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Stadt, Land, Brache - Forum Baulandmanagement

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12<br />

Kosten der Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung<br />

Prof. Dr. Theo Kötter,<br />

Institut für<br />

Städtebau,<br />

Bodenordnung und<br />

Kulturtechnik,<br />

Universität Bonn<br />

„Die Fortführung der gegenwärtigen Trends<br />

der Raumentwicklung ist infrastrukturell<br />

nicht mehr fi nanzierbar.“<br />

Mit dieser Feststellung weist der Schweizer<br />

Bundesrat bereits im Jahre 1996 darauf hin,<br />

dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

und die Folgelasten der Siedlungs-<br />

und Infrastrukturentwicklung die künftigen<br />

Handlungsspielräume der Kommunen sehr<br />

stark beeinfl ussen und einengen werden,<br />

wenn die ökonomischen Folgewirkungen<br />

und Zusammenhänge mit der Siedlungsentwicklung<br />

nicht bedacht werden.<br />

Die Entwicklung der Siedlungsstruktur<br />

prägt seit Langem die Fachdiskussion in der<br />

Raumordnung sowie in der Regional- und<br />

Kommunalentwicklung. Standen zunächst<br />

die städtebaulichen, ökologischen und sozialen<br />

Auswirkungen der sich ausbreitenden<br />

Siedlungsfl ächen im Vordergrund, so<br />

gelangen nunmehr zunehmend wieder die<br />

ökonomischen Gesichtspunkte in den Fokus;<br />

denn auch diesbezüglich hat es nicht<br />

an frühzeitigen „Mahnern“ gefehlt. So thematisierte<br />

Prof. E. Gassner diese Problematik<br />

schon 1966 in einer Veröffentlichung<br />

in der <strong>Stadt</strong>bauwelt und forderte, die ökonomischen<br />

Auswirkungen der Infrastrukturplanung<br />

auf die Bodenpreise für das<br />

baureife <strong>Land</strong> ebenso zu bedenken wie die<br />

langfristigen kommunalwirtschaftlichen<br />

Folgelasten. Das Thema erlebt angesichts<br />

der angespannten Situation der öffentlichen<br />

und privaten Haushalte eine Renaissance.<br />

Eine weitere Zuspitzung erfährt die<br />

Problematik durch den demografischen<br />

Wandel. So rückt bei der aktuellen Diskussion<br />

die Frage in den Mittelpunkt, wie denn<br />

bei einer langfristig abnehmenden Bevölkerung<br />

die Infrastrukturkosten getragen<br />

werden können.<br />

Trends der Siedlungsund<br />

Infrastrukturentwicklung<br />

Anhaltende Suburbanisierungsprozesse<br />

führen seit den 1950er Jahren dazu, dass<br />

sich die Siedlungsfl äche in Deutschland bei<br />

gleichzeitig abnehmender Siedlungsdichte<br />

ausdehnt. Der Anteil der Siedlungs- und<br />

Verkehrsfl äche an der Fläche des Bundesgebietes<br />

beträgt derzeit 12,9 % bei einem<br />

Wachstum von rd. 93 ha pro Tag (Raumordnungsbericht<br />

2005). Die Siedlungsfl ächenentwicklung<br />

hat sich längst sowohl<br />

von der Bevölkerungsentwicklung als auch

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