24.12.2012 Aufrufe

FH-LU - Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein

FH-LU - Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein

FH-LU - Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titel<br />

Spektrum<br />

Interview mit Thomas Sattelberger<br />

rud. Anlässlich der 4. <strong>Ludwigshafen</strong>er Personalgespräche war der Personalvorstand der Deutschen Telekom,<br />

Thomas Sattelberger, in die Aula der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong> gekommen, um vorzutragen, was aus seiner<br />

Sicht in puncto „Talentmanagement im Unternehmen 2.0“ zu tun ist. Dies verschaffte dem Spektrum-Redakteur<br />

die Chance auf ein kurzes Gespräch mit dem als „Querdenker“ bekannten Top-Manager.<br />

Herr Sattelberger, haben Sie<br />

als Personalvorstand der Telekom<br />

schon einmal ein „Einstellungsgespräch“<br />

geführt?<br />

Ja, natürlich, nicht wenige. Muss<br />

mich ja handwerklich fit halten.<br />

Und bei der Besetzung von Top-<br />

Positionen will ich allemal mitentscheiden.<br />

… auch mit einem „frischen“ Bachelor-Betriebswirt?<br />

Natürlich, in meinem Stab sind<br />

etliche Bachelors! Außerdem<br />

habe ich schon viele unserer Telekom-Bachelors<br />

kennen gelernt.<br />

Etwa 40 Prozent der Jahr für Jahr<br />

neu eingestellten Absolventen<br />

haben einen Bachelor-Abschluss<br />

– aus MINT-Disziplinen wie aus<br />

wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen<br />

Disziplinen.<br />

Wie kommen unsere Studenten<br />

in Kontakt mit den Rekrutierungsprofis<br />

der Telekom, die Ihnen ja<br />

unterstehen/zuarbeiten? Hätten<br />

Sie ein, zwei Tipps?<br />

Mit einem Facebook-Account<br />

geht der direkte Kontakt vielleicht<br />

<strong>am</strong> schnellsten und er ist<br />

unabhängig von Terminen. Telekom-Karriere<br />

hat dort eine eigene<br />

Präsenz, die immer häufiger<br />

zur unkomplizierten Kontaktaufnahme<br />

genutzt wird. Wer das persönliche<br />

Gespräch Auge zu Auge<br />

vorzieht, der trifft uns auf allen<br />

wichtigen Karrieremessen der<br />

Republik, so wie auf den großen<br />

Publikumsmessen CeBIT und<br />

IFA. Dort beraten wir immer zu<br />

6<br />

den derzeit verfügbaren Jobs, zu<br />

Studienarbeiten oder Praktika.<br />

Informationen zu all diesen Themen<br />

finden Sie auch auf unserer<br />

Karriereseite telekom.com/karriere<br />

– hier aktualisieren wir tagesaktuell<br />

unsere Jobbörse.<br />

Sie sagten einmal, bei Ihren ersten<br />

eigenen Bewerbungsgesprächen<br />

seien Sie „frisch, fromm, fröhlich,<br />

frei reinmarschiert“. Was muss<br />

man sich konkret darunter vorstellen?<br />

Ich habe mich nicht verstellt, keine<br />

„Rolle“ gespielt. Bewerbung,<br />

übrigens ein scheußliches Wort,<br />

ist ja schließlich kein Casting<br />

beim Film, sondern es geht um<br />

echtes Suchen nach Menschen<br />

mit Talent - nicht um kurzweilige<br />

Unterhaltung, sondern um nachhaltige<br />

berufliche Perspektiven.<br />

Die äußere Hülle der Qualifikation<br />

ist ja bereits per Lebenslauf<br />

bekannt, beim Vorstellungsgespräch<br />

geht es um den Menschen<br />

dahinter. Und übrigens „bewerben“<br />

sich Unternehmen auch bei<br />

Talent. Wahlentscheidungen finden<br />

in guten Unternehmen auf<br />

Augenhöhe statt.<br />

Sind es eher mentale oder eher<br />

fachliche Voraussetzungen, die<br />

einen Bewerber so auftreten lassen?<br />

Das ist primär eine Frage der<br />

mentalen Fähigkeit zur Selbstreflexion<br />

und der eigenen Selbstbewusstheit.<br />

Gute fachliche Vor<br />

aussetzungen können ein gewis-<br />

ses Korsett für Selbstbewusstsein<br />

vermitteln – doch schlussendlich<br />

sind es das eigene Rückgrat und<br />

der eigene Kopf, die einen so<br />

auftreten lassen. Zudem – und<br />

das prägt die „Bewerbungsbeziehung“<br />

– ist der Talentmarkt<br />

zunehmend ein Anbietermarkt.<br />

Vor dem Hintergrund der zunehmenden<br />

Expertenlücken kann<br />

man seine Marktpotentiale schon<br />

ausspielen.<br />

Welche Rolle spielt der Abschluss<br />

des Bewerbers?<br />

Moderne Firmen – wie die Telekom<br />

– stellen heute keine Abschlüsse<br />

ein. Sie stellen Menschen<br />

ein, Talente. Abgesehen<br />

davon: Nach wenigen Tagen im<br />

Beruf kümmert keinen mehr<br />

der Abschluss, da interessiert der<br />

individuelle Beitrag zu Sachlösungen<br />

und zu Te<strong>am</strong>arbeit. Die<br />

rein fachliche Qualifikation mag<br />

eine Brücke sein, um zu einem<br />

Gespräch eingeladen zu werden.<br />

In diesem Gespräch punkten Sie<br />

aber mit anderen Werten.<br />

In einem Gespräch mit der „Frankfurter<br />

Allgemeinen Sonntagszeitung“<br />

sagten Sie im vergangenen<br />

Mai, dass Sie keine „glatt gebügelten<br />

Lebensläufe“ mögen. Es könne<br />

„auch mal ein Bruch“ drin sein,<br />

konkret: ein Scheitern. Was für ein<br />

„Bruch“ würde spontane Sympathie<br />

bei Ihnen auslösen?<br />

Ich habe nicht gesagt, dass ich<br />

solche Lebensläufe vorziehe,<br />

sondern, dass ich keine glatt ge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!