wird einem so leicht gemacht, mit frischem<br />

unverpackten Gemüse & Obst vom Landgut Schloß<br />

Hemhofen oder von anderen regionalen, stets biologischen<br />

Anbietern. Im Onlineshop auf abokiste.de<br />

kann man entweder nach Bedarf aus dem reichhaltigen<br />

Vollsortiment bestellen, das u.a. auch Brot, Milchprodukte,<br />

Käse, Wurst & Getränke umfasst, oder man lässt<br />

sich eine gemischte Kiste bequem regelmäßig liefern.<br />

Eine Aboverpflichtung gibt es nicht. Die Lieferung ist<br />

jederzeit kündbar und kann beliebig angepasst oder<br />

pausiert werden. Gesunde Energie für zu Hause, nicht<br />

nur fürs Home Office, liefert z.B. die „Energiekiste“, die<br />

wöchentlich neu zusammengestellt wird.<br />

Viele Eltern kennen die grüne Kiste bereits von ihren<br />

Kindern, die durch das EU-Schulprogramm kostenfrei<br />

in Kindergärten und Schulen<br />

beliefert werden. Um alle<br />

neuen Anfragen zuverlässig<br />

ausliefern zu können, hat<br />

die abokiste nicht nur ihr<br />

Personal, sondern auch<br />

ihren Fuhrpark aufgestockt,<br />

ganz nach dem<br />

bewährten Motto der<br />

Biokisten-Pioniere:<br />

„Natürlich<br />

beliefern wir Sie!“<br />

abokiste.de<br />

VITAMINE<br />

FREI HAUS


44 TITELTHEMA<br />

Fridays for ... what?<br />

„Klar“, sagt Jakob, „klar kriegen wir mit, dass<br />

irgendwas mit dem Klima passiert, was nicht<br />

gut ist. Aber wirklich nur so ein kleines bisschen.“<br />

Ein kleines bisschen bedeutet, mal ein<br />

Heft bekommen zu haben, im Gymnasium,<br />

das der Achtklässler besucht. Ein kleines<br />

50 Kilometer und eine knappe dreiviertel<br />

Stunde Fahrtzeit entfernt vom<br />

bisschen, das sind die Spots und Bilder, die<br />

Instagram ihm zeigen, Plastik in den Meeren<br />

Nürnberger Klimacamp liegt Pilsach. beispielsweise, und dann, sagt Jakob, „dann<br />

Auf die 2500 Einwohner-Gemeinde bei mache ich mir schon Gedanken und achte<br />

Neumarkt fällt noch kaum der Schatten wieder mehr auf Müllvermeidung.“ Aber das<br />

des Klimawandels, wohl aber der einer war’s dann. Jakob ist 13, morgens fährt er mit<br />

Autobahnbrücke. Das findet Familie dem Bus eine halbe Stunde in die Schule und<br />

Krauß nicht so schön. Wie vieles andere<br />

auch nicht. Fridays for Future gehört<br />

nachmittags wieder zurück, dann Hausaufgaben<br />

und Fußball mit den Kumpels, überm<br />

Feld tost der Verkehr, was außenrum passiert,<br />

nicht dazu. Und eigentlich auch nicht<br />

kriegt er nicht mit. Wie auch? „Wenn man in<br />

zum Leben.<br />

einer Großstadt lebt, kriegt man wahrscheinlich<br />

mehr mit, mehr Plakate und Aktionen,<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

und die vielen Autos“, und Auto ist eh gerade<br />

ein Thema in der Familie, seitdem Luca endlich<br />

seinen Führerschein hat. „Ich fahre viel<br />

herum, einfach weil ich’s jetzt kann und nicht<br />

mehr vom Bus abhängig bin“, sagt der 18-Jährige,<br />

lang genug hat er sich herumfahren lassen<br />

müssen oder bloß nicht den einen Bus verpassen dürfen, der Freunde und<br />

Daheim verbindet. Autos raus, kannst du das verstehen? „Wenn man in der Stadt lebt, regen<br />

einen die vielen Autos sicher auf. Aber hier brauchen wir die“, sagt Luca, und dass auch ihn<br />

das Thema Klima nicht so sehr bewegt. Die Demos? Kein Thema in der FOS, keine Aushänge,<br />

keine Infos oder Angebote zum Gespräch. Es ist nicht da. Auch die Gefahr nicht. „Insekten“,<br />

KONFRONTIERT<br />

UNS!<br />

Familie Krauß<br />

Michael & Christiane<br />

Luca<br />

Jakob<br />

Lisa<br />

© privat


TITELTHEMA<br />

45<br />

sagt Luca, die sind noch genauso da wie immer,<br />

es ist nichts anders. Es ist alles Wald und<br />

Natur außenrum bei ihnen da draußen. Der<br />

Wald sieht gesund aus, sagt Michael Krauß,<br />

„und wenn bei uns mal die Luft schlecht ist,<br />

dann weil der Bauer frisch geodelt hat“. Dass<br />

sich was verändert, das merken wir schon,<br />

sagen Michael und Christiane. Beide sind in<br />

Pilsach geboren und aufgewachsen, seit 46<br />

Jahren leben sie hier auf dem Land. Wenn es<br />

Aktionen zum Klimaschutz gibt, in Neumarkt<br />

oder Nürnberg, „dann erfahren wir das nur<br />

hinterher aus der Zeitung.“ Was sie aber wohl<br />

bemerken: Wie die Winter früher waren. Wie<br />

viele Bauernhöfe es gegeben hat, wo man hingefahren<br />

ist und eingekauft hat oder schnell<br />

den Berg hinabgeflitzt, wenn der Bauer mit<br />

seinem Wagen in den Ort gefahren kam.<br />

„Das gab es alles lange nicht mehr – dafür hat<br />

sich in der jüngsten Vergangenheit in Sachen<br />

Hofladen viel getan. Es werden immer mehr“,<br />

sagt Christiane, die freilich über Plastik Bescheid<br />

weiß, und wie es vermieden werden<br />

kann. Aber auch, wo das alles herkommt,<br />

wie es wächst, wie Gemüse aussieht auf dem<br />

Acker, denn „unsere Eltern und wir bauen<br />

alles an Obst und Gemüse selbst an.“ Zugekauft<br />

wird wenig, und wenn, dann „sicher<br />

keine Erdbeeren im Winter. Luca findet gut,<br />

was die Fridays da machen, kann verstehen,<br />

was in Nürnberg gefordert wird. Aber „es ist<br />

alles so weit weg“. Es würde sicher schnell<br />

wichtig, wenn „wir mehr damit konfrontiert<br />

würden“, meint er, und Jakob auch: „Es würde<br />

mich wahrscheinlich mehr treffen, wenn ich<br />

mehr Input bekäme, von der Schule zum Beispiel.<br />

Das passiert aber nicht.“ Auf eine Demo<br />

fahren? Nein, das hat noch kein Lehrer vorgeschlagen,<br />

Schülerinitiativen gibt es nicht. Was<br />

es gibt, ist eine große Bürgerinitiative im vergangenen<br />

Jahr: Eine riesige Fläche soll versiegelt<br />

werden, ein Gewerbepark gebaut. „Das ist<br />

einerseits fürchterlich“, sagt Michael Krauß,<br />

andererseits „steht die Gemeinde Pilsach<br />

finanziell nicht so gut da.“ Straßen müssen<br />

repariert, der Kindergarten erweitert werden.<br />

„Ein fürchterliches Abwägen“, aber „sicher ist<br />

auch viel Bequemlichkeit dabei“, gibt der Familienvater<br />

zu bedenken. „Wir fühlen uns so<br />

hilflos vor der Weltpolitik, die Dimensionen<br />

der Katastrophen sind einfach unvorstellbar,<br />

und wir haben keinerlei Handhabe, etwas zu<br />

verändern. Was bringen denn meine kleinen<br />

Schritte?“ Die Sorgen auf dem Land sind<br />

andere. Habt ihr schon mal was von „Unverpacktläden“<br />

gehört? „Unverpacktladen?“ sagt<br />

Jakob. „Wir haben hier noch nicht mal einen<br />

Supermarkt.“<br />

Lernen, mit allen<br />

assern gewaschen zu sein.<br />

H²Olala, so kann Wissen auch Schule machen.<br />

wir-sind-monte.de<br />

www.montessori-herzogenaurach.de<br />

www.montessori-erlangen.de<br />

www.montessori-nuernberg.de<br />

www.montessori-lauf.de<br />

www.montessori-kiga-erlangen.de<br />

www.montessoriwug.de


46 TITELTHEMA<br />

© privat<br />

Fridays for ... what?<br />

"<br />

EIN REPRÄSENTATIVER<br />

QUERSCHNITT DURCH<br />

DIE GESELLSCHAFT SIEHT<br />

ANDERS AUS"<br />

46 TITELTHEMA<br />

Betrachtet man zum Beispiel eines der Ak-<br />

Eine Befragung des Instituts für Protest- und<br />

Bewegungsforschung hat ergeben, dass 73<br />

Prozent derer, die sich bei Fridays for Future<br />

engagieren, der Mittel- und Oberschicht angehören.<br />

Mehr als die Hälfte hat oder macht<br />

tivisten-Aushängeschilder, Luisa Neubauer,<br />

dann fühlt man sich unter diesem Blickwinkel<br />

Abi, nur wenige haben einen Migrationshintergrund.<br />

Bedeutet das, dass die Be-<br />

bestätigt. Sie kommt aus einem Hamburger<br />

Vorort, in dem sozialer Wohnungsbau zwischen<br />

all den Villen wohl eher selten zu finden<br />

wegung, die sich seit 2018 für die Rettung<br />

unseres Planeten einsetzt, aus weißen, elitären<br />

Richkids besteht?<br />

„Klar, Fridays for Future ist weiß und elitär. Das<br />

ist. Nicht ihre Schuld, aber doch bezeichnend.<br />

stimmt.“ Eva Schreiner überrascht uns im Interview<br />

mit dieser Aussage. Die 19-jährige Nürnber-<br />

Text Simone Blaß<br />

gerin engagiert sich, gemeinsam mit ihrem Bruder Fabian, seit Anfang 2019 bei FFF und<br />

der Vorwurf ist für beide nicht neu. „Wir versuchen dem entgegenzuarbeiten, indem<br />

wir auf Ungerechtigkeiten und Diskriminierungsformen aufmerksam machen, unsere<br />

Forderungen einbetten in einen gesellschaftlichen Diskurs.“ Aber natürlich wissen die<br />

Geschwister, dass es deutlich einfacher ist, fürs gute Gewissen mehr Geld auszugeben,<br />

wenn man nicht jeden Euro zweimal umdrehen muss.<br />

Die wenigsten Familien können es sich nämlich leisten, alle ihre benötigten Produkte<br />

bei Biomärkten zu kaufen, sich und ihre Kinder nachhaltig zu kleiden und ein Auto zu<br />

fahren, das die neuesten Technologien nutzt und zumindest klimafreundlicher ist als<br />

eine alte Dieselschüssel. Hier sind auch Eva und Fabian realistisch: „Klimapolitik wird<br />

oft noch zu sehr aufs Individuum zurückgedrängt“, ärgert sich der 21-Jährige. „Immer<br />

wieder werden wir gefragt, wo wir das letzte Mal im Urlaub waren und ob wir eigentlich<br />

noch Fleisch essen. Dabei geht es doch darum, große Systeme zu verändern bzw.<br />

Systeme zu schaffen, in denen es leicht ist, sich klimagerecht zu verhalten.“ Und zwar<br />

für alle Bildungs- und Verdienstschichten. „Diejenigen, die dafür verantwortlich sind,<br />

dass wir uns nicht nachhaltig ernähren oder kleiden können, sind oft dieselben, die auch<br />

für die Klimakrise verantwortlich sind. Unternehmen, die versuchen, klimapolitische<br />

Maßnahmen zu verhindern, die sich gegen Mindestlöhne und faire Arbeitsbedingungen<br />

stellen – diese Probleme sollten wir gemeinsam angehen.“ Und zwar ziemlich schnell.<br />

„Bis 2030 wäre ein guter Termin.“<br />

Fabian Schreiner


© privat<br />

© privat<br />

TITELTHEMA<br />

47<br />

Claudia Lang<br />

Einzelne zu verteufeln oder von oben<br />

herab zu urteilen, liegt zumindest Eva<br />

und Fabian fern. Sie wollen kollektiv<br />

etwas bewegen. Aufrütteln. Und sie<br />

wissen, dass es viele Jugendliche gibt,<br />

die mit Fridays for Future wenig bis<br />

nichts assoziieren. Deren Welt eine<br />

andere ist. Und die von Flugscham<br />

weit entfernt sind, wenn sie einmal<br />

im Jahr in ihr Heimatland reisen, um<br />

bei den Großeltern und anderen Verwandten<br />

zu sein – und dabei immer<br />

noch einen kleineren ökologischen<br />

Fußabdruck haben als alle anderen.<br />

Schon allein deswegen, weil im Alltag<br />

oft nicht einmal ein Auto drin ist.<br />

Wenn ihnen nicht gerade eine Pandemie<br />

einen Strich durch die Rechnung<br />

macht, dann sind Fabian, Eva und ihre<br />

Mitstreiter auch an verschiedenen<br />

Schulformen aktiv. „Natürlich könnte<br />

Eva Schreiner<br />

ich tolle Analysen aufstellen, warum<br />

sich viele Jugendliche in unserer Gesellschaft<br />

nicht damit beschäftigen,<br />

aber damit sind sie doch noch lange<br />

nicht erreicht.“ Und Eva ergänzt:<br />

„Umso wichtiger ist Basisarbeit. Wir<br />

vernetzen uns im Stadtteil, sprechen<br />

mit den Menschen, denn es ist enorm<br />

wichtig, alle sozialen Schichten zu erreichen.<br />

Und dass jemand nicht weiß,<br />

was FFF ist, ist mir schon lange nicht<br />

mehr passiert.“ Und wenn es mal so<br />

war, dann hat sie es einfach erklärt.<br />

„Wir wollen jeden erreichen und wir<br />

wollen die Probleme an der Wurzel<br />

anpacken, statt Symptome zu bekämpfen.“<br />

An der Wurzel anpacken würden<br />

Claudia Langs Schüler die Probleme<br />

auch. Und zwar im wahrsten Sinne<br />

des Wortes, denn mit der Theorie<br />

haben sie es nicht so. Claudia Lang<br />

ist Lehrerin an der Otfried-Preußler-Schule<br />

in Erlangen, einem Sonderpädagogischen<br />

Förderzentrum,<br />

und ihre Schüler kommen aus allen<br />

Schichten – nicht wenige auch aus<br />

den sogenannten „bildungsfernen“.<br />

In ihrer letzten Abschlussklasse behandelte<br />

sie das Thema Klimawandel<br />

und besuchte mit den Jugendlichen<br />

eine FFF-Demonstration in Erlangen.<br />

„Auch wenn sie ähnlich betroffen<br />

und besorgt über den Klimawandel<br />

sind wie wir alle, mit der Demonstration<br />

konnten sie wenig anfangen. Sie<br />

fühlten sich dort eher fehl am Platz,<br />

die Reden waren für sie schwer verständlich<br />

und die Sprechchöre waren<br />

ihnen unangenehm.“ Ihre Schüler<br />

und Schülerinnen gehen Probleme<br />

lieber praktisch an. „Sie werden sich<br />

wahrscheinlich wenig theoretisch in<br />

der FFF-Bewegung einbringen, hätten<br />

sie aber zum Beispiel die Möglichkeit,<br />

Bäume anzupflanzen oder praktische<br />

Maßnahmen gegen die Austrocknung<br />

der heimischen Wälder zu unterstützen,<br />

wären sie sofort dabei.“ Jetzt gilt<br />

es also ‚nur‘ noch, Theorie und Praxis<br />

zusammenzubringen, und der Erfolg<br />

wäre sicher.<br />

Lernen,<br />

nach den Sternen zu greifen.<br />

Von Soja bis Sojus, mit uns entdeckt ihr die<br />

ganze Milchstraße. wir-sind-monte.de<br />

www.montessori-herzogenaurach.de<br />

www.montessori-erlangen.de<br />

www.montessori-nuernberg.de<br />

www.montessori-lauf.de<br />

www.montessori-kiga-erlangen.de<br />

www.montessoriwug.de


48 AUFGELISTET<br />

25 DINGE<br />

Alles neu macht der Mai – wir selbst machen<br />

manche Sachen jetzt überhaupt zum ersten<br />

Mal! Raus aus der Bude, rein ins Leben.<br />

Kommt ihr mit?<br />

EIN ERSTES MAL KLASSIK-OPEN-AIR<br />

EIN POETRY-SLAM-<br />

EVENT BESUCHEN<br />

SUPERLAUT MUSIK HÖREN –<br />

BEI OFFENEM FENSTER UND<br />

ZUM MITSINGEN FÜR ALLE!<br />

MAIBOWLE MIXEN<br />

KLEID KAUFEN UND MICH<br />

TRAUEN, ES ANZUZIEHEN<br />

EIN MÄDCHENWOCHEN-<br />

ENDE MIT DEN BESTEN<br />

FREUNDINNEN<br />

MIT DEN KIDS NACH KIEL ZU<br />

ONKEL KLAUS FAHREN<br />

HOHE SCHUHE TRAGEN<br />

EIN ROADTRIP DURCH DREI<br />

LÄNDER NUR MIT PAPIER-LAND-<br />

KARTE<br />

© kupritz


AUFGELISTET<br />

49<br />

BARFUß ÜBER DIE<br />

WIESE LAUFEN<br />

EIS SELBST MACHEN<br />

GROßE FAHRRAD-<br />

TOUR MACHEN<br />

EIN ERSTES MAL MIT MEINEN KINDERN ZU<br />

APACHE, OHNE IHNEN PEINLICH ZU SEIN<br />

DEN GRILL ANWERFEN – UND ALLES<br />

DRAUF, WAS DRAUFPASST<br />

ABENDS DRAUßEN<br />

EINEN VINO TRINKEN;<br />

VIELLEICHT AUCH ZWEI<br />

MIT DEN KIDS IN DIE<br />

MUSIKSCHULE<br />

ZUM ERSTEN MAL 40 WERDEN<br />

(SICHER NICHT ZUM LETZTEN MAL)<br />

DIE NASE IN DIE SONNE HALTEN – UND<br />

VIELLEICHT EIN BISSCHEN VERBRENNEN<br />

GROßE GARTENPARTY<br />

IM NEUEN HAUS<br />

AUF UNSEREM NEU AUSGEBAUTEN<br />

DACHBODEN SCHLAFEN<br />

IN DIE STERN-<br />

WARTE BEI<br />

VOLLMOND<br />

MIT VOGELZWITSCHERN AUF-<br />

WACHEN – UND AUCH WIEDER<br />

INS BETT GEHEN<br />

TOMATEN ANBAUEN<br />

KEINEN GUTSCHEIN ZUM MUT-<br />

TERTAG VERSCHENKEN, SON-<br />

DERN GLEICH WAS MACHEN<br />

EIN OPEN-AIR-KINO MIT DEN NACHBARN<br />

AUF DER STRAßE VERANSTALTEN<br />

NATÜRLICH CORONAKONFORM<br />

Lernen,<br />

auf dem Holzweg zu sein.<br />

Wir zeigen dir, wie man den Wald<br />

trotz lauter Bäumen sieht. wir-sind-monte.de<br />

www.montessori-herzogenaurach.de<br />

www.montessori-erlangen.de<br />

www.montessori-nuernberg.de<br />

www.montessori-lauf.de<br />

www.montessori-kiga-erlangen.de<br />

www.montessoriwug.de


50 BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

© N Simion<br />

RAUS MIT<br />

DER FAMILIE!<br />

… IDEEN AUS DEM<br />

FAMILIENBLOG.DE<br />

Text Doris Reinecke (Bündnis für Familie)<br />

Endlich werden die Tage wieder länger, heller und<br />

wärmer und es wächst die Lust, mit der ganzen<br />

Familie rauszugehen und zu fahren!<br />

Viele Tipps dazu findet ihr auf dem Familienblog<br />

Nürnberg: Wir vom Bündnis für Familie bloggen<br />

dort regelmäßig montags und freitags rund um<br />

das Familienleben und zu Themen für alle Generationen.<br />

Wenn ihr mit der Suchfunktion den Blog<br />

durchstöbert, findet ihr dort auch viele Anregungen<br />

_ für Aktivitäten im Freien,<br />

_ für Ausflüge mit der ganzen Familie,<br />

_ und für Orte in Nürnberg, die spannend<br />

sind für Klein und Groß.<br />

Wir nennen euch ein paar Blogbeiträge, die ihr mal<br />

anklicken könnt, um Ideen für das nächste Wochenende<br />

oder den nächsten freien Tag zu gewinnen:<br />

Sind eure Räder in Ordnung für die Radlsaison<br />

2021? Hier macht eine Mama, die im Fahrradclub<br />

ADFC aktiv ist, Lust darauf, das Rad auch<br />

mit Kleinkind in der Stadt häufiger zu benutzen:<br />

familienblog.nuernberg.de/annelie-soll-selbstaendig-mit-dem-rad-zur-schule-fahren-koennen/<br />

Gleich mehrere Tage raus aus der Stadt? Eva<br />

Didion erzählt hier, wie sie, trotz Regen, eine spannende<br />

Familienradtour gemacht hat:<br />

familienblog.nuernberg.de/vom-regen-in-die-sonneund-zurueck-eine-familienradtour-durch-franken/<br />

