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Strom-Rom
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Hallo Viking und vielen Dank, dass
du dir zwischen den ausschweifenden
Gelagen hier kurz Zeit für ein Interview
nimmst! Was hat es mit dem Albumtitel
„Revolution“ auf sich? Er fängt wie alle
eure Alben mit „R“ an...
Das ist weder Zufall, noch Absicht.
Nach dem letzten Album, „Revenge“
wollten wir eigentlich rausgehen
und touren, wie es sich gehört. Doch
dann wurde die Welt der Lebenden
von dem erschüttert, was wir ohnehin
alle wissen, und so zogen wir uns
wieder nach Valhalla zurück und begannen,
neue Songs zu schreiben. Dabei haben wir
bemerkt, dass es einfach an der Zeit war, etwas zu verändern.
Weil wir es nicht gutheißen, dass Kunst und
Kultur in dieser Welt nicht den Stellenwert haben, den
sie haben sollten, ist es an der Zeit, eine Revolution
zu starten! Wenn ihr das genauso seht, folgt uns!
Folgt den WARKINGS, wir wissen, wie das geht!
Über den Rubikon!
Kaum ein Jahr nach „Revenge“ entzünden die untoten Könige am 20. August eine Power Metal-„Revolution“ (Napalm).
Mächtige Riffs, donnernder Bass, galoppierende Drums und zwingende Ohrwurmrefrains fräsen sich nachhaltig in die Gehirnrinde
und nisten sich dort für länger ein. Wenn die WARKINGS ihre Version des Partisanensongs „Bella Ciao“ als „Fight“ in den
Äther schmettern - mit Lyrics, bei denen sogar MANOWAR erblassen würden - und geschichtliche Schwergewichte wie „Spartacus“
oder „Ragnar“ auf epische Weise besungen werden, dann bleibt kein Auge trocken.
Ein heldenhaftes Spektakel, das man einfach lieben MUSS!
Stark!Strom besuchte den Viking in Valhalla, um ein paar (okay, vielleicht ein paar mehr...) Hörner Met mit ihm zu heben:
Natürlich. Ihr habt euch auch wieder
Gäste auf euer neues Album, pardon,
nach Valhalla eingeladen. Allen voran
Chris Harms von LORD OF THE LOST.
Wie habt ihr euch gefunden?
Der Lost Lord stieg aus den Tiefen
der Unterwelt nach Valhalla empor,
um gemeinsam mit uns ein paar
Krüge Met zu trinken. Wie es der
Zufall wollte, war an jenem Abend
auch Spartacus zugange, um mit
uns zu feiern… Es wurde eine sehr
feuchtfröhliche Party und Spartacus
prahlte die ganze Zeit damit, welch
großartiger Rebellionsanführer er wäre - so lange, bis
der Lost Lord irgendwann meinte, er solle doch einfach
mal die Fresse halten, wir würden schon einen Song
über seine Heldentaten schreiben. Und da Spartacus
selbst einfach nicht singen kann, haben wir beschlossen,
ihm diesen Song zu widmen. Nicht zuletzt passt
der Titel auch perfekt zur Thematik unseres Albums.
Alle Fotos © Matthias Schwaighofer
Ein Song, auf dem wir einem Gast an einem ganz speziellen
Instrument lauschen dürfen, heißt „Sparta - Part II“. Die
Heldentaten von Sparta habt ihr doch bereits auf dem
ersten Album besungen, weshalb jetzt noch einmal?
Wir hatten anfangs nur diese griechische Melodie,
doch der Spartiat hat festgelegt, dass seine Geschichte
noch nicht oft genug erzählt wurde, da wir bisher
nur die Schlacht an den Thermophylen abgehandelt
haben, er aber einen Song über das großartige
Sparta selbst forderte. Durch seine Beziehungen
zum Olymp kamen wir an den wunderbaren
Bouzouki-Spieler der Götter,
Ioannis (wenn nicht gerade im Olymp
zugegen, bei den weltlichen TRI STATE
CORNER in Lohn und Brot, Anm.), den
wir ins Boot holten, um die Melodie
möglichst originalgetreu einzuspielen.
Eure erste Single „Fight“ ist eine Metal-
Version von „Bella Ciao“, höre ich das
richtig? Der Ohrwurm ist echt böse...
