August 2001 - Endokrinologie - DGE
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BERICHTE AUS DEN SEKTIONEN UND ARBEITSGEMEINSCHAFTEN<br />
Bericht über die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische <strong>Endokrinologie</strong> 2000<br />
Die 17. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische<br />
<strong>Endokrinologie</strong> (APE) fand vom 10.-12. November<br />
2000 in Salzburg statt, also erstmals nicht in Deutschland,<br />
was als Zeichen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
im Sinn des vereinten Europa gesehen<br />
werden darf.<br />
Am Freitag wurde das Assistentenseminar unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. K. Kruse, Lübeck, mit dem Thema<br />
„Nebennierenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter“<br />
abgehalten. Die Assistenten mußten selbst Fallbeispiele<br />
darstellen, es gab rege Diskussionen und das<br />
Seminar hat unter der bewährten Leitung einen hohen<br />
Stellenwert für die Weiterbildung.<br />
Von Dr. Elmlinger, Tübingen, wurde das Methodenkolloquium<br />
unter dem Titel “Neue Technologien für ein neues<br />
Jahrtausend” abgehalten; es wurde über Zymographie,<br />
neue Biosensortechniken und humangenetische Methoden<br />
referiert.<br />
Weiter wurde die Schwesternfortbildung wie schon in<br />
den letzten Jahren abgehalten. Die APE begann mit<br />
dem Treffen der Arbeitsgruppen, es wurden schwerpunktmäßig<br />
Themen wie Intersexualität, Nebenniere,<br />
Schilddrüse, Hypophyse, Wachstum, Adipositas, Pubertät<br />
und Knochenstoffwechsel besprochen; das Ziel ist<br />
es, für diese Themen Leitlinien zum Gebrauch für den<br />
pädiatrischen Endokrinologen zu erarbeiten.<br />
Die Themenschwerpunkte der Tagung waren „Wasserhaushalt“,<br />
„Endokrine Regulation des Blutdrucks“ und<br />
„Die Placenta als endokrines Organ“. Namhafte Kollegen<br />
wurden für Übersichtsreferate zu diesen Themen eingeladen.<br />
Insbesondere “Die Placenta als endokrines Organ”,<br />
ein Thema, das bisher wenig Beachtung gefunden<br />
hat, soll als Denkanstoß für zukünftige Arbeit dienen.<br />
Die Teilnehmerzahl der Tagung lag bei rund 220 Personen.<br />
Es gab 55 Beitragsanmeldungen, sodaß ein Teil der<br />
Beiträge für die Posterparty ausgewählt werden mußte.<br />
Der wissenschaftliche Standard der Beiträge war sehr<br />
hoch, die Abstracts wurden in der Monatsschrift für Kinderheilkunde<br />
im Oktober 2000 publiziert.<br />
Die Tagung wurde in großzügiger Weise von vielen<br />
pharmazeutischen Firmen unterstützt, wieder wurden<br />
wissenschaftliche Preise (Jürgen-Bierich-Preis-Pharmacia;<br />
Steps-Award-Serono) gestiftet, ohne diese Zuwendungen<br />
wäre die Abhaltung der Tagung in dieser Form<br />
nicht möglich.<br />
H. Frisch, Wien<br />
Erstes Schulungsseminar in Pädiatrischer <strong>Endokrinologie</strong><br />
Die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische <strong>Endokrinologie</strong><br />
(APE) bildet ihren Nachwuchs gemäß eines neuen<br />
europäischen Weiterbildungsmodells aus, das von der<br />
European Society of Paediatric Endocrinology (ESPE)<br />
erarbeitet wurde. Das erste Schulungsseminar über<br />
Grundlagen der Hormonwirkungen – und Störungen<br />
fand mit 15 Teilnehmern vom 14. bis 18. Mai im Dominikanerkloster<br />
in Bornheim bei Köln statt. Obwohl es die<br />
pädiatrische <strong>Endokrinologie</strong> und Diabetologie noch<br />
nicht als anerkanntes Teilgebiet der Kinderheilkunde in<br />
Deutschland gibt, hat die APE trotzdem mit einer entsprechenden<br />
Ausbildung junger Kinderärzte begonnen.<br />
Die Notwendigkeit einer qualifizierten Weiterbildung in<br />
diesem Fach sieht auch die Bundesärztekammer, doch<br />
bestehen Bedenken, dass sich die großen Fächer zersplittern.<br />
„Wir müssen die Anträge auch von den anderen<br />
Fachrichtungen zuerst gründlich prüfen und bringen<br />
sie dann gemeinsam frühestens auf dem Ärztetag 2002<br />
zur Abstimmung ein“, sagt Annette Güntert, Abteilungsleiterin<br />
für Weiterbildung der Bundesärztekammer. Für<br />
die Subspezialitäten könne sie sich eine Bezeichnung<br />
wie „Befähigungsnachweis“ vorstellen.<br />
Die APE hofft auf eine baldige Anerkennung ihres Bereiches<br />
– egal wie sich die Kategorie nennen wird. „Uns<br />
geht es um eine hohe Qualifikation in unserem Fach,<br />
das sich inhaltlich doch sehr von der internistischen<br />
<strong>Endokrinologie</strong> unterscheidet“, sagt Michael Ranke,<br />
Leiter der Pädiatrischen <strong>Endokrinologie</strong> der Unikinderklinik<br />
Tübingen. Häufig würden Kinder ohne das erforderliche<br />
Know-how behandelt. „Ein Kinderarzt mit der<br />
vorgesehenen Zusatzqualifikation kann in den unterschiedlichen<br />
Entwicklungsphasen einfach am besten<br />
hormonelle Störungen einschätzen“, sagt Eckhard<br />
Schönau, Sprecher der APE.<br />
116 <strong>Endokrinologie</strong> Informationen 25 (<strong>2001</strong>) 4