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Sasek Leseprobe

Leseprobe zum Buch: »Miroslav Sasek – Bibliothek der Illustratoren«, Autor; Martin Salisbury 128 Seiten, Hardcover, Euro (D) 24 | Euro (A) 25.70 | CHF 33 ISBN 978-3-03876-202-7 (Midas Collection) ### Miroslav Saseks »This is«-Reiseführer haben Menschen weltweit über Jahrzehnte begeistert – Kinder und Erwachsene gleichermassen. Dieses Buch wartet mit vielen überraschenden Details aus den Archiven der Sasek Foundation in seiner Heimatstadt Prag auf und setzt auch bisher weniger bekannte Werke des Meisters in Szene. »Die Bilder und Zeichnungen von Miroslav Sasek überzeugen und sich immer charmant.« Oliver Jeffers

Leseprobe zum Buch:
»Miroslav Sasek – Bibliothek der Illustratoren«, Autor; Martin Salisbury
128 Seiten, Hardcover, Euro (D) 24 | Euro (A) 25.70 | CHF 33
ISBN 978-3-03876-202-7 (Midas Collection) ###

Miroslav Saseks »This is«-Reiseführer haben Menschen weltweit über Jahrzehnte begeistert – Kinder und Erwachsene gleichermassen. Dieses Buch wartet mit vielen überraschenden Details aus den Archiven der Sasek Foundation in seiner Heimatstadt Prag auf und setzt auch bisher weniger bekannte Werke des Meisters in Szene.


»Die Bilder und Zeichnungen von Miroslav Sasek überzeugen und sich immer charmant.«
Oliver Jeffers

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i b l i o t h e k d e r<br />

