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TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – September 2021

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Sport 55<br />

Der Bronze-Gewinner aus <strong>Augsburg</strong><br />

Fuggerstädter Kanute Sideris Tasiadis im Intverview<br />

<strong>TRENDYone</strong> trifft auf den Olympia-Bronzemedaillengewinner Sideris<br />

Tasiadis. Im Jahr 2000 begann der gebürtige <strong>Augsburg</strong>er mit dem<br />

Kanuslalom beim <strong>Augsburg</strong>er Kajak-Verein und startet mittlerweile<br />

auch für die Kanu-Schwaben <strong>Augsburg</strong>. Aus seinem Hobby wurde schnell<br />

ein Beruf oder eher eine Berufung? Darüber und über vieles mehr sprach der<br />

diesjährige Olympia-Bronzesieger mit <strong>TRENDYone</strong>.<br />

<strong>TRENDYone</strong>: Sideris, Du hast nach<br />

dem Rennen gesagt, dass du eigentlich<br />

gar nicht so richtig zufrieden bist,<br />

hat sich das mit der Abreise von Tokio<br />

geändert?<br />

• Sideris Tasiadis: Eigentlich legte sich<br />

dieses Gefühl schon, als ich auf dem<br />

Treppchen gestanden bin und die Medaille<br />

in Händen halten konnte. Im Zielbereich<br />

hat man mir zwar angesehen,<br />

dass ich nicht ganz zufrieden war und<br />

mich etwas über mich selbst geärgert<br />

habe, weil ich einfach wusste, dass ich<br />

mehr aus mir herausholen hätte können<br />

<strong>–</strong> das wurde zum Schluss hin dann<br />

aber definitiv nebensächlich.<br />

Wie hast Du Dich auf das Rennen vorbereitet?<br />

• Ich habe mich ganz normal, wie auf<br />

meine anderen Wettkämpfe auch, vorbereitet.<br />

Mit einem Monat Training ist<br />

es nicht getan, man muss so viel mehr<br />

Zeit dafür investieren. Die letzten vier<br />

Jahre habe ich mich erstmal für die<br />

Qualifikation der Olympischen Spiele<br />

vorbereitet <strong>–</strong> um dann natürlich meine<br />

Leistung immer sofort abrufen zu können.<br />

Haben sich die Wettkämpfe ohne Zuschauer<br />

anders angefühlt?<br />

• Ja, definitiv! Ich durfte bei den letzten<br />

zwei Olympiaden auch schon teilnehmen:<br />

Dort waren die Ränge noch voll,<br />

es war ein atemberaubendes Gefühl.<br />

Besonders gefreut hat es mich jedoch,<br />

dass bei den diesjährigen Wettkämpfen<br />

die Betreuer und die anderen Athleten<br />

für reichlich gute Stimmung gesorgt haben,<br />

um die Motivation zu steigern und<br />

möglichst ein „olympisches Flair“ aufkommen<br />

zu lassen.<br />

Mit wem hast Du als Erstes telefoniert?<br />

• Ich konnte drei Stunden gar nicht an<br />

mein Handy gehen. Erst die Dopingkontrolle,<br />

dann die Siegerehrung und danach<br />

dann die vielen Pressegespräche.<br />

Der erste Anruf war kurz bei meiner<br />

Freundin und nach einem zweiminütigen<br />

Telefonat musste ich dann gleich<br />

für die nächsten Interviews bereitstehen.<br />

War die Strecke sehr anspruchsvoll?<br />

• Die Strecke war sehr anspruchsvoll,<br />

technisch auf einem sehr hohen Niveau.<br />

Deswegen hat man bei leichten Fehlern<br />

gleich drei Fehlerpunkte erhalten. So ist<br />

aber meine Sportart und diese Spannung<br />

sowie der Leistungsabruf machen<br />

es für mich persönlich auch so spannend.<br />

Man durfte nur 48 Stunden nach den<br />

Wettkämpfen in Tokio Bleiben. Wie<br />

war die Abreise?<br />

• Ich wusste vorab, dass der Athlet<br />

nach seinem Wettkampftag abreisen<br />

muss, damit nicht zu viele Menschen<br />

im Olympischen Dorf herumlaufen. Als<br />

stressig habe ich es nicht empfunden,<br />

ich war an diesem Tag der Einzige, der<br />

wieder zurückfliegen musste. Ich wäre<br />

aber natürlich lieber dortgeblieben, um<br />

die anderen Teamkollegen zu unterstützen.<br />

Was war es für ein Gefühl auf dem<br />

Treppchen zu stehen?<br />

• Sehr schön! Am Anfang konnte ich es<br />

noch gar nicht fassen. Ich war im Zielbereich<br />

und hatte danach zehn Minuten<br />

Zeit, mich umzuziehen. Dann ging es<br />

schon aufs Treppchen.<br />

Wie hast Du mit dem Kanufahren angefangen?<br />

• Am Anfang war es ein reines Hobby<br />

meinerseits. Ich habe jedoch schnell gemerkt,<br />

dass ich bei meinen Teamkollegen<br />

immer ganz vorne mit dabei war. So<br />

haben sich dann einige Türen für mich<br />

geöffnet. Bei der Bundeswehr bin ich<br />

zur gleichen Zeit in die Sportfördergruppe<br />

gekommen und ab da hatte ich die<br />

Möglichkeit, mein Können aufzubauen<br />

<strong>–</strong> dabei hat man meine Leistungssteigerung<br />

auch extrem gesehen.<br />

Ist es immer noch Dein Hobby oder inzwischen<br />

ein Beruf für Dich?<br />

• Seit 13 Jahren sehe ich das Kanufahren<br />

als meinen Beruf. Als Erstes<br />

war ich bei der Bundeswehr angestellt.<br />

Seit 2012 fahre ich hauptberuflich für<br />

die Polizei Kanu und kann dort meinen<br />

Sport betreiben. Dort wird von mir erwartet,<br />

dass ich im Kanuten-Bundeskader<br />

bin, das heißt für mich, ich muss<br />

unter den besten drei in Deutschland<br />

sein. Dazu sollte ich natürlich auch die<br />

ein oder andere Medaille mit nach hause<br />

bringen (lacht).<br />

Ein Kleeblatt von meiner Freundin und ein Plüschtier, der Freddy <strong>–</strong><br />

das waren meine zwei Glücksbringer in Tokio

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