Regelmäßig stellt Gerhard Brunner im Familienblog<br />

vor, wo euer nächster langer Spaziergang mit<br />

der Familie hingehen könnte – zum Beispiel zu<br />

versteckten Idyllen, wie in Eibach:<br />

familienblog.nuernberg.de/idylle-in-eibach/<br />

Nürnbergs Bäder bieten viel für Kinder jeden Alters<br />

und zu jeder Jahreszeit – wenn der Zugang<br />

wegen der Corona-Einschränkungen nicht gerade<br />

begrenzt ist:<br />

familienblog.nuernberg.de/nuernbergbad-ist-familie/<br />

Das Gleiche gilt für den Tiergarten als Ausflugsziel,<br />

einen der schönsten Landschaftszoos in<br />

Deutschland. Nicola Mögel erzählt im Blog regelmäßig<br />

von Tierfamilien und ihrem Leben am<br />

Schmausenbuck:<br />

familienblog.nuernberg.de/mit-allen-sinnen-lernenwie-die-welt-funktioniert/<br />

Last but not least: Auch auf dem Balkon und im<br />

Garten lässt sich im Frühjahr Frischluft genießen<br />

– bei Beschäftigungen mit Wasser, Pflanzen und<br />

gesunder Ernährung:<br />

familienblog.nuernberg.de/wir-kneippen-uns-gesund/<br />

© E Didion<br />

Wir wünschen euch<br />

viel Spaß auf dem Familienblog<br />

und ein<br />

Frühjahr zum Durchatmen<br />

nach diesem<br />

anstrengenden Winter!<br />

Euer Team vom<br />

Bündnis für Familie<br />

Hans-Sachs-Platz 2<br />

90403 Nürnberg<br />

bff@stadt.nuernberg.de<br />

bff-nbg.de


Er hat mehr<br />

vom Kind.<br />

Und ich habe<br />

mehr vom Beruf.<br />

Der Partnerschaftsbonus schenkt<br />

Eltern in Teilzeit vier Monate<br />

zusätzlich, damit beide Familie und<br />

Beruf besser vereinbaren können.<br />

Nehmt euch diese Zeit.<br />

Elterngeld<br />

www.familienportal.de/partnerschaftsbonus<br />

Die neue Generation Vereinbarkeit


52 BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

© Manuela Prill<br />

JENAPLAN-GYMNASIUM<br />

NÜRNBERG<br />

LEHR- UND FAHRPLAN FÜRS LEBEN<br />

„Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.“ Boah! Welcher<br />

Schüler rollt bei diesem ollen Spruch nicht mit den Augen? Obwohl<br />

die Idee an sich ja nicht schlecht ist. Am Nürnberger Jenaplan-Gymnasium<br />

(JPG) findet man sie gar brandaktuell und hat<br />

sie zum Programm gemacht. Denn hier geht es neben Mathe,<br />

Deutsch und Co. auch um das Vermitteln von Schlüsselkompetenzen,<br />

die junge Leute tatsächlich in der modernen Welt da<br />

draußen brauchen.<br />

Text Manuela Prill<br />

„Wer jetzt gerade Jura studiert, für den<br />

sind die Jobaussichten ganz schlecht.“<br />

Bernd Beisse lässt den Satz ein paar Sekunden<br />

im Raum stehen. Was er damit<br />

sagen will? Kurz zur Erklärung vorab:<br />

Bernd Beisse ist Vorstandsmitglied der<br />

Genossenschaft Jenaplan-Gymnasium<br />

Nürnberg eG und gehört zu den Eltern,<br />

auf deren Initiative hin die Schule vor<br />

rund zehn Jahren gegründet wurde.<br />

Das Bild vom joblosen Jurastudenten<br />

wählt er als Symbol dafür, wie rasend<br />

schnell sich unsere Arbeits- und Lebenswelten<br />

heutzutage verändern.<br />

Gestern sah man sich noch in einem<br />

ganz bestimmten Berufsfeld, morgen<br />

sind vielleicht ganz andere Fachgebiete<br />

und Fähigkeiten gefragt. Und dann?<br />

„Die einzige Antwort darauf: Die Menschen<br />

müssen dafür selbst eine Lösung<br />

finden“, sagt Beisse. Und das könnten<br />

diejenigen am besten, die flexibel und<br />

kreativ genug sind, sich neuen Gegebenheiten<br />

anzupassen und eigene Ideen<br />

zu entwickeln. Oder die gelernt haben,<br />

zu agieren statt passiv zu bleiben. „Die<br />

Wissenschaft nennt das ‚Future Skills’“,<br />

erklärt Bernd Beisse. Also Fähigkeiten,<br />

ohne die man in einer digitalisierten<br />

Zukunft schnell abgehängt wäre. „Eine<br />

Schule muss darauf vorbereiten“, ist<br />

man am JPG Nürnberg überzeugt und<br />

hat das Schulkonzept dahingehend weiterentwickelt.<br />

Neben der Vorbereitung<br />

auf das Abitur liegt der Fokus seit einigen<br />

Jahren auch verstärkt auf dem Vermitteln<br />

von Schlüsselkompetenzen wie<br />

Kommunikationsfähigkeit, Kreativität,<br />

Mut, Eigenverantwortlichkeit, Flexibilität,<br />

Team- und Unternehmergeist. Und<br />

wie geht das? Das Konzept setzt sich aus<br />

fünf Modulen zusammen. Erstens: „MY.<br />

PROJECT“. Jeder Schüler kann sich in<br />

Werkstätten und Wahlfächern auspro-<br />

bieren und Neues entdecken, „ob Sport,<br />

Kunst, Oboe oder Nähen – egal was“,<br />

meint Beisse. Rund 50 verschiedene<br />

Möglichkeiten gibt es. Aktuell ist zum<br />

Beispiel in Zusammenarbeit mit Studenten<br />

der Friedrich-Alexander-Universität<br />

ein IT-Projekt entstanden. Das zweite<br />

Modul heißt „connected classroom“ und<br />

steht für die Digitalisierung der Klassenzimmer<br />

und das Arbeiten mit allen modernen<br />

Kommunikationskanälen, was<br />

hier nicht erst seit Corona umgesetzt<br />

wird. Drittens: „united by language“ –<br />

vereint durch Sprache. Das bedeutet:<br />

Jeder Schüler spricht zweimal die Woche<br />

mit anderen Schülern auf der Welt<br />

Englisch. Das Jenaplan-Gymnasium ist<br />

mit Schulen in Frankreich, Italien und<br />

den USA vernetzt. „Es geht nicht darum,<br />

dass jemand die Grammatik perfekt<br />

beherrscht“, so Beisse. Es gehe um Praxis<br />

und um das Sich-Trauen. Auch eher<br />

schüchterne Jugendliche sollen dadurch<br />

mitgenommen und in ihrem Selbstbewusstsein<br />

gestärkt werden. Dazu passt<br />

das vierte Modul: „learn by experience“.<br />

Durch nichts lerne man mehr als<br />

durch eigene Erfahrungen. Schüler der<br />

Mittelstufe stellen sich einmal im Jahr<br />

besonderen Herausforderungen: Baue<br />

eine Webseite! Mache eine Umfrage in<br />

der Fußgängerzone! Ein Lerneffekt dieser<br />

Challenges: Ich kann mehr, als ich<br />

mir zutraue! Fünftens: „learn to lead“.<br />

Als Tutoren schlüpfen die Lernenden in<br />

die Rolle der Lehrenden, übernehmen<br />

aktiv Verantwortung und schulen dabei<br />

wichtige kommunikative Kompetenzen.<br />

All das ist eingebunden in die Rahmenbedingungen<br />

der Jenaplan-Reformpädagogik,<br />

die der Erziehungswissenschaftler<br />

Peter Petersen Ende der 1920er<br />

Jahre an der Universität Jena begründete.<br />

Sein Ziel war es, eine Schulform<br />

zu entwerfen, in der Kinder individuell<br />

und ohne Druck gefördert werden. Noten<br />

gibt es bis zur zehnten Klasse nicht,<br />

stattdessen ein umfangreiches Feedbacksystem.<br />

Zudem werden die Schüler<br />

durch einen Lerncoach begleitet, der<br />

dabei hilft, individuelle Lernstrukturen<br />

zu entwickeln. Zum Personal am JPG<br />

Nürnberg gehören neben Lehrern auch


BILDUNG & ERZIEHUNG<br />

53<br />

Bernd Beisse in der Mensa<br />

© Manuela Prill<br />

NACHGEFRAGT<br />

DIGITALE LERNPLATTFORMEN<br />

IM HOMESCHOOLING<br />

Interview mit Sylke Kilian, kapiert.de<br />

Seit Beginn der Pandemie ist das Interesse an Lernplattformen<br />

enorm gestiegen. Kein Wunder. Nach dem<br />

zweiten Lockdown liegen die Nerven blank und zurück<br />

bleiben große Wissenslücken. Wir fragen Sylke Kilian,<br />

Produktmanagerin der Lernplattform kapiert.de vom<br />

Westermann Bildungsmedien Verlag, wie Lernplattformen<br />

optimal unterstützen.<br />

Sozialpädagogen. Gelernt wird altersund<br />

jahrgangsübergreifend in Stammgruppen.<br />

Erst ab der Oberstufe mit der<br />

Abiturvorbereitung kommen Zensuren<br />

dazu. Eine der häufigsten Fragen von<br />

Eltern: Kommen die Jugendlichen mit<br />

der Umstellung klar? Sind sie ausreichend<br />

auf die staatlichen Abiprüfungen<br />

vorbereitet? Der Lehrplan des Kultusministeriums<br />

ist auch für Jenaplan-Schulen<br />

verpflichtend. Probleme mit der<br />

Notenumstellung scheint es kaum zu<br />

geben. Nach eigenen Angaben hatten<br />

bislang 98 Prozent der Nürnberger Jenaplan-Gymnasiasten<br />

am Ende die allgemeine<br />

Hochschulreife in der Tasche.<br />

JENAPLAN-GYMNASIUM NÜRNBERG<br />

Herderstraße 5-9<br />

jenaplangymnasium.de<br />

ZWEIG Wirtschafts- und sozialwissenschaftliches<br />

GymnasiumForm: Ganztagsschule<br />

SCHULGELD 460 Euro/Monat, Geschwisterkinder<br />

360 Euro<br />

ELTERN werden als wichtiger Teil der Schulfamilie<br />

gesehen und sind durch Arbeitsgemeinschaften<br />

und Projekte eng ins Schulleben<br />

integriert<br />

Weitere Schulen mit Jenaplan-Pädagogik in<br />

Franken:<br />

JENAPLAN-GRUNDSCHULE NÜRNBERG<br />

jenaplan.org<br />

JENAPLAN-SCHULE WÜRZBURG<br />

Grund-, Mittel- und Realschule<br />

Kleinkinder- und Kindergartengruppen<br />

jenaplan-schule-wuerzburg.de<br />

WAS MUSS EINE GUTE LERNPLATTFORM<br />

LEISTEN?<br />

Eine gute Lernplattform muss am Unterrichtsstoff anknüpfen<br />

und zum jeweiligen Leistungsniveau des Kindes<br />

passen. Viele suchen im Internet nach Hilfen. Die Frustration<br />

ist aber groß, wenn das Level so gar nicht passt.<br />

Funktionsgleichungen kann man nicht mit einem Wikipedia-Artikel<br />

lernen. YouTube ist bei den Kids erste Wahl.<br />

Die Videos sind meistens aber nicht qualitätsgesichert.<br />

Gute Lernplattformen zeichnen sich durch verlässliche<br />

Inhalte aus, die sich am Lehrplan orientieren und von<br />

Pädagogen entwickelt sind.<br />

KÖNNEN LERNPORTALE DEN<br />

UNTERRICHT ERSETZEN?<br />

Sicher nicht. Das hat der Distanzunterricht ganz klar aufgezeigt.<br />

Die Mischung machts. Das haben Studien schon<br />

vor der Pandemie gezeigt. Lernplattformen können aber<br />

in vielen Szenarien gut unterstützen. Selbstständiges<br />

Lernen ist effektiver, entlastet die Eltern und entstresst<br />

den Alltag zu Hause.<br />

WORAUF MÜSSEN ELTERN BEI DER<br />

WAHL DER LERNPLATTFORM ACHTEN?<br />

Jedes Kind lernt anders, deshalb sollte das Angebot auch<br />

entsprechend vielfältig sein, Abwechslung bieten und<br />

Motivationselemente beinhalten. Mit individualisierbaren<br />

Übungen und Tools, die sich an Handlungsweisen<br />

aus dem Unterricht<br />

orientieren,<br />

© August de Richelieu<br />

sollten sich die<br />

Kinder Schritt für<br />

Schritt einem – gemeinsam<br />

mit den<br />

Eltern – gesetzten<br />

Ziel nähern.


54 ADVERTORIAL<br />

TOLLE ANGEBOTE<br />

FÜR FAMILIEN!<br />

06.06. – 26.06. / 12.09. – 25.09. /<br />

06.11. – 04.12. / 12.12. – 19.12.2021<br />

Kinder bis zu 5,9 Jahren<br />

werden als 3. + 4. Person<br />

kostenlos untergebracht<br />

(mindest. 4 Nächte, max. 2 Kids).


55<br />

ADVERTORIAL<br />

…WO KINDERTRÄUME<br />

WAHR WERDEN!<br />

Ein Familienparadies für Groß & Klein<br />

in der traumhaften Bergwelt Südtirols<br />

Das Quellenhof Luxury Resort Passeier ist ein<br />

wahres Paradies für Erwachsene und Kinder jeden<br />

Alters und ist in seiner Großzügigkeit und<br />

Vielseitigkeit kaum zu übertreffen: Phantastische<br />

Kinderwelten in- und outdoor, spannende<br />

Kinderkurse, dazu professionelle Betreuung<br />

und Animation, ein Acqua Family Parc und Familienwellness.<br />

Spaß und Action gehen Hand<br />

in Hand mit exklusiver Wellness und Beauty<br />

für Erwachsene, mit Highlights für Gourmets<br />

und einem Sport- und Aktivprogramm, das den<br />

Urlaub zur Kraftquelle werden lässt.<br />

Ein ganzer Wasserpark nur für die Kids<br />

und ein Saunadorf für Familien<br />

Mit dem Acqua Family Parc trifft das Quellenhof<br />

Luxury Resort Passeier voll und ganz den<br />

Geschmack der Kinder. Die Kleinsten planschen<br />

im wohlig warmen Kleinkinderpool und freuen<br />

sich über Wasserspiele im Piratenschiff. Größere<br />

Kids sausen die 102 Meter lange Reifenrutsche<br />

hinunter. Gleich daneben steht die einzigartige<br />

Turborutsche mit Fallstart – die erste<br />

ihrer Art in ganz Italien. Sobald es warm wird,<br />

ist die Außenrutsche in Betrieb. Da kommt der<br />

Lazy River Strömungskanal ganz gelegen, um<br />

sich auch einmal treiben zu lassen. Zwischendurch<br />

relaxen alle gern im Außenpool mit<br />

Sprudelliegen oder in den kuscheligen Relaxliegen.<br />

Beim Saunieren bleiben die Familien am<br />

liebsten unter sich. Im Familien-Saunadorf im<br />

Quellenhof haben Kinder ab sechs Jahren in<br />

Begleitung von Erwachsenen Zutritt. So erleben<br />

bereits die jüngsten Wellnessfans, wie<br />

wohltuend ein Saunagang sein kann. Kindgerecht<br />

darf das Familien-Saunadorf „dressed<br />

on“, also in Badebekleidung, besucht werden.<br />

Kinderkurse und Sportcamps<br />

im Quellenhof<br />

Speziell für Kinder entworfene Sportangebote<br />

wie Kindertennis-, Reit- oder Kindergolfkurse<br />

bringen den Nachwuchs auf den „sportlichen“<br />

Geschmack. Für Kids und Jugendliche werden<br />

im Quellenhof zudem spezielle Sportcamps<br />

angeboten. Eine ganze Woche dreht sich alles<br />

um Tennis, Fußball, Hockey, Tischtennis oder<br />

Beachsport auf der tollen Sportanlage des Resorts.<br />

Betreuung und Animation von den<br />

Kleinsten bis zu den Jugendlichen<br />

Hier finden auch Mama und Papa Freiraum,<br />

einmal das zu tun, wonach ihnen gerade ist.<br />

Der Kinderclub bringt die Augen von Kindern<br />

ab drei Jahren zum Leuchten. Auch für die<br />

Kleinkind-Betreuung ist gesorgt.<br />

In den Sommermonaten bringen Beachvolleyball<br />

und Fußball, Bowlingpartien, Wildwasserrafting,<br />

Canyoning, Quad-Touren u. v.<br />

m. Action in die Welt der Teenager. Im neuen<br />

Jugendraum THREE SIXTY oder im 3D-Kino<br />

oder der Indoor-Kletterhalle bleibt die Jugend<br />

unter sich – dort ist (fast) alles erlaubt und<br />

selbstverständlich gibt es WLAN. Hier kommt<br />

einfach jeder auf seine Kosten!<br />

QUELLENHOF LUXURY<br />

RESORT PASSEIER<br />

Familie Dorfer<br />

Pseirerstraße 47<br />

39010 St. Martin bei Meran<br />

Südtirol – Italien<br />

Tel: +39 0473 645 474<br />

info@quellenhof.it<br />

quellenhof.it


56 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

Text Manuela Prill<br />

© FASD Netzwerk Nordbayern e. V.<br />

Dr. Gisela Bolbecher<br />

Erste Vorsitzende des<br />

FASD Netzwerks Nordbayern<br />

JEDER SCHLUCK<br />

IST EIN SCHLUCK<br />

ZU VIEL<br />

Ein Schlückchen in Ehren kann niemand verwehren?<br />

O doch! Ganz unbedingt und bitte werdende<br />

Mamas! Alkohol während der gesamten Schwangerschaft<br />

ist wie Russisches Roulette – jeder Schluck<br />

kann schlimme Folgen für das Kind haben: Fehlbildungen,<br />

geistige Behinderungen, Wachstums- und<br />

Entwicklungsstörungen. Die Medizin fasst diese irreparablen<br />

Schädigungen unter dem Begriff „Fetal<br />

Alcohol Spectrum Disorders“, kurz FASD, zusammen.<br />

Die Diagnose ist schwierig, die Betroffenen<br />

leiden ein Leben lang.<br />

© LittleBee80


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

57<br />

Schätzungen zufolge wird in Deutschland<br />

jede Stunde ein Kind mit einer<br />

Fetalen Spektrumstörung geboren,<br />

verursacht durch Alkohol in der<br />

Schwangerschaft. „Ein Leben mit<br />

Überforderung, Chaos und Verzweiflung<br />

beginnt“, steht auf einem Informationsflyer<br />

des FASD Netzwerks<br />

Nordbayern e. V. Eindringliche Worte,<br />

die nötig sind, weil die Gefahren<br />

von pränatalem Alkoholkonsum von<br />

werdenden Müttern und auch von<br />

der Gesellschaft offenbar noch immer<br />

unterschätzt werden. Der Verein<br />

will aufklären, Bewusstsein schaffen<br />

und Betroffene unterstützen. Seit Mai<br />

2020 unterhält er in Erlangen eine Beratungsstelle.<br />

Warum ist Alkohol für das Ungeborene<br />

so gefährlich? „Alkohol ist ein Zellgift,<br />

das während der ganzen Schwangerschaft<br />

die Gehirnbildung schädigen<br />

kann, erklärt die Erste Vorsitzende<br />

des FASD Netzwerks Nordbayern, Dr. Gisela<br />

Bolbecher. Das Gift durchdringt die Plazenta<br />

und gelangt so direkt in den sich entwickelnden<br />

Fötus. Selbst wenn die werdende Mutter nur<br />

selten oder wenig Alkohol konsumiert, besteht<br />

in jedem Entwicklungsstadium ein Risiko. Unbedenklich<br />

ist kein Schluck zu keiner Zeit der<br />

Schwangerschaft. Doch noch immer halten sich<br />

Mythen wie diese: „In den ersten drei Monaten<br />

der Schwangerschaft darf man doch.“ Oder: „Ein<br />

Gläschen für den Kreislauf kann ja wohl nicht<br />

schaden.“ Alles risikoreicher Irrglaube: „Es gibt<br />

keine Untergrenze“, betont Jasmin Rüffer, Leiterin<br />

der Erlanger FASD-Beratungsstelle. Die Folgen<br />

können schwerwiegend und sehr vielfältig<br />

sein. Die Bandbreite reicht von Fehlbildungen,<br />

Wachstums- und Entwicklungsstörungen über<br />

geistige Behinderungen bis hin zu extremen<br />

Verhaltensauffälligkeiten. Irreparabel sind alle.<br />

Manche Betroffenen leiden an nicht sichtbaren<br />

Schädigungen, etwa Missbildungen von Organen,<br />

manche kriegen das ganze Spektrum ab.<br />

Weil das Krankheitsbild so viele Ausprägungen<br />

hat, ist eine Diagnose schwierig. Äußere Merkmale,<br />

die im Alter zwischen acht Monaten und<br />

zehn Jahren am sichtbarsten sind, können ein<br />

Anhaltspunkt für eine Fetale Spektrumstörung<br />

sein. „Betroffene haben Veränderungen im Gesicht,<br />

etwa eine schmale Oberlippe, ein fliehen-<br />

• Geburt in persönlicher und familiärer Atmosphäre<br />

• Individuelle 1:1 Betreuung<br />

• Unser erfahrenes Team aus Fachärzten, Hebammen<br />

und Pflegekräften sorgt rund um die Uhr für ein Gefühl der<br />

Geborgenheit und Sicherheit<br />

• Eine natürliche Geburt kann in vielen individuellen<br />

Positionen erfolgen<br />

• Bonding von Anfang an (auch beim Kaiserschnitt)<br />

• Familien-, Ein- oder Zweibettzimmer auf der Wochenstation<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe (24 h für Sie da)<br />

