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moneyeditorial FRANK MERTGEN STELLV. CHEFREDAKTEUR FOCUS-MONEY EDITORIAL Und was erwarten Sie? Die Inflation ist eines der Themen der Stunde, und das weltweit. Auch in diesem Heft (siehe Seite 14). Täglich von einer Verteuerung der Lebenshaltung zu erfahren, macht etwas mit den Menschen. Tanken für 1,70 Euro den Liter. Der Kaffee in der Mittagspause, auf einen Schlag 37 Prozent teurer. Die nächste satte Mieterhöhung beim Nachbarn nebenan. Die endlich nachgeholte Reise zum saftigen Preis. Die Nachhilfestunde zum Sonder-Aufschlag-Tarif, um die Corona-Lücken des eigenen Kindes zu schließen. Autokauf ohne Rabatte, weil die Hersteller mangels Chips viel weniger Fahrzeuge fertigen können. Eigenheimbesitzer, die einen Tank zu füllen haben und erschrecken, wenn sie die King- Size-Rechnung erhalten. Die Notenbanken, die die Inflation im Zaum, den Geldwert stabil halten sollen, wiegeln schon seit Monaten ab. Die hohen Inflationsraten? Leicht dadurch zu erklären, dass die Preise vor einem Jahr, dem Vergleichszeitraum, mitten in der Pandemie unter Druck waren und der Vergleich überzeichnet ist. Stimmt natürlich, und das wird 2022 die Rate auch dämpfen, wenn sich etwa der Ölpreis dann mit den schon hohen Preisen dieses Jahres vergleicht. Und, so ergänzen die Zentralbanker, das alles sei doch nur ein vorübergehendes Problem. Auf Google bringt „inflation“ in der Kombination mit „transitory“ mehr als 6,5 Millionen Treffer. Dass die aktuelle Gemengelage sich schnell wieder auflöst, wenn ein paar Container wieder am richtigen Platz sind, bezweifeln aber immer mehr Kritiker. Entscheidend kommt es jetzt zudem auf die Erwartungen an. „Selbst wenn die Auslastung der Wirtschaft eigentlich keine Preiserhöhungsspielräume zulässt, können Erwartungen ‚selbsterfüllend‘ werden“, schreiben Gertrud Traud und Stefan Mütze von der Helaba. „Wenn alle sich so verhalten, als würden die Preise bald um fünf Prozent steigen, dann werden die Preise wahrscheinlich auch um fünf Prozent zulegen. Aktuell sind die Inflationserwartungen für die Euro- Zone auf annähernd zwei Prozent gestiegen.“ Auch die Fachleute des Internationalen Währungsfonds warnen vor einer möglichen Ent-Ankerung der Inflationserwartungen, die zu einer Eigendynamik des Preisauftriebs führen könnte. Aktuelle Inflationserwartungen von zwei Prozent in der EU – ob es wohl dabei bleibt? Der Blick nach vorn sieht weitere Preistreiber, etwa die nächste Stufe der CO 2-Steuer in Deutschland zum Jahreswechsel. Und jede Wette, dass die forcierte CO 2-Minderung in der Bundesrepublik, die gerade in der geplanten Ampel-Koalition besprochen wird, zusätzliche Kosten verursachen wird. Die Mieten (in der offiziellen Statistik nur mit plus eineinhalb Prozent veranschlagt, weil Bestandsmieten dominieren) steigen bei Neuvermietungen kräftig weiter. Daher auch jede Wette, dass sich die ersten Beschäftigten beim Gedanken ertappen, dass die Gewerkschaften da in der nächsten Tarifrunde mindestens einen teilweisen Ausgleich für die vielfältigen Preissteigerungen schaffen müssen. Zumal der Arbeitsmarkt stark ist und der Fachkräftemangel dramatischer werden wird, auch weil die Babyboomer bald in den Ruhestand entschwinden. Es gäbe noch viele Gründe für steigende Preise anzuführen, etwa die beginnende weltweite Abschottung der großen Blöcke gegeneinander, die ebenfalls preistreibend wirkt. Jetzt können Sie überlegen, ob Sie im nächsten Jahr unter zwei Prozent Inflation erwarten oder eher über drei Prozent oder noch mehr. Sicher ist: Es ist immer fatal für die Kaufkraft Ihres Ersparten, wenn es auf dem Nullzins-Konto liegt. Aber das können Sie als FOCUS-MONEY-Leser ja schon aufsagen, wenn Sie nachts geweckt werden. Ihr Aus aktuellem Anlass! Lesen Sie FOCUS-MONEY bequem zu Hause Liebe Leserinnen und Leser, die Bundestagswahl ist gelaufen und nach 16 Jahren wird Angela Merkel die Kommandobrücke verlassen. Welche Koalition bekommen wir jetzt? Und vor allem: Wie reagieren die Börsen darauf? Mein Tipp: Sie erfahren alles Wichtige in FOCUS-MONEY. Den portofreien Kombi-Bezug (Print und Digital) für 1 Jahr erhalten Sie zum Vorzugspreis von nur 185,25 €* (statt 2<strong>42</strong>,25 € – Sie sparen 24 %) und sichern sich einmalig eine 120-€-Prämie als Dankeschön. Wie das geht? Bestellen Sie einfach auf www.focus-abo.de/money-editorial das exklusive Angebot für FOCUS-MONEY-Leser und erhalten Sie FOCUS-MONEY innerhalb von zwei Wochen portofrei nach Hause geliefert. Die Digital ausgabe lesen Sie als einer der Ersten einen Tag früher – dienstags ab 8.00 Uhr. Wenn Sie FOCUS-MONEY nach Bezug wieder im Handel kaufen möchten: Ein Anruf genügt, und das Abo ist beendet. FOCUS-MONEY <strong>42</strong>/<strong>2021</strong> Foto: S. Ugurlu/FOCUS-MONEY *inkl. MwSt. und Versand. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht 3