Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe August 2021
Das Magazin für Rendsburg und Region Mittelholstein - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region
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HOLSTEINER<br />
Klöön<br />
SNACK<br />
vor<br />
Ort<br />
Amt Hohner Harde<br />
Wo die Shorthörner grasen<br />
Auf Hof Glinmoor in der<br />
Hohner Julianenebene<br />
findet man die<br />
älteste Kulturbzw.<br />
Zuchtrasse<br />
der Welt.<br />
Familie Böttcher züchtet seit<br />
Mitte der 80er Jahre erfolgreich<br />
weiß gehörnte Heidschnucken.<br />
2019 kauften die<br />
Böttchers den Hof Glinmoor<br />
im Hohner Ortsteil Julianenebene.<br />
Dort kam mit den<br />
englischstämmigen Shorthorn-Rindern<br />
eine weitere<br />
Zuchtlinie<br />
hinzu, die zu der<br />
Gruppe vom Aussterben<br />
bedrohter Nutztiere<br />
zählt. Ganze 200 Exemplare<br />
gibt es in Deutschland noch<br />
von den Shorthorn-Rindern,<br />
17 davon leben in Hohn. Die<br />
wirtschaftliche Nutzung sichert<br />
der selten gewordenen<br />
Rasse heute ihr Überleben.<br />
In den kommenden Jahren<br />
möchte Björn Böttcher, der<br />
zwanzigjährige Betreiber des<br />
Hofes, die Größe seiner Herde<br />
verdoppeln. Und auf den<br />
ersten Blick erkennt man<br />
beim „Chef“ des Hofes, dass<br />
er das Landleben mit allem<br />
was dazu gehört lebt und<br />
liebt – genauso wie seine Tiere.<br />
Seiner Mutter Heidi geht<br />
es ähnlich.<br />
Für Björn Böttcher, der in<br />
Rendsburg eine Ausbildung<br />
zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
absolviert und<br />
der seit geraumer Zeit im<br />
Vorstand des „Bundesverbandes<br />
Shorthorn Züchter<br />
und Halter e.V.“ mitwirkt,<br />
lassen sich auf Hof Glinmoor<br />
wirtschaftliche Interessen<br />
mit dem Tierwohl optimal<br />
verbinden. Denn nicht jede<br />
Nutztierrasse setzt schnell<br />
Fleisch an oder produziert<br />
genug Milch, um im Sinne<br />
der heutigen Industriestandards<br />
profitabel zu sein. Deswegen<br />
wurden Rind,<br />
Schwein und Co. immer stärker<br />
zu einheitlichen Hochleistungen<br />
gezüchtet. Auf der<br />
Strecke bleiben die genetische<br />
und kulturlandschaftliche<br />
Vielfalt und sehr oft<br />
auch das Tierwohl.<br />
Anders auf dem<br />
Hof der Böttchers.<br />
„Die Kälber dürfen bei uns<br />
die ersten acht Monate bei<br />
ihrer Mutter bleiben, von<br />
Frühjahr bis Herbst auf der<br />
Weide grasen und in einem<br />
großräumigen Stall auf Heu<br />
oder Stroh laufen“, erklärt<br />
Björn Böttcher, der damit<br />
höchste Bio-Standards erfüllt.<br />
Selbst den Schlachter<br />
aus Holtsee kennen die<br />
Böttchers persönlich und das<br />
Schicksal großer, unwürdiger<br />
Schlachthöfe bleibt ihren<br />
Tieren erspart.<br />
Ursprünglich waren die<br />
Shorthorn-Rinder in England<br />
in der Gegend, um York und<br />
Durham zu finden. Vor über<br />
150 Jahren tauchten dann<br />
erste Exemplare auf der<br />
Halbinsel Eiderstedt auf. Die<br />
Vorzüge der „neuen“ Rasse<br />
lagen für die Landwirte auf<br />
der Hand. Das Shorthornrind<br />
ist bekannt für sein gut marmoriertes,<br />
feinfaseriges<br />
Fleisch in hervorragender,<br />
saftiger Qualität. Die Tiere<br />
zeichnen sich durch eine<br />
große Muskelfülle aus und<br />
überzeugen im Geschmack<br />
aufgrund ihres Fettes, das<br />
ein idealer Geschmacksträger<br />
ist. Einen kleinen Nachteil<br />
haben die Shorthornrinder<br />
für den Züchter dann aber<br />
doch. „Diese Rasse braucht<br />
mehr Zeit zum Wachsen als<br />
Der Hofladen auf Hof Glinmoor<br />
im Hohner Ortsteil<br />
lianen ebene<br />
Der Hofladen<br />
auf Hof Glinmoor<br />
Sortiment im Hof -<br />
laden Hof Glinmoor<br />
Schnucken auf<br />
dem Hof Glinmoor<br />
Shorthornbu<br />
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