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SBW Haus des Lernens SBW Kurierdienst Nr. 14

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<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong><br />

Juli bis Dezember 2009<br />

www.sbw.edu


Impressum<br />

<strong>Kurierdienst</strong>, <strong>14</strong>. Ausgabe, Dezember 2009, 4. Jahrgang, erscheint halbjährlich<br />

Herausgeber: <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>, Hafenstrasse 46, 8590 Romanshorn<br />

Redaktion: Nicole Candrian, Manuela Isenring, Mark Riklin<br />

Fotografie: Nicole Candrian, Manuela Isenring, Andreas Peter, Patrik Riklin, u.a.<br />

Gestaltung: Manuela Isenring<br />

Druck: <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

Webseite: www.sbw.edu<br />

Telefon: 071 466 70 90


Reto Ammann<br />

Gesamtleiter<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Liebe Freunde und Bekannte<br />

Sie halten die mittlerweile <strong>14</strong>. Ausgabe <strong>des</strong><br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong> in Ihren Händen. Mit<br />

dieser Ausgabe ist die Zeit gekommen, den<br />

<strong>Kurierdienst</strong> zu überdenken und stärker<br />

mit den anderen Kommunikations-Instrumenten<br />

<strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> zu<br />

verknüpfen. <strong>SBW</strong> Rundschau – moderiert<br />

vom ehemaligen 10vor10-Sprecher Walter<br />

Eggenberger – und <strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

erscheinen neu zeitgleich und verweisen<br />

gegenseitig aufeinander. Was in der<br />

Nachrichten-Sendung nur kurz anmoderiert<br />

werden kann, findet sich an dieser Stelle<br />

als vollständige Geschichte in gedruckter<br />

Form. Der neu gestaltete <strong>Kurierdienst</strong> hat<br />

ein neues Gesicht und eine neue Gliederung<br />

erhalten, wir hoffen, dass Ihnen das<br />

frische Gewand gefällt. Lassen Sie sich von<br />

den Themenschwerpunkten und den jüngsten<br />

Aktionen aus unseren Lernhäusern<br />

inspirieren. Viel Spass beim Lesen!<br />

Gerne möchte ich in diesem Editorial auch<br />

berichten über Veränderungen, die in den<br />

letzten Monaten im <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

auf organisatorischer Ebene über die<br />

Bühne gegangen sind. Zum einen gelang<br />

es im zu Ende gehenden Jahr, neue Lernhäuser<br />

ins Leben zu rufen (International<br />

School in St.Gallen) oder den Aufbau zu begleiten<br />

(Ruhr International School in Essen,<br />

Strothoff International School in Offenbach<br />

bei Frankfurt). Erwähnenswert ist auch<br />

die angelaufene Partnerschaft mit Ernst &<br />

Young und der Universität St.Gallen (HSG)<br />

im Bereich Junior Academy. Lesen Sie dazu<br />

die Beiträge in der vorliegenden Ausgabe.<br />

Die wichtigste Partnerschaft hat das <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> gleich selber aufgegleist.<br />

Mit der Basler Bildungsgruppe<br />

gelang es, einen starken strategischen<br />

Partner von unserem Gesamtangebot zu<br />

überzeugen und für ein aktives Mitmachen<br />

als Aktionär wie auch in den Gremien <strong>des</strong><br />

Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung<br />

zu gewinnen. Es freut mich, dass wir damit<br />

das selbstgesteckte Ziel <strong>des</strong> Verwaltungsrats,<br />

sich zu stärken und neue Ideen in das<br />

Gremium zu bringen, erreichen konnten.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Der Verwaltungsrat <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> ist neben dem Schreibenden mit<br />

Christoph Bornhauser (bisher) sowie neu<br />

mit Georg B. Weibel und Stefano Fumasoli<br />

besetzt. Georg B. Weibel ist mit seiner inhabergeführten<br />

Basler Bildungsgruppe seit<br />

20 Jahren ein sehr erfolgreicher Bildungsunternehmer<br />

und verfügt über ein breites<br />

Netzwerk in der schweizerischen Bildungslandschaft.<br />

Stefano Fumasoli ist seit über<br />

18 Jahren sein wichtigster Partner und<br />

dabei zuständig für die Finanzen der Basler<br />

Bildungsgruppe. Es ist gut zu wissen, wie<br />

schnell und mit wieviel Leidenschaft sich<br />

beide in die diversen Themenfelder <strong>des</strong><br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> eingearbeitet<br />

haben.<br />

Neuerungen und Wandel sind im heutigen<br />

Leben stetig und bringen immer auch neue<br />

Fragestellungen, Herausforderungen, Sichtweisen<br />

und dadurch auch Chancen hervor.<br />

Dank dem Einstieg der Basler Bildungsgruppe<br />

und dem neuen Geschäftsleitungs-<br />

Mitglied Stefan Schneider (Leiter <strong>SBW</strong><br />

Brückenangebot) konnte Stefan Gander’s<br />

Wunsch, sich vermehrt um seine <strong>SBW</strong><br />

Herisau und seine gewachsene Familie zu<br />

kümmern, entsprochen werden: Mit dem<br />

Eintritt von Georg B. Weibel und Stefano<br />

Fumasoli ist Stefan Gander per Ende September<br />

von seinem Mandat in Geschäftsleitung<br />

und Verwaltungsrat zurückgetreten,<br />

Mirko Spada aus dem Verwaltungsrat. An<br />

dieser Stelle beiden ein herzliches Dankeschön<br />

für die bisher geleistete Arbeit<br />

und ein noch grösseres Dankeschön für<br />

die noch folgende, hoffentlich langjährige<br />

Arbeit in den <strong>SBW</strong> Lernhäusern.<br />

Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche<br />

ich schöne Weihnachten und einen guten<br />

Rutsch ins Neue Jahr.<br />

Reto Ammann<br />

Gesamtleiter <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Ausguck<br />

Fenster zum See: Variationen eines Themas<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Seite 4 von 48


<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Ausguck<br />

Impressionen von Christoph Bornhauser<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Seite 5 von 48


<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>SBW</strong> Fokus<br />

<strong>SBW</strong> Holding<br />

«Auch andere Regionen haben ein <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> verdient»<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Plädoyer für respektvollen Umgang<br />

Impressionen von Manuela Isenring zum Fraktaltag vom 02.09.2009<br />

Slamtext von Richi Küttel<br />

Im Gespräch mit dem Hip-Hopper Khaled Aïssaoui<br />

<strong>SBW</strong> Lernhäuser Schweiz<br />

<strong>SBW</strong> Primaria<br />

Ist das die Revolution <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>?<br />

Lama-Trekking, Waldsofa und Nationale Kinderkonferenz<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria<br />

Frauenfeld: Jugendliche bauen Solaranlage<br />

Herisau: Slackline und Kybunmatten - unser neues Lernatelier<br />

Romanshorn: <strong>SBW</strong> bewegt<br />

Romanshorn: Vom Floh im Ohr und 4 Kindern im Zoo<br />

<strong>SBW</strong> Futura<br />

Herisau/Romanshorn: Steh-Lounge, Fastfood-Fruits und Kaugummi-Parkplatz<br />

Herisau: Im ratternden Takt <strong>des</strong> Zuges<br />

Herisau: Nachgefragt - Interview mit Felix Gemperle, SBB<br />

Herisau: Wörtlich - Weitere Statements auf www.art-tv.ch<br />

Romanshorn: Das Ein- und wieder Auftauchen lohnt sich!<br />

Romanshorn: Tor zur Welt der Gestaltung<br />

<strong>SBW</strong> Brückenangebot<br />

Endlich WunderBar<br />

<strong>SBW</strong> Porta<br />

<strong>SBW</strong> EuregioGymnasium: Fantasiepotential aktivieren<br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte<br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG: Projekt Pro Infirmis DVD<br />

Nationale Elite Sportschule Thurgau NET<br />

Die jüngsten Erfolge unserer Nachwuchstalente<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

08<br />

10<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>SBW</strong> International Schools<br />

IS Kreuzlingen Konstanz<br />

Football Club Hamid Chowdery<br />

IS St.Gallen<br />

Every day I can learn about who I am and what I can do.<br />

IS Neustadt<br />

Creativity Action and Service (C.A.S)<br />

Hannah Kress (MS2): Reflection on C.A.S<br />

Daniel Hauck’s (MS4) CAS experience<br />

IS Ruhr<br />

Schweizer Bildung für Deutschland – oder: wer hat’s erfunden?<br />

IS Ulm<br />

IB Primary Years Programme<br />

<strong>SBW</strong> Kooperationen<br />

Entrepreneur of the Year Junior Academy<br />

<strong>SBW</strong> Rundschau<br />

Geschichten aus dem <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

<strong>SBW</strong> Agenda<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

36<br />

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38<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Holding<br />

«Auch andere Regionen haben ein <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> verdient»<br />

Das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> stärkt sich<br />

mit strategischer Partnerschaft, um<br />

gezielt zu expandieren.<br />

ROMANSHORN. - Reto Ammann und<br />

seinem Team vom <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

ist es gelungen, einen bisherigen Kunden,<br />

die Basler Bildungsgruppe BBG als starken<br />

Partner an Bord zu holen. Georg B. Weibel,<br />

Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsident<br />

<strong>des</strong> Basler Bildungsanbieters ist<br />

begeistert vom pädagogischen Konzept<br />

<strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>, das eigenverantwortliches<br />

Lernen in den Vordergrund<br />

stellt. Er freut sich, mit seinem Engagement<br />

zusätzliches Know-how und ein<br />

breites Beziehungsnetz in die Partnerschaft<br />

einbringen zu können mit dem Ziel, das<br />

pädagogische Konzept <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> in weiteren Regionen der Schweiz<br />

sowie im Ausland zu verankern.<br />

Als führende Privatschulinstitution in der<br />

Ostschweiz betreibt das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> seit 30 Jahren verschiedene<br />

Lernhäuser auf den Stufen <strong>SBW</strong> Primaria<br />

(Kindergarten bis 6. Jahrgangsstufe),<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria (6. bis 8. Jahrgangsstufe),<br />

<strong>SBW</strong> Futura (9. bis 10. Jahrgangsstufe),<br />

<strong>SBW</strong> Porta (die <strong>SBW</strong> Neue Medien AG<br />

mit Mediamatiker mit BFS und BMS und<br />

das <strong>SBW</strong> EuregioGymnasium mit der<br />

Schweizerischen Maturität) sowie Internationale<br />

Schulen im Ausland, in Kreuzlingen<br />

und seit August dieses Jahres auch in<br />

St.Gallen.<br />

Bildung als Exportgut<br />

Im Bereich der Internationalen Schulen wie<br />

auch der <strong>SBW</strong> Lernhäuser generell erfreut<br />

sich das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> einer<br />

steigenden Nachfrage aus Deutschland. So<br />

konnte es beispielsweise ein mehrstufiges<br />

Auswahlverfahren für die Internationale<br />

Schule in Essen gegen renommierte Anbieter<br />

aus Deutschland für sich entscheiden.<br />

Die IK Ruhr, der Zusammenschluss von 70<br />

deutschen Unternehmen, darunter Weltkonzerne<br />

wie Enron, RWE oder Thyssen-<br />

Krupp, hat das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> im<br />

Sommer dieses Jahres mit dem Aufbau<br />

einer neuen Internationalen Schule beauf-<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

tragt, die im kommenden Jahr eröffnet<br />

wird. Bildung als Exportgut – das <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> ist stolz darauf, dass<br />

sich sein pädagogisches Konzept über die<br />

Lan<strong>des</strong>grenzen hinaus steigender Nachfrage<br />

und hoher Akzeptanz erfreut.<br />

Organisches Wachstum<br />

Nach der Übernahme der Unternehmensleitung<br />

von Peter Fratton im Jahre 2006<br />

konzentrierte sich die neue Geschäftsführung<br />

zunächst auf die Konsolidierung <strong>des</strong> <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>. Es ist dem Team gelungen,<br />

das pionierhafte Gedankengut in der<br />

Gegenwart zu verankern und den aktuellen<br />

Rahmenbedingungen und Herausforderungen<br />

anzupassen. Auf diesem Weg wurde<br />

gemeinsam ein starkes Fundament errichtet,<br />

wie es für die heutige Grösse <strong>des</strong><br />

Unternehmens notwendig ist. Diese Arbeit<br />

nach innen hat sich gelohnt.<br />

Der beste Beweis ist die Tatsache, dass ein<br />

Kunde und Lizenznehmer <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> sich mit Begeisterung am<br />

zukünftigen Weg beteiligt und als strategischer<br />

Partner mithelfen möchte, das <strong>SBW</strong><br />

Virus nach aussen zu tragen. Die bisherigen<br />

Lernhäuser sollen noch besser in der<br />

Region verankert, neue Standorte gesucht<br />

und aufgebaut werden. Dabei möchte das<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> kontrolliert und<br />

organisch wachsen. «Um das Modell leben<br />

zu können», so Reto Ammann, «braucht es<br />

engagierte Schulleiter und Lernbegleiter.<br />

Zuerst muss der Boden sorgfältig bereitet<br />

werden, bevor neue Projekte in die Realisierung<br />

gehen können.»<br />

Sicht <strong>des</strong> neuen Partners<br />

Georg B. Weibel, VR-Präsident Basler Bildungsgruppe,<br />

war vor gut fünf Jahren einer<br />

von 200 Besuchern, die sich je<strong>des</strong> Jahr<br />

vor Ort über das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

informieren wollen. Er habe sich sofort in<br />

das Modell verliebt, sagt Georg B. Weibel<br />

und mit dem <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> einen<br />

Pilotversuch gestartet: Erstmals wurde<br />

eine bestehende Schule nach dem <strong>SBW</strong>-<br />

Konzept in ein Lernhaus verwandelt: das<br />

ipso <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> in Basel. «Mir war<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Holding<br />

dabei wichtig, nicht einfach zu kopieren oder<br />

selber etwas Ähnliches zu machen, sondern<br />

gemeinsam die Umwandlung in Lizenz zu<br />

gestalten», erklärt Georg B. Weibel. Der<br />

Pilotversuch ist geglückt und sein Interesse<br />

und die Begeisterung hat sich nun<br />

weiter manifestiert: «Für mich ist klar, dass<br />

noch andere Regionen das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> verdient haben und dass ich mich<br />

dafür einsetzen möchte.»<br />

Gemeinsame Vision<br />

Das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> wird das bewährte<br />

Modell weitertragen und in neuen<br />

Lernhäusern erlebbar machen.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Mit einer substantiellen Beteiligung der<br />

Basler Bildungsgruppe wollen die beiden<br />

strategischen Partner diesen Weg in Angriff<br />

nehmen. Das Marktbedürfnis ist offensichtlich<br />

und die Grundlagen für eine nachhaltige<br />

Expansion sind gegeben. Möglichst<br />

viele Kinder und Jugendliche sollen die<br />

Gelegenheit erhalten, in einer gestalteten<br />

Umgebung gemeinsam mit ihren Lernbegleitern<br />

eigenverantwortlich zu lernen<br />

und sich zu entwickeln. An der Umsetzung<br />

dieser Vision wird nun auch im erweiterten<br />

Team mit viel Energie und Herzblut gearbeitet.<br />

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Mark Riklin<br />

Geschichtenkurier<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Plädoyer für respektvollen Umgang<br />

ROMANSHORN – Das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> geht in der Förderung respektvollen<br />

Umgangs neue Wege: Ein<br />

bekannter Slam-Poet wurde beauftragt,<br />

ein Plädoyer für respektvollen Umgang<br />

zu schreiben und auf YouTube zu veröffentlichen.<br />

„Respekt ist eine Art Grundbedürfnis, das<br />

allen Menschen eigen ist“, sagte Christoph<br />

Bornhauser, Leiter der Entwicklungs- und<br />

Forschungsabteilung (<strong>SBW</strong> Idea), anlässlich<br />

einer Tagung <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

zur Förderung respektvollen Umgangs in<br />

Schule und Gesellschaft. „Der Mangel an<br />

Respekt führt dazu, dass Konflikte durch<br />

Gewalt ausgetragen werden, Menschen<br />

ihre Träume nicht verwirklichen können<br />

oder Kinder in der Schule versagen.“<br />

Gesellschaftlicher Kontext<br />

Der Mangel an Respekt gibt zu reden, nicht<br />

erst seit die Gewalttaten am Kreuzlinger<br />

Hauptbahnhof für Aufruhr sorgten. Gewalt<br />

und Respektlosigkeiten auf Jugendliche<br />

zu reduzieren, greife jedoch zu kurz, sagte<br />

Bornhauser. Das Verschwinden <strong>des</strong> Respekts<br />

vor sich selbst, vor anderen und vor<br />

der Umwelt müsse in einem gesamtgesellschaftlichen<br />

Kontext betrachtet und angegangen<br />

werden.<br />

Poesie gegen Gewalt<br />

Um die gesellschaftliche Dimension <strong>des</strong><br />

Tagungsthemas zu unterstreichen und das<br />

öffentliche Bewusstsein in Sachen Respekt<br />

zu fördern, hat sich das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong>, das sich die Förderung respektvollen<br />