Chefarzt Dr. med. Valentin Klant | Tel. 09123 180 - 310<br />

Krankenhaus Lauf · Simonshofer Straße 55 · 91207 Lauf a. d. Pegnitz<br />

www.kh-nuernberger-land.de


58 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

des Kinn, und die Rinne<br />

© Rawpixel Ltd.<br />

"<br />

FASD IST ZU 100 PROZENT<br />

VERMEIDBAR"<br />

zwischen Oberlippe und<br />

Nase ist meist flach“, nennt<br />

Gisela Bolbecher einige<br />

Beispiele. In eine falsche<br />

Schublade gesteckt werden<br />

FASD-Kinder häufig wegen<br />

ihrer Verhaltensauffälligkeiten.<br />

„Viele bekommen eine<br />

ADHS-Diagnose, aber es ist<br />

viel mehr als das“, sagt die<br />

Netzwerkvorsitzende. Denn<br />

sie haben nicht nur mit Aufmerksamkeitsdefiziten<br />

und<br />

Hyperaktivität zu kämpfen,<br />

sondern auch mit Aggressionen,<br />

geringer Ausdauer<br />

und einer extremen Vergesslichkeit.<br />

Ist das Frontalhirn<br />

im Mutterleib geschädigt<br />

worden, hat das Auswirkungen<br />

auf das Sozialverhalten.<br />

„Die Exekutivfähigkeiten<br />

sind dann gestört“,<br />

so Bolbecher. Diese regulieren<br />

zum Beispiel unsere<br />

Selbstkontrolle, wie wir mit<br />

Emotionen wie Angst oder<br />

Wut umgehen. Betroffene<br />

können zudem Erlerntes nur schwer behalten,<br />

sind nicht fähig, aus Fehlern und Erfahrungen zu<br />

lernen oder Risiken richtig einzuschätzen. Das<br />

alles macht schon den ganz normalen Alltag für<br />

sie und Angehörige zu einer enormen Herausforderung.<br />

„Achtzig Prozent aller Betroffenen<br />

können später nicht eigenständig leben“, macht<br />

Bolbecher das Ausmaß sichtbar.<br />

Eine zentrale Botschaft des FASD<br />

Netzwerks Nordbayern e. V.<br />

Aufklärung und Prävention ist<br />

eines seiner wichtigsten Ziele. Verschiedene<br />

Organisationen und Institutionen<br />

aus Nordbayern setzen<br />

sich seit 2010 gemeinsam dafür<br />

ein, unter anderem mehrere Fachkliniken<br />

und Abteilungen des Uni-<br />

Klinikums Erlangen, Jugendämter<br />

und Vereine.<br />

Das Netzwerk initiiert Aufklärungsprojekte<br />

in Schulen, stellt<br />

Infomaterial zu FASD zur Verfügung<br />

und organisiert Vorträge,<br />

Workshops und Schulungen für<br />

Angehörige und Fachpersonal.<br />

Die ausleihbare Wanderausstellung<br />

„ZERO!“ ist bundesweit zu<br />

sehen, in Nürnberg vom 23. Februar<br />

bis 4. März bei Lilith e. V.,<br />

Drogenhilfe für Frauen und Kinder.<br />

wenn-schwanger-dann-zero.de<br />

FASD Netzwerk Nordbayern e. V.<br />

Telefon: 09133 98 16<br />

info@fasd-netz.de<br />

fasd-netz.de<br />

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Fetale<br />

Spektrumstörungen sind nicht heilbar, Ziel von<br />

individuell abgestimmten Therapien ist es, die<br />

Stärken der Kinder zu fördern und sie bei der<br />

Bewältigung des Alltags zu unterstützen. Was<br />

FASD-Betroffenen hilft, sind feste Strukturen.<br />

„Sie brauchen ein Umfeld, in dem sie nicht permanent<br />

in Überforderungssituationen kommen“,<br />

erklärt Jasmin Rüffer. Nützlich seien immer<br />

gleiche Rituale, ständige Wiederholungen und<br />

Routinen. „Manche verwenden Piktogramme<br />

im Alltag, an denen sich die Kinder orientieren<br />

können“, verdeutlicht die Sozialpädagogin. Das<br />

können zum Beispiel im Bad aneinandergereihte<br />

Symbole von einer Dusche und einer Zahnbürste<br />

sein. Angehörige sollten darauf achten, nur<br />

kurze, eindeutige Botschaften an sie zu richten,<br />

bestenfalls mit stets gleichen Wortverknüpfungen,<br />

ihnen zudem nie mehrere Aufgaben gleichzeitig<br />

auferlegen. FASD verlangt allen Beteiligten<br />

viel Geduld ab. Einmal Erlerntes muss mühsam<br />

immer wieder aufs Neue geübt werden. „Bezugspersonen<br />

fungieren oft als externe Festplatte und<br />

leiten die Kinder durch den Tag.“ Ein großes Problem,<br />

das häufig mit dem Krankheitsbild einhergeht,<br />

ist Einsamkeit. FASD-Kinder ecken an, ihr<br />

Verhalten wird nicht selten als Provokation verstanden.<br />

„Sie sind viel alleine, sie werden nicht<br />

zum Kindergeburtstag eingeladen, haben kaum<br />

Freunde“, weiß Rüffer. Ziel des Netzwerkes ist es<br />

deshalb auch, Betroffene und Angehörige zu vernetzen.<br />

Aktuell soll ein Gruppenangebot speziell<br />

für Jugendliche ab 14 Jahren aufgebaut werden.<br />

Alkohol in der Schwangerschaft ist ein schambesetztes<br />

Thema. Das macht die Diagnose von<br />

FASD ebenfalls so schwierig. Welche Mutter<br />

will schon zugeben, dass sie in dieser Zeit das<br />

ein oder andere Gläschen<br />

getrunken oder sogar ein<br />

Suchtproblem hat? Jasmin<br />

Rüffer würde sich wünschen,<br />

dass mehr Frauen<br />

den Mut finden, darüber zu<br />

sprechen und sich helfen zu<br />

lassen. An die Beratungsstelle<br />

wenden sich derzeit<br />

meist Pflege- oder Adoptiveltern,<br />

die auf der Suche<br />

nach Ursachen für die<br />

Leiden ihrer Zöglinge sind.<br />

Sie können oft nicht mehr<br />

nachvollziehen, ob Alkoholkonsum<br />

in der Schwangerschaft<br />

der Grund für deren<br />

Behinderungen ist. Es gibt<br />

auch Erwachsene, die bereits<br />

ein Leben lang unter<br />

den Folgen leiden, ohne je<br />

genau einordnen zu können,<br />

was ihnen fehlt. Auch<br />

für sie setzt sich das FASD<br />

Netzwerk Nordbayern ein.<br />

FASD BERATUNGSSTELLE<br />

Für leibliche Eltern, Adoptiv- und<br />

Pflegeeltern von Kindern und Jugendlichen<br />

mit FASD, betroffene<br />

Erwachsene, aber auch Fachkräfte<br />

und Pädagogen.<br />

Das Hilfsangebot umfasst Information<br />

und Aufklärung, Unterstützung<br />

bei Erziehungs- und Betreuungsfragen,<br />

Kontaktherstellung<br />

zu Diagnostik und Therapieangeboten,<br />

Hilfe bei sozialrechtlichen<br />

Fragen, zum Beispiel bei der Beantragung<br />

eines Schwerbehindertenausweises,<br />

Vermittlung und<br />

Begleitung zu Fachstellen und<br />

Behörden. Eine persönliche Beratung<br />

erfolgt nach Vereinbarung<br />

vor Ort oder telefonisch.<br />

FASD Beratungsstelle<br />

Goerdelerstraße 21<br />

91058 Erlangen<br />

beratung@fasd-netz.de<br />

Telefon: 09131 920 71 84<br />

Mobil: 0179 471 52 42


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

59<br />

St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg: Hier kommt das Glück auf die Welt!<br />

Einmal im Monat bieten wir eine Facebook-Live-Veranstaltung an mit dem Chefarzt unserer Frauenklinik,<br />

Prof. Dr. med. Christian R. Löhberg (Termine auf unserer Facebook-Seite/Homepage).<br />

Alle Videos finden Sie gesammelt auch auf unserer Facebook-Seite oder in unserem Youtube-Kanal.<br />

Es erwarten Sie:<br />

· Wohlfühlkreißsaal<br />

· komfortable Wochenstation/großzügige Familienzimmer<br />

· Rundum-Betreuung von Eltern und Kind<br />

· Hebammensprechstunde<br />

· Kurse für werdende Eltern in unserer Elternschule<br />

Wir sind Partner im:<br />

Wir sind Nürnbergs einziges<br />

„Babyfreundliches Krankenhaus“ – ausgezeichnet<br />

durch das Kinderhilfswerk UNICEF und die<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO.<br />

St. Theresien-Krankenhaus<br />

Mommsenstraße 24, 90491 Nürnberg<br />

Telefon 0911/ 5699-3560<br />

frauenklinik@theresien-krankenhaus.de<br />

www.theresien-krankenhaus.de


60 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

© skitterphoto<br />

SEHENDEN<br />

AUGES INS<br />

LEBEN<br />

Kommt ein Kind auf die Welt, dann ist es mit Urreflexen wie<br />

dem Saug- oder Schreireflex und einigen schon sehr gut funktionierenden<br />

Sinnen ausgestattet. Das Sehen aber ist noch nicht<br />

ausgereift und wird sich erst in den nächsten Lebensjahren entwickeln.<br />

Damit das gut läuft, sind die Beobachtung des Kindes<br />

und regelmäßige Untersuchungen der Augen notwendig.<br />

Gutes Sehen ist essenziell für das Erlernen weiterer Funktionen,<br />

wie Laufen lernen und sich im Raum zurechtfinden. Kinder- und<br />

Augenärzte helfen, mögliche Sehdefizite aufzudecken.<br />

Text Sabine Schlicht (Augenoptik-Meisterin, Optik Schlicht)<br />

In den ersten Lebenstagen sieht ein<br />

Baby nur Schwarz und Weiß. Die<br />

Stelle des schärfsten Sehens im Auge<br />

ist noch nicht ausgebildet und somit<br />

ist das Farbensehen noch nicht<br />

entwickelt. Doch das Baby erkennt<br />

zumindest grobe Strukturen, denn<br />

jetzt sind erst mal zwei Dinge wichtig:<br />

die Quelle der Nahrung und das<br />

Gesicht der Mutter wahrzunehmen.<br />

Jetzt ist die sogenannte „U2“ fällig.<br />

Weit- und Kurzsichtigkeiten in der<br />

Familie sowie Augenerkrankungen<br />

werden abgefragt, denn diese können<br />

vererbt werden. Auffälligkeiten<br />

des Auges werden jetzt untersucht,<br />

das gleichmäßige Schließen der Augen,<br />

wie sehen die Pupillen aus? In<br />

der vierten bis fünften Lebenswoche<br />

wird die „U3“ vorgenommen.<br />

Sie klärt Augenreaktionen ab. Kann<br />

das Augenpaar horizontal bewegte<br />

Gegenstände verfolgen? Wie reagieren<br />

die Pupillen bei Lichtreizen? Der<br />

Lichteinfall ins Auge wird über das<br />

Pupillenspiel geregelt – ein Urreflex,<br />

der über das Stammhirn gesteuert<br />

wird. Das Pupillenspiel sollte bei beiden<br />

Augen gleichmäßig erfolgen. Bei<br />

diesem Test wird geprüft, ob die Verbindung<br />

vom Gehirn zu den Augen<br />

geknüpft ist.<br />

Ab dem dritten Lebensmonat sollte<br />

sich die Fähigkeit entwickelt haben,<br />

Gegenstände zu fixieren. Denn nun<br />

sind die „Foveas“ (sog. Stelle des<br />

schärfsten Sehens auf der Netzhaut)<br />

in beiden Augen entwickelt, das Kind<br />

beginnt zudem, farbig zu sehen. Ein<br />

vielleicht vor dieser Zeit beobachtetes<br />

Schielen eines Auges nach innen<br />

sollte nun nicht mehr erfolgen. Beobachten<br />

Sie Ihr Kind: Hält es den Kopf<br />

ständig schief, ist es sehr lichtempfindlich,<br />

und kneift es bei Sonnenoder<br />

grellem Licht ein Auge zu, dann<br />

könnte ein sogenannter „Strabismus“<br />

(Schielen) vorliegen, der unbedingt<br />

augenärztlich untersucht werden soll.


