Kartierer: Keine Buchhalter Nils Schmid im Interview Jung ... - echo
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Sommer 2006<br />
Die Biotop-<br />
<strong>Kartierer</strong>:<br />
<strong>Keine</strong> <strong>Buchhalter</strong><br />
Oschatz – Hier<br />
blüht Sachsen<br />
Brief aus<br />
Frankreich<br />
<strong>Nils</strong> <strong>Schmid</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Interview</strong><br />
<strong>Jung</strong> und Alt:<br />
Sprache <strong>im</strong><br />
Wandel<br />
Wahrzeichen:<br />
Jakobus-<br />
Kirche in<br />
Bernhausen<br />
Magazin für bürgerschaftliches Engagement in Filderstadt<br />
Ein Sommer mit<br />
dem kunterbunten<br />
Spielmobil<br />
Die Produktion dieser Ausgabe wurde ermöglicht durch
2<br />
In dieser Ausgabe . . .<br />
2 Editorial / Rätselgewinner/<br />
Preisfrage<br />
3 100 Jahre HERMA:<br />
Verantwortung wahrnehmen<br />
4 Zu Gast bei den Biotop-<br />
<strong>Kartierer</strong>n<br />
6 Kunterbuntes Spielmobil<br />
7 Fildertagesmütter in neuen<br />
Räumen<br />
8 Landesgartenschau 2006 in<br />
Oschatz<br />
9 Bonjour Filderstadt!<br />
10 Sprache <strong>im</strong> Wandel der Zeit<br />
12 Ein Wahrzeichen von<br />
Filderstadt<br />
13 Mathematik zum Anfassen<br />
14 <strong>Nils</strong> <strong>Schmid</strong> <strong>im</strong> <strong>Interview</strong> /<br />
Impressum<br />
<strong>echo</strong>-Preisrätsel<br />
Die Gewinner<br />
Das Lösungswort unseres letzten<br />
Preisrätsels lautete: Abseits<br />
Je einen Wertgutschein erhielten:<br />
• Paul Lindenmaier<br />
Filderstadt-Bonlanden<br />
• Stefan Theiler<br />
Filderstadt-Sielmingen<br />
• Hilde Schwab<br />
Filderstadt-Sielmingen<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Redaktion<br />
Nur gute Nachrichten!<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Als treue Leserin oder Leser wissen Sie, dass es <strong>im</strong> „<strong>echo</strong>“ fast nur gute<br />
Nachrichten gibt. <strong>Keine</strong> Skandale, keine Katastrophen, keine Krisen, keine<br />
Enthüllungen – nur Positives! Zwar ist uns durchaus bewusst, dass es auf der Welt<br />
und in Filderstadt auch Berichtenswertes über Dinge gäbe, die zu verbessern<br />
wären, doch mögen sich andere darum kümmern. Wir sind da ganz ehrlich: das<br />
können wir nicht. Wir haben weder die Zeit und den Apparat, um wochenlang zu<br />
recherchieren, noch das Geld, um Nachrichten bei Agenturen einzukaufen. Die<br />
ehrenamtliche Redaktion des „<strong>echo</strong>“ bleibt lieber bei ihren Leisten. Wir sprechen<br />
mit vielen Leuten, lassen interessante Menschen zu Wort kommen und basteln, so<br />
gut wie wir es können, drei Mal <strong>im</strong> Jahr ein Heft. Und wir sind froh, dass darin<br />
nur Positives und Interessantes enthalten ist. In dieser Ausgabe geht es beispielsweise<br />
um die Sprache bei Alt und <strong>Jung</strong>. Begriffe und Ausdrücke, die die Oma<br />
noch wusste und Begriffe und Ausdrücke, die mancher heute nicht mehr versteht,<br />
weil die Jugend ihre eigene Sprache hat. <strong>Nils</strong> <strong>Schmid</strong>, der Landtagsabgeordnete,<br />
stellt sich einem <strong>Interview</strong> und wir berichten über die Landesgartenschau in<br />
Oschatz. Außerdem tauchen wir ein in die Historie der Jakobus-Kirche in<br />
Bernhausen und besuchen die Filderstädter Biotoper. Ein Brief aus Frankreich ist<br />
ebenfalls angekommen und das kunterbunte Spielmobil stellt sich <strong>im</strong> „<strong>echo</strong>“ vor.<br />
Wie gesagt, es gibt auch dieses Mal nur Positives und Interessantes <strong>im</strong> „<strong>echo</strong>“.<br />
Und wenn sie das auch finden, dann empfehlen Sie uns doch einfach weiter.<br />
Ihre Redaktion<br />
In eigener Sache<br />
Vielen Dank!<br />
An dieser Stelle danken wir all denen<br />
sehr herzlich, die mit ihrer Spende<br />
einen Beitrag zum Erscheinen dieser<br />
Ausgabe leisten.<br />
Volker Metes<br />
Uhlbergstr. 25<br />
70794 Filderstadt / Plattenhardt<br />
Die neue <strong>echo</strong>-Preisfrage<br />
In dieser Ausgabe möchten wir von<br />
Ihnen ein Detail aus Filderstadts<br />
Historie erfahren:<br />
„In welchem Jahr wurde aus<br />
Filderlinden Filderstadt?“<br />
Einsendungen bitte bis 15. Oktober<br />
2006 an die Redaktionsadresse. Unter<br />
allen richtigen Einsendungen verlosen<br />
wir drei Telefonkarten <strong>im</strong> Wert von je<br />
10 Euro. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Seit 100 Jahren engagiert sich HERMA:<br />
Verantwortung wahrnehmen<br />
Er war ein rastloser Tüftler und erfolgreicher<br />
Unternehmer, ein Patriarch<br />
<strong>im</strong> besten Sinne des Wortes – und ein<br />
verantwortungsbewusster Bürger, der<br />
nach Kräften das Gemeinwesen unterstützte:<br />
Für Heinrich Hermann war<br />
Engagement stets selbstverständlich.<br />
Vor genau 100 Jahren machte er sich<br />
selbstständig. Heute ist sein Unternehmen<br />
unter dem Namen HERMA<br />
einer der führenden Spezialisten für<br />
