HOMO Littera: Das Magazin, Ausgabe 4/2021
Vierteljährlich erscheinende Broschüre über Publikationen und Autoreninterviews aus dem Hause HOMO Littera
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~ AUTORENINTERVIEW ~
Ungeheuerlich: Sie wollen
sich einfach nicht küssen
AUTORIN REG BENEDIKT ÜBER PROTAGONIS-
TINNEN, DIE SICH SELBSTSTÄNDIG MACHEN,
SCHREIBGEWOHNHEITEN UND IHREN ROMAN
„DAS VENUS-TATTOO“
R
eg Benedikt ist eine deutsche
Schriftstellerin, die
mit ihrer Frau in der Nähe
von Berlin lebt. Das Schreiben
begleitet sie seit Jahren und ist ein
unverzichtbarer Bestandteil ihres
Lebens.
Ende 2020 erschien dein Thriller
„Das Venus-Tattoo“. Erzählst du
den Lesern bitte kurz, worum es
geht?
Reg – „Das Venus-Tattoo“ handelt
von einem neuen Abenteuer
um die Detektivin Sasha Barnett.
Sie ist unzufrieden mit ihrem Job,
der nur noch aus dem Beschatten
untreuer Ehepartner zu bestehen
scheint. Tatsächlich hat sie mit
Beziehungsdramen aber selbst
genug um die Ohren, denn Jo hat
sich völlig unerwartet von ihr
getrennt. Da kommt ihr der Auftrag,
den Tod einer jungen Tätowiererin
aufzuklären, gerade
recht. Offiziell hat die Polizei es
als Selbstmord abgeschlossen,
aber Ella, die Freundin der Verstorbenen,
ist von einem Gewaltverbrechen
überzeugt. Ein von
der Toten hinterlassener Brief ist
der Anfang einer Reihe rätselhafter
Hinweise zu einem dunklen
Geheimnis, und je näher Sasha
diesem kommt, umso gefährlicher
wird es für sie.
Dies geschieht alles inklusive
einiger dramatischer Verwicklungen
um Jo und vor allem um Ella,
die einem recht extravaganten
Beruf nachgeht.
man wissen möchte, wie Jo und
Sasha zusammengekommen sind
– aber man müsste es nicht, um
die aktuelle Geschichte zu verstehen.
Es existiert Sasha Barnett als
Person, und um sie herum entwickeln
sich dann die Ideen. Das
fällt mir bei ihr gar nicht schwer,
denn sie zieht Ärger geradezu
magisch an.
Deine ProtagonistInnen sind
zum Anfassen real – jede(r) einzelne
davon hat seine guten und
schlechten Seiten. Oftmals verfassen
SchriftstellerInnen zu
ihren Charakteren ganze Biografien.
Wie entstehen deine
Romanfiguren? Gibt es Steckbriefe
und Lebensläufe zu
ihnen?
340 Seiten, ISBN 978-3-903238-70-1, € 14,90 (A)
„Das Venus-Tattoo“ ist der 2.
Teil über die Detektivin Sasha
Barnett. Jedes Buch kann aber
unabhängig vom Vorgänger
gelesen werden. Wie planst du
die einzelnen Teile? Gibt es ein
Gesamtkonzept oder entwirfst du
die Einzelteile gesondert?
Reg – Nein, es gibt tatsächlich
kein Konzept, und jedes Abenteuer
entsteht ganz separat. Deshalb
können die Bücher auch
einzeln für sich stehen. Zumindest
ist das mein Anspruch, und
ich hoffe sehr, dass es mir gelungen
ist. Natürlich ist es hilfreich,
den ersten Teil zu lesen, wenn
S e i t e | 12
Reg – Das muss ich ebenfalls
verneinen. Sasha lebt in meinem
Kopf – das klingt jetzt etwas
schizophren, und weitaus bedenklicher
ist, dass sie da tatsächlich
auch nicht alleine ist. Für mich ist
sie eine wirklich gute Freundin,
und ich kenne sie ziemlich genau.
Mit jedem ihrer Abenteuer lerne
ich sie besser zu verstehen und
entdecke Seiten an ihr, die ich
selbst noch gar nicht gesehen
habe. Sie wächst und verändert
sich und ist nicht statisch auf
einen Steckbrief gebannt. So geht
es mir mit allen Protagonistinnen,
über die ich schreibe. Ich lasse
ihnen Freiraum, den sie ausfüllen