Umgangs seit bald dreissig Jahren<br />

auf die Fahne schreibt, eine neue Idee<br />

einfallen lassen: Der bekannte Slam-Poet<br />

Richi Küttel wurde beauftragt, ein Plädoyer<br />

für respektvollen Umgang zu schreiben<br />

und auf dem Internet-Videoportal YouTube<br />

öffentlich zugänglich zu machen.<br />

Uraufführung auf dem Bahnhof<br />

Uraufgeführt wurde der Slam anfangs<br />

September auf dem St.Galler Hauptbahnhof<br />

an einem klassischem Ort öffentlichen<br />

Lebens, wo alle „durenand gusled und<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

anenand verbiicho wönd“, wie es im Poetry<br />

Slam heisst. Hier ist Rücksicht und Respekt<br />

in hohem Masse geboten. Und so war<br />

Küttel während der Rush hour zwischen 7<br />

und 9 Uhr Morgens auf Bahnsteigen und<br />

in Unterführungen unterwegs, den Reisenden<br />

einen Denkanstoss mit auf den Weg<br />

zu geben, sozusagen das Wort <strong>des</strong> Tages:<br />

Respekt.<br />

Ein Plädoyer für Respekt mitten im öffentlichen Leben.<br />

(Bild: Michi Strehl)<br />

Zeit und Vertrauen<br />

Ausgehend von Küttel‘s Slam beschäftigten<br />

sich im Rahmen der Tagung 20 Lernhaus-<br />

Leiter und eine Delegation jugendlicher<br />

Lernpartner mit der Frage, wie denn respektvoller<br />

Umgang im Alltag zu fördern sei.<br />

Respektvoller Umgang könne wohl nicht<br />

erzwungen werden, sei aber lernbar, sagte<br />

Christoph Bornhauser. Die Entwicklung von<br />

Respekt brauche jedoch Zeit, Vertrauen und<br />

Selbstreflexion. Und vor allem Vorbilder.<br />

Selbstachtung<br />

Aller Anfang beginnt bei sich selbst: Nur<br />

wer sich selbst achtet, kann andere achten.<br />

„Ich gehe achtsam mit mir um, respektiere<br />

meine Grenzen, meine Bedürfnisse und<br />

Unzulänglichkeiten. Für mich der beste<br />

Nährboden für die Wertschätzung anderer“,<br />

sagt eine Tagungsteilnehmerin. Oder<br />

in den Worten von Richi Küttel: „Wötsch<br />

ernscht gno werde, nimm du di selber<br />

ernscht und denn di andere“, heisst es im<br />

Plädoyer für respektvollen Umgang, das<br />

seit Mitte September auf YouTube aufgeschaltet<br />

ist. Als Denkanstoss und Beitrag<br />

zur Sensibilisierung.<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Impressionien von Manuela Isenring zum Fraktaltag vom 02.09.2009<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

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Richi Küttel<br />

Slam-Poet<br />

1. Fraktaltag<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Slamtext von Richi Küttel<br />

Etz lueg emol dô<br />

Lueg emôl dô<br />

Lueg di emôl um<br />

Mach dini Auge uuf<br />

Und lueg ganz gnau<br />

Dött hinnä lôht ein dä Charrä im Leerlauf<br />

lauffe<br />

Dött rotzät ein gnussvoll uf dä Bodä<br />

Und drängeled bim Aaschtôh vor<br />

Dött brüllt ein luuthals ummä<br />

Und teilt allnä Arschloch uus<br />

Lueg au daa<br />

lueg au dô<br />

Lueg links und rechts<br />

Lueg zrugg und voruus<br />

Mach dini Auge uuf<br />

Und lueg ganz gnau<br />

Dött vôrn lôht eini eim dä Voortritt<br />

Dô schmeisst ein dä Abfall in Kübel<br />

Dött stoht ein uuf und macht Platz för<br />

öpper<br />

Dött lönds d’Lüüt zerscht uusschtiigä<br />

Und dött lächlet eini und seid guete Morgä<br />

Lueg gnau<br />

Lueg ganz gnau<br />

Richi Küttel vor den Schliessfächern <strong>des</strong> St. Galler Bahnhof. (Bild: Manuela Isenring)<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Lueg deduur<br />

Und überleg dier<br />

Wie hettisch’s dänn gärn?<br />

Du bisch nöd allei<br />

Bisch dô mit andärä<br />

Mit Fraue und Mannä<br />

Mit Jungä und Aaltä<br />

Dött an Punk und dött än Bänkler<br />

Dött ä Huusfrau und dött än Aarbetsloosä<br />

Dött fangt ein gad sini Feeri aa<br />

Dä hätt än Kaater<br />

Diä chunt gad vom Guafför<br />

Und dä findt sich nöd zrächt<br />

Dä schiists a go schaffä und isch frisch<br />

verliebt<br />

Die hätt kei Ahnig<br />

Und dä isch än gschiidä Siech<br />

Dä hätt kein Stutz und dä vorig gnueg<br />

Und alli simmer dô<br />

Gusled durenand und wönd anend verbiicho<br />

Ohni dass mier üüs kenned<br />

Nu will mier dô sind<br />

Dô gitt’s nüt z‘diskutierä<br />

Mier mönd uuschoo mitenand in dem<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Huufä<br />

Alli wömmer üsi Rue<br />

Und alli wömmer üsän Fridä<br />

Alli wömmer ernscht gno werdä<br />

Und eigentlich isch äs jo so banal<br />

Und eigentlich isch äs jo so eifach<br />

Mach’s dier selber e chli eifach<br />

Und dänk nö nu da dii<br />

Wötsch ernscht gnô wärdä,<br />

Nimm Du di selber ernscht<br />

Und dänn di anderä<br />

Chum du mier nöd in wäg<br />

I mach dier gad Platz<br />

I säg dier etz öppis netts<br />

Und dänn lächlesch Du mi aa<br />

Und zwing Du mi nö i dimm Siff z’hockä<br />

Defür chodderä i dier nöd uf d’Schue<br />

Und wenn du mier vertrausch<br />

Denn hau i dii au nöd über’s Ohr<br />

Studier voruus<br />

Und lueg di umm<br />

Dänn bruuchts au gär kei Gsetz und Reglement<br />

Dänn bruuchts kei Taflä mit Uusruefezeiche<br />

Und kei uniformierti Mannä und Frauä<br />

TeilnehmerInnen <strong>des</strong> Fraktaltages spitzen die Ohren. (Bild: Manuela Isenring)<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Und Strôôfbeschtimmigä<br />

Herumlungern verboten<br />

Lautes Abspielen von Tonträgern verboten<br />

Ungebührliches Verhalten verboten<br />

Wa au immer herumlungerä isch<br />

Wa au immer luut will heissä<br />

Wa au immer ungebührlich söll sii<br />

Mä wör doch meine, dass mä daa underand<br />

cha uusmache<br />

Und da isch ä Plädoyer für reschpektvollä<br />

Umgang<br />

Und i klag alli die aa, wo mini Freiheit beschniided<br />

Und i klag alli die aa, wo Angscht händ vor<br />

anderne<br />

Und i klag alli die aa, wo sich in Vordergrund<br />

und i d‘Höchi stelled<br />

Und i klag alli die aa, wo sich selber nöd<br />

wôhrnehmed<br />

Dänn sie sind tschuld, dass i dô so Redä<br />

moss schwingä<br />

I wünsch allne än schönä Taag voller Respekt<br />

för sich und anderi<br />

www.youtube.com (Stichwort: slam respect)<br />

Seite 13 von 48


Manuela Isenring<br />

Mediamatikerin<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Im Gespräch mit dem Hip-Hopper Khaled Aïssaoui<br />

ROMANSHORN. – Wie ein roter Faden<br />

ziehen sich die vier Fraktalelemente<br />

<strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> durch das<br />

Jahr der <strong>SBW</strong> Secundaria Romanshorn.<br />

Vor den Herbstferien beschäftigten sich<br />

die Jugendlichen in fünf Workshops<br />

mit verschiedenen Dimensionen respektvollen<br />

Umgangs. Mit dem Hiphopper<br />

Khaled Aissaoui beispielsweise<br />

entwickelten sie Elemente eines Raps<br />

über Respekt, der demnächst in einem<br />

St.Galler Studio aufgenommen werden<br />

soll.<br />

Der Start in einer neuen Schule ist nicht für<br />

jedermann einfach. Doch wie es in der<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> Lernen ist, versucht jeder<br />

Lernbegleiter seine Lernpartner anfangs<br />

<strong>des</strong> Inputs zu faszinieren. Diese Aufgabe<br />

bewältigt Khaled ohne weiteres und hat<br />

somit seinen „Hip-Hopper“ oder auch<br />

„Rapper“ Titel bei seinen Lernpartnern und<br />

Lernpartnerinnen gewonnen.<br />

Wie hat Khaled den Weg zum <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> gefunden?<br />

Sein Kollege Fabian Wälly machte bei der<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria (ehemaligen <strong>SBW</strong> phaenomena)<br />

ein Praktikum und leitete den<br />

Hip-Hop Kurs. Dadurch hatte Khaled die<br />

Möglichkeit dreimal als Gast dabei zu sein.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Von wo stammt Khaled?<br />

Seine Mutter ist Bürgerin in der Schweiz und<br />

sein Vater ursprünglich aus Ägypten. Das<br />

erklärt auch sein Nachname. Aufgewachsen<br />

ist die Familie im Welschland und <strong>des</strong>halb<br />

sprach Khaled von früh auf fliessend Französisch.<br />

Mit 6.5 Jahren ist er mit seiner Familie<br />

nach St. Gallen umgezogen und sog die<br />

Deutsche Sprache wie einen Schwamm auf.<br />

Wie es heutzutage ist, wird man über die<br />

Sprachkenntnisse oft im voraus <strong>des</strong> Nachnamens<br />

wegen vorverurteilt. Das kommt auch<br />

Khaled oft zu spüren. Denn die meisten<br />

rechnen nicht, damit dass er fliessend<br />

Deutsch sprechen kann.<br />

Sein erstes Wort<br />

In der ersten Klasse war sein deutscher<br />

Wortschatz noch recht karg und hatte es<br />

aus diesem Grund etwas schwer sich mit<br />

seinen Mitschülern zu unterhalten. Er erhielt<br />

so auch schnell einen Übernamen, nämlich<br />

„Ausserirdischer“. So wurde dieses Wort<br />

sein erstes deutsches Wort.<br />

Rätsel machen Leute interessant<br />

Was mich persönlich sehr interessiert hat,<br />

warum er sich in der Rap Szene E.S.I.K<br />

nennt. Doch mit dieser Frage zauberte ich<br />

nur ein Grinsen auf seine Wangen.<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

Als Jugendlicher war Khaled als Sprayer tätig<br />

und war auf der Suche nach einem Kürzel.<br />

Nach etwa sechs oder sieben Jahren hatte<br />

er dann die Abkürzung E.S.I.K entdeckt,<br />

die Bedeutung dafür weiss bis heute nur er<br />

selbst.<br />

Seine Ziele<br />

Mit seinem Lebensslogan: „Spass am Leben<br />

haben“ setzt er auch seine Inputsziele.<br />

Denn die LernpartnerInnen sollen keinen<br />

Ferienkurz besuchen, sondern sollen etwas<br />

leisten.<br />

Khaled möchte seine Lernpartnern nicht<br />

nur oberflächlich etwas über Hip- Hopp<br />

vermitteln, sondern will die Entstehung<br />

und die heutige Situation der Rap und Hip-<br />

Hopp Geschichte ans Herz legen.<br />

Mit vielen Elementen versucht er die<br />

Faszinationen der Jugendlichen zu packen.<br />

Ob dass das Realisieren einer kleinen Broschüre<br />

über sein Idol ist. Vorträge über ein<br />

Thema im Bereich Rap ist.<br />

Ebenfalls eine Idee Khaled‘s ist es gemeinsam<br />

mit den Jugendlichen ein legales<br />

Graffiti zu erstellen oder gar ein Videoclip<br />

zu einem Rap oder Hip- Hopp Text zu<br />

erstellen.<br />

Seine Zukunft<br />

Auf die Frage, ob seine Zukunft das <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> dabei sei oder nicht,<br />

erhielt ich eine abrupte Antwort. Sein Ziel<br />

ist es unser Lernhaus fest miteinzubauen,<br />

da das Klima hier sehr harmonisch sei. Er<br />

habe schon viele Vergleichsmöglichkeiten<br />

und musste nun nach fünf verschiedenen<br />

Schulen feststellen. Dass der Umgang der<br />

Schüler untereinander und deren Interesse<br />

am Unterricht sehr angenehm sei.<br />

Wenn er zu einem späteren Zeitpunkt<br />

selbst einmal Vater sein wird, werde er<br />

seine Kinder nur in ein <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

schicken. Khaled ist überzogen dass<br />

das Lernhaus eines der fortschrittlichsten<br />

Schule ist, seiner Meinung nach, sogar<br />

schon nahe eine Ideallösung.<br />

Grinsend musste Khaled dann auch zugeben,<br />

er seie schon ein kleiner Fan geworden.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria Fraktalhalbtag, mit dabei Khaled<br />

Aïssaoui: (Bilder: Manuela Isenring)<br />

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Mirette Chalkias<br />

Mitarbeiterin<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Primaria<br />

Ist das die Revolution <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>?<br />

Der mit Spannung erwartete Artikel über<br />

unser Lernhaus, die <strong>SBW</strong> Primaria in<br />

St. Gallen, ist im Deutschen GEO Wissen<br />

erschienen. Der Artikel bietet auf 12<br />

Seiten exemplarische Einblicke in den<br />

Schulalltag der LernpartnerInnen der<br />

<strong>SBW</strong> Primaria.<br />

«Die <strong>SBW</strong> Primaria in St.Gallen – eine der<br />

fortschrittlichste Schule der Schweiz», so<br />

beginnt der informationsreiche Artikel im<br />

GEO Wissen. Die von Ursula Taravella und<br />

ihrem Mann gegründete Schule pflegt seit<br />

zwölf Jahren den gleichen Grundgedanken;<br />

je<strong>des</strong> Kind als einzigartigen Menschen<br />

mit individuellem Lerntempo und Arbeitssystem<br />

zu betrachten. Damit erzeugt die<br />

Primaria beeindruckende Ergebnisse. In der<br />

Basis - sowie der Primarstufe lernen die<br />

Schüler freiwillig und selbstverantwortlich.<br />

Sie teilen sich ihre Lernziele selbst ein und<br />

erreichen sie ohne Druck.<br />

Individuelles Lernen<br />

Doch wie funktioniert Lernen ohne Druck?<br />

Der Lernstoff, welcher an der Regelschule<br />

normalerweise in 45 Minuten komprimiert<br />

wird, wird hier spielerisch zu einem spannenden<br />

Thema transformiert. Mit Hilfe von<br />

einfachen Hilfsmitteln wird den Schülern<br />

veranschaulicht, was sonst unverständlich<br />

und abstrakt ist. Individuell wird auf das<br />

Lerntempo je<strong>des</strong> Einzelnen eingegangen,<br />

um gemeinsam einen sinnvollen Lernrhythmus<br />

zu finden. Wenn jemand etwas nicht<br />

in diesem Monat schafft, dann vielleicht im<br />

nächsten. In einer gestalteten Umgebung,<br />

wird den Schülern verinnerlicht, dass<br />

Lernen Spass machen kann. Sie haben<br />

verstanden, dass sie selbst für sich verantwortlich<br />

sind. Deshalb führt jeder Schüler<br />

ein Logbuch, in dem er sich die selbst<br />

gesetzten Ziele eintragen kann.<br />

Beobachten und Entdecken<br />

An den wöchentlichen Waldtagen gewinnen<br />

die Schüler Erkenntnisse, die Stadtkinder<br />

oft fehlen. Sie werden zu Entdeckern,<br />

zu Beobachtern, können mit den verschiedensten<br />

Materialien, die uns die Natur<br />

anbietet, experimentieren und entwickeln<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

sich zu verantwortungsbewussten, naturverbundenen<br />

Menschen. Sie nehmen<br />

die Welt um sich herum wahr und finden<br />

leichter ihren eigenen Platz darin.<br />

Erfahrungsfundament<br />

Aber sind Spielen und Lernen nicht zwei<br />

völlig unterschiedliche Dinge? „Falsch“,<br />

sagt Christoph Bornhauser, Leiter der <strong>SBW</strong><br />

Idea (Entwicklungsabteilung <strong>des</strong> <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>), der auch die Primaria<br />

angegliedert ist. „Beim Spielen bauen sich<br />

die Kinder ein unerschütterliches Wissensund<br />

Erfahrungsfundament auf“, welches<br />

ihnen hilft, in jeder Lebenslage die richtige<br />

Entscheidung zu teffen.<br />

Falls wir Sie nach dieser kurzen Zusammenfassung<br />

nun „glutschtig“ gemacht<br />

haben und Sie gerne den ganzen Artikel<br />

studieren möchten, so kaufen Sie sich doch<br />

das GEO Wissen, Heft Nummer 44. Ab<br />

Seite 32 können Sie in die Welt der <strong>SBW</strong><br />

Primaria St. Gallen eintauchen…<br />

www.geo.de<br />

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Jens Oberbeck<br />

Abteilungsleiter<br />

<strong>SBW</strong> Primaria<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Primaria<br />

