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Strom-Schmiede
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Nicht von den finnischen Prog-Rockern
WHEEL ist hier die Rede, sondern von
den Dortmunder Epic Doom-Spezialisten.
Die kredenzen mit „Preserved In Time“
(Cruz Del Sur Music) ihr drittes Studioalbum
und lassen darauf einmal mehr
erkennen, dass sie bekannteren Genre-
Truppen in nichts nachstehen. Neben
den ergreifenden Riff-Monolithen von Benjamin Homberger, der
sein Arbeitsgerät mehrfach in vertrauter Manier tiefschürfender
SOLITUDE AETURNUS-Elegien zum Wimmern bringt, glänzt auch
Frontmann Arkadius Kurek mit einer hingebungsvollen Vorstellung.
Da er in den Höhenlagen ab und an DAWN OF WINTER-Vorstand
Gerrit Mutz in Erinnerung ruft und die Schwaben auch von der
Atmosphäre her eine passende Referenz darstellen, hätte ich eine
Idee für ein fantastisches Tour-Package....
www.facebook.com/Wheeldoom
Metal aus dem Libanon mag zwar als „exotisch“
angesehen werden, die Jungs von
TURBULENCE stehen da aber sicherlich
drüber, schließlich brauchen sie spieltechnisch
keinerlei Vergleiche zu scheuen.
Im Gegenteil, ihr zweites Album „Frontal“
(Frontiers Music) wirkt bis in kleinste Detail
durchdacht und kommt gleichermaßen
perfekt strukturiert wie komplex aus den
Boxen. Kein Wunder, begann das Quintett einst doch als DREAM
THEATER- Coverband(! Andi). Ihr Konzeptwerk weiß aber dennoch
mit einem hohen Maß an Eingängigkeit zu gefallen, zudem
beeindruckt Saitenflitzer Alain Ibrahim immer wieder mit seiner
Fingerfertigkeit zwischen John Petrucci und David Gilmour. Schade
ist bloß, dass nur vereinzelt Elemente der heimatlichen Folklore
in das Klangbild eingebaut wurden.
www.facebook.com/turbulenceofficial
Das Cover macht einen beklemmenden
Eindruck, die musikalische Darbietung
der Griechen ILLUSORY ist von
Hoffnungslosigkeit aber weit entfernt.
Wie auch, agiert doch ein Teil der Gruppe
auch in einer SAVATAGE Tribute-Band
(!! Andi). Das macht sich vor allem in
den Arrangements von „Crimson Wreath“
(Rockshots Rec.) bemerkbar. Die sind nämlich
keineswegs überfrachtet oder gar kitschig ausgefallen, sondern
ausgeklügelt und stringent. Der kraftvoll-progressive, durchwegs
melodisch ausgeführte Metal der Hellenen profitiert immens davon
und kommt trotz einiger Frickel-Orgien fokussiert und schlüssig
TRÜFFELSCHWEINCHEN of
by Walter
Jolene im Theater der Träume
Da es auch in den letzten Wochen und Monaten wieder eine ganze Menge an feinen „Trüffelchen“ zu erschnuppern
und einzusammeln gab, wird es langsam Zeit, den Lagerplatz zu erweitern. Ein Ende der momentanen
Veröffentlichungsflut ist nämlich nicht in Sicht. Einen Teil meiner neuesten Fundstücke
darf ich euch an dieser Stelle präsentieren:
aus den Boxen. Nachzuhören unter anderem im abschließenden
10-Minüter „Fortress Of Sadness“, der mit dezenten folkloristischen
Einsprengseln aufgelockert wurde.
www.illusoryband.com
Die 1986 aufgelegte EP „The Sybling“
zählt zu den gesuchtesten Stücken im
Underground und wird zu horrenden
Summen gehandelt. Ob das der Grund für
die Herren war, MILITIA 2008 wieder
an den Start zu bringen? Keine Ahnung,
die Motivation ist jedenfalls bis heute ungebrochen.
Anders wäre „And The Gods
Made War“ (Skol Rec.) wohl nie entstanden.
Freuen wir uns einfach, dass der ursprünglich 2012 in Eigenregie
aufgenommene Dreher der Texaner jetzt endlich auch bei uns
verfügbar ist. Und bevor es tatsächlich wieder frischen(!) Stoff der
Power/Speed/Thrasher gibt, kredenzt das vom polnischen Szene-
Guru Bart Gabriel geführte Spezialitäten-Label mit „The Second
Coming“ sogar noch eine anbetungswürdige Compilation. Auf der
sind neben diversen Demo-Tracks aus den 80ern nämlich auch die
drei Songs der super-raren EP verewigt. Es dankt der Kontostand.
www.facebook.com/militiatexas
Die US-Amerikaner VEKTOR galten bis
vor wenigen Jahren als eine der heißesten
Aktien, wenn von technischem Prog Thrash
die Rede war. Nach dem umjubelten 2016er
Langeisen „Terminal Redux“ sind sich die
Kollegen aber gehörig in die Haare geraten
und die Band wurde kurzfristig aufgelöst.
