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Bruder Klaus · Niklaus von Flüe in den Zeugnissen seiner ...

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<strong>Bruder</strong> <strong>Klaus</strong> ist e<strong>in</strong> Prototyp des «Frie<strong>den</strong>sstifters». Aber für ihn<br />

ist Frie<strong>den</strong> nicht etwas Diffuses, auch nicht das Produkt menschlicher<br />

Schöpfung. Vielmehr ist für ihn der Frie<strong>den</strong> schon da, bevor man ihn<br />

sucht. Er ist nicht etwas, er ist e<strong>in</strong>e Person. «Gott ist der Friede»,<br />

schreibt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Brief an die Berner – e<strong>in</strong>e Anlehnung an zwei<br />

Stellen <strong>in</strong> der Bibel: Der <strong>in</strong> Bethlehem geborene Messiaskönig ist selbst<br />

der Friede (Mich 5,4), und: Christus ist der Friede (Eph 2,14). Er bemerkt<br />

deswegen auch richtig, daß der Unfriede nichtig und deshalb<br />

zerstörbar ist, daß aber der Friede nicht zerstört wer<strong>den</strong> kann. Denn<br />

er ist der Macht des Unfriedlichen entzogen, er ist Gottes Eigentum,<br />

das sich dieser niemals nehmen läßt. Wer sich auf Gott e<strong>in</strong>läßt, der<br />

kann aber nicht anders, er nimmt «automatisch» <strong>den</strong> Frie<strong>den</strong> an.<br />

Nimmt er ihn nicht an, dann nimmt er auch Gott nicht an, er wird<br />

zum Widersacher gegen Gottes Sache. Der Schlüssel zum Frie<strong>den</strong> ist<br />

im Herzen der Menschen, der Glaube an Gott, <strong>den</strong> Vater, an Gott,<br />

se<strong>in</strong>en menschgewor<strong>den</strong>en Sohn, und an Gott, <strong>den</strong> Geist der bei<strong>den</strong>,<br />

welcher der Motor zum Frie<strong>den</strong> ist. – Ähnliches ist <strong>von</strong> der Gerechtigkeit<br />

zu sagen, <strong>den</strong>n im Rat <strong>von</strong> <strong>Bruder</strong> <strong>Klaus</strong> ist sie vom Frie<strong>den</strong> nicht<br />

zu trennen. «Dann küssen sich Gerechtigkeit und Frie<strong>den</strong>.» (Ps 85,11)<br />

Auch hier gilt: Der Mensch muß alles aufgeben, was ihn daran h<strong>in</strong>dert,<br />

zur Gerechtigkeit zu gelangen. – Die Grundhaltung, die im berühmten<br />

<strong>Bruder</strong>-<strong>Klaus</strong>-Gebet zum Ausdruck kommz, ist wie die Kohle, die<br />

<strong>in</strong>nen, im Herzen des Glaubens, brennt. Dann strahlt das Feuer nach<br />

außen und verwirklicht Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Frie<strong>den</strong>.<br />

Autor des Handelns ist letztlich immer Gott selbst. Der Mensch arbeitet<br />

engagiert mit. So war der Tag <strong>von</strong> Stans, der 21. Dezember 1481,<br />

eigentlich nur die logische Folge des Glaubens <strong>von</strong> <strong>Bruder</strong> <strong>Klaus</strong>. Es<br />

mußte sich nur noch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner – Heimo Amgrund – daran «er<strong>in</strong>nern»,<br />

was Gott mit diesem E<strong>in</strong>siedler im Ranft wirken wollte. Dann<br />

mußte der Frie<strong>den</strong> se<strong>in</strong>en Lauf nehmen, unaufhaltsam.<br />

Im Leben <strong>von</strong> <strong>Bruder</strong> <strong>Klaus</strong> wird e<strong>in</strong>e Spannung deutlich erkennbar,<br />

zwischen der Bewegung des Fliehens aus der Welt und dem Bleiben <strong>in</strong><br />

der Welt. Genau dies macht «das e<strong>in</strong>ig Wesen» aus – wörtlich gleichbedeutend<br />

mit «das E<strong>in</strong>siedlerleben». Wie kann er diese Spannung<br />

aushalten und leben? – Bemerkenswert ist der Wortzusammenhang<br />

<strong>in</strong> der deutschen Sprache. «Welt» und «Gewalt» stammen vom glei-<br />

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