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

61<br />

Um sich später in der Krabbelphase<br />

im Raum orientieren zu können, ist<br />

das gleichwertige Fixieren beider<br />

Augen auf Gegenstände sehr wichtig.<br />

Wird Schielen nicht behandelt,<br />

kann das heranwachsende Kind mit<br />

großer Wahrscheinlich kein dreidimensionales<br />

Sehen, sondern eine sogenannte<br />

„Amblyopie“ (Einäugigkeit)<br />

entwickeln. Ungleichsichtigkeiten<br />

und Amblyopien verhindern ein beschwerdefreies<br />

Sehen. Da meist nur<br />

ein Auge am Sehprozess beteiligt ist,<br />

kann sich das binokulare, also räumliche<br />

Sehen, nicht entwickeln. Kinder<br />

ohne ausgeprägtes räumliches Sehen<br />

können Abstände sehr schlecht einschätzen.<br />

Sie stoßen sich oft, wirken<br />

tollpatschig und sind eher ängstlich<br />

bei körperlichen Herausforderungen.<br />

Die „U4“ testet auf „Grauen Star“<br />

(Trübung der Augenlinse, frühkindlicher<br />

Katarakt) und Ungleichsichtigkeit.<br />

Bei einem Grauen Star wird die<br />

trübe Augenlinse entfernt und die<br />

fehlende Sehstärkenanpassung mit<br />

einer Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen.<br />

Bis zum ersten Lebensjahr entwickelt<br />

sich nun die Augenlinse in ihrer<br />

Funktion als „Fokussierer“. Jetzt<br />

kann das Kind aufrecht sitzen, hat die<br />

Krabbelphase hinter sich und beginnt<br />

zu laufen. Eine gute Entwicklung des<br />

Sehsinnes ermöglicht dem Kind, sich<br />

bald selbständig dem Gegenstand des<br />

Interesses zu nähern. Für die Orientierung<br />

und die Wahrnehmung des<br />

eigenen Standortes im Raum sind<br />

nun alle Funktionen der Augen notwendig:<br />

Scharf sehen in allen Entfernungen<br />

(Akkommodation), Bewegungen<br />

wahrnehmen und mit den<br />

Augen verfolgen können (peripheres<br />

Sehen und Vergenzen).<br />

Die Augen dienen als Vermittler, ähnlich<br />

wie Fenster, die Ausblicke in die<br />

Welt gewähren. Lichtreize werden als<br />

elektrische Impulse durch die Sehnerven<br />

in das Sehzentrum weitergeleitet<br />

und dort schließlich zu Bildern verarbeitet.<br />

Das Gehirn ist in der Lage,<br />

visuelle Defizite auszufüllen. Dafür<br />

sind die kognitiven Entwicklungsstadien<br />

des Kindes von großer Bedeutung.<br />

Mit Sensorik (Fühlen) und<br />

Motorik (Greifen) wird die eigene<br />

kleine Welt erkundet und wahrgenommen.<br />

Das passiert in den ersten<br />

zwei Lebensjahren und bildet den<br />

Grundstock für die Entwicklung des<br />

Denkens und der späteren Fähigkeit,<br />

kreativ zu handeln. Deswegen wird<br />

auf Hand-Augen-Koordination großer<br />

Wert gelegt. Mit der „U7“ im zweiten<br />

Lebensjahr kommt die Untersuchung<br />

der Kopfstellung dazu. Wenn sich das<br />

Sehen gut entwickelt hat, sind keine<br />

Schiefstellungen des Kopfes zu erkennen.<br />

Ungleichsichtigkeiten und<br />

Amblyopie (Einäugigkeit) könnten<br />

nämlich Ursache dafür<br />

sein.<br />

Warum nun sind die<br />

ersten Lebensjahre für<br />

die Sehentwicklung des<br />

Kindes so wichtig? Und<br />

wie können Defizite erkannt<br />

werden? Bei der<br />

Einschulung des Kindes<br />

ist die Sehentwicklung<br />

schon sehr weit vorangeschritten.<br />

Nicht aufgedeckte<br />

Sehdefizite<br />

kommen oft in diesem<br />

neuen Lebensabschnitt<br />

zutage. Die Sehanforderungen<br />

ändern sich.<br />

Der Blickwechsel auf<br />

die Tafel in der Ferne<br />

und die Lernvorlage<br />

auf dem Tisch erfordert<br />

einen reibungslosen<br />

Vorgang der<br />

Akkommodation und<br />

der Vergenz der Augen.<br />

Wurden Defizite<br />

vom Kind bisher erfolg-<br />

reich ausgeglichen, kann das jetzt ein<br />

großes Problem werden. Ermüdung,<br />

Kopf- und Augenschmerzen, Unkonzentriertheit,<br />

Unruhe, Träumerei, Unlust<br />

zu malen, schlechtes Schreibbild<br />

usw. sind zu beobachten. Was können<br />

Sie unternehmen? Beobachten Sie<br />

Ihr Kind und wenden Sie sich an den<br />

Augenarzt, Orthoptisten, erfahrenen<br />

Kinderoptometristen oder Funktionaloptometristen.<br />

Augenarzt und<br />

Orthoptisten untersuchen Augenkrankheiten,<br />

Optometristen decken<br />

physikalische Sehabweichungen auf<br />

und arbeiten z. B. eng mit Ärzten,<br />

Neurologen, Physiologen und Physiotherapeuten,<br />

Logopäden, Lehrern<br />

und Erziehern zusammen.<br />

Weitere Infos findet ihr u. a. hier:<br />

kindundsehen.de<br />

i<br />

„Die Frühentdeckung von Augenerkrankungen<br />

und die sichere Begleitung der Sehentwicklung<br />

beim Kind sind die vielleicht wichtigsten<br />

Aufgaben von Augenärzten. Nur in den ersten<br />

Lebensjahren bilden sich entscheidende Verknüpfungen<br />

(Synapsen) im Gehirn des Menschen,<br />

die eine vollständige Sehfähigkeit für<br />

den Rest des Lebens ermöglichen. Bleiben Sehfehler<br />

oder Erkrankungen des Auges in diesem<br />

Zeitraum unentdeckt, bestehen kaum noch Therapiemöglichkeiten,<br />

um die Sehfähigkeit zu verbessern.<br />

Das Resultat ist dann eine sogenannte<br />

Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Besonders<br />

Kinder, deren Eltern an Sehstörungen (Fehlsichtigkeiten,<br />

Schielen und dergleichen) leiden,<br />

sollten in den ersten Lebensjahren augenärztlich<br />

untersucht werden. Grundsätzlich sollte<br />

aber jedes Kind in den ersten Lebensjahren für<br />

eine detaillierte Untersuchung beim Augenarzt<br />

vorstellig werden.“<br />

Dr. med. Markus Kraska,<br />

Betriebsarzt AOK Bayern


62 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

WENN<br />

DER<br />

BAUCH-<br />

SCHMERZ<br />

GEFÄHRLICH<br />

WIRD<br />

Bauchschmerzen im Kindesalter zählen zu den häufigsten<br />

Beschwerden. Oft vergehen sie von alleine und sind<br />

harmlos, beispielsweise bei Blähungen. Manchmal kündigen<br />

diese Beschwerden aber eine Blinddarmentzündung<br />

an, eine sogenannte Appendizitis. Wird die zu spät erkannt<br />

oder falsch behandelt, kann es gefährlich werden.<br />

Text Jasmin Pauler (Klinikum Nürnberg)<br />

„Klagt ein Kind über Bauchschmerzen<br />

und kommt beispielsweise Fieber<br />

dazu, rate ich, lieber einmal zu<br />

viel als zu wenig zu einem Kinderarzt<br />

zu gehen“, empfiehlt Dr. med.<br />

Anna-Lena Terzenbach, Funktionsoberärztin<br />

in der Klinik für Neugeborene,<br />

Kinder und Jugendliche im<br />

Klinikum Nürnberg. Die Kinderärztin<br />

gehört zum Team der Kindernotfall-<br />

Ambulanz, zentrale Anlaufstelle für<br />

Eltern bei akuten Erkrankungen ihrer<br />

Kinder, die Schmerzen anders wahrnehmen.<br />

Das kindliche Nervensystem<br />

ist noch nicht vollständig entwickelt<br />

– Beschwerden sind daher bis circa<br />

zum fünften Lebensjahr nur schwer<br />

zuzuordnen. Auch die Intensität der<br />

© eyenigelen


© Giulia Iannicelli/Klinikum Nürnberg<br />

Dr. med. Julian Busch und Dr. med. Anna-Lena<br />

Terzenbach bei einer Ultraschalluntersuchung<br />

Bei 90 Prozent der Untersuchungen können Ärzte<br />

einen entzündeten Blinddarm mittels einer Ultraschalluntersuchung<br />

erkennen.<br />

Schmerzen müssen Kinderärzte richtig einschätzen.<br />

Besonders Kleinkinder neigen dazu, Stress oder<br />

Schmerzen jeglicher Art auf den Bauch zu projizieren.<br />

„Ohrenschmerzen oder psychischer Stress werden oftmals<br />

als Bauchschmerzen wahrgenommen“, erläutert<br />

die Ärztin. Dr. Terzenbach untersucht ihre Patienten<br />

stets sehr gründlich von Kopf bis Fuß. Sie erfragt von<br />

den Eltern im Rahmen der Anamnese (Krankengeschichte),<br />

ob andere Symptome wie Durchfall und<br />

Erbrechen vorkommen, wie lange der Schmerz schon<br />

besteht und ob Allergien bekannt sind. Insbesondere<br />

bei Säuglingen und Kleinkindern fragt die Ärztin<br />

auch nach möglichen Komplikationen während und<br />

nach der Schwangerschaft – denn angeborene Erkrankungen<br />

können Auslöser für Bauchschmerzen sein.<br />

Bei Jugendlichen untersuchen weitere Spezialisten.<br />

„Oft sagen die jungen Patienten aus Scham, sie haben<br />

Bauchschmerzen, tatsächlich sind es Beschwerden im<br />

Intimbereich“, erklärt die Ärztin. In diesem Fall kommen<br />

die Experten der Klinik für Kinderchirurgie und<br />

-urologie hinzu. Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl<br />

sind nun vonnöten. „Die Eltern haben<br />

in der Regel ein sicheres Gefühl für ihr eigenes Kind“,<br />

weiß der dortige Leitende Oberarzt Dr. med. Julian<br />

Busch, „sie können häufig gut einschätzen, wie es<br />

ihrem Kind geht und ob die Situation ernst ist.“<br />

GESUNDHEIT & FITNESS<br />

Schmerzen schon sehr gut selbst verorten können,<br />

sprechen oft von „Bauchweh“ im Bereich des Nabels.<br />

Typisch ist, dass die Schmerzen später in den<br />

unteren rechten Bauch „wandern“. Häufig tritt der<br />

Schmerz sehr plötzlich auf. Neben starken krampfartigen<br />

Schmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl<br />

kommt es bei zunehmender Entzündung auch<br />

zu Fieber, Durchfall, Erbrechen und Herzrasen. Oft<br />

vergeht den Kindern der Appetit und sie werden blass.<br />

„Wir hören von den Eltern sehr oft, dass das Kind wie<br />

gewohnt gespielt hat und im nächsten Moment über<br />

starke Schmerzen klagt“, sagt Kinderchirurg Busch.<br />

Der Blinddarm sitzt im rechten Unterbauch. Bei einer<br />

Blinddarmentzündung ist nicht der ganze Blinddarm<br />

entzündet, sondern dessen Anhängsel, also der sogenannte<br />

Wurmfortsatz. Mediziner nennen diesen<br />

Abschnitt Appendix, er ist circa sieben bis acht Zentimeter<br />

lang und etwa bleistiftdick. Ein eindeutiges Indiz<br />

für eine Blinddarmentzündung ist der sogenannte<br />

„Loslass-Schmerz“. Dr. Busch drückt hierbei mit seiner<br />

Hand vorsichtig auf die linke Seite des Unterbauchs<br />

63<br />

Doch woran erkennt man eine Blinddarmentzündung?<br />

Lokalisierte Bauchschmerzen im rechten Unterbauch<br />

sind ein klassisches Symptom. Kinder, die


64 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

© Klinikum Nürnberg, Rudi Ott<br />

und entfernt sie dann zügig. Oft klagen<br />

die Kinder dabei über Schmerzen<br />

auf der rechten Seite, also dort, wo<br />

der Blinddarm sitzt. „Der Schmerz<br />

tritt also nicht beim Drücken, sondern<br />

beim Loslassen ein“, weiß Dr. Busch.<br />

Dr. med. Anna-Lena<br />

Terzenbach Funktionsoberärztin<br />

Klinik für Neugeborene,<br />

Kinder uvnd<br />

Jugendliche<br />

Dr. med. Julian Busch<br />

Leitender Oberarzt<br />

Klinik für Kinderchirurgie<br />

und Kinderurologie<br />

Klinikum Nürnberg<br />

In Notfällen erreicht ihr<br />

die Kinderspezialisten<br />

des Kinderklinikums<br />

Nürnberg rund um die<br />

Uhr in der Kindernotfallambulanz,<br />

Telefon: 0911 398 -2290<br />

Ein Grund hierfür ist, dass ein entzündeter<br />

Blinddarm bei Erschütterung<br />

oft sehr empfindlich reagiert.<br />

Aus diesem Grund kann es auch<br />

sein, dass das Kind sein rechtes Bein<br />

nur noch unter Schmerzen anheben<br />

oder anwinkeln kann. So nehmen<br />

junge Patienten beim Laufen eine<br />

Schonhaltung ein oder verweigern<br />

das Hüpfen. Der Chirurg bittet die<br />

Kinder, sich auf den Rücken zu legen<br />

und gegen den Widerstand seiner<br />

Hand das rechte Bein anzuheben.<br />

Bei der sogenannten Appendektomie,<br />

also bei der chirurgischen Entfernung<br />

des entzündeten Wurmfortsatzes,<br />

operiert der Kinderchirurg bis<br />

auf wenige Ausnahmen minimalinvasiv.<br />

Wie durch ein Schlüsselloch führt<br />

Busch während der Operation durch<br />

kleinste Schnitte im Bauchnabel und<br />

zwei weitere im Unterbauch kleinste<br />

Instrumente ein. Vorteil dieser<br />

Schlüssellochchirurgie: Das Ge<strong>web</strong>e<br />

der Bauchdecke wird nur geringfügig<br />

verletzt, die Narben sind nur drei bis<br />

fünf Millimeter klein, die Patienten<br />

erholen sich schneller. Die Kinder<br />

können nach drei oder vier Tagen<br />

wieder nach Hause, da sich so der<br />

Krankenhausaufenthalt verkürzen<br />

lässt. Eine Blinddarmentzündung<br />

kann gefährlich werden.<br />

Wird zu spät behandelt, kann die<br />

Ge<strong>web</strong>ewand des Blinddarms undicht<br />

werden. In der Medizin spricht<br />

man von einer Perforation. Dabei öffnet<br />

sich das geschwollene Ge<strong>web</strong>e,<br />

Stuhl und Bakterien gelangen in den<br />

Bauchraum. Die Folge: eine lebensgefährliche<br />

Bauchfellentzündung.<br />

„Gefühlt ist die Zahl der schweren<br />

Blinddarmentzündungen während<br />

Corona gestiegen“, sagt Dr. Busch.<br />

Eine Ursache könnte die Angst vor<br />

der Ansteckung mit dem Coronavirus<br />

sein. Um dieses Risiko zu minimieren,<br />

hat das Klinikum Nürnberg<br />

umfassende Hygiene- und Schutzmaßnahmen<br />

eingeführt.<br />

DEUTSCHLANDWEIT<br />

ERKRANKEN<br />

JÄHRLICH<br />

MEHR ALS<br />

130.000<br />

MENSCHEN AN<br />

APPENDIZITIS.<br />

Deutschlandweit sind mehr als<br />

130.000 Menschen jährlich von Appendizitis<br />

betroffen. Jeder kann an einer<br />

Blinddarmentzündung erkranken,<br />

doch besonders Kinder und Jugendliche<br />

zwischen dem sechsten und zehnten<br />

Lebensjahr sind häufig betroffen.<br />

Die Ursachen sind sehr unterschiedlich.<br />

Manchmal verstopfen Kotsteine<br />

den Wurmfortsatz. Ist der Blinddarm<br />

abgeknickt, verursacht das einen Sekretstau,<br />

der die Entzündung auslöst.<br />

In seltenen Fällen sind Fremdkörper<br />

wie beispielsweise Obstkerne der Auslöser.<br />

Niemand kann sich vor einer<br />

Blinddarmentzündung schützen. Was<br />

hilft: sich ausgewogen und ballaststoffreich<br />

ernähren, viel Obst, Gemüse<br />

und Vollkornprodukte essen. Das regt<br />

den Darm an und unterstützt die Verdauung.<br />

Neben der Appendizitis gibt<br />

es viele weitere Ursachen für Bauchschmerzen<br />

– darunter auch chronische<br />

Erkrankungen. Nicht immer fällt die<br />

Diagnose leicht. Umso wichtiger ist<br />

es, den Beschwerden sorgfältig auf<br />

den Grund zu gehen, um den kleinen<br />

Patienten zu helfen. Im Klinikum<br />

Nürnberg arbeiten langjährig ausgebildete<br />

und erfahrene Spezialisten<br />

aus unterschiedlichen Fachbereichen<br />

von Pädiatrie bis Kinderchirurgie eng<br />

zusammen. So wird bei einem Verdacht<br />

auf eine chronisch-entzündliche<br />

Darmerkrankung in der Regel die<br />

Kinder-Gastroenterologie hinzugezogen,<br />

ebenso die Kinder-Radiologie mit<br />

ihren diagnostischen Hightech-Verfahren<br />

wie etwa der Magnetresonanztomographie<br />

(MRT).


GESUNDHEIT & FITNESS<br />

65<br />

..<br />

• Ernahrung, Bewegung und seelisches Wohlbefinden<br />

..<br />

• Gesundheit fur Eltern und Erzieher*innen<br />

..<br />

..<br />

• Erganzende Materialien fur Krippen<br />

i i<br />

Gesundheit in der KiTa<br />

Die AOK Bayern – Die Gesundheitskasse unterstützt die KiTas<br />

bei der Umsetzung, z. B. mit Schulungen und Materialien.<br />

Telefon: 0911 218-707, E-Mail: christine.filmer@by.aok.de<br />

www.aok.de/bayern/jolinchenkids<br />

empathische Familienpraxis<br />

Qualität und Kompetenz<br />

aus einer Hand<br />

Lebe. Liebe. Leidenschaft<br />

„Jeder Mensch hat ein<br />

Anrecht auf eine individuelle<br />

Behandlung. Speziell<br />

auch unsere kleinen Patienten“<br />

Zahnarztpraxis Dr. Raab & Raab<br />

Dr. Bernd Raab und Marylene Raab<br />

An der Radrunde 160 | 90455 Nürnberg | Tel.: 0911-880288 | E-Mail: info@zahnaerzte-raab.de<br />

www.zahnaerzte-raab.de


66 MEDIEN<br />

BUCH-<br />

REZENSIONEN<br />

EIN KLEIN WENIG ANDERS<br />

ALLES ÜBER ROBOTER<br />

OSchon mal<br />

K<br />

etwas von einem Pluter gehört? Von diesen<br />

kleinen Wesen, die sooo stolz darauf sind, dass sie,<br />

wenn sie nur lang genug proben, alle gemeinsam und<br />

ganz synchron dunkle Wolken in die Luft pluuuufen<br />

können? Doch als sie das dem kleinen Leser vorführen<br />

wollen, tanzt einer aus der Reihe, und statt dunklem<br />

Rauch kommt erst mal gar nichts – und dann, mit<br />

einem dicken „Schuuuuf“, ein regenbogenfarbenes<br />

Herz.<br />

Das finden die anderen Pluter dann doch etwas befremdlich<br />

und wenden sich ab. Und wäre da nicht<br />

jemand, der den wahren Wert der schönen bunten<br />

Wolke erkennt, wer weiß, vielleicht hätte sich dann<br />

der kleine Aus-der-Reihe-tanz-Pluter anpassen müssen,<br />

um wieder mitspielen zu dürfen. Und wäre dabei<br />

sehr unglücklich geworden. Aber so ändert sein<br />

kleines buntes Herz bald die ganze Welt. Zumindest<br />

die der Pluter. Und ein bisschen auch die von Bilderbuchliebhabern<br />

aller Altersklassen.<br />

Geeignet für Kinder ab 2 Jahren<br />

Autorin/Illustratorin: Claire Alexander<br />

Verlag: Loewe (ISBN 978-3-7432-0888-9)<br />

Wieso-weshalb-warum: Das sind Bücher, die sich zwar<br />

nicht zum eigentlichen Lesen eignen, dafür umso<br />

mehr zum Stöbern, zum Immer-wieder-Drinherumlesen,<br />

und durch die zahlreich platzierten Infoklappen<br />

auch zum spielerischen Lernen. Und somit auch<br />

Bücher, die selbst besonders lesefaule Grundschulkids<br />

animieren, sie mal in die Hand zu nehmen, wenn das<br />

Thema passt. In diesem Band geht es um Roboter. Wo<br />

in unserem Alltag verstecken sie sich bereits schon,<br />

wie sind sie aufgebaut, was können sie, wo sind sie<br />

uns überlegen, und vor allem warum? Man erfährt,<br />

wieso Roboter ins Weltall fliegen und was sie dort<br />

machen, wie es ihnen gelingt, zu musizieren und<br />

wie sie heißen, wenn sie dem menschlichen Körper<br />

genau nachempfunden sind. Was leider nicht behandelt<br />

wird, ist die Frage, was sich daraus in anderen,<br />

zum Beispiel asiatischen Ländern, bereits entwickelt<br />

hat und was sich vor allem daraus noch entwickeln<br />

könnte. Nicht nur im positiven Sinne. Aber das ist<br />

vielleicht auch zu viel verlangt für ein Buch, dessen<br />

Zielgruppe sich im Grundschulbereich ansiedelt. Aber<br />

nur vielleicht. Denn vielleicht sollte man auch früh genug<br />

damit anfangen, Kinder mit dem, was sie definitiv<br />

später erwarten wird, vertraut zu machen.<br />

Geeignet für Kinder ab 6 Jahren<br />

Verlag: Ravensburger (Band 47 / Wieso-Weshalb-Warum)<br />

(ISBN 978-3-473329854)


BUCH-<br />

REZENSIONEN<br />

MEDIEN<br />

67<br />

DER ZWILLINGS-CODE<br />

Das Internet der Dinge ist doch eine geniale Sache: Der<br />

Kühlschrank kauft von selbst ein, die Heizung läuft<br />

schon, wenn wir verfroren nach Hause kommen, die<br />

Rollos gehen pünktlich abends runter und das Licht<br />

geht an, obwohl wir gar nicht da sind. Ist cool, aber<br />

auch nicht ungefährlich. Zumindest dann nicht, wenn<br />

die Algorithmen sich selbstständig machen und die<br />

Menschen und ihren Sozialstand – ähnlich dem, den<br />

es in China bereits gibt – für sie nicht mehr nachvollziehbar,<br />

up- aber auch downgraden. Und wenn von<br />

diesem Punktestand abhängt, wo man leben und was<br />

man lernen bzw. arbeiten darf, kann es heikel werden.<br />

So wie bei Vincent. Er ist siebzehn und jetzt schon bei<br />

Doppel-C. Sehr viel tiefer geht es nicht mehr. Als er –<br />

nicht zuletzt dank der verborgenen Hinweise seiner<br />

toten Mutter – einer Parallelwelt auf die Spur kommt,<br />

wird es gefährlich. Nicht nur für ihn … Denn er und<br />

seine Freunde müssen den Code finden, den Zwillings-<br />

Code, von dem die Zukunft der Menschen abhängt.<br />

Wer auf Dystopien steht, ist hier genau richtig. Und<br />

endlich geht es mal nicht um Viren. Das Szenario allerdings<br />

ist fast noch düsterer. Und vielleicht ebenfalls<br />

gar nicht so weit von uns entfernt, wie wir mal wieder<br />

denken.<br />

Geeignet für Jugendliche ab 13 Jahren<br />

Autor: Margit Ruile<br />

Verlag: Loewe (ISBN 978-3-74320324-2)<br />

VOLL RELATIV<br />

Dass die Eltern komisch werden, wenn der Nachwuchs<br />

in die Pubertät kommt – das ist ja nichts Neues. Auch<br />

nicht in Schnellbach. Aber Elli, Max und Basti sind<br />

noch gar nicht in der Pubertät und ihre Eltern verhalten<br />

sich trotzdem total seltsam. Packen alte Pantoffeln<br />

in Brotdosen, verteilen statt Strafzetteln Glitzersticker,<br />

geben den Kindern Kaffee statt Kakao – und<br />

dabei ist weder Freitag, der 13., noch Vollmond noch<br />

sonst irgendetwas, was so ein Verhalten vielleicht im<br />

Entferntesten entschuldigen würde. Und dann stellen<br />

die Kids auch noch fest, dass überall die Uhren geklaut<br />

wurden. In der Schule – und bei ihnen zuhause<br />

auch. Den Kindern scheint das nichts auszumachen,<br />

aber die Erwachsenen macht es im wahrsten Sinne<br />

des Wortes verrückt, wenn sie ihr Tun nicht mehr in<br />

Schemata pressen können. Professor Einstock, den die<br />

Kinder zufällig kennenlernen, scheint der Einzige zu<br />

sein, der nicht durchdreht. Und er hat eine Theorie:<br />

Was nicht existiert, kann auch nicht gestohlen werden.<br />

Denn eigentlich ist Zeit an sich völlig sinnlos,<br />

vor allem, wenn man niemanden hat, mit dem man<br />

sie teilen kann. Doch es gilt, Schnellbach zu retten,<br />

und so kommt es zu einer spektakulären Zeitreise.<br />

Dieses Buch ist nicht schwer zu lesen. Kurze, einfache<br />

Sätze, einige Bilder, ein paar Fieslinge, düstere Zeitmaschinengeheimnisse<br />

und nicht zuletzt ein paar auflockernde<br />

Darmwinde – der eine oder andere Grundschüler<br />

dürfte begeistert sein.<br />

R<br />

M<br />

N<br />

Geeignet für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren<br />

Autor: Anastasia Braun<br />

Verlag: Atrium – Woow Books (ISBN 978-3-96177-076-2)<br />

Texte Simone Blaß


68 MEDIEN<br />

IN<br />

MA<br />

KINO-<br />

PROGRAMM<br />

DIE PFEFFERKÖRNER<br />

UND DER SCHATZ<br />

DER TIEFSEE<br />

CATWEAZLE<br />

BIGFOOT JUNIOR –<br />

EIN TIERISCH VER-<br />

RÜCKTER FAMILIENTRIP<br />

Geld mit illegaler Müllentsorgung<br />

scheffeln? Das findet Meeresbiologin<br />

Jaswinder gar nicht gut, wohl aber<br />

Recycling-Unternehmer Fleckmann,<br />

der mit dem schmutzigen Geschäft<br />

gut verdient. Zum Glück sind Jaswinders<br />

Sohn Tarun und Freundin<br />

Alice echte Pfefferkörner – die gemeinsam<br />

mit ihren Freunden nicht<br />

nur die verschwundene Jaswinder<br />

retten, sondern hoffentlich auch deren<br />

Erfindung!<br />

Ein kauziger Magier, der aus dem 11.<br />

Jahrhundert plötzlich in die Jetztzeit<br />

katapultiert worden ist? Das kann<br />

doch nur Ärger geben – oder zumindest<br />

jede Menge Abenteuerspaß,<br />

wenn der 12-jährige Benny dem kauzigen<br />

Besucher hilft, den Zauberstab<br />

von der raffgierigen Kunstexpertin<br />

zurückzuerobern. Die sieht darin<br />

nämlich Profit, Catweazle aber die<br />

einzige Möglichkeit, in seine Zeit zurückzukehren.<br />

Mensch und Tier, und die ganze Familie<br />

glücklich vereint unter einem<br />

Dach: Das Leben könnte so schön<br />

sein für Bigfoot-Sprössling Adam, der<br />

endlich nicht mehr nur Teenager und<br />

Außenseiter, sondern vor allem ein<br />

echter Sohn ist. Wäre da nicht Papa,<br />

der unbedingt die Natur retten will.<br />

In der Wildnis geht der Große verloren<br />

– und für Adam, Mama Shelly,<br />

Bär und Waschbär beginnt ein großes<br />

Abenteuer.