Diese Melodie gibt es schon ewig, wir hörten sie bereits
auf so vielen Schlachtfeldern... Es ist die Melodie des
Widerstandes, des Aufstandes, der Revolution... doch
es ist richtig, die bekannteste Interpretation davon
ist das von dir angesprochene „Bella Ciao“ aus Italien,
welches als eine Art Hymne der Partisanen im Zweiten
Weltkrieg berühmt wurde. Wir haben einfach unsere
Version des Songs gemacht, für alle, die im Namen der
Freiheit gekämpft und gelitten haben!
Keyboardklänge ist man von euch bisher kaum gewöhnt,
umso überraschender die epischen Fanfaren in „Kill For
The King“, das eigentlich auch thematisch nicht so wirklich
zum Rest des Albums passt...
Das stimmt, Revolutionen richten
sich für gewöhnlich gegen die Könige.
Der Song ist unserer aufopferungsvollen
und treuen Roadcrew gewidmet,
den Sterblichen, die uns bei unseren
Schlachten in Clubs und auf
Festivalbühnen unterstützen, die quasi
unsere Königsgarde darstellen. Deshalb
haben wir beschlossen, so ganz weltlich,
einen Song für unsere eigene Königsgarde zu schreiben,
damit sie motiviert mit uns in die Schlacht ziehen
kann. Dieser musste natürlich äußerst episch sein,
darum auch die Fanfaren.
War die Epik auch der Hintergedanke bei „Ave Roma“?
„Und da Spartacus selbst
einfach nicht singen kann...“
„Es ist die Melodie
des Widerstandes“
Der Song handelt vom Übertritt Cäsars und seiner
Legionen über den Rubikon, dem Auslöser des
Bürgerkriegs in Rom. Was ja auch wieder eine Art
Rebellion ist, da er wusste, dass er, wenn er sich gegen
den Römischen Senat stellt, einen Bürgerkrieg auslösen
wird... Der Tribun marschierte mit Cäsar und
seinen Legionen über den Rubikon und wurde dabei
Zeuge des legendären Zitats: „Alea iacta est.“ Angelehnt
an diesen geschichtsträchtigen Moment haben
wir die Hymne „Ave Roma“ Julius Cäsar gewidmet -
entsprechend bombastisch musste sie dann natürlich
werden.
Der Frauengesang, der „Ragnar“ einläutet, kommt überraschend.
Habt ihr hier und bei den folgenden Growls weitere
Gäste versteckt?
Es ist eine Schildmaid Ragnars, deren
Stimme du hier hörst. Wir wurden
Zeuge ihres Gesangs in Valhalla und
waren so ergriffen davon, dass wir beschlossen,
dem großen König Ragnar,
einem der berühmtesten Wikinger, einen
Song zu widmen - natürlich musste
es dann sie sein, die diese Melodie
singt. Die Schlachtschreie stammen
klarerweise auch von einem echten Wikinger!
Stichwort Liveauftritte. Eure einzigen heuer werden wohl
auf zwei Festivalbühnen, falls überhaupt, zu bewundern
sein. Die Tour mit Feuerschwanz wurde ja auf Anfang
nächstes Jahr verschoben - wie optimistisch ist das?
Innrock und Metal On The Hill werden wohl unsere
einzigen Festival-Auftritte dieses Jahr sein. Sofern sie
stattfinden, wir sind da aber sehr optimistisch. Die
auf Anfang 2022 verschobene Tour sollte eigentlich
nicht mehr in Gefahr sein.
Zu eurem letzten Album konntet ihr keine einzige Show
spielen. Welche Songs von diesem Werk möchtet ihr unbedingt
live spielen?
„Maximus“, „Warking“ und „Azrael“ vom
„Reborn“-Album werden auf jeden Fall
in der Live-Setlist landen und auch
bleiben. Eigentlich ist es tragisch: Als
wir 2019 das letzte Mal getourt sind,
waren wir froh, unsere 45 Minuten
Spielzeit vollzubekommen und nun
können beziehungsweise müssen
wir aus drei Alben auswählen, welche
Songs wir nicht spielen können. Eigentlich wurden
ja alle unsere Songs dafür geschrieben, live gespielt
zu werden...
Das ist ein Wort! Dann wünsche ich viel Erfolg bei der schweren
Auswahl und bedanke mich für deine Zeit!
AHOU!
www.warkings.rocks, www.facebook.com/warkingsmetal
Anthalerero
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