i l l u s t r a t o r e n<br />

m i r o s l a v š a š e k<br />

m i d a s<br />

Martin Salisbury


i b l i o t h e k d e r<br />

i l l u s t r a t o r e n<br />

Miroslav Šašek


i b l i o t h e k d e r<br />

i l l u s t r a t o r e n<br />

Martin Salisbury<br />

Miroslav<br />

Šašek<br />

r e i h e n b e r at u n g : q u e n t i n b l a k e<br />

h e r a u s g e b e r i n : c l a u d i a z e f f<br />

m i t 119<br />

i l l u s t r at i o n e n<br />

MIDAS


cover vorn Vignette aus This is Paris, 1959<br />

cover hinten Miroslav Šašek in seinem Studio, 1961<br />

titel Cover, This is Paris, 1959<br />

oben Titelbild von Novely, 1947<br />

seite 112 Schlussvignette aus This is Historic<br />

Britain, 1974<br />

Übersetzung: Claudia Koch<br />

Lektorat: Petra Heubach-Erdmann<br />

Layout: Ulrich Borstelmann<br />

Die englische Ausgabe ist erschienen<br />

bei Thames & Hudson, Ltd., London<br />

Miroslav Šašek © 2021 Midas Collection<br />

Text © 2021 Martin Salisbury<br />

Illustrationen von Miroslav Šašek © 2021 Miroslav<br />

Šašek Foundation<br />

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und<br />

Bilder, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung<br />

des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies<br />

gilt insbesondere für die Erstellung und Verbreitung von<br />

Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet.<br />

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte<br />

bibliografische Angaben sind im Internet abrufbar unter:<br />

www.dnb.de<br />

ISBN 978-3-03876-202-7<br />

© 2021 Midas Collection<br />

Midas Verlag AG, Dunantstrasse 3, CH 8044 Zürich<br />

Mail: kontakt@midas.ch, Socialmedia: midasverlag<br />

Weitere Infos zum Programm unter:<br />

www.midas.ch


i n h a lt<br />

Einführung 6<br />

Frühe Kindheit und Schule 8<br />

Die 30er-Jahre und der Krieg 11<br />

Ins Exil 18<br />

This is – die Anfänge 29<br />

Eine neue Familie 50<br />

Mehr Reputation 55<br />

Erfolg und Anerkennung 68<br />

Andere Zeiten 74<br />

Weitere Projekte 90<br />

Die späten Jahre 101<br />

Fußnoten 108<br />

Ausgewählte Bibliografie 108<br />

Chronologie 109<br />

Dank 109<br />

Bildnachweise 109<br />

Mitwirkende 110<br />

Index 110


Einführung<br />

Das Auge des emigrierten Künstlers kann besonders scharf<br />

sein und uns helfen, das scheinbar Vertraute völlig neu zu betrachten.<br />

Die Muster und Rhythmen des alltäglichen Lebens,<br />

die der Einheimische vielleicht nicht mehr wahrnimmt, werden<br />

vom visuellen Appetit des Fremden begierig verschlungen.<br />

Saul Steinbergs New York, Felix Topolskis London und<br />

Ronald Searles Paris seien hier als bemerkenswerte Beispiele<br />

genannt. Miroslav Šašek, der durch den kommunistischen<br />

Putsch im Februar 1948 aus seinem Land vertrieben wurde,<br />

konnte nie mehr in die Tschechoslowakei zurückkehren. Zu<br />

seinen Lebzeiten wurden seine mittlerweile allgegenwärtigen<br />

Städte-Bücher zwar in zahlreichen Ländern und Sprachen auf<br />

der ganzen Welt gelobt, in seinem Heimatland jedoch nie veröffentlicht.<br />

Seine Popularität und Wertschätzung in so vielen<br />

anderen Teilen der Welt war seinen Landsleuten völlig unbekannt.<br />

Glücklicherweise hat sich diese Situation seit dem Fall<br />

der Berliner Mauer 1989 geändert, und eine neue Generation<br />

tschechischer Kinder konnte den einzigartigen Ansatz dieses<br />

einflussreichen Künstlers zur visuellen Reportage entdecken.<br />

Über einen Zeitraum von 15 Jahren reiste M. Šašek, so<br />

seine Signatur, ab 1959 zu 18 Reisezielen auf der ganzen Welt,<br />

um Bücher zu schaffen, die jungen Lesern ein Gefühl für diese<br />

Stadt, dieses Land oder diese Institution vermitteln sollten.<br />

Dabei beschrieb er nicht nur die berühmtesten Wahrzeichen<br />

oder Skylines, sondern auch den Reichtum und die Exzentrik<br />

des Alltagslebens und der Kultur – eindrucksvoll illustriert mit<br />

seinen charakteristischen Bleistift- und Wisch-Illustrationen.<br />

Diese sind spielerisch anekdotisch und von zeitgenössischem<br />

grafischem Flair durchdrungen. Sie nutzen die Extreme des<br />

Maßstabs, stellen das Menschengemachte und das Organische,<br />

das Typo grafische und das Ornamentale einander gegenüber.<br />

Die Fähigkeit ihres Schöpfers, mit einem sanften, sehr<br />

menschlichen Auge und einer sofort erkennbaren grafischen<br />

Sprache in das Leben von Menschen und Orten zu blicken, hat<br />

einen bedeutenden Einfluss auf die grafische Kunst und viele<br />

andere Bereiche der kommerziellen visuellen Kultur im späten<br />

20. und frühen 21. Jahrhundert.<br />

Obwohl diese äußerst erfolgreiche Serie großformatiger<br />

Bücher Šašeks Werk dominiert, gab es viel mehr von ihm<br />

gegenüber<br />

Miroslav Šašek in seinem Studio,<br />

1961<br />

6


m i ro s l av šašek<br />

7


als Künstler. In den Jahren, in denen er an seinen bekannteren<br />

»Reisebüchern« arbeitete, malte Šašek weiterhin in<br />

Öl. Diese oft großformatigen Gemälde offenbaren eine ganz<br />

andere, gedämpftere, sogar düstere Vision. In seinen späteren<br />

Jahren arbeitete er an privaten Projekten mit verschiedenen<br />

Tierdarstellungen, die noch mehr künstlerische<br />

Persönlichkeiten zeigen. Es ist anzunehmen, dass er durch<br />

seinen kommerziellen Erfolg zu wenig Zeit hatte, um andere<br />

mögliche kreative Wege zu beschreiten.<br />

Der Mensch Miroslav Šašek bleibt jedoch ein Rätsel. Es<br />

ist die gedruckte Seite, durch die wir diesem mysteriösen<br />

Wanderer am nächsten kommen, der von seinen Hotelzimmern<br />

in der ganzen Welt mit seinem Bleistift und seinen<br />

Aquarellen Generationen von Kindern und Erwachsenen ein<br />

Gefühl des »Dabeiseins« vermittelte. Er tat dies mit Witz,<br />

Charme und einer Leichtigkeit, die auch im Zeitalter von<br />

Massentourismus sowie Fotos und Filmen aus jedem Winkel<br />

unseres Planeten ihren Reiz behält.<br />

Frühe Kindheit und Schule<br />

Miroslav Šašek wurde als Sohn von Alois und Anna Marie<br />

Šašek (geb. Nováková) am 16. November 1916 in Žižkov,<br />

einem Stadtteil von Prag, geboren. Sie hatten im Jahr zuvor<br />

geheiratet. In der frühen Kindheit lebten Miroslav und seine<br />

jüngere Schwester Věra eine Zeit lang in Sedlčany, einer kleinen<br />

Stadt südlich von Prag. Alois arbeitete dort als Büroleiter<br />

bei einer Versicherung. Doch nachdem er 1926 im Alter von<br />

41 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben war, zog<br />

Anna Marie mit den Kindern zurück nach Žižkov und nahm<br />

ihre Arbeit als tschechisch-deutsche Übersetzerin wieder auf.<br />

Der 10-jährige Miroslav oder Mirek, wie ihn seine Freunde<br />

nannten, wuchs in dieser düsteren Arbeitersiedlung mit ihren<br />

engen Straßen auf, die bis heute als »alternativ« gilt.<br />

Von klein auf liebte Miroslav das Zeichnen und wollte<br />

Künstler werden. In der Schule zeigte er seine Exzellenz in<br />

diesem Fach, während er in anderen Bereichen nicht unbedingt<br />

beeindruckte. Eine Kunstschule war sein Ziel, auch<br />

wenn sich die Familie über das unsichere und unberechenbare<br />

Leben eines Künstlers Sorgen machte und den jungen<br />

gegenüber<br />

Illustration aus<br />

London, 1959<br />

8


m i ro s l av šašek<br />

9


10


m i ro s l av šašek<br />

Mann zu einem Kompromiss bewegte. Schließlich studierte<br />

er Architektur an der renommierten Technischen Universität<br />

in Prag (CTU), einer der ältesten in Mitteleuropa. Hier<br />

konnte er weiterhin Zeichnen und Malerei studieren, jedoch<br />

als Element des praktischen, angewandten Studiums der<br />

Architektur. In der Malerei wurde er von dem berühmten<br />

Maler Otakar Blažiček unterrichtet. Diese anspruchsvolle<br />

Ausbildung war entscheidend für den Aufbau von formalen<br />

Fähigkeiten in der Zeichenkunst und ein tiefes Verständnis<br />

von sowohl künstlichen als auch natürlichen Formen.<br />

In dieser Zeit schien das Fliegen neben seiner Hingabe<br />

zur Kunst die zweite Leidenschaft des jungen Šašek gewesen<br />

zu sein. Er verbrachte viel Zeit damit, an einem Hügel<br />

