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Credit Suisse bulletin, 2009/05
Credit Suisse bulletin, 2009/05
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20 Credit Suisse<br />
Mitte 2003 Gemeindepräsident in Niedermuhlern,<br />
einer kleinen Landgemeinde mit<br />
535 Einwohnern. Sinkende Schülerzahlen<br />
haben Politiker und Schulkommission frühzeitig<br />
veranlasst, für ihre Realschule eine<br />
langfristige Lösung zu finden. Zusammen mit<br />
den Gemeinden Wald und Oberbalm beschloss<br />
man die Schulzusammenlegung,<br />
wobei Niedermuhlern als Standortgemeinde<br />
«Die Gemeinden haben<br />
einen guten Kompromiss<br />
gefunden, was das Verhältnis<br />
zwischen Zentralisierung<br />
und Dezentralisierung<br />
angeht.»<br />
Monika Bütler<br />
1<br />
2<br />
nominiert wurde. Die Lösung hat den Vorteil,<br />
dass sie leicht kostengünstiger ist als der<br />
Vorschlag des Kantons Bern, der eine Zentralisierung<br />
in grösseren Oberstufenzentren<br />
vorsah. «Die Gemeinden haben einen guten<br />
Kompromiss gefunden, was das Verhältnis<br />
zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung<br />
angeht», meint Jurorin Monika Bütler.<br />
Es ist ein Zeichen, dass der ländliche Raum<br />
auch in Zukunft attraktiv gestaltet werden<br />
kann. Dank der Erhaltung einer Realschule<br />
auf dem Land können rund 40 Schüler weiterhin<br />
mit einem kurzen Schulweg rechnen.<br />
Um eine Fusion geht es auch im Projekt<br />
von Beat Noser, Gemeindepräsident in Oberurnen.<br />
Die Glarner Landsgemeinde hat im<br />
Mai 2006 entschieden, die heutigen 26 Gemeinden<br />
des Kantons zu drei Grossgemeinden<br />
Glarus Süd, Glarus Mitte und Glarus<br />
Nord zusammenzulegen. Pascal Gentinetta<br />
Anzeige<br />
3<br />
1 Daniel Müller löst das Problem sinkender Schülerzahlen kostengünstig. 2 Beat Noser steht uneingeschränkt<br />
hinter dem mutigsten Fusionsprojekt der Schweizer Geschichte. 3 Reinhold Sommer-Schwegler<br />
unterstützt ein beispielhaftes Integrationsprojekt. 4 Thomas Fuchs: Ein kleiner, roter Koffer kann Leben retten.<br />
ist als Jurymitglied von diesem Vorhaben<br />
überzeugt: «Der Entscheid, die Gemeinden<br />
zu fusionieren, ist ein innovativer Schritt und<br />
das Projekt zur konkreten Umsetzung eine<br />
grosse Herausforderung.» Beat Noser ist<br />
Leiter Global Print bei der Credit Suisse in<br />
Zürich und nebenbei stellvertretender Projektleiter<br />
der Zusammenlegung von heute<br />
acht Gemeinden zur neuen Gemeinde Glarus<br />
Nord. Ziel des Projekts ist es, die Departemente<br />
professioneller und die Entwicklung<br />
der neuen Gemeinde zukunftsorientierter<br />
und wettbewerbsfähiger zu gestalten. «Dabei<br />
bleibt kein Stein auf dem anderen», sagt Beat<br />
Noser, der im Juli 2010 im neuen Gemeinderat<br />
von Glarus Nord Einsitz nehmen wird.<br />
Alle Departemente werden reorganisiert, und<br />
sämtliche Angestellten der Gemeinden müssen<br />
sich für die neuen Aufgaben bewerben.<br />
Integration durch Mitternachtssport<br />
4<br />
Welche neuen Wege gibt es, um das gemeinsame<br />
Zusammenleben von Einheimischen<br />
und Ausländern in einer Gemeinde zu fördern?<br />
Mit dieser Frage befasst sich Reinhold<br />
Sommer-Schwegler in seiner Funktion als<br />
Mitglied der Bürgerrechtskommission der<br />
Luzerner Gemeinde Schötz, die er nebst seiner<br />
Tätigkeit im Bereich Private & Business<br />
Banking/Trade Finance ausübt. Das diesen<br />
Sommer lancierte Projekt «Gemeinsame Integration»<br />
möchte das gegenseitige Verständnis<br />
der Kulturen, die auf dem Gemeindegebiet<br />
leben, verstärken. Die zuständige<br />
Integrationskommission, die sich aus Mitgliedern<br />
verschiedener Nationen zusammensetzt,<br />
schafft Raum für Begegnungen, sei es<br />
an einem Mitternachts-Basketball-Treff für<br />
Jugendliche oder beim kulinarischen Vorstellen<br />
des Heimatlandes. «Solche Projekte,<br />
mögen sie noch so klein sein und in noch<br />
so kleinen Gemeinden stattfinden, fördern<br />
das gemeinsame Zusammenleben aller Mitmenschen<br />
in der Schweiz», ist Kantonsrat<br />
Reinhold Sommer-Schwegler überzeugt.<br />
Diese Integration «von unten nach oben» war<br />
es auch, was die Expertenjury zur Wahl des<br />
Projekts bewogen hat. Monika Güntensperger<br />
Fotos: Eva-Maria Züllig | Credit Suisse<br />
<strong>bull</strong>etin 5/<strong>09</strong> Credit Suisse