Detmolder Kurier 230

Detmolder Kurier Nr. 230 12. Juni 2021 Seite 2
Detmold hat eine neue Kämmerin und erste
Beigeordnete
Dr. Miriam Mikus ist die Neue
Gespräch an der Theke
Heute auf „Spritztour“.
Hallo, Karl, wann kommt deine nächste „Spritztour“?
„Spritztour“, du meinst wohl meine zweite Covid-19-Schutzimpfung
im Impfzentrum meiner Wahl, Hermann?
Was sonst, Karl, jeder möchte heutzutage das Siegeszeichen
zeigen, das er sozusagen „vogelfrei“ – oh ich meine – virenfrei
ist und fast wieder wie ein richtiger Mensch leben kann.
Und wie geht das sogenannte Zeichen für „virenfrei“, Hermann?
Ganz einfach, Karl, einen Finger heben heißt eine Impfung,
zwei Finger gleichzeitig heben: zweite Impfung erhalten.
Das ist ja wie damals beim NSU RO 80, Hermann…
Genau, Karl, nur da wurden die defekten Wankelmotoren angezeigt.
Da konnte es schon manchmal eine ganze Hand sein.
Naja, Hermann, weißt du wie viele Impfungen wir gegen Corona
brauchen? Man spricht von jährlicher Impfung.
Mann, Karl, da können wir uns ja noch eine kompletten Arm
annähen. Kannste vergessen, Karl, es werden schon Pins mit
angedeuteter Spritze angeboten und das in Bronze, Silber
und Gold.
Ach, den silbernen Pin gibt es ab der zweiten Spritze, Hermann,
oder?
So wird es sein Karl. Aber mal was ganz anderes: vielleicht
können wir ja am zweiten Septemberwochenende und Anfang
Oktober wieder „feste feiern“
Habe ich auch schon munkeln gehört, Hermann. Du meinst
bestimmt Wilbasen und Reinholdi.
Korrekt, Karl, aber alles viel kleiner, weniger Fahrgeschäfte
und Buden. Sogar mit zentralem Essbereich, also eine Art
großer Biergarten ohne Partyzelt.
Wenn dann die Zahlen der Inzidenzwerte noch stimmen, was
soll uns dann noch stoppen, Hermann?
Dazu kommt noch, Karl, dass die Impfpriorisierung ab dem
7. Juni gefallen ist. Jeder kann sich jetzt ein Impfangebot
machen lassen.
Du sagt es, Hermann. Der Haken an der Sache ist aber:
„Woher nehmen wir die nötigen Impfdosen?“
Ja, Karl, dass könnte für einige „eine Reise nach Jerusalem“,
werden.
Na wir wollen nicht gleich so schwarzsehen, Hermann und
uns erst mal ein kleines Helles genehmigen und dabei das alte
Lied anstimmen: „Lippe-Detmold du durchgeimpfte Stadt,
darinnen es Bürger mit neuem Lebensmut hat.“
Alle mitsingen.
Reztilup
Dr. Miriam Mikus ist die neue
Kämmerin und erste Beigeordnete.
Mit ihrer Idee haben sie offensichtlich voll
ins Schwarze getroffen: Der Kreis Lippe und
der Landesverband Lippe haben grünes Licht
für den Kultursommer 2021 bekommen. Die
Kulturstiftung des Bundes stellt ihnen im
Rahmen des Förderprogramms „Neustart
Kultur“ eine Förderung von 80 Prozent der
Aufwendungen, also 100.000 Euro für die
Umsetzung ihres Vorhabens zur Verfügung.
Die übrigen 25.000 Euro werden vom Landesverband
Lippe aufgebracht. Von Juli bis
September wird eine mobile Bühne durch ganz
Lippe touren und alle 16 Städte und Gemeinden
nach der langen Corona-Zwangspause endlich
wieder mit Kultur in der Innenstadt versorgen.