in der Nähe der Stadt Louny, etwa 37 Kilometer nordwestlich<br />

von Prag, das Segelfliegen zu erlernen. Dies schien sich<br />

in seiner Arbeit niedergeschlagen zu haben, und viele seiner<br />

frühesten veröffentlichten Illustrationen waren Illustrationen<br />

für Bücher wie Jak se létá na křídlech větru (Wie<br />

man auf den Flügeln des Windes fliegt) 1938 1 und später<br />

eine Reihe von hochtechnischen Diagrammen für Výcvik<br />

plachtaře (Segelflugtraining, 1946). 2<br />

Es ist vielleicht etwas weit hergeholt, darüber zu spekulieren,<br />

dass diese Interessen das Werk auf natürliche Weise<br />

untermauerten, für das er schließlich berühmt werden sollte.<br />

Die 30er-Jahre und der Krieg<br />

gegenüber<br />

Miroslav und Věra Šašek<br />

in Prag, ca. 1922–23<br />

Aus unbekannten Gründen schloss Šašek sein Studium<br />

an der CTU nicht ab, fand aber nach seinem Ausscheiden<br />

schnell Arbeit als »Gelegenheits«-Illustrator und erhielt von<br />

verschiedenen tschechischen Verlagen Aufträge für die Illustration<br />

von Comics, Zeitschriften, Zeitungen und Büchern.<br />

Sein Fernweh war bereits deutlich spürbar und noch vor<br />

Ende der Dreißigerjahre hatte er mehrere Länder in Europa<br />

und Nordafrika besucht. Ein Empfehlungsschreiben im<br />

Familienarchiv deutet darauf hin, dass seine Reisen zum Teil<br />

durch eine Anstellung im Reisebüro Wagons-Lits/Thomas<br />

Cook ermöglicht wurden. Es ist nicht klar, ob er diese Arbeit<br />

neben seinem Studium in Teilzeit ausübte oder ob er die Universität<br />

verließ, um die Aufgabe in Vollzeit zu übernehmen.<br />

11


Die tschechischen Universitäten wurden am 17. November<br />

1939 von Reichsprotektor Konstantin von Neurath als<br />

Vergeltung für die Studentenproteste wegen des Todes von<br />

Jan Opletal geschlossen, der seinen Verletzungen erlag,<br />

nachdem er von der deutschen Polizei bei Protesten gegen<br />

die Nazi-Besatzung angeschossen worden war. Neuraths<br />

Polizeichef Karl Hermann Frank ließ daraufhin neun Studenten<br />

hinrichten, 1.200 wurden in Konzentrationslager<br />

verschickt.<br />

Šašek kehrte jedenfalls nie an die Uni zurück. Das Empfehlungsschreiben<br />

mit dem Datum vom 5. Oktober 1939 auf<br />

dem Briefkopf des Reisebüros beginnt mit der Bestätigung<br />

des Zeitraums von Šašeks Anstellung als »Expeditionsagent«<br />

vom 8. Februar bis zum 30. September 1939, wovon er einen<br />

Teil in Bratislava verbrachte. Der Brief fährt fort:<br />

Während seiner Tätigkeit bewährte er sich als erstklassiger<br />

Expediteur im Kontakt mit dem reisenden<br />

Publikum, und zwar mit Ausländern, da er gut<br />

Deutsch, Französisch und Englisch beherrscht. Er<br />

kennt sich gut in der Agenda der Schlaf- und Speisewagen,<br />

im Verkauf von Südlisten aller Art sowie<br />

in der Agenda der Migrations- und Schiffslisten aus.<br />

Wegen des Mangels an Arbeit in den gegenwärtigen<br />

Umständen war Herr Šašek, der Jüngste im<br />

Büro, gezwungen, seinen Posten zu verlassen. Wir<br />

bedauern sein Ausscheiden und empfehlen ihn<br />

jedem Arbeitgeber wärmstens. 3<br />

Obwohl die »gegenwärtigen Umstände« der nationalsozialistischen<br />

Besatzung erlaubten, dass einige Aspekte des<br />

Lebens in Prag wie gewohnt weiterliefen, sollten sie einen<br />

tiefgreifenden und langfristigen Einfluss auf die Zukunft des<br />

Landes und auf Šašeks Karriere haben. Auch hier gibt es nur<br />

wenige Details über sein Leben und seinen Aufenthaltsort<br />

während des Krieges, obwohl man davon ausgeht, dass er<br />

in Prag blieb. Die meisten Tschechen, die weder Juden noch<br />

Roma waren, konnten in den ersten Jahren der deutschen<br />

Besatzung relativ normal in der Stadt leben. Die Geschäfte<br />

waren noch gut bestückt, und die tschechische Regierung<br />

funktionierte unter dem älteren Präsidenten Emil Hácha<br />

12


m i ro s l av šašek<br />

oben<br />

Originalzeichnung und zweifarbig<br />

gedruckte Seite aus Krysař<br />

(Rattenfänger), 1945<br />

und dem Ministerpräsidenten Alois Eliáš neben den Nazi-Besatzern<br />

weiter. Doch diese Situation änderte sich dramatisch,<br />

als im September 1941 der berüchtigte Reinhard Heydrich,<br />

einer der Hauptarchitekten der »Endlösung der Judenfrage«,<br />

von Hitler mit der Leitung der besetzten Gebiete beauftragt<br />

wurde. Eliáš wurde verhaftet, später hingerichtet und die<br />

Unterdrückung der tschechischen Kultur begann. Heydrich<br />

wurde bei einer gemeinsamen britisch-tschechischen Undercover-Operation<br />

im Mai 1942 tödlich verwundet. Zur Vergeltung<br />

wurden Tausende von Tschechen hingerichtet.<br />

Aus einer Handvoll Bücher aus tschechischen Bibliotheken<br />

ist bekannt, dass Šašek weiterhin für einige der noch tätigen<br />

tschechischen Verlage Illustrationen anfertigte. Im Jahr<br />

1944 illustrierte er für den Verlag Hejda & Zbroj in Mladá<br />

Boleslav das Buch Nejkrásnější pohádka Kašpárka Vojty Mertena<br />

(Das schönste Märchen von Vojta Mertens Scherzbold)<br />

von Vojta Merten. Die zahlreichen ganzseitigen Illustrationen<br />

13


14


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber und oben<br />

Illustrationen und Titelblatt von<br />

Nejkrásnější pohádka Kašpárka<br />

Vojty Mertena (Das schönste<br />

Märchen von Vojta Mertens<br />

Scherzbold), 1944<br />

sind akribisch in Form von Separationen für jede der vier<br />

Farben (Schwarz, Rot, Grün und Gelb) aufgebaut, die für<br />

den Buchdruck-Linienstockdruck vorbereitet wurden. Dazu<br />

fertigten die Drucker für jede Farbe einzelne geätzte Metallblöcke<br />

an, die nacheinander eingefärbt und gedruckt wurden.<br />

Zu dieser Zeit zeigen die Arbeiten des Künstlers noch<br />

keinen Hinweis auf den unverwechselbaren freien, kantigen<br />

modernistischen Stil, durch den sich seine späteren Bücher<br />

auszeichnen sollten. Die kontrollierten, abgerundeten, linearen<br />

Formen, die oft mithilfe mechanischer, geometrischer<br />

Schablonen gezeichnet zu sein scheinen, sind mit flächiger<br />

Farbe gefüllt und vielleicht speziell für den Buchdruckprozess<br />

konzipiert. Zu den Publikationen mit Šašeks Zeichnungen<br />

gehörte die Zeitung České slovo (ab 1945 Svobodné slovo<br />

genannt).<br />

15


oben<br />

Tuschezeichnung,<br />

1940er-Jahre<br />

gegenüber, oben<br />

Illustration aus Krysař<br />

(Rattenfänger), 1945<br />

gegenüber, unten<br />

Tuscheskizze von Gebäuden,<br />

1940er-Jahre<br />

16


m i ro s l av šašek<br />

17


Ins Exil<br />

Nach der Befreiung Prags durch die sowjetischen Truppen<br />

im Mai 1945 arbeitete Šašek weiterhin für tschechische<br />

Verlage, mit Aufträgen u. a. von Ladislav Kuncíř, Orbis und<br />

Vyšehrad. 1946 heiratete er Jindřiška Tumlířová in den<br />

nordböhmischen Bergen bei Jablonec nad Nisou. Binnen<br />

Jahresfrist reiste das Paar nach Paris. Šašek schrieb sich<br />

an der L’École des Beaux-Arts ein, während er das ganze<br />

Jahr 1947 hindurch weiterhin Aufträge für tschechische<br />

Verlage erfüllte. Bei Ladislav Kuncíř erhielt er einen Vertrag<br />

für sein erstes selbst verfasstes Kinderbuch mit dem<br />

langen Titel Benjamin a tisíc mořských d’asů kapitána<br />

Barnabáše (Benjamin und die tausend Meerestiere des<br />

Kapitän Barnabas). Kuncíř liebte Bücher und setzte sich für<br />

hochwertige Inhalte, Gestaltung und Produktion ein. Seine<br />

Publikationen trugen das Logo einer springenden Ziege mit<br />

der Aufschrift Non deserit alta (»Niemals die Höhen verlassen«).<br />

Die farbigen Strich- und Wisch-Illustrationen für den<br />

stürmischen Benjamin sind mit handgerendertem Text in<br />

ein Standard-Bilderbuchformat integriert. Die Illustrationen<br />

oben links und oben<br />

Illustrationen aus Benjamin, 1947<br />

gegenüber<br />

Titel von Benjamin, 1947<br />

18


m i ro s l av šašek<br />

19


20


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber<br />

Illustration aus Zvonokosy<br />

(Clochemerle), 1948<br />

oben<br />

Schutzumschlag, Zvonokosy<br />

(Clochemerle), 1948<br />

zeichnen sich nach wie vor durch eine streng kontrollierte<br />

Linienführung aus, die mit abgerundeten Formen ausgeführt<br />

