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HOMO Littera: Das Magazin, Ausgabe 4/2021

Vierteljährlich erscheinende Broschüre über Publikationen und Autoreninterviews aus dem Hause HOMO Littera

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~ AUTORENINTERVIEW ~

solche Hinweise aber nur dann

vor, wenn sie mit einem echten

Gänsehautmoment zusammenhängen.

„Gay Movie Moments“ stellt

keine Best-of-Liste filmischer

Werke dar, sondern soll vielmehr

eine Hommage an die stärksten

Gänsehautmomente des schwulen

Films sein. Kannst du dennoch

einen Film oder eine Serie

nennen, der/die dich besonders

geprägt beziehungsweise bewegt

hat?

Paul – Ich liebe alle Filme und

Serien, über die ich in meinem

Buch geschrieben habe. Für mich

ist Schreiben eine sehr schöne,

aber auch sehr anstrengende Betätigung.

Ich habe deshalb immer

nur über das geschrieben, was

meine Seele entzündet. Aber

wenn ihr mich fragt, ob ich einen

Film herausgreifen kann, dann

komme ich unweigerlich zu

Francois Ozons Die Zeit, die

bleibt. Der Streifen beschreibt die

letzten Wochen und Tage eines

schwulen Mannes, zu Beginn der

Handlung ein ziemlicher Egoist,

der erfährt, dass er nur noch kurze

Zeit zu leben hat, und der versucht,

mit der Welt und sich

selbst Frieden zu schließen. Ich

habe diesen Film sicherlich schon

öfter als zehn Mal gesehen und

ich schwöre, dass ich nicht nur

beim Schreiben des Essays dazu,

sondern bei jedem Schritt des

Redigierens und Korrigierens,

also immer, wenn ich die letzten

beiden Absätze meines Textes

gelesen habe, Tränen in den Augen

hatte. Irgendetwas an den

Bildern dieses Films hat mich

ganz tief im Herzen gepackt.

Im Wandel der Zeit hat sich das

Medium Film stark verändert –

von der einfachen Filmrolle zur

S e i t e | 23

DVD bis hin zum heutigen

Streaming. Selbst viele Kinobesuche

werden heute mittels 3D-

Technik im wahrsten Sinne des

Wortes zum hautnahen Erlebnis.

Was hältst du von diesen Veränderungen?

Verliert der klassische

Kinobesuch sein Flair? Ist

ein DVD- oder Filmabend durch

Streaming noch dasselbe?

Paul – Das Kino wurde schon

oftmals totgesagt – beim Aufkommen

des Tonfilms, des Fernsehens,

von Video – und hat doch

immer überlebt. Die große Leinwand,

das Gemeinschaftserlebnis

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