Lama-Trekking, Waldsofa und Nationale Kinderkonferenz<br />

Schwellen in der menschlichen Entwicklung,<br />

wie der Übergang von der Primar- in<br />

die Oberstufe, erfordern Rituale. So war<br />

Ich mit unseren sieben „Zugvögeln“ vor<br />

den Sommerferien auf einem zweitägigen<br />

Lama-Trekking in der Surselva, einer<br />

Talschaft <strong>des</strong> oberen Vorderrheins. Jede/r<br />

führte dabei sein Lama selbstverantwortlich<br />

u.a. über einen Pass. Genächtigt wurde<br />

auf einem Maiensäss im frischen Bergheu,<br />

gebadet im erfrischenden Bergsee.<br />

Für alle sieben hiess es in dieser speziellen<br />

„Zwischenzeit“ Rückschau halten,<br />

Abschied nehmen und Raum für das Neue<br />

schaffen. Nadja C., unsere Begleiterin,<br />

meinte: „Die Kinder sind speziell in ihrem<br />

Umgang. Sie sind sehr respektvoll – ja,<br />

liebenswürdig zueinander…“. In diesem<br />

Feedback zeigen sich die über Jahre gewachsenen<br />

tiefen Beziehungen der Kinder.<br />

Müde, glücklich und nachdenklich sind sie<br />

zurückgekehrt und haben die letzten Tage<br />

ihrer Primarschulzeit sehr bewusst genossen.<br />

Viel Glück auf euren neuen Lebens-Pfaden!<br />

Die Erzählungen der Alten wirken nach und<br />

so spinnen die jetzigen Zugvögel bereits an<br />

Ideen, was sie Besonderes zum Schluss<br />

machen könnten. Nun, vielleicht werden<br />

wir dann mit unserem kürzlich entstandenen<br />

Einbaum den wilden, jungen Rhein<br />

hinunterfahren!? Sicher ist, dass wir auch<br />

in Zukunft am Ende der Primariazeit ein<br />

für die Kinder und Eltern kraftvolles Übergangsritual<br />

feiern wollen!<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

In der September-Projektwoche „Holz +<br />

Feuer“ wurden weiter Holzbecher geschnitzt<br />

und ausgebrannt, Schwemmholz<br />

mit Geheimzeichen verziert, Feuer auf<br />

verschiedene Arten entfacht, Rössli-Hühs<br />

gebastelt u.v.m. - zudem verbrachten wir<br />

eine unvergessliche Nacht in unserem<br />

nahegelegenem Waldsofa.<br />

Vom 11.-<strong>14</strong>.11. waren 3 PRIMARIAkinder<br />

auf der Nationalen Kinderkonferenz in<br />

Zürich und setzten sich intensiv mit dem<br />

Thema Medien auseinander. Julia und<br />

Jason waren in der Gruppe „Print“ aktiv,<br />

Laura beschäftigte sich mit den Chancen<br />

und Gefahren <strong>des</strong> Internets.<br />

Am Samstag präsentierten sie dann zusammen<br />

mit anderen Kindern den Eltern<br />

und weiteren Gästen voller Stolz ihre<br />

selbstgemachte – kindgerechtere – Zeitung<br />

und ein kleines Theaterstück. Es war eine<br />

tolle Erfahrung – so die drei! Die PRIMA-<br />

RIA ist nächstes Jahr auf jeden Fall wieder<br />

dabei.<br />

www.kinderkonferenz.ch<br />

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Irene Infanger<br />

Neue Luzerner Zeitung<br />

vom 23. Oktober 2009<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Secundaria Frauenfeld<br />

Jugendliche bauen Solaranlage<br />

Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach<br />

eines Stalles: Das Besondere daran ist,<br />

dass die Anlage von Jugendlichen montiert<br />

wurde.<br />

Auf dem Dach der Junghennenzucht von<br />

Benno Pfyl ist nun eine Solaranlage.Die<br />

Fotovoltaikanlage wurde von Jugendlichen<br />

freiwillig montiert. Die Vorrichtung wird<br />

durch den Verkauf von Solarvignetten<br />

finanziert.<br />

«Es ist für die Jugendlichen ein unvergessliches<br />

Erlebnis gewesen.»<br />

Matthias Vogel, <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach eines<br />

Stalles: Das Besondere daran ist, dass die<br />

Anlage von Jugendlichen montiert wurde.<br />

Seit gestern befindet sich auf dem Wohnhaus<br />

und dem Stall der Junghennenaufzucht<br />

von Benno Pfyl in Obdorf/Schwyz<br />

eine Fotovoltaikanlage. Installiert wurde<br />

diese von 17 Jugendlichen aus dem «<strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>», einer Privatschule in<br />

Frauenfeld. Mit Hilfe von Fachleuten der<br />

Solarfirma Megasol bauten die Schülerinnen<br />

und Schüler zwei Solaranlagen mit<br />

einer Fläche von 550 Quadratmetern. «Es<br />

ist für die Jugendlichen ein unvergessliches<br />

Erlebnis gewesen, hier oben eine Woche<br />

zu wohnen und zu arbeiten», sagte Klassenlehrer<br />

Matthias Vogel gestern an einer<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Medienorientierung. Die 11- bis 16-Jährigen<br />

lernten die Unterkonstruktionen auf den<br />

Schrägdächern zu montieren, die Panels zu<br />

befestigen und zu verkabeln und schliesslich<br />

die Anlage ans Netz anzuschliessen.<br />

Laut Markus Gisler von der Solarfirma Megasol<br />

wird der Strom ins öffentliche Netz<br />

gespiesen. Stromkonsumenten können<br />

diesen in Form von Solarvignetten kaufen.<br />

«Mit diesen Vignetten kann ein Laptop mit<br />

Strom versorgt werden. In Zukunft sollen<br />

auch Handys mit diesem Strom aufgeladen<br />

werden», so Gisler.<br />

Bereits 177 Anlagen<br />

Die Installierung der Fotovoltaikanlage<br />

durch Jugendliche ist im Rahmen von<br />

«JugendSolarProjekt» von Greenpeace<br />

Schweiz zu Stande gekommen. Mit der<br />

Solaranlage im Obdorf in Schwyz konnten<br />

mit Hilfe von Jugendlichen aus der ganzen<br />

Schweiz bereits 177 Solaranlagen dieser<br />

Art installiert werden. «Mit dem Projekt<br />

verfolgt Greenpeace das Ziel, Jugendliche<br />

für die Möglichkeiten der Solarenergie zu<br />

sensibilisieren und die Schweiz unabhängiger<br />

von nicht erneuerbaren Energieformen<br />

zu machen», so die Verantwortlichen. Mit<br />

dem «JugendSolarProjekt» sind im Kanton<br />

Schwyz bereits andere Anlagen gebaut<br />

worden. So zum Beispiel beim Schulhaus<br />

in Schwyz und in Buttikon.<br />

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Dario Ruiz<br />

Lernpartner<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria<br />

Herisau<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Secundaria Herisau<br />

Slackline und Kybunmatten - unser neues Lernatelier<br />

Im Herbst dieses Jahres hat unser <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> neuen Raum erhalten,<br />

so dass jetzt alle drei Secundaria-Teams<br />

in einem Grossraumbüro zu <strong>Haus</strong>e sind.<br />

Dieses wurde neu gestaltet und aufgeteilt.<br />

Speziell daran ist, dass wir nun an den<br />

Lerninseln und in den Inputzimmern auf<br />

Kybunmatten stehen können. Darauf lässt<br />

sich wippen und weich stehen und ausserdem<br />

stärken sie die Rückenmuskulatur.<br />

Von Kybun haben wir auch ein Laufband,<br />

auf welchem im Gehen gelernt werden<br />

kann: Auf einer grossen Ablage wird das<br />

Heft oder Buch deponiert und dann kann in<br />

Bewegung geschrieben werden. Ein Raum<br />

ist noch nicht fertig gedacht. Bisher ist<br />

dort eine Slackline gespannt, um darauf zu<br />

balancieren. Das Kunstteam der Futuraabteilung<br />

hat bei uns eine Umfrage gemacht,<br />

was wir vermissen oder wünschen, und<br />

nun sind sie dran, diesen Bereich zu gestalten.<br />

Ganz neu ist auch seit den Herbstferien,<br />

dass beide Lernateliers, das der<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria und das der <strong>SBW</strong> Futura,<br />

Das neue Lernatelier der <strong>SBW</strong> Secundaria in Herisau. (Bild: Urs Irniger)<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Schuh-freie Zonen sind. Alle haben das<br />

gut aufgenommen, nur anfangs hatte man<br />

manchmal etwas kalte Füsse.<br />

Worüber ich sehr staune, ist, dass trotz der<br />

vielen Lernpartner im IL ein so geringer<br />

Lärmpegel herrscht. Mir persönlich gefällt<br />

die Atmosphäre, der grosse Raum und<br />

der Sichtkontakt mit so vielen arbeitenden<br />

Kollegen und Kolleginnen. Auch finde ich<br />

es spitze, dass wir jederzeit einen Input<br />

bestellen können, der nach Möglichkeit<br />

schnell angeboten wird. Ebenfalls gut gefällt<br />

mir das neue Angebot unserer CréAktivas.<br />

Darin hat es für jeden etwas: Der eine<br />

mag sich künstlerisch betätigen, der andere<br />

sportlich, ein dritter vielleicht in einem<br />

neuen Fachgebiet oder ein vierter plant ein<br />

eigenes Projekt. Ebenso finde ich Spezialfächer<br />

super, die es in der öffentlichen Schule<br />

nicht gibt, zum Beispiel Methodenkompetenz,<br />

oder das Soziale Lernen. Mir gefällt<br />

es gut an der <strong>SBW</strong> Herisau und ich kann es<br />

wirklich weiter empfehlen.<br />

Seite 19 von 48


Mirko Spada<br />

Lernhausleiter<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria<br />

und NET - Nationale<br />

Elitesportschule<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Secundaria Romanshorn<br />

<strong>SBW</strong> bewegt<br />

Seit meiner Kindheit bin ich bewegt und<br />

habe mehrere Sportarten ausgeübt. Als<br />

ehemaliger Leistungssportler im 10-Kampf<br />

habe ich gelernt, wie der Körper auf<br />

verschiedene Intensitäten und Bewegungsumfänge<br />

reagiert. An der Nationalen<br />

Elitesportschule Thurgau (NET) bin ich<br />

seit mehr als 7 Jahren der Gesamtleiter<br />

und erlebe dort, wie Jugendliche mit zwei<br />

Trainingseinheiten pro Tag das Lernpensum<br />

optimal unter einem Hut bringen können.<br />

Auch habe ich mich an verschiedenen<br />

Bewegungsprojekten (z.B. als Projektleiter<br />

<strong>des</strong> KidsFundament in Kreuzlingen – in<br />

Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital<br />

Münsterlingen, PH TG und Lukas Zahner,<br />

KISS Basel und Aktive Kindheit so wie Talent<br />

Eye) beteiligt und kenne alle grösseren<br />

Schweizer Projekte zum Thema Bewegung-<br />

Schule-Gesundheit.<br />

Die meisten LernpartmerInnen der <strong>SBW</strong><br />

Secundaria Romanshorn, wo ich seit April<br />

2008 die Schulleiterfunktion zusammen mit<br />

Frau Sandra Kamm Jehli innehabe, kommen<br />

von weit her. Ihr einfacher Fahrtweg<br />

beträgt vom Wohnort bis zur Schule mehr<br />

als 40 Minuten. Sie bleiben dann den ganzen<br />

Tag in der Schule (08.00 Uhr bis 16.30<br />

Uhr) - 5 Tage die Woche, während 38 Wochen<br />

pro Jahr. Die meisten Jugendlichen<br />

bewegen sich unter der Woche sehr wenig<br />

und sehr viele ernähren sich tagsüber nicht<br />

ausgewogen und ausreichend.<br />

Mit dem Projekt „<strong>SBW</strong> bewegt!“ beabsichtigen<br />

wir, in den kommenden Jahren viele<br />

Ziele zu erreichen und eine umfassende<br />

und optimal bewegte gesunde Schule zu<br />

werden.<br />

Gesellschaftliche Wandlungsprozesse<br />

haben zu einer Veränderung der Lebensbedingungen<br />

und Lebensumwelt der<br />

Jugendlichen geführt. Insbesondere sind<br />

die Bewegungsräume und damit auch die<br />

Aktivitäten der Jugendlichen heute gänzlich<br />

anders als früher (mehr PC Konsum und<br />

mehr Beton). Aber auch die Essgewohnheiten<br />

haben sich verändert und dazu geführt,<br />

dass sich der Gesundheitszustand der<br />

Jugendlichen insgesamt verschlechtert hat.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Als Folge davon sind mehr Jugendliche als<br />

früher nicht mehr so beweglich, haben eine<br />

schlechte Körperhaltung, weniger Ausdauer<br />

und sind übergewichtig. Die zunehmend<br />

fehlenden motorischen Erfahrungen führen<br />

auch zu Defiziten in der kognitiven Entwicklung.<br />

Viele Jugendliche können in diesem<br />

Zustand nicht mehr aus dem Vollen schöpfen.<br />

Sind unkonzentiert und werden als<br />

„leistungsschwach“ eingestuft.<br />

Als Co-Schulleiter der <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

in Romanshorn musste ich in den letzten<br />

Monaten viele solcher Fälle miterleben:<br />

LP A, nimmt täglich Ritalin, kommt um<br />

08.10 Uhr ins Lernhaus. Da wir erst um<br />

08.45 Uhr beginnen, spielt LP A mit<br />

seinem iPod ein „Ballergame“ - gleichzeitig<br />

hört er schnelle Musik. LP A hat<br />

nicht gefrühstückt. Kurz bevor LP A in den<br />

Unterricht geht, trinkt er einen Energydrink,<br />

damit er konzentrierter und fitter ist. In<br />

der grossen Morgenpause isst LP A einen<br />

Schoko-Croissant und trinkt nochmals<br />

einen Energydrink. In der Mittagspause<br />

verpflegt sich LP A mit einem Hotdog und<br />

Eistee. Danach checkt er seine e-Mails<br />

und SMS am Handy und evtl. hat er noch<br />

Zeit für ein weiteres Spiel auf dem iPod.<br />

Am Nachmittag nimmt LP A während der<br />

Pause einen Schokoladenriegel und einen<br />

Energydrink zu sich. Die Heimfahrt mit dem<br />

Zug dauert ca. eine Stunde. Die Zeit im Zug<br />

wird mit Süssigkeiten verkürzt. Zu <strong>Haus</strong>e<br />

angekommen will LP A noch ca. zwei<br />

Stunden mit seinem Lieblings-PC-Spiel<br />

verbringen (z.B. „War of Craft II“). Danach<br />

ist es Zeit für eine warme Mahlzeit. Später<br />

noch fernsehen und um ca. 22.30 Uhr geht<br />

LP A ins Bett.<br />

Solche Beispiele sind kein Einzelfall. Leider!<br />

Für mich als Schulleiter gehören sie<br />

zur Tagesordnung. Wie soll hier der LP A<br />

noch optimal leisten können? Wie sollen<br />

wir Lernbegleiter/Innen unserem Auftrag<br />

gerecht werden?<br />

Die Lösung finden Sie im nächsten <strong>Kurierdienst</strong><br />

oder sie fragen bereits einen LP aus<br />

der Sek Romanshorn. Wir haben mit der<br />

Umsetzung bereits begonnen.<br />

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Nicole Candrian<br />

Abteilungsleiterin<br />

Marketing<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Secundaria Romanshorn<br />

Vom Floh im Ohr und 4 Kindern im Zoo<br />

Die <strong>SBW</strong> Secundaria in Romanshorn<br />

wurde letzte Woche zur Kommandozentrale<br />

für aussergewöhnliche Bege(h)gnungen.<br />

Unter dem Motto «Bege(h)gnungen» fanden<br />

in der <strong>SBW</strong> Secundaria Romanshorn<br />

viele aussergewöhnliche Projekte statt. Die<br />

Idee: Aus verschiedenen Begegnungen mit<br />

Menschen aus dem Alltag sollen sich Projektideen<br />

entwickeln, die dann gemeinsam<br />

im Frühling 2010 realisiert werden. Aber<br />

auch der kommende Weihnachtsmarkt<br />

spornte die über 70 Lernpartner (Schüler)<br />

zu Kreativleistungen an. Werfen wir doch<br />

mal einen Blick in die Projekte und Bege(h)gnungen:<br />

Mit grossem Interesse folgten die Lernpartner<br />

Anfangs der Woche den fesselnden<br />

und zugleich bewegenden Erzählungen<br />

eines heroinabhängigen Mannes und einer<br />

HIV-infizierten Frau. Zum Erstaunen der<br />

Jugendlichen wurden ihre Fragen mit aller<br />

Offenheit beantwortet.<br />

Vier Kinder im Zoo<br />

Manuel, Lucas, Sebastian und Denant, die<br />

vier Jüngsten der <strong>SBW</strong> Secundaria planen<br />

Das Fenster wird zur Feedback-Tafel (Bild: Manuela Isenring)<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

ihr ganz eigenes Projekt. Sie möchten im<br />

März kommenden Jahres einem Kindergarten<br />

den Tierli Walter Zoo vorstellen. In<br />

Eigenregie haben sie telefoniert und eingeladen.<br />

Die Route ist ausgewählt, begangen<br />

und nun werden kuriose Tiergeschichten<br />

erforscht, die während der Führung dann<br />

zum Besten gegeben werden.<br />

Einmal pro Woche hilft die <strong>14</strong>jährige Carla<br />

im Evangelischen Altersheim in Arbon.<br />

Durch diese Beziehung entstand der<br />

dortige Besuch von fünf Jugendlichen.<br />

Sie erlebten einen lustigen Tag mit den<br />

Bewohnern und heckten schon erste<br />

Überraschungen für den März aus. Auch<br />

mit der Pro Infirmis Thurgau-Schaffhausen<br />

sind schon einige konkrete Ideen zu ihrem<br />

Jubiläum entstanden.<br />

In verschiedenen Kinderhorten fand<br />

derweil ein erstes Kennenlernen statt.<br />

Nach anfänglichen Berührungsängsten<br />

beiderseits, legte sich die Scheu und der<br />

Spielspass nahm seinen Lauf. Aus diesen<br />

Begegnungen entstanden beispielsweise<br />

Osterbastelnachmittage und ein Osterbrunch,<br />

welche von den Lernpartnern<br />

geplant und durchgeführt werden.<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Secundaria Romanshorn<br />