wird, jedoch mit einer Andeutung des zunehmenden<br />

Einflusses des französischen Comic-Stils der damaligen Zeit.<br />

Gleichzeitig begann Šašek mit der Arbeit an einem Schutzumschlag<br />

und einer Reihe ganzseitiger Farbillustrationen<br />

für Zvonokosy, die tschechische Übersetzung des sehr populären<br />

Romans Clochemerle von Gabriel Chevallier aus 1934.<br />

Erst in den Illustrationen für Zvonokosy, die 1948 veröffentlicht<br />

wurden, lassen sich erste Anzeichen für die persönlichere<br />

Bildsprache erkennen, die ein Jahrzehnt später mit<br />

dem ersten Band der This is-Serie gefestigt werden sollte.<br />

Es lief gut in Paris für Miroslav und »Dynda«, wie<br />

Jindřiška genannt wurde. Das Paar rechnete fest damit,<br />

regelmäßig für Miroslavs Treffen mit Verlegern und vielleicht<br />

sogar dauerhaft nach Prag zurückzukehren. Doch im<br />

Februar 1948 spitzte sich die politische Lage in der Heimat<br />

zu, als die nicht-kommunistischen Mitglieder der demokratischen<br />

Regierung unter Präsident Beneš von ihren Ämtern<br />

21


zurücktraten und die von der Sowjetunion unterstützte Kommunistische<br />

Partei der Tschechoslowakei (KSČ) die Macht<br />

übernahm. Tausende flohen aus ihrer Heimat, um nicht in einem<br />

Satellitenstaat der Sowjetunion zu leben. Eine Zeit lang<br />

konnte Šašek von Frankreich aus weiter für tschechische<br />

Verlage arbeiten. Doch 1949 wurde die private Verlagstätigkeit<br />

von den Kommunisten verboten und das Vermögen der<br />

Firmen liquidiert. Die Vorräte an Papier, Druckplatten und<br />

Material wurden beschlagnahmt, ebenso die fertigen Bücher.<br />

Ladislav Kuncíř durfte zunächst als Direktor im staatlichen<br />

Vyšehrad-Verlag bleiben, der seine Firma übernommen<br />

hatte, wurde aber 1951 verhaftet und des Hochverrats angeklagt.<br />

Er wurde für schuldig befunden und zu einer zehnjährigen<br />

Haftstrafe verurteilt. Das gleiche Schicksal ereilte viele<br />

andere Verleger und Schriftsteller in dieser Zeit.<br />

Šašek war schon seit einiger Zeit mit Kuncíř im Gespräch<br />

über eine Idee für ein Kinderbuch in Form eines Führers<br />

unten<br />

Doppelseite aus Veselý kalendářík<br />

(Lustiger Kalender), 1948<br />

gegenüber, oben<br />

Cover, Červená Karkulka<br />

(Rotkäppchen), 1949<br />

gegenüber, unten<br />

Illustration aus Sedm mamlasů<br />

(Die sieben Schlemihle), von<br />

Eduard Petiška, 1948<br />

22


m i ro s l av šašek<br />

23


über seine neue Heimatstadt Paris, das in tschechischer Sprache<br />

erscheinen sollte. Anfangs war ein textlastiger Reiseführer<br />

mit einigen kleinformatigen Illustrationen geplant. Doch<br />

nun mussten solche Pläne auf Eis gelegt werden, während er<br />

sich in Paris nach irgendeiner Arbeit umsah, als Architekt,<br />

Grafiker, Illustrator oder Maler. 1951 nahm sein Leben eine<br />

andere Wendung, als er eine Stelle bei Radio Free Europe in<br />

München erhielt. RFE mit Sitz im Englischen Garten war<br />

1949 gegründet worden, um unzensierte Nachrichten und Reportagen<br />

in Länder hinter dem Eisernen Vorhang zu senden.<br />

Šašek war als Produzent angestellt, begann aber bald,<br />

Flugblätter zu entwerfen, die von RFE über Heißluftballons<br />

in der Tschechoslowakei verteilt wurden. Er entdeckte auch<br />

ein Talent für Schauspielerei und Moderation. Schon bald<br />

war er eine vertraute Stimme im Äther, die mit Sensibilität<br />

und urbanem Charme eine Reihe von Rollen in Drama und<br />

Literatur las. Seine neu entdeckten Talente reichten sogar<br />

bis zum Gesang. Während seiner Zeit bei RFE malte er weiter<br />

und entwickelte sich als Künstler. Obwohl seine Illustrationen<br />

für die Propaganda-Literatur im Allgemeinen im eher<br />

anonymen, groben Cartoon-Stil gehalten sind, fertigte er<br />

auch zunehmend anspruchsvollere experimentelle Arbeiten,<br />

darunter eine Reihe von Collagen, die Farbe und Fotografie<br />

kühn und grafisch kraftvoll mischen. Wahrscheinlich wurden<br />

sie intern von RFE verwendet.<br />

oben und gegenüber<br />

Zeichnung für Grußkarten, Datum<br />

unbekannt<br />

umseitig<br />

Collagen aus der Zeit bei Radio<br />

Free Europe, frühe 1950er-Jahre<br />

24


26


m i ro s l av šašek<br />

27


28


m i ro s l av šašek<br />

This is – Die Anfänge<br />

Mitte der 1950er-Jahre ließen sich Šašek und Jindřiška<br />

scheiden und bald darauf kehrte Miroslav nach einem<br />

kurzen Aufenthalt in Brügge nach Paris zurück. Als Grund<br />

für seinen Weggang von RFE gab er an, »sich voll und ganz<br />

seiner Karriere als Maler widmen« zu wollen. 4 Seine Gemälde<br />

aus den Jahren 1957–59 sind in düsteren, dunklen<br />

Grün-, Braun- und Graublautönen gehalten, orientiert am<br />

Einfluss von Rouault und Modigliani. Die Darstellungen<br />

von belgischen und Pariser Straßen, Figurenkompositionen<br />

und grafischen Konstruktionen sind im Wesentlichen<br />

farbige Zeichnungen mit schwarzen Umrissen, die unter den<br />

Ölschichten hervortreten. Offenbar war dies eine Zeit der<br />

Entbehrungen. Ihm war oft zu kalt, um zu malen, und er<br />

konnte es sich nicht leisten, nach München zu fahren, um an<br />

der Eröffnung einer Ausstellung seiner Bilder teilzunehmen.<br />

Er war eingeladen, die erste Ausstellung für Flüchtlinge aus<br />

Ländern hinter dem Eisernen Vorhang zu eröffnen.<br />

Die Idee für einen »Kinderreiseführer« für Paris, wie<br />

Šašek es nannte, entwickelte sich jedoch weiter. Während<br />

der langen Zeit der Planung hatte sich seine Bildsprache<br />

verändert und er hatte das Projekt zu einem Bilderbuchformat<br />

überarbeitet. Šašek war nun bereit, das Buch potenziellen<br />

Verlegern vorzustellen. Er nahm die Hilfe des in<br />

Prag geborenen Frank Stuart Viner (ursprünglich Wiener<br />

genannt) als Mittelsmann in Anspruch, um sein Werk Londoner<br />

Firmen zu präsentieren. Jeffrey Simmons, damals ein<br />

junger Mitarbeiter des Verlags W. H. Allen, erinnert sich an<br />

seine erste Begegnung mit Šašeks Werk:<br />

gegenüber<br />

Cover, This is Paris, 1959<br />

Ich arbeitete für W. H. Allen in der Essex Street in<br />

London, ich glaube, es war 1957. Damals war ich<br />

etwa 30 Jahre alt. Frank Stuart Viner war ein erfolgreicher<br />

Unternehmer. Er hatte etwas in unserem<br />

Schaufenster gesehen, das ihm gefiel. Er kam durch<br />

die Tür und bat darum, uns etwas zeigen zu dürfen.<br />

Es war ein Dummy von »This is Paris«. Als Unternehmen<br />

verlegten wir damals keine Kinderbücher,<br />

aber ich erkannte sofort die Qualität der Arbeit und<br />

wollte es veröffentlichen. Ich setzte mich auch sofort<br />

29


oben und gegenüber<br />

Illustrationen aus Zvonokosy<br />

(Clochemerle), 1948, und This is Paris,<br />

1959, die eine wiederverwendete<br />

Komposition zeigen<br />

30


mit dem französischen Verlag Casterman in Verbindung,<br />

der es ebenfalls übernahm. Šašek selbst habe<br />

ich erst etwas später kennengelernt.<br />

This is Paris erzielte beachtliche Verkaufserfolge. Aber der<br />

Vertrag war als Pauschalhonorar und nicht mit Tantiemen<br />

vereinbart worden, was Šašek gar nicht gefiel. Simmons<br />

erzählt, wie er ihn überredete, schnell an diesen Erfolg mit<br />

einem zweiten Titel anzuknüpfen, diesmal über London.<br />

Ich versprach ihm, wenn er »This is London« macht,<br />

würde ich dafür sorgen, dass er Tantiemen bekäme.<br />

So begann die ganze Serie. Es war eher eine Arbeitsbeziehung<br />

als eine enge Freundschaft. Ich habe ihn<br />

als immer höflich und freundlich in Erinnerung. Ein<br />

Großteil unseres Kontakts drehte sich um Diskussionen<br />

darüber, welches Ziel als nächstes in Angriff<br />

genommen werden sollte. Aber er traf immer selbst<br />

die Entscheidung. Und ich gestehe, dass sie mir<br />

manchmal ziemlich abwegig vorkamen. Sie wurden<br />

nicht immer nach kommerziellen Gesichtspunkten<br />

gewählt, das glaube ich nicht. Sie waren natürlich<br />

alle erfolgreich, aber einige viel mehr als andere.<br />

Simmons’ Erinnerungen an die Welt der Kinderbuchverlage<br />

zu jener Zeit gehen weiter mit einer Anekdote über die Zahlungsmodalitäten:<br />