Selbstklebetechnik und einer der<br />
wichtigsten Arbeitgeber Filderstadts.<br />
Dem Geist ihres Gründers fühlen sich<br />
das Unternehmen und seine Gesellschafter<br />
nach wie vor verpflichtet.<br />
„Unser Unternehmen ist Teil der<br />
Gesellschaft mit allen Rechten und<br />
Pflichten, wie jeder Bürger“, sagt<br />
Manfred Minich, der Vorsitzende der<br />
HERMA-Geschäftsführung. „Wir wollen<br />
Verantwortung wahrnehmen und an<br />
der Weiterentwicklung der Gesellschaft<br />
mitwirken.“ Dazu gehört, das Engagement<br />
der Mitarbeiter auch außerhalb<br />
des Unternehmens zu fördern. So ist<br />
es <strong>im</strong> Unternehmensleitbild ausdrücklich<br />
festgelegt.<br />
Ein wichtiger Impuls für den Gründer<br />
Heinrich Hermann war seinerzeit<br />
das wachsende soziale Elend nach<br />
Ende des Ersten Weltkriegs. Schon<br />
damals ging das Engagement über das<br />
rein Finanzielle hinaus: Ende der 20er<br />
Jahre intervenierte Hermann beharrlich<br />
bei den Behörden am Unternehmens-<br />
Stammsitz in Stuttgart-Wangen<br />
für den Bau einer Ganztags-Kinderkrippe.<br />
Sie besteht bis heute. Viel<br />
Aufhebens machten Hermann und seine<br />
Nachfolger in der Unternehmensführung<br />
um ihr Engagement nicht. Gelegenheit<br />
dazu hätte es <strong>im</strong>mer wieder<br />
gegeben. So unterstützte das Unternehmen<br />
anlässlich seines 75-jährigen<br />
Jubiläums 1981 die Evangelische Gesellschaft<br />
– eine der großen diakonischen<br />
Einrichtungen in Stuttgart –<br />
dabei, einen der ersten psychosozialen<br />
Dienste der Bundesrepublik zu starten.<br />
Darüber hinaus hat sich HERMA an der<br />
Stiftung der Evangelischen Gesellschaft<br />
Stuttgart beteiligt, um damit<br />
zahlreiche innovative soziale Projekte<br />
zu unterstützen. 2004 war HERMA<br />
einer der Gründungsstifter der Bürgerstiftung<br />
Filderstadt. „Das ist nicht nur<br />
Ausdruck der Verbundenheit mit unserem<br />
inzwischen größten Standort“,<br />
erläutert Minich. „Erfolgreiches soziales<br />
Engagement setzt <strong>im</strong> Kleinen wie <strong>im</strong><br />
Großen nachhaltiges Handeln voraus.<br />
Die Bürgerstiftung Filderstadt rückt<br />
deshalb Hilfe zur Selbsthilfe und die<br />
Stärkung des Gemeinsinns in den<br />
Vordergrund. Das wollen wir<br />
gezielt unterstützen.“<br />
Ingolf Doler<br />
Manfred Minich, Vorsitzender der<br />
HERMA-Geschäftsführung<br />
HERMA <strong>im</strong> Kurzprofil<br />
Die HERMA GmbH ist ein führender<br />
europäischer Spezialist für Selbstklebetechnik.<br />
Die Unternehmensgruppe<br />
erzielte <strong>im</strong> Geschäftsjahr<br />
2005 in den drei Geschäftsbereichen<br />
Haftmaterial, Etiketten und<br />
Maschinen mit rund 800 Mitarbeitern<br />
in drei Produktionsstätten <strong>im</strong><br />
Großraum Stuttgart einen Umsatz<br />
von 182,7 Mio. Euro. Der Exportanteil<br />
lag bei rund 53 %.<br />
3<br />
Fotos: HERMA
Fotos: Biotop-<strong>Kartierer</strong><br />
4<br />
Nicht nur <strong>Buchhalter</strong><br />
für Fauna und Flora<br />
Sie nennen sich selbst abgekürzt<br />
„Biotoper“ und ab und zu liest man<br />
von ihnen und ihren Veranstaltungen<br />
<strong>im</strong> Amtsblatt. Redaktion „<strong>echo</strong>“ wollte<br />
es genauer wissen und besuchte sie<br />
bei ihrer Exkursion zum Vogelinformationszentrum<br />
(VIZ) in<br />
Sindelfingen. Eberhard<br />
Mayer, auch genannt<br />
„Vogel-Mayer“, hatte<br />
seine guten Beziehungen<br />
genutzt und eine abendliche<br />
Führung mit dem<br />
Leiter des Informationszentrums<br />
vereinbart.<br />
1983 wurden die „Biotoper“ von<br />
dem Bonländer Plattenleger Alfred<br />
Schumacher ins Leben gerufen. Sie<br />
wollten die schützenswerten Naturräume<br />
Filderstadts erfassen und daraus<br />
Naturschutzmaßnahmen ableiten.<br />
Besonders erwähnenswert ist –<br />
sehr selten <strong>im</strong> Land der Vereinsmeierei<br />
– dass die Arbeitsgruppe kein<br />
Verein, sondern ein freiwilliger Zusammenschluss<br />
der um die he<strong>im</strong>ische<br />
Natur und Landschaft bemühten<br />
Bürger ist, die die Liebe zur Umwelt<br />
verbindet. <strong>Keine</strong> Satzung, keine förmliche<br />
Mitgliedschaft und keine Vereinsbeiträge<br />
stören das harmonische<br />
Zu Gast bei den<br />
Biotop-<strong>Kartierer</strong>n<br />
Miteinander. Die Teilnehmer kommen<br />
aus allen Altersstufen, den verschiedensten<br />
Berufsgruppen.<br />
Natürlich wird eine Zusammenarbeit<br />
mit allen um den Naturschutz bemühten<br />
Vereinen und<br />
Einzelpersonen, mit<br />
Vertretern der Landund<br />
Forstwirtschaft,<br />
der Stadtverwaltung<br />
sowie den Mitgliedern<br />
des Gemeinderats und<br />
des Umweltbeirats gepflegt.<br />
Als ihre Aufgabe haben sie sich<br />
besonders das Erfassen der Vorkommen<br />
von Brutvögeln, Schmetterlingen<br />
und anderen Insekten, Fledermäusen,<br />
Reptilien und Amphibien,<br />
Orchideen und den verschiedenenPflanzengesellschaften<br />
