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HOMO Littera: Das Magazin, Ausgabe 4/2021

Vierteljährlich erscheinende Broschüre über Publikationen und Autoreninterviews aus dem Hause HOMO Littera

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~ UNSERE TITELSTORY ~

ist. Um dorthin zu gelangen,

brauchen wir aber ein Schiff. Da

sich der Bereich zwischen dem

Ende der Landmasse und der

Inselkette „Hexenkessel“ nennt,

dürfte klar sein, dass eine Überfahrt

nicht gerade ungefährlich

sein wird. Aber ein Besuch dieser

besagten Inseln liegt noch in weiter

Ferne. Wenn es aber irgendwann

so weit sein wird, wird

mein innerer Abenteurer hoffentlich

auf den Spuren Jules Vernes

wandeln. Es wird mir eine Erquickung

sein.

In „Des Feuers Spross“ tauchen

neue Charaktere auf, und zum

ersten Mal kann der Leser auch

ein wenig hinter die Fassade der

Hexenkinder blicken. Was ist die

größte Herausforderung an den

vielen unterschiedlichen Figuren?

Wie schwierig ist es, die

S e i t e | 7

Grenze zwischen Gut und Böse

verschwinden zu lassen?

Alexej – Auf „Des Feuers

Spross“ habe ich mich lange gefreut.

Schon als ich die Idee zu

„Hexenkinder“ entwickelt habe,

stand der Charakter Taxus fest.

Aktiv mit ihm arbeiten zu können,

hat richtig Spaß gemacht.

Mir war wichtig, dass der Leser

zügig verschiedene Facetten innerhalb

der Familie zu sehen bekommt.

Baska ist der überhebliche

mit der schnarrenden Stimme.

Für mich ist er wie der extravagante

Onkel mit Monokel. Bei

ihm denke ich immer an Onkel

Olaf aus Lemony Snicket. Er

macht einem Angst und man fühlt

sich bei ihm nicht sicher. Kore

durften wir bereits in „Aufbruch

nach Norden“ kurz sehen. Auch

er gehört zu den Charakteren, die

man ungern um sich hat. Wie

treffend ist hier der Spruch: Familie

kann man sich nicht aussuchen.

Taxus dagegen ist einer

meiner persönlichen Lieblinge.

Wenn ich über ihn schreibe, höre

ich immer diese Stimme – eine

Mischung aus Spitzfindigkeit,

Zynismus und Ernsthaftigkeit. Ich

mag die Dynamik zwischen ihm

und Layk. Sie funktioniert auf

einer ganz anderen Ebene, als die

zwischen Layk und Seth, obwohl

wir auch hier nicht die typische

Mentor-Schüler-Beziehung haben.

Wären Layk und Taxus früher

aufeinandergetroffen, hätte

sich Layk ganz anders entwickelt.

Das ist sicher. Dass er, trotz der

sich allmählich abzeichnenden

Hintergrundgeschichte und den

Beweggründen der Hexenkinder,

oft ungezügelte Verhaltensweisen

an den Tag legt, lässt die Frage

aufkeimen, wie gut oder böse

Layk in Wahrheit ist. Zwischen

Schwarz und Weiß existieren

viele Grauzonen. Genauso ist es

zwischen Gut und Böse. Diese

Grenzen zu verwischen ist nicht

besonders schwierig. Wir neigen

dazu, Verhaltensmuster analysieren

zu wollen und diesen gute

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