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23-2021 Aktuell Obwalden

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AKTUELL<br />

UNTERWEGS<br />

Rettungsteam mit Rehvision<br />

Eine Rehgeiss bringt ihre Jungen in hohem Gras zur Welt. Wird dann<br />

gemäht, bedeutet dies der Tod für die Rehkitze. Kann man dagegen<br />

nichts tun? Doch! Wir warenmit Sachsler Rehkitzrettern unterwegs.<br />

Wer Rehe retten will, sollte vor allem<br />

eines gut können: zeitig aufstehen.<br />

In aller Herrgottsfrühe geht es los.<br />

Am letzten Samstag im Mai treffen wir kurz<br />

nach 4Uhr den Hegeobmann Hanspeter<br />

Krummenacher in Sachseln. Gemeinsam<br />

mit seiner Frau Annelies und dem Sachsler<br />

Hegechef Stefan Laternser geht es auf die<br />

Suche nach Rehkitzen. Er könne, so hatte<br />

Hanspeter einige Tage zuvor am Telefon<br />

gesagt, nicht versprechen, dass tatsächlich<br />

ein Kitz gerettet werde. Was dann aber geschah,<br />

hätte niemand erwartet. Fünf Stunden<br />

nach dem Einsatz sitzen wir beim Znüni<br />

daheim bei den Krummenachers und versuchen,<br />

all die gefundenen Kitze zuzählen. Es<br />

waren zwölf. «Unglaublich», sagt Annelies<br />

Krummenacher.<br />

Dass es am Samstagmorgen viel Arbeit<br />

geben könnte, zeichnete sich bereits am Vorabend<br />

ab. «Die Telefone liefen heiss», sagt<br />

Hanspeter Krummenacher, während wir mit<br />

dem Geländewagen zum ersten Einsatzort<br />

fahren. Grund: Wegen Schlechtwetter wurde<br />

lange nicht gemäht. Als sich dann einige<br />

trockene Tage ankündigten, gab es für die<br />

Bauern kein Halten mehr. Alle wollten endlichmähen<br />

–ausgerechnet an diesen Tagen<br />

Ende Mai, an denen die meisten Rehkitze im<br />

hohen Gras zur Welt kommen. Die Rehgeiss<br />

tut das mit Absicht: Hohes Gras schützt vor<br />

Feinden. Mit einem Feind aber hat die Natur<br />

nicht gerechnet: Mähmaschinen. «Schreckliche<br />

Bilder» habe er schon sehen müssen,<br />

erzählt Hanspeter –schreiende Rehkitze, die<br />

noch lebten, denen aber zwei Beine fehlten.<br />

Man mag kaum zuhören, wenn er von den<br />

Unfällen erzählt.<br />

Die Rehkitzrettung ist keine neue Erfindung.<br />

Bereits in den 1950er-Jahren wurden<br />

Landwirte aufgerufen, beim Mähen auf Rehkitze<br />

zuachten. 1967 wurde erstmals eine<br />

Links die Drohne mit Nachtsichtkamera. Rechts das Bild aufdem Monitor: Zu erkennensind drei warme<br />

Objekte. Tatsächlichhandelte es sich um Rehkitze(weiss eingekreist) und eine Rehgeiss (blau eingekreist).

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