vorgenommen. Aber<br />
nicht nur das. Bau und<br />
Betreuung von Nisthilfen für<br />
bedrohte Vogelarten, darunter<br />
Wasseramsel, Eisvogel,<br />
Steinkauz, Schleiereule und<br />
Baumfalke gehören ebenfalls zu ihrem<br />
Arbeitsfeld. Mit „der Hand am Arm“<br />
werden verschiedene Biotopflächen<br />
wie zum Beispiel das Feuchtgebiet<br />
Teufelswiesen und die ehemalige<br />
Wacholderheide am Altenhe<strong>im</strong> St.<br />
Vinzenz mit ihren jeweiligen<br />
Pflanzengesellschaften betreut und<br />
gepflegt. Dazu sind Helfer <strong>im</strong>mer willkommen.<br />
Dazu soll „Verständnis durch<br />
Kenntnis“ mittels naturkundlicher<br />
Führungen, Informationsveranstaltungen<br />
und Vorträgen aller Art bei der<br />
interessierten Öffentlichkeit geweckt<br />
werden. Das schließt selbstverständlich<br />
auch die Erstellung von Aufsätzen<br />
ein, die zumeist in<br />
den Jahresheften<br />
"Natur- und Umweltschutz<br />
in Filderstadt"<br />
veröffentlicht werden.<br />
Der Biotoper-Treff<br />
Seit Ende des Jahres 2000 verfügen<br />
die „Biotoper“ <strong>im</strong> Bildungszentrum<br />
Seefälle in Bonlanden über<br />
einen Archivraum mit daran ange-
schlossenem Versammlungsraum, der<br />
mit anderen Nutzern<br />
geteilt wird. Dort trifft<br />
man sich alle zwei<br />
Wochen donnerstags.<br />
Respektabel hört sich die Auflistung<br />
ihrer mehrtägigen Ausfahrten<br />
an: Naturschutzgebiet Kaiserstuhl,<br />
Nationalpark Berchtesgaden, Naturschutzgebiet<br />
Feldberg, Taubertal,<br />
Federsee und Pfrunger<br />
Ried, Feuchtwangen / Altmühltal,<br />
Nationalpark<br />
Bayerischer Wald, NaturschutzgebieteTaubergießen<br />
und Elzwiesen.<br />
Das Organisations Team<br />
• Eberhard Mayer – besagter „Vogel-<br />
Mayer“ – mit seinem Spezialwissen<br />
Ornithologie<br />
• Hartmut Spahr<br />
• Peter Maasdorf mit dem Spezialwissen<br />
Ornithologie<br />
• Carsten Wagner mit dem Spezialwissen<br />
Heilpflanzen<br />
Wie bereits erwähnt: Kein Verein,<br />
keine Satzung, kein<br />
Beitrag. Die Biotoper<br />
decken ihre Kosten<br />
durch Preisgelder aus<br />
Wettbewerben, Pflege-<br />
5<br />
geldern des Landes<br />
und der Stadt, sowie<br />
durch Sponsoren.<br />
Wollen auch Sie<br />
die Biotoper fördern<br />
oder unterstützen?<br />
Hier ihre Bankverbindung:<br />
Volksbank Filder, BLZ<br />
61161696, Konto 822481006<br />
Jürgen Michels<br />
Kontakt:<br />
Hartmut Spahr, Telefon 0711/772363<br />
Eberhard Mayer, Telefon 0711/777446<br />
www.biotoper.de
Fotos: <strong>echo</strong><br />
6<br />
Jetzt können sich alle Kinder <strong>im</strong><br />
Grundschulalter wieder freuen – denn<br />
es ist wieder unterwegs, das bunt<br />
bemalte Spielmobil! Vollgepackt mit<br />
Ideen und Spielzeug, macht es<br />
Station in allen fünf Stadtteilen.<br />
Gezogen vom Traktor der mobilen<br />
Jugendarbeit wird es an zentralen<br />
Plätzen in Bernhausen, Plattenhardt,<br />
Sielmingen, Harthausen und Bonlanden<br />
aufgestellt und dann kann es los<br />
gehen. Mareike Biedermann und Lena<br />
Blatt freuen sich schon auf die vielen<br />
Kinder, die an jedem Montag, Dienstag<br />
und Mittwoch das Spielmobil stürmen<br />
und ihrem Spieltrieb freien Lauf<br />
lassen können.<br />
Seit zwei Jahren kommen an<br />
jedem Spielnachmittag von 14:30 Uhr<br />
bis 17:30 Uhr <strong>im</strong>mer 40 bis 50 Kinder.<br />
Stelzen, Trampolin, Pedalos und Bälle<br />
stehen bereit, manchmal wird auch<br />
gebastelt und dann gibt’s ein fröhliches<br />
Durch- und Miteinander.<br />
Die Betreuerin, Diplom-Sozialpädagogin<br />
Mareike Biedermann und<br />
Lena Blatt, die ein freiwilliges<br />
Soziales Jahr absolviert, sind dann für<br />
drei Stunden die Ersatzmütter. Wobei<br />
Mütter und Väter auch oft mit von der<br />
Partie sind. Sie haben es, wie Mareike<br />
Biedermann erzählt, meist auf die<br />
Pedalos abgesehen. Vielleicht, weil es<br />
das in ihrer Jugend noch nicht gab<br />
oder weil sie da vielleicht noch am<br />
ehesten mit ihren Kindern Schritt halten<br />
können.<br />
Und wenn das Wetter schlecht ist?<br />
„Da sind wir flexibel und spontan“,<br />
antwortet Mareike Biedermann auf<br />
diese Frage. „Wir können zum Beispiel<br />
in das Spielmobil hinein, da hat es<br />
auch Platz zum Spielen. Wir haben<br />
Brettspiele und viele andere Möglich-<br />
keiten. Sicher ist auf jeden Fall, dass<br />
es keinem Kind langweilig wird.“<br />
Und wenn es dann halb sechs Uhr<br />
abends wird, dann gibt es be<strong>im</strong><br />
Spielmobil, dem gemeinsamen Projekt<br />
des Kultur- und Jugendzentrums „Z“<br />
und dem Kreisjugendring, zum Abschluss<br />
das gemeinsame Spiel. Das<br />
hat schon Tradition und die Kinder<br />
freuen sich jeden Abend auf dieses<br />
Ritual.<br />
Etwas benachteiligt sind nur die<br />
Kinder aus Bernhausen. Denn weil in<br />
Langweilig wird’s hier niemandem. Be<strong>im</strong> Spielmobil treffen sich Kinder aller Altersgruppen.<br />
Und dann wird’s spannend!