Doch damit nicht genug. Kulturschaffende vor
Ort bekommen ebenfalls die Möglichkeit, ihr
Können zu präsentieren. Ab sofort können sie
sich per E-Mail für einen Auftritt bewerben
unter: kultursommer@landesverband-lippe.de.
Das Bedürfnis, nach den harten Einschränkungen
durch die Pandemie endlich wieder
Kultur erleben und Kunst machen zu dürfen,
ist allenthalben spürbar. Die Hoffnung, dass der
Sommer Entlastung bringen und neue Möglichkeiten
für kulturelle Aktivitäten schaffen
könnte, hat viele Kulturverantwortliche in ganz
Deutschland dazu bewogen, einen Antrag für
die Teilnahme am Programm „Kultursommer
2021“ bei der Kulturstiftung des Bundes
einzureichen. Dafür stellte die Beauftragte
der Bundesregierung für Kultur und Medien,
Kulturstaatsministerin Monika Grütters, im
Frühjahr kurzfristig 30 Mio. Euro aus ihrem
Programm „Neustart Kultur“ zur Verfügung.
Bewilligt wurden 117 Anträge, 63 kreisfreie
Städte und 54 Landkreise werden bundesweit
unterstützt. Der Kreis Lippe ist einer davon.
Dr. Miriam Mikus ist die neue Kämmerin
im Detmolder Rathaus. Die
Juristin und gebürtige Detmolderin
wurde vom Rat der Stadt einstimmig
gewählt. „Ich freue mich sehr, diese
verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen
zu dürfen und danke Ihnen
für das große Vertrauen“, sagte Dr.
Miriam Mikus direkt nach der Wahl
im Detmolder Rat. Das Gremium
hatte sich zuvor einstimmig für sie
ausgesprochen. Als erster Gratulant
freute sich Bürgermeister Frank Hilker
über die neue Spitzenpersonalie
in der Verwaltung – „besonders freut
es mich, dass wir mit Dr. Mikus eine
hochqualifizierte Frau aus der Wirtschaft
für diese Position gewinnen
konnten.“ Das unterstreiche erneut,
dass Gleichstellung in der Detmolder
Verwaltung gelebte Realität sei.
Dr. Mikus ist gebürtige Detmolderin.
Sie machte ihr Abitur 2003 am
Stadtgymnasium und studierte anschließend
Rechtswissenschaften an
der Universität Bielefeld. Sie promovierte
2012 zum Thema „Rechtshilfe
in der Europäischen Union – Eine
kritische Bestandsaufnahme am
Beispiel der Verwaltungssachen.“
In ihrer weiteren Laufbahn arbeitete
sie unter anderem als Rechtsanwältin
und zuletzt in führender Funktion
bei einem großen Unternehmen in
der Region.
Stefan Fenneker leitet den neuen Fachbereich „Soziales, Integration und Bürgerservices“
Seit dem 1. Mai 2021 ist der ehemalige Leiter der
Koordinierungsstelle Integration und Teamleiter des
Vorstandsbüros, Stefan Fenneker, Fachbereichsleiter des
neu geschaffenen Fachbereiches „Soziales, Integration
und Bürgerservices“. Fenneker hat auf seinem beruflichen
Weg mehrere Stationen bei der Stadt Detmold
durchlaufen. Nach einem Berufsanerkennungsjahr als
Diplom-Sozialarbeiter im Stadtteilbüro Herberhausen
arbeitete Stefan Fenneker als Streetworker und leitete
Integrationsprojekte im sozialen Brennpunkt. Es schlossen
sich die Leitung des Stadtteilbüros Herberhausen,
die Leitung der städtischen Jugendzentren sowie die
Koordination verschiedener Förderprogramme an.