32


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber, oben und unten<br />

Originale aus<br />

This is Paris, 1959<br />

oben links<br />

Rückseite, This is Paris, 1959<br />

oben rechts<br />

Original Titelseite,<br />

This is Paris, 1959<br />

links<br />

Original aus<br />

This is Paris, 1959<br />

33


34


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber<br />

Cover, This is London, 1959<br />

oben<br />

Originalzeichnung aus<br />

This is London, 1959<br />

35


In den USA habe ich ursprünglich an Macmillan<br />

verkauft. Paris und London waren zu dieser Zeit<br />

schon große Erfolge. Damals zahlte Macmillan<br />

immer etwas langsam. Ich erinnere mich, dass ich<br />

im Urlaub in Cannes in Südfrankreich war und der<br />

Direktor von Macmillan schwamm im Meer an mir<br />

vorbei! Ich rief ihm zu: »Sie haben uns nicht bezahlt!«<br />

Als ich nach Hause kam, war das Geld da.<br />

Offenbar standen wir bei ihnen immer ganz unten<br />

auf der Liste. 5<br />

Simmons behielt diese Arbeitsbeziehung mit Šašek auch<br />

bei den nachfolgenden Titeln der »This is«-Serie bei, bis der<br />

letzte, »This is Historic Britain«, 1974 veröffentlicht wurde.<br />

Bis ins hohe Alter von über 90 Jahren überwachte er die<br />

36


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber, oben<br />

Druckseite und Originalzeichnung<br />

aus This is London, 1959<br />

gegenüber, unten<br />

Original-Vignette aus This is<br />

London, 1959<br />

oben<br />

Abgelehnte Version der Illustration<br />

von gegenüber aus This is London,<br />

1959<br />

verlegerischen Interessen der »Marke« Šašek, wobei er auch<br />

ein wachsames Auge auf die nicht seltenen Fälle von »visuellem<br />

Plagiat« hatte – wobei die Arbeit anderer Künstler über<br />

den stilistischen Einfluss hinausgeht. In der Tat könnte man<br />

sagen, dass die Wahl der Ziele des Schöpfers gelegentlich<br />

idiosynkratisch ist. Aber diese persönliche Auswahl wurzelte<br />

eindeutig in seinen eigenen Interessen und seiner künstlerischen<br />

Neugierde, beruhte jedoch auch auf pragmatischen<br />

und kommerziellen Zielen. Nach Paris und London im Jahr<br />

1959 setzte Šašek die Reihe mit Büchern über große Touristenstädte<br />

fort: Rom und New York im folgenden Jahr, Edinburgh,<br />

Venedig und München im Jahr 1961. Seine Vertrautheit<br />

mit der bayerischen Landeshauptstadt nutzte er, um in<br />

diesen ersten drei Jahren sieben This is-Titel zu vollenden.<br />

37


oben und gegenüber<br />

Originalzeichnung und Druckseite<br />

aus This is London, 1959<br />

links<br />

Details der Palastwache aus<br />

This is London, 1959, mit<br />

Bleistiftstudien am Rand<br />

umseitig, links<br />

Cover, This is Venice, 1961<br />

umseitig, rechts<br />

Cover, This is Rome, 1960<br />

38


40


m i ro s l av šašek<br />

41


42<br />

oben, links und gegenüber<br />

Illustrationen aus<br />

This is Rome, 1960


44


m i ro s l av šašek<br />

This is New York verkörpert in vielerlei Hinsicht all das, was<br />

das Beste an den This is-Büchern ist. Die Stadt ist natürlich<br />

ein Geschenk für jeden Illustrator. Aber was Šašeks Auseinandersetzung<br />

mit der Metropole so erfolgreich macht, ist<br />

seine bahnbrechende Umsetzung des erzählenden Sachbuchs<br />

in Bilderbuchform. Damals wurde das Bilderbuch als<br />

Synthese von Wort und Bild noch nicht als eigenständige<br />

Kunstform gewürdigt. Künstler wie Maurice Sendak und<br />

John Burningham sollten diese Form später zu verdienter<br />

Anerkennung führen. Aber Šašeks Einsatz von Rhythmus,<br />

Tempo und Wort-Bild-Synergie in einem Sachbuchkontext<br />

war seiner Zeit weit voraus. Er vermeidet es, lediglich eine<br />

Sammlung visueller »Fakten« zu schaffen, indem er die<br />

parallelen Themen »oben und unten« und »groß und klein«<br />

verwendet, um die Geschichte dieser Stadt mit verbaler und<br />

visueller Kontinuität zu erzählen.<br />

Šašeks typisches visuelles Vokabular ist aus dem tiefen<br />

Wissen des Künstlers über Malerei, Architektur und die<br />

breiteren historischen und zeitgenössischen Bewegungen<br />

in Kunst und Design hervorgegangen. Bis in die jüngste<br />

Vergangenheit hat sich die Illustration (und die angewandte<br />

Kunst insgesamt) eng an die Entwicklungen in der<br />

gegenüber<br />

Cover, This is New York, 1960<br />

rechts<br />

Titelseite, This is New York, 1960<br />

umseitig<br />

Illustration aus This is New York,<br />

1960<br />

45


ildenden Kunst angelehnt. Die flachen, kantigen Formen,<br />

die in Šašeks This is-Büchern zu sehen sind, umfassen die<br />

europäische Avantgarde, die traditionelle gegenständliche<br />

Malerei und das architektonische Zeichnen gemäß seiner<br />

Ausbildung sowie den Einfluss zeitgenössischer Grafiker<br />

wie Ronald Searle, Saul Steinberg und André François.<br />

Die Reise nach Edinburgh im Jahr 1961 war eine von<br />

Šašeks Lieblingsreisen – »Ich liebte die Arbeit an This is<br />

Edinburgh, obwohl ich das Wetter dort hasste. Mitten im<br />

Sommer war es kalt und regnerisch. Man brauchte eine<br />

Wärmflasche im Bett dabei. Die Arbeitsbedingungen waren<br />

aber gut, weil die Nächte in Edinburgh sehr kurz sind. Ich<br />

arbeitete von 4 Uhr morgens bis Mitternacht und beendete<br />

das Buch in zwei Monaten.« 6 Die Intensität der Arbeit in dieser<br />

kurzen Zeit führte zu einem der ansprechendsten Bücher<br />

der Serie. Vor dem Hintergrund der für die Stadt typischen<br />

dunklen Sandsteingebäude findet Šašek leuchtende Farben<br />

in Schuluniformen, Alltagskleidung und Parade- oder Festgewändern<br />

und stellt sie einander wirkungsvoll gegenüber.<br />

oben links<br />

Cover, This is Edinburgh, 1961<br />

oben rechts und gegenüber<br />

Originalzeichnung aus<br />

This is Edinburgh, 1961<br />

48


m i ro s l av šašek<br />

49


Eine neue Familie<br />

1961 heiratete Šašek Anna Molková, mit der er bei Radio Free<br />

Europe zusammengearbeitet hatte, wo sie als Moderatorin tätig<br />

war. Das Paar ließ sich mit Annas fünfjährigen Sohn Dušan in<br />

München nieder. Šašek begann, die Früchte seiner Arbeit der<br />

letzten Jahre zu ernten, und hatte endlich eine gewisse Stabilität,<br />

eine Familie und eine geräumige Wohnung, die ihm als<br />

Basis zwischen seinen Reisen diente, während er für die Bücher<br />

der This is-Serie recherchierte. Šašeks Leben als Familienvater<br />

mit Anna und Dušan setzte sich in den 1960er-Jahren fort,<br />

während der intensivsten und produktivsten Zeit seiner Karriere.<br />

»Mirko«, wie Dušan und seine Mutter Šašek immer nannten,<br />

gehörte zum Leben des Jungen, bis er 14 war. Dušan kann<br />

sich nur lückenhaft an seine frühe Kindheit erinnern, aber er<br />

liefert wertvolle Details über Šašeks Leben in dieser Zeit:<br />

Er war definitiv in vielerlei Hinsicht das, was ich einen<br />

typischen Künstler nennen würde. Er war vier bis fünf<br />

Monate des Jahres unterwegs und die restliche Zeit bei<br />

uns in München. Meistens war er also weg. Wenn er<br />

zurück war, gab er den Büchern in seinem Atelier den<br />

letzten Schliff und vollendete, was in den Hotels begonnen<br />

worden war. In München malte er viel in Öl. Ich<br />

denke, das ist vielleicht das, was er wirklich machen<br />

wollte. Wie soll ich das erklären, ich glaube, vielleicht<br />

will jeder Maler in Öl arbeiten? Es wird, oder wurde<br />

damals, als Weg zu größerer Anerkennung gesehen,<br />

denke ich. Aber es ist schwierig für mich, im Nachhinein<br />

bin ich mir nicht sicher. 7<br />

Ob Šašek wirklich ein frustrierter Künstler war, können wir<br />

nicht mit Sicherheit sagen. Dass dies der Fall gewesen sein<br />

könnte, ist eine typische Vermutung über diejenigen, die in<br />

eher angewandten Bereichen der Kunst arbeiten, und die<br />

Frage stellt sich zweifellos bei vielen Illustratoren. Für andere,<br />

wie Ronald Searle bei seinem Grafikerkollegen André<br />

François feststellte, kann die »kommerzielle Kunst« das beste<br />

»trojanische Pferd« sein, um »Kunst« zu liefern.<br />

Dušan erinnert auch an einige von Šašeks Arbeitsmethoden<br />

und weniger bekannte Kooperationen:<br />

gegenüber<br />

Illustration aus This is London,<br />

1959<br />

umseitig<br />

Ölgemälde einer Industriestadt,<br />

1958<br />

50


m i ro s l av šašek<br />

Natürlich sind die Bücher fein gearbeitet, mit großer<br />

Sorgfalt und Liebe zum Detail (wovon es viel gab). Er<br />

war ein absoluter Perfektionist. Er erlaubte mir immer,<br />

ihm beim Malen vieler kleiner Details zu helfen.<br />

Zum Beispiel sind einige der vielen Steine im Vordergrund<br />

um die Akropolis in This is Greece von mir.<br />

Auch die Erinnerungen an das Leben zwischen den Dienstreisen<br />