der Fußgängerzone mittwochs Markt<br />
ist, fällt dieser Termin für den größten<br />
Stadteil Filderstadts flach. Aber auf<br />
dem Sielminger Festplatz, dem Plattenhardter<br />
Weilerhau, in Harthausen<br />
be<strong>im</strong> Rathausplatz und in Bonlanden<br />
auf dem Festplatz ist das bunte<br />
Spielmobil in den ersten drei Tagen<br />
der Woche <strong>im</strong>mer für die Kinder da.<br />
Und wer meint, dass dieses Spielmobil<br />
pr<strong>im</strong>a zu seinem Fest passen<br />
würde, der kann es einfach mieten.<br />
Anruf be<strong>im</strong> „Z“ genügt. Es kommt mit<br />
allen Spielsachen.<br />
Werner Streckfuß<br />
Kontakt:<br />
Kinder-Jugend-und Kulturzentrum „Z“<br />
Tübinger Straße 54, Tel. 0711-706505<br />
www.z-filderstadt.de<br />
Fildertagesmütter<br />
in neuen Räumen<br />
Die Fildertagesmütter verfügen<br />
endlich über eigene neue Räume <strong>im</strong><br />
Stadtteil Bonlanden. Damit wurden<br />
wesentlich bessere Bedingungen für<br />
Betreuungs- und Beratungsgespräche<br />
geschaffen als es in der Alten Mühle<br />
vorher möglich war. Am 05. Mai 2006<br />
wurden sie <strong>im</strong> Rahmen einer kleinen<br />
Feier eingeweiht, bei der Oberbürgermeister<br />
Dr. Peter Bümlein in seiner<br />
Begrüßungsrede die Arbeit der Tagesmütter<br />
würdigte : „Wenn es die Fildertagesmütter<br />
nicht gäbe, müsste man<br />
sie erfinden“.<br />
Der gemeinnützige Verein besteht<br />
seit 1992. Es gibt Angebote für Eltern<br />
mit Kindern bis zu drei Jahren, sowie<br />
ein Ergänzungsangebot für größere<br />
Kinder. Betreuungskosten werden nach<br />
Beratung durch den Verein in einem<br />
privatrechtlichen Vertrag festgelegt.<br />
Im Moment haben etwa 120 Kinder aus<br />
Filderstadt über die Tagesmütter eine<br />
Betreuerin bekommen. In Filderstadt<br />
stehen etwa 70 Tagesmütter zur Verfügung.<br />
Der Verein wird ehrenamtlich<br />
geleitet und hat zwei Sozialpädagoginnen<br />
zur Elternberatung angestellt.<br />
Die Arbeit der Fildertagesmütter<br />
e.V. steht unter dem Motto: Information<br />
über Kinderbetreuung durch<br />
Tagesmütter – Beratung von Eltern<br />
und Tagesmüttern – Vermittlung und<br />
Qualifizierung von Tagesmüttern.<br />
Gerda Wittmann<br />
Die neue Anschrift des Vereins:<br />
Fildertagesmütter e.V., Oberdorfstr. 10,<br />
70794 Filderstadt<br />
Tel.: 0711/77 77 69 59<br />
Fax: 0711/4 40 81 11<br />
E-mail: fildertagesmuetter@web.de<br />
Internet: www.fildertagesmuetter.de<br />
7<br />
Foto: – e –
8<br />
Landesgartenschau<br />
2006 in Oschatz<br />
Mit diesen Worten eröffnete<br />
Sachsens Ministerpräsident Georg<br />
Milbradt <strong>im</strong> April 2006 die vierte<br />
Landesgartenschau in unserer Partnerstadt<br />
Oschatz, der „Gartenstadt<br />
am Collm“. Einhundertsiebzig Tage,<br />
bis zum 8. Oktober, wird Oschatz<br />
voller Blütenpracht sein.<br />
Sächsische Gärtner verwandeln das<br />
Gelände in ein farbenfrohes Blumenmeer<br />
mit 85.000 Frühjahrsblühern<br />
und 75.000 Sommerblumen. In zahlreichen<br />
Themengärten (unter anderem<br />
„Rosengarten“, „Gesundheitsgarten“,<br />
„Garten der Generationen“, „Horizontaler<br />
Garten“, „Kulinarischer Garten“,<br />
Gärten der fünf Partnerstädte – auch<br />
Filderstadt ist vertreten) zeigen sie<br />
besonders gestaltete Gartenwelten<br />
und präsentieren bei insgesamt 15<br />
Blumenschauen eine bunte Blütenpracht<br />
in besonderen Arrangements.<br />
Ministerpräsident Milbradt<br />
hob in seinen Grußworten das<br />
Besondere der Oschatzer<br />
Landesgartenschau hervor:<br />
Das dreißig Hektar<br />
große Gelände in der<br />
Döllnitzaue ist zentrumsnah<br />
gelegen.<br />
In nur fünf Minuten<br />
gelangt man<br />
zu Fuß vom<br />
historischen<br />
Die Blumenhalle – ein architektonisches Meisterwerk mit einem Durchmesser<br />
von über 30 Metern und einem Innenraum ganz ohne Stützen<br />
Stadtkern über den Stadtsteg <strong>im</strong><br />
Reich der Pflanzen und Blumen.<br />
Auswärtige Gäste werden per<br />
Shuttlebus oder mit der Kleinbahn<br />
„Wilder Robert" befördert. Der integrierte<br />
Tierpark, der neu angelegte<br />
Rosensee, Kinderspielplätze, und viele<br />
andere Attraktionen laden zum entspannten<br />
Verweilen ein.<br />
Siebenhundert Veranstaltungen<br />
auf den Bühnen der Landesgartenschau,<br />
aber auch in der neuen Stadthalle<br />
„Thomas-Müntzer-Haus“ und der<br />
restaurierten Stadtkirche „St. Aegidien"<br />
bieten ein abwechslungsreiches<br />
Kunst- und Kulturprogramm.<br />
Trotz des langen und harten<br />
Winters wurde vom Organisationsbüro<br />
und den vielen Mitarbeitern einmalig<br />
Schönes geschaffen.<br />
„Oschgar" (= Oschatz und Gartenschau)<br />
oder Oskar auf Sächsisch, das<br />