Mastermind David DiSanto hat sich jedoch
nicht von seiner Intention abbringen lassen
und schließlich auch seinen alten Kumpel Erik Nelson zum
Weitermachen animieren können. Mit einer neuen Rhythmus-Fraktion
wurde die EP „Activate“ (District 19) eingefrickelt. Das Ergebnis lässt
weitere Großtaten erwarten, denn sowohl der eher Thrash-lastige
Titeltrack als auch das komplex-verspielte „Dead By Dawn“ setzen
den einst erfolgreichen Weg konsequent fort. Welcome back!
www.facebook.com/VektorOfficial
© Privat
Die Dänen EVIL gingen nahezu gleichzeitig
mit MERCYFUL FATE an den Start
und waren in ihrer Heimat damals auch
eine respektable Größe. Außerhalb der
Landesgrenzen blieb der Erfolg jedoch
überschaubar. Ihre 84er Debüt-EP „Evil’s
Message“ (Mighty Music) genießt aber
zumindest in Kennerkreisen einen guten
Ruf, wobei der Original-Dreher mittlerweile
nur noch ganz schwer zu finden ist. Eine
Neuauflage war also notwendig, weshalb
der leicht düstere Heavy Metal ab sofort
in verschiedenfarbigen Vinyl-Editionen
sowie zum ersten Mal überhaupt auf CD
in die Regale kommt. Zeitgleich kredenzt
man uns mit „Ride To Hell“ eine weitere
Demo-Compilation, auf der die allerersten
Aufnahmen der zum mittlerweile dritten Mal wiedervereinten
Band sowie die Nummern des einst in Eigenregie veröffentlichten
VHS-Tapes „Live On Stage“ enthalten sind. Jäger- und Sammler-
Pflichtprogramm!
www.facebook.com/evilmetaldk
Hervorgegangen aus den Heavy Rockern
TYTON war dieses L.A.-Quintett in den
frühen 90er Jahren bereit, die Musikwelt
zu erobern. Mit einem Deal ausgestattet,
standen MESHEEN Gewehr bei Fuß,
um ihr Debütalbum „A Matter Of Time"
(Sonic Age Rec./Cult Metal Classics) unters
bangende Volk zu streuen. Doch wie so
oft ging kurz davor das Label pleite - und
die Band löste sich auf. Die Aufnahmen wurden offenbar gut
konserviert, denn erst knapp 20 Jahre später konnten meine griechischen
„Artgenossen“ von Sonic Age Records die Fährte wieder
aufnehmen. Wunderbar, denn so bekommen wir das gute Stück
nun doch noch zu hören! Klangtechnisch ebenso runderneuert
wie optisch, gibt es darauf zehn wohlklingende Edel-Perlen zu
hören, von der MR. BIG-lastigen Ballade bis hin zum melodischen
Heavy-Kracher à la SKID ROW. Yezzz!
www.mesheen.rocks
Fast 20 Jahre lagen LEFT HAND
SOLUTION auf Eis, untätig waren sie
aber keineswegs. Wie schon auf dem vor
zwei Jahren veröffentlichten Comeback
„Through The Mourning“ sind nämlich auch
auf „Dead Of Winter“ (Massproduktion/
Playground Music) Musik und Texte verewigt,
die bereits zwei Dekaden auf dem
Buckel haben. Noch viel älter ist das von
der Truppe sensationell umgesetzte „Jolene“ von Dolly Parton, in
dem die generell exzellent vortragende Frontlady Mariana Frykma
brilliert. Da weder das Original noch eine der zig Coverversionen
für vergleichbare Emotionen sorgen, haben die Schweden auch
mit dieser „verdoomten“, zum Sterben schönen Interpretation
alles richtig gemacht. Thumbs up!
www.facebook.com/lefthandsolutiontheband
Nur zwei Wochen nach der Vinyl-Neuauflage
des Originals erscheint mit „Night
Of The Blade ... The Night Before“ (High
Roller Rec.) eine weitere Version der zweiten
Scheibe der Briten. Eine, die vor allem
die Herzen all jener höher schlagen lassen
wird, die das Debüt als bestes aller
TOKYO BLADE-Alben betrachten.
Auch dieser Dreher wurde nämlich ursprünglich
von Alan Marsh eingesungen, nach seinem kurzfristigen
Ausstieg jedoch mit Vic James Wright noch einmal aufgenommen.
In welchem Archiv auch immer die Ur-Version dieses edlen Teils
ausgekundschaftet werden konnte, ist irrelevant. Wichtig ist nur,
dass wir ab sofort auch die ursprüngliche Version dieser Granate
hören dürfen!
www.tokyoblade.com
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