Ganz konzentriert kommt die Geschichte vom Papier auf die CD<br />

Feedbacks auf dem Fensterbuch<br />

Damit alle auf dem Stand der Dinge waren,<br />

wurden täglich die Eindrücke und Erlebnisse<br />

auf die zum Feedback-Buch umfunktionierten<br />

Fensterfronten <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> aufgeschrieben. So konnte sich<br />

auch je<strong>des</strong> Nicht-Projektmitglied laufend<br />

informieren und las einiges aus neuer<br />

Perspektive.<br />

Der Floh im Engelsohr<br />

Die Gruppen, die sich für den Weihnachtsmarkt<br />

verantwortlich zeichnen waren auch<br />

sehr fleissig. Gleichzeitig entstanden kunstvolle<br />

Krippen, Windlichter, Weihnachtskarten<br />

und süsse Weihnachtskonfitüre, genau<br />

richtig für die kalte Jahreszeit. Selbstverständlich<br />

darf in der heutigen medialen<br />

Welt eine CD nicht fehlen. Die Geschichte<br />

über den Floh im Engelsohr entstand an<br />

einem Morgen im Tonstudio. Dass die<br />

Produktion einer Weihnachts-CD nicht von<br />

heute auf morgen passiert, mussten auch<br />

Nicola und Jeremy feststellen. Die beiden<br />

waren verantwortlich für deren Inhalt und<br />

die Hülle. Unterstützt wurden sie dabei von<br />

einer Grafikerin und einem Tontechniker.<br />

<strong>14</strong> LernpartnerInnen leisteten ihren Beitrag<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

für die eigene CD mit erfundenen Geschichten<br />

und Liedern. Spontanvorschläge<br />

wie die Untermalung mit Musik durch<br />

Gitarrenklänge wurden dankend angenommen.<br />

Selbst die uncoolen Sachen wie:<br />

Cover schneiden, falzen und verpacken<br />

wurden mit Stolz gemacht.<br />

Verkauft werden diese Produkte am Weihnachtsmarkt<br />

in Amriswil am Samstag, 05.<br />

Dezember 2009. Der Erlös wird einerseits<br />

für die Realisation im März 2010 benötigt,<br />

andererseits kommt ein Teil sozialen Einrichtungen<br />

zu Gute.<br />

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Mark Riklin<br />

Geschichtenkurier<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau/Romanshorn<br />

Steh-Lounge, Fastfood-Fruits und Kaugummi-Parkplatz<br />

ROMANSHORN/HERISAU – Als Auftaktveranstaltung<br />

<strong>des</strong> Ideen-Wettbewerbs<br />

„FutureScouts“ der FHS St.Gallen<br />

fanden an der <strong>SBW</strong> Futura in Herisau<br />

und Romanshorn „FutureDays“ statt.<br />

Eindrücke vor Ort.<br />

Zollhaus, erste Etage, kurz vor 9 Uhr. Das<br />

Lernatelier der <strong>SBW</strong> Futura hat sich für einmal<br />

in einen Vorlesungssaal mit Seesicht<br />

verwandelt, in Erwartung eines hochkarätigen<br />

Gastes: Professor Sebastian Wörwag,<br />

Rektor der FHS St.Gallen, Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften, hat für ein<br />

öffentliches Impulsreferat über die Welt im<br />

Jahre 2020 zugesagt. 50 Jugendliche <strong>des</strong><br />

9./10. Schuljahrs lassen sich einführen in<br />

sieben Zukunftsbereiche und Herausforderungen,<br />

mit denen sich unsere Gesellschaft<br />

konfrontiert sieht: Wie kann im Alltag Wasser<br />

gespart, wie Littering reduziert und wie<br />

das Strassensystem entstopft werden?<br />

Initialzündung<br />

„Es gibt viel zu tun“, sagt FHS-Rektor Wörwag<br />

abschliessend, und motiviert die Jugendlichen<br />

dazu, FutureScouts zu werden,<br />

die sich als Spurensucher, Fährtenleser,<br />

Fahnder, Forscher und Erfinder auf den Weg<br />

machen, die Zukunft zu lesen und mitzugestalten.<br />

Eine Einladung, die Mirella Ryser,<br />

Leiterin der <strong>SBW</strong> Futura in Romanshorn,<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

liebend gerne annimmt: „Die Zukunft ist<br />

unser Thema, die Zukunft der Jugendlichen<br />

und diejenige unserer Gesellschaft.“ Der<br />

heutige FutureDay diene als Initialzündung,<br />

erste Ideen für eine lebenswerte Zukunft<br />

zu entwickeln, die in der Folge in Eigenregie<br />

weiterverfolgt werden könnten.<br />

Speicherkarte fürs Gehirn<br />

Auch in Herisau finden FutureDays statt,<br />

85 Jugendliche <strong>des</strong> 9./10. Schuljahrs lassen<br />

sich auf das anspruchsvolle Experiment ein.<br />

„Das Kreieren aussergewöhnlicher Ideen<br />

erfordert aussergewöhnliche Wege und<br />

Methoden“, sagt Stefan Gander, Leiter der<br />

<strong>SBW</strong> Futura in Herisau. In einem Worldcafé<br />

treffen sich die Jugendlichen in einzelnen<br />

Zukunftsbereichen wie Umwelt, Mobilität<br />

oder Gesellschaft. An jedem Tisch sitzt ein<br />

Gastgeber, der erste Assoziationen und<br />

Ideen festhält: ein i-Tisch, eine Speicherkarte<br />

fürs Gehirn, eine Schule ohne Lehrer?<br />

Bis das Klingelzeichen ertönt, sich die Denkrunde<br />

auflöst und am nächsten Tisch neu<br />

formiert. Die Gäste werden zu Reisenden,<br />

Schlüsselideen, Themen und Fragen im<br />

Gepäck, die im neuen Zukunftsbereich neu<br />

verlinkt werden.<br />

Alltagsinnovationen<br />

24 Stunden später. Die Nervosität der jungen<br />

FutureScouts steigt. Kamera, Mikrofon<br />

FutureScouts gesucht: Sebastian Wörwag, Rektor der FHS St.Gallen beim Impulsreferat (Bild: Andreas Peter)<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau/Romanshorn<br />

Der Jugend eine Stimme geben: Nico Wyss (16), Präsident der Schülerregierung (<strong>SBW</strong> Futura) im Interview (Bild:<br />

Andreas Peter)<br />

und Scheinwerfer sind positioniert, die<br />

Filmcrew von Marco Hess (video-artwork)<br />

ist aufnahmebereit. Vor laufender Kamera<br />

werden dem Leiter <strong>des</strong> Innovationszentrums<br />

der FHS St.Gallen, Professor Urs<br />

Guggenbühl, die ersten Ideen präsentiert.<br />

Muriel Bruderer (16) serviert auf einem Tablett<br />

eine gesunde Fast-Food-Variante: ein<br />

Apfel-Hamburger, ein Bananen-Hotdog und<br />

Ketchup aus Johannisbeersaft. Tobin Grand<br />

(16) wirbt für eine neue Verkehrstafel an<br />

Schulen und Bahnhöfen: ein Kaugummi-<br />

Parkplatz, auf dem die klebrigen Reststoffe<br />

entsorgt werden können. Und auch Luca<br />

Hediger (17) lässt sich vom Alltag inspirieren:<br />

eine Stehlounge im öffentlichen<br />

Pendlerverkehr, eine Art dritte Klasse zu<br />

Stehplatz-Preisen.<br />

Professionelles Coaching<br />

Gespannt erwarten die jugendlichen<br />

Erfinder das Feedback <strong>des</strong> Profis. Andreas<br />

Peter, Projektleiter <strong>des</strong> Ideenwettbewerbs<br />

„FutureScouts“, zeigt sich überrascht über<br />

die Fülle an Ideen, die in so kurzer Zeit<br />

entstanden ist. Gleichzeitig animiert er die<br />

Jugendlichen, an ihren Visionen dranzubleiben.<br />

Bereits für die kommende Woche<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

stellt Peter kostenlos ein professionelles<br />

Coaching in Aussicht, um die Ideen nicht<br />

versanden zu lassen. „Ein solches Angebot<br />

zeigt, dass wir und unsere Ideen ernst<br />

genommen werden“, sagt Nico Wyss (16),<br />

Schülerrats-Präsident der <strong>SBW</strong> Futura,<br />

im Interview mit der Filmcrew von videoartwork.<br />

In der Hoffnung, dass die eine<br />

oder andere Idee bei der FHS St.Gallen auf<br />

Interesse stösst.<br />

Interviews und erste Auskopplungen <strong>des</strong><br />

Films unter:<br />

www.video-artwork.ch/futurescouts<br />

Ideen-Wettbewerb für Jugendliche<br />

Während unzählige Experten ihre Meinung<br />

zur Gestaltung unserer künftigen Welt<br />

kundtun, bleibt eine Stimme ungehört: die<br />

Stimme der Jugend. Der Ideenwettbewerb<br />

„FutureScouts“ der FHS St.Gallen bietet Jugendlichen<br />

im Alter zwischen 15 und 20 Jahren<br />

die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden<br />

und ihre Ideen einer lebenswerten Zukunft<br />

bis Ende November 2009 einzureichen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.fhsg.ch/futurescouts<br />

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Mark Riklin<br />

Geschichtenkurier<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau<br />

Im ratternden Takt <strong>des</strong> Zuges<br />

HERISAU. – Unter Leitung von Roman<br />

Rutishauser wagten diesen Herbst 15<br />

Jugendliche <strong>des</strong> künstlerischen Weiterbildungsjahres<br />

<strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> Herisau (<strong>SBW</strong> Futura) ein musikalisches<br />

Experiment der besonderen<br />

Art: eine Bahnoper in einem fahrenden<br />

Gepäckwagen.<br />

Querceto, ein kleines Weindorf in der<br />

Toskana. Mit einer halben Stunde Verspätung<br />

nähert sich die Dorfbevölkerung dem<br />

rustikalen Kornspeicher, wo an diesem<br />

Abend eine ganz besondere Uraufführung<br />

stattfindet: die Oper „Orpheus & das<br />

lächelnde Ei“, komponiert vom Herisauer<br />

Musiker Roman Rutishauser, aufgeführt<br />

von 15 Jugendlichen <strong>des</strong> künstlerischen<br />

Weiterbildungsjahres <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> Herisau.<br />

Simulation eines Gepäckwagens<br />

Das internationale Publikum – neben Einheimischen<br />

eine Hand voll Franzosen und<br />

eine deutsche Reisegruppe auf Degustationstour<br />

– trifft auf eine ungewohnte<br />

Bühne: Mit Schnur sind auf dem Boden<br />

die Ausmasse eines SBB-Gepäckwagens<br />

ausgelegt, die Zuschauer sitzen in unmittel-<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

barer Nähe der auftretenden Akteure. Hier<br />

wird simuliert, was nur zwei Wochen später<br />

im Rheintal-Express zwischen St.Gallen<br />

und Chur Premiere feiert: eine Bahnoper<br />

durch eine fahrende Unterwelt. Kein<br />

leichtes Unterfangen, schaukelt und lärmt<br />

es doch heftig im Gepäckwagen. Trotzdem<br />

haben sich Roman Rutishauser und Felix<br />

Gemperle, SBB-Leiter Verkauf & Services<br />

der Region Säntis-Bodensee, nach einer<br />

Probefahrt entschieden, das Experiment zu<br />

wagen.<br />

100 Seiten Partitur<br />

Roman Rutishauser liebt sie, die unkonventionellen<br />

Bühnen: sei es – wie diesen<br />

Sommer – ein schwanken<strong>des</strong> Floss, ein<br />

Sandstrand am Meer oder die Geleise an<br />

einem Bahnhof, wo nachts um 2 Uhr ein<br />

Requiem aufgeführt wird und das Einfahren<br />

<strong>des</strong> ersten Zuges den Schlussakkord<br />

bildet. Dieses Mal soll es ein verdunkelter<br />

Gepäckwagen sein, der mitten durch das<br />

Rheintal pfeift. In zwei Dutzend Nachtschichten<br />

hatte Rutishauser die Oper seinen<br />

Schützlingen auf den Leib geschrieben,<br />

jeder und jedem nach seinen Fähigkeiten.<br />

Fast 100 Seiten Partitur sind für die zehn<br />

Stimmen entstanden, von Gesang, Piano<br />

Roman Rutishauser und sein Bahn-Orchester <strong>des</strong> künstlerischen Weiterbildungsjahres, <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

Herisau (Bild: Patrik Riklin)<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau<br />

und Schlagzeug bis zu Harfe oder Hackbrett.<br />

Zwei Kunstwochen in der Toskana<br />

mussten reichen, Musik (Roman Rutishauser)<br />

und Choreographie (Cordelia Alder)<br />

einzustudieren und aufeinander abzustimmen.<br />

Mobiler Stromgenerator<br />

Ende Oktober ist es soweit, mitten auf<br />

Bahnsteig 2 erklingen Opernklänge.<br />

Öffentlichen Blicken ausgesetzt singt sich<br />

das rollende Orchester ein, die Akustik<br />

der St.Galler Bahnhofs-Kathedrale aufnehmend.<br />

Kurz vor zehn Uhr fährt auf Gleis 2<br />

der Rheintal-Express ein. Sieben Minuten<br />

verbleiben, die fahrende Bühne zu beziehen<br />

und den mobilen Stromgenerator in<br />

Gang zu setzen. Aus der Zugführer-Kabine<br />

erklingt eine jugendliche Stimme: Eleonora<br />

Nägele (16) macht Reisende via Lautsprecher-Durchsage<br />

darauf aufmerksam, dass<br />

heute ein gültiges Bahnticket freien Zugang<br />

zur Bahnoper ermöglicht, für Schnellentschlossene<br />

im hintersten Waggon bitte.<br />

Ballett der Oberflächen<br />

10 Uhr 03. Der Pfiff <strong>des</strong> Zugführers auf<br />

dem Bahnsteig wird zum ersten Ton der<br />

Oper, fahrplangemäss beginnt der Regio-<br />

Express anzurollen. Roman Rutishauser<br />

versetzt eine Klangschale in Schwingung,<br />

während 15 Ballett-Tänzerinnen als Puppen<br />

die Bühne betreten und im Schein poetischer<br />

Notenpult-Lämpchen ins Orchester<br />

klettern. Der Zug gewinnt an Fahrt, ebenso<br />

„das Ballett der Oberflächen“. Die Zugskomposition<br />

knarrt und knackt, Notenständer<br />

nicken, die Stühle <strong>des</strong> Publikums<br />

wippen im Rhythmus <strong>des</strong> Zuges, bis zum<br />

ersten Halt. Der Zufall will es, dass das<br />

Harfensolo (Annina Frey) in die Stille <strong>des</strong><br />

Bahnhofs St.Fiden fällt, ein herzöffnender<br />

Moment.<br />

Am Grab der Eiridiche<br />

Der Zug setzt sich wieder in Bewegung<br />

und bringt das Ballett ins Schwanken, ein<br />

Balanceakt. Für den wankenden Orpheus<br />

wird das Publikum zum Auffangbecken, die<br />

Zuschauenden zu Trauergästen am Grab<br />

der Eiridiche. Inzwischen ist der Gepäck-<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

