Liste der ausgewählten Texte für die Straßenbahnen - Stadt Augsburg
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5. Schreibwettbewerb<br />
an <strong>Augsburg</strong>er Schulen<br />
Unter dem Motto »Die <strong>Stadt</strong> lebt – und sie regt<br />
zum Schreiben an« haben Schülerinnen und Schüler<br />
<strong>Augsburg</strong>er Schulen zahlreich an dem Wettbewerb<br />
teilgenommen. Hier <strong>die</strong> 101 besten Beiträge ...<br />
Die staDt lebt, aus DeR sicht …<br />
… einer Ameise:<br />
Ich: Was sagen Sie zu dem Thema »Die <strong>Stadt</strong> lebt«?<br />
Herr Ameise: Als erstes finde ich es toll, dass Sie<br />
gerade mich fragen. Ich bin <strong>der</strong> Vertreter des Volkes<br />
<strong>der</strong> Ameisen, eines <strong>der</strong> kleinsten Lebewesen in <strong>die</strong>ser<br />
<strong>Stadt</strong>. Aber, um zum Thema zurückzukommen, ich<br />
fände es sehr gut, wenn <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong> ein<br />
bisschen weniger »belebt“ wäre. Wir verlieren täglich<br />
Hun<strong>der</strong>te von Arbeitern und Arbeiterinnen, weil ihr<br />
Leben von Füßen beendet wird.<br />
Ich: Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Aufmerksamkeit.<br />
… einer Taube:<br />
Ich: Was sagen Sie zu dem Thema »Die <strong>Stadt</strong> lebt«?<br />
Frau Taube: Wenn mich schon mal einer fragt:<br />
Ich finde es unfair, dass ihr uns so verabscheut und<br />
uns mit euren Stacheldrähten von jedem Mauervorsprung<br />
vertreibt. Zudem sprecht ihr auch noch <strong>die</strong><br />
ganze Zeit von einer Taubenplage, obwohl doch jedes<br />
Lebewesen das Recht hat seinen Darm zu entleeren.<br />
Die Ratten könnten sich genauso über eure Hinter-<br />
lassenschaften in <strong>der</strong> Kanalisation beschweren. Und<br />
ich kann Ihnen nur sagen, wenn wir irgendwann<br />
einmal verschwinden, wird <strong>die</strong>se <strong>Stadt</strong> nicht mehr so<br />
lebendig sein wie im Moment.<br />
Ich: Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Zeit.<br />
Eine gemeinsame Aktion von:<br />
… eines Menschen:<br />
Beitrag Nummer<br />
Ich: Was sagen Sie zu dem Thema »Die <strong>Stadt</strong> lebt«?<br />
39<br />
Herr Müller: Wenn zu mir einer sagt: »Die <strong>Stadt</strong> lebt«,<br />
dann bedeutet <strong>die</strong>s <strong>für</strong> mich, dass <strong>die</strong> Menschen<br />
nicht nur in ihren Häusern sitzen, son<strong>der</strong>n auch etwas<br />
unternehmen, dass etwas geschieht, Vögel fliegen, in<br />
den Rillen eines Kopfsteinpflasters Moos wächst, in<br />
den Balkonkästen Blumen wachsen, eine Straßenbahn<br />
fährt, Tauben auf dem Boden nach Körnern picken,<br />
Menschen in den Cafés am Straßenrand sitzen, dass<br />
Ameisen auf einem Weg Semmelkrümel wegtragen.<br />
Das macht <strong>die</strong>se <strong>Stadt</strong>, in meinen Augen,<br />
erst lebendig.<br />
Ich: Danke <strong>für</strong> Ihre Meinung.<br />
Lasst uns mal weiter denken:<br />
Wäre es nicht manchmal hilfreich, wenn jede Spezies<br />
<strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> nur <strong>für</strong> sich allein hätte? Wenn <strong>die</strong> Stacheldrahtzäune,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Tauben vom Sitzen abhalten,<br />
<strong>die</strong> Schuhe, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Ameisen zertrampeln, und <strong>die</strong><br />
Tauben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Menschen mit ihren Hinterlassenschaften<br />
nerven, nicht existieren würden? Wenn<br />
wir <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en ausblenden könnten? – Aber würden<br />
mit den negativen nicht auch <strong>die</strong> positiven Aspekte<br />
verschwinden?<br />
Begegnungen – Gefühle – Beziehungen wären<br />
dann nicht mehr so vielfältig. – Schade.<br />
Die <strong>Stadt</strong> lebt – auf ihre Weise!<br />
Armin Straller<br />
Alter: 11 Jahre<br />
Justus-von-Liebig-Gymnasium Neusäß<br />
Klasse 6 e<br />
www.ottmann-poeltl.de