KINO-<br />

PROGRAMM<br />

MEDIEN<br />

69<br />

KINDERFILME<br />

NUR 7€ 7<br />

Bei uns zahlen die Grossen<br />

auch nur den Kinderpreis!<br />

2021 gibt es richtig viele tolle Filme für Kinder<br />

und Familien! Wir freuen uns darauf, wieder<br />

mit lustigen und spektakulären Filmabenteuern<br />

für Euch da zu sein!<br />

Kinder und eine beliebige Anzahl von<br />

Begleitpersonen bezahlen für Kinderfilme<br />

pro Ticket nur 7,00 Euro!<br />

INFOS UND FILME UNTER...<br />

CINECITTA.DE<br />

Warum die Kinos<br />

wieder aufmachen<br />

müssen? Damit wir<br />

endlich die ganzen<br />

tollen Filme anschauen<br />

können,<br />

die wir euch hier<br />

schon empfohlen<br />

haben. Und diese<br />

vier hier gleich<br />

dazu.<br />

DIE OLCHIES –<br />

WILLKOMMEN IN<br />

SCHMUDDELFING<br />

Was ist grün, flucht, müffelt und<br />

wohnt am liebsten auf der gammligen<br />

Müllkippe? Die Olchies! Und<br />

wenn man so schmuddelig ist, ist es<br />

manchmal ganz schön schwer, Freunde<br />

zu finden. Dabei bräuchte die grüne<br />

Schmutzfamilie die gerade jetzt so<br />

superdringend: Auf ihrer geliebten<br />

Müllhalde soll ein Wellnesstempel<br />

entstehen! Und nur zusammen sind<br />

die Olchies viele!<br />

Texte Katharina Wasmeier


70 MAHLZEIT<br />

MARMORKUCHEN<br />

OHNE MEHL UND ZUCKER<br />

© Sebastian Scherer


„Leider gehöre auch nicht zu den Menschen, die essen können was sie<br />

möchten, ohne zuzunehmen. Aber was wäre das Leben ohne Kuchen?<br />

Ich tausche bei dem Rezept alle ungesunden Dickmacher wie Getreide<br />

und Zucker aus und ersetze sie mit Mandel- und Kokosmehl, süße mit<br />

dem kohlenhydratfreien Xylit. Besonders wichtig: dass meine Rezepte<br />

schmecken wie das Original, weckt Erinnerungen und macht glücklich,<br />

aber eben gesund – die perfekte Kombination. Wow-Info: Ein Stück Marmorkuchen<br />

des zuckerhaltigen Klassikers hat stolze 79g Kohlenhydrate<br />

auf 100g – bei diesem LowCarb Rezept sind es nur 4,9g!“<br />

© privat<br />

MAHLZEIT<br />

71<br />

ZUBEREITUNG<br />

Den Backofen auf 175°C Umluft vorheizen.<br />

Eine Kastenform (25cm) entweder gut einfetten<br />

und mit Kartoffelfasern einstäuben<br />

oder mit Backpapier auslegen. Rapsöl<br />

und Xylit oder Erythrit+Stevia schaumig<br />

schlagen und die Eier nach und nach dazu<br />

geben. Das entölte Mandelmehl mit Kartoffelfasern,<br />

Kokosmehl und Backpulver<br />

mischen und die trockenen Zutaten unter<br />

den Teig heben. Nur kurz rühren. Nun den<br />

Teig in zwei Hälften teilen und eine Hälfte<br />

in die Kastenform geben. Jetzt zum anderen<br />

Teil des Teiges den Kakao hinzugeben<br />

und verrühren. Den dunklen Teig auf den<br />

hellen Teig geben und mit der Gabel zwirbeln,<br />

damit die Marmorierung entsteht.<br />

Bei 175°C Umluft für 50-60 Minuten backen.<br />

Damit der Kuchen gut aus der Form<br />

geht, 10 Minuten auskühlen lassen und<br />

dann stürzen.<br />

Für die Glasur Schokolade und Pflanzenfett<br />

im Wasserbad schmelzen. Auf den<br />

Kuchen geben und mit dem Esslöffel oder<br />

einem Pinsel verstreichen. Den Kuchen<br />

kaltstellen bis die Glasur fest ist.<br />

Für den Teig<br />

_ 115g Kokosmehl<br />

_ 35g entöltes Nussmehl<br />

(z. B. Mandel oder Haselnuss)<br />

_ 20g Kartoffelfasern<br />

_ 140g Rapsöl, Butter<br />

oder Kokosöl<br />

_ 7 Eier Gr. M<br />

_ 190 Xylit oder Erythrit+Stevia<br />

_ 1 Päckchen Backpulver<br />

_ 15g Kakao<br />

Für die Glasur<br />

_ 20g Pflanzenfett<br />

_ 90g zuckerfreie Zartbitter-<br />

Schokolade<br />

Als Jasmin Mengele 2012<br />

ins LowCarb-Business eingestiegen<br />

ist, tat sie das primär<br />

für sich selbst: Naschen<br />

ohne Hüftgold, das muss doch<br />

möglich sein? Ist es – und zwar<br />

so gut, dass das Pionier-Projekt<br />

„Soulfood LowCarberia“ heute<br />

mit Restaurant, Shop, Kochbüchern<br />

und Produkten ein süßes,<br />

aber zuckerfreies Imperium ist.<br />

SOULFOOD LOWCARBERIA<br />

Wiesentalstr.40<br />

90419 Nürnberg<br />

soulfood-lowcarberia.de<br />

Happy Birthday!<br />

Kindermuseum<br />

40 Jahre Museum im Koffer,<br />

20 Jahre Kindermuseum Nürnberg!<br />

Wann wir uns sehen können ist noch<br />

unsicher, deshalb feiert gerne „virtuell“<br />

mit uns auf unserer Homepage!<br />

www.kindermuseum-nuernberg.de


72 MAHLZEIT<br />

HUCKEPACK<br />

INS<br />

BEERENLAND<br />

© alvarez<br />

Text Katja Jäkel<br />

Der Frühling kommt. Kurze Hosen<br />

und luftige Kleidchen drängen im<br />

Schrank ganz nach vorne. Gott, sind<br />

die Kinder gewachsen über diesen<br />

langen, schneereichen Winter. Und,<br />

um Himmels Willen: mein Bauch<br />

auch. Kommt davon, dass er sich in<br />

der Jogginghose im Homeoffice breitmachen<br />

konnte. Es führt kein Weg<br />

mehr daran vorbei, die Ernährung<br />

muss umgestellt werden. Jetzt. SO-<br />

FORT. Obst! Gemüse! Statt Raclette<br />

und Chips. Die Kinder gähnen, rollen<br />

mit den Augen und legen sich wieder<br />

gemütlich ins Bett, um mit den<br />

Freunden zu chatten. Ihr Lieben, da<br />

habt ihr nicht mit eurer Mutter gerechnet.<br />

Denn wisst ihr überhaupt,<br />

dass Erdbeeren nicht im Supermarkt<br />

wachsen? Oder Gurken? Das Gute<br />

liegt zum Greifen nah: Das Knoblauchsland<br />

bietet sich als perfektes<br />

Anschauungsobjekt an, mit all seinen<br />

Feldern und Gewächshäusern.<br />

Die kann man sich ganz gut bei einer<br />

kleinen Radtour zum Flughafen angucken.<br />

Ja, so wachsen Tomaten! Von<br />

manchen Feldern darf man sich auch<br />

Salatköpfe oder Lauch selbst ernten<br />

und steckt dafür ein paar Euro in die<br />

Gelddose am Ackerrand. Meine Generation<br />

wurde noch von den (Groß-)<br />

Eltern in den Wald verschleppt, um<br />

„in die Heidelbeeren zu gehen“. Oder<br />

„in die Pilze“. Okay, das war vielleicht<br />

nicht so richtig prickelnd, aber zumindest<br />

wussten wir irgendwann,<br />

was essbar oder giftig ist. Heute<br />

gibt es andere, wunderbare Naturerlebnisse<br />

für die ganze Familie: Das<br />

„Beerenland“ mit Dependancen in<br />

Wolkersdorf, Rückersdorf und Fürth.<br />

Oder das „Huckepack“ in Erlangen-<br />

Hüttendorf. Ein riesiger Obst- und-<br />

Gemüse-Vergnügungspark tut sich<br />

dort jeweils auf. Rundum Erdbeeren,<br />

Heidelbeeren, Himbeeren, so weit<br />

das (Kinder)Auge reicht. Aber auch<br />

– je nach Saison – Zucchini oder Auberginen,<br />

Äpfel oder Zwiebeln. All<br />

das junge Gemüse und Obst dürfen<br />

wir mit unseren eigenen Händen<br />

pflücken – und zum Schluss natürlich<br />

bezahlen. Wir wackeln gebückt und<br />

mit Körben bewaffnet durch die Erdbeerplantagen,<br />

naschen verzückt die<br />

saftig-roten Früchte. Zwischendurch<br />

erklären wir den Süßen, wie wichtig<br />

die Regenwürmer sind. Da tut sich<br />

ein praxisbezogener Biologie-Unterricht<br />

auf, der auch noch Spaß macht.<br />

Und man kann einen wichtigen Bestandteil<br />

der Ernährungsumstellung<br />

gleich mit integrieren: Bewegung.<br />

Erdbeerenpflücken ist quasi Kniebeugen<br />

in Kombination mit „Katze-Kuh“<br />

aus dem Online-Yogakurs. Wem das<br />

noch nicht genug Bewegung war,<br />

der irrt durchs Maislabyrinth, tobt<br />

über die Naturspielwiese und spielt<br />

„Jump!“ in der Strohhüpfburg. Genug!<br />

Zum Runterkommen lässt man<br />

sich beispielsweise im Wolkersdorfer<br />

„Beerencafé“ mitten in den Heidelbeeren<br />

nieder und wird beim Blick<br />

in die Kuchenvitrine doch unendlich<br />

schwach. Aber in ERDBEER-Kuchen<br />

steckt ja jede Menge gesundes Obst.<br />

Morgen ist schließlich auch noch ein<br />

Tag, um nur noch gesund zu leben.<br />

Übrigens: Wer sich für „Katze-Kuh“<br />

noch zu eingerostet fühlt, muss nicht<br />

selbst Hand anlegen. Man kann Zucchini,<br />

Himbeeren und Co. auch vor<br />

Ort am Verkaufsstand erwerben. Und<br />

muss dafür nicht einmal in die Knie<br />

gehen.<br />

Foodbloggerin Katja<br />

Jäkel ist die Gastro-<br />

Fachfachfrau in der<br />

Region - und künftig<br />

an dieser Stelle auch<br />

für <strong>ELMA</strong>.<br />

© privat


MAHLZEIT<br />

73<br />

Unsere Kindermedizin<br />

Ihr Kind in<br />

besten Händen<br />

Unsere erfahrenen Kinderradiologen<br />

untersuchen und therapieren<br />

mittels modernster Bildgebung<br />

• Früh- und Neugeborene<br />

sowie Kinder und Jugendliche<br />

• kindgerecht<br />

• altersspezifisch<br />

• rund um die Uhr<br />

Im Notfall<br />

schnelle Hilfe unter<br />

0911<br />

398 - 2290<br />

www.klinikum-nuernberg.de


74 KULTUR<br />

© Jutta Missbach<br />

SO EIN THEATER!<br />

MIT DEM EUROPÄISCHEN KINDERTHEATERFESTIVAL<br />

„PANOPTIKUM“ UND DEM INTERNATIONALEN FIGUREN-<br />

THEATERFESTIVAL HAT SICH DIE REGION RUND UM NÜRNBERG<br />

DEN RUF EINER KINDERTHEATERHOCHBURG ERSPIELT.<br />

VIER KOMPANIEN ALLEIN IN DER FRANKENMETROPOLE<br />

MACHEN REGELMÄSSIG EIN ZIEMLICHES THEATER FÜR DEN<br />

BÜHNENNACHWUCHS. IST DAS IN UNSEREM DIGITALEN<br />

UMFELD ÜBERHAUPT NOCH ZEITGEMÄß?<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

In jedem Fall, und ja, vielleicht: heute<br />

und künftig mehr denn je, da sind<br />

sich Wally und Paul Schmidt ganz sicher.<br />

Auch wenn beim Gespräch Anfang<br />

Februar der Hauch von Zukunft<br />

nur ganz sanft durch das Theater<br />

„Salz + Pfeffer“ am Nürnberger Plärrer<br />

weht, das wie seine Artgenossen<br />

tief im Dornröschenschlaf liegt. Keine<br />

aufgeregten Wuselklassen, keine<br />

schüchternen Neulinge, kein Lachenkreischenwuahwaswirddenngleichpassierenhier?<br />

Stattdessen sorgfältig<br />

drapierte Puppen im Foyer, Holz- und<br />

Pappmaché-Familien auf den Rängen,<br />

damit, sagt Wally Schmidt, es nicht<br />

ganz so leer aussieht in ihrem Theater,<br />

aus dem die Truppe neuerdings<br />

die Produktionen streamt. Damit ir-<br />

gendwas passiert, „wir den Kindern<br />

irgendwas geben können“, sagen sie,<br />

und dass es „einfach nicht mal ansatzweise<br />

dasselbe ist.“<br />

Seit Mitte der 80er Jahre machen die<br />

Schmidts, beide „unendlich alt“ laut<br />

eigener Aussage, Theater für Erwachsene<br />

und Kinder, allerdings in ganz<br />

besonderer Form: Figurentheater,<br />

also mit großen, kleinen, lustigen<br />

oder schaurigen Puppen, die zu spielen<br />

sie sich selbst beigebracht haben.<br />

Sie haben ihre Berufe aufgegeben,<br />

Touren gemacht und sich Mitte der<br />

90er sesshaft gemacht. Gemeinsam<br />

mit den Theatern Pfütze, Mummpitz<br />

und Rootslöffel bildet Salz + Pfeffer<br />

den Vierklang der kleinen Häuser, die<br />

auf die Bühne Stücke für Kinder und<br />

den Kindern neue Welten bringen.<br />

Jedes auf seine Art, die Schmidts haben<br />

eben die Puppen gewählt, weil<br />

„Figuren oft nicht so belastet sind<br />

wie menschliche Körper, sondern<br />

einfacher zu etablieren“, sagt Wally<br />

Schmidt und meint, dass man von<br />

„Otto, der kleinen Spinne“ als Puppe<br />

nun mal besser erzählen kann.<br />

Davon, dass so ein kleines Tier auch<br />

liebenswert ist, beispielsweise. Denn<br />

Wertevermittlung wird in der siebenköpfigen<br />

Truppe ganz hoch gehängt.<br />

Auch, dass „eine Geschichte für Kinder<br />

immer mit Hoffnung endet und<br />

nie in Verzweiflung“.<br />

Ihre Ideen holen sie sich aus Geschichten,<br />

Comics und Gedichten,<br />

adaptieren Bilderbücher, schreiben<br />

Stücke fürs Puppenspiel um, bauen


75<br />

ADVERTORIAL<br />

Bühnenbilder und Maschinen und<br />

kuriose Ideen in die Szenen, und<br />

wenn beim „Zapperdockel und der<br />

Wock“ schlimm geweint wird, dann<br />

wird schon mal die siebte Reihe<br />

nass. Und lustig. Weinen und lustig,<br />

wie geht denn das? „Es geht beides,<br />

und das lernen die Kinder bei uns.<br />

Dass sie fühlen dürfen, dass es okay<br />

ist. Diese Akzeptanz, das ist Theater“,<br />

sagt Wally Schmidt. Aber kann<br />

das nicht auch der Film, können das<br />

nicht auch die unzähligen Serien und<br />

Episoden, die zu jeder Tageszeit und<br />

nachts verfügbar sind, die wir immer<br />

dabeihaben können, überall griffbereit?<br />

Entführen die uns nicht auch<br />

in neue Welten, bringen Spannung<br />

und Fiebern und Freude, Erkenntnisse,<br />

Werte? Warum braucht es noch<br />

Theater?<br />

Weil Film und Fernsehen eine Scheibe,<br />

„Theaterstücke hingegen dreidimensional<br />

sind“, sagt Paul Schmidt<br />

und erklärt, warum das Erlebnis<br />

hier „vielleicht nicht besser, aber<br />

sicher ganz anders ist“. Besonders.<br />

Außergewöhnlich, was damit beginnt,<br />

dass man so ein Stück eben<br />

nicht angucken kann, wenn man<br />

grade möchte, sondern nur, wenn<br />

es aufgeführt wird. „Und wenn ich<br />

die Aufführung um 17 Uhr verpasse,<br />

dann kann ich sie nicht einfach<br />

wiederholen. Die ist dann weg“, sagt<br />

Wally Schmidt. Wertschätzung, Verbindlichkeit,<br />

damit geht es los. Geht<br />

weiter mit dem Ernst-genommenwerden:<br />

„Wenn die Kinder hier reinkommen,<br />

dann ist das ein echtes<br />

Foyer mit echtem Kronleuchter und<br />

CHAIRGO<br />

SMOOVER<br />

RICHTIG SITZEN IST<br />

KINDERLEICHT!<br />

Wer hat das als Kind nicht schon mal selbst gehört:<br />

Jetzt bleib doch mal ruhig sitzen! Dabei ist genau das<br />

falsch! Wer ergonomisch sitzen möchte, sollte sich<br />

bewegen. Denn mittlerweile geben bereits drei Viertel<br />

aller Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17<br />

Jahren an (Quelle: RKI), regelmäßig Rückenschmerzen<br />

zu haben. Die häufigste Ursache ist Kinderärzten<br />

zufolge Bewegungsmangel.<br />

Deswegen hat die Firma Chairgo aus Hersbruck zusammen<br />

mit Ergonomie-Experten ein Produkt entworfen,<br />

das Kindern die Möglichkeit gibt, während<br />

sie lernen unterschiedliche Positionen einzunehmen<br />

und sich zu bewegen. Seitlich, rückwärts, vorwärts.<br />

Das ist mit dem Chairgo smoover alles machbar. Zusätzlich<br />

verfügt der smoover über eine bewegliche<br />

Sitzfläche (ERGO TOP). Diese sorgt dafür, dass die<br />

Muskulatur im Sitzen gestärkt wird. Somit wird Rückenschmerzen<br />

vorgebeugt. Natürlich wächst der<br />

smoover mit und passt sich durch die individuellen<br />

Einstellmöglichkeiten perfekt an jedes Kind<br />

an. Der smoover S ist für eine Körpergröße von<br />

123 cm bis 157 cm, der L sogar für eine Größe bis<br />

ca. 182 cm geeignet. Und weil Kinder und Teenager<br />

nur nutzen, was ihnen auch<br />

gefällt, gibt es den smoover<br />

in fast allen Lieblingsfarben.<br />

CHAIRGO GMBH<br />

Amberger Str.72<br />

91217 Hersbruck<br />

09151 839028-0<br />

chairgo.de


76 KULTUR<br />

© Jutta Missbach<br />

echtem Teppich, ein echtes Erlebnis<br />

gleich an der Türe“, sagt Paul<br />

Schmidt, das weitergeht, wenn ein<br />

Kind später vielleicht neben einem<br />

fremden sitzen muss, das laut ist in<br />

der Aufführung. „Da lernen die Kinder,<br />

etwas auszuhalten, Fremde zu<br />

tolerieren, bauen aber im besten Fall<br />

auch Berührungsängste ab“, wenn da<br />

plötzlich jemand ist aus einer anderen<br />

Schule oder Kultur, dem sie sonst<br />

nicht begegnet wären. Und, sagt<br />

Wally Schmidt, „ins Theater kommen<br />

Kinder aus unterschiedlichsten<br />

Lebensverhältnissen – das ist eine<br />

große Chance, allen die Möglichkeit<br />

zu geben, mit bestimmten Themen in<br />

Berührung zu kommen, über Dinge<br />

nachzudenken.“<br />

Auch während der Vorstellung sind<br />

die Kinder im wahrsten Sinne mittendrin<br />

statt nur dabei: Sie können<br />

mitfiebern und manchmal auch mitgestalten,<br />

werden aktiv einbezogen<br />

in die Geschehnisse, die sie unter<br />

Umständen gar beeinflussen können.<br />

„Hat jemand das böse Krokodil gesehen?“,<br />

fragt das Kasperle seit hunderttausend<br />

Jahren, und natürlich<br />

haben alle Kinderaugen das garstige<br />

In Nürnberg und der ganzen<br />

Metropolregion gibt es unzählige<br />

Angebote, die extra<br />

für den Theaternachwuchs inszeniert<br />

werden. Oft findet das<br />

in Kultureinrichtungen statt,<br />

wie im PZ-KulturRaum in Lauf<br />

a. d. Pegnitz, manchmal in den<br />

großen Erwachsenentheatern<br />

wie dem Kulturforum Fürth.<br />

Manche Theater sind mobil<br />

wie das Erlanger „theaterta“,<br />

das überall dorthin kommt, wo<br />

ihr es sehen möchtet. Dass es<br />

in Nürnberg mit den Theatern<br />

Rootslöffel, Mummpitz und<br />

Pfütze drei Häuser gibt, die<br />

ausschließlich den Kindern gehören,<br />

ist ziemlich besonders<br />

– und wird derzeit mit einem<br />

ungefähr genauen 40. Geburtstag<br />

gefeiert.<br />

Tier beim Verstecken beobachtet und<br />

helfen nur zu gerne. „Da hinten“,<br />

quieken sie dann vergnügt, „hinter<br />

der Kiste“, und sind froh und stolz,<br />

dem Kasperl helfen zu können. Das<br />

schafft das Fernsehen nicht. Es kann<br />

nicht Zauberwelten stricken aus Licht<br />

und Duft und Seifenblasen, die die<br />

Kinder umhüllen und entführen in<br />

eine andere Welt. Aber können unsere<br />

Jüngsten das noch genießen, dieses<br />

Abwarten und Aushalten, die analoge<br />

Langsamkeit, die so gar nichts<br />

zu tun hat mit schnellen Schnitten,<br />

surrealen Animationen und eiligem<br />

Wegwischen von Unliebsamem?<br />

„Ich habe den Eindruck, die Kinder<br />

sind heute ganz anders als vor 30, 40<br />

Jahren“, sagt Wally Schmidt. „Sie sind<br />

ja auch ständig von äußeren Reizen<br />

umgeben, das Alltagsleben ist voller<br />

Eindrücke.“ Das habe zum einen<br />

zur Folge, dass sie „im Theater Ruhe<br />

finden, die sie sonst nicht haben“,<br />

nach der sie sich aber sehnen. Zum<br />

anderen, sagt Paul Schmidt, „können<br />

sie viel schneller Details viel differenzierter<br />

wahrnehmen als früher.“<br />

Es sei erstaunlich, welche Bilder und<br />

kleinen Nebensächlichkeiten die Kinder<br />

nach den Stücken wiederzugeben<br />

imstande sind. Und das zeigt ein weiterer<br />

Aspekt: „Schaust du einen Film<br />

an, entscheidet die Kamera, was du<br />

siehst, welchen Bildausschnitt, welche<br />

Details. Im Theater entscheidest<br />

einzig du ganz individuell für dich<br />

selbst, wohin du dein Auge richtest“,<br />

sagt Paul Schmidt.<br />

Was ist also die Antwort? Brauchen<br />

wir die Kindertheater noch, dieses<br />

Fossil aus alter Zeit, als wir uns noch<br />

nicht anders zu zerstreuen wussten,<br />

ja, nicht anders zerstreuen konnten?<br />

Ist das noch zeitgemäß? „Wann hast<br />

du das letzte Mal ein Lagerfeuer im<br />

Fernseher angeschaut?“ fragt Wally<br />

Schmidt. „Siehst du: Es gibt Dinge,<br />

die kannst du nicht am Bildschirm<br />

erleben.“ Das ist es wohl.<br />

© Ralph Zitzelsberger


ADVERTORIAL<br />

77<br />

DER PFIFFIKUS<br />

BEKOMMT EIN<br />

NEUES GEWAND<br />

Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung." Dieses Motto steht<br />