Maskottchen, lädt Sie, liebe Filderstädter,<br />
herzlich ein, Oschatz und die<br />
Landesgartenschau zu besuchen. Es<br />
lohnt sich!<br />
Christian Rök, Oschatz
Bonjour Filderstadt!<br />
179 Filderstädter kamen über<br />
H<strong>im</strong>melfahrt nach La Souterraine.<br />
Viele kommen schon seit Jahren,<br />
andere zum ersten Mal - alle erlebten<br />
etwas, was Touristen nie widerfährt:<br />
sie nahmen am französischen Familienleben<br />
teil. Für uns Schwaben ist<br />
das vielleicht nichts Besonderes. Wir<br />
sind reiselustige, gesellige Leute.<br />
Einladungen zum Essen und Trinken<br />
sind ziemlich normal.<br />
Dagegen ist es eine große Sache,<br />
bei Franzosen eingeladen zu sein. Das<br />
Privatleben dreht sich um zwei Dinge,<br />
Essen und Familie. Und - am Familientisch<br />
bleibt man unter sich - wenn<br />
Freunde kommen, dann sind das meist<br />
Freunde fürs Leben.<br />
Der Familiensinn ist ungebrochen.<br />
Die Geburtenzahl liegt weit über dem<br />
europäischen Durchschnitt<br />
(an zweiter Stelle nach<br />
Irland). Die Kinderbetreuung<br />
funktioniert, auch auf<br />
dem Land, und in den<br />
Ferien stehen auch hier die Grosseltern<br />
gern zur Verfügung.<br />
Dann das Essen: kein Franzose<br />
würde am Essen sparen. Das „Festessen“,<br />
wie es auch die Filderstädter<br />
wenigstens einmal während der<br />
Jumelage serviert bekommen, ist aufwendig<br />
und traditionell.<br />
Seit wir hier sind, waren wir oft<br />
eingeladen. Immer mit viel Sorgfalt<br />
zubereitet und serviert, kommt wenig<br />
Überraschendes auf den Tisch – am<br />
Herd (und auch sonst!) keine<br />
Exper<strong>im</strong>ente!<br />
9<br />
Speisenfolge und Weinritual stehen<br />
fest: nach dem Apéritif die Vorspeise,<br />
ein Wein zum Fleisch, Salat,<br />
ein weiterer Wein zum Käse und zum<br />
Nachtisch, Kaffee, Cognac, und – bonne<br />
nuit! Dauer: abends von sieben bis<br />
elf. Das Gespräch plätschert während<br />
des Essens so vor sich hin - „ernsthafte“<br />
oder gar kontroverse Themen<br />
werden nur sanft berührt.<br />
Natürlich erwarten die Gastgeber<br />
eine Gegeneinladung <strong>im</strong> nächsten<br />
Jahr – sollte man sich je nicht gerade<br />
sympathisch gewesen sein, werden die<br />
Meister der Diplomatie eine gute<br />
Ausrede finden, um nicht zu kommen,<br />
keine Sorge!<br />
Ich hoffe, es hat allen hier in La<br />
Souterraine gefallen. Darum: À la prochaine,<br />
bis zum nächsten Mal!<br />
Ihre Margrit Kurz-Böge<br />
Vita:<br />
Margrit Kurz-Böge (geb. 1949), 1989<br />
bis 1999 Stadträtin in Filderstadt,<br />
wohnt mit ihrem Mann Günther und drei<br />
Hunden seit 1999 in La Souterraine.<br />
Auslöser für die Wahl des Wohnortes in<br />
Frankreich war die Partnerschaft der<br />
Stadt Filderstadt mit der französischen<br />
Stadt La Souterraine <strong>im</strong> L<strong>im</strong>ousin.
Fotos: – e –<br />
10<br />
Die Sprache verändert sich laufend.<br />
Sie passt sich zum Beispiel auch<br />
den neuen Technologien und den neuen<br />
Formen der Kommunikation an.<br />
Im Mittelalter war Latein der<br />
hauptsächliche Einfluss. Dagegen<br />
prägte <strong>im</strong> 17. und 18. Jahrhundert die<br />
französische Sprache die Kultur in<br />
Europa. Aus dieser Zeit stammen noch<br />
viele bei uns gebräuchliche Wörter<br />
wie zum Beispiel Friseur, Garderobe,<br />
Kotelett, usw. Das Italienische hat als<br />
Sprache der Musik und der bildenden<br />
Künste ebenfalls seine Spuren in<br />
unserer Sprache hinterlassen (Fresko,<br />
Menuett, usw.).<br />
In der jüngsten Zeit haben das<br />
Englische und das Angloamerikanische<br />
die Rolle der Kontaktsprache Nummer<br />
eins übernommen. Viele Wörter haben<br />
schon den Anstrich des Fremden verloren<br />
und jeder benutzt sie täglich.<br />
Gerade Jugendliche, die Freizeitindus-<br />
trie oder die Werbung verändern<br />
durch neue Formen der<br />
Kommunikation die Sprache.<br />
Vielleicht auch den Umgang der<br />
Menschen miteinander?<br />
Nicht <strong>im</strong>mer können<br />
Ausdrücke, auch wenn es ein<br />
deutsches Wort dafür gibt, einfach<br />
übersetzt werden. Eine Feier<br />
ist keine Fete und schon gar keine<br />
Party. Wer Mountainbike fährt,<br />
fährt nicht einfach ein Bergvelo, und<br />
fair ist auch nicht mit anständig<br />
gleichzusetzen.<br />
„<strong>echo</strong>“ besuchte eine Seniorengruppe<br />
und den Jugendgemeinderat,<br />
um vergessene und neue Wörter unserer<br />
Sprache aufzuspüren. Auch unsere<br />
Leser fordern wir auf, uns ihre<br />
Gedanken zu diesem Thema bzw.<br />
Beispiele mitzuteilen.<br />
Wer so spricht, dass er verstanden wird, spricht <strong>im</strong>mer gut.<br />
Molière (1622 - 1673)<br />
