Themen im Focus Unternehmenssteuerreform Was ... - Haufe.de
Themen im Focus Unternehmenssteuerreform Was ... - Haufe.de
Themen im Focus Unternehmenssteuerreform Was ... - Haufe.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12<br />
Unternehmensbewertung und <strong>Unternehmenssteuerreform</strong> 2008 / 2009<br />
I _ _ _ _ Spiegelaud<strong>im</strong>ax <strong>de</strong>r Nord-<br />
Unternehmensbewertung und aKa<strong>de</strong>menE<strong>im</strong>shom<br />
<strong>Unternehmenssteuerreform</strong> 2008 / 2009<br />
Höhere Nettoeinkommen und geringere Marktrisikoprämien lassen<br />
Unternehmenswerte steigen!<br />
von Ralf Kesten, Elmshorn _<br />
In <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r internationalen Unternet<strong>im</strong>ens-<br />
bewertung wer<strong>de</strong>n bevorzugt „outputorientierte"<br />
Discounted Casti Flow- bzw. DCF-Verfatiren nnit<br />
<strong>de</strong>m Ziel einer subjektiven Grenzpreisermittlung<br />
eingesetzt. Drei be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Werteinflusskom<br />
ponenten gilt es dabei regelmäßig festzulegen:<br />
Der Bewerter muss (a) Annahmen zur Länge <strong>de</strong>s<br />
Planungszeitraums treffen, (b) <strong>de</strong>n Planungs<br />
zeitpunkten entsprechen<strong>de</strong> ausschüttungsfä<br />
hige Cash Flows zuordnen sowie (c) die perio<br />
<strong>de</strong>nbezogenen Cash Flows mit einem geeig<br />
neten Kalkulationszinssatz diskontieren. Die Un<br />
ternehmenssteuerreform 2008/2009 beeinflusst<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Höhe <strong>de</strong>r Ausschüttungsbeträ<br />
ge sowie die <strong>de</strong>s Diskontierungszinssatzes.<br />
Der folgen<strong>de</strong> Beitrag beschreibt wichtige steu<br />
erliche Verän<strong>de</strong>rungen (Abschnitt 1), zeigt die<br />
für <strong>de</strong>n Adjusted Present Value bzw. APV-An-<br />
satz <strong>im</strong> ewigen Rentenmo<strong>de</strong>ll neuen Bewer<br />
ONTROLLER<br />
tungsformeln, mit <strong>de</strong>nen sich Unternehmens<br />
werte für <strong>de</strong>utsche Kapitalgesellschaften aus<br />
privater Investorensicht berechnen lassen (Ab<br />
schnitt 2), und zieht abschließend einen Ver<br />
gleich zum bisherigen Halbeinkünfteverfahren<br />
(Abschnitt 3). Selbstverständlich wer<strong>de</strong>n die<br />
Ausführungen durch Beispielrechnungen un<br />
terstützt. Am En<strong>de</strong> lässt sich festhalten, dass<br />
die <strong>Unternehmenssteuerreform</strong> ceteris paribus<br />
zu höheren Unternehmenswerten führt.<br />
1. Wichtige Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensbesteuerung ab<br />
2008/2009<br />
In <strong>de</strong>r Gedankenwelt <strong>de</strong>r international etablier<br />
ten DCF-Verfahren wer<strong>de</strong>n alle Unternehmen<br />
als börsennotierte Firmen in <strong>de</strong>r Rechtsform ei<br />
ner AG gedacht, an <strong>de</strong>nen sich private Investo<br />
ren als Eigenkapitalgeber in Form von Aktien<br />
sowie als Fremdkapitalgeber in Form von Obli<br />
gationen beteiligen können. Damit verwalten<br />
die Investoren ihre Aktien und Obligationen<br />
stets <strong>im</strong> steuerlichen Privatvermögen. Vor die<br />
sem theoretischen Hintergrund ergeben sich<br />
auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r AG bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r<br />
Gewerbeertrag- sowie <strong>de</strong>r Körperschaftsteuer<br />
folgen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen:<br />
« Bei <strong>de</strong>r Gewerbeertragsteuer gilt künftig<br />
eine IVIeßzahl m in Höhe von 3,5%. Diese<br />
Messzahl wird mit <strong>de</strong>m jeweiligen Hebesatz<br />
h <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> multipliziert und ergibt <strong>de</strong>n<br />
effektiven Steuersatz. Die bisherige Abzugs<br />
fähigkeit <strong>de</strong>r Gewerbeertragsteuer von ihrer<br />
eigenen Bemessungsgrundlage entfällt; sie<br />
stellt keine Betriebsausgabe mehr dar