wagen in UV-Licht gehüllt, Schreiben kaum<br />

mehr möglich. Wo wir uns wohl befinden?<br />

Vorübergehend geht jede Orientierung<br />

verloren. Der Zug spielt mit. Er pfeift,<br />

quietscht, ächzt und krächzt. Lampen für<br />

Bauarbeiter heulen auf, das Tunnel rauscht,<br />

entgegenfahrende Züge lassen die Unterwelt<br />

tosend erzittern. Ein Experiment<br />

voller Herausforderungen und Störungen,<br />

die keine sind: umfallende Notenständer,<br />

ausfallende Mikrofone, beengende Raumverhältnisse.<br />

„All dies gehört zu Orpheus‘<br />

Unterwelt“, sagt Roman Rutishauser: „Die<br />

Kunst besteht darin, mit den Bewegungen<br />

<strong>des</strong> Zuges mitzugehen, sich als Teil <strong>des</strong><br />

Wagens zu verstehen und alles aufzunehmen,<br />

was der Zug und die Umgebung an<br />

Geräuschen liefert.“<br />

Fantasie als Ausweg<br />

Ei ridi che ti passa! Nach 30 Minuten<br />

nähert sich die Oper dem Ende entgegen.<br />

Gäbe es nicht die listige Schlangthasie, das<br />

Stück würde so traurig enden, wie man es<br />

aus der Opernwelt kennt. Von den Jugendlichen<br />

beraten, fand Rutishauser ein überraschen<strong>des</strong><br />

Ende: Mit Fantasie lasse sich oft<br />

ein (Aus)-Weg finden, Kunst könne so ein<br />

Weg sein. Unter dem Applaus <strong>des</strong> Adhoc-<br />

Publikums kommt der Zug zum Stillstand.<br />

Fahrplanmässig steigen die Zaungäste<br />

wieder auf aus der Unterwelt. Von Inhalt<br />

und Form der Bahnoper sei sie gleichermassen<br />

überwältigt, sagt eine Reisende,<br />

auch wenn eine der Tänzerinnen ihre Kunst<br />

auf ihrer Zehenspitze ausgetragen habe.<br />

Zeitgefühl verloren<br />

„Experiment Bahnoper gelungen“ heisst<br />

es ein paar Tage später auf Seite 2 der<br />

Rheintalischen Volkszeitung. Und auch für<br />

die jugendlichen Akteure waren die acht<br />

Aufführungen im UV-Licht einer fahrenden<br />

Bühne ein einmaliges Erlebnis. Zwischendurch<br />

habe er jegliches Zeitgefühl verloren,<br />

sagt „Orpheus“ Sylvain Schaeffer (16). Die<br />

grösste Herausforderung sei gewesen,<br />

bei so viel Ablenkung die Konzentration<br />

aufrecht zu halten und bei der Sache zu<br />

bleiben. Ein Lernfeld mitten im Leben.<br />

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Mark Riklin<br />

Geschichtenkurier<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau<br />

Nachgefragt - Interview mit Felix Gemperle, SBB<br />

Warum hat sich die SBB auf das Projekt<br />

Bahnoper eingelassen?<br />

Felix Gemperle: Viele Kunden reisen mit<br />

der SBB zu Kulturveranstaltungen. Zudem<br />

sind wir ein Betrieb, der sehr viel<br />

Engagement in die Ausbildung steckt. Bei<br />

diesem Projekt wurden diese Themen ideal<br />

miteinander verbunden. Wir konnten eine<br />

fahrende Bühne zur Verfügung stellen, und<br />

unsere Kunden hatten die Gelegenheit,<br />

eine Bahnfahrt einmal auf ganz andere Art<br />

zu erleben. Es war uns ein Vergnügen, den<br />

Jugendlichen diese einmalige Plattform zur<br />

Verfügung zu stellen. Die positiven Reaktionen<br />

vom Publikum und den Medien sind<br />

natürlich auch für die SBB ein Gewinn.<br />

Welche Hürden mussten hinter den<br />

Kulissen übersprungen werden, um ein<br />

solches Projekt überhaupt möglich zu<br />

machen? Welches waren die schwierigsten<br />

Prüfsteine?<br />

Felix Gemperle: Eine grosse Herausforderung<br />

war, die Logistik mit vertretbarem<br />

Aufwand zur Verfügung zu stellen. Wir haben<br />

das gelöst, in dem wir als „Probelokal“<br />

Felix Gemperle, SBB-Leiter Verkauf & Services Region Säntis-Bodensee (pd)<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

vorübergehend einen zusätzlichen Gepäckwagen<br />

eingesetzt haben. Dieser konnte<br />

dann kurzfristig beim entsprechenden Zug<br />

angehängt werden. Weitere Hürden waren<br />

die Sicherheit sowie die rechtliche Situation.<br />

Diese Fragen mussten einwandfrei<br />

geregelt werden. Zudem sind auch Kosten<br />

entstanden, unter anderem die sogenannte<br />

Trassengebühr, eine Art Gleismiete: Für<br />

jeden Wagen bezahlen wir pro gefahrenen<br />

Kilometer einen Betrag für die Benützung<br />

der Gleisinfrastruktur.<br />

Wie hast du die Aufführung im Gepäckwagen<br />

erlebt?<br />

Felix Gemperle: Die Aufführung war einmalig.<br />

Zwei Sachen haben mich besonders<br />

beeindruckt. Einerseits die Leistung der<br />

Jugendlichen. Sie haben in den Bereichen<br />

Schauspiel, Orchester und Gesang wirklich<br />

überzeugt. Andererseits das Stück selbst,<br />

welches gerade auch durch die erschwerten<br />

Bedingungen (enger Wagen / Umgebungslärm<br />

und Bewegung) noch stärker<br />

gewirkt hat. Ein grosses Kompliment an<br />

Roman Rutishauser und all die jungen<br />

Talente.<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau<br />

Wörtlich: Weitere Statements auf www.art-tv.ch<br />

Doch, das sollte gehen<br />

Annina Frei, Harfenspielerin<br />

Zuerst dachte ich, das geht doch gar nicht,<br />

eine Oper in einem Gepäckwagen aufzuführen,<br />

und schon gar nicht in einem<br />

fahrenden. Beim Proben wurde mir immer<br />

klarer: Doch, das sollte gehen.<br />

Freudig erschüttert<br />

Roman Rutishauser, Komponist der Bahnoper<br />

Ich glaub, ich hab als Kind zu wenig Eisenbahn<br />

gespielt. Jetzt muss ich all das nachholen.<br />

Die Bahn ist ein Partner, mit ihren<br />

Bewegungen, Geräuschen und „Störungen“.<br />

Beim Schreiben der Musik habe ich<br />

mich gefragt: Wie ist es, wenn diese Musik<br />

überlagert wird vom Kreischen der Bremsen.<br />

Mit den Jugendlichen herauszufinden,<br />

ob so etwas überhaupt möglich ist. Erst hat<br />

es nur im Kopf funktioniert. Jetzt bin ich<br />

freudig erschüttert, dass es möglich ist.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Absolut überrascht<br />

Rolf Immler, Besucher der Bahnoper<br />

Für mich ist es faszinierend zu sehen, wie<br />

mit Jugendlichen neue, unkonventionelle<br />

Wege begangen werden. Ich bin absolut<br />

überrascht: In einem solch unmöglichen Umfeld<br />

eine so fantastische Oper zu inszenieren.<br />

Entfliehen unmöglich<br />

Ruedi Gasser, <strong>SBW</strong>-Botschafter<br />

Beim Einsteigen in den verdunkelten Gepäckwagen<br />

konnte ich mir kaum vorstellen, dass<br />

diese engen Platzverhältnisse einen Opernauftritt<br />

zuliessen. Ich stellte mir das Rattern<br />

<strong>des</strong> fahrenden Zuges vor, Akteure die sich<br />

dazu sprechend, singend, gar tanzend bewegten.<br />

Dann setzte sich der Zug in Bewegung,<br />

gleichzeitig setzte die Musik ein. Ein<br />

Moment, der mich bewegte. Kein Entfliehen<br />

(nicht mal gedankliches) war mir möglich. Ich<br />

fühlte mich als der Teil der Aufführung.<br />

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Werner Petraschke<br />

Lernbegleiter<br />

Gestalterischer Vorkurs<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Romanshorn<br />

Das Ein- und wieder Auftauchen lohnt sich!<br />

In der „Lagune“ wird nicht nur mit<br />

Wasser gespielt, sondern vor allem nach<br />

Perlen getaucht.<br />

Autonomes Lernen in gestalteter Umgebung<br />

will geübt werden. Um die im Zentrum<br />

stehenden Lernenden individuell zu<br />

fördern, lernen wir in unseren Lernhäusern<br />

auf differenzierte Weise.<br />

Individuelle Lernwege führen im optimalen<br />

Fall zu einer Wunschlehre, Maturität oder<br />

Perspektiven, welche im Laufe der Zeit erst<br />

im Bewusstsein aufleuchten und bis anhin<br />

unbekannte Möglichkeiten aufzeigen.<br />

Das künstlerische Tun mit seinen vielseitigen<br />

Facetten aktiviert auf spielerische<br />

Weise brachliegen<strong>des</strong> Fantasiepotential.<br />

Die auf diese Weise entdeckten Gestaltungskräfte<br />

spielen bei der persönlichen<br />

Entfaltung der Lernpartner innen eine<br />

tragende Rolle.<br />

In der „Lagune“, dem Atelier für bildnerisches<br />

Gestalten in der Porte Euregio wird<br />

nicht nur mit Wasser gespielt, sondern vor<br />

allen nach Perlen getaucht. Hier werden<br />

Farben erlebt, Perspektiven angewendet,<br />

Unikate erfunden, einzigartige Objekte<br />

geboren. Verschiedene Mal- Zeichen – und<br />

Drucktechniken, sinnvoll angewendet in der<br />

Aufgabenstellung, schärfen den Blick sowie<br />

die Wahrnehmung auf das Notwendige.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Der spielerische, Lustvolle Umgang mit<br />

Papier, Leim, Stoffen sowie Materialien<br />

aller Art wird ebenso gefördert wie die<br />

leidenschaftliche Diskussion künstlerischer<br />

Fragenstellungen.<br />

All dies dient nicht zuletzt auch der Vorbereitung<br />

auf Berufsausbildungen, welche<br />

ein gesun<strong>des</strong> Fundament gestalterischer<br />

Kenntnisse voraussetzen. Oder der gezielten<br />

Vorbereitung auf die Prüfung bildnerisches<br />

Gestalten der eidgenössischen<br />

Maturität.<br />

Im gestalterischen Vorkurs werden all<br />

diese Dinge noch intensiver vertieft, auch<br />

zusätzliche Fächer, wie z.B. Fotografie oder<br />

Kunstgeschichte finden hier ihren Raum.<br />

Im gestalterischen Vorkurs treffen sich<br />

junge Menschen und Erwachsene, welche<br />

täglich die Auseinandersetzung mit Kunst<br />

suchen und das Handwerkszeug vielfältiger<br />

gestalterischer Ausdrucksmöglichkeiten<br />

lernen wollen.<br />

Immer mehr gestalterische Berufslehren<br />

setzen übrigens die Absolvierung eines<br />

gestalterischen Vorkurses voraus. Humor,<br />

Freude am Gelingen, Leistungswille und<br />

grundlegen<strong>des</strong> Interesse an der Welt sind<br />

weitere Perlen, welche in der Lagune gefunden<br />

werden können.<br />

Das Ein- und wieder Auftauchen lohnt sich!<br />

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Renata Egli-Gerber<br />

Tagblatt Thurgau<br />

Ausgabe vom 20.11.09<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Futura Romanshorn<br />

Tor zur Welt der Gestaltung<br />

Werner Andreas Petraschke, Maler aus<br />

Berlingen, führt erstmals im Zollhaus<br />

Romanshorn einen <strong>SBW</strong>-Vorkurs für Gestaltung<br />

durch. Im Kanton Thurgau ist<br />

dieses Angebot eine Neuheit.<br />

Romanshorn. Die Schule «<strong>SBW</strong> – <strong>Haus</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>» schliesst mit der Schaffung<br />

eines Vorkurses für Gestaltung eine Lücke<br />

im Thurgauer Ausbildungswesen. Für viele<br />

Lehrstellen in gestalterischen Berufen wie<br />

Fotografie, Schriftenmalerei, Graphikgewerbe<br />

und Dekoration ist ein solcher Vorkurs<br />

Voraussetzung. Er bildet somit das Tor zur<br />

Gestaltung, steht im <strong>SBW</strong>-Prospekt zu<br />

lesen.<br />

Bisher müssen aber junge Frauen und<br />

Männer, deren Berufswünsche in diese<br />

Richtung zielen, den vorbereitenden<br />

Jahreskurs in Zürich oder St. Gallen besuchen,<br />

da ein entsprechen<strong>des</strong> Angebot im<br />

Thurgau fehlt. Werner Andreas Petraschke,<br />

über die Kantonsgrenze hinaus bekannter<br />

Maler aus Berlingen, ist seit vielen Jahren<br />

«Lernbegleiter» an der <strong>SBW</strong> – so nennt die<br />

Schule ihre Lehrkräfte. Er führt seit August<br />

vergangenen Jahres erstmals den Vorkurs<br />

durch. Sein erster Schüler – in der Terminologie<br />

der <strong>SBW</strong> Lernpartner – heisst Joel<br />

Lambert.<br />

Ein erfolgreicher Pionier<br />

«Joel Lambert aus Horn ist mein Pionier»,<br />

bemerkt Werner Andreas Petraschke stolz.<br />

Der junge Mann wagte nach der Oberstufe<br />

das Experiment und unterzieht sich seit<br />

einem Vierteljahr dem anspruchsvollen<br />

Stundenplan <strong>des</strong> Vorkurses, der neben verschiedenen<br />

Formen bildnerischen Gestaltens<br />

auch Fotografieren, den Umgang mit<br />

modernen Medien sowie Französisch und<br />

Englisch umfasst. Das Schulgeld entspricht<br />

in der Höhe dem für die ausserkantonalen<br />

Institutionen.<br />

Der Idealismus <strong>des</strong> jungen Lernpartners<br />

wurde belohnt: Mit einer dicken Mappe voll<br />

Skizzen, die vor Augen führen, welche Vielfalt<br />

ein einfacher Bleistift in begabter Hand<br />

erzeugen kann, sowie mit Farb- und Perspekivestudien<br />

bewarb sich Joel um seine<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Traumstelle in einem Graphikunternehmen<br />

in Rorschach und wurde angenommen. Der<br />

künftige Lehrmeister staunte über Reichtum<br />

und Qualität <strong>des</strong> Mappeninhalts, der in<br />

so kurzer Zeit entstanden war. Idealismus<br />

ist auch beim Lernbegleiter deutlich spürbar:<br />

Werner Andreas Petraschke ist an der<br />

<strong>SBW</strong> für bildnerisches Gestalten angestellt.<br />

Er unterrichtet auch am <strong>SBW</strong>-Gymnasium<br />

Euregio und am privaten Zehnten Schuljahr<br />

der <strong>SBW</strong> Futura. Der Aufbau <strong>des</strong> Vorkurses<br />

fordert von ihm unzählige Stunden ehrenamtlicher<br />

Arbeit.<br />

Aus Unort wird Kunstort<br />

Gymnasium und Zehntes Schuljahr sind im<br />

seit 2007 renovierten alten Zollhaus, neu<br />

Porta Euregio, im Romanshorner Hafen untergebracht.<br />

Das Atelier befindet sich in der<br />

vormaligen herrschaftlichen Wohnung <strong>des</strong><br />

Zollbeamten, von der noch edle Parkettböden<br />

zeugen und aus der ein einziger Raum<br />

geschaffen wurde.<br />

Maler Petraschke schloss das damals<br />

leerstehende und zerfallende Gemäuer ins<br />

Herz und begeisterte sich für den «Unort»,<br />

den man gemieden habe. Er machte in<br />

den Räumen eine Ausstellung mit Arbeiten<br />

von Lernpartnern. Der Unort wurde zum<br />

Kunstort. Im Atelier unterrichtet er heute<br />

die Heranwachsenden, fördert die Begabten<br />

und verschafft auch weniger Begabten<br />

Erfolgserlebnisse. Seinen Unterricht will<br />

er als «eine Schule der Wahrnehmung»<br />

verstanden wissen.<br />

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Zeitungsbericht<br />

von felix.<br />

Ausgabe vom 16.11.09<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Brückenangebot<br />

Endlich WunderBar<br />

Geduld und Hartnäckigkeit zahlen sich<br />

aus! Der steinige Weg von Eva Maron<br />

und Simone Siegmann führt nun endlich<br />

geradewegs zur «WunderBar»; zu<br />

einem Hotel der besonderen Art… und<br />

zu einem Treffpunkt für Einheimische<br />

und Touristen.<br />

Bauschutt, Handwerker und Mulden weisen<br />

den Weg in Richtung «WunderBar» – dem<br />

geheimnisumwitterten Gastrobetrieb in<br />

einem Pavillon, der einst an der Landi in<br />

Zürich als Ausstellungscenter und danach<br />

lange Jahre als Saurer-Kantine diente. Mit<br />

diesem Umbau gehört auch die «Sambao»-<br />

Bar zur Vergangenheit, doch wird es nicht<br />

lange dauern, bis beim Waschplatz am See<br />

wieder ein attraktives Gastroangebot lockt.<br />

Dafür investieren Eva Maron und Simone<br />

Siegmann insgesamt 850 000 Franken, was<br />

selbstredend mit einem gewissen<br />

Risiko behaftet ist.<br />

Referenz für hilfreiche Jugendliche<br />

Eva Maron und Simone Siegmann sind<br />

sich nicht zu schade, beim Abbruch selber<br />

kräftig zuzupacken. Unterstützt werden sie<br />

von Schülern der <strong>SBW</strong> «Brückenangebot»<br />

Romanshorn und aus dem <strong>SBW</strong>-«<strong>Haus</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>» in Frauenfeld. «Diese<br />