sind für Dušan lebendig und geben einen seltenen Einblick<br />

in die Persönlichkeit und Begeisterung des Künstlers:<br />

Wenn er zu Hause war, kochte er gern für uns und<br />

andere. Wir hatten immer Gäste. Als Kind fehlte es<br />

uns rückblickend an nichts – wir hatten eine große<br />

Wohnung, wir kauften in den besten Feinkostläden<br />

ein. Man könnte sagen, er war ein »Bonvivant«. Er<br />

verbrachte gerne den ganzen Tag damit, Essen zuzubereiten<br />

und zu kochen. Er hatte auch viele andere<br />

Interessen. Er hatte zum Beispiel seine 16-mm-Kamera.<br />

Und einmal verbrachte er ein halbes Jahr<br />

damit, mein Weihnachtsgeschenk zu bauen – eine<br />

unglaublich komplexe Miniatureisenbahn. Wenn er<br />

sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er<br />

immer absolut entschlossen, es zu vollenden. Er war<br />

sicherlich ein Perfektionist (leider habe ich die Eisenbahn<br />

nicht mehr!). Aber er arbeitete auch sehr gern,<br />

und ich denke, dass er vielleicht oft lieber Zeit mit der<br />

Arbeit verbracht hätte als mit irgendetwas anderem.<br />

Er war da und dann war er wieder weg.<br />

Šašeks peripatetische Natur wie auch sein Lebensstil werden<br />

von Dušan bestätigt:<br />

Er hat das Reisen genossen. Obwohl er im Exil lebte,<br />

glaube ich nicht, dass er sich danach sehnte, in die<br />

Tschechoslowakei zurückzukehren. Natürlich war<br />

jeder bei RFE ein Exilant. Mirko war extrem kosmopolitisch.<br />

Er war wohl eher aus freien Stücken staatenlos.<br />

Er reiste mit einem sogenannten »Nansen-Pass«. Er<br />

hätte ein amerikanischer Staatsbürger werden können,<br />

doch in Paris fühlte er sich am meisten zu Hause. 8<br />

51


m i ro s l av šašek<br />

53


54


m i ro s l av šašek<br />

Dušan Molek-Šašek organisierte Ausstellungen von Šašeks<br />

Werken in München und anderswo. Er besitzt eine umfangreiche<br />

Sammlung von Original-Kunstwerken seines Stiefvaters,<br />

die er wie einen Schatz hütet.<br />

Mehr Reputation<br />

In einem Interview mit František Tomáš in der Januar-Ausgabe<br />

1961 der České slovo, einer damals in München erscheinenden<br />

Zeitschrift für tschechische Exilanten, deutet Šašek<br />

seinen Stolz auf den Erfolg seiner This is-Bücher an. This<br />

is London war kürzlich in die begehrte Liste der New York<br />

Times Best Illustrated Children’s Books of the Year aufgenommen<br />

worden, und This is New York würde sich bald dazugesellen.<br />

Die beiden Freunde lesen einige der besten Kritiken, die<br />

die Bücher in der US-Presse erhalten haben, und freuen sich<br />

über die wachsenden Verkaufszahlen auf der ganzen Welt:<br />

Nach Informationen von meinem französischen Verleger<br />

ist mein Buch über Paris in Paris immer noch<br />

ausverkauft. Auch in London hat es schon weiß Gott<br />

wie viele Auflagen des Londoner Buches gegeben.<br />

Und wie gut verkauft sich das Buch über New York<br />

in New York? Ivan Herben [Exilkollege und einer<br />

der Gründer von Radio Free Europe] schrieb mir,<br />

dass im Dezember pro Tag 600 Exemplare verkauft<br />

wurden. Und Ivan hat sich sehr geärgert, dass er<br />

durch halb New York laufen musste, um nur drei<br />

davon zu bekommen! 9<br />

gegenüber<br />

Cover, This is Munich (München,<br />

später auch auf Deutsch<br />

erschienen), 1961<br />

oben<br />

Originalzeichnung aus This is<br />

Munich, 1961<br />

Bei einem Glas eines nicht näher bezeichneten alkoholischen<br />

Getränks (»manche Flüssigkeiten sind besser als der Kuss<br />

einer Muse«, bemerkt der blumige Schriftsteller) sprechen<br />

die Freunde über die aktuellen Zeichnungen von der letzten<br />

Reise nach Venedig:<br />

Ich fummle im Moment an den Texten. Das ist<br />

wahrscheinlich der schlimmste Teil der Arbeit. Es<br />

sind wie immer achtzig Illustrationen. Zuerst lese<br />

ich irgendeine Art von Literatur über die Stadt –<br />

dann reise ich dorthin und laufe mit offenen Augen<br />

55


herum. Ich mache eine Zeichnung nach der anderen,<br />

ich zeichne, was ich denke, was wichtig und<br />

typisch sein könnte. Und am Ende klappt es!<br />

Auf die Frage nach den Plänen für die nächsten Projekte<br />

verrät Šašeks die vielen verlockenden Ziele, die im Gespräch<br />

waren und von denen die meisten nie verwirklicht wurden:<br />

In zehn Tagen fliege ich über Paris und London<br />

nach San Francisco, wo ich an dem Buch von dort<br />

arbeiten werde. Ich werde dort vier Monate bleiben.<br />

Und dann – ich bin mir noch nicht sicher. Ich soll<br />

im Herbst nach Israel kommen. Dort würde ich kein<br />

Buch über eine Stadt machen, sondern über das<br />

ganze Land. Aber ich könnte auch etwas anderes<br />

aussuchen. Ich habe zum Beispiel ein Angebot von<br />

den Bermudas.<br />

Offensichtlich kamen die Angebote in dem Maße, wie das<br />

Bewusstsein für den Einfluss der This is-Bücher auf die<br />

Tourismusbranche wuchs:<br />

Ich habe ein Angebot von Canadian Pacific, um etwas<br />

von Kanada aus zu machen. Und ich habe auch<br />

ein Angebot von Air India für Indien. Ich könnte<br />

auch Hongkong, Rio de Janeiro und Tokio machen.<br />

Und ich muss auch in eine europäische Stadt –<br />

Stockholm, Kopenhagen, Amsterdam, Wien ... aber<br />

wahrscheinlich werde ich nach Israel fliegen. 10<br />

Das tat er dann auch.<br />

Doch zunächst ging es nach San Francisco, und wie meistens<br />

wurde seine Ankunft von den Stadtvätern mit großer<br />

Aufregung begrüßt. Presseinterviews waren nun ein wichtiger<br />

Bestandteil jeder Reise und hier kündigte der San Francisco<br />

Sunday Chronicle Šašeks Ankunft an. Er verkündete<br />

seine Begeisterung, die Stadt, ihre einzigartige Kultur und<br />

die Geschichte der raschen Expansion seit dem Beginn des<br />

kalifornischen Goldrausches im Jahr 1848 zu erleben. This<br />

is San Francisco lebt von Šašek-Motiven und lokalen Eigenheiten<br />

– klappernde Straßenbahnen mit den »Damen dürfen<br />

oben<br />

Originalzeichnung aus This is San<br />

Francisco, 1962<br />

gegenüber<br />

Cover, This is San Francisco, 1962<br />

56


m i ro s l av šašek<br />

57


nicht draußen mitfahren«-Schildern und den<br />

Hotels, die das Kleingeld wuschen, bevor sie<br />

es dem Kunden gaben. Und natürlich fühlte<br />

er sich sofort von der grafischen Vielfalt<br />

einer multikulturellen Stadt angezogen, insbesondere<br />

von den leuchtenden Farben, der<br />

Beschilderung und den architektonischen<br />

Formen Chinatowns. Nach der Veröffentlichung<br />

des Buches im Jahr 1962 kehrte<br />

Šašek zurück, um den Key to the City zu<br />

erhalten. Später, 1967, wurde sein Werk<br />

für die Publikation der American Library<br />

Association See the City! A Beginner’s Guide<br />

to San Francisco (siehe S. 101) adaptiert.<br />

Es wurde ursprünglich als Handout für die<br />

Teilnehmer der Jahrestagung der American<br />

58


oben<br />

Originalzeichnung aus<br />

This is San Francisco, 1962<br />

Library Association veröffentlicht, die in<br />

jenem Jahr in der Stadt stattfand. Der Text<br />

stammte von Effie Lee Morris, einer bekannten<br />

Bürgerrechtsaktivistin, die sich für die<br />

Alphabetisierung von Kindern einsetzte und<br />

damals die Koordinatorin für Kinderdienstleistungen<br />

der Bibliothek von San Francisco<br />

war.<br />

59


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber<br />

Illustration aus This is San<br />

Francisco, 1962<br />

unten links und rechts<br />

Schutzumschlag und Titel, This is<br />

Israel, 1962<br />

This is Israel erfüllte die vertraglich geforderten zwei Ergänzungen<br />

der Serie für 1962. Das Buch beschreitet den schmalen<br />

Grat zwischen der spielerischen Neigung des Künstlers<br />

und einer eher zurückhaltenden, ehrfürchtigen Darstellung<br />

dieses neuen Staates – der damals erst vierzehn Jahre alt<br />

war – und seiner diversen Bewohner. Der Text ist minimal,<br />

teilweise in Form von Bibelzitaten, und die Publikation wirkt<br />

etwas unzusammenhängend, was wohl die Herausforderungen<br />

zeigt, denen sich der Autor bei der Darstellung eines so<br />

jungen Landes in seiner Mischung aus Geschichte, Kultur<br />

und aktueller Identität gegenübersah. Interessant ist, dass zu<br />

den nicht verwendeten Bildern vom Besuch in Israel eine Illustration<br />

eines trostlosen Grenzübergangs gehört. Dies wirft<br />

die Frage auf, inwieweit Šašek von den Fremdenverkehrsämtern<br />

des jeweiligen Landes beeinflusst wurde, um das Thema<br />

in einem möglichst positiven Licht darzustellen.<br />

Die Formel von 80 Illustrationen für jedes der This<br />

is- Bücher sollte dem Künstler gute Dienste leisten. Die<br />

Bilder wurden in Form einer Mischung aus »kastenförmigen«<br />

oder gerahmten Bildern von Szenen (meist mit vielen<br />