"<br />

vor vielen Visionen, die während der Krise geboren wurden. Der Entschluss,<br />

umzuziehen fiel bereits vor den Lockdowns, die Umsetzung<br />

folgt in diesem Frühsommer.<br />

Seit über 36 Jahren<br />

hat der Pfiffikus in<br />

der Ludwigstrasse,<br />

gleich hinter dem<br />

weißen Turm, sein<br />

Zuhause. Als einer<br />

der wenigen, richtigen<br />

Spielzeugläden<br />

der Stadt ist er Anlaufstelle<br />

für Familien, die auf der Suche<br />

nach richtig gutem Spielzeug sind.<br />

Die etwas Besonderes suchen und dabei<br />

Herkunft und Herstellung nicht<br />

aus den Augen verlieren möchten.<br />

Ab Ende Mai wird der Standort in die<br />

Plobenhofstrasse verlegt, direkt zwischen<br />

Museumsbrücke und Hauptmarkt.<br />

Er wird zwar etwas kleiner,<br />

dafür heller und tageslichtdurchflutet.<br />

Zu dem bereits bestehenden<br />

Sortiment wird sich eine feine Auswahl<br />

an Trachtenmode für Kinder<br />

gesellen: Ab sofort findet ihr bei uns<br />

handgemachte Janker, Dirndl und<br />

Strickwesten.<br />

Neue Anschrift<br />

(ab Ende Mai)<br />

SEIT 1985<br />

Plobenhofstrasse 1-9<br />

90403 Nürnberg<br />

pfiffikus-spielzeug.de


78 UNSERE WELT<br />

DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />

WE ARE<br />

FAMILY<br />

UND WER SEID IHR?<br />

Wir möchten euch alle gern<br />

kennenlernen! Bewerbt euch unter<br />

wirsindelma@el-magazin.de<br />

Familie Dörner<br />

Dominik, 47<br />

Teamleiter<br />

Tanja, 44<br />

Flugbegleiterin<br />

Linda, 11<br />

Pferdeliebhaberin<br />

Justus, 6<br />

Raubvogelbeobachter<br />

Tabea, 4<br />

Einhornspezialistin<br />

Wendelstein<br />

DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />

In die Berge<br />

DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />

Ein Tag in der Familie ohne Geschrei :-)<br />

LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />

Corona Pandemie<br />

GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />

Aufräumen<br />

KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />

Das, was heute nicht geschmeckt hat, kann<br />

morgen schon die Lieblingsspeise sein.<br />

(Dominik)<br />

Max, 44<br />

Chef<br />

Nicola, 42<br />

Apothekerin<br />

Jonathan, 10<br />

Fußballer und wahnsinnig laut<br />

Jakob, 8<br />

Denker und Hulahooper<br />

Mathilda, 3<br />

Goldstück und Friedensengel<br />

Fürth<br />

Familie Schreier<br />

In die Natur und in den Urlaub<br />

DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />

Zeit ohne Streit; draußen sein,<br />

Essen mit Familie und Freunden<br />

LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />

Jonathans frisch ausgefallener Backenzahn<br />

in Mathildas Nase (Tante Eva hat´s<br />

gerichtet)<br />

GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />

Wer zockt wann wieviel und was dürfen<br />

wir glotzen<br />

KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />

Ich gönn´ mir was Süßes!


UNSERE WELT<br />

79<br />

Peter, 39<br />

Team Lead IT<br />

Infrastructure<br />

Maren, 38<br />

Head of QC/QA<br />

Len, 3<br />

Chef<br />

Nürnberg<br />

DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />

In unseren Garten, in den Urlaub<br />

DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />

Sommer, Sonne, Treffen mit Freunden<br />

LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />

Keine Gurken mehr im Kühlschrank!!!<br />

GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />

Welches Geburtstagsgeschenk fürs<br />

Kind gekauft wird<br />

Familie Eberhardt<br />

KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />

Ich will jetzt nichts mehr von dir hören!<br />

(Len)<br />

ADVERTORIAL<br />

JUMP4ALL<br />

Runter von der Couch und<br />

hinein ins Vergnügen!<br />

In unseren modernen Jumphallen<br />

kannst du dich auspowern und unbegrenzt<br />

Spaß haben. Jumpen auf<br />

unseren Indoor-Trampolinen bringt<br />

gute Laune und gesunde sportliche<br />

Betätigung. Wir bieten für jeden das<br />

Passende, ob Firmenfeier, Vereinsevent,<br />

Junggesellenabschied oder Geburtstagsfeier,<br />

es ist auf jeden Fall ein<br />

unvergessliches und nie da gewesenes<br />

Erlebnis!<br />

Jumpe dich durch unseren Freejump-<br />

Bereich auf verschiedenen Trampolinen<br />

horizontal in die Luft. Schüttle dir<br />

den Alltagsstress von der Seele. Springe<br />

kopfüber in unseren Foam Pit-Becken<br />

ein, der mit Schaumstoffwürfeln<br />

gefüllt ist. Steige über dich hinaus und<br />

erklimme unsere Boulderwall Area<br />

und lasse dich ins Weiche fallen.<br />

Such dir einen geeigneten Mitspieler<br />

und probiere unsere Battle Area aus.<br />

Zieh mit weichen Schaumstoffschlägern<br />

in den Kampf und liefere dir lustige<br />

und spannende Gefechte. Behalte<br />

deine Balance, wehr die Punches ab<br />

und geh als Sieger vom Platz. Gewinnt<br />

mal dein Gegner, landest du weich in<br />

unsere Schnipselgrube aus weichem<br />

Schaumstoff.<br />

„Catch the Light“ an der interactive<br />

Wall und jumpe gleichzeitig, sammle<br />

innerhalb von 60 Sekunden die höchste<br />

Punktzahl überbiete den Höchstrekord<br />

und sei der „Master of the Wall“.<br />

Trainiere deine Treffsicherheit im Basketball<br />

Jump und verbessere deine<br />

Koordination, um gleichzeitig springen<br />

und werfen zu können. Springe<br />

hoch, um den Ball direkt im Korb zu<br />

versenken.<br />

Probiert, unsere Ninja-Parcour Hindernisse<br />

mit Power zu meistern, den<br />

Dodge-Ball-Bereich, um nicht getroffen<br />

zu werden. Am Ende zählt nicht,<br />

wer die Schlacht gewonnen hat, sondern<br />

ob du den Spaß deines Lebens<br />

hattest.


80 RECHT UND SOZIALES<br />

Schubs. Um Elternteile zu treffen,<br />

© fizkes<br />

DIE RUHE NACH DEM STURM<br />

„Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil<br />

ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.“ Das ist nicht nur<br />

ein bisschen pädagogisch-nett dahergesagt, sondern gesetzlich verankert:<br />

§ 1684 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) regelt den „Umgang des Kindes<br />

mit den Eltern“. Das ist in manchen Fällen gar nicht so leicht – dann leistet das<br />