Zusammenarbeit», so Eva Maron, «rührt<br />

von meinen letzten sechs Jahren her, als ich<br />

an der <strong>SBW</strong> als Lernbegleiterin arbeitete.»<br />

Gerade diese Privatschüler hätten eine gute<br />

Chance, mit dieser Referenz eine Lehrstelle<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

zu finden. «Wir sind sehr zufrieden mit dem<br />

Einsatz der Jugendlichen», sind sich Eva<br />

Maron und Simone Siegmann einig, «und<br />

werden jedem Einzelnen ein schriftliches<br />

Feedback geben.»<br />

Bis zu 30 Hotelbetten<br />

Endlich ist der nervenaufreibende Abnützungskampf<br />

im Wettbewerb um «Sein oder<br />

Nichtsein» der «WunderBar» vorbei, und<br />

die Energie von Eva Maron und Simone<br />

Siegmann sprüht ungebrochen. Das lange<br />

Warten bis zum (min<strong>des</strong>tens) zehnjährigen<br />

Mietvertrag mit der ZiK Immo AG hat sich<br />

gelohnt. Bis im Dezember soll der Rohbau<br />

für die «WunderBar» fertig sein, und<br />

im kommenden März rechnen die beiden<br />

Initiantinnen damit, Hotel- und Restaurantgäste<br />

mit originellen Angeboten verwöhnen<br />

zu können. Die bis zu 30 Hotelbetten<br />

sollen nicht nur Radtouristen, sondern auch<br />

Geschäftsleuten oder Feriengästen zur<br />

Verfügung stehen, und das Restaurant mit<br />

Bar und 60 Plätzen sowie die Terrasse mit<br />

weiteren 80 Plätzen im Sommer werden<br />

täglich geöffnet sein. Zum Aufgabenbereich<br />

der «WunderBar»-Crew wird auch die Aufsicht<br />

über das Saurer-Museum gehören, das<br />

am 1. Mai 2010 eröffnet werden soll. Dazu<br />

Eva Maron kurz und bündig: «Eine win-win-<br />

Situation!» – «WunderBar»: das bedeutet<br />

ein wichtiges Stück Arboner Kulturgut und<br />

Lebensfreude; nicht nur für Eva Maron und<br />

Simone Siegmann…<br />

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Monika Küble<br />

Lernbegleiterin<br />

<strong>SBW</strong> EuregioGymnasium<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> EuregioGymnasium<br />

Fantasiepotential aktivieren<br />

Am <strong>SBW</strong> Euregio-Gymnasium schlossen<br />

elf junge Erwachsene die Matura<br />

erfolgreich ab. Matura bedeute Reife<br />

nicht nur schulischer Art, sondern<br />

in einer psychischganzheitlichen<br />

Dimension.<br />

Die diesjährige Herbstprüfung der<br />

Schweizerischen Maturität fand in Bern<br />

statt, bei Sonne und blauem Himmel.<br />

Diese äusseren Bedingungen passten<br />

bestens zu den Ergebnissen <strong>des</strong> <strong>SBW</strong><br />

EuregioGymnasiums: Alle elf empfohlenen<br />

Prüfungskandidaten bestanden die Matura.<br />

Sabrina<br />

Eisenegger, Martina Felber, Lisa Frese,<br />

Stefanie Hunziker, Lisa Seydel, Gavin<br />

Bellhouse, Renato Forster, Nicolas<br />

Näf, Stefan Ott, Alexander Rohner und<br />

Beat Schönenberger dürfen sich zu den<br />

Glücklichen zählen, die den Übergang von<br />

der Schule zur Universität geschafft haben.<br />

Selbstbewusste Erwachsene<br />

Bei der Maturafeier in der «Porta<br />

Euregio», dem ehemaligen Zollhaus von<br />

Romanshorn, liess Schulleiter Herbert<br />

Lippenberger die drei Jahre, in denen die<br />

Kandidaten sich auf die Schweizerische<br />

Maturitätsprüfung vorbereiteten, noch<br />

einmal Revue passieren. Dabei machte er<br />

deutlich, dass Matura – wörtlich: Reife –<br />

eben nicht nur Reife im schulischen Sinne<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

bedeutet, sondern vor allem auch in einer<br />

psychisch-ganzheitlichen Dimension. Die<br />

ungestümen Teenager, die 2006 diesen<br />

Weg gemeinsam beschritten haben,<br />

sind inzwischen zu selbstbewussten<br />

Erwachsenen geworden.<br />

Innere Reifung<br />

Rein äusserlich machte der Schulleiter<br />

diese Entwicklung an der Kleidung der<br />

jungen Menschen fest: Sassen manche von<br />

ihnen anfangs noch als «Käpplibueben»<br />

mit der Baseballmütze schief auf dem Kopf<br />

in den Schulbänken, so traten sie nun bei<br />

der Maturafeier – zumin<strong>des</strong>t teilweise – in<br />

Anzug und Krawatte auf.<br />

Doch nicht solche Äusserlichkeiten seien<br />

das Entscheidende, sondern die innere<br />

Reifung der Maturanden, die letztlich<br />

nichts anderes als «eine Verpflichtung<br />

zum Wandel und zur fortwährenden<br />

Infragestellung der eigenen Position<br />

darstellt». Lippenberger zitierte dazu ein<br />

Gedicht von Kurt Tucholsky: «Ein neuer<br />

Mensch. Jeder geht seinem kleinen<br />

Schicksal zu. Leben ist Wandlung. Je<strong>des</strong><br />

Ich sucht ein Du.»<br />

«Die glücklich Maturierten sind „neue<br />

Menschen“ geworden, und an diesem<br />

Prozess mitgewirkt zu haben, erfüllt<br />

das ganze Team <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> Euregio-<br />

Gymnasiums mit Stolz.»<br />

Seite 32 von 48


Roger Frick<br />

Lernpartner<br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte<br />

Zwei Wochen lang flossen kreative<br />

Energien in der Porta Euregio. Die LernpartnerInnen<br />

der <strong>SBW</strong> Neue Medien AG<br />

besuchten gesamthaft drei Überbetriebliche<br />

Kurse (ÜK) und zeigten was sie im<br />

Bereich Gestaltung und Fotografie so<br />

drauf haben.<br />

Ausnahmsweise gingen alle Lernpartner-<br />

Innen der <strong>SBW</strong> Neue Medien AG nicht wie<br />

gewöhnlich die Bahnhofstraße hoch zu<br />

der <strong>SBW</strong> Neue Medien AG sondern gen<br />

Nordosten zur Porta Euregio. Was sie wohl<br />

dorthin gelockt hatte?<br />

Ganz einfach: Es waren die verschiedenen<br />

ÜK welche die LernpartnerInnen die<br />

Herbstschulferien vom 5. bis 16. Oktober<br />

besuchten, um ihre Kreativität zu fordern.<br />

Der Lehrgang 09 wurde von Katja Hurni<br />

und Michi Lio durch den ÜK Fotografie<br />

und der Lehrgang 08 von Guido Vorburger<br />

durch den ÜK Screen<strong>des</strong>ign begleitet.<br />

Für den Lehrgang 09 begann die Woche<br />

mit einigen Foto-Übungen, bis es dann<br />

schließlich zum großen Fotoprojekt kam.<br />

In 2er bis 3er Gruppen wurde eifrig nach<br />

einem guten Thema gesucht, welches man<br />

mit „einer Straße“ in Verbindung setzen<br />

konnte.<br />

Während<strong>des</strong>sen hatte der Lehrgang 08<br />

im ÜK Screen<strong>des</strong>ign den Auftrag, einen<br />

Stillbild-Film zu machen. Das heißt, es<br />

wurden mit einer Fotokamera viele Bilder<br />

nacheinander geschossen, und am Schluss<br />

zu einem kleinen Film zusammengefügt,<br />

der mit Musik zu einem bunten Spektakel<br />

geformt wurde.<br />

Am Ende der Woche wurde eine Vernissage<br />

veranstaltet, bei der alle Arbeiten <strong>des</strong><br />

Lehrgang 09 und 08 zusammenkamen,<br />

und mit Familie, Bekannten und einfach<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

neugierigen Besuchern bestaunt werden<br />

konnten.<br />

Die folgende Woche ging für den Lehrgang<br />

08 mit in der <strong>SBW</strong> Neue Medien ganz<br />

gewohnt weiter, für den Lehrgang 09<br />

jedoch wartete schon Guido Vorburger,<br />

um die LernpartnerInnen durch den ÜK<br />

Gestaltung in die spannende Welt der<br />

Formen, Farben und Ideen zu führen. Auch<br />

dieser Kurs starte mit leichten Übungen.<br />

Am Mittwoch begann das große Projekt.<br />

Die Aufgabe war es, ein mediamatisches<br />

A3 Plakat analog zu gestalten, mit Basteln<br />

und allem drum rum, ohne jedoch etwas<br />

mit einem Grafikprogramm zu bearbeiten.<br />

So bestand dieser Tag eigentlich nur aus<br />

kleben, schneiden und leimen.<br />

Am Donnerstag ging’s dann ans Fotografieren,<br />

und das ist einfacher gesagt<br />

als getan. Von der Kameraposition bis<br />

hin zum Licht und Standort der einzelnen<br />

Bildteile, durfte nichts falsch platziert sein.<br />

Am Freitag wurden dann die Werke aller<br />

LernpartnerInnen in der <strong>SBW</strong> Neue Medien<br />

AG ausgestellt und können jetzt noch<br />

einige Wochen im Raum Hirn unserer<br />

Firma bestaunt werden.<br />

Die besten Resultate finden Sie auf<br />

www.sbw-media.ch als Download.<br />

Seite 33 von 48


Fabio Glanzmann<br />

Lernpartner<br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG<br />

Das grösste Wirtschaftsprojekt in unserer Geschichte<br />

Pro Infirmis ist eine Organisation,<br />

welche geistig und körperlich behinderte<br />

Menschen in ihrem Alltag begleitet und<br />

ihnen hilft, das Leben so selbständig<br />

wie möglich zu gestalten. Eingebettet<br />

in die Pro Infirmis St.Gallen-Appenzell<br />

ist der Bildungsklub Alpstein, welcher<br />

Bildungs- und Weiterbildungskurse für<br />

Menschen mit einer Behinderung anbietet.<br />

Für die regelmässige Ausschreibung<br />

dieser Kurse erscheint seitens der Pro<br />

Infirmis halbjährlich ein Kursheft. Darin<br />

sind jeweils 30 Kurse für das nächste<br />

Semester ausgeschrieben. Da aber viele<br />

der potentiellen Kursteilnehmer nicht richtig<br />

lesen, oder das Gelesene nicht richtig<br />

verstehen können, ist es wichtig, ihnen eine<br />

barrierefreie Lösung zusätzlich zu diesem<br />

Kursheft zu bieten.<br />

Planen, filmen, vertonen und verarbeiten<br />

Bereits zum dritten Mal darf die <strong>SBW</strong> Neue<br />

Medien AG für das Kursheft der Pro Infirmis<br />

St.Gallen-Appenzell eine beiliegende<br />

DVD mit kurzen Videoclips der Kurse<br />

produzieren. Mit einem mehrköpfigen Team<br />

bestehend aus jungen MediamatikerInnen<br />

aus dem ersten und zweiten Lehrjahr<br />

werden die Beiträge geplant, gefilmt,<br />

vertont, verarbeitet und anschliessend<br />

auf eine DVD gepresst. Bei der Erstellung<br />

der DVD wird darauf geachtet, dass die<br />

Bedienung möglichst einfach gehalten wird<br />

und somit die Barrierefreiheit für die geistig<br />

Behinderten Menschen gewährleistet ist.<br />

Umgang mit behinderten Menschen<br />

Speziell bei diesem Projekt ist, dass<br />

nebst den fachlichen Kompetenzen in<br />

den Bereichen Projektmanagement,<br />

Film und Video durch den Umgang<br />

mit behinderten Menschen auch die<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Sozialkompetenz stark gefördert wird.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den<br />

jugendlichen MediamatikerInnen und den<br />

behinderten Menschen ist bemerkenswert.<br />

Es ist erstaunlich, wie Jugendliche die in<br />

den Kursen eingefangenen Eindrücke in<br />

kurze Filmclips verwandeln können. Die<br />

Betroffenen finden sich darin wieder und<br />

können sich damit identifizieren.<br />

«Die meisten lassen sich gerne filmen. Von<br />

einigen Leuten wissen wir, dass sie die DVD<br />

immer wieder anschauen, weil sie ihnen so<br />

viel Vergnügen bereitet», erklärte Felicitas<br />

Leibundgut.<br />

Zusammenarbeit mit Pro Infirmis<br />

St.Gallen-Appenzell<br />

„Pro Infirmis DVD“ ist das grösste<br />

Wirtschaftsprojekt in der Geschichte der<br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG. Um so schöner<br />

ist es, dass die Zusammenarbeit zwischen<br />

Pro Infirmis St.Gallen-Appenzell und der<br />

<strong>SBW</strong> Neue Medien AG weiterläuft. Die<br />

Produktion der dritten DVD ist bereits in<br />

vollem Gange.<br />

Therese Wenger, Geschäftsleiterin der Pro<br />

Infirmis St. Gallen-Appenzell, bezeichnete<br />

die Zusammenarbeit als Glücksfall. Besonders<br />

freue sie, dass mit dem Projekt<br />

junge, nichtbehinderte Leute in Berührung<br />

mit Menschen mit einer Behinderung<br />

kämen.Protagonisten der Filmclips sind die<br />

Kursteilnehmenden selber.<br />

Seite 34 von 48


Mirko Spada<br />

Lernhausleiter<br />

<strong>SBW</strong> Secundaria<br />

und NET - Nationale<br />

Elitesportschule<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

NET - Nationale Elitesportschule<br />

Thurgau<br />

Die jüngsten Erfolge unserer Nachwuchstalente<br />

Migros Sprint Final und Club-Europacup<br />

In der Disziplin 80m rang Brahian Peña mit<br />

den ältesten Knaben Jahrgang 1994 und<br />

gewinnt in 9.00s. Lars Fehr gewinnt bei<br />

den Knaben Jahrgang 1995 die Silbermedaille.<br />

Das Team der Juniorinnen der LG<br />

erdgas Oberthurgau dominiert in Heusden<br />

(BE) den Club-Europacup überlegen mit 77<br />

Punkten. Im Team sind mit Arlena Koller<br />

(aktuell), Tanja Mayer, Fiona Räber und<br />

Patricia Marciello (alle ehem.) mehrere<br />

NET-Athletinnen mit dabei.<br />

LGO Medailliensegen in der Leichtathletik<br />

Die NET und LGO erzielen einen Medailliensegen<br />

an den Leichtathletik Nachwuchs<br />

Schweizermeisterschaften. Erfahren Sie<br />

mehr: Hier geht‘s weiter zur Resultatsübersicht.<br />

U18 Leichtathletik Weltmeisterschaft<br />

Nach Abschluss der NET diesen Sommer,<br />

gelang der ehemaligen NET Schülerin<br />

Tanja Mayer die Qualifikation für die U18<br />

Weltmeisterschaft in Italien. Und obschon<br />

es nicht wie gewünscht lief, wurde sie im<br />

7-Kampf hervorragende 7te. Betreut und<br />

begleitet wurde Tanja Mayer von unserem<br />

erfahren Leichtathletik Trainer Werner<br />

Dietrich.<br />

NET Tennis Team<br />

Chiara Grimm und Kim Leo Stutz realisieren<br />

seit den Sommerferien mehrere<br />

Turniersiege und internationale Spitzenplätze.<br />

Dazu gehören: 2x Gold und 2x Silber an<br />

den CH-Meisterschaften in Thun, je zwei<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Turniersiege am internationalen Juniorenturnier<br />

in Oetwil am See (Bild), Sieg am<br />

nationalen Nike Masters und Einzug ins<br />

Finale der Trostrunde am Nike International<br />

Masters in Punta Cana (Dom. Rep.).<br />

Ebenfalls positiv in Szene setzte sich Nina<br />

Stadler mit Medaillienrangierungen am<br />

internationalen Junioren Turnier von Vaduz<br />

und Oberentfelden.<br />

SC Kreuzlingen und NET Schwimmer<br />

An den Schweizer Nachwuchsmeisterschaften<br />

in Renens nahm der SC Kreuzlingen<br />

in der Medaillenwertung den 12.<br />

Rang ein. Das NET-Team mit Aline und<br />

Severin Hummer, Lars Michel, Miriam Rihs,<br />

Pascal Schläpfer, Aleksi Schmid und Patrik<br />

Schwarzenbach übertraf die Erwartungen.<br />

Patrik Schwarzenbach (Bild) sicherte für<br />

sich und die Mannschaft sagenhafte 4<br />

Goldmedaillen, 2 Silbermedaillen und 3<br />

Bronzemedaillen.<br />

Karate Schweizermeisterschaften<br />

Die NET-Aktiven Kevin Kabashi (U<strong>14</strong>, Gold),<br />

Nurija Karalik (U16, Silber) und Tim Gessner<br />

(U<strong>14</strong>, Bronce) sowie der NET-Ehemalige<br />

Jhonatan Caporusso (U18, Gold) sicherten<br />

sich verdient ihre Titel in ihrer Kategorie<br />

an der Schweizermeisterschaft. Die NET<br />

gratuliert und ist erfreut mit Reto Kern und<br />

Elson Kabashi (Bild) gleich zwei Meistertrainer<br />

engagiert zu haben.<br />

Kajak Schweizermeisterschaft<br />

Janis Dubsky glänzte im September an der<br />

Schweizermeisterschaft der Kajak-Fahrer.<br />

Völlig unerwartet erreichte er in der Abfahrt<br />

den 3. Schlussrang. Unerwartet <strong>des</strong>halb,<br />

weil er diese Disziplin niemals trainiert hatte<br />

und die Teilnahme als Training gedacht<br />

war! Im Slalom musste er sich dem 2 Jahre<br />

älteren Kollegen aus dem Nationalkader<br />

geschlagen geben und wurde Silbermedaillen-Gewinner.<br />

Seite 35 von 48


Stefan Preisig<br />

Lernhausleiter<br />

IS Kreuzlingen Konstanz<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

International School Kreuzlingen<br />

Konstanz<br />

Football Club Hamid Chowdery<br />

We have recently and successfully started<br />

a school football club here at ISKK. The<br />

club is open to everybody from Grade 2<br />

upwards and attracts an average of 10<br />

children per week. The high numbers<br />

come at no surprise, after all football is the<br />

most popular sport in both Switzerland and<br />

Germany.<br />

We start our sessions by meeting at the<br />

front of school, ready in our wonderful football<br />

clothes. The children like to take this<br />

opportunity to proudly show their football<br />

kits. We have a great selection of team<br />

kits, Swiss National kits, German National<br />

Kits, Various German Bun<strong>des</strong>liga Kits<br />

(especially Bayern Munchen) and even an<br />

England kit is worn by a child. It is not only<br />

the children that like to proudly show off<br />

their kits, I too get involved showing off my<br />

favourite teams. The enthusiasm doesn’t<br />

stop there, most of the children bring shin<br />

pads, books about football and one child,<br />

Stefan of grade 4/5, also kindly and his<br />

referee cards (Red and Yellow cards). There<br />

is always a lot of excitement in the air and<br />

that is even before we have left the school.<br />

When we are ready, we jog down to the<br />

local Kantonschule’s sports ground through<br />

quiet roads, an important part of our warm<br />

up and fitness training. Once at the park,<br />

the children change into their football boots<br />

and start a stretching routine. With the<br />

focus on stretching our legs, the children<br />

carry out a full body stretch often led by<br />

one of the older children. Once warmed<br />

up and stretched we practice two drills.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