Friederike Lenz<br />
Jugendsprache <strong>im</strong> <strong>im</strong> schnellen Wandel: 2001 Wandel – 2004 (Quelle:<br />
(Quelle:<br />
www.pons.de<br />
www.pons.de<br />
– Klett-Gruppe,<br />
– Klett-Gruppe,<br />
Stuttgart)<br />
Stuttgart)<br />
2001 2002 2003 2004<br />
Solarium Asitoaster Tussitoaster, Tussistrahler Münzmallorca<br />
Auf jdn einreden auf jdn. eintexten,<br />
jdn volltexten,<br />
Koteletts ans Ohr reden<br />
jdm. die Kassette einlegen jdn. zufönen<br />
Rauchen quarzen harzen, chiggen knörzen wacken, chiggen<br />
Fahrrad Alugurke Studentengurke<br />
Diese beiden Nachschlagewerke dienen<br />
demselben Zweck, doch dazwischen<br />
liegen „Welten“ . . .<br />
Bier Krawallbrause Partywürfel, Knallwasser Blechbrötchen Herrenhandtäschchen<br />
(Sechserpack, Sixpack)
Auf der Suche nach fast vergessenen Wörter befragte<br />
„<strong>echo</strong>“ die Damen und Herren, die sich regelmäßig zur gemütlichen<br />
Kaffeestunde in der Begegnungsstätte in<br />
Bernhausen treffen.<br />
Die Begegnungsstätte gibt es schon seit 25 Jahren. Es<br />
gab damals verschiedene Gruppen, die gekocht, gebastelt,<br />
gestrickt haben und auch sonst zu kleinen Festlichkeiten<br />
zusammengekommen sind. Auch heute noch gibt es Gruppen,<br />
die wandern, Gymnastik oder Folklore-Tanz machen.<br />
Natürlich gibt es auch noch die beliebten Kaffeenachmittage.<br />
Die engagierten Mitarbeiterinnen in der Begegnungsstätte<br />
sind die Damen Karin Knaus, Hilde Krumrain, Lieselotte<br />
Sauter, Regine M. Schultz und Geraldine v. Zglinitzki.<br />
Bei den Aktivitäten sind neue Teilnehmer gerne willkommen.<br />
Mit viel Spaß wurde folgende Wortauswahl zusammengestellt:<br />
Zibebe Rosine<br />
Breschtling Erdbeere<br />
Krumbiere Kartoffel<br />
(auch Äbiere)<br />
Ribisel rote Johannesbeere<br />
Klumpen Quark<br />
Mostbira Birnen, die man dem Apfelmost zugibt<br />
Gluf Sicherheitsnadel<br />
Glufamichel Geizhals, einer der sein Gewand statt<br />
mit Nähten mit Sicherheitsnadeln zusammenhält)<br />
Haipfl Kopfkissen (40 x 80 cm)<br />
Häs (Sonntagshäs) Gewand (speziell gutes Gewand)<br />
Schwoof Tanzen<br />
Flecka Marktplatz, hauptsächlich der Mittelpunkt<br />
für Dorftreffen auf dem Lande<br />
Nasawasser Kleinigkeit, Begriff für: nur so viel Wert<br />
wie ein Nasentropfen<br />
Kanapee Liege mit einem Seiten- und halbem<br />
Rückenteil<br />
Boddschamber Nachttopf<br />
Vitrine Schränkchen mit Glasfront<br />
Paraplü Regenschirm<br />
Trottoir Gehweg<br />
Galoschen kurze Gummi-Überschuhe<br />
Nach einer Initiative des Gemeinderates wurde zusam-<br />
men mit der Stadtverwaltung das „Filderstädter Modell“ des<br />
Jugendgemeinderates entwickelt. Im Oktober 1987 wurde<br />
der Jugendgemeinderat gegründet, beispielhaft auch für<br />
andere Kommunen in Deutschland. Die zwanzig Mitglieder<br />
<strong>im</strong> Alter vom vollendeten 14. bis zum 18. Lebensjahr werden<br />
für zwei Jahre gewählt. Die letzen Wahlen fanden <strong>im</strong><br />
Dezember 2005 statt. Schwerpunktthemen in den vergangenen<br />
Jahren waren die Radwegeplanung, Umweltschutz,<br />
der öffentliche Personennahverkehr (Busfahrpläne,<br />
Linienführung, Fortführung der S-Bahn nach Filderstadt)<br />
sowie die Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für Jugendliche.<br />
Oberbürgermeister Dr. Bümlein leitet die Sitzungen.<br />
Mitglieder des Jugendgemeinderates nannten uns Wortbeispiele<br />
wie:<br />
lol Ausdruck der Belustigung (herauslachen,<br />
wau)<br />
rofl, atomrofl für gesteigerte Belustigung<br />
Shüsh Ausdruck des Erstaunens<br />
Alles fresh? Wie geht’s dir?<br />
ChiFu Person mit jüngerer Freundin<br />
(CHIldrenFUcker)<br />
Bitch Schlampe<br />
Luft schieben einen Witz erzählen, über den keiner lacht<br />
Andere Jugendliche nannten auch:<br />
für lau umsonst<br />
Looser Niete<br />
(sprich: Luser)<br />
peilen, raffen, etwas verstehen<br />
checken<br />
volltexten auf jemanden einreden<br />
yummy lecker<br />
(sprich: jammie)<br />
Hey Hallo (Begrüßung)<br />
mampfen essen<br />
Tussi Mädchen, Frau<br />
Zoff Ärger, Streit<br />
„Is alles Banane, Alder!“<br />
Fotos: – e –
Fotos: <strong>echo</strong>, Stadtarchiv (1)<br />
12<br />
Ein Wahrzeichen von Filderstadt<br />
Dreiteilige Historie / Teil 1<br />
Zwischen 800 und 850 n.Chr. stand<br />
auf dem Terrain der heutigen evangelischen<br />
Jakobuskirche vermutlich die<br />
erste Kirche (eine einfache Holzkirche).<br />
Sie war dem heiligen Gallus<br />
geweiht, dem bekanntesten Heiligen<br />
des alemannischen Bistums Konstanz,<br />
das damals bis über das heutige<br />
Stuttgart hinaus reichte und damit<br />
auch Bernhausen einschloss. Der<br />
Kirchenname Gallus geriet später in<br />