Hilfsangebot „Begleiteter Umgang" Unterstützung.<br />

Text Katharina Wasmeier<br />

„Ich kann mich zu gut an zwei kleine<br />

Mädchen erinnern“, erzählt Georg<br />

Franz (Name v. d. Redaktion geändert).<br />

„Die Mutter war vom Vater<br />

frisch getrennt, sie und die Oma gaben<br />

an, die Kinder seien vom Vater<br />

misshandelt worden und dürften auf<br />

keinen Fall mehr in Kontakt mit ihm<br />

geraten. Im Laufe unserer Arbeit hat<br />

sich herausgestellt: Die Frauen hatten<br />

lediglich versucht, den Vater schlecht<br />

darzustellen – und ihm den Umgang<br />

mit seinen Töchtern zu verwehren.“<br />

Georg Franz kennt viele solche Fälle,<br />

denn er engagiert sich als „Umgangsbegleiter“<br />

ehrenamtlich bei<br />

der „Fachstelle Umgangskontakte“<br />

bei ISKA, dem „Institut für Soziale<br />

und Kulturelle Arbeit“ in Nürnberg,<br />

das, wie viele soziale Einrichtungen<br />

in der Region den Begleiteten Umgang<br />

anbietet. Auch den Fall eines<br />

16-Jährigen, der Kontakt zu seinem<br />

Vater wollte – „und viel aufzuarbeiten<br />

gehabt hat“, sagt Georg Franz. Seine<br />

Aufgabe: Ein neutraler Beobachter<br />

sein, klarmachen: „Es geht hier nur<br />

um das Kind“, und Ideen zur Annäherung<br />

geben. Denn so sehr sich die<br />

meisten Eltern Kontakt zu ihren Kindern<br />

wünschen und umgekehrt, so<br />

oft ist auch das Gegenteil der Fall. „Zu<br />

uns kommen die unterschiedlichsten<br />

Leute“, sagt Gabriele Wegner von der<br />

Fachstelle. Jedes Alter, jede Nation,<br />

jede Schicht und Einkommensklasse.<br />

Also „überall dorther, wo sie Hilfe benötigen“.<br />

Und oft von dort, wo die<br />

Vernunft nicht mehr weiterkommt.<br />

Dann braucht es Hilfe und Anleitungen,<br />

Schutz und einen Rahmen – und<br />

manchmal auch einen behutsamen<br />

die fremd sind oder sich fremd geworden<br />

sind. Und auch, um Kinder<br />

zu sehen, denen man noch nie zuvor<br />

begegnet ist. „Stellen Sie sich vor, Sie<br />

bekommen urplötzlich ein Schreiben<br />

und werden zu Unterhaltszahlungen<br />

aufgefordert. Nur – Sie haben doch<br />

gar kein Kind?“ skizziert Gabriele<br />

Wegner den Urlaubsflirt mit Folgen.<br />

Das Kind aus dem One-Night-Stand,<br />

das mittlerweile zehn Jahre alt ist<br />

– und seinen Vater kennenlernen<br />

möchte. In solchen Fällen können<br />

Jugendämter und Gerichte ein Kennenlernen<br />

anordnen. Dass das unter<br />

Umständen nicht ganz einfach ist,<br />

kann man sich leicht vorstellen. „Das<br />

kann dann manchmal ganz schön unbeholfen<br />

sein“, sagt Gabriele Wegner.<br />

Denn mit der Verwandtschaft kommt


RECHT UND SOZIALES<br />

81<br />

oft das berühmte „Du siehst deine<br />

Kinder nie wieder!“ – eine Drohung,<br />

die der rechtlichen Grundlage entbehrt.<br />

„Wenn der Umgang mit dem<br />

eigenen Kind verwehrt wird, kann<br />

man das einfordern“, sagt Gabriele<br />

Wegner. Per gerichtlichem Beschluss<br />

oder durch das Jugendamt werden<br />

die Maßnahmen in die Wege geleitet,<br />

und damit der (kostenlose) Begleitete<br />

Umgang als strukturierter und zeitnicht<br />

automatisch auch Vertrautheit.<br />

„Die Menschen brauchen dann behutsame<br />

Anleitung“, profan wirkende<br />

Tipps wie „fragen Sie doch mal, wie<br />

es in der Schule heute war“. Brücken<br />

bauen. Oder behutsam neu errichten,<br />

wenn Eltern sich trennen – und<br />

schlimmstenfalls Kinder zwischen<br />

die Fronten geraten. Streit, Vorwürfe,<br />

Beschimpfungen, die Jüngsten<br />

als Kriegsmittel missbraucht, und<br />

„DAS KIND HAT DAS<br />

RECHT AUF UMGANG<br />

MIT JEDEM ELTERNTEIL;<br />

JEDER ELTERNTEIL IST<br />

ZUM UMGANG MIT DEM<br />

KIND VERPFLICHTET<br />

UND BERECHTIGT.“<br />

BGB § 1684 Umgang des Kindes mit den Eltern<br />

lich begrenzter Prozess mit klarem<br />

Ablauf, der Eltern Orientierung bietet.<br />

Getrennt voneinander werden<br />

Vorgespräche mit den Elternteilen<br />

geführt, Bedürfnisse abgesteckt,<br />

Organisatorisches geklärt, Regeln<br />

aufgestellt. Acht Treffen sind anberaumt,<br />

um die Beteiligten einander<br />

nahezubringen. Damit das gelingen<br />

kann, nutzt die Fachstelle die Räume<br />

der angeschlossenen Kita – dort ist<br />

Ruhe, vor allem aber auch jede Menge<br />

Spielzeug vorhanden. Klappt das<br />

gut, können Eltern und Kinder nach<br />

und nach eigene Aktivitäten planen.<br />

„Ziel ist es, den Weg zu einem selbstständigen,<br />

vertrauensvollen Umgang<br />

miteinander zu ebnen“, sagt Gabriele<br />

Wegner, der auf diesem Weg rund<br />

30 aktive Ehrenamtliche wie Georg<br />

Franz zur Seite stehen. Keine Laien,<br />

sondern geschulte und qualifizierte<br />

Menschen mit meist pädagogischem


82 RECHT UND SOZIALES<br />

„DIE ELTERN HABEN ALLES<br />

Hintergrund und verschiedenen<br />

sprachlichen und kulturellen Kompetenzen.<br />

Neben der Hilfestellung<br />

kommt denen noch eine weitere Aufgabe<br />

zu: Still beobachten, protokollieren.<br />

Wie ist es wirklich bestellt um<br />

das Vater- oder Mutter-Kind-Verhältnis?<br />

Vielleicht will die Tochter den<br />

Vater wirklich nicht sehen, vielleicht<br />

der Sohn tatsächlich die Mutter nicht<br />

akzeptieren. Die Bewertung obliegt<br />

den Mitarbeitern der Fachstelle. „Das<br />

Umgangsrecht kann bei gravierenden<br />

Fällen ausgesetzt werden“, sagt<br />

Gabriele Wegner. Die Entscheidung<br />

obliegt dem Familiengericht, das<br />

professionelle Gutachter einsetzt,<br />

die sich ein Bild vom Kindeswohl<br />

machen. „Auch wenn wir in den Vorgesprächen<br />

mit den Kindern merken,<br />

dass sie verweigern, können wir die<br />

Maßnahme beenden.“ Denn freilich<br />

haben die Kinder ein Wörtchen mitzureden,<br />

bekommen leichte Fragebögen,<br />

in denen Smileys zeigen, wie<br />

sich das alles so anfühlt. Nach vier<br />

Sitzungen, berichtet Georg Franz,<br />

die das Jugendamt aus der Ferne begleitet,<br />

gibt es ein Zwischengespräch,<br />

nach acht den Abschluss, bei dem geschaut<br />

wird: „Sind die Eltern und Kinder<br />

jetzt selbstständig oder brauchen<br />

sie noch weitere Hilfe?“, überlagern<br />

ZU UNTERLASSEN, WAS DAS<br />

VERHÄLTNIS DES KINDES ZUM<br />

JEWEILS ANDEREN ELTERNTEIL<br />

BEEINTRÄCHTIGT ODER DIE<br />

ERZIEHUNG ERSCHWERT.<br />

ENTSPRECHENDES GILT, WENN SICH<br />

DAS KIND IN DER OBHUT EINER AN-<br />

DEREN PERSON BEFINDET.“<br />

BGB § 1684 Umgang des Kindes mit den Eltern<br />

die Konflikte der Eltern weiterhin das<br />

Wohl des Kindes oder haben sie ihren<br />

Frieden machen können? Wie wichtig<br />

Letzteres ist, das zeigt die gesetzliche<br />

Festlegung und Regulierung des Umgangsrechts:<br />

„Studien belegen, dass<br />

es für die Identität des Kindes bedeutsam<br />

ist, beide Elternteile zu kennen<br />

und sich ein eigenes Bild machen zu<br />

können.“ Wer nur ahnt und sucht,<br />

zweifelt, der wird das ein Leben lang<br />

tun. Wer selbst entscheiden konnte,<br />

findet Ruhe. 70 Fälle konnte die Fachstelle<br />

im vergangenen Jahr begleiten,<br />

„der Bedarf ist groß“, sagt Gabriele<br />

Wegner. 70 Familien Ruhe bringen. Es<br />

werden nicht weniger werden.<br />

PROJEKTE „BEGLEITE-<br />

TER UMGANG“ IN DER<br />

REGION<br />

Informationen bei jedem Jugendamt<br />

bzw. der Stadtverwaltung<br />

ISKA, Fachstelle Umgangskontakte<br />

Gostenhofer Hauptstraße 63,<br />

90443 Nürnberg<br />

Tel. 0911 92 97 17 22<br />

iska-nuernberg.de<br />

© Tanja Elm<br />

Team Fachstelle Umgangskontakte ISKA<br />

(v.l.n.r. Gabriele Wegner, Theresa Nöth,<br />

Gabi Gräbner, Christine Bendig)<br />

Mütterzentrum Fürth<br />

Gartenstraße 14,<br />

90762 Fürth<br />

Tel. 0911 77 27 99<br />

muetterzentrum-fuerth.de<br />

Landratsamt Nürnberger Land<br />

Amt für Familien und Jugend / Sozialpädagogische<br />

Jugendhilfe<br />

91205 Lauf a. d. Pegnitz<br />

Tel. 09123 950 80 21<br />

landkreis.nuernberger-land.de<br />

Deutscher Kinderschutzbund<br />

Kreisverband Erlangen e. V.<br />

Strümpellstraße 10<br />

91052 Erlangen<br />

Tel. 09131 20 91 00<br />

kinderschutzbund-erlangen.de


Durch ADHS<br />

lernunfähig?<br />

Das besondere Behandlungskonzept<br />

für Kinder mit AD(H)S<br />

Die Klinik am Steigerwald seit 7 Jahren spezialisiert<br />

auf die kleinen Patienten<br />

Therapeutisches Bogenschießen<br />

Die Klinik am Steigerwald<br />

behandelt Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hype-<br />

raktivitätssyndrom (ADHS)<br />

mit einem besonderen Konzept<br />

ohne Ritalin. Stationäre<br />

Behandlung und ambulante<br />

Betreuung gehen<br />

dabei Hand in Hand.<br />

Das Behandlungskonzept umfasst<br />

eine Kombination aus<br />

Chinesischer Medizin mit<br />

gesprächs-, spiel- und bewegungstherapeutischen<br />

Angeboten, vorsichtig dosiertem<br />

Lern- und Aufmerksamkeitstraining,<br />

Schulunterricht<br />

und Elternberatung.<br />

Die Kinder werden zumeist<br />

in kleinen Gruppen stationär<br />

betreut und behandelt. Mit<br />

gutem Erfolg, wie die Besserungen<br />

deutlich zeigen. Seit<br />

sieben Jahren hat sich die Klinik<br />

am Steigerwald auf den<br />

Bereich ADHS Behandlung<br />

mit natürlichen Mitteln spezialisiert.<br />

Der Erfolg gibt ihr<br />

recht diesen Bereich weiter<br />

auszubauen, denn der Bedarf<br />

ist groß.<br />

Klinik am Steigerwald<br />

Waldesruh, 97447 Gerolzhofen<br />

Tel. 0 93 82 / 949 - 0<br />

info@tcmklinik.de<br />

Zur aktuellen Covid-Situation:<br />

Das erprobte Hygienekonzept<br />

in der Klinik am Steigerwald gibt<br />

unseren Patientinnen und Patienten<br />

die Sicherheit, auch in den Zeiten<br />

des Lockdowns medizinisch notwendige<br />

Krankenhausbehandlungen<br />

durchführen<br />

zu können.<br />

25<br />

Jahre<br />

Klinik<br />

am Steigerwald<br />

Gesundheit mit Weitblick<br />

©Cherry-Merry - stock.adobe.com<br />

Informationstag<br />

ADHS<br />

| Sa. 25. April 2021, 11 Uhr |<br />

Vorträge:<br />

Dr. Schmincke, Chefarzt<br />

Natascha Reiter, ADHS Trainerin/<br />

Lehrerin<br />

Eltern ehemaliger Patienten<br />

kommen zu Wort.<br />

Kosten: 30,- Euro incl. Mittagessen<br />

und Getränke<br />

Anmeldung ist unbedingt<br />

erforderlich unter:<br />

Tel. 0 93 82 / 949 - 207<br />

www.tcmklinik.de<br />

ADHS behandeln mit Chinesischer Medizin<br />

©contrastwerkstatt-fotolia<br />

Körpertherapie, mit Ball Kinderakupunktur<br />

Beim Kochen Klinikschule Wald als Therapiehelfer


84 RECHT UND SOZIALES<br />

WA S<br />

PASSIERT<br />

VOR DEM<br />

FAMILIEN-<br />

GERICHT?<br />

Obwohl es eigentlich niemand<br />

will, müssen getrennte Paare<br />

häufig das Familiengericht bemühen.<br />

In einigen Fällen, wie<br />

der Scheidung, ist das unvermeidlich.<br />

In anderen Fällen ist<br />

es sinnvoll, wenn es Konflikte<br />

gibt, die anders nicht gelöst<br />

werden können. Da viele Menschen<br />

Prozesse mit Kafka oder,<br />

noch schlimmer, Barbara Salesch<br />

verbinden, möchte ich<br />

mich bemühen, einige verbreitete<br />

Ängste zu zerstreuen.<br />

Text Wolf von Rosenstiel<br />

Das Familiengericht hat mit dem aus<br />

dem Fernsehen bekannten Strafgericht<br />

wenig zu tun (echte Strafprozesse mit<br />

denen im Fernsehen auch nicht, aber<br />

das ist eine andere Geschichte). Die Familienrichterin<br />

oder der Familienrichter<br />

sollen den ehemaligen Partnern in<br />

erster Linie helfen, Konflikte zu lösen<br />

und eine Regelung zu finden, die allen<br />

Beteiligten, vor allem Kindern, gerecht<br />

© djedzura<br />

wird. Es wird häufig lange und intensiv<br />

versucht, eine Übereinkunft zu finden,<br />

die allen Interessen so weit wie möglich<br />

gerecht wird (in etwas fortschrittlicheren<br />

Gerichten wie z. B. Neumarkt<br />

und Forchheim sitzen, für eine bessere<br />

Atmosphäre, sogar alle Beteiligten zusammen<br />

mit dem Richter an einem<br />

Tisch, in Nürnberg leider nicht). Darum<br />

werden in familiengerichtlichen<br />

Verfahren in der Mehrzahl der Fälle<br />

Vereinbarungen getroffen. Natürlich<br />

sollten ehemalige Partner in Streitfällen<br />

zunächst einmal versuchen, sich<br />

untereinander zu besprechen. Nur in<br />

Unterhaltsfragen oder bei ehelichem<br />

Zugewinn ist es sinnvoll, frühzeitig<br />

Anwälte hinzuzuziehen: Für juristische<br />

Laien ist eine korrekte Berechnung der<br />

zu zahlenden Beträge fast unmöglich<br />

– zu viele Einzelposten müssen, ggf.<br />

teilweise, vom unterhaltsrechtlichen<br />

Einkommen abgezogen oder dazugerechnet<br />

werden (Raten für die Eigentumswohnung,<br />

Dienstwagen, Kredite<br />

usw.).<br />

In den Fragen des Umgangs mit den<br />

Kindern nach der Trennung und betreffend<br />

das Sorgerecht ist es hingegen<br />

immer gut, wenn die Eltern in der Lage<br />

sind, einvernehmliche Regelungen zu<br />

treffen. Am einfachsten ist hier eine<br />

Sorgerechtsvereinbarung, bei der auch<br />

der Anwalt helfen kann. Wenn das<br />

nicht klappt, sollte zunächst über das<br />

Jugendamt oder andere Hilfsorganisationen<br />

versucht werden, eine Einigung<br />

zu finden. Wenn auch das scheitert,<br />

oder der Dissens wegen großer Probleme<br />

absehbar ist, sollte man sich<br />

aber nicht scheuen, eine gerichtliche<br />

Entscheidung zu suchen. Dann zieht<br />

das Gericht in jedem Falle das Jugendamt<br />

hinzu, das mit den Eltern über ihre<br />

Situation und ihre Wünsche spricht.<br />

Außerdem wird häufig ein Verfahrensbeistand<br />

bestimmt, der extra die Rechte<br />

der Kinder wahrnimmt, denn es geht<br />

in allen Verfahren natürlich in erster<br />

Linie darum, welche Regelung dem<br />

Wohl der Kinder am ehesten dient. Das<br />

versucht das Gericht, mit Hilfe aller Beteiligten,<br />

herauszufinden.<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass<br />

es hier sehr gegensätzliche Meinungen<br />

gibt. In Extremfällen werden dann Gutachter<br />

eingeschaltet, deren Arbeit sich<br />

aber viele Monate hinziehen kann. In<br />

der Mehrzahl der Fälle bringt das zwar<br />

mehr Erkenntnisse über Ursachen und<br />

die möglichen Lösungsmöglichkeiten,<br />

aber keine anderen Ergebnisse als die<br />

zuvor eingeholten Meinungen (Ausnahmen<br />

bestätigen die Regel).<br />

Erst wenn hier auch nach häufig äußerst<br />

langwierigen Verhandlungen<br />

keine Einigung getroffen werden kann,<br />

wird in derartigen Fällen „streitig“, also<br />

vom Gericht entschieden. Das Ergebnis<br />

ist dann meist schon absehbar und<br />

kann nur in der nächsten Instanz korrigiert<br />

werden.


RECHT UND SOZIALES<br />

85<br />

Anders laufen in der Regel Unterhaltsprozesse<br />

ab. Hier gibt es klare Regeln<br />

zu Erwerbsverpflichtung, der Anrechnung<br />

von Einnahmen, Ausgaben und<br />

Vorteilen wie mietfreiem Wohnen. Hier<br />

schlägt das Gericht in der Regel eine<br />

Einigungsmöglichkeit vor, die kurz debattiert<br />

wird. Wenn keine Einigung getroffen<br />

werden kann, folgt meist zeitnah<br />

eine Entscheidung. Die größten<br />

Unterschiede gibt es im Scheidungsverfahren<br />

an sich. Zur Antragstellung<br />

wird lediglich ein Rechtsanwalt<br />

benötigt. Dieser kann, entgegen der<br />

landläufigen Auffassung, nur eine Partei<br />

vertreten, was aber nicht relevant<br />

ist, wenn zuvor Einigungen auf allen<br />

Gebieten erzielt wurden. Das Gericht<br />

führt dann von Amts wegen den Versorgungsausgleich,<br />

also die Aufteilung<br />

der jeweils in der Ehezeit erworbenen<br />

Rentenansprüche durch: Der Versorgungsausgleich<br />

kann wie alles andere<br />

auch durch notarielle Vereinbarung<br />

oder bei Vertretung durch zwei Anwälte<br />

modifiziert ausgeschlossen werden,<br />

falls dies nicht unbillig, also entgegen<br />

fundamentaler gesetzlicher Interessen<br />

eines Ehepartners ist (der Verzicht auf<br />

Unterhalt trotz der Notwendigkeit der<br />

Kinderbetreuung ist so ein Fall). Es<br />

dauert in der Regel etwa sechs Mona-<br />

te, bis es zum Termin kommt, wobei<br />

sich dies bei Nachfragen der Rentenversicherung<br />

erheblich verzögern<br />

kann. Wenn dann alles gut vorbereitet<br />

ist, dauert ein Scheidungstermin eine<br />

Viertelstunde und beschränkt sich im<br />

Wesentlichen auf einige Angaben zu<br />

Trennungszeitpunkt und Einkommen<br />

sowie die Frage des Gerichts, ob die Beteiligten<br />

weiterhin geschieden werden<br />

wollen. Wird keine Einigung erzielt,<br />

dann kann man sich auch über viele<br />

Jahre hinweg über die Fragen des Zugewinns<br />

und des nachehelichen Unterhaltes<br />

streiten. Verfahrensdauern von<br />

mehr als zwei Jahren sind in diesen<br />

Fällen die Regel. Ich habe auch schon<br />

Scheidungen erlebt, die sich über fünf<br />

Jahre hinzogen, weil beide Seiten immer<br />

neue Streitpunkte aufbrachten.<br />

Daran haben, entgegen vieler Vorurteile,<br />

auch wir Anwälte keinen Spaß,<br />

insbesondere wenn es, wie häufig nicht<br />

um den Besitz an Goldbarren, sondern<br />

um den an Omas alten Unterhosen<br />

oder Katzenklos geht.<br />

Zuletzt das leidige Thema der Kosten:<br />

In Kindschafts- und Umgangssachen<br />

trägt jede Seite ihre Kosten in der<br />

Regel selbst. Wird nach Gebührenordnung<br />

abgerechnet, bewegen sich<br />

die Beträge normalerweise im Bereich<br />

um die 1000 Euro, soweit nicht erhebliche<br />

Kosten für Verfahrensbeistände<br />

oder Gutachter (teuer!) hinzukommen.<br />

Eine Scheidung startet für beide Beteiligte<br />

ebenfalls bei dieser Summe. Bei<br />

entsprechenden Streitwerten können<br />

aber sehr schnell fünfstellige Beträge<br />

erreicht werden und es greift das Prinzip,<br />

dass der vor Gericht Unterliegende<br />

die Kosten tragen muss (Unterhalt,<br />

Zugewinn). Hat eine Seite zu wenig<br />

Geld, springt die Staatskasse ein. Komplizierte<br />

Fälle mit niedrigem Streitwert<br />

können dazu führen, dass der eigene<br />

Rechtsanwalt eine Gebührenvereinbarung<br />

abschließen möchte, damit er<br />

seine Kosten decken kann.<br />

Für optimales Wohlbefinden wünsche<br />

ich natürlich jedem, meinesgleichen<br />

möglichst wenig bemühen zu müssen.<br />

Angst muss man vor uns und dem Gericht<br />

aber nicht haben.<br />

© David Häuser<br />

Wolf von Rosenstiel<br />

ist Rechtsanwalt für<br />

Familienrecht und teilt<br />

sein Wissen künftig<br />

nicht nur in seiner<br />

Kanzlei, sondern auch<br />

in unserer <strong>ELMA</strong>.<br />

Anzeigen-2021:<strong>ELMA</strong>_<strong>Magazin</strong>_140x65-5-alternativ 19.02.2021 13:09 Uhr Seite 1<br />

Ab ins Museum!<br />

RömerMuseum | Kastell Biriciana<br />

Bay. Limes-Informationszentrum<br />

Römische Thermen | Wülzburg<br />

ReichsstadtMuseum<br />

Geschichte hautnah erleben!<br />

UNESCO-Welterbe Limes<br />

Workshops | Kindergeburtstag<br />

Kostümführungen<br />

16. Mai Internationaler<br />

Museumstag<br />

6. Juni UNESCO-Welterbetag<br />

Museen Weißenburg | 09141- 907 189 | museum@weissenburg.de | www.museen-weissenburg.de