There are various drills, such as dribbling,<br />

marking an opponent, short pass technique<br />

(inside of the foot), long passes, shooting<br />

technique, positioning and goalkeeping.<br />

The drills involve group work and are<br />

naturally changed every so often. We then<br />

divide the club into two equally balanced<br />

teams and start a 20 minute match, with<br />

10 minutes in each half. The match is used<br />

as an opportunity to introduce the basic<br />

strategies of the game such as formation<br />

settings and marking. We finish with a<br />

quick warm down, involving light stretches<br />

and then walk back to school.<br />

We have quickly got away from the usual<br />

way children play football, where they all<br />

chase the ball like a swarm of bees and<br />

we are developing positional sense well.<br />

The future of this club looks bright with<br />

a friendly match against the International<br />

School of Winterthur organised soon and<br />

the World Cup Championships starting this<br />

summer in South Africa, I am sure football<br />

fever will be hitting ISKK even more this<br />

year.<br />

Seite 36 von 48


Hanaa Malik<br />

Lernpartnerin<br />

IS St. Gallen<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

International School St. Gallen<br />

Every day I can learn about who I am and what I can do.<br />

The theme for this unit was Who We<br />

Are. This theme allowed us get to know<br />

ourselves and each other. We discussed<br />

our physical characteristics, our families,<br />

our likes, the things we can do, and how<br />

we are growing and changing. Through<br />

this unit we developed our confidence and<br />

respect for one another.<br />

The classroom was set up with books and<br />

materials that explored the subject of who<br />

we are. As we started the unit, opportunities<br />

to discuss the similarities and differences<br />

in our physical characteristics arose.<br />

We conducted various activities to develop<br />

and strengthen our vocabulary related to<br />

the body such as 1) drawing ourselves, 2)<br />

labeling body parts, 3) making collages of<br />

ourselves, 4) painting ourselves, 5) measuring<br />

various body parts, 6) making graphs<br />

to compare our physical characteristics, 7)<br />

conducting surveys to find out about the<br />

physical characteristics of other children<br />

in the school, and 8) singing songs. We<br />

then spent some time getting to know our<br />

families by graphing each member of the<br />

family, decorating family photos, making<br />

family paintings, etc. Then, we started<br />

learning about our likes through activities<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

such as 1) food tasting and graphing results,<br />

2) making “I Like…” books, 3) voting<br />

on favorite books and songs, etc. We continued<br />

to learn more about ourselves when<br />

we started talking about things we can do<br />

physically (jumping, running, hopping, selfhelp<br />

skills, etc). This inquiry point was a<br />

great chance for us to boost the children’s<br />

confidence in their physical capabilities.<br />

Our last point of discussion was how we<br />

are growing and changing. Our older and<br />

younger siblings were great resources in<br />

helping us see and understand growth.<br />

We compiled everything we learned in individual<br />

“Who Am I?” books. This unit was<br />

a great way to start the year!<br />

This unit allowed us to become Inquirers,<br />

Knowledgeable, Communicators, and<br />

Open-minded. We did various activities to<br />

learn more about ourselves, to explain who<br />

we are, and to learn about one another.<br />

And the IB attitu<strong>des</strong> that we adopted were<br />

Confidence, Respect, and Tolerance. We<br />

engaged in activities that gave us chances<br />

to present ourselves to one another, which<br />

helped us build our confidence. And we<br />

understood that although we are all different,<br />

we respect and care for each other.<br />

Seite 37 von 48


Sanjay Teeluck<br />

Lernhausleiter<br />

IS Neustadt<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

International School Neustadt<br />

Creativity Action and Service (C.A.S)<br />

MS3 (Grade 8) learning partners reflect<br />

on CAS. CAS is a compulsory element<br />

of the IB Diploma Programme (for students<br />

aged 16 to 18 years) and at ISN,<br />

students are encouraged to perform<br />

CAS activities right from their first year<br />

in Middle School. This is what they have<br />

to say:<br />

‘We think that CAS is a good experience<br />

in that it helps you develop a great sense<br />

of community. Knowing that we can all<br />

help people less fortunate than ourselves<br />

creates in us a feeling of warmth. It allows<br />

us to be a risk-taker, a better communicator<br />

and a more caring individual. The sense of<br />

achievement is wonderful and the fact that<br />

we see the results almost immediately<br />

makes it a worthwhile experience… CAS<br />

brings happiness to the people you are<br />

working with and to yourself. It also gives<br />

you a better outlook on life.<br />

MS3 ‘Lernpartners’: Anna, Christina, Lisa, Rebecca,<br />

Ben, Dan, Jack, Sebastian, Tazzio.<br />

Hannah Kress (MS2): Reflection<br />

on C.A.S<br />

CAS (Creativity, Action and Service) ist eine<br />

Art von Praktikum, das an unserer Schule<br />

ISN (International School of Neustadt)<br />

angeboten wird. Dies ist eine tolle Möglichkeit<br />

kennenzulernen, wie man anderen<br />

Leuten helfen kann. Am Anfang denkt<br />

man, dass so etwas keinen Spaß machen<br />

kann, doch am Ende lernt man es schätzen.<br />

Auch bei mir war es so. Ich ging in den<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Photo : Sanjay (ISN Director) and Hannah discussing<br />

CAS projects.(November, 2009).<br />

Kindergarten und das war alles sehr fremd<br />

für mich, doch ich lernte die Kinder immer<br />

besser kennen und am Ende machte es<br />

mir sehr viel Spaß.<br />

Es gibt mir bis heute ein sehr gutes Gefühl,<br />

dass ich etwas Gutes getan habe. Was<br />

mich immer besonders freut ist, dass<br />

wenn ich in den Kindergarten komme, mich<br />

alle herzlich begrüßen.<br />

Seite 38 von 48


Daniel Hauck<br />

Lernpartner<br />

IS Neustadt<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

International School Neustadt<br />

Daniel Hauck’s (MS4) CAS experience<br />

Working at the St. Elisabeth old age<br />

home<br />

For the past 3 years I have been working<br />

on the 1st floor of the St. Elisabeth old age<br />

home in Dei<strong>des</strong>heim. This floor is manly<br />

for people who have ‘dementia’. This is an<br />

illness that makes you forget everything<br />

about yourself, your family and your life.<br />

Dementia can strike sometimes in less<br />

than a day.<br />

At the beginning this activity was, in my<br />

thought, just to get my CAS hours done so<br />

I could get a good grade, but soon I started<br />

to like to work with the older people. They<br />

told me stories about how life was for<br />

them in the past; stories that you could<br />

not imagine. I learned about moments in<br />

their lives when they were happy or sad,<br />

about how they earned money to feed their<br />

families. Those stories just told things you<br />

could not find in any history books. They<br />

were real, untouched and untainted. When<br />

you are there with them, you just needed<br />

to ask “tell me about your life” and they<br />

would share their whole life story and<br />

experiences with you.<br />

These people have sometimes lost all<br />

their family and need somebody they can<br />

talk to, just to feel needed again and to<br />

feel the warmth of a friendship. There are<br />

some who have gone through experiences<br />

that most people would not want to know<br />

about and they have suffered by not saying<br />

it to anyone else. So it is we, the young,<br />

who have the choice of giving them the<br />

feeling of inner freedom and to give them<br />

hope and security that everything is OK.<br />

With this feeling they will thank you and<br />

will reward you with a smile.<br />

As I have said, I worked on the first floor of<br />

the dementia area. After the 1st year, when<br />

I left for summer break, I thought they<br />

would forget me and that I would have to<br />

start regaining their friendship again. I had<br />

given them my best smile when I left and<br />

as I walked through the door for the first<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

time after the break they greeted me with<br />

warm smiles. This gave me the feeling that<br />

I did well in that year so I did it another<br />

year and a 3rd year.<br />

During the last two years I became good<br />

friends with an eighty year-old lady called<br />

Elfriede, R. She had an artificial oesophagus<br />

so she could not swallow big or dry<br />

pieces of food nor talk for a long time;<br />

she also could not walk long distances so<br />

she was sitting in a wheelchair most of<br />

the time. Still she played harmonica and<br />

accordion and was always with me in the<br />

‘Activation Group’. Mrs. R. died last summer<br />

and I did not have a chance to say<br />

“good bye” or “I will see you next week”<br />

to her. The news made me feel terrible<br />

because I did not have the opportunity to<br />

say farewell to her. But at least, she is not<br />

in pain anymore.<br />

By working with the older people I have<br />

gained knowledge and experience which<br />

I cannot possibly get or learn in school.<br />

I have learnt to be patient, to appreciate<br />

and to value the life experiences of other<br />

people.<br />

Seite 39 von 48


Walter Burk<br />

Projektleiter<br />

IS Ruhr<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

International School Ruhr<br />

Schweizer Bildung für Deutschland – oder: wer hat’s erfunden?<br />

Das deutschen Bildungssystem krankt:<br />

Hauptschulen sollen abgeschafft werden,<br />

die Selektion nach der 4. Klasse<br />

überfordert Lehrer, Schüler und Eltern<br />

gleichermassen, die Unzufriedenheit<br />

der Eltern mit der öffentlichen Schule<br />

bietet Nährboden für neue Privatschulen,<br />

Jahre nach der flächendeckenden<br />

Einführung <strong>des</strong> G8-Abiturs sollen nun<br />

endlich Erfahrungen gesammelt und<br />

Änderungen eingeleitet werden - und<br />

Liberale und Linke streiten sich, ob<br />

Bildung Bürger- oder Menschenrecht<br />

ist. Da kommt natürlich Unterstützung<br />

durch Schweizer Bildungsexperten wie<br />

das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> wie gerufen<br />

- denn: wer hat’s erfunden?<br />

Was können denn Bildungsexperten <strong>des</strong><br />

„Schweizer Bildungswerk“ - zu dem <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> von den Initianten der<br />

Strothoff International School in Dreieich<br />

bei Frankfurt umgetauft wurde - was<br />

deutsche nicht können? Und warum wurde<br />

im Auswahlverfahren für den Aufbau einer<br />

neuen International School in Essen, im<br />

nordwestdeutschen Ruhrpott, <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> der Vorzug vor deutschen<br />

Mitbewerbern gegeben?<br />

Eine Frage der Haltung<br />

Nicht Schweizer Bildung an sich ist das<br />

Exportgut, das sich in Deutschland einer<br />

wachsenden Nachfrage erfreut, sondern<br />

die Haltung, die dahinter steckt. In Diskussionen<br />

mit deutschen und internationalen<br />

Eltern zeigt sich, dass diese vor allem auf<br />

Abschlüsse und Anerkennung fokussiert<br />

sind und nicht darauf, wie diese Ziele erreicht<br />

werden sollen.<br />

In der Frage nach einer Probezeit geht<br />

damit vergessen, dass diese automatisch<br />

den Aspekt <strong>des</strong> Nichtgelingens beinhaltet,<br />

und bei der Suche nach Alternativen bei<br />

Nichtberücksichtigung für das IB-Diplomaprogramm<br />

oder bei einem erforderlichen<br />

Wechsel zurück in die öffentliche Schule<br />

wird grundsätzlich davon ausgegangen,<br />

dass es die Kinder (oder ihre Eltern) nicht<br />

schaffen könnten.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Respekt vor Respekt<br />

Die Reaktionen der an <strong>SBW</strong>-Bildungsangeboten<br />

in Deutschland Interessierten auf<br />

die Haltung <strong>des</strong> „Ins Gelingen vertrauen“<br />

sind oft noch skeptisch – noch fehlt der<br />

wirkliche Glaube an den Glauben. Zumin<strong>des</strong>t<br />

Respekt verdient sich <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lernens</strong> aber mit dem Respekt, der nicht<br />

nur gegenüber Mitschülern, Lehrern und<br />

Mitarbeitern, sondern auch gegenüber der<br />

Infrastruktur, den Materialien, der Natur<br />

- kurz: gegenüber der ganzen Mitwelt – eingefordert<br />

wird.<br />

Denn diese Forderung geht weit über das<br />

hinaus, was in Curricula internationaler<br />

Schulen verlangt wird: “The International<br />

Baccalaureate Organisation aims to develop<br />

inquiring, knowledgeable and caring<br />

young people who help to create a better<br />

and more peaceful world through intercultural<br />

understanding and respect.”<br />

Authentizität gefragt<br />

Mit einer gegenüber dem deutschen<br />

Bildungssystem mit all seinen Stärken und<br />

Problemen respektvollen Haltung, dem Respekt<br />

vor einer verwandt scheinenden und<br />

doch so unterschiedlich gelebten Kultur<br />

sowie gegenüber einer mangels Gewohnheit<br />

auftretenden Unsicherheit im Umgang<br />

mit einer erfolgsorientierten Grundhaltung<br />

kann <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> auch in der<br />

deutschen Bildung neue Wege öffnen und<br />

gehen.<br />

Und wenn diese Haltung authentisch<br />

bleibt, verträgt es auch mal einen nicht<br />

ganz ernst gemeinten Spruch wie: „Wer<br />

hat’s erfunden?“<br />

Seite 40 von 48


Karma Rodriguez<br />

PYP CoordinatorIS Ulm/<br />

Neu-Ulm<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

International School Ulm/Neu-Ulm<br />

IB Primary Years Programme<br />

“The intention of the PYP is to support students’<br />

efforts to construct meaning from<br />

the world around them by drawing on their<br />

prior knowledge, by providing provocation<br />

through new experiences, and by providing<br />

time and opportunity for reflection and<br />

consolidation. This constructivist<br />

approach respects the students’ developing<br />

ideas and understandings of the social<br />

and natural world; it continually stimulates<br />

students’ revision and refinement of their<br />

models of how the world works. It implies<br />

a pedagogy that is significantly, but not<br />

necessarily completely, dependent on students’<br />

inquiry, where the planning incorporates<br />

a range of experiences that acknowledges<br />

the diversity of students’ prior<br />

knowledge.” Making the PYP Happen, ©<br />

International Baccalaureate Organization<br />

2007.<br />

At ISU we recently had a teacher training<br />

day in which we discussed the constructivist<br />

approach, inquiry-based teaching and<br />

how both relate to the concept of “differentiation.”<br />

We brainstormed the many<br />

ways in which our students are unique and<br />

different (see photo.) We then explored<br />

many and varied ways to meet their needs.<br />

At ISU we are focusing on individuals and<br />

independence through inquiry in all subjects.<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

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Simon Dörig<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

IS St. Gallen<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Kooporationen<br />

Entrepreneur of the Year (Junior Academy)<br />

Im Rahmen einer neuen Ausbildungsinitiative<br />

haben 18 Jugendliche aus drei<br />

Nationen einen Projektauftrag gelöst<br />

und dabei bei verschiedenen Aktivitäten<br />

in der Ostschweiz an ihrer eigenen Persönlichkeit,<br />

an ihren Stärken, Träumen<br />

und ihrer Teamfähigkeit gearbeitet.<br />

Dieses Jahr wurde erstmals die „Entrepreneur<br />

of the Year Junior Academy“ im Auftrag<br />

der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst & Young durchgeführt. Dabei erlebten<br />