Vergessenheit und man sprach nur<br />
noch von „der Kirche“.<br />
Für diese Kirche wurde allerdings<br />
erst 1964 der Name<br />
„Johanneskirche“ gewählt.<br />
Schon ein Jahr später<br />
wurde sie nach dem<br />
Namen des älteren<br />
Bruders von Johannes,<br />
nämlich Jakobus,<br />
umbenannt.<br />
So wurde <strong>im</strong><br />
September<br />
1965 aus der<br />
„ a l t e n<br />
Kirche“ die<br />
„Johann<br />
e s -<br />
kirche“ und erst dann die heutige<br />
„Jakobuskirche“ in Bernhausen.<br />
Man vermutet, dass um 1200 eine<br />
romanische Kirche aus Stein errichtet<br />
wurde, auf deren Fundamente man<br />
erst 1988 bei Umbaumaßnahmen<br />
stieß. Die Kirche auf dem Pfarrberg in<br />
Bernhausen wurde urkundlich erstmals<br />
<strong>im</strong> Jahre 1276 erwähnt.<br />
Noch heute umgibt die Kirche eine<br />
mächtige Mauer, zum Teil aus<br />
Buckelquadern, die vermutlich aus der<br />
Zeit der Herren von Bernhausen stammen.<br />
Sie wurde 1965 an der Südost-<br />
Seite zur Verbreiterung der B 312<br />
zurück gesetzt. Ein genaues Alter der<br />
Mauer lässt sich nicht best<strong>im</strong>men. Aus<br />
einem alten Eintrag in den Annalen<br />
des Ortes aus dem Jahre 1089 werden<br />
erstmals die Herren von Bernhausen<br />
erwähnt und ebenso taucht Bernhausen<br />
als der frühest erwähnte Ort auf<br />
den Fildern auf. Die ursprüngliche<br />
Höhe der Kirchhofsmauer lässt sich<br />
aus der bekannten Zeichnung von<br />
Eduard Mörike von 1824 ersehen.<br />
Der 45 Meter hohe Kirchturm wurde<br />
1422 aus Quadersteinen erbaut. Die<br />
fast 2 Meter dicken Mauern weisen auf<br />
einen ursprünglichen Wehrturm hin.<br />
Auf der Spitze des Turmes befindet<br />
sich eine Kugel mit einem Kreuz und<br />
einem Hahn darauf. Interessanterweise<br />
enthält diese Kugel alte Dokumente<br />
aus den Jahren 1671, 1731,<br />
1818, 1860 und 1884.<br />
Turm und Kirchhofmauer hatten die<br />
Aufgabe, den Bewohnern Bernhausens<br />
<strong>im</strong> Falle eines Angriffs von außen<br />
Schutz zu gewähren. Aus Sicherheitsgründen<br />
gab es daher nur einen einzigen<br />
Zugang zum Turm, der nur mittels<br />
einer Leiter erreicht werden konnte.
Nach der Fertigstellung des Turmes<br />
1422 stockte der Kirchenbau für viele<br />
Jahrzehnte. Hierbei spielten auch<br />
politische Ereignisse <strong>im</strong> Städtekrieg<br />
von 1449 eine Rolle. Das Projekt wurde<br />
1470 mit dem Bau eines neuen<br />
Chors fortgesetzt. Wie schon 1422<br />
geplant, stehen nunmehr alle<br />
Bauteile, nämlich Turm, Langhaus und<br />
Chor in einer Achse. Der vorgesehene<br />
Anbau nach Süden wurde <strong>im</strong> Jahr<br />
1956 vorgenommen.<br />
Gerda Wittmann/<br />
Edeltraud Bartholomäus<br />
„Echo“ berichtet in seinen nächsten<br />
beiden Ausgaben mehr über die<br />
Jakobuskirche.<br />
Wanderausstellung schon mit über<br />
einer Million Besuchern<br />
Mit interaktiven Exponaten werden<br />
mathematische Phänomene anhand<br />
von Exper<strong>im</strong>enten begreifbar. Seit<br />
1994 wurde diese Ausstellung mehr<br />
als 200 mal <strong>im</strong> In- und Ausland<br />
gezeigt – nun auch in Filderstadt.<br />
Die drei Bonländer Schulfördervereine<br />
der Grund-, Haupt- und Realschule<br />
veranstalten dieses beeindruckende<br />
Ereignis.<br />
In der Zeit vom 14. – 28.10.2006<br />
wird <strong>im</strong> Bürgerhaus in Plattenhardt<br />
Alt und <strong>Jung</strong> Gelegenheit gegeben,<br />
sich spielerisch und stressfrei mit<br />
Mathematik zu befassen, sich von den<br />
Exper<strong>im</strong>enten begeistern zu lassen.<br />
Egal ob einzeln oder in Gruppen,<br />
mit oder ohne Faible für Mathematik,<br />
hier werden alle aktiv: Puzzle legen,<br />
Brücken bauen, Knobel spielen, den<br />
„Goldenen Schnitt“ entdecken, Kugelwettrennen,<br />
in einer Riesenseifenhaut<br />
stehen, ...<br />
Es geht dabei um das Begreifen mit<br />
Hand, Kopf und Herz. Die Begeisterungsfähigkeit<br />
steht hier <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Geistige Transferleistungen<br />
erfolgen spontan. Erfolgserlebnisse<br />
bei der Durchführung der Exper<strong>im</strong>ente<br />
lassen die Besucher mit einer nachhaltigen<br />
Bereicherung ihres Erfahrungsschatzes<br />
glücklich nach Hause gehen!<br />
13<br />
Vormittags wird die Ausstellung<br />
exklusiv für Schulklassen geöffnet,<br />
nachmittags, abends und am Wochenende<br />
wird sie für die Allgemeinheit<br />
zugänglich sein. Die geplanten Eintrittspreise<br />
sind familienfreundlich.<br />
Ein Rahmenprogramm mit verschiedenen<br />
Vorlesungen für Jugendliche<br />
und Erwachsene oder ein „Tag der<br />
Mathematik“ wird die Ausstellung abrunden.<br />
Nähere Informationen dazu<br />
werden in Kürze <strong>im</strong> Internet und rechtzeitig<br />
in den Medien veröffentlicht.<br />
Die Planung und Ausführung dieses<br />
für Filderstadt einmaligen Projektes,<br />
erfordert ein hohes Maß an Einsatz<br />
aller Beteiligten.<br />
Sind Sie neugierig geworden und<br />
haben Lust zu unterstützen? Infos<br />
finden Sie <strong>im</strong> Internet unter<br />
mza.grund-sch-uhl-e.de.<br />
Machen Sie mit und tragen Sie zum<br />
Erfolg dieses einmaligen Projektes bei!<br />
Kirsten Bäuerle<br />
Fotos: Förderverein
Fotos: SPD Filderstadt<br />
14<br />
„Das Pflichtprogramm muss<br />
der Staat erfüllen, die<br />
Kür darf die Zivilgesellschaft<br />
machen.“<br />
<strong>Nils</strong> <strong>Schmid</strong>, seit 1997 für den<br />
Wahlkreis Nürtingen/Filder <strong>im</strong> Landtag,<br />
über bürgerschaftliches Engagement:<br />
„<strong>echo</strong>“: Was hat Sie dazu bewogen<br />
sich politisch zu engagieren?<br />
<strong>Schmid</strong>: Konkret die Niederlage<br />
meiner Partei bei der Bundestagswahl<br />
1990. Da habe ich mir gedacht: Sie<br />
sollte mehr Unterstützung erfahren!<br />
„<strong>echo</strong>“: Politisches Engagement<br />
scheint ansonsten eher zur Ausnahmeerscheinung<br />
zu werden. Die Wahlbeteiligung<br />
sinkt stetig, die Parteien klagen<br />
über Mitgliederschwund. Woran liegt<br />
es, dass die Menschen sich zwar für die<br />
Gesellschaft engagieren wollen – z. B.<br />
in bürgerschaftlichen Initiativen –<br />
allerdings nicht politisch?<br />
<strong>Schmid</strong>: Nicht nur Parteien, sondern<br />
auch andere etablierte Großorganisationen,<br />
wie z. B. die Kirchen,<br />
leiden unter diesem Sachverhalt. Die<br />
Bindungskraft von grundsätzlichen<br />
Überzeugungen und Wertvorstellungen<br />
scheint abzunehmen. Stattdessen gibt<br />
es eine Tendenz, sich für einzelne,<br />
konkrete Projekte zu engagieren.<br />
„<strong>echo</strong>“: Welche Chancen sehen Sie<br />
in wachsendem bürgerschaftlichen<br />
Engagement für unsere Gesellschaft?<br />
<strong>Schmid</strong>: Zum einen wird dadurch<br />
die soziale Kompetenz in der Gesellschaft<br />
insgesamt gestärkt, allein das<br />
ist schon wichtig. Zum anderen gibt<br />
es zahlreiche Aufgaben und Angelegenheiten,<br />
die weder staatliche<br />
Behörden, noch der Markt regeln. Hier<br />
muss die Gesellschaft selbst aktiv<br />
werden. Darum ist bürgerschaftliches<br />
Engagement eine große Bereicherung<br />
für unsere Gesellschaft. Dies darf aber<br />
nicht bedeuten, dass der Staat seine<br />
Kernaufgaben, z. B. in der Bildung<br />
oder sozialen Sicherung, auf ehrenamtliche<br />
Strukturen abwälzt. Das<br />
Pflichtprogramm muss der Staat erfüllen,<br />
die Kür darf die Zivilgesellschaft<br />
machen.<br />
„<strong>echo</strong>“: Was kann die Politik tun,<br />
um bürgerschaftliches Engagement zu<br />
fördern?<br />
<strong>Schmid</strong>: Die Politik muss unterstützen<br />
und entsprechende Rahmenbedingungen<br />
schaffen. Das Ehrenamt<br />
fördern heißt z. B. konkret: Man<br />
braucht auch Hauptamtliche, die<br />
Ehrenamtliche anleiten, fördern und<br />
unterstützen. Die Ehrenamtlichen<br />
dürfen nicht allein gelassen werden.<br />
„<strong>echo</strong>“: Und welches Projekt fehlt<br />
noch in der Landschaft bürgerschaftlichen<br />
Engagements in Filderstadt?<br />
Impressum<br />
© <strong>echo</strong> – Magazin für bürgerschaftliches<br />
Engagement in Filderstadt<br />
V.i.S.d.P. / ehrenamtliches Redaktionsteam:<br />
Edeltraud Bartholomäus,<br />
Waltraud Fritz, Friederike Lenz, Jürgen<br />
Michels, Rolf Rösken, Werner<br />
Streckfuß, Ursula Wieland, Gerda<br />
Wittmann.<br />
Layout: Norbert Rösch.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Bürgerbüro Filderstadt, Martinstraße<br />
5, 70794 Filderstadt,<br />
Telefon 0711–7825670,<br />
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Internet: www.<strong>echo</strong>-filderstadt.de<br />
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Konto 208641009 (BLZ 61161696)<br />
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wieder und decken sich nicht <strong>im</strong>mer<br />
mit der Meinung der Redaktion<br />
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Redaktion <strong>echo</strong>). Für eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Abdruckgarantie<br />
gegeben, Rücksendung erfolgt<br />
nicht. Kürzungen und sinngemäße<br />
Änderungen bleiben vorbehalten.<br />
Druck: AMW-Verlag Filderstadt<br />
Auflage: 2.000 Exemplare<br />
<strong>Schmid</strong>: Bis vor kurzem hätte ich<br />
gesagt: Die Integration von ausländischen<br />
Mitbürgerinnen und Mitbürgern.<br />
Aber auch das wird jetzt ja verstärkt<br />
angepackt.<br />
Die Fragen stellte Anke Streckfuß.