86<br />

MACHT MAL<br />

SUPER-<br />

SCHÖN UND<br />

KINDER-<br />

LEICHT!<br />

Kunstlehrerin, Künstlerin – vor allem aber ist<br />

Eva Lindner-Kirsten leidenschaftliche Sammlerin<br />

von schönen Dingen aus vergangenen<br />

Zeiten, musik- und farbverrückt. So, sagt die<br />

Mutter von zwei Jungs, entstehen für ihr Art-<br />

Tape-Projekt Collagen mit Retro-Charme, die<br />

von Musik inspiriert sind.<br />

© privat<br />

EVA LINDNER-KIRSTEN<br />

Kunstlehrerin, Künstlerin<br />

art-tape.gallery<br />

WIRD PRÄSENTIERT VON


MACHT MAL<br />

87<br />

1.<br />

Nimm dir eine alte<br />

Schachtel, also<br />

den Deckel davon.<br />

Betrachte diesen als<br />

kleine „Puppenbühne“<br />

für eine schöne<br />

Erinnerung, die du<br />

mit einem Freund /<br />

einer Freundin hast.<br />

S O<br />

EINFACH<br />

GEHT’S<br />

WAS DU<br />

BRAUCHST<br />

>>><br />

MATERIALLISTE<br />

_ ein Foto von dir und deiner<br />

Freundin / deinem Freund<br />

(oder Kopie davon)<br />

_ Schachtel-Deckel<br />

(z. B. von Schuhkartons,<br />

Stiften etc.)<br />

_ Papiere mit schönen Mustern<br />

_ alte Papiere: Kalenderblätter,<br />

Zeitungen, Texte, Zahlen<br />

und Ziffern daraus<br />

_ Acryl-Farbe, Pinsel<br />

2.<br />

Male den Deckel mit<br />

Acrylfarbe an, nicht nur<br />

die Rückseite, auch die<br />

Ränder, den Boden.<br />

Sei dabei „unordentlich“<br />

– es dürfen ruhig<br />

Pinselspuren und noch<br />

ungemischte Farbtöne<br />

erkennbar sein.<br />

_ Washi-Tape<br />

_ Knetradiergummi als<br />

Abstandshalter<br />

_ Kleber<br />

_ Schere<br />

ALLE MATERIALIEN KÖNNT IHR BEI<br />

BOESNER IN NÜRNBERG KAUFEN.<br />

SPROTTAUER STR. 37, 90475 NÜRNBERG


88<br />

MACHT MAL<br />

3.<br />

Suche dir ein schönes Foto von dir und deinem<br />

Freund / deiner Freundin aus – eines, mit dem<br />

du ein besonders schönes Erlebnis oder einen<br />

besonders schönen Moment<br />

verbindest. Du kannst es auch<br />

kopieren, wenn du nicht das<br />

Original zerschneiden möchtest.<br />

Schneide mit einer feinen Schere<br />

oder einem Skalpellmesser (dann<br />

auf einer Schneideunterlage) die<br />

Figuren aus.<br />

TIPP VON DER KÜNSTLERIN<br />

SCHENKE DIESE KLEINE AUFMERK-<br />

SAMKEIT DEINEM FREUND ODER<br />

DEINER FREUNDIN ALS ERINNERUNG<br />

AN EIN SCHÖNES GEMEINSAMES<br />

ERLEBNIS, ALS KLEINE KREATIVE<br />

BÜHNE IN VERSCHIEDENEN<br />

SCHICHTEN ... SCHICHTEN VON<br />

FARBE, FREUDE, ERINNERUNG UND<br />

ZEICHEN, DIE FÜR EURE FREUNDSCHAFT<br />

STEHEN.<br />

4.<br />

Nimm einen Knetradiergummi<br />

und<br />

setze ihn als Abstandshalter<br />

hinter<br />

das ausgeschnittene<br />

Foto. Setze dich und<br />

deinen Freund / deine<br />

Freundin damit in die<br />

angemalte Schachtel.<br />

WIRD PRÄSENTIERT VON


MACHT MAL<br />

89<br />

5.<br />

Klebe schöne Musterpapiere auf<br />

anderer Ebene in der Schachtel dazu.<br />

6.<br />

Buchstaben, Zahlen<br />

oder Ähnliches aus<br />

alten Zeitungen kannst<br />

du ebenfalls noch<br />

ergänzen und einbauen,<br />

um damit eure<br />

kleine Freundschaftsgeschichte<br />

weiter<br />

auszugestalten.<br />

Du kannst auch<br />

noch Washi-Tape als<br />

weiteres Gestaltungselement<br />

ergänzen.<br />

... SCHON<br />

FERTIG!<br />

ALLE MATERIALIEN KÖNNT IHR BEI<br />

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90 HELDENREICH<br />

„Mein erstes Turnier?“ Lars muss<br />

IMMER<br />

VOLL<br />

MITGEHEN<br />

Die E-Sport-Community wächst<br />

weltweit, und auch Frankens Zocker<br />

mischen kräftig mit. Lars Gröpl, 17<br />

Jahre aus Nürnberg, ist einer dieser<br />

digitalen Sportskanonen. Zwar noch<br />

nicht in der Profi-Liga, aber mit großen<br />

Ambitionen. Ein Gespräch über<br />

krachende Niederlagen, Fitness und<br />

Gemeinschaft am Bildschirm.<br />

Text Manuela Prill<br />

© privat<br />

lachen. „Tja, da hab ich ganz schön<br />

auf die Schnauze gekriegt und gar<br />

nichts gewonnen.“ Gut zwei Jahre ist<br />

das her. Nintendo hatte gerade das<br />

Strategie-Kampfspiel „Super Smash<br />

Bros. Ultimate“ neu auf den Markt<br />

gebracht. „Ein Schulkamerad, der<br />

schon länger auf Turnieren dabei war,<br />

hat es mir gezeigt und gemeint, das<br />

könnte auch was für mich sein“, erinnert<br />

sich der 17-Jährige. Der Kumpel<br />

sollte recht behalten, Lars war angefixt:<br />

nicht nur von dem „unglaublich<br />

komplizierten“ Spiel, sondern auch<br />

vom Wettkampf und besonders von<br />

der Gamer-Gemeinschaft. Da kommt<br />

er ziemlich ins Schwärmen. „Man<br />

trifft super viele nette Leute, das ist<br />

schon sehr, sehr toll!“<br />

Als es los ging mit digitalen Spielewelten,<br />

da war Lars noch lange nicht<br />

geboren. Erinnert sich jemand an<br />

„Pong“ – den Videospiel-Urknall aus<br />

den 70ern? Mit zwei beweglichen<br />

Balken und einem weißen Punkt<br />

konnte man zusammen via Konsole<br />

auf dem Bildschirm Tennis spielen.<br />

Kaum zwei Jahrzehnte später wurde<br />

auf LAN-Partys mittels lokaler Netzwerke<br />

schon in größerer Runde am<br />

PC gezockt – weitaus komplexere<br />

Spiele natürlich. Zu dieser Zeit etablierte<br />

sich auch der Begriff „E-Sport“,<br />

erste nationale Ligen und Wettbewerbe<br />

entstanden. Dank Internet ist die<br />

Community heute weltweit vernetzt.<br />

Lars’ Anfänge waren Gameboy und<br />

Pokémon. „Schon seit ich ganz klein<br />

war, habe ich es geliebt, diese Welten<br />

zu erkunden“, erzählt er. Allein<br />

daheim im Kinderzimmer und einfach<br />

nur „just for fun“. Bis eben jener<br />

Freund den Wettkampfgeist in ihm<br />

geweckt hat. Lars ist „Super Smash<br />

Bros.“ trotz der anfänglichen krachenden<br />

Niederlage treu geblieben<br />

und arbeitet sich seitdem langsam<br />

nach oben. „Es hat ungefähr ein Jahr<br />

gedauert, bis ich mein erstes Turnier<br />

gewonnen habe.“ Das war zwar nur<br />

ein kleiner Wettbewerb in Fürth,<br />

aber mit starker Konkurrenz: „Es<br />

gibt ziemlich viele gute Spieler hier<br />

in Nürnberg und Umgebung“, betont<br />

Lars, der mittlerweile auch bundesweit<br />

an E-Sport-Events teilnimmt,<br />

zum Beispiel in Düsseldorf, Köln<br />

oder Frankfurt. Das Ziel des Super<br />

Smashers? „Unter die Top 20 im Bayerischen<br />

Powerranking zu kommen,<br />

wäre schon cool, aber das ist noch<br />

ein langer Weg“, ist ihm bewusst.<br />

Völlig okay für den jungen Mittelfranken,<br />

weil der Weg mit ziemlich<br />

viel Spaß gepflastert sein dürfte. E-<br />

Sportler haben ja den Ruf, einsame<br />

Nerds zu sein. Stimmt so nicht. Lars<br />

spielt und trainiert am liebsten in Gemeinschaft.<br />

Er findet: „Es ist einfach<br />

was ganz anderes, wenn du neben<br />

einem Menschen sitzt und gegen ihn<br />

spielst, als wenn du allein online auf<br />

deinen Bildschirm starrst.“ Weil es<br />

sich so viel besser „übers Leben und<br />

so“ quatschen lasse. Vor Corona war<br />

© privat


HELDENREICH<br />

91<br />

der 17-Jährige, der gerade im zweiten<br />

Ausbildungsjahr zum Anlagenmechaniker<br />

steckt, aktives Mitglied<br />

im Verein „Project HIVE“, einer recht<br />

rührigen E-Sport- und Gaming-Community<br />

für den Raum Nürnberg. Das<br />

Kollektiv trifft sich im Nürnberger<br />

„Haus des Spiels“ und veranstaltet<br />

dort selbst Turniere. Sidekick: Das<br />

„Haus des Spiels“ war lange eine<br />

Hochburg des analogen Spielens:<br />

Mehr als 300 000 Brett- und Kartenspiele<br />

lagern im Archiv. 2018 ist man<br />

mit der Vision gestartet, ein „innovativer<br />

kultureller Leuchtturm der analogen<br />

wie auch der digitalen Spielkultur<br />

zu werden“. Verstärkt sollen<br />

also ebenfalls jene Welten abgebildet<br />

werden, in die per Smartphone, Konsole<br />

und Computer eingetaucht wird.<br />

Doch mit dem Lockdown war es dort<br />

auch für die E-Gamer Essig mit Treffen,<br />

Spiele-Sessions und Wettkämpfen<br />

im nicht-virtuellen Raum. Lars<br />

hat das sehr vermisst.<br />

E-Sportler kämpfen gegen noch ein<br />

Vorurteil: Sie seien ja gar keine „rich-<br />

© Heiko Mönke<br />

tigen“ Sportler. In Deutschland gibt es<br />

inzwischen zwar einen E-Sportbund<br />

(ESBD) und darunter organisierte<br />

„Clans“, also Mannschaften, aber<br />

offiziell anerkannt sind ihre Disziplinen<br />

(darunter Sportsimulationen,<br />

Echtzeit-Strategie- und Ego-Shooter-Spiele)<br />

nur in einigen wenigen<br />

Ländern wie Südkorea, China oder<br />

Frankreich. Die Szene wächst hierzulande<br />

trotzdem kontinuierlich; laut<br />

ESBD begeistert E-Sport rund drei<br />

Millionen deutsche Spieler. Mehr und<br />

mehr klassische große Sportvereine<br />

richten eigene E-Sport-Abteilungen<br />

ein. Beim 1. FC Nürnberg etwa kickt<br />

man schon seit 2017 auch in der virtuellen<br />

Bundesliga. Gamer Lars geht<br />

mit Zweiflern auf seine ganz eigene<br />

Art um. „Ich drück denen meine<br />

‚Switch‘ in die Hand und sag: Versuch<br />

mich zu schlagen; wenn du es<br />

schaffst, mir nur ein einziges Leben<br />

abzuziehen, kriegst du zehn Euro.“<br />

Hat bisher noch kein Laie geschafft.<br />

Es braucht halt doch ein wenig mehr<br />

als nur fitte, flinke Finger am Controller.<br />

Nämlich? „Eine sehr gute Konzentration,<br />

Wachsamkeit, weil man auf<br />

so vieles gleichzeitig achten muss.“<br />

Nicht zu vergessen eine gute Portion<br />

Cleverness, um schlaue Strategien<br />

und Taktiken zu entwickeln – wie halt<br />

auf dem echten Sportplatz auch. Und<br />

was ist mit körperlicher Fitness? Lars<br />

grinst. „Also ich würde mich beim<br />

Spielen als hyperaktiv bezeichnen,<br />

weil ich immer voll mitgehe!“<br />

E-SPORT ZUM ANKLICKEN<br />

ESBD – eSport-Bund Deutschland e.V.<br />

esportbund.de<br />

Aktuelles von den E-Sportlern des<br />

1. FCN<br />

twitter.com/fcn_esports<br />

E-Sport-Abteilung des 1. FC Bamberg<br />

fce2010.de/esports-abteilung/<br />

Project HIVE Nürnberg<br />

facebook.com/ProjectHIVEnbg/<br />

Franken Finals<br />

Das größte E-Sport-Turnier Nordbayerns<br />

(Spiel: League of Legends) findet<br />

auch 2021 wieder statt, voraussichtlich<br />

im Sommer.<br />

frankenfinals.de<br />

Wir starten<br />

wieder durch<br />

technik-museum.de


ELTERN<br />

MAGAZIN<br />

FÜR DIE<br />

METROPOL<br />

REGION<br />

... KUNUS ...<br />

DIGITALE<br />

SCHULE<br />

Ratschläge und praktische Hinweise für<br />

den Umgang mit digitalen Medien<br />

Man kennt das: Kaum lässt man seinen<br />

müden Blick vom homeschoolenden Kind<br />

abschweifen, schon büxt es aus und spielt<br />

statt den Zahlenraum bis 100 die jüngsten<br />

TikTok-Chellenges durch. Um Sicherheit zu<br />

geben, wie daheim die Smartphones, Tablets<br />

und PCs gegen eine nicht-altersgerechte<br />

Nutzung abgesichert werden können, und<br />

viele Fragen rund um den Jugendmedienschutz<br />

zu beantworten, hat das „Digitale<br />

Schule“ umfassende Links und Tipps zusammengestellt.<br />

nuernberg.de/internet/digitale_schule/<br />

elterninfo.html<br />

AUF TOUR DURCH DIE<br />

© U1„Wie klingt deine Stadt“<br />

GOLDSCHLÄGERSTADT<br />

Schwabacher Stadtrallye mit App und Jean-Philippe<br />

Baratier<br />

© Julia M Cameron<br />

Mit einer kostenlosen App können sich Kinder gemeinsam<br />

mit dem Schwabacher Wunderkind Jean-<br />

Philippe Baratier auf eine spannende Rallye durch<br />

Schwabach machen. Aber Wunderkinder braucht<br />

es dafür nicht. Es reicht das Interesse, ein bisschen<br />

über die Geschichte der Stadt zu erfahren. Die meisten<br />

der 18 Stationen, an denen den Kindern Fragen<br />

gestellt werden, finden sich in der Altstadt. Ein spaßiges<br />

Abenteuer für Kinder ab 6 Jahren.<br />

locandy.com


www.westerma n.de<br />

Die Bunte Reihe –<br />

Mathematisches Lernen leicht gemacht!<br />

• thematische Übungshefte zur Unterstützung<br />

oder als Ergänzung für den Mathematikunte<br />

richt und für das Training zu Hause<br />

oder in Fördereinrichtungen<br />

• klare, systematische Übungen für selbstständiges<br />

Arbeiten<br />

• mit motivierendem Belohnungselement<br />

am Ende des Heftes<br />

Mathe für Fußba lfans, Kla se 3<br />

• erleichtert durch den direkten Bezug zum<br />

Fußballsport den Zugang zur Mathematik<br />

• Training von arithmetischen Aufgaben im<br />

Zahlenraum bis 1000, von geometrischen<br />

Themen, Sachrechnenaufgaben und Zeitthemen<br />

• kleine I lustrationen Dieses Heft und gehört: Ti ps verdeutlichen<br />

Zusammenhänge<br />

• Pokalurkunde zur Motivation<br />

Bunte Reihe Mathematik-Hefte<br />

zum weiteren Üben, zum Beispiel:<br />

Plus und minus bis 1000 . .... .... .978-3-14- 17317-8<br />

Mal und geteilt bis 10 .. . ....... .. .978-3-14- 17325-3<br />

Sachrechnen Kl. 3 . ....... .. .......978-3-14-117 31-4<br />

Größen ab Kl. 3 . .. .... .....978-3-14- 17 35-2<br />

Zeit, Kl. 3 und 4 .. ... .............. ..... ..978-3-14- 17341-3<br />

Geometrie, Kl. 3 und 4 .... . .. . .. ...978-3-14- 17345-1<br />

Buntes Rechnen, Kl. 3 und 4 ..... .... .....978-3-14- 17349-9<br />

Schne les Rechnen, Kl. 3 ..... .. . .... .978-3-14-117365- 9<br />

Fit für Kla se 4 ......... .. ... .. ..........978-3-14- 17357-4<br />

ISBN 978-3-14-117375-8<br />

EAN-Cod einfügen<br />

www.westermann.de<br />

Dieses Heft gehört:<br />

EAN-Cod einfügen<br />

www.westerma n.de<br />

Dieses Heft gehört:<br />

www.westerma n.de<br />

Dieses Heft gehört:<br />

www.westerma n.de<br />

h<br />

Dieses Heft gehört:<br />

<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

93<br />

RADIO MUMMPITZ<br />

Kindertheater wandert in den Online-Untergrund<br />

Von der kurzen Unterbrechung im Oktober abgesehen,<br />

befinden sich alle Kultureinrichtungen bald<br />

schon ein ganzes Jahr im Lockdown. Auch das Theater<br />

Mummpitz kann weder Theater spielen noch<br />

Kurse und Workshops für Kinder und Jugendliche<br />

und Fortbildungen für Erwachsene geben. Deshalb<br />

ist auch das Theater Mummpitz für diese Zeit ins<br />

Internet abgewandert. Jazz für Kinder, die beliebte<br />

Konzertreihe für die ganze Familie, erscheint seit<br />

April 2020 einmal monatlich auf Youtube und mit<br />

Radio Mummpitz gibt es auf Soundcloud alle 14<br />

Tage Vergnügliches für die Ohren. Beide Angebote<br />

sind kostenlos, das Theater freut sich aber über eine<br />

kleine Spende.<br />

theater-mummpitz.de<br />

AN DIE STIFTE, FERTIG, LOS<br />

STAEDTLER lädt zum Kindermalwettbewert<br />

Seitdem der fränkische Stiftehersteller 2008 den Weltkindermaltag<br />

am 6. Mai ins Leben gerufen hat, findet<br />

alljährlich eine tolle Mal- und Charity-Aktion statt:<br />

Alle Kinder zwischen drei und zwölf Jahren sind eingeladen,<br />

alleine oder als Gruppe Bilder einzureichen<br />

und damit Gutes zu tun. Denn für jedes eingereichte<br />

Bild unterstützt STAEDTLER die Hilfsorganisation Plan<br />

International Deutschland mit 1 Euro – und macht die<br />

kleinen Künstler so selbst zu großen Unterstützern, die<br />

sich für Kinder in Not engagieren. Das Thema dieses<br />

Jahr: „Entdeckte die Natur – an Land“. Einfach Bild<br />

malen, zwischen 1.4. und 30.6. per Post oder online<br />

einreichen, Gutes tun und mit Glück einen tollen Preis<br />

gewinnen.<br />

staedtler.com<br />

TOUR MAGIQUE UND FAHRRAD-RALLYE<br />

Stadtmuseum Erlangen führt euch draußen durch die Welt<br />

Museum auf, Museum zu – wie gut, wenn es auch Angebote gibt, die ganz unabhängig von<br />

Lockdown und Inzidenz funktionieren. So wie das Stadterkundungsspiel „Tour Magique“<br />

schafft das auch die Fahrrad-Rallye durch den „Erlanger Tiergarten“. Der hat gar nichts<br />

mit Wildschweingehege oder Przewalski-Pferden zu tun, dafür mit Säugetieren, Insekten,<br />

Vögeln, Amphibien und<br />

Nagetieren, die sich im<br />

Stadtgebiet tummeln und<br />

sehr zutraulich sind. Naja,<br />

und groß. Und schillernd:<br />

Das Stadtmuseum hat für<br />

Familien und Kinder eine<br />

kostenlose 8 km-Radtour<br />

mit Quizaufgaben zu verschiedenen<br />

Tierskulpturen<br />

zusammengestellt. Die<br />

Route ist freilich familienund<br />

pausenfreundlich und<br />

wird am Ende mit einer<br />

Urkunde belohnt.<br />

* Preisstand 2021. Preise zzgl. Versand<br />

Die Bunte Reihe<br />

Die günstigen Übungshefte<br />

für ein gelungenes Schuljahr<br />

Basiswissen<br />

Computer und Tablet<br />

Klasse<br />

3 und 4<br />

Medienbildung<br />

13583630.indd 1 16.07.2019 10: 1:51<br />

Die Bunte Reihe<br />

Mathe für<br />

Fußballfans<br />

Klasse 3<br />

Mathematik<br />

17375_U1_U4.in d 1 20.07.20 13:07<br />

Schneiden,<br />

Falten, Kleben<br />

Je Heft<br />

nur 3,75 €*!<br />

Klasse<br />

1 und 2<br />

Sprach- und<br />

Schreibrätsel<br />

Klasse 3<br />

Deutsch<br />

13862023.in d 1 28. 1.2019 13:02: 5<br />

Kunst<br />

Lösungen zum<br />

Download!<br />

Fit für<br />

Klasse 2<br />

Ende Klasse 1<br />

Deutsch<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.westermann.de/buntereihe<br />

13981897.indd 1 2.01.2020 08:26:56<br />

Illus: Heike Heimrich<br />

erlangen.de/stadtmuseum


94 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

NÜRNBERG<br />

HÄLT ZAMM<br />

WIDEWIDEWIE ES<br />

EUCH GEFÄLLT!<br />

KinderKunstRaum kommt zu euch nach Hause<br />

Basteln, werken, Welt verschönern – im KKR könnt ihr normalerweise<br />

die Pinsel schwingen und euch die Welt machen, widewidewie sie euch<br />

gefällt. Das Aber weil ihr grade nicht zum KKR kommen könnt, kommt<br />

der KKR ab sofort zu euch nach Hause: Mit den KKReativ-Paketen, mit<br />

denen sich kunstbegeisterte Kinder zwischen 6 und 10 von Textillandschaften<br />

bis hin zu Marionetten kreativ ausleben können. Die Pakete<br />

beinhalten das benötigte Material und den Link zu einer Schritt-für-<br />

Schritt-Filmanleitung für zwei Stunden Spaß und Abwechslung. Die<br />

Wunschpakete gibt es für 20 bis 36 Euro bei<br />

kinderkunstraum.nuernberg.de<br />

1. FCN organisiert Nachbarschaftshilfe<br />

Der zunehmend sozial engagierte<br />

Fußballclub vom Valznerweiher baut<br />

seine Einkaufshilfe für Risikogruppen<br />

aus und zu Hilfsdiensten um: Gassi<br />

gehen, spazieren oder einkaufen –<br />

wer zur Risikogruppe gehört, stark<br />

gefährdet und damit eingeschränkt<br />

ist, kann sich beim Club melden,<br />

wenn Unterstützung oder Begleitung<br />

benötigt wird. Neben den Hilfesuchenden<br />

können sich jetzt auch<br />

Hilfebietende auf der entsprechenden<br />

Plattform melden und vernetzen.<br />

unserclub.de/nuernberg-haelt-zamm<br />

Frühling im Freilandmuseum<br />

Wir freuen uns schon auf Sie!<br />

Öffnungszeiten:<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

Genaues Programm mit Themenwochen, Handwerkervorführungen,<br />

Ausstellungen, Kursen und Vorträgen<br />

unter www.freilandmuseum.de<br />

LOST AND FOUND?<br />

NO RISK, NO FUN!<br />

Projektbüro Nürnberg macht tolle Kunst in<br />

kleine Rahmen<br />

Pandemiebedingt haben wir verloren<br />

und manchmal auch gefunden. Vielleicht<br />

war deswegen 2020 schon die<br />

erste Auflage von „Lost and Found“ ein<br />

voller Erfolg. Der Kunst-Parcours geht<br />

jetzt von 16. Mai bis 20. Juni in die<br />

zweite Runde. Täglich von 9 bis 22 Uhr<br />

gibt es Kunst in der Sandsteinkulisse des<br />

Burggrabens. Themenpanels und Insta-<br />

Walks ergänzen das Programm rund um<br />

Nachhaltigkeit. Lost ist leider auch die<br />

Blaue Nacht. Die Kaiserburg wird trotzdem<br />

illuminiert und ist Bühne für den<br />

Künstler Peter Angermann. Am 6. und<br />

7. Mai, sowie vom 12. bis zum 14. Mai<br />

immer zwischen 21 und 23 Uhr am Ölberg.<br />

„NO RISK. NO FUN.“ – passend zur<br />

Burg(mauer)projektion gibt es von 24.<br />

April bis 22. Mai eine Begleitausstellung<br />

im Kunstverein Kohlenhof.<br />

nuernbergkultur.de


<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

95<br />

KINDER AN DIE<br />

MACHT – UND<br />

NACH LEGOLAND!<br />

Legoland Günzburg ermöglicht<br />

kinderreichen Familien freien Eintritt<br />

Drei Kinder und mehr sind ein quirliger Segen,<br />

doch oft auch eine finanzielle Belastung. Um<br />

hier ein bisschen Luft und Leichtigkeit zu schaffen,<br />

stellt der Freizeitpark Legoland Deutschland<br />

in Günzburg der „Landesstiftung Hilfe für<br />

Mutter und Kind“ jährlich Freikarten zur Weitergabe<br />

an Alleinerziehende und Familien mit<br />

mindestens drei Kindern zur Verfügung. Für<br />

jeden Öffnungstag des Parks gibt es fünf Tagesfreikarten<br />

pro Familie, Bewerben kann man sich<br />

täglich von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr telefonisch<br />

unter 0921 605 3399.<br />

legoland.de<br />

O GOTT O GOTT –<br />

GOGOTTES!<br />

30 Millionen Jahre alte Rarität im Dinosaurier<br />

Museum Altmühltal<br />

Naturgeformt und äußerst selten: Gogottes sind<br />

faszinierende kalkweiße Schöpfungen aus französischem<br />

Dünensand, die im 17. Jahrhundert<br />

zufällig entdeckt und seitdem eifrig untersucht<br />

und gesammelt worden sind. Wie die geheimnisvollen<br />

Windungen entstanden sind, weiß<br />

man immer noch nicht, wohl aber, dass die<br />

prähistorischen Verschlingungen vom Buddha<br />

über Sahne bis zum Gürteltier für jeden etwas<br />

anderes darstellen. 26 dieser bizarren Gebilde<br />

sind ab 21. Mai in einer weltweit einmaligen<br />

Sonderausstellung zu sehen. Hingehen, staunen,<br />

Rohrschachtest machen!<br />

dinopark-bayern.de<br />

WORLD HERITAGE –<br />

A YOUTHFUL VISION<br />

2021<br />

Internationaler Kunstwettbewerb<br />

für Schülerinnen und Schüler<br />

Die historische Stadt Schemnitz (Banská Štiavnica)<br />

steht wie Bamberg seit 1993 auf der<br />

Welterbe-Liste der UNESCO. Seit 2017 lädt die<br />

Kommune Schülerinnen und Schüler dazu ein,<br />

ihre Stadt künstlerisch darzustellen. Zeichnungen,<br />

Aquarelle, Linolschnitte oder Collagen<br />

– der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt,<br />

sondern können ihr bei der Themenwahl freien<br />

Lauf lassen. Künstlerinnen und Künstler bis 15<br />

senden ihre max. 3 Bilder bis 30.4. ein! Die älteren<br />

unter euch können bis 9. Mai ihren Visionen<br />

unter dem Motto „New beginning. New<br />

vision. New city.“ ein filmisches Gesicht geben:<br />

Eure 5-Minuten-Clips zum Thema sendet ihr als<br />

Team oder Einzelperson im gängigen Format ein<br />

– und könnt Kinogutscheine oder gar echte Kanadische<br />

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Info und Anmeldung:<br />

(09871) 708 212<br />

windsbacher-knabenchor.de<br />

sdod.banskastiavnica.sk<br />

welterbe.bamberg.de/de/aktuelles


96 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />

HIPHIPHURRA!<br />

20 Jahre Kindermuseum<br />

Eigentlich sollten es zwei große Jubiläumsjahre werden. 1980 fuhr zum ersten<br />

Mal Kristine Popp mit dem „Museum im Koffer“ in Schulen und Einrichtungen<br />

– mit Privatauto, Anhänger und einer Garage voller historischer Gegenstände.<br />

Am 1.4.2001 konnte dann endlich der Traum eines festen Hauses verwirklicht<br />

werden: Das Kindermuseum Nürnberg wurde eröffnet! Die richtig große Feier<br />

ist leider nicht drin, wohl aber ein ganzer Haufen konfettiguter Laune auf der<br />

Webseite des Museums, das zudem tapfer weiter tolle Ausstellungen und Veranstaltungen<br />

für euch plant: Brandheiße Experimente, Schätze der Erde und<br />

Naturkreisläufe, Mitmachaktivitäten rund um den tropischen Regenwald und<br />

DIY-plastikfrei! stehen neben den Dauerausstellungen „Alltag der Ururgroßeltern“<br />

und „Schatzkammer der Erde“ für euch bereit!<br />

kindermuseum-nuernberg.de<br />

Kennen Sie schon den<br />

Nürnberger Familienblog?<br />

Unterhaltsames wechselt<br />

sich mit Nachdenklichem ab<br />

– so, wie Familienleben<br />

eben oft ist.<br />

Jeden Montag und<br />

Freitag unter<br />

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emotionen auf papier<br />

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98 <strong>ELMA</strong><br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER / GESCHÄFTSFÜHRER<br />

ANDREAS FIEK & PHILIPP SCHMITT<br />

<strong>ELMA</strong> ERSCHEINT IM LIVIN MEDIA GMBH VERLAG<br />

PIRMASENSER STR. 14, 90469 NÜRNBERG<br />

TEL.: 0911 / 480 88 88<br />

E-MAIL: INFO@EL-MAGAZIN.DE<br />

SITZ DER GESELLSCHAFT:<br />

AMTSGERICHT NÜRNBERG, HRB 36876<br />

CHEFREDAKTION UND REDAKTIONSLEITUNG<br />

KATHARINA WASMEIER, REDAKTION@EL-MAGAZIN.DE<br />

ART DIRECTOR<br />

MARKUS SCHWANDNER<br />

FREIE MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

SIMONE BLASS, KATJA JÄKEL,<br />

JASMIN MENGELE, ALISA MÜLLER,<br />

JASMIN PAULER, SEBASTIAN PLISCHKE,<br />

MANUELA PRILL, DORIS REINECKE,<br />

WOLF VON ROSENSTIEL, SABINE SCHLICHT,<br />

ASTRID SCHMITT, KERSTIN SMIRR<br />

KINDERKRAM<br />

2021 IST DA!<br />

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400 FAMILIEN-TIPPS<br />

IN DEINER REGION!<br />

LEKTORAT<br />

MICHAEL SENN<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

PHILIPP SCHMITT, VERANSTALTUNG@EL-MAGAZIN.DE<br />

DRUCK<br />

DRUCK PRUSKIL GMBH BUCH- UND OFFSETDRUCK,<br />

CARL-BENZ-RING 9, 85080 GAIMERSHEIM<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />

REDAKTIONELLEN INHALT<br />

KATHARINA WASMEIER<br />

PIRMASENSER STR. 14, 90469 NÜRNBERG<br />

VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN<br />

ANDREAS FIEK & PHILIPP SCHMITT<br />

LIVIN MEDIA GMBH, PIRMASENSER STR. 14,<br />

90469 NÜRNBERG, ANZEIGEN@EL-MAGAZIN.DE<br />

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24 EURO FÜR 6 AUSGABEN, TEL.: 0911 / 480 88 88<br />

ERSCHEINUNGSWEISE: 2-MONATLICH<br />

AUFLAGE 25.000<br />

ALLGEMEIN: FÜR EINGESANDTE BILDER, MANUS-<br />

KRIPTE, ARTIKEL, FOTOS UND WAREN WIRD KEINE<br />

HAFTUNG ÜBERNOMMEN. URHEBERRECHTE FÜR VOM<br />

VERLAG ERSTELLTE TEXTE, BILDER, LOGOS, ANZEIGEN<br />

UND NAMEN BLEIBEN BEIM VERLAG. FÜR IRRTÜMER<br />

UND DRUCKFEHLER ÜBERNIMMT DER VERLAG KEINE<br />

HAFTUNG.<br />

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