61


62


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber<br />

Verworfenes Bild für This is Israel,<br />

1962<br />

Details) und vignettierten ausgeschnittenen Figuren oder<br />

ausgewählten Motiven und Alltagsgegenständen hergestellt,<br />

die für die Kultur des jeweiligen Ortes typisch sind.<br />

Šašeks Methoden waren anspruchsvoll und gut eingeübt.<br />

Er wusste, wie er das Beste aus seinem kurzen Aufenthalt<br />

an jedem Ort herausholen konnte. Zuerst recherchierte er<br />

vor der Reise gründlich und las so viel wie möglich über sein<br />

Reiseziel. Er reiste mit leichtem Gepäck, beschränkte sich<br />

immer auf zwei Koffer, einschließlich seiner Kunstmaterialien:<br />

Aquarellfarben, Gouache, Pinsel, Stifte, Skizzenbücher<br />

und Aquarellpapier. Nach der Ankunft im Hotel machte er<br />

sich dann zu Fuß auf den Weg, um möglichst viel aufzunehmen.<br />

Die Bedeutung dieser Phase für jeden Künstler, der<br />

einen »Sinn für den Ort« einfangen will, kann nicht genug<br />

betont werden. Bevor mit dem Zeichnen begonnen wird, ist<br />

der Prozess des Schauens, Hörens, sogar Riechens und des<br />

Aufnehmens der Atmosphäre von größter Bedeutung. Šašek<br />

würde dann zahlreiche Studien in seinen Skizzenbüchern<br />

machen, um eine Bibliothek aufzubauen, deren Richtungen<br />

er später verfolgen würde – oder auch nicht.<br />

Jedes der Bücher wurde während der zwei- bis dreimonatigen<br />

Recherchereise in puncto Seitenfluss und das grobe<br />

Design vollständig durchgeplant. Normalerweise wird eine<br />

Art »Aufhänger« verwendet, um dem Umblättern der Seiten<br />

Rhythmus und Tempo zu verleihen und ein Element des<br />

erzählerischen Spiels einzuführen. Die »Auf und Ab«- und<br />

»Groß und Klein«-Motive von This is New York – und später<br />

This is Texas (1967) – sind typische Beispiele.<br />

Sobald das Seitenlayout Gestalt angenommen hatte,<br />

begann er vor Ort mit Bleistift mit den Illustrationen und<br />

fügte außerhalb des Bildbereichs geschriebene und gezeichnete<br />

Notizen zu Farben und Details für die weitere Bearbeitung<br />

im Hotel hinzu. Nach seiner Rückkehr stellte er die<br />

Bilder in seinem Studio fertig. Vermutlich war es einigermaßen<br />

aufwendig, dafür zu sorgen, dass diese in Arbeit befindlichen<br />

Werke sicher nach Hause kamen.<br />

Die fertigen Kunstwerke für die Reproduktion in den<br />

Büchern wurden in Bleistift mit Aquarell und Gouache ausgeführt.<br />

Wie bereits erwähnt, war Šašek ein Perfektionist.<br />

Infolgedessen befinden sich im Archiv der Šašek Foundation<br />

in Prag viele unvollständige, verworfene Versionen seiner<br />

63


Illustrationen für die This is-Serie, die einen wertvollen Einblick<br />

in seine Technik gewähren. 11 Sie offenbaren einen Prozess<br />

der sorgfältigen Beschreibung von Umrissen durch zarte<br />

Bleistiftstriche. Die Formen werden dann durch ebenso feine<br />

flächige Farblasuren in anspruchsvollem Aquarell gefüllt. Die<br />

Bleistiftarbeit wird meist später mit Farblinien übermalt.<br />

Es ist nicht immer klar, warum einige dieser Kunstwerke<br />

verworfen wurden – am wahrscheinlichsten wegen technischer<br />

Probleme –, man war wohl mit überarbeiteten Abschnitten<br />

unzufrieden. Viele der verworfenen Bilder tragen<br />

die bekannten Ränder, die mit den Notizen und Zeichnungen<br />

bedeckt sind und darauf hindeuten, dass sie vor Ort begonnen<br />

wurden. Sie gewähren Einblicke in Šašeks Prozess: die Herausforderung,<br />

eine Verbindung zwischen der Arbeit direkt aus<br />

der Beobachtung und der ausdrucksstärkeren Arbeit aus dem<br />

Gedächtnis herzustellen, die auf verkürzte visuelle Notizen,<br />

Fantasie und gelegentlich Fotografie zurückgreift. Dies führt<br />

zu dem, was gemeinhin reduktiv als »Stil« bezeichnet wird.<br />

In der überwiegenden Mehrheit der This is-Bücher gelingt es<br />

Šašek geschickt und nahtlos, diese unterschiedlichen Ansätze<br />

zu einer einzigen, konsistenten Bildsprache zu verschmelzen.<br />

Weitere Informationen über Šašeks Methode liefert<br />

sein 1961 geführtes Interview mit František Tomáš, der<br />

ihn fragte, wie lange er für eine Illustration brauche. Die<br />

Antwort des Künstlers endete mit einem kleinen Seitenhieb<br />

gegen seinen Gesprächspartner: »Manchmal einen


m i ro s l av šašek<br />

unten links und rechts<br />

Illustration aus This is London,<br />

1959, und unfertige, verworfene<br />

Originalzeichnung für dasselbe<br />

Bild<br />

Tag, manchmal zwei Tage und manchmal kann ich drei<br />

Zeichnungen an einem Tag machen. Das hängt davon ab,<br />

wie komplex die Zeichnung ist, und auch davon, wie gut es<br />

läuft. Aber, wenn mich die Freunde nicht stören!« 12<br />

Zum Glück enthält die Sammlung der Šašek Foundation<br />

Material aus den frühen Jahren, als er nebenbei »jobbte«,<br />

das eine interessante Zeitleiste einer ungewöhnlichen Karriere<br />

darstellt und zeigt, wie die stilistische Entwicklung<br />

durch politische Ereignisse und Standortwechsel beeinflusst<br />

wurde. Der plötzliche Erfolg eines einzelnen Buchkonzepts<br />

und die daraus resultierende Notwendigkeit, die Nachfrage<br />

nach einer Serie zu befriedigen, ließen wenig Zeit für Experimente.<br />

Aber Šašek war geschickt darin, neben seiner<br />

ausgefeilten Aquarelltechnik eine Reihe von Medien und<br />

Techniken zu verwenden, einschließlich Öl für seine Gemälde<br />

und sorgfältig konstruierte geometrische Linien sowie<br />

Farbbuchdruckseparationen für Auftragsillustrationen aus<br />

der Kriegszeit. Auch ein Gespür für Collagen zeigte sich in<br />

den Entwürfen, die während seiner Arbeit für Radio Free<br />

Europe und dann für Stone is not Cold (1961) entstanden<br />

(siehe S. 91). Angesichts seiner Herangehensweise an Letzteres<br />

könnte man spekulieren, ob er ohne die This is-Bücher<br />

nicht ebenso gut in der satirischen oder humoristischen<br />

Arbeit für ein erwachsenes Publikum ein Zuhause gefunden<br />

hätte, neben Zeitgenossen wie Ludwig Bemelmans, André<br />

François und später Jean-Jacques Sempé.<br />

65


links und unten<br />

Illustration aus This is London,<br />

1959, und unfertige, abgelehnte<br />

Originalzeichnung für dasselbe<br />

Bild<br />

66


m i ro s l av šašek<br />

oben und rechts<br />

Illustration aus This is Edinburgh,<br />

1961, und unfertige, verworfene<br />

Originalzeichnung für dasselbe<br />

Bild<br />

67


Erfolg und Anerkennung<br />

Bis 1962 bedeutete der Erfolg – sowohl kommerziell als auch<br />

bei der Kritik – der ersten This is-Titel, dass Šašek in den<br />

folgenden Jahren mehr in die »Mainstream«-Ziele eintauchen<br />

konnte, die Simmons für pervers hielt, während er gleichzeitig<br />

sein Bestes tat, um den Anforderungen des US-Marktes<br />

gerecht zu werden. Neben all dem widmete er sich, wann<br />

immer es möglich war, der Ölmalerei in seinem Atelier zu<br />

Hause in München. Seine ungeheure Energie wurde von Lee<br />

Bennett Hopkins in einem Interview 1969 festgehalten, in<br />

dem er den Künstler beschrieb als »schlank, gut gekleidet<br />

und so sprudelnd wie ein Glas bester französischer Champagner<br />

... Während Herr Šašek spricht, geht er im Raum<br />

umher. Er setzt sich nie hin; er hört nie auf, sich zu bewegen.<br />

Seine Anekdoten kommen auf einen zu wie Blätter aus einer<br />

Druckerpresse.« 13 Er war berühmt und trat regelmäßig im<br />

Fernsehen in Frankreich, Westdeutschland und den USA auf.<br />

Man könnte über einige Gründe für den Erfolg der This<br />

is-Serie spekulieren. Der Charme der Bücher liegt vielleicht<br />

in der Art und Weise, wie sie »Fremdheit« auf eine neugierige,<br />

amüsierte und manchmal verwirrte, aber niemals<br />

respektlose Weise beobachten. Dieser Respekt könnte auch<br />

seine heutige Popularität erklären, in einer Zeit, in der Fragen<br />

der interkulturellen Toleranz und Verständigung im Vordergrund<br />

stehen. In jedem der Bücher zeigt sich der Künstler<br />

in einer Vignette auf dem Vorsatzblatt, wie er an seinem<br />

Zielort ankommt und als sein normal gekleidetes Ich in das<br />

Buch tritt, die Mappe unter dem Arm, bereit, sein Projekt<br />

zu beginnen. Am Ende verlässt er das Buch, wobei er durch<br />

seine Kleidung und andere lokale Gegenstände aussieht, als<br />

sei er durch die Stadt oder das Land verändert worden und<br />

habe irgendwie etwas von dem Ort mitgenommen.<br />

Die Masse an visuellen Anekdoten in den Büchern führt<br />

uns zurück in eine Zeit, in der Alltagsgegenstände nicht<br />

über verschiedene Kulturen hinweg gleich aussahen. Die<br />

ungewohnten Formen und Farben von Autos, öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, Werbung, Mode und Architektur werden<br />