Mit der Leitung der Koordinierungsstelle Integration
wechselte Stefan Fenneker 2008 von der praktischen
Sozialarbeit in das Rathaus am Markt und übernahm
dort von 2010 bis 2020 darüber hinaus die Teamleitung
im Vorstandsbüro. Seit Dezember 2018 war er als Führungskraft
verantwortlich für das Fachgebiet Sozialwesen
und Ausländerangelegenheiten. Bürgermeister Frank
Hilker freut sich über die interne Besetzung: „Herr
Fenneker ist mit seiner langjährigen Erfahrung in sozialen
Arbeitsfeldern einschließlich des herausfordernden
Themas Integration ein absoluter Fachmann für dieses
Aufgabengebiet, daher freue ich mich auf die weiterhin
so erfolgreiche Zusammenarbeit.“
125.000 Euro für „Kultour“ auf Rädern für ganz Lippe
Mobile Bühne bringt Kultur ins Land
Mobile Bühne
Hochmotiviert und voller Tatendrang verfolgen
der Kreis Lippe und der Landesverband Lippe
die völlig neu entwickelte Idee, mit einer mobilen
Bühne in Form eines umgebauten Imbiss- oder
Transportanhängers durch die Städte und Gemeinden
des Kreises Lippe mit seinen insgesamt 350.000
Ähnlich wie beim Kultursommer 2020 in Paderborn,
wird es in diesem Jahr auch im Kreis
Lippe jede Menge Kulturveranstaltungen unter
freiem Himmel geben – allerdings mit einer
mobilen Bühne. „Kultour auf Rädern“ eben.
Einwohnerinnen und Einwohnern zu fahren.
Dieser optisch ansprechend gestaltete, mit wenig
Aufwand einsetzbare, wetterfeste und mit Ton- und
Lichttechnik ausgestatteter Anhänger liefert die
unkomplizierte Plattform für ein vielseitiges Open-
Air-Kulturangebot für verschiedene Zielgruppen
und Altersklassen, das nötigenfalls auch schnell
auf neue Corona-Regeln reagieren kann.
Geplant sind in jeder lippischen Stadt oder
Gemeinde zwei, also insgesamt zweiunddreißig
Shows von professionellen Kleinkünstlern aus
den Bereichen Comedy, Kabarett, Literatur,
Poetry Slam, Theater und Musik. Platz- und
Coronabedingt treten pro Show nur 1 bis 4
Personen vor max. 150 Zuschauerinnen und
Zuschauern auf. Darüber hinaus bekommen
weitere kulturelle Akteure und lokale Bündnisse
die Möglichkeit, auf der mobilen Bühne
ihr Können zu präsentieren. Dazu gehören
beispielsweise freie Theatergruppen, Freilichtbühnen,
örtliche Kindergärten, (Musik)Schulen
und Vereine.
„Die Kombination aus professionellen
Künstlerinnen und Künstlern sowie lokalen
Akteuren gewährleistet ein hohes Maß an Aufmerksamkeit
und macht die kulturelle Vielfalt
der jeweiligen Stadt bzw. Gemeinde sichtbar
und erfahrbar. Daneben kommen die Menschen
endlich wieder zurück in die Innenstädte und
können das sommerliche Flair genießen. Es
lohnt sich bestimmt auch, dabei einmal eine
neue Innenstadt in Lippe kennenzulernen“, ist
sich Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des
Landesverbandes Lippe, sicher.
Ziel des Projektes ist es, im Sommer 2021
möglichst viele Einheimische und Touristen
nach der Corona-bedingten Pause open air
und unter Berücksichtigung sämtlicher Hygiene-
und Schutzmaßnahmen mit kulturellen
Live-Angeboten zu erfreuen, Künstlerinnen
und Künstlern interessante Auftrittsmöglichkeiten
zu bieten und die Innenstädte wieder
zu beleben. Also heißt es „Bühne frei“ für den
Kultursommer 2021!
Neuer Fachbereichsleiter bei der Stadt Detmold
Stefan Fenneker leitet den neuen Fachbereich „Soziales, Integration und Bürgerservices“.