18 Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren<br />

aus Familienunternehmen der drei Länder<br />

Österreich, Deutschland und Schweiz unter<br />

der Anleitung <strong>des</strong> Centers for Family Business<br />

der Universität St.Gallen (CFB-HSG)<br />

sowie dem <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> eine<br />

lehr- und erlebnisreiche Woche. Aspekte<br />

wie Unternehmertum, Selbstverantwortung,<br />

Persönlichkeitsentwicklung und das<br />

Ausloten der eigenen Grenzen waren die<br />

zentralen Inhalte der gemeinsamen Woche.<br />

Trotz diversen sportlichen Aktivitäten<br />

unter dem Moto „Tages Challenge“ sowie<br />

packenden Referaten von Extremsportlern<br />

und einzigartigen Unternehmern war das<br />

zentrale Erlebnis der Woche die Auseinandersetzung<br />

mit dem persönlichen Traum.<br />

Reto Ammann und Christoph Bornhauser<br />

stellten die Frage ins Zentrum, was – losgelöst<br />

von allen Erwartungen oder Konventionen<br />

– als tief verborgener Traum<br />

in jedem einzelnen steckt. Dieser Traum<br />

wurde von allen Jugendlichen in der Form<br />

einer Schatzkarte verbrieft.<br />

Neben der Persönlichkeitsentwicklung bildete<br />

der Projektauftrag vom Auftraggeber<br />

Reto Gurtner, Präsident und Vorsitzender<br />

der Weissen Arena in Laax, ein zweites<br />

Kernelement der Woche. In vier Gruppen<br />

wurden konkrete Ideen für mögliche<br />

Geschäftsmodelle entwickelt, welche dem<br />

Auftraggeber anschliessend präsentiert<br />

wurden. Dabei haben die Jugendlichen<br />

hochkreative Ideen entwickelt und zu umsetzbaren<br />

Konzepten ausgebaut.<br />

Sowohl die Teilnehmer wie auch die Organisatoren<br />

blicken auf eine intensive und<br />

erlebnisreiche Woche zurück. Es wurden<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

nicht nur Brücken in der Natur gebaut, sondern<br />

auch Freundschaften über die Lan<strong>des</strong>grenzen<br />

hinaus geschlossen. Viele Eindrücke<br />

werden nachklingen und spätestens<br />

in vier Jahren werden die persönlichen<br />

Schatzkarten wieder ausgegraben. Die<br />

„Wildcard“ <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

hatte Daniela Studer, ehemalige Lernpartnerin<br />

der Academia Euregio Bodensee,<br />

gewonnen und durfte dadurch gratis an der<br />

Junior Academy teilnehmen.<br />

Bereits jetzt laufen erste Vorbereitungen<br />

für die Durchführung im kommenden Jahr.<br />

Da die Junior Academy bei den Jugendlichen,<br />

deren Eltern und den Auftraggebern<br />

sehr gut angekommen ist, findet sie im<br />

Sommer 2010 nicht nur in der Ostschweiz<br />

statt, sondern auch in Paris und für Englisch<br />

sprechende Jugendliche sowohl in<br />

der Schweiz wie auch in London. Das <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> bildet dabei den Partner<br />

von Ernst & Young für alle Veranstaltungen.<br />

Im Deutschsprachigen Raum ist der Universitätspartner<br />

die Uni SG, in Frankreich<br />

das INSEAD, Fontainebleau, in London die<br />

Business School Ashridge. Alles hochkarätige<br />

Partner, die für das neue Angebot<br />

zeichnen. Wir sind gespannt, wer sich für<br />

die Wildcard bewirbt und mit Jugendlichen<br />

aus Europa eine unvergessliche Woche<br />

erleben darf.<br />

Seite 42 von 48


Mark Riklin<br />

Geschichtenkurier<br />

<strong>SBW</strong> Idea<br />

<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Rundschau<br />

Geschichten aus dem <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

Mit Nachrichtensprecher Walter Eggenberger<br />

wurden am 19. November 2009<br />

im Studio von Marco Hess (videoartwork)<br />

die neuen Ausgaben der <strong>SBW</strong><br />

Rundschau aufgenommen. Hier die<br />

Nachrichten-Texte:<br />

Ausgabe 4 (November 2009)<br />

Partnerschaft mit Basler Bildungsgruppe<br />

BASEL/ROMANSHORN. – Das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> stärkt sich mit einer strategischen<br />

Partnerschaft, um vorhandene Synergien<br />

gemeinsam zu nutzen. Reto Ammann<br />

und seinem Team ist es gelungen, die<br />

Basler Bildungsgruppe an Bord zu holen.<br />

„Auch andere Regionen haben ein <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> verdient“, sagt Georg<br />

B. Weibel, Verwaltungsratspräsident der<br />

Basler Bildungsgruppe. Gemeinsam soll<br />

das pädagogische Konzept <strong>des</strong> autonomen<br />

<strong>Lernens</strong> in gestalteter Umgebung im Inund<br />

Ausland verankert werden.<br />

Vom Lernhaus zur Universität<br />

FRAUENFELD. – Vertauschte Rollen an<br />

der <strong>SBW</strong> Secundaria. Bereits zum dritten<br />

Mal veranstaltete das Frauenfelder Lernhaus<br />

eine Uni-Woche. Während drei Tagen<br />

schlüpften Jugendliche in die Rolle von<br />

Dozierenden und Experten. Die insgesamt<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

vierzig Kurse reichten von ersten Schritten<br />

im Tango Argentino über Podcast-Schulungen<br />

bis zur Einführung in Schablonen-Graffiti.<br />

Ein nachahmenswertes Beispiel.<br />

Geburt eines neuen Lernhauses<br />

ESSEN. – Mitten im Ruhrpott soll in den<br />

nächsten Monaten ein neues Lernhaus<br />

entstehen: die Ruhr International School in<br />

Essen. Fünf Gesellschaften wurden eingeladen,<br />

sich als Betreiber und Träger zu bewerben.<br />

Anlässlich einer Pressekonferenz<br />

vor ein paar Wochen wurde das Geheimnis<br />

gelüftet: Gewinner der Ausmarchung ist<br />

das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>, Projektleiter<br />

vor Ort Walter Burk. Für die ersten Jahre<br />

stellt eine Stiftung Kapitel für die Anschubfinanzierung<br />

zur Verfügung.<br />

Respekt in der Hiphop-Szene<br />

ROMANSHORN. – Wie ein roter Faden ziehen<br />

sich die vier Fraktalelemente <strong>des</strong> <strong>SBW</strong><br />

<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> durch das Jahr der <strong>SBW</strong><br />

Secundaria Romanshorn. Vor den Herbstferien<br />

beschäftigten sich die Jugendlichen in<br />

fünf Workshops mit verschiedenen Dimensionen<br />

respektvollen Umgangs. Mit dem<br />

Hiphopper Khaled Aissaoui beispielsweise<br />

entwickelten sie Elemente eines Raps über<br />

Respekt, der demnächst in einem St.Galler<br />

Studio aufgenommen werden soll.<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Rundschau<br />

Workshops in München<br />

MÜNCHEN. – Bereits drei Wochen nach<br />

Lehrbeginn verlagerten 27 angehende<br />

Mediamatiker ihren Ausbildungsort nach<br />

München. Neben überbetrieblichen Workshops<br />

in Kommunikation und Projektmanagement<br />

besuchte der Lehrgang 09<br />

das Konzentrationslager Dachau und die<br />

Bavaria-Filmstudios. Zurück in der gewohnten<br />

Arbeits- und Lernumgebung warten die<br />

ersten Projektaufträge auf die neuen Mitarbeitenden<br />

der <strong>SBW</strong> Neue Medien AG.<br />

Jugendliche bauen Solaranlage<br />

SCHWYZ. – Seit ein paar Wochen befinden<br />

sich auf Wohnhaus und Stall einer Schwyzer<br />

Junghennen-Aufzucht zwei Solaranlagen<br />

mit einer Fläche von 550 Quadratmetern.<br />

Installiert wurde die Fotovoltaikanlage<br />

von 17 Energie-Agenten der <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

Frauenfeld. Im Rahmen <strong>des</strong> Jugend-<br />

SolarProjekts von Greenpeace Schweiz<br />

sollen Jugendliche für die Möglichkeiten<br />

der Solarenergie sensibilisiert gemacht<br />

werden. Energie-Agenten können Sie auch<br />

buchen. Auf Anfrage kommen sie bei Ihnen<br />

zu <strong>Haus</strong>e vorbei.<br />

Endlich „WunderBar“<br />

ARBON. – Was lange währt, wird endlich<br />

gut. Oder ins Gelingen zu vertrauen, zahlt<br />

sich aus. Der Traum von Simone Siegmann<br />

und Eva Maron, langjährige Lernbegleiterin<br />

im <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>, geht endlich in<br />

Erfüllung. Im März soll am Arboner Seeufer<br />

das Hotel WunderBar eröffnet werden.<br />

Beim Umbau bekommt das Hotelier-<br />

Gespann tatkräftige Schützenhilfe von<br />

Jugendlichen <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> Brückenangebots<br />

in Romanshorn und der <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

Frauenfeld.<br />

Ausgabe 5 (Dezember 2009)<br />

Plädoyer für respektvollen Umgang<br />

ST.GALLEN. – Seit bald dreissig Jahren<br />

schreibt sich das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong><br />

die Förderung respektvollen Umgangs auf<br />

die Fahne. Um die gesellschaftliche Dimen-<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

sion dieses Anliegens zu unterstreichen,<br />

geht es jetzt neue Wege: Im Rahmen einer<br />

internen Weiterbildung wurde der bekannte<br />

St.Galler Slam-Poet Richi Küttel beauftragt,<br />

ein Plädoyer für respektvollen Umgang<br />

zu schreiben, während der Rushhour<br />

auf dem St.Galler Bahnhof aufzuführen und<br />

auf Youtube aufzuschalten.<br />

<strong>SBW</strong> Primaria im GEO WISSEN<br />

HAMBURG. – Die neuste Ausgabe <strong>des</strong><br />

Fachmagazins GEO WISSEN widmet sich<br />

dem Thema « Die ideale Schule ». Auf zehn<br />

Seiten wird die <strong>SBW</strong> Primaria porträtiert,<br />

laut GEO WISSEN eine der fortschrittlichsten<br />

Schulen der Schweiz. In der <strong>SBW</strong><br />

Primaria bringen Achtjährige ihren vierjährigen<br />

Mitschülern das Schreiben bei, nutzen<br />

Lehrer Möhren beim Wurzelziehen und machen<br />

Kinder und Eltern die Erfahrung, dass<br />

Spielen ein unerschütterliches Wissensfundament<br />

legt, heisst es in der Reportage. Ist<br />

das die Revolution <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>? Lesen Sie<br />

selbst.<br />

Maturafeier in der Porta Euregio<br />

BERN. – Alle elf Kandidaten <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> EuregioGymnasiums<br />

haben die diesjährige Herbstprüfung<br />

der Schweizerischen Maturität in<br />

Bern erfolgreich bestanden. Matura bedeute<br />

Reife nicht nur im schulischen Sinne, sondern<br />

vor allem auch in einer psychisch-ganzheitlichen<br />

Dimension, sagte Schulleiter Herbert<br />

Lippenberger anlässlich der Maturafeier im<br />

ehemaligen Zollhaus in Romanshorn. Als<br />

ungestüme Teenager ins Gymi eingestiegen,<br />

verlassen sie nun die Porta Euregio als<br />

selbstbewusste Erwachsene.<br />

FutureScouts – ein neuer Beruf<br />

HERISAU/ROMANSHORN. – Als Auftaktveranstaltung<br />

<strong>des</strong> Ideenwettbewerbs<br />

FutureScouts der FHS St.Gallen fanden an<br />

der <strong>SBW</strong> Futura sogenannte FutureDays<br />

statt. Vor laufender Kamera wurden die<br />

ersten Ideen präsentiert: ein Kaugummi-<br />

Parkplatz als Lösungsansatz fürs Littering-<br />

Problem; ein bargeldloses Zahlungssystem<br />

mittels implantierter Chips; oder eine<br />

Pendler-Lounge im öffentlichen Verkehr,<br />

eine Art dritte Klasse zu Stehplatz-Preisen.<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Rundschau<br />

Am InnovationDay im Januar sollen die<br />

besten Ideen prämiert werden.<br />

Alpensound: Preis für Christoph Pfändler<br />

TÜBACH. – Die internationale Arbeitsgemeinschaft<br />

der Alpenländer (Arge Alp) hat<br />

dieses Jahr erstmals einen Alpen-Sound-<br />

Preis ausgeschrieben. Der Musikwettbewerb<br />

will moderne Interpretationen<br />

alpinen Liedguts fördern. Der Jugendpreis<br />

ging an einen ehemaligen Lernpartner der<br />

<strong>SBW</strong> Futura Herisau: Der erst 16jährige<br />

Hackbrett-Spieler Christoph Pfändler aus<br />

Tübach überzeugte die Jury mit dem selbst<br />

geschriebenen Stück „Schwert-Fuchteling<br />

at the Säntis“: Metallica-Sound mit alpinen<br />

Wurzeln.<br />

Lama-Trekking in der Surselva<br />

SURSELVA. - "Schwellen in der menschlichen<br />

Entwicklung erfordern Übergangsrituale",<br />

sagt Jens Oberbeck, Leiter der <strong>SBW</strong><br />

Primaria. Um den Übergang von der Primarin<br />

die Oberstufe bewusster zu gestalten,<br />

hat sich der angehende Jugendritualleiter<br />

etwas ganz Besonderes einfallen lassen:<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

ein zweitägiges Lama-Trekking in der Surselva,<br />

einer Talschaft <strong>des</strong> oberen Vorderrheins.<br />

Für sieben Zugvögel der Primaria<br />

hiess es vor den Sommerferien Rückschau<br />

halten, Abschied nehmen und Raum für<br />

Neues schaffen.<br />

Bahnoper im Gepäckwagen<br />

ST.GALLEN/CHUR. – Roman Rutishauser<br />

liebt unkonventionelle Bühnen: sei es ein<br />

schwanken<strong>des</strong> Floss, ein Sandstrand am<br />

Meer oder Geleise an einem Bahnhof, wo<br />

nachts um 2 Uhr ein Requiem aufgeführt<br />

wird. Für sein neustes Experiment diente<br />

dem Komponisten ein Zug als fahrende<br />

Bühne: In einem verdunkelten Gepäckwagen<br />

<strong>des</strong> Rheintal-Express feierte die<br />

Bahnoper „Orpheus & das lächelnde Ei“<br />

Premiere, aufgeführt von 15 Jugendlichen<br />

<strong>des</strong> künstlerischen Weiterbildungsjahres<br />

<strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> in Herisau.<br />

Moderation: Walter Eggenberger<br />

Redaktion: Mark Riklin<br />

Kamera und Schnitt: Marco Hess<br />

www.video-artwork.ch<br />

Geschichten aus dem <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> im Visier: Marco Hess von video-artwork.ch (Bild: pd)<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

<strong>SBW</strong> Agenda<br />

Wichtige Termine<br />

12. Dezember 2009 Kreuzlingen: Besuchstag Nationale Elitesportschule TG<br />

15. Dezember 2009 Goldach: Vortrag «Pubertät ist, wenn Erwachsene plötzlich<br />

alles besser wissen»<br />

11. Januar 2010 Herisau: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

<strong>14</strong>. Januar 2010 Frauenfeld: Vortrag «Was passiert im Hirn beim Lernen»<br />

18. Januar 2010 Romanshorn: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

19. Januar 2010 Frauenfeld: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

20. Januar 2010 Romanshorn: Informationsabend <strong>SBW</strong> EuregioGymnasium<br />

21. Januar 2010 Romanshorn: Vortrag «Einmal Zukunft und zurück»<br />

17. Februar 2010 Herisau: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

18./20. Februar 2010 Herisau: Semesterausstellung<br />

25. Februar 2010 Romanshorn: Vortrag «Erziehen - ein Seiltanz?»<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

Herisau: Informationsabend <strong>SBW</strong> Futura<br />

04. März 2010 Romanshorn: Vortrag «Jugend an die Macht»<br />

06. März 2010 St. Gallen: Elternkurs <strong>SBW</strong> Primaria<br />

13. März 2010 Frauenfeld: Besuchstag<br />

15. März 2010 Romanshorn: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

18. März 2010 Herisau: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

19. März 2010 St. Gallen: Tag der offenen Türe <strong>SBW</strong> Primaria<br />

23. März 2010 Frauenfeld: Informationsabend<br />

30. März 2010 Romanshorn: Nacht der offenen Lernhäuser<br />

21. April 2010 Herisau: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

27. April 2010 St. Gallen: Vortrag «Spielen, Lernen, Forschen - Prima(ria)»<br />

Romanshorn: Informationsabend - <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

08. Mai 2010 Romanshorn: Semesteraustellung <strong>SBW</strong> Secundaria und<br />

<strong>SBW</strong> Futura<br />

18. Mai 2010 Herisau: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

25. Mai 2010 Romanshorn: Informationsabend <strong>SBW</strong> Secundaria<br />

29. Mai 2010 St. Gallen: Elternkurs <strong>SBW</strong> Primaria<br />

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<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong><br />

© Copyright <strong>SBW</strong> am Schlossberg Holding AG<br />

<strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> www.sbw.edu<br />

Juni 2009 bis Dezember 2009<br />

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