beobachtet und festgehalten. Eine Erfolgsformel, die das Interesse<br />

an Geografie und Reisen weckte und der Freude der<br />

Kinder am Blättern in winzigen Details entsprach. Šašeks<br />

68


m i ro s l av šašek<br />

Faszination für solche Dinge spiegelte die Beziehung der Kinder<br />

zu Spielzeug wider, Miniaturversionen von Dingen, nur<br />

hier in zwei Dimensionen statt in drei.<br />

Das Interesse des Künstlers an Typografie und Beschilderung<br />

steht immer im Vordergrund, wobei er die Nuancen eines<br />

jeden Schriftbildes in seiner urbanen Landschaft sorgfältig<br />

beobachtet. Dieses perfektionistische Interesse an typografischen<br />

Details verursachte besondere Probleme vor Ort bei<br />

This is Israel und später auf einer seiner Lieblingsreisen, der<br />

Recherche für This is Hong Kong (1965). Angezogen von der<br />

Kakophonie der Beschilderung und grafischen Dekoration<br />

der Stadt, scheiterte er fast an der Aufgabe, ein Schriftsystem<br />

akkurat abzubilden, mit dem er nicht vertraut war. Später, im<br />

Interview mit Lee Bennett Hopkins, erinnerte er sich: »Hongkong<br />

war ein schwieriges Buch, wegen des Sprachproblems.<br />

Ich brauchte Stunden, um die Zeichen des Alphabets zu zeichnen.<br />

Ich habe versucht, eine Kamera zu benutzen, aber es hat<br />

nicht funktioniert. Manchmal hätte ich schreien können! Drei<br />

Mal, zehn Mal, zwölf Mal habe ich gebraucht, um ein Bild zu<br />

perfektionieren!« Während sich manche Künstler mit einer generischen<br />

Darstellung der chinesischen Schriftzeichen begnügten,<br />

ließ Šašeks Respekt vor seinen Lesern keine Abkürzungen<br />

zu. Er war sich der Adleraugen der Kinder durch die vielen<br />

Leserbriefe sehr bewusst. Auch das hebräische Alphabet stellte<br />

eine Herausforderung dar: »Bei This is Israel lachten mich<br />

die Leute aus, wie ich die Schilder malte. Sie konnten nicht<br />

verstehen, dass ich sie von links nach rechts gezeichnet habe,<br />

während sie von rechts nach links lesen und schreiben!« 14<br />

rechts<br />

Illustration aus<br />

This is New York, 1960<br />

69


oben<br />

Cover, This is<br />

Hong Kong, 1965<br />

gegenüber<br />

Originalzeichnung aus<br />

This is Hong Kong, 1965<br />

70


oben, links und gegenüber<br />

Originalzeichnungen aus<br />

This is Hong Kong, 1965<br />

72


Andere Zeiten<br />

Beim Interview mit František Tomáš sah Šašeks Verlagsvertrag<br />

noch vor, dass er jährlich zwei This is-Bücher produzieren<br />

musste. Dieser muss bald nach dem Erscheinen<br />

der Bände über San Francisco und Israel neu verhandelt<br />

worden sein, denn ab 1962 sank der Output bis 1970 auf einen<br />

pro Jahr. Wegen der Bedeutung des englischsprachigen<br />

Marktes kamen Großbritannien und Irland nach den USA<br />

an zweiter Stelle, was die Anzahl der Orte betraf.<br />

Das Projekt für 1963 war eine Art Richtungswechsel.<br />

Unter dem Titel »This is Cape Kennedy« in den USA und<br />

»This is Cape Canaveral« in Großbritannien (der Raketenstartplatz<br />

hieß in den Jahren 1963–73 Cape Kennedy)<br />

74


m i ro s l av šašek<br />

gegenüber, oben<br />

Cover, This is Cape Canaveral,<br />

1963<br />

gegenüber, unten<br />

Originalzeichnung aus<br />

This is Cape Canaveral, 1963<br />

rechts, unten und umseitig<br />

Originalzeichnung aus<br />

This is Cape Canaveral, 1963<br />

und in späteren Jahren überarbeitet zu »This is the Way to<br />

the Moon« entfernte es sich von dem bisherigen Fokus auf<br />

Städte (abgesehen von Israel) und warf einen tieferen Blick<br />

auf einen viel kleineren Ort. In diesem Buch kommt die<br />

Faszination des Autors für alles, was mit dem Fliegen zu tun<br />

hat, zum Tragen und er hat sichtlich Freude sowohl an den<br />

komplexen technischen Details als auch an den Geschichten,<br />

die mit der Erforschung des Weltraums verbunden sind.<br />

Extreme Maßstäbe werden sowohl im Hoch- als auch im<br />

Querformat wieder einmal geschickt ausgenutzt.<br />

75


76


m i ro s l av šašek<br />

77


m i t w i r k e n d e<br />

Martin Salisbury ist Professor of Illustration an der Cambridge<br />

School of Art in der Anglia Ruskin University, wo er<br />

das MA Children’s Book Illustration-Programm entwickelte<br />

und viele Jahre lang leitete. Nach seinem Kunststudium in<br />

den 1970er-Jahren arbeitete er viele Jahre als Illustrator,<br />

Maler und Lehrer in Teilzeit. Er verfasste einige Bücher über<br />

die Theorie und Praxis der Illustration, darunter Children’s<br />

Picturebooks: The Art of Visual Storytelling (mit Morag Styles)<br />

und The Illustrated Dust Jacket: 1920–1970. Er hält weltweit<br />

Vorträge über Ilustration und war Vorsitzender der Jury der<br />

Bologna Children’s Book Fair.<br />

Quentin Blake ist einer der besten Illustratoren Großbritanniens.<br />

Er unterrichtete 20 Jahre am Royal College of Art,<br />

wo er von 1978 bis 1986 den Fachbereich Illustration leitete.<br />

Blake wurde 2013 für seine Verdienste bei der Illustra tion in<br />

den Adelsstand erhoben und 2014 in die Légion d’honneur in<br />

Frankreich aufgenommen.<br />

Claudia Zeff ist Art-Direktorin und hat verschiedene Schutzumschläge,<br />

Zeitschriften und Kinderbücher illustriert. Sie half<br />

bei der Gründung des House of Illustration von Quentin Blake,<br />

wo sie jetzt als Deputy Chair tätig ist. Seit 2011 arbeitet sie als<br />

Creative Consultant für Quentin Blake.<br />

i n d e x<br />

Seitenzahlen in kursiv kennzeichnen<br />

Illustrationen<br />

Air India 56<br />

American Library Association 58–59,<br />

101<br />

Augustus 90<br />

Bearbeitete Neuauflage 100<br />

Bemelmans, Ludwig 65<br />

Beneš, Edvard 21<br />

Benjamin a tisíc mořských d’asů<br />

kapitána Barnabáše 18, 18, 19, 21<br />

Blažiček, Otakar 11<br />

BOAC (British Overseas Airways Corporation)<br />

101<br />

British Museum 90<br />

Burningham, John 45<br />

Cäsar, Julius 90<br />

California Gold Rush 56<br />

Canadian Pacific 56<br />

Capitoline Museum 90<br />

Casterman 32<br />

Červená Karkulka 23<br />

České slovo 15, 55–56<br />

Chevallier, Gabriel, Clochemerle 21<br />

Citadel Press 90<br />

Colpet, Max 100<br />

Communist Party of Czechoslovakia<br />

(KSČ) 21–22<br />

Dionysus 90<br />

Eliáš, Alois 13<br />

François, André 48, 50, 65<br />

Frank, Karl Hermann 12<br />

Ginn & Co. 90<br />

Grußkarten 24, 25<br />

Hácha, Emil 13<br />

Hejda & Dbroj 13<br />

Herben, Ivan 55<br />

Heydrich, Reinhard 13<br />

Hitler, Adolf 13<br />

Hopkins, Lee Bennett 68<br />

Industriestadt, Ölmalerei 52–53<br />

Irish Independent 78–79, 82<br />

Jak se létá na křídlech větru 11<br />

Jashemski, Wilhelmina Feemster 90<br />

Kennedy, John F. 79, 86<br />

Kennedy, Patrick 79<br />

Kennedy, Robert F. 86<br />

King Jr., Dr Martin Luther 86<br />

Koizumi, Mariko 105<br />

Kolpenitzky, Max 100<br />

Krysař 13, 17<br />

Kuncíř, Ladislav 18, 22<br />

L’École des Beaux-Arts 18<br />

Lesney Products & Co. Ltd 94–100<br />

Letters from Pompeii 90, 92–93, 94,<br />

94–95<br />

Macmillan 36, 90<br />

Matchbox Toys 94–100<br />

Merten, Vojta 13–15<br />

Mike and the Modelmakers 84, 94–100,<br />

96, 97, 98–99, 100<br />

Modigliani, Amedeo 29<br />

Molek-Šašek, Dušan 50–51, 55, 82<br />

Molková, Anna siehe Šašek, Anna<br />

Morris, Effie Lee 59, 101<br />

München Munich 100, 101<br />

Nazis 12–13<br />

Nejkrásnější pohádka Kašpárka Vojty<br />

Mertena 13–15, 14, 15<br />

Neurath, Konstantin von 12<br />

Neureuter & Wolf 100<br />

New York Times Best Illustrated<br />

Children’s Book of the Year<br />

awards 55<br />

Novely 4<br />

Opletal, Jan 12<br />

Orbis 18<br />

Paws in London 104, 104, 105<br />

Petiška, Eduard 22<br />

Poor People’s Campaign 86<br />

Prag 8, 11, 12–13, 18, 21<br />

Radio Free Europe (RFE) 24, 26–27, 29,<br />

50, 51, 55, 65<br />

Rouault, Georges 29<br />

Salon Verlag, Cologne 100, 100<br />

San Francisco Public Library 59<br />

San Francisco Sunday Chronicle 56<br />

Šašek, Alois (Vater) 8<br />

Šašek, Anna (geb. Molková, Ehefrau)<br />

50, 101<br />

Šašek, Anna Marie (geb. Nováková,<br />

Mutter) 8<br />

Šašek, Jindřiška (Dynda, geb. Tumlířová,<br />

Ehefrau) 18, 29<br />

Šašek, Miroslav (Mirek)<br />

1930er und der Krieg 11–17<br />

Awards 55<br />

bei Wagons-Lits/Thomas Cook 11, 12<br />

Erfolg und Reputation 6, 55–89<br />

Fotos 7, 10, 104–5, 107<br />

frühe Kindheit und Ausbildung 8–12,<br />

48<br />

Heirat mit Anna 50, 101<br />

Heirat mit Jindřiška 18, 29<br />

Herangehensweise 63–65<br />

im Exil 18–27, 51<br />

in München 24, 29, 50, 55, 107<br />

in Paris 18–24, 29, 51, 101<br />

110


i n d e x<br />

Krankheit und Tod 105<br />

Ölgemälde 52–53, 68, 82–83, 87, 90,<br />

101<br />

Radio Free Europe (RFE) 24, 26–27,<br />

29, 50, 51, 65<br />

späte Jahre 101–7<br />

This is-Serie 6, 28–89, 90, 100, 101,<br />

104<br />

verworfene Kunstwerke 63–64, 65<br />

weitere Projekte 90–101<br />

Šašek, Věra 8, 10, 105, 106<br />

Šašek Foundation 63–64, 104, 105–6<br />

Schrank, dekoriert von Šašek 106<br />

Searle, Ronald 6, 48, 50<br />

Sedm mamlasů 23<br />

See the City! A Beginner’s Guide to San<br />

Francisco 58, 100, 101<br />

Sempé, Jean-Jacques 65<br />

Sendak, Maurice 45<br />

Simmons, Jeffrey 29, 32, 36–37<br />

Sládková, Zdenka 105<br />

Steinberg, Saul 6, 48<br />

Stone is not Cold 65, 90, 91<br />

Svobodné slovo 15<br />

The New Yorker 65<br />

The Orient is Hong Kong 101<br />

This is-Serie 6, 21, 28–89, 90, 100, 101,<br />

104<br />

This is Australia 86–87, 88, 89<br />

This is Cape Canaveral (This is Cape<br />

Kennedy) 74–75, 74, 75, 76–77, 84<br />

This is Edinburgh 37, 48, 48, 49, 67<br />

This is Greece 51, 82<br />

This is Historic Britain 36, 87, 87,<br />

101, 112<br />

This is Hong Kong 56, 69, 70, 71, 72,<br />

73, 82, 101<br />

This is Ireland 78–82, 78, 79, 80–81<br />

This is Israel 56, 61, 61, 62, 69, 74, 75<br />

This is London 8–9, 32, 34, 35, 36, 37,<br />

37, 38, 39, 51, 55, 64–65, 66<br />

This is Munich 37, 54, 55, 100<br />

This is New York 37, 44, 45, 45, 46–47,<br />

55, 63, 69<br />

This is Paris, 22, 24, 28–32, 28, 30, 31,<br />

32, 33, 36, 37, 55, 65<br />

This is Rome 37, 41, 42, 43<br />

This is San Francisco 56–58, 56, 57,<br />

58–59, 60, 74<br />

This is Texas 63, 82–84, 82–3<br />

This is the United Nations 84, 84, 85<br />

This is Venice 37, 40<br />

This is Washington, D.C. 84, 86, 86<br />

This is the Way to the Moon 75<br />

Tomáš, František 55–56, 64–65, 74<br />

Topolski, Felix 6<br />

Tschechische Technische Universität,<br />

Prag 11–12, 48<br />

Tumlířová, Jindřiška siehe Šašek,<br />

Jindřiška<br />

Veselý kalendářík 22<br />

Viner, Frank Stuart (Wiener) 29<br />

Výcvik plachtaře 11<br />

Vyšehrad 18, 22<br />

W. H. Allen 29, 32, 90, 94<br />

Wagons-Lits/Thomas Cook 11, 12<br />

Whiteread, Rachel 100, 100<br />

Zoo ist das Leben 100<br />

Zvonokosy 20, 21, 21, 30, 31<br />

111


» d i e z e i c h n u n g e n u n d<br />

b i l d e r v o n m i r o s l a v š a š e k<br />

ü b e r z e u g e n u n d s i n d<br />

i m m e r c h a r m a n t. «<br />

o l i v e r j e f f e r s<br />

Miroslav Šašeks This is-Reiseführer haben<br />

Kinder und Erwachsene weltweit über<br />

Jahrzehnte begeistert. Dieses Buch wartet mit<br />

vielen überraschenden Details aus den Archiven<br />

der Šašek Foundation in seiner Heimatstadt<br />

Prag auf und stellt auch bisher weniger<br />

bekannte Werke des Meisters vor.<br />

b i b l i o t h e k d e r<br />

i l l u s t r a t o r e n<br />

»Lang leben die Illustratoren! Hurra für ihr Werk!«<br />

p h i l i p p u l l m a n<br />

»Diese Serie über die berühmtesten Illustratoren ist ein Fest – eine<br />

Inspiration für nachfolgende Generationen.«<br />

c h r i s r i d d e l l<br />

ISBN: 978-3-03876-202-7<br />

m i d a s<br />

€ 24,00 [D]

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