TRENDYone | Das Magazin – Allgäu – November 2021
Die grüne Revolution im Bauwesen | Lisa Brennauer im Interview | Ab in die Innenstadt: Das planen die Städte
Die grüne Revolution im Bauwesen | Lisa Brennauer im Interview | Ab in die Innenstadt: Das planen die Städte
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M2 Leben & Wohnen<br />
Zukunftstrend: Nachhaltiges Bauen<br />
Die grüne Revolution im Bauwesen<br />
Beim nachhaltigen Bauen wird der gesamte Bauprozess im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit gestaltet <strong>–</strong> was alles genau dazu zählt, welche natürlichen<br />
Bau- und Dämmstoffe es gibt und warum das Ganze so viele<br />
Vorteile hat, erklären wir Ihnen hier.<br />
Umweltschutz wird in allen Bereichen<br />
des Lebens immer wichtiger <strong>–</strong> und<br />
macht auch vor dem Bauwesen nicht<br />
Halt. So ergab eine Jahresanalyse des<br />
Marktdatenspezialisten BauInfoConsult,<br />
dass Nachhaltigkeit und Energieeinsparung<br />
bzw. -effizienz laut<br />
Bauakteuren zu den Top 5-Bautrends<br />
<strong>2021</strong>/22 zählen. Schließlich machen<br />
die CO2-Emissionen aus diesem Bereich<br />
bis zu ein Viertel der Treibhausgasemissionen<br />
in Deutschland aus!<br />
<strong>Das</strong> gilt zumindest, wenn die gesamten<br />
Energieaufwendungen während des<br />
gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes<br />
mit einberechnet werden. Bis 2050<br />
sollen die Gebäude hierzulande<br />
jedoch komplett klimaneutral errichtet<br />
und bewirtschaftet werden.<br />
GRUNDLAGEN<br />
NACHHALTIGES BAUEN<br />
Was bedeutet nachhaltiges Bauen?<br />
Nachhaltigkeit ist zunächst einmal wie<br />
ein Handlungsprinzip verstehen. Es bedeutet,<br />
vorausschauend und verantwortungsbewusst<br />
mit den (begrenzten)<br />
Ressourcen der Erde umzugehen.<br />
Nachhaltiges Bauen heißt also, dass<br />
alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen<br />
werden, um Ressourcen zu schonen<br />
und den Energieverbrauch zu senken.<br />
Es sollen dabei alle Lebenszyklusphasen<br />
eines Bauwerks gleichermaßen mit<br />
einbezogen werden. <strong>Das</strong> nachhaltige<br />
Bauen umfasst demnach alle Bereiche<br />
von der Auswahl des Grundstücks (ist<br />
am Standort ausreichend Sonne vorhanden?<br />
reicht die Infrastruktur auch<br />
im Alter?) über die Architektur und<br />
Energie-, Wasser-, Materialeffizienz,<br />
EXPERTEN HERANZIEHEN<br />
den Betrieb, die Instandhaltung und die<br />
Abfallvermeidung bis hin zum ressourcen-effizienten<br />
Betrieb und schließlich<br />
der Dekonstruktion nach einer Nutzungszeit<br />
von etwa 50 bis 100 Jahren.<br />
Weil der Begriff Nachhaltigkeit oftmals<br />
schwer zu greifen ist, kann er nach dem<br />
„Drei-Säulen-Modell“ in drei große Bereiche<br />
bzw. Dimensionen unterteilt<br />
werden: die ökonomische, die ökologische<br />
und zuletzt die sozial-kulturelle<br />
Dimension. Für das Bauwesen hat das<br />
folgende Bedeutung:<br />
• Ökologisch: Beim Bau eines Gebäudes<br />
sollen natürliche, umweltfreundliche<br />
und schadstofffreie Materialien<br />
eingesetzt werden. Die Auswirkungen<br />
auf die Umwelt, die mit dem Bau, der<br />
Nutzung und dem Abbau des Hauses<br />
verbunden sind, sollen möglichst gering<br />
ausfallen. Es wird zudem sparsam mit<br />
Energie umgegangen bzw. wird diese<br />
beispielsweise durch eigene Photovoltaik-Anlagen<br />
selbst erzeugt. Auch<br />
die Herstellung der Baustoffe spielt<br />
eine wichtige Rolle. Zusammengefasst<br />
sollte ein möglichst geringer ökologischer<br />
Fußabdruck hinterlassen<br />
werden.<br />
• Ökonomisch: Die Kosten für das<br />
Eigenheim insgesamt, also über<br />
die gesamte Nutzungsdauer gesehen,<br />
sollen möglichst gering ausfallen. Bereits<br />
während der Bauplanung und<br />
-ausführung wird eine Kostenreduktion<br />
angestrebt, dazu zählen später auch<br />
die Betriebskosten während der Nutzungsphase.<br />